jpjg Dezember 24, 2009 Ich denke die einzige Möglichkeit die EU Mitgliedstaaten davon abzubringen, in der EU nur eine Art Versicherung zu sehen, ist, eine echte EU Exekutive aufzusetzen. Deren Arbeit sollte nicht an ihrem Nutzen für die Mitgliedsstaaten gemessen werden, sondern am Nutzen für die EU. Das sie dafür entsprechende Kompetenzen bekommen sollte, versteht sich von selbst. Der Vorschlag der EZB mehr Durchsetzungskraft zu geben, geht schon in die Richtung, schient mir. Doch ich halte ihn nicht für zielführend. Die Regierungen der Mitglieder werden kaum davon begeistert sein, sich den Umgang mit deren Geld vorschreiben zu lassen. Und sollten sie es doch tun, so hätten wir am Ende eine von einer Finanzinstitution geführte EU. Der Gedanke, das könnte die Richtung sein, in die sich die EU weiterentwickelt, lässt mich nicht in Begeisterung ausbrechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 24, 2009 zurück zum Thema, Wayne ich denke, das Problem ist wie Du selbst schon sagst, dass Dein Vorschlag wahrscheinlich nicht umzusetzen wäre. Auch die Menschen in Europa würden das nicht mitmachen, denn Kürzungen am Sozialsystem und Du hast in Deutschland das erste mal nach ganz langer Zeit nochmal Menschen auf der Strasse stehen und soziale Unruhen. Reden wir im Moment nicht von D. sondern von den kleineren Ländern, denen wo wirklich die Staatsfinanzen drohen auseinanderzubrachen: Kürzungen der Staatsausgaben wird kommen, da führt mMn kein Weg daran vorbei. Die Zeiten des Sozialstaats als "Regenschrim für Alle" geht mehr und mehr vorbei, leider. Nein es muss eine andere Lösung geben, aber die Kriterien müssen endlich mal eingehalten werden, da führt kein Weg dran vorbei...und keine Frage es muss eine Strafe geben, die sich gewaschen hat. Vielleicht in der Form 2ter blauer Brief letzte Verwahrnung dritter blauer Brief Ausschluss aus der Gemeinschaftswährung... Das würde aber eine effektive Zentralregierung vonnöten machen, eine politische. So wie in den USA und in D. Anders sehe ich keinen Weg. Und, in erster Linie müsste die Korruption und anderer Missbrauch der staatlichen Finanzmittel sehr effektiv geahndet werden. Wenn nur der zweite "blaue Brief" kommt, geht man nach Brüssel und sagt: "Ihr wisst doch, wie es unseren Staatsfinanzxen geht, wo sollen wir das Geld für die Strafe hernehmen?". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 24, 2009 Dann musst du es ja wissen. Zu Griechenland hast du bist jetzt ja nichts sinnvolles beigetragen, außer irgendwelche Vorurteile. Im übrigen wunderbar, dass du nicht auf Argumente eingehst, aber kennt man ja. ich habe zu den Themen genügend Inhalt geschrieben. Aber dazu muss man halt lesen. Was ich im Fall Griechenland vorschlage steht doch alles auf den letzten Seiten. Ich werde es für Leute wie dich garantiert nicht wiederholen. Aber du bist gerne eingeladen selber mal Inhalt statt Bullshit zu liefern. Sorry Stephan, im Moment kommt aber gerade von Dir nichts brauchbares ausser Angriffe gegenüber Wayne und heiße Luft... zurück zum Thema, Wayne ich denke, das Problem ist wie Du selbst schon sagst, dass Dein Vorschlag wahrscheinlich nicht umzusetzen wäre. Auch die Menschen in Europa würden das nicht mitmachen, denn Kürzungen am Sozialsystem und Du hast in Deutschland das erste mal nach ganz langer Zeit nochmal Menschen auf der Strasse stehen und soziale Unruhen. Nein es muss eine andere Lösung geben, aber die Kriterien müssen endlich mal eingehalten werden, da führt kein Weg dran vorbei...und keine Frage es muss eine Strafe geben, die sich gewaschen hat. Vielleicht in der Form 2ter blauer Brief letzte Verwahrnung dritter blauer Brief Ausschluss aus der Gemeinschaftswährung... Richtig. Mein Vorschlag ist nicht umsetzbar aber bei genauerem Nachdenken durchaus sinnvoll. Die