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Carlos

Die EU und ihre wirtschaftlichen Probleme

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Pascal1984
· bearbeitet von Pascal1984
Fazit: Amerika entschuldet seine Privathaushalte über die europ. Großbanken, die so dumm waren die Hypotheken zu kaufen, diese wurden von unseren (nun überschuldeten) Staaaten gekauft und zu guter letzt drucken die amis ihre schulden weg, ohne das der dollar bisher richtig Schaden genommen hat... Die FED ist bereits größter Gläubiger bei US-Anleihen...

 

Die Schulden der Banken haben die europäischen Staaten übernommen, die nun einer nach den anderen Pleite sind und deren Schulden übernimmt am Ende Deutschland!

 

Wußte gar nicht, dass fannie mae und freddie mac europäische Großbanken sind.

 

Oder dass die WestLB und HRE ihre Schulden an die nun überschuldeten südeuropäischen Staaten verkauft haben

 

Auch ging ich davon aus, dass die irischen Banken sich an irischen Hypotheken überhoben haben und die spanischen Banken ggf. an spanischen resp. iberischen.

 

Stattdessen ging ich davon aus, dass die Verschuldung europäischer Staaten eher an den entsprechend aufgepolsterten Sozialsystemen und die negativen Außenhandelsbilanzen an den im Verhältnis zur Produktivität zu hohen Löhnen und der mangelnden innovationsfähigkeit gelegen hätten.

 

Natürlich sind die aufgeblaßenen Sozialstaaten auch ein sehr großes Problem, aber die Immokrise bzw. die teuren Bankenrettungen brachten das Faß gar zum Überlaufen...

 

Natürlich wird jetzt erstmal bei den armen und normalverdienern gekürzt, damit das Geld auch weiterhin für die Bankenrettung reicht...

Siehe Irland, wo man sogar den Pensionsfonds für die Banken geopfert hat...

 

Und das die Amibanken selbst auch der Gier erlegen waren, an den hohen Zinsen zu verdienen ist ebenfalls nicht verwunderlich...

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Akaman

Aus einem der Leitartikel des neuen Economist:

Europes bail-out strategy, designed to calm financial markets and place a firewall between the euro zones periphery and its centre, is failing.

Quelle

 

Schlussfolgerung:

Time for Plan B

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

Plan B (s.o.) oder

 

EU fürchtet Verschlimmerung der Euro-Krise

Europa kämpft gegen die Schuldenkrise - doch die EU-Kommission ist pessimistisch: Nach SPIEGEL-Informationen rechnen Experten von Kommissar Rehn damit, dass sich die Spannungen in der Währungsunion verschärfen. Sie präsentieren einen Schlachtplan gegen das Finanzdrama.

"Neue, zudem verschärfte Spannungen scheinen in den ersten Monaten des Jahres 2011 unausweichlich", heißt es in dem Dokument.

...

Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, schlagen die Experten von Währungskommissar Olli Rehn eine "Gesamtstrategie" zur Bewältigung der Krise vor. Den Kern des Konzepts bildet ein umfangreicher Umbau des bisherigen Rettungsmechanismus, der Europäischen Finanzstabilisierungsfaziliät (EFSF). Sie soll neue Aufgaben bekommen, bei Bedarf auch frisches Geld. "Die effektive Finanzausstattung der EFSF wird auf mindestens 440 Milliarden Euro erhöht", heißt es in dem Papier. So viel stellen die Euro-Staaten zwar schon jetzt zur Verfügung, allerdings sind die Mittel nicht komplett mobilisierbar, weil die EFSF große Sicherheiten vorhalten muss, um die Bestnote der Rating-Agenturen zu bekommen. Deshalb kann sie nur etwa 250 Milliarden Euro an bedürftige Staaten ausleihen. Die EU-Kommission will den Sicherheitspuffer überflüssig machen. Dazu sollen solvente Mitgliedstaaten weitere Garantien und neue Milliarden bereitstellen, um die Kapitalbasis des Rettungsschirms zu erhöhen. Dessen Kreditrahmen soll zudem maximal flexibel sein.

...

aus: Spiegel (Hervorhebung von mir.)

 

Ich verliere den Überblick. Was genau ist eigentlich das Problem? Welche Spannungen verschärfen sich?

Gesamtstrategie - umfangreicher Umbau - Bla Bla Bla .... Der Kreditrahmen wird mal wieder erweitert, das ist alles. Nicht gerade innovativ.

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SumSum
· bearbeitet von SumSum

Es geht nicht um den Dollar , sondern um den Euro.

Wenn nichts Einschneidenes passiert,

wenn jeder Staat nach seinem Gusto wirtschaften kann wie bisher, wenn Banken weiterhin ohne Risiko Spekulationsgewinne abschöpfen können,

wird der Euro auf längere Sicht gesehen auseinanderbrechen.

Sptätestens, wenn Spanien unter den Schirm müsste, ist der Euro kaum noch zu retten.

Hoffen wir, dass all dies nicht geschieht!!

 

 

 

Ich klemm das einfach mal hier hinter, obwohl es auch hinter andere Postings gepasst hätte...

