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Gerald1502

Selbstständiger vs. Arbeitnehmer

Empfohlene Beiträge

Gerald1502

Nochmals vielen Dank für eure Beiträge.

 

Fasse nochmal kurz zusammen.

 

Selbstständiger

 

Vorteile:

 

- Gehalt, sofern es gut läuft

- Unabhängigkeit, freie persönliche Entfaltung und freie Arbeitseinteilung

- bessere steuerliche Gestaltungsmöglichkeit als AG

- man kann seinen Beruf zum Hobby machen

- man kann eher ausgesorgt haben wenn, das Geld stimmt

 

Nachteile:

 

- Verdienst an Arbeit und Aufträge gekoppelt

- Altersvorsorge muss selbst finanziert werden

- Risiken, die in der gesetzl. RV inklusive sind, bei sich selbst extra absichern

- höhere Arbeitszeit

- Urlaubstage müssen mit mehr Arbeite kompensiert werden

- langer schwieriger Weg bis man erfolgreich ist

- bei Auftragsrückgang eine hohe Insolvenzgefahr, wo auch die Altersvorsorge in Gefahr ist

- bei Unternehmensaufgabe rutscht man gleich in Hartz 4

- man muss sich jedes Jahr neu beweisen und den Mitarbeitern Arbeit verschaffen

- mehr Pflichten (Steuer, Buchhaltung, Miete, Lohnzahlungen)

- Materialbeschaffung, in Vorkasse gehen

- Kosten durch neue Maschinen

- keine Lohnfortzahlung bei Krankheit

- höhere Beiträge, da in PKV, aber auch mehr Leistungen gegenüber der GK

 

Arbeitnehmer

 

Vorteile:

 

- geregelte Arbeitszeiten, Urlaub

- Lohnfortzahlung bei Krankheit

- bei Jobverlust rutscht man nicht geich in Hartz 4

- Aufstiegschancen

- Qualifikation durch Weiterbildungen erhöhen

- findet schneller einen Job

- ist nicht von Insolvenz bedroht, wenn Betrieb pleite geht

- Kündigungsschutz

- Insolvenzgeld bei Unternehmensinsolvenz

 

 

Nachteile:

 

- Fixes Gehalt, obwohl man mehr arbeitet

- man bekommt Überstunden aufgebrummt. Versetzungen mit Umzug, ggfls. Ausland

- wenn Betrieb pleite geht, ist man seinen Job los

- moderate Lohnsteigerungen

- von der Auftragsbeschaffung des Chefs abhängig

- man muss sich von Jemanden was vorschreiben lassen

 

 

Es sind viele Punkte genannt worden. Kann man dann jetzt pauschal sagen, dass es auf den Job ankommt, den man als Selbstständiger ausübt und ob die Aufträge reinkommen, die ganzen Kosten gedeckt sind und sich daran das Risiko orientiert?

 

Wie kann man das Risiko, speziell auf den selbstständigen Handelsvertreter lenken?

Schließlich macht Er nur Geld, wenn Er auch was verkauft. = deutlich höheres Risiko?

Wäre es sinnvol einen Hauptjob zu kündigen und sich selbstständig zu machen?

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Emilian

Wie kann man das Risiko, speziell auf den selbstständigen Handelsvertreter lenken? Indem man sie auf Provisionsbasis arbeiten läßt.

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Basti

um auf deine letzte Frage zu antworten: Nein!

 

folgende Punkte gilt es vorerst zu klären:

 

- ausreichende Qualifikation / Zulassungen / Vorerfahrungen / persönliche Opferbereitschaft für den zukünftigen Beruf

- finanzielle Überbrückung bis man auch davon leben kann (laufende private Kosten, Anschaffungskosten für Büro, PC, Materialien, Werbung o.ä.)

 

das wären so die Grundgedanken...

 

danach wird es spezieller:

- Konkurrenz

- Absatz-/Verkaufsmöglichkeiten; d.h. kann man gleich durchstarten (Nachfrage vorhanden) oder springt man quasi in ein dunkles Loch

 

ich persönlich würde das ganze dann erstmal als Nebentätigkeit ausprobieren, um:

 

- finanziell unabhängig zu bleiben

- zu schauen, ob es einem wirklich liegt (Vertreter bzw. Verkaufen muß auch gelernt sein), ist der Beruf so, wie ich es mir vorgestellt habe

- in der Nebentätigkeit ist man flexibel für Dinge die unerwartet auftreten (Finanzen, Steuern, sonstige relevanten kaufm. Vorgänge) d.h. man hat u. U. mehr Zeit sich zurecht zu finden - da durch den Hauptjob die familiären Finanzen abgesichert sind

 

bei einem kompletten Sofort-Umstieg wäre mir der Druck zu groß!