Ausgabendisziplin wird nur erreicht wenn jemand unabhängig dem Staat anordnen kann entsprechend Einsparungen zu machen. Das was Griechenland jetzt vorschlägt ist doch ein Witz (http://www.n-tv.de/politik/Athen-leitet-Sparkurs-ein-article653539.html). Das reicht halt einfach nicht. Das Defizit wird nächstes Jahr immer noch viel zu hoch sein. In Deutschland bei Kürzungen im Sozialsystem Leute auf der Straße zu sehen ist lange her? Denk mal zurück an die Hartz IV Proteste. Und ja dann müssen die Leute protestieren. Das Recht haben sie ja laut Grundgesetz auch. Verantwortlich sind dafür die Politiker in den jeweiligen Staaten und die müssen ihnen dann auch erklären warum man jetzt vorgeschrieben bekommt Einsparungen zu machen. Das ist halt so. Die Verfehlung der Vergangenheit kann dann klar angesprochen werden. Eine monetäre Strafe wie sie bei dir jetzt ein bisschen durchklingt halte ich für nicht sinnvoll und auch keine dreimalige Abmahnung. Spätestens beim dritten mal begründet man dann die Einstellung des Verfahrens mit dem positiven Trend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 24, 2009 In Deutschland bei Kürzungen im Sozialsystem Leute auf der Straße zu sehen ist lange her? Die Frage ist doch auch die, ob wir in Zukunft genügend Geld haben werden die Sozialsysteme in ihrer jetztigen Form aufrechtzuerhalten. Ich meine nicht. Der Versuch, dass der Staat für alle Lebensrisiken seiner Bürger einspringt ist gescheitert (sinngemäß nach Niall Ferguson). Wir dürfen uns also auf eine weitere Privatisierung dieser/unserer Lebensrisiken freuen. Ich zweifel etwas daran, dass es etwas nützt, dagegen zu protestieren (scheinbar Benachteiligte) oder zu lamentieren (Politiker). Ich persönlich wüsste aus dem Hut auch nicht, wie man da noch was ändern könnte bzw. frage mich, ob man das überhaupt sollte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Dezember 24, 2009 Die Frage ist doch auch die, ob wir in Zukunft genügend Geld haben werden die Sozialsysteme in ihrer jetztigen Form aufrechtzuerhalten. Ich meine nicht. Der Versuch, dass der Staat für alle Lebensrisiken seiner Bürger einspringt ist gescheitert (sinngemäß nach Niall Ferguson). Wir dürfen uns also auf eine weitere Privatisierung dieser/unserer Lebensrisiken freuen. Ich zweifel etwas daran, dass es etwas nützt, dagegen zu protestieren (scheinbar Benachteiligte) oder zu lamentieren (Politiker). Ich persönlich wüsste aus dem Hut auch nicht, wie man da noch was ändern könnte bzw. frage mich, ob man das überhaupt sollte. Die den Staat vertreten =Volksvertreter/Politiker - zu diesen liegt folgendes Zitat vor: Steinbrück: Der Auswahlmechanismus politischen Personals bringt heute eine schlechtere Qualität mit sich. Vielleicht ist die Profession des Politikers auch so wenig attraktiv, dass die besten Köpfe sich woanders engagieren. In der Jungen Union und bei den Jusos planen heute Leute mit 20 bis 25 ihre politische Karriere und sind auf dem Karriereweg nachher rundgeschliffen wie Eierkohle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 24, 2009 Bond: Yo, ich hab Dein Zitat damals auch schon gelesen. Ich hatte mich dann allerdings über den Peer gewundert! Warum? Schau mal in seinen Lebenslauf - er selbst war weder Querdenker, noch -einsteiger. *Schon komisch* Ist vielleicht so ein Vater-Sohn-Ding. Man bemängelt an seinen Nachkommen gern immer das, was man an sich selbst am meisten hasst (ohne es natürlich je zuzugeben). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Dezember 24, 2009 · bearbeitet Dezember 24, 2009 von BondWurzel Bond: Yo, ich hab Dein Zitat damals auch schon gelesen. Ich hatte mich dann allerdings über den Peer gewundert! Warum? Schau mal in seinen Lebenslauf - er selbst war weder Querdenker, noch -einsteiger. *Schon komisch* Ist vielleicht so ein Vater-Sohn-Ding. Man bemängelt an seinen Nachkommen gern immer das, was man an sich selbst am meisten hasst (ohne es natürlich je zuzugeben). Es geht weniger um die Person Steinbrück, mehr um sein Aussage. Er vergleicht wohl die Brandtzeit mit der aktuellen Situation....soweit ich mich erinnern kann, war der Bundestag damals auch wesentlich mehr mit heißen Debatten geprägt, egal welche Partei bis hin bis zur Entstehung der Grünen, es gab auch viel mehr Bürgerinitiativen....sowas gibt es heute nicht mehr, man hat eher das Gefühl regen Desinteresses. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 24, 2009 · bearbeitet Dezember 25, 2009 von Emilian Ach so wolltest Du das verstanden wissen - das hab ich dann missinterpretiert, bin gedanklich an der Person hängengeblieben. Yo, das stimmt schon, früher war mehr los und da gabs noch Vollbeschäftigung. Es kann also nicht daran liegen, dass jetzt alle zu fettgefressen sind. Allerdings erinnere ich mich auch noch an ein anderes Beispiel, da waren die Westdeutschen dann doch auch recht brav gewesen - die Ölkrise. Die haben das eigentlich ziemlich demütig über sich ergehen lassen. Aber die Debatten von Strauß oder Wehner waren schon ne ganz andere Liga, soviel ist wahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter Dezember 24, 2009 Die Frage ist doch auch die, ob wir in Zukunft genügend Geld haben werden die Sozialsysteme in ihrer jetztigen Form aufrechtzuerhalten. Ich meine nicht. Der Versuch, dass der Staat für alle Lebensrisiken seiner Bürger einspringt ist gescheitert (sinngemäß nach Niall Ferguson). Wir dürfen uns also auf eine weitere Privatisierung dieser/unserer Lebensrisiken freuen. Ich zweifel etwas daran, dass es etwas nützt, dagegen zu protestieren (scheinbar Benachteiligte) oder zu lamentieren (Politiker). Ich persönlich wüsste aus dem Hut auch nicht, wie man da noch was ändern könnte bzw. frage mich, ob man das überhaupt sollte. Nun das Grundproblem ist ja das wir schlicht nicht soviele Menschen, zum Herstellen vor irgendwas benötigen, wie wir haben/sind. Selbst wenn wir weniger wären, würde das Problem ja das gleiche bleiben. Beispiel.: Wir benötigen nur 40% (Grobe Schätzung) der Menschen um den Bedarf zu decken, dann wäre es egal ob wir 100, 100.000 oder 100.000.000 sind. Es müssten also grundsätzlich neue Konzepte gefunden werden um alle (am Beispiel Deutschland, alle Deutschen) angemessen/ausreichend zu versorgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Dezember 25, 2009 · bearbeitet Dezember 25, 2009 von fireball An so einem wunderschönen und entspannten 1 Weihnachtsfeiertag möchte ich doch die Gelegenheit nutzen, ein paar Worte und Antworten auf die vorherigen Beiträge zu verfassen, und wünsche euch allen ein frohes Fest im Kreise der Familie und erholsame Tage. Natürlich bin ich nach wie vor der Meinung Wayne, Griechenland sollte aus der EWU ausgeschlossen werden. Sowohl für die EWU als auch und im besonderen für Griechenland wäre dieses das nötige Zeichen und die Grundvoraussetzung um die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Da einige User hier nach Lösungsvorschlägen fragen, möchte ich es wagen einen Ansatz der sicher nicht allumfassend, und auch nicht der Weisheits letzter Schluss ist, gerne können wir über einzelne Punkte dieses Planes streiten, für mich persönlich wäre dieses ein gangbarer Weg, zuerst möchte ich aber darlegen wie und woher ich diese Schlussfolgerung gezogen habe. Die Türkei und Argentinien wurden durch den IWF masiv gedrängt Ihre Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Argentinien ging damals einen differenzierten Weg zur Türkei, wenn man die Studie von Yonca Özdemir anschaut, wie sich beide Staaten seit dem entwickelt haben im Bezug auf Wirtschaftswachstum und Staatsverschuldung, war