 

Haltet Euch bei der ganzen "Euro bricht auseinander" blabalabla Nummer mal Gaaaaaanz einfach folgende Option im Hinterkopf:

> *Shi* auf die Verschuldung, der Euro ganze einfach als Währung ab so wie z. b. "ein britische Pfund", ein "argentinischer Peso" etc.

 

Was passiert denn dann?

Ggf. ein wenig importierte Inflation, dafür aber super Exportergebnisse (der schwache Euro hat Deutschland doch nun in 2010 nicht wirklich geschadet, gell...), insb. nach Asien.

 

Die eigentliche Katastrophe wäre, wenn man den Euro "auseinanderdividiert". Ein sinkender Außenwert ist nicht wirklich das größte Übel.

 

 

Klar ist diese Schulden-Problematik vorhanden, keine Frage. Aber dabei muss man halt immer auch einen Blick "auf die anderen" werfen. Wie siehts denn da aus....?

Ben druckzt wie der Teufel, Begründung" Jobs schaffen". Ach so.... irgendwie klappt das aber nicht so richtig (was dann zur Begründung herbeigeführt wird, mal eben QE2 zu starten, damit es dann klappt....aha). Dazu passt auch: man wäre in Europa dann im Zweifel halt nur auf dem gleichen Level wie die Anderen. Die USA haben Ihr Schuldenlimit auf ca. 14 angehoben (was nunmehr knapp an die 100% des BIP kommt), Japan ist mit 200% in den Miesen....

 

Nee sorry, im Zwiefel geht der Euro gegen den $ auf Parität. Merke: ein sinkender Außenwert verteuert den Auslandsurlaub, hat binnenwirtschaftrlich im Zweifel aber nicht so viel Effekte (weil ja auch die Exporterlöse "im Außenwert" steigen... Die US Amerikaner könnten (sofern sie in Länder außerhalb des $ reisen) ein Lied davon singen....

 

Europa steht als Ganzes nicht besser und schlechter da als die anderen

 

Das Problem ist, dass man nicht jeden Müll glauben muss, der produziert wird....

 

 

Und mal oben auf das "quote" zurückzukommen.

Das Problem ist einfach, dass Europa keine "Einheit" in dem Sinne wie die USA oder Japan oder GB sind. Dadurch ergeben sich sagen wir mal ganz doof gesagt "Schlupflöcher", die genau dieses Raum zur Spekulation eröffnen. Man hat zwar eine "große" Währung, aber viele kleine Teilnehmer, die sich halt nicht immer ganz einig sind (weil [und da stimme ich oben genau zu jeder sein eigenes Süppchen kochen kann...).

 

Wenn man nun dieses Schlupfloch stopft, also aus vielen Teilnehmern einen Teilnehmer macht (z. B. in Form diese Euro Bonds...) ist diese Spekulationsnummer ganz schnell vorbei.

 

Dann kann man gegen den Einzelnen nicht mehr vorgehen, sondern nur noch gegen das Ganze. Und Euro-Europa ist blöderweise nunmal mittlerweile ich glaube sogar weltweit der größte Wirtschaftsraum. Womit dann folglich recht sicher schnell Ruhe in der Kiste sein sollte,,,

 

Vor dem Hintergrund denke ich, dass man früher oder später

- Alt. 1. in diese Richtung gehen wird (auch wenn die Bundesregierung dies noch vehemend bestreit)

- Alt. 2 oder aber es zum großen Knall kommt.

 

Da mit Alt. 2 keinem gedient ist (weil = Desaster), wird man das geringe Übel wählen - und das ist halt die Alt. 1....

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

EZB fährt Staatsanleihenkäufe auf mehr als zwei Mrd Euro hoch

Montag, 17. Januar 2011, 17:27 Uhr

 

Frankfurt (Reuters) - Nach einer Politik der ruhigen Hand um Weihnachten und den Jahreswechsel hat die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt wieder rege am europäischen Staatsanleihenmarkt zugegriffen.

 

Wie die Notenbank am Montag in Frankfurt mitteilte, wickelte sie in der Vorwoche Geschäfte in einem Volumen von rund 2,3 Milliarden Euro ab. In der ersten Januar-Woche hatte die EZB lediglich für 113 Millionen Euro Papiere von Euro-Ländern am Sekundärmarkt erworben.

 

Die Zentralbank stützt mit ihrem auf dem Höhepunkt der Griechenland-Krise gestarteten, höchst umstrittenen Programm Schuldenländer wie Griechenland, Irland und Portugal. Insgesamt haben die Hüter des Euro seit vergangenem Frühjahr für rund 76,5 Milliarden Euro Papiere am Markt aufgekauft. Händler hatten zuletzt berichtet, die EZB decke sich insbesondere mit Papieren aus Portugal ein. Die Zentralbank veröffentlicht keinerlei Informationen, Papiere welchen Landes sie erwirbt.

