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Carlos

Die EU und ihre wirtschaftlichen Probleme

Empfohlene Beiträge

Akaman

Otmar Issing - vielleicht erinnert sich ja der eine oder die andere noch an ihn - zur Zukunft Europas.

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Ramstein

Zur Abwechslung mal gute Nachrichten aus Brüssel, auch wenn die deutschen Weicheier sich noch nicht festgelegt haben.

 

Europaweiter Frauenquote droht das Aus

 

Mehr Frauen in die Aufsichtsräte großer Firmen, so will es Justizkommissarin Reding. Doch zehn EU-Staaten sind strikt dagegen - und mobilisieren eine Sperrminorität in Brüssel. Die Länder könnten den Gesetzesvorschlag noch während der Verhandlungen kippen.

 

Gegen verbindliche Quoten sind Großbritannien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Ungarn, Litauen, Malta, die Niederlande, Schweden und Slowenien. Die Länder verfügen zusammen über 104 Stimmen im Rat, für eine Sperrminorität reichen bereits 91 Stimmen aus.

 

Die Bundesregierung hat sich bisher nicht zu dem Vorschlag positioniert. Der deutsche Vertreter enthielt sich in der Abstimmung am Dienstag der Stimme.

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Nudelesser

Kommentar in der Financial Times zu Merkels Abrücken von der Bundesbank und den Gründen dafür

 

Merkels good politics and bad economics

 

By Josef Joffe

 

The president of the Bundesbank was once the mightiest central banker in Europe. No more. In the council of the European Central Bank, Jens Weidmann is just one of 23. He has only one vote the same as Greece. It gets worse. One of Europes last monetary hawks, Mr Weidmann is isolated, gnashing his teeth as the ECB gears up to go full throttle into a business that, according to its statutes, is verboten: buying the debt of member states. Wave goodbye to the old ECB; say hello to the Fed-in-Frankfurt.

 

This is the story of a historical bet gone badly wrong. After the fall of the Berlin Wall, chancellor Helmut Kohl offered the D-Mark to President François Mitterrand in exchange for French acceptance of German reunification. This noble gesture of self-containment was not, of course, an entirely selfless act. As part of a hard-headed bargain in return for giving up the symbol of German economic primacy, Europes monetary and fiscal policy would be Germanised. In a new D-Mark zone writ large everybody would have to learn German probity.

 

The crash of 2008 put paid to that bet as the ECB began to fiddle with its modest mandate, fuelling bitter internal disputes. In 2011 Axel Weber, then Bundesbank chief and tipped to take over as ECB head, threw in the towel. Then Jürgen Stark, a member of the European banks directorate and another German hawk, quit. Last week Mr Weidmann himself threatened to resign. Instead of Germanising Europe, the Germans are about to be Europeanised, or even Club Med-ified.

 

Mr Weidmann is being squeezed by the two Marios Mario Monti, Italys prime minister, who wants the ECB to intervene, and Mario Draghi, the banks president, who has gone from tightfist to spendthrift. Now a third M has joined them: Angela Merkel. Traditionally a strict opponent of bailouts and bond purchases by the ECB, the German chancellor is now tilting against her own man a former aide in Frankfurt. To halt the crisis this trio wants the ECB to open its money tap as wide, and for as long, as necessary.

 

Why has Ms Merkel shifted? More than half of German voters oppose further rescue measures. But that risk is manageable. The opposition parties, the Social Democrats and Greens, actually support spreading the debt of Club Med across Europe with Germany as Europayer. Nor does Ms Merkel need to fear Germanys constitutional court, which next week will rule on the eurozone bailout fund. If past experience holds, the judges will rap the governments knuckles but deliver a permissive verdict.

 

One explanation for Ms Merkels switch is good old politics. The word in Berlin is that Ms Merkel wants to buy 12 months of quiet ahead of federal elections in 2013 when she hopes to secure a third term. Good politics, bad economics and a very poor outcome for Europe.

 

The ECB is about to turn into a money machine, into a lender of last resort, and damn the treaties that mandate an inflation-fighting commitment to price stability. The magic phrase now is capping bond yields, meaning the ECB buys up the debt of Italy and others in order to depress their borrowing costs.

 

Of course, Mr Draghi mumbles about conditionality: cheap cash only in exchange for deficit-slashing and market reforms. Sure. And when Mr Monti and Mariano Rajoy, Spanish prime minister, instead bend to the wishes of their electorates, what then? Will Mr Draghi stop buying and let their bonds go through the floor? Of course not. You do not have to be a central banker to predict the obvious: no market pressure, no reform.