der Weg von Argentinien begrenzt auf diese 2 Bsp. der richtige Weg. Dieser Weg dem IWF standzuhalten wird selten gewählt, und wenn man sich aktuell Litauen anschaut was der IWF hier verlangt und vorschreibt, wundert es mich doch ein wenig warum dieses so ist. Für Lettland wurde im Dezember 2008 ein Rettungspaket unter anderem von EU und IWF in Höhe von 7,5 Mrd Euro beschlossen. Bedingung hierfür war, das Staatsdefizit im Jahre 2009 von prognostizierten 12,0 vH auf 5,0 vH zu reduzieren. Dies hatte drastische Einsparungen im Staatshaushalt zur Folge, die allerdings noch deutlich vergrößert werden mussten, als die vom IWF prognostizierte Zuwachsrate des lettischen Bruttoinlandsprodukts von -5,0 vH auf -18,0 vH revidiert wurde. In vielen anderen Ländern dagegen wurden Konjunkturpakete aufgelegt.... Nachdem die Arschis 2001 mal schnell 100 Mrd. Auslandsschulden nicht bedient haben, bzw. bezahlen konnten, sich also den Schuldnern wiedersetzt hatten ging es trotz düsterer Vorhersagen die Wirtschaft würde ohne ausländisches Kapital zusammenbrechen schon 3 Jahre später gab es 2 Jahre mit 8% Wirtschaftswachstum und das ohne Hilfe aus dem Ausland. Die Währung war stabil die Arbeitslosigkeit war am Anfang wieder zu sinken, die Importe zogen an und es kamen wieder ausländische Investoren ins Land. Das Land befindet sich in einer Situtaiton ein sehr gesundes Wachstum zu haben ohne Anzeichen für eine mangelnde Nachhaltigkeit, ohne sich dem IWF zu unterwerfen um an weiteres ausländisches Kapital heranzukommen. Hier wäre auch eine Studie von Weisbrot Direktor des Center for Economic and Policy aus Okt. 2009 zu empfehlen in dem er 41 IWF Schulderstaaten untersucht auf die sinnhaftigkeit der Maßnahmen des IWF und deren Auswirkungen untersucht. Griechenland könnte beschränkt auch diesen Weg gehen. 1. Austritt (ob freiwillig oder nicht) aus der EWU Einführung einer eigenen Währung 2. Interne Schulden per Gesetz von Euro in Landeswährung umwandeln 3. Abwerten der Währung 4. Auslandsschulden restrukturieren 5. Zukünftige Kreditaufnahme nur noch über die Bücher der eigenen Staatsbanken. (*1) Natürlich werden jetzt einige kommen und sagen, ja klar die Arschies .... haben aber hohe Rohstoffvorkommen die Griechenland nicht besitzt. Gerade die kleinen Länder wie Griechenland haben durch neue Technologien die Möglichkeit autark zu werden. *1 um hier gleich vorzubeugen, es gibt eine Vielzahl von Bsp. wo diese Praxis ohne Preisinflation funktionierte, nehmen wir doch nur mal Guernsey, die investieren seit ewigen Jahren in ihre Infastruktur mit eigenem Geld, ohne Inflation und Staatsverschuldung einfach durch buchhalterische Möglichkeiten wie es jede Wald und Wiesenbank auf dieser Welt betreibt. Staatlich geschöpfter Kredit bringt nicht nur den Kreditfluss wieder in Gang, sondern er hat auch den Vorteil, dass er zinslos vergeben werden kann. Durch den Wegfall der Zinskosten können die Produktionskosten dramatisch gesenkt werden. Vor allem wäre dieses Angsthasenspiel geht Griechenland bankrott oder nicht endlich beendet, den faktisch ist Griechenland bankrott und wird nur durch die Zugehörigkeit zur EU verlängert und dadurch verschlimmert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 25, 2009 Guten Abend, ich sehe keinen zwingenden Anlass deinen Vorschlag in der Luft zu zerreisen. Warum auch? Es ist eine Möglichkeit wie Griechenland vorgehen könnte und sicherlich richtig wenn man aus dem Euroland ausscheidet. Bleibt man drin in der EU und der Eurozone wäre mein Modell wieder ein mögliches Modell um Griechenland an die Leine zu nehmen. Der Nebeneffekt dabei wäre, dass man diese Regeln dann auch auf ander Länder später anwenden könnte und man mehr Stabilität innerhalb der EWU hätte. Denn dein Vorschlag lieber fireball hat meiner Meinung nach eine