 

18.01.2011/16:58:12

 

 

 

SZENARIEN-Optionen in der Debatte um den Euro-Rettungsschirm

 

(Aktualisierte Wiederholung)

 

18. Jan (Reuters) - Die EU-Finanzminister haben am Montag und Dienstag beraten, ob der vorläufige Euro-Rettungsschirm (EFSF) bis 2013 ausreicht, um die Euro-Zone zu stabilisieren. Effektiv für Kredite nutzen kann der EFSF statt der garantierten 440 Milliarden Euro deshalb nur etwa 250 Milliarden Euro. Unter den Euro-Ländern herrscht Konsens, die 440 Milliarden Euro möglichst als Kreditvolumen bereitzustellen. Welche Möglichkeiten gäbe es, den EFSF schlagkräftiger zu machen - und ist das überhaupt notwendig?

 

NICHTS TUN

 

Die Bundeskanzlerin neigt nach der erfolgreichen Platzierung portugiesischer und spanischer Staatsanleihen in der vergangenen Woche zu dieser Variante: Schließlich ist der EFSF durch die Irland-Hilfe bisher nur zu rund zehn Prozent ausgeschöpft.

 

Forscher wie Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung warnen, würde der als Notfallfonds gedachte EFSF jetzt aufgestockt, würde damit an die Märkte das Signal gesendet, dass die Politik fest mit weiteren Schieflagen rechne. Das könnte zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Die Bundesregierung argumentiert, dass Merkel betont habe, im Notfall mehr zu tun - aber nur dann.

 

Aber auch Untätigkeit könnte zu neuer Nervosität an den Finanzmärkten führen. Nämlich dann, wenn sie eine Aufstockung des EFSF längst in die Anleihe-Kurse "eingepreist" haben.

 

NUR DIE STÄRKSTEN HAFTEN FÜR DIE SCHWACHEN

 

Der EFSF könnte mehr Geld ausleihen, wenn nur die sechs Euro-Länder mit der höchsten Bonitätsstufe AAA für Hilfskredite haften würden: Deutschland, Frankreich, Österreich, Niederlande, Finnland und Luxemburg. Die Käufer von EFSF-Anleihen wüssten dann, dass sie ihr Geld mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zurückerhalten werden. Denn bisher kommt die Summe von 440 Milliarden Euro rechnerisch zustande, weil darin auch Beiträge von Ländern wie Portugal oder Spanien einberechnet sind - die werden aber möglicherweise nicht als Kreditgeber, sondern als -nehmer aktiv.

 

Der Nachteil: Deutschland haftet derzeit im Rahmen des EFSF mit maximal 148 Milliarden Euro. Leisten die AAA-Staaten mehr, müssten diese Garantien massiv aufgestockt werden, wofür auch ein neuer Bundestagsbeschluss notwendig wäre. Experten warnen zudem, dass in der Folge auch die starken Länder in den Strudel gezogen werden und ihr Top-Rating verlieren könnten: "Sollten neben Irland auch Portugal und Spanien unter den Schirm schlüpfen, könnten sich die deutschen EFSF-Garantien leicht auf 20 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes summieren", warnt Heinemann: "Diese Option würde also das AAA-Rating Deutschlands und der anderen bestbenoteten Starken gefährden."

 

DER RETTUNGSFONDS WIRD MIT EIGENKAPITAL AUSGESTATTET

 

Hätte der EFSF eine starke eigene Kapitalbasis, könnte er diese zur Absicherung seiner Kredite einsetzen. Für Heinemann wäre das allerdings nur eine Variante der zweiten Option. Denn das Geld müsste von den Euro-Ländern entweder bar oder in Form von Garantien zur Verfügung gestellt werden: So oder so wären vor allem die starken Euro-Länder stärker im Risiko als bisher.

 

EFSF FORTENTWICKELN

 

Der EFSF könnte fortentwickelt werden zur einer dauerhaften Institution, die zum Beispiel auch in der Lage wäre, Anleihen von Schuldensündern mit einem großen Abschlag zu kaufen. Das hätte zwei Vorteile: Die Europäische Zentralbank müsste das nicht mehr tun und könnte sich wieder auf ihre neutrale Rolle als Inflationswächter in der Euro-Zone zurückziehen. Zum anderen könnte der EFSF damit zum Kern eines Mechanismus werden, der auch eine Umschuldung von Euro-Schuldenstaaten ermöglicht.

 

Für Heinemann ist das eine sinnvolle Überlegung, wenn die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen stattfänden. "Den nervösen Kapitalmärkten und der Öffentlichkeit sollte erst das fertige, abgestimmte Modell präsentiert werden".

 

Solche vertrauliche Verhandlungen sind aber angesichts der Vielzahl von Akteuren nicht möglich. "Zudem löst dies nur die Probleme der EZB, nicht aber die der Krise", meint der Chef einer großen Anlagefirma, der nicht genannt werden will. Außerdem müsste der Vertrag über den EFSF geändert werden, um eine Ankaufsbeteiligung zu schaffen - dafür wäre wieder die schwierige Zustimmung der nationalen Parlamente nötig.