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BondWurzel
- geregelte Arbeitszeiten, Urlaub

 

Nachteil - man bekommt Überstunden aufgebrummt. Versetzungen mit Umzug, ggfls. Ausland.

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lytjes2
Es sind ja viele Punkte genannt wurden. Kann man dann jetzt pauschal sagen, das es auf den Job ankommt, den man als Selbstständiger ausübt und ob die Aufträge reinkommen, die ganzen Kosten gedeckt sind und sich daran das Risiko orientiert.

 

Ich finde, es gehört zur Risikoüberlegung auch ob man bereits eine Familie ernähren muss oder nicht oder ob man gar einen Partner hat der einige Zeit die Grundfinanzierung übernehmen kann.

Auch die Frage was passiert eigentlich, wenn man in xx Monaten nur 50k verbrannt hat und nix reinkommt sollte Berücksichtigung finden.

 

Wäre es sinnvol einen Hauptjob zu kündigen und sich selbstständig zu machen?

Wer so fragt bekommt nur ein Nein zur Antwort.

Wenn man sich selbstständig macht sollte/muss man innerlich überzeugt sein, dass es auch klappt und dann stellt sich die Frage so schon gar nicht mehr. So war es bei mir und allen Unternehmern die ich persönlich näher kenne.

Die Fragen drehen sich dann nur darum wer wie der erste Kunde wird u.ä.

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Gerald1502
Wie kann man das Risiko, speziell auf den selbstständigen Handelsvertreter lenken? Indem man sie auf Provisionsbasis arbeiten läßt.

Das erhöht natürlich dann das Risiko.

Aber warum sagt dann der Direktionsleiter von der DVAG bei einer Infoveranstaltung, dass ein Arbeitnehmer ein höheres Risiko hat, obwohl er möchte, dass der Angeworbene Versicherungen und Anlageprodukte verkaufen soll und das auf Provisionsbasis? Das wäre doch in dem Fall eine glatte Lüge, die er den Angeworbenen erzählt.

 

Basti, das stimmt. Bevor man sich entscheidet, sich selbstständig zu machen, sollte man vorher alle Chancen und Risiken klären.

 

 

Wer so fragt bekommt nur ein Nein zur Antwort.

Wenn man sich selbstständig macht sollte/muss man innerlich überzeugt sein, dass es auch klappt und dann stellt sich die Frage so schon gar nicht mehr. So war es bei mir und allen Unternehmern die ich persönlich näher kenne.

Die Fragen drehen sich dann nur darum wer wie der erste Kunde wird u.ä.

Den Gedanken hatte ich auch. Nur wird es einem im Strukturvertrieb angeboten, nebenbei einen gewissen Kundenstamm aufzubauen und später, wenn alle Prüfungen gemacht sind, sich hauptberuflich als selbstständiger Handelsvertreter zu arbeiten. Wenn, dann hat man einen vorher sicheren Job, mit sicheren Einkommen, aufgegeben. Ich persönlich möchte diese Arbeit nicht machen.

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Basti

dazu mal eine Verständnisfrage zu diesem Strukkibetrieb... die Leute, die der Typ während einer Infoveranstaltung dann anwirbt und die dann tatsächlich als Vertreter arbeiten... -> wie werden die Provisionen dann verteilt? Arbeiten die alle dann im gleichen AN-Verhältnis bei der DVAG oder sind die demjenigen, der sie anwirbt, unterstellt und er kassiert ein Teil der Provisionen mit ein?

 

Frei nach dem Motto: Überzeuge andere davon und laß sie für dich arbeiten...

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Gerald1502

dazu mal eine Verständnisfrage zu diesem Strukkibetrieb... die Leute, die der Typ während einer Infoveranstaltung dann anwirbt und die dann tatsächlich als Vertreter arbeiten... -> wie werden die Provisionen dann verteilt? Arbeiten die alle dann im gleichen AN-Verhältnis bei der DVAG oder sind die demjenigen, der sie anwirbt, unterstellt und er kassiert ein Teil der Provisionen mit ein?

 

Frei nach dem Motto: Überzeuge andere davon und laß sie für dich arbeiten...

Schau mal hier bei DVAG nach und bei Beitrag 3 die zweite Pdf Datei, da siehst Du die Provisionszahlen. Etwas runterscrollen.