Schwachstelle. Die Eurozone lernt nix! Peu a peu würden weitere Länder ausscheiden und evtl. würde sogar der Euro oder die EU zusammenbrechen (Worst-Case-Scenario). Da finde ich es praktischer ein so großes Gebiet finanzpolitisch von einer zentralen, unabhänigen Behörde scharf kontrollieren zu lassen. Über Banken haben wir alle geschimpft dass diese nicht besser kontrolliert wurden. Wir sollten das jetzt auch bei den Staaten anpacken, denn eine Staatenkrise wäre um ein Vielfaches schlimmer als eine Bankenkrise die wir ja in 2008 hatten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 25, 2009 Ich bleibe bei meiner Meinung: es gibt einfach eine EU "mit zwei Geschwindigkeiten": einige Länder, die es sich finanziell und wirtschaftlich erlauben können zur EU anzugehören, und gleichzeitig den Euro als Währung zu haben, und eine weit grössere Anzahl an Länder die es sich nicht erlauben können. Was nun letztendlich bei rumkommen wird, wissen die Götter. Irgendwann mal wird eine Grenze erreicht, wo die Instanzen sagen müssen: "Jetzt ist Schluss, jetzt müssen Konsequenzen gezogen werden", denn Griechenland ist ja - wie ich sehe - nur dadurch in Verruf geraten, weil die ihre Zahlen gefälscht haben. Spanien, Portugal und Irland habe es nicht getan, und stehen genauso schlecht da. Tja, was tun? Ich werde mich hier mit sog. "Vorschlägen" nicht aus dem Fenster lehnen, warum habe ich es bereits erklärt. Wenn man was vorschlägt, muss man alle Details kennen, alle Nebeneffekte, wissen was nicht jetzt schon in den Korridoren und Konferenzräumen in Brüssel alles schon durchdiskutiert wurde/wird. Ich weiss es nicht, daher erwartet keine Vorschläge von mir. Was ich weiss, d.h. ich ahne es im voraus, ist dass uns eine riesige Krise bevorsteht, wegen der Kürzungen in den Staatshaushältern, die unweigerlich kommen werden. Ob da die "reichen Länder" die "ärmeren" helfen werden (also: mehr Zuschüsse), oder ob Berlin, Paris und Brüssel sagen werden: "Seht zu wie ihr weiterkommt, Gelder habt ihr genug erhalten!" und dann mit den von Euch so oft erwähnten Sanktionen drohen und sie auch anwenden, weiss ich nicht. Mir schwant Unheil, und ich glaube nicht, dass die Instanzen den Zusammenhalt der EU aufs Spiel setzen werden. Von daher... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse Dezember 25, 2009 ach leute...für mich ist die eu unteilbar diese diskussion erinnert iwie an innerdeutsche streitigkeiten wie um den länderfinanzausgleich. klar, das passt vielen nicht in soclhen staatengemeinschaften, wenn man die schwachen verwandten mit durchfüttern muss und man objektiv keinen nutzen hat. nun ja, ich bin gespannt wie sich das noch entwickeln wird. übrigens fahr ich extrem gern nach griechenland in den urlaub...vielleicht könnten wir ihnen ja gegen n batzen reisegutscheine n wenig unter die arme greifen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jpjg Dezember 25, 2009 ach leute...für mich ist die eu unteilbar diese diskussion erinnert iwie an innerdeutsche streitigkeiten wie um den länderfinanzausgleich. klar, das passt vielen nicht in soclhen staatengemeinschaften, wenn man die schwachen verwandten mit durchfüttern muss und man objektiv keinen nutzen hat. nun ja, ich bin gespannt wie sich das noch entwickeln wird. übrigens fahr ich extrem gern nach griechenland in den urlaub...vielleicht könnten wir ihnen ja gegen n batzen reisegutscheine n wenig unter die arme greifen Den Vergleich finde ich gut. Zumindest gibt er das Problem wieder. Dass er wirklich passt, braucht's noch was. Oder kämme jemand bei innerdeutschen Finanzdiskussionen auf die Idee, ein Land, das gerade mal unter Wasser steht, deshalb gleich aus dem Bund auszuschließen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jpjg Dezember 25, 2009 Mir schwant Unheil, und ich glaube nicht, dass die Instanzen den Zusammenhalt der EU aufs Spiel setzen werden. Von daher... Sehe ich im Großen und Ganzen auch so. Es müsste schon sehr eng werden, dass es soweit kommt, dass irgendwer ausgeschlossen wird. Meine persönlich Meinung ist, dass es das Ende der EU wäre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