 

(zusammengestellt von Andreas Rinke und Matthias Sobolewski in Berlin; redigiert von Kerstin Dörr)

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Hellerhof

Vorbereitung auf den Staatsbankrott

Die Rettung Griechenlands hat nicht funktioniert. Jetzt sollen die Kreditgeber verzichten. Aber möglichst ohne viel Aufsehen. Wie kann es also weitergehen?

 

Na bitte, es geht doch. Ich verwette mein HInterteil, dass daran weder Europa noch die EU zerbricht. Und schon gar nicht ist der europäische Frieden in Gefahr, wie uns so mancher Politiker vermitteln wollte.

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BondWurzel

Kommt es aber früher oder später ohnehin zu einer Pleite Griechenlands, dann spricht vieles dafür, die Entscheidung nicht aufzuschieben

Oh, das ist also nur bei Griechenland so, vielleicht sollte sich der FAZ-Prognostiker sich mit diesem Thema einmal weltweit auseinandersetzen, damit der Goldpreis einmal nachhaltig über die 1400 geht.

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obx

Na bitte, es geht doch. Ich verwette mein HInterteil, dass daran weder Europa noch die EU zerbricht. Und schon gar nicht ist der europäische Frieden in Gefahr, wie uns so mancher Politiker vermitteln wollte.

Also wenn Du es damit ernst meinst nehme ich Dich gerne beim Wort und erinnere Dich an Deine Worte wenn es schiefgegangen ist :P

 

Aber mal im ernst, im Grunde ist es richtig und gut wenn Investoren, die hohe Risiken eingehen und dafür auch hohe Risikoaufschläge verlangen, auch im Fall des Falles zur Kasse gebeten werden!

 

Ich würde mir von unseren Eurokraten nur eins im Falle von Griechenland & Co. wünschen. Wir sehen ja was für Auswirkungen die Schuldenkrisen in den PIIGS haben. Stichworte sind hier Brief- und Paketbomben, Ausschreitungen, tote Demonstranten und Bürger, Unsicherheit, Unruhen, wirtschaftliche Stagnation usw. Ob der europäsiche Frieden in Gefahr ist oder nicht sehe ich daher nicht so locker wie Du. Es kann durchaus sein, dass Länder in eine tiefe und lange Rezession verfallen (durch nicht endende Generalstreiks und Sparmaßnahmen). Mich würde daher nicht wundern, dass rechts- oder linksextremistische Parteien, Populisten und Eurogegner in manchen Ländern an die Macht kommen könnten.

 

Zurück zu meinem Wunsch:

Ich wünsche mir daher, dass die Eurokraten in Fällen von europäischen Staatspleiten ein sozialen EU-Schutzschirm aufziehen, und zwar hinsichtlich einer EU-Arbeitslosenhilfe, EU-Krankenversicherungsschutz sowie einer EU-Mindestrente.

Hier sollte man dann EU-weite Mindeststandards festlegen, quasi eine Grenze ziehen ab der EU-Hilfen im Sozialsystem greifen. Ich weiß das dieser Vorschlag nicht sehr populär sein wird, finde ihn jedoch richtig, um die Bevölkerungsgruppen, die vielleicht schuldlos unter dieser Schuldenkrisen leiden, für Europa zu gewinnen. Wenn diese Bürger mitbekommen, dass nicht die EU die Schuld trifft, sondern nationale Verschwendungswut der eigenen Politiker, und die EU dafür eintritt, Bürger mit einem EU-Sozialnetz vor schlimmerem zu bewahren, so werden diese Leute hoffentlich nicht gewaltsam Demonstrieren, rechts- oder linksextremistische Parteien unterstützen, sondern richtige Verfechter der europäischen Einheit werden.

 

Auch wenn das Europa einiges Kosten würde, so wäre dies aber die Sicherheit dafür, dass ein Land nicht in politischem Chaos versinkt, von Rechts- oder Linkspopulisten regiert wird, sondern eine gefestigte europäische Demokratie bleibt. Das wird ganz Europa Stabilität verleihen.

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checker-finance

Vorbereitung auf den Staatsbankrott

Die Rettung Griechenlands hat nicht funktioniert. Jetzt sollen die Kreditgeber verzichten. Aber möglichst ohne viel Aufsehen. Wie kann es also weitergehen?

 

Na bitte, es geht doch. Ich verwette mein HInterteil, dass daran weder Europa noch die EU zerbricht. Und schon gar nicht ist der europäische Frieden in Gefahr, wie uns so mancher Politiker vermitteln wollte.

 

 

Die FAZ ist wirklich ein Käseblatt und der Artikel in Tiefpunkt:

 

"Die Rettung Griechenlands hat nicht funktioniert." - Ach nicht? Woran macht der FAZ-Schreiberling das fest? Es kam zu keinem default und dazu wird es vorausscihtlich bis Mitte 2013 auch nicht kommen. Hat also sehr wohl funktioniert.

 

"Die Griechen haben schließlich schon ein 110 Milliarden Euro schweres Hilfspaket erhalten " - ich geb's ja zu, ich weiß auch nicht genau, wieviel von den 110 Mrd. mit den bisherigen Tranchen schon ausgezahlt worden ist, mit Sicherheit aber noch nichtmal die Hälfte.