 

It would be more like back to the future Italian-style. Otmar Issing, the ECBs former chief economist, recalls how, before 1981, the Italian Treasury set yields for government debt. All the bonds that couldnt be sold at that price had to be bought up by the Banca dItalia. Hence easy money, exploding debt, double-digit inflation and no change in the countrys frozen politics. Why reform when you can always devalue?

 

If this comes to pass, Mr Weidmann can return to academia; Europe will not find such a cosy berth. Look beyond the debt crisis and take the longer view. European growth has been slowing for 40 years. During this period its share of global gross domestic product has shrunk by 10 percentage points; that of the US has held steady.

 

Mr Weidmann is right to fear the moral hazard contemplated by the ECB and its lackadaisical allies from Madrid to Berlin. Mr Draghis dangerous medicine may deliver a short-term relief but no long-term cure. The European patient has been ailing for decades, a victim of overspending and under-reforming. It is time to get off the couch and restore competitive vigour. For that the Bundesbankers should stick to their guns.

 

The writer is editor of Die Zeit and a fellow of the Hoover Institution at Stanford University

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Akaman

Thilo Bode zu den machtpolitischen Hintergründen des gegenwärtigen Stands der Eurokrise: klick.

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Nudelesser

Thilo Bode zu den machtpolitischen Hintergründen des gegenwärtigen Stands der Eurokrise: klick.

 

Klasse Artikel! Das hätte ich dem Bode gar nicht zugetraut. Kannte den bislang eher als populistischen Kämpfer für weniger Zucker in Bonbons.

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Kaffeetasse

Jap, eine wirklich treffende Analyse. :thumbsup:

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Maikel

EZB plant angeblich unbegrenztes Anleihenprogramm

Ein Problem wird mir dabei jetzt erst bewußt: Die EZB hatte ja für ihre Anleihen einen bevorzugten Gläubigerstatus durchgesetzt.

Womit alle anderen Anleger einen im Vergleich dazu benachteiligten hatten. Was wiederum die höheren Zinsen erklärt, die Spanien etc. bei den Auktionen zahlen mußte.

 

Letztlich haben also die Anleihenkäufe der EZB den Marktzins nicht (nur) gesenkt, sondern im Gegenteil (auch) zu dessen Anstieg beigetragen.

 

Oder sehe ich da jetzt was falsch?

 

Gruß, Michael

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otto03

EZB plant angeblich unbegrenztes Anleihenprogramm

Ein Problem wird mir dabei jetzt erst bewußt: Die EZB hatte ja für ihre Anleihen einen bevorzugten Gläubigerstatus durchgesetzt.

Womit alle anderen Anleger einen im Vergleich dazu benachteiligten hatten. Was wiederum die höheren Zinsen erklärt, die Spanien etc. bei den Auktionen zahlen mußte.

 

Letztlich haben also die Anleihenkäufe der EZB den Marktzins nicht (nur) gesenkt, sondern im Gegenteil (auch) zu dessen Anstieg beigetragen.

 

Oder sehe ich da jetzt was falsch?

 

Gruß, Michael

 

Soll wohl ohne bevorzugten Gläubigerstatus ablaufen.

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WOVA1

Soll wohl ohne bevorzugten Gläubigerstatus ablaufen.

 

Und das glaubt der EZB irgendjemand - nach dem Hütchenspieler-Trick in Griechenland ?

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Maikel

Soll wohl ohne bevorzugten Gläubigerstatus ablaufen.

Ja, das habe ich auch gelesen. Meine Überlegung war rückblickend gemeint.

 

War es also in der jüngeren Vergangenheit so, daß die Vorrangigkeit der EZB die Markt-Zinsen für Spanien&Co hochgetrieben hat?

 

Gruß, Michael

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

Wer gerade ein bisschen Zeit hat, dem empfehle ich in 10 Minuten Live die Draghi Pressekonferenz anzuschauen

 

Mein Link

 

Meist recht spannend und unterhaltsam...