 

Also dein Verständnisschreiben stimmt. Der Anwerber bekommt enteilig Provision, und das nicht wenig. Der Angeworbene unterliegt immer dem Anwerber. Die sind dann ab Agenturleiter, selbstständige Handelsvertreter, haben aber einen Arbeitsvertrag mit der DVAG, mit harten Bedingungen. Dazu noch eine Bemerkung. Man kann auch in der Karriereleiter zurückfallen, indem man nicht die Jahresleistung schafft. Steht da auch in den Pdfs.

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Emilian

@Gerald: Ich persönlich halte Strukkivertrieb nicht für Selbstständig - das ist eher scheinselbstständig und zwar mit Nachteilen, die wir hier noch gar nicht diskutiert haben.

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Gerald1502

@Gerald: Ich persönlich halte Strukkivertrieb nicht für Selbstständig - das ist eher scheinselbstständig und zwar mit Nachteilen, die wir hier noch gar nicht diskutiert haben.

Scheinselbstständigkeit Wikipedia

Das habe ich leider nicht bedacht. Das müsste man dann berücksichtigen. Welche Nachteile beinhaltet die Scheinselbstständigkeit?

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Emilian

Nimm die Nachteile eine AN und kombiniere sie mit den Nachteilen eines AG  = Scheinselbstständigkeit. Eben das Schlechteste aus beiden Welten!!!

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Basti

wenn das so ist, das der Anwerber von den zukünftigen Provisionen profitiert, hat er gar keinen Grund den Leuten die Wahrheit über die Nachteile der Selbstständigkeit bzw. Scheinselbstständigkeit zu erklären :-)

 

das ist schlichte Befangenheit...

 

also der Anwerber bekommt teilweise Provisionen und ist durch die Selbstständigkeit "seiner" Vertreter von allen Pflichten befreit :rolleyes:

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Gerald1502

Nimm die Nachteile eine AN und kombiniere sie mit den Nachteilen eines AG  = Scheinselbstständigkeit. Eben das Schlechteste aus beiden Welten!!!

Oh Gott. Das klingt ja schlimm. :blink: Und für sowas wollen Die Strukkibonzen, neue Mitarbeiter werben?

 

also der Anwerber bekommt teilweise Provisionen und ist durch die Selbstständigkeit "seiner" Vertreter von allen Pflichten befreit

Deswegen wird es ja auch als Schneeballsystem bezeichnet, da diejenigen, die ganz oben stehen, am meisten profitieren.

 

Seine Pflichten bestehen darin, seine sogenannten Unterworfenen zu schulen und weiterzubilden und in den Anfangszeiten, bei Beratungterminen zu begleiten und Denen den Ablauf eines (Verkaufsgespräch) zu zeigen.

Auch muss er versuchen, die neu Angeworbenen davon zu überzeugen, sich unter den Deckmantel der DVAG selbstständig zu machen. Aber erst nebenbei arbeiten, falls ein Hauptberuf vorhanden ist.

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Basti

Das kann man zus.gefaßt grob als Rekrutierung bezeichnen...

 

nach dieser "Vorarbeit", welche ja als risikolos gilt, ist für den Anwerber nur noch Zahltag!!! Also ich kann mir nicht vorstellen - das jemand unter solchen Bedingungen arbeiten will.

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Gerald1502
nach dieser "Vorarbeit", welche ja als risikolos gilt, ist für den Anwerber nur noch Zahltag!!!

Genau so sieht es aus. Man lässt Andere für sich arbeiten und profitiert, wenn man ganz oben steht am meisten, obwohl man wenig macht.

Den Angeworbenen werden die großen Risiken verschwiegen.

 

P.s. Nicht sagen "Ein Chef in einem Betrieb profitiert auch, weil Er seine Mitarbeiter arbeiten lässt"

 

Nachdem jetzt meine Hauptfrage, speziell eines selbstständigen Handelsvertreter bei der DVAG beantwortet und sachlich erörtert wurde, kann man, wenn sich die Rechtslage ändern sollte, diese hier einfügen. Falls trotzdem denkanstöße kommen sollten, sagt Sie einfach.

 

Wenn Jemand wissen will, ob er sich selbstständig machen kann oder will und Rat braucht, macht bitte einen neuen Thread auf, da es hier um das Risiko zwischen Selbstständigen vs. Arbeitnehmer ging und keine persönlichen Fragen gestellt werden sollen. ;)

 

 

Nochmals ein RIESEN LOB an Alle, die sich an dem Thema aktiv beteiligt haben. VIELEN DANK :thumbsup:

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