 

"Die Griechen haben [...] ein Jahr gespart wie verrückt." - was für eine qualitative Aussage...

 

"Aber es hat alles nichts genützt." - Ach so, das Senken des laufenden Haushaltsdefizits ist also "nichts"?

 

"Kernproblem der Euro-Schuldenkrise: Wie können die Staatsschulden verschwinden?" - "verschwinden" ist ja wohl überehrgeizig. Das würde nicht einmal Deutschland schaffen. Nichteinmal Senken.

 

"Die Rettungsaktionen der ersten Runde hatten schließlich eine gegenteilige Wirkung. Der hohe Schuldenberg von Ländern wie Griechenland wurde um weitere Schulden ergänzt" - Das ist eben bei Hilfskrediten so.

 

"Die Zinsbelastung wurde so immer höher, weil neue Anleihen nur zu höheren Zinsen aufgenommen werden konnten als ihre Vorläufer." Die Zinsen sind im Rettungspaket festgeschrieben.

 

"Kommt es aber früher oder später ohnehin zu einer Pleite Griechenlands" Von der suggerierten Zwangsläufigkeit kann ja nun wirklich keine Rede sein.

 

"Die Banken erpressen die Politiker" - beliebte populisitsche Hypothese.

 

"Die Banken erpressen die Politiker - mit dem Argument ihrer eigenen drohenden Insolvenz." Zwischen Erpressen und dem Warnen vor unabänderlichen Folgen besteht doch wohl noch ein kleiner Unterschied...

 

...

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

Kurz vor seinem Abdanken haut Axel Weber noch einmal auf den Putz: In einem Gastbeitrag kritisiert der Noch-Bundesbankchef die Krisenpolitik der Euro-Retter. Der Staatenbund dürfe den Schuldenländern nicht zu stark entgegenkommen - ihre Eigenverantwortung müsse gewahrt bleiben.

 

Hamburg - In Sachen Währungspolitik hat Axel Alfred Weber nicht mehr lange etwas zu melden - doch jetzt, kurz vor seinem Abdanken als Bundesbank-Chef, wählt er noch einmal deutliche Worte. In einem Gastbeitrag für die britische "Financial Times" kritisiert der bekennende Finanzfalke zentrale Maßnahmen der EU zur Bekämpfung der Schuldenkrise in europäischen Ländern.

 

"Europas Reformen können einen hohen Preis haben", schreibt der Noch-Bundesbanker schon in der Überschrift. Die Fundamente der EU-Verfassung müssten weiter respektiert werden. Das bedeute, dass die Eigenverantwortung der einzelnen Staaten gewahrt werden müsse. Hilfsmaßnahmen der EU dürften nur dazu dienen, die harten Sparmaßnahmen verschuldeter Regierungen für die Bürger etwas erträglicher zu machen. Mehr aber auch nicht. Die aktuellen Hilfen sollten daher nicht signifikant ausgeweitet werden - auch wenn dies immer wieder gefordert werde.

 

So dürfe der Rettungsfonds auf gar keinen Fall die Macht erhalten, Anleihen verschuldeter Staaten zu kaufen, schreibt Weber. Damit stellt er sich frontal gegen die Europäische Zentralbank (EZB), die genau diesen Vorschlag unterstützt. Weber sitzt selbst im EZB-Rat und war bis vor kurzem noch heißer Anwärter auf den Chefposten.

 

Weber spricht sich außerdem dagegen aus, die Zinsen für Hilfszahlungen aus dem EU-Krisenfonds zu senken - eine Forderung, die unter anderem der Wirtschaftsweise Peter Bofinger vehement vertritt.

 

Webers Äußerungen verdeutlichen, wie isoliert der Banker im EZB-Rat zuletzt war. Er gilt als strikter Verfechter der deutschen Stabilitätskultur. In der europäischen Schuldenkrise war er mit dieser Haltung zunehmend in Konflikt zur EZB und ihrem Präsidenten Jean-Claude Trichet geraten. Den Aufkauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank kritisierte er mehrfach öffentlich.

 

Am 10. Februar hatte Weber öffentlich erklärt, auf eine Kandidatur für EZB-Vorsitz zu verzichten und zum 30. April sein Amt als Bundesbankchef niederzulegen - ein Jahr vor Ende seiner regulären Amtszeit.

 

http://www.spiegel.d...,746927,00.html

Irgendwie schade, dass er kaltgestellt wird.

Er scheint tatsächlich mehr an der Sache, als an der eigene Karriere interessiert.

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Pascal1984

Vorbereitung auf den Staatsbankrott

Die Rettung Griechenlands hat nicht funktioniert. Jetzt sollen die Kreditgeber verzichten. Aber möglichst ohne viel Aufsehen. Wie kann es also weitergehen?

 

Na bitte, es geht doch. Ich verwette mein HInterteil, dass daran weder Europa noch die EU zerbricht. Und schon gar nicht ist der europäische Frieden in Gefahr, wie uns so mancher Politiker vermitteln wollte.