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webber
· bearbeitet von webber

hat die Bundesbank nicht auch mal auf dem Sekundärmarkt dt. Staatsanleihen gekauft? Oder sind die wirklich immer so die Extremisten in der Geldpolitik wie häufig dargestellt? Also hängt die Zukunft Europas am Bundesverfassungsgericht wg. ESM / EFSF

 

LOL, seit dem die Pressekonferenz läuft, sackt der DAX ein bissl. ab :)

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Akaman

Wer gerade ein bisschen Zeit hat, dem empfehle ich in 10 Minuten Live die Draghi Pressekonferenz anzuschauen

 

Mein Link

Danke für Dein Link. Fast unterbrechungsfrei und sehr unterhaltsam. Mittelgrosses Kino. Hätte ich ohne dich verpasst.

 

Was meint ihr: glauben die eigentlich selbst wirklich, dass sie mit ihren Massnahmen nur die Transmission der Geldpolitik wiederherstellen wollen? Oder ist das alles newspeak?

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Torman

Was meint ihr: glauben die eigentlich selbst wirklich, dass sie mit ihren Massnahmen nur die Transmission der Geldpolitik wiederherstellen wollen? Oder ist das alles newspeak?

Man muss sich nur die Voraussetzungen für die Ankäufe durchlesen und wird feststellen, das diese mit Geldpolitik überhaupt nichts zu tun haben. Hier kämpft eine Organisation um ihr eigenes Überleben. Kein Euro -> keine EZB.

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Ca$hflow

Man muss sich nur die Voraussetzungen für die Ankäufe durchlesen und wird feststellen

Meinst du diese Vorraussetzungen für die Outright Monetary Transaction:

 

necessary condition for Outright Monetary Transactions is strict and effective conditionality attached to an appropriate European Financial Stability Facility/European Stability Mechanism (EFSF/ESM) programme. Such programmes can take the form of a full EFSF/ESM macroeconomic adjustment programme or a precautionary programme (Enhanced Conditions Credit Line), provided that they include the possibility of EFSF/ESM primary market purchases. The involvement of the IMF shall also be sought for the design of the country-specific conditionality and the monitoring of such a programme.

 

The Governing Council will consider Outright Monetary Transactions to the extent that they are warranted from a monetary policy perspective as long as programme conditionality is fully respected, and terminate them once their objectives are achieved or when there is non-compliance with the macroeconomic adjustment or precautionary programme.

 

Following a thorough assessment, the Governing Council will decide on the start, continuation and suspension of Outright Monetary Transactions in full discretion and acting in accordance with its monetary policy mandate.

 

Quelle

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Nudelesser
Hier kämpft eine Organisation um ihr eigenes Überleben.

 

Ganz so dramatisch würde ich es nicht ausdrücken, aber ein guter Tag für die EZB war es nicht, was man auch an den eher soften Indikatoren sehen konnte: Draghi wirkte deutlich angespannter und weniger charming als in bisherigen Pressekonferenzen. Und die Fragen waren ebenfalls forscher als gewohnt (wobei es etwa die Fragen von der Börsenzeitung und von Fox News nicht ins offizielle Transskript geschafft haben, da ist wohl dem Stenographen der Griffel aus der Hand gefallen, siehe Transskript...).

 

Aber was solls. Die Märkte sind glücklich und wenn das Bundesverfassungsgericht keine Dummheiten macht, dann könnte die Euphorie noch eine ganze Weile anhalten...

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Antonia

Es ist so still im Forum. Mich würde die Meinung der Mitglieder hier interessieren - wie seht ihr Draghis Vorgehen.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Die Märkte jubeln, der deutsche Michel schluchzt

Nur eine Momentaufnahme: Ja, die US-Börsen sind rund zwei Prozent im Plus. Aber was ich bemerkenswert finde: Unter den Index-ETFs, die ich regelmässig beobachte, sind die Spitzenreiter Nr. 1 der EWG (MSCI Germany) und Nr. 2 der VGK (MSCI Europe).

 

PS: Auch der Euro ist im Plus.

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35sebastian

Die Märkte jubeln, der deutsche Michel schluchzt

 

 

 

Sehr gut auf den Punkt gebracht.

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SkyWalker

Ein Trauerspiel wenn man sich anguckt, wie die EZB immermehr zu einem Spielball der Politik wird. Aber den Märken scheint es ja zugefallen...

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ceekay74

Mich würde die Meinung der Mitglieder hier interessieren - wie seht ihr Draghis Vorgehen.

 

MIch würde doch sehr interessieren, wie Super-Mario die versprochene Neutralisation der neu geschaffenen Geldmenge erreichen möchte. Durch Zinserhöhungen wohl eher nicht...

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