odenter Dezember 26, 2009 Den Vergleich finde ich gut. Zumindest gibt er das Problem wieder. Dass er wirklich passt, braucht's noch was. Oder kämme jemand bei innerdeutschen Finanzdiskussionen auf die Idee, ein Land, das gerade mal unter Wasser steht, deshalb gleich aus dem Bund auszuschließen? Nunja, das Gefühl habe ich oft bei Aussagen bayrischer Politiker. Die scheinen schon vergessen zu haben das Bayern mal ein Agrarstaat war und Geld von Ländern wie Bremen und Hamburg erhalten hat die wiederum jetzt auf Hilfe angewiesen sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 26, 2009 · bearbeitet Dezember 26, 2009 von Carlos Zum Thema Griechenland: EU will Finanzprobleme offenbar ohne IWF lösenEinem Medienbericht zufolge sollen die Finanzprobleme in Griechenland innerhalb der Europäischen Union und ohne Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) gelöst werden. Auch Kanzlerin Angela Merkel hält ein Eingreifen des IWF politisch für das falsche Signal. http://www.handelsblatt.com/politik/international/griechenland-eu-will-finanzprobleme-offenbar-ohne-iwf-loesen;2504642 Unterdessen haben sich auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages mit der Krise in Griechenland beschäftigt: Die Experten kommen dem "Spiegel" zufolge in einer Analyse für den FDP-Abgeordneten Volker Wissing zu dem Schluss, dass sich ein Mitgliedsland nicht wegen Zahlungsunfähigkeit aus der Gemeinschaft ausschließen lasse. Jedoch könnten bei Verstößen gegen die Grundsätze der Währungsunion die Mitgliedsrechte eines Landes suspendiert werden, zum Beispiel das Stimmrecht im Europäischen Rat. Wissing fordert die EU deshalb auf, "künftig genauestens zu prüfen, dass neue Mitglieder tatsächlich dauerhaft in der Lage sind, den Anforderungen einer gemeinsamen Währung gerecht zu werden". (...) Die EU ist bei Griechenland, seit langem einem Wackelkandidaten der Eurozone, bisher nicht untätig gewesen. Nachdem deutlich wurde, dass das Budgetdefizit Athens im laufenden Jahr 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukt betragen dürfte, nahm die Union Griechenland härter an die Kandare. Das Defizitstrafverfahren wurde von den EU- Finanzministern in Richtung von Sanktionen verschärft. Im Februar soll es neue Sparempfehlungen geben. Lesen offenbar hier mit... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 27, 2009 · bearbeitet Dezember 27, 2009 von Carlos Thread wieder offen. Viel Spaß. Ich danke Dir für die ganze Arbeit! So, und heute hat Jean-Claude Trichet mit ernstem Gesicht wieder laut verkündet, die Staaten sollen die Kriterien einhalten was die Verschuldung angeht, und zwar gleich ab 2010 und nicht, wie erbeten, erst ab 2011 oder sogar 2012. Bin gespannt, was dabei noch rauskommen wird. Da wir schon dabei sind, bringe ich hier noch einige mir wichtig erscheinende Beitrge zum Thema: EU erstickt an Schulden http://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-erstickt-an-Schulden-article498318.html EU-Stabilitätspakt vor dem AusDeutschlands Schuldenstand droht zu explodieren http://www.welt.de/wirtschaft/article4860839/Deutschlands-Schuldenstand-droht-zu-explodieren.html Ganz aktuell: Papandreou fürchtet um Griechenlands Souveränität http://www.n24.de/news/newsitem_5645038.html Augenzwinkern bei Budgetdefizit bringt Euro in GefahrAthens Finanzdesaster ist die Folge einer aufgeweichten EU-Stabilitätspolitik. Angela Merkel fordert ein direktes Eingreifen der EU in hochverschuldeten Ländern. http://diepresse.com/home/politik/eu/527810/index.do?