 

Die banken sind die Kreditgeber, sie werden nicht verzichten, stattdessen wird man auf unsere Kosten den Banken die "Last" abnehmen, nachdem sie jahrelang von den guten Zinssätzen profitiert haben...

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BondWurzel

Griechenlands Notenbankgouverneur lehnt Umschuldung erneut ab

DJ Griechenlands Notenbankgouverneur lehnt Umschuldung erneut ab

 

ATHEN (Dow Jones)--Der griechische Notenbankgouverneur Georgios Provopoulos hat eine Umschuldung der Verbindlichkeiten Griechenlands erneut energisch zurückgewiesen. "Eine Umschuldung wäre eine katastrophale Wahl," sagte Provopoulos am Dienstagabend vor dem griechischen Parlament. Griechenland müsse die Zähne zusammenbeißen und die Reformvorschläge der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) umsetzen. Griechenland müsse sich stärker bemühen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, sagte Provopoulos, der auch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist.

 

Eine Verlängerung der Laufzeit der EU-Kredite an Griechenland wäre nach den Worten des Notenbankgouverneurs eine deutliche Erleichterung für sein Land. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag nach einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou geäußert, dass die Laufzeit der Kredite von gegenwärtig drei auf sieben Jahre verlängert werden könnte. Papandreou hatte in Berlin eine Restrukturierung der Staatsschulden ebenfalls zurückgewiesen. Seine Regierung habe die Idee geprüft und verworfen, weil das katastrophale Folgen hätte, hatte der Ministerpräsident gesagt. So wäre das Land dann auf Jahre vom Kapitalmarkt abgeschnitten.

 

Im Mai 2010 war Griechenland mit einem Hilfspaket im Volumen von 110 Mrd EUR von EU und IWF vor dem Staatsbankrott gerettet worden.

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Hellerhof

Die banken sind die Kreditgeber, sie werden nicht verzichten, stattdessen wird man auf unsere Kosten den Banken die "Last" abnehmen, nachdem sie jahrelang von den guten Zinssätzen profitiert haben...

 

Nicht so fatalistisch.

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WOVA1

Ach ja - wenn man sich so anguckt, was am Südrand des Mittelmeers gerade passiert,

könnte man sich fast wünschen, das die Frage 'Griechenland umschulden ja oder nein'

wirklich für die nächsten Jahre eines der grösseren Probleme der EU bleibt. :unsure:

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Warlock

Ach ja - wenn man sich so anguckt, was am Südrand des Mittelmeers gerade passiert,

könnte man sich fast wünschen, das die Frage 'Griechenland umschulden ja oder nein'

wirklich für die nächsten Jahre eines der grösseren Probleme der EU bleibt. :unsure:

 

Was meinst du? Warum sind Libyen und Konsorten ein Problem für die EU? - Meinst du wegen der Öl und Gasversorgung, oder politisch wegen einer Flüchtlingswelle?

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WOVA1

Öl und Gas wäre vermutlich nicht wirklich das Problem.

Es würde teurer, aber man ist ist schliesslich jahrelang auch ohne irakisches Öl ausgekommen.

 

Flüchtlingswellen sind schon ernster - immerhin sollen in Lybien ca 1 Mio. 'illegale' Schwarzafrikaner

leben, die die Drecksarbeit machen ( einige davon wohl jetzt auch als Ersatz für's Militär,

was sich mindestens zum Teil gegen Gaddafi gestellt hat ). Die italienische Regierung rechnet

wohl schon mit 200.000 Flüchtlingen, was aber vielleicht auch Übertreibung sein mag.

 

Was mir zu denken gibt, ist:

 

42 Jahre Diktatur und dann ein blutiger Umsturz sind nicht wirklich gute Voraussetzungen

für eine stabile, gar demokratische Entwicklung.

Zumal Lybien nicht wirklich eine Tradition als Staat hat (anders als Ägypten), sondern Loyalitäten eher

dem Klan oder dem Stamm gehören.

Im dümmsten Fall entwickelt sich da ein zweites Somalia, direkt vor der Haustür.

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Warlock

Was mir zu denken gibt, ist:

 

42 Jahre Diktatur und dann ein blutiger Umsturz sind nicht wirklich gute Voraussetzungen

für eine stabile, gar demokratische Entwicklung.

Zumal Lybien nicht wirklich eine Tradition als Staat hat (anders als Ägypten), sondern Loyalitäten eher

dem Klan oder dem Stamm gehören.

Im dümmsten Fall entwickelt sich da ein zweites Somalia, direkt vor der Haustür.

 

Ich stimme mit deiner Analyse überein, nur die Schlussvolgerung, der letzte Satz halte ich für extrem unwarscheinlich. Einfacher Grund: Das Öl, irgendjemand wird es sich unter den Nagel reißen, da entsteht nicht dauerhaft ein zerfallener Staat. In deinem Szenario ist eher die Frage wer sich dann Libyens bemächtigt. Von den Europäern wäre wohl nur Frankreich ein Kandidat. China ist natürlich auch ein Tipp, die haben ja schon in Sudan geübt wie es in der Region läuft. Und wohl Öl ist, sind natürlich auch immer Amerikaner und Briten.

 

Ich halte das alles aber für sehr unwarscheinlich. Eventuell gibt es einen Bürgerkrieg, wobei der ja streng genommen schon läuft. Ich denke aber das dort wieder Ruhe einkehren wird und ein Staatsgebilde entstehen wird. Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, aber die Menschen dort sind nicht dumm und auch nicht ungebildet. Es ist nicht wie in Afghanistan oder Somalia wo ganze Generationen den Frieden nie kennen gelernt haben.

 

Wenn ich so darüber nachdenke wird warscheinlich Ruhe einkehren sobald Gaddafi und Familie beseitigt sind, denn durch die Stämme ist ja eine funktionierende Sozialstruktur vorhanden.

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Warlock

Durch die Libyenkrise könnte auch die italienische Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden, aufgrund der wechselseitigen wirtschaftlichen Verpflechtungen.

 

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H.B.
· bearbeitet von ficoach

Was ist eigentlich hiervorn zu halten?

 

 

Kritik an Krisenhilfe der Deutschen Bundesbank

18.02.2011

Die Bundesbank finanziert den Rest der Euro-Zone stillschweigend mit einer dreistelligen Milliardensumme - und täglich wird es mehr Geld.

 

Maximal 250 Milliarden Euro kann der Euro-Rettungsfonds an Staaten in der Euro-Zone verteilen, um ihnen bei ausufernden Staatsschulden zu helfen. So schrieben es die EU-Mitglieder am 9. Mai 2010 fest. Bewilligt wurden davon bisher nur 17,5 Milliarden Euro für Irland. Doch wie sich jetzt herausstellt, hat die Deutsche Bundesbank zuletzt stillschweigend in einem Volumen Finanzhilfen gewährt, die alle europäischen Rettungsmaßnahmen in den Schatten stellen.

 

Die brisante Zahl versteckt sich unter dem Posten „Forderungen innerhalb des Euro-Systems (netto)“ in den Monatsberichten der Bundesbank. Danach sind die Schulden, welche die Europäische Zentralbank (EZB) und nationale Notenbanken im Euro-Raum gegenüber der Bundesbank angehäuft haben, bis Ende 2010 auf 338 Milliarden Euro gestiegen. Allein die Forderungen an nationale Notenbanken in Euro-Ländern belaufen sich auf 326 Milliarden Euro. 2006, also vor Ausbruch der Finanz- und folgender Euro-Schuldenkrise, lagen die Forderungen insgesamt bei nur 18 Milliarden Euro.

 

Dieser ungebremste Anstieg der Schulden des Euro-Raums gegenüber der Bundesbank „macht Fachleute fassungslos“, sagt ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. „Wenn Länder, deren Banken die Kredite gegeben wurden, zahlungsunfähig werden, haftet Deutschland.“ Diese Haftung wurde aber weder demokratisch legitimiert – etwa durch den Bundestag – noch von der Bundesregierung beschlossen.

 

 

Die Bundesbank teilt dazu auf Anfrage mit: „Die Auslandsforderungen der Bundesbank sind in der Finanzkrise stark gestiegen. Eine wesentliche Rolle spielten zunehmende Forderungen innerhalb des Euro-Systems im Zusammenhang mit dem Individualzahlungsverkehrssystem Target 2.“

 

Target 2 steht für ein 2007 gestartetes System, das der Verrechnung von Zahlungsströmen zwischen den Euro-Zentralbanken dient. Heute ist es aber zur dauerhaften Finanzierungsquelle anderer Euro-Notenbanken geworden. Darunter sind auch solche Länder, die fast nicht mehr zahlungsfähig sind oder deren Banken sich ohne billiges Zentralbankgeld nicht mehr ausreichend finanzieren können. „Ausschlaggebend für diesen Anstieg war eine krisenbedingte Verschiebung in den Zahlungsströmen und im Refinanzierungsverhalten der Banken im Euro-Raum“, erklärt die Bundesbank.

 

Der noch bis 30. April amtierende Bundesbank-Präsident Axel Weber hatte indes keine Chance, die Schuldenlawine zu stoppen. Da Target 2 bei der Gründung nicht als Finanzierungsinstrument gedacht war, fehlt nun jede Begrenzung.

Quelle: Wirtschaftswoche (URL: http://www.wiwo.de/finanzen/kritik-an-krisenhilfe-der-deutschen-bundesbank-457649)

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Warlock

Was ist eigentlich hiervorn zu halten?

 

Ich würde sagen da hat die Bundesbank 338 Mrd. EUR in den Büchern stehen für die die Bundesregierung im Zweifelsfall haftet. Wie gefährlich die Kredite sind wird man so ohne weiteres nicht rausfinden können. So aus dem Bauch herraus das schon mal 10% der Summe potentiell faul sind, allein schon aufgrund des schnellen anwachsens in nur 3 Jahren. Ersteinmal hoffe ich aber das die Bundesbank ordentliche Zinsen bekommt, dann hat der Bund zunächsteinmal Einnahmen.

 

Was mir gerade nicht klar ist, woher kommt das Geld? - Ist ja immerhin mehr als ein Bundeshaushalt.

 

Einen Vorteil hat das ganze zumindest, solche Verbindlichkeiten ohne jede Regulation usw. schüren auch immer Unsicherheit und drücken auch auf den Eurokurs, das ist ersteinmal von Vorteil für den Export.

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Torman

Was ist eigentlich hiervorn zu halten?

 

Im Endeffekt steht dahinter das allgemeine Risiko, dass die von der EZB im Rahmen der Refinanzierungsoperationen bekommenen Sicherheit im Ernstfall nicht ausreichen und somit ein Verlust entstehen könnte. Deutschland wäre an solchen Verlusten mit seinem Anteil an der EZB beteiligt.

 

TARGET2-Salden der Bundesbank

Im Rahmen der gemeinsamen Geldpolitik in der Europäischen Währungsunion (EWU) stellt das Eurosystem den Geschäftsbanken des Währungsraums Zentralbankgeld dezentral, das heißt über die jeweiligen nationalen Zentralbanken, bereit. TARGET2-Salden sind das Ergebnis der grenzüberschreitenden Verteilung von Zentralbankgeld innerhalb der dezentralen Struktur des Eurosystems. Die Höhe und die Verteilung der TARGET2-Salden über die nationalen Notenbanken des Eurosystems sind für deren Risikoposition aus der Mittelbereitstellung des Eurosystems jedoch unerheblich: TARGET2-Salden stellen für die einzelnen nationalen Notenbanken keine eigenständigen Risiken dar.

 

Die Deutsche Bundesbank wies Ende 2010 einen positiven TARGET2-Saldo in Höhe von 325½ Mrd aus. Die Entwicklung dieses Saldos steht in engem Zusammenhang zu dem durch die Finanzkrise seit 2007 deutlich veränderten Refinanzierungsverhalten der Kreditinstitute im Euro-Raum. Vor der Finanzkrise entfiel auf deutsche Banken mit über 50% des Refinanzierungsvolumens ein sehr hoher Anteil der gesamten Eurosystem-Refinanzierungsgeschäfte. Dies ermöglichte es ihnen, anderen Banken innerhalb des gemeinsamen Währungsraums in erheblichem Umfang Zentralbankgeld zur Verfügung zu stellen. Der in der Finanzkrise seit 2007 zu konstatierende gegenseitige Vertrauensverlust am europäischen Interbankenmarkt führte zu einer deutlichen Einschränkung dieser Intermediationsfunktion und in dessen Folge zu einem sinkenden Anteil an den geldpolitischen Refinanzierungsgeschäften. Zudem kam es mit der zunehmenden Stabilisierung des deutschen Bankensystems zu einem Zufluss an liquiden Mitteln aus den übrigen EWU-Ländern. Dadurch wurde den deutschen Banken eine Rückführung ihrer Refinanzierungsgeschäfte bei der Bundesbank möglich. Umgekehrt erhalten Banken in einer Reihe anderer EWU-Länder seitdem verstärkt Zentralbankgeld über das Eurosystem. Das Eurosystem hat im Rahmen seiner geldpolitischen Refinanzierungsgeschäfte dieses veränderte Nachfrageverhalten durch eine Reihe operativer Maßnahmen gestützt. So wurde im Zuge der Krise die Liquiditätsbereitstellung vor allem durch den Übergang zur Vollzuteilung in den Refinanzierungsgeschäften deutlich ausgeweitet, um den Verwerfungen am Geldmarkt entgegenzuwirken. Banken im Europäischen Währungsraum wurden mit ausreichend Liquidität versorgt, soweit sie die Voraussetzungen zur Teilnahme an den besicherten Geschäften des Eurosystems erfüllt haben.

 

Diese veränderte Struktur der Refinanzierungsgeschäfte trägt in hohem Maße zu steigenden TARGET2-Forderungen der Deutschen Bundesbank bei. Hieraus entsteht jedoch kein eigenständiges Risiko über dasjenige der geldpolitischen Refinanzierungsgeschäfte hinaus. Für Letzteres gilt: Unabhängig davon, bei welcher nationalen Zentralbank ein Eurosystem-Refinanzierungsgeschäft getätigt wird, sind die damit verbundenen Risiken immer vom Eurosystem als Ganzes zu tragen. Die einzelne nationale Zentralbank ist daran risiko- und ertragsmäßig nach dem Kapitalschlüssel der EZB beteiligt. Folgerichtig werden die nationalen TARGET2-Salden deshalb auch als Forderungen gegenüber der EZB verbucht. Ein Verlustfall tritt im Übrigen nur dann ein, wenn ein Geschäftspartner des Eurosystems ausfällt und die von ihm hinterlegten Sicherheiten bei ihrer Verwertung trotz der vom Eurosystem angewandten Risikokontrollmaßnahmen nicht den vollen Wert der damit abgesicherten Refinanzierungsgeschäfte einbringen.

 

http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2011/20110222.target2-salden.php

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