_vl_backlink=/home/politik/eu/index.do Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 28, 2009 Ich danke Dir für die ganze Arbeit! So, und heute hat Jean-Claude Trichet mit ernstem Gesicht wieder laut verkündet, die Staaten sollen die Kriterien einhalten was die Verschuldung angeht, und zwar gleich ab 2010 und nicht, wie erbeten, erst ab 2011 oder sogar 2012. Bin gespannt, was dabei noch rauskommen wird. er hat ja recht aber es wird sich nix ändern. das sind immer so "Empfehlungen" und "Absichtserklärungen". Wenn du die Staaten nicht dazu zwingst interessiert es sie gelinde gesagt für nen *****. Auch Merkel betont doch stets nicht auf die "kommenden Generationen" zu leben. Aber sie tut es trotzdem.. Das sind Worte die "politisch korrekt" sind aber wirklich leben tut keiner danach.. Das ist das was mich so ärgert. EU erstickt an Schuldenhttp://www.n-tv.de/w...icle498318.html ganz bitter. Aber das ist der Fall und es kann nur mit Sparmaßnahmen gehen. Steuern erhöhen ist der größte Fehler. Viele glauben es macht keinen Unterschied ob Subventionen gekürzt werden oder Steuern erhöht werden aber ich GLAUBE dass hier schon ein fundamentaler Unterschied besteht. Vor allem daher weil durch einen Abbau von Subventionen endlich viele Prozesse vereinfacht werden könnten und viele Ressourcen frei werden würden die woanders sinnvoller eingesetzt werden können. Auch die Verordnungen müssten vielerorts auf den Prüfstand was Unternehmen Geld sparen würde und damit höhere Steuereinnahmen bringen würde. Das sind kleine Dinge die am Ende ne Menge bringen würden. EU-Stabilitätspakt vor dem AusDeutschlands Schuldenstand droht zu explodieren der Stabilitätspakt ist bereits am Ende... und die Nummer geht auf BRD & France Papandreou fürchtet um Griechenlands Souveränität http://www.n24.de/ne...em_5645038.html furchtbar. all das was ich vorher geschrieben habe wird hier bestätigt. Die Staaten wollen sich nix reinreden lassen aber die große Masse der EU soll für das verantwortungslose Handeln der Griechen das Hirn hinhalten. Zitat Augenzwinkern bei Budgetdefizit bringt Euro in Gefahr Athens Finanzdesaster ist die Folge einer aufgeweichten EU-Stabilitätspolitik. Angela Merkel fordert ein direktes Eingreifen der EU in hochverschuldeten Ländern. Seit Jahren sage ich: Nicht der Euro ist so stark sondern der USD so schwach. Der Euro muss aufpassen dass es ihn nicht zerreisst... meine Meinung bleibt bestehen. Die Staaten müssen gezwungen werden können bestimmte Reformen durchzuführen. Absichtserklärungen und Appelle von Trichet bringen doch nix.. alle nicken und keiner tut washttp://diepresse.com...tik/eu/index.do Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Duder Dezember 28, 2009 · bearbeitet Dezember 28, 2009 von Duder Der EU-Stabilitätspakt ist der größte Blödsinn, den es gibt. Sowas funktioniert in der Praxis einfach nicht. Warum sollte man daran auch noch festhalten? Weder der Euro noch irgendwelche Sparmaßnahmen haben damit etwas zu tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Dezember 28, 2009 Nach diesem sehr ausführlichen und hochwertigen Beitrag von Duder möchte ich doch auch noch etwas zum Thema beitragen. Bisher ging ich, wie wohl sehr viele hier davon aus das es prinzipiell nicht möglich wäre ein Land aus der EU bzw EWU auszuschließen. Hier habe ich mich heute eines besseren belehren lassen bei einer sehr interessanten Diskussion über die EU und die vertragliche Ausgestaltung des Lissabon-Abkommens. Nach der WVK - Wiener Vertragsrechtskonvention bzw. Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge, wäre es nach VWK durchaus möglich Länder unter bestimmten Voraussetzungen auszuschließen, hierzu zählt z.b nach §60 VWK "erhebliche" Vertragsverletzungen was im Falle von Griechenland wohl zutreffend sein sollte. Inwieweit § 62 VWK angewendet werden könnte herrschte noch keine Einigkeit unter den Anwesenden Völkerrechtsexperten, ich musste mich hier mangels Wissen in dieser Diskussion leider recht frühzeitig ausklinken, trotzdem ein lehrreiches Zusammentreffen. Falls hier jemand argumentativ eine differenzierte Auffassung vertritt werde ich gerne diese Einwände beim nächsten Treffen mit diesen Herren vortragen. Also ran an die Buletten. Carlos, ich habe dir ja versprochen mich etwas ausführlicher und tiefer in die Materie von Portugal einzuarbeiten. Wenn ich mir jetzt hier folgende Statistiken bzw. Schätzungen anschaue BIP annualisierte Wachstumsraten Arbeitslosigkeit in % Erwerbsbevölkerung Finanzierungssaldo In % des BIP Inflation annualisierte Wachstumsrate Konsumdeflator Hier sieht man denke ich klar das hier doch größere Unterschiede herrschen, sieht man sich die Entwicklung Portugals vor der Aufnahme in die EWU an (1990-1995) und die Wirkung der Maßnahmen zur Erfüllung der Betrittskriterien ergibt sich zwischen Portugal und Griechenland ein Verhältnis wie Licht und Schatten. Wenn Portugal es schaft die Ziele insbesondere in der Bildungsreform die angedacht sind, und eine strukturelle Reform zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere bei Industrieunternehmen durchzuziehen sehe ich hier langfristig enormes Potenzial um zu den "Kernstaaten" aufzuholen. Natürlich wird das ein harter Weg werden, und auch die noch weiter ansteigende Arbeitslosigkeit die wohl voraussichtlich auf 10% nach Schätzungen der Portugiesen steigen wird sind Stolpersteine die man versuchen muss zu überwinden. Aber gerade was diesen Punkt betrifft sehe ich Portugal wesentlich besser gerüstet als sein direkten Nachbarn Spanien. Portugal hat es mit 14,7% Minus bei den Exporten von Waren und Dienstleistungen besonders hart getroffen, die FuE gemessen am BIP liegt hier mehr als doppelt so hoch wie in Griechenland. Warum siehst du also Portugal so negativ behaftet wie Griechenland ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 28, 2009 Hier sieht man denke ich klar das hier doch größere Unterschiede herrschen, sieht man sich die Entwicklung Portugals vor der Aufnahme in die EWU an (1990-1995) und die Wirkung der Maßnahmen zur Erfüllung der Betrittskriterien ergibt sich zwischen Portugal und Griechenland ein Verhältnis wie Licht und Schatten. sorry dass ich jetzt mal ganz blöd frage: Aber die Statistiken zeigen nur 2008 bis heute oder? Oder wird da die Legende nicht richtig angezeigt? Warum siehst du also Portugal so negativ behaftet wie Griechenland ? ich sags gleich gerade aus.... ich hab mich mit den einzelnen Beitrittsländern nicht befasst aber ich sehe Griechenland als größes Problem alleine aufgrund der falschen Statistiken.... aber man müsste sich wirklich mal die EU-27 anschauen bzgl. bestimmter Statistiken wie Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Neuverschuldung, Außenhandelsdefizit etc. Das Eurostat oder das FBI müsste eigentlich entsprechende Statistiken haben.... ich hoffe ich komm mal dazu mir das genauer anzuschauen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Dezember 28, 2009 wie sagt Adenauer....es gibt große Lügen, kleine Lügen und es gibt Statistiken.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 28, 2009 wie sagt Adenauer....es gibt große Lügen, kleine Lügen und es gibt Statistiken.... blöd nur dass sich im Rahmen der Self-fulfilling-theory die Entwicklungen an den Kapitalmärkten nach den Statistiken richten... nicht zuletzt deswegen weil auch Ratingagenturen diese beachten. Ob sinnvoll oder nicht ist also völlig unwichtig. Beachtet werden sie also muss man sich damit auch beschäftigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag