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Carlos

Die EU und ihre wirtschaftlichen Probleme

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CHX

«Es braucht einen Währungsfonds mit 4000 Milliarden Euro»

 

Was geschieht, falls die Eurozone kollabiert?

Das wäre chaotisch, zerstörerisch, und es gäbe keine Gewinner, warnte Citigroup-Chefökonom Willem Buiter vor einem Monat. Die Argumente für die Fortführung der Währungsunion seien bestechend sowohl finanziell und ökonomisch als auch politisch. Dazu sei keine Transferunion notwendig, widerspricht Buiter nun dem oft vorgebrachten Einwand. Klar ist für ihn aber, dass Griechenland, Portugal und Irland einen Schuldenschnitt benötigen und dass das europäische Bankensystem hoffnungslos unterkapitalisiert ist.

 

Herr Buiter, ein Monat ist seit dem letzten Eurogipfel vergangen. Die Rendite für zehnjährige italienische Staatsbonds bewegt sich weiterhin zwischen 6,5 und 7 Prozent. Der Markt sendet damit das Signal, dass die Krise nicht gelöst ist. Zu Recht?

Nur schon die Tatsache, dass bislang kein Staat der Eurozone kollabiert ist, kann als Erfolg angesehen werden. Ein Desaster wurde verhindert damit meine ich den unkontrollierten Zahlungsausfall eines grossen Staates wie Italien oder Spanien, der das westliche Finanzsystem in die Tiefe gerissen hätte.

 

Sind also die Staatschefs der Euroländer zumindest auf dem Weg zu einer Lösung?

Es geht furchtbar langsam vorwärts, ein ineffizientes Flickwerk. Die politische Führung Europas ist dem Problem nicht gewachsen, niemand ergreift die Initiative oder übernimmt die Leitung. Viel zu lange wollten die Regierungen das Ausmass der Krise nicht wahrhaben: dass mehrere Länder einen Schuldenschnitt benötigen werden und dass das europäische Banken­system grösstenteils insolvent ist. Wären Europas Politiker in der Schule, müssten sie zur Strafe alle nachsitzen.

 

Hat die Politik mittlerweile wenigstens den Ernst der Lage erkannt?

Sie beginnt damit. Es dürfte mittlerweile allen klar sein, dass Griechenland insolvent ist. Der Grossteil der griechischen Schulden muss abgeschrieben werden.

 

Für Griechenland wurde ein freiwilliger Schuldenschnitt von 50 Prozent für private Gläubiger verhandelt. Reicht das nicht?

Überhaupt nicht. Das Land benötigt einen Haircut von 90 Prozent für alle Gläubiger, auch die staatlichen, ausser dem IWF. Das mit der freiwilligen Beteiligung an der Restrukturierung war eine Scharade, damit für den Schuldenschnitt keine Kreditversicherungen Credit Default Swaps zur Auszahlung kamen. Aber natürlich ist das ein Kreditereignis, und ergo müssten CDS ausgelöst werden. Ansonsten kann kein Investor dieses Absicherungsinstrument für Staatsschulden mehr ernst nehmen.

 

Angenommen, Bundeskanzlerin Merkel fragte Sie, was unternommen werden müsste, um endlich der Krise Herr zu werden: Was würden Sie raten?

Erstens müssten sofort die Staatsschulden der drei kleinen Peripherieländer restrukturiert werden: Griechenland benötigt einen Haircut von 90 Prozent, Portugal etwa 40 bis 50 Prozent. Irland sollte erlaubt werden, sich günstiger via den Stabilitätsfonds EFSF zu refinanzieren und die Verbindlichkeiten der grossen, verstaatlichten irischen Banken abzuschreiben. Das wurde dem irischen Staat ja von der Europäischen Zentralbank verboten, weil man eine systemische Bankenkrise verhindern wollte. Das war ein schlechter Zug der EZB, und die Iren haben bereits teuer dafür bezahlt.

 

Diese Massnahmen würden reichen?

Nein. Danach müsste eine Brandmauer um die zwar solventen, aber mit Liquiditätsproblemen kämpfenden Länder Italien und Spanien hochgezogen werden. Das wäre nötig, um den weichen Kern der Eurozone, Belgien, Frankreich und Österreich, vor der Ansteckung zu schützen.

 

Wie soll diese Brandmauer aussehen?

Italien und Spanien brauchen harte Austeritäts- und Reformprogramme, beaufsichtigt von der Troika aus IWF, EU und EZB. Faktisch würden sie ihre Souveränität in Wirtschaftsbelangen temporär aufgeben. Nur so können sie gesunden. Um den Prozess zu begleiten, sollte die EZB eine Garantie für italienische und spanische Staatsbonds abgeben.

 

Sie meinen, die EZB solle in unbeschränktem Ausmass Anleihen kaufen?

Es reicht eine verbale Ankündigung. Die EZB-Verantwortlichen sollten sagen: «Wir sind der Meinung, dass Italien und Spanien solvente Staaten sind und dass ihre Bond­renditen nicht mehr als 100 bis 150 Basispunkte über deutschen Bundes­anleihen handeln sollten. Wir beabsichtigen, diese Renditespanne durchzusetzen. Wer mag, kann uns herausfordern.» Eine glaubwürdige Warnung dieser Art würde bereits reichen.

 

Was hält die EZB davon ab, diesen Schritt zu beschliessen?

Die EZB-Verantwortlichen sind der Meinung, sie dürften nicht als Lender of Last Resort für Staaten auftreten. Das ist mir unverständlich, denn auch dafür sind Zentralbanken da: Staaten, genau wie Banken, besitzen langfristige, illiquide Anlagen und müssen sich kurzfristig refinanzieren. Dabei können sie in Liquiditätsnot geraten, worauf die Zentralbank als Lender of Last Resort einspringen soll. Man darf nicht vergessen, dass die EZB über ihr Securities Markets Programme bereits für etwa 215 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft hat. Sie spielen die Rolle des Lender of Last Resort also schon, nur trauen sie sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen.

 

Wieso nicht?

Die EZB ist die ideologische Erbin der Deutschen Bundesbank, und die Bundesbank trägt die Hyperinflation der Weimarer Republik von 1923 in ihren Genen. Die EZB-Leute sind überzeugt, dass der Aufkauf von Staatsanleihen in grossem Stil unweigerlich zu Inflation führen wird.

 

Tut er das nicht?

Sicher nicht unter den gegenwärtigen Bedingungen. Erstens kann die EZB, wenn sie will, ihre Bond-Käufe sterilisieren, etwa mit der Ausgabe eigener Anleihen. Die würden sich übrigens verkaufen wie warme Semmeln, denn endlich hätte die Eurozone ein risikofreies Anlagepapier. Zweitens wirkt die Monetarisierung von Staatsschulden nicht inflationär, wenn in der Wirtschaft so grosse Überkapazitäten bestehen wie heute. Die Eurozone im Jahr 2012 ist der letzte Ort auf der Erde, an dem man sich vor Inflation fürchten muss. Seit der Weimar-Hyperinflation sind 89 Jahre vergangen. Die EZB muss endlich erwachsen werden und ihre Rolle übernehmen.

 

Falls die EZB den Schritt beschliesst und eine Politik der quantitativen Lockerung einschlägt: Was würde das für den Franken und die Eurokursuntergrenze von 1.20 bedeuten?

Die Schweizerische Nationalbank kann sich immer gegen eine Aufwertung des Frankens verteidigen, wenn sie will. Sie muss nur bereit sein, gewaltige Währungsreserven aufzubauen. Und Ihre Kantone müssen bereit sein, für lange Zeit auf die Gewinnausschüttung zu verzichten.

 

Falls Griechenland, Portugal und allenfalls Irland einen Schuldenschnitt benötigten, könnten Europas Banken diesen Schock verkraften?

Die grosse Mehrheit der Banken ist heute schon insolvent und kämpft mit Liquiditätsproblemen. Meine Prognose ist, dass die meisten von ihnen im Verlauf der nächsten zwei Jahre verstaatlicht werden müssen. Viele tragen noch alte Verluste aus der Finanzkrise von 2008 in dunklen Ecken ihrer Bilanz. Die Banken erhalten von der EZB zwar Liquidität und das ist wichtig , aber sie benötigen auch Kapital. Wer kann, soll es sich am freien Markt ­besorgen, aber für viele wird der Staat ­einspringen müssen. Zudem müssen wir einsehen, dass einige Staaten nicht mehr fähig sein werden, ihre Banken zu stützen. Spanien würde das nicht mehr schaffen, auch Belgien nicht.

 

Und Frankreich?

Auch Frankreich hat ein grosses Problem mit seinen Banken. Sinnvoll wäre ein paneuropäisches «Tarp»-Programm, wie es die USA im Herbst 2008 beschlossen hatten. Ich bin auch der Meinung, dass die Besitzer von Bankobligationen Verluste absorbieren müssten, bevor der Staat einspringt. Nötig dazu wäre aber ein europaweites System zur Abwicklung von insolventen Banken.

 

Der letzte Stresstest der European Banking Authority hat ergeben, dass Europas Grossbanken eine Kapitallücke von 114 Milliarden Euro aufweisen. Was halten Sie davon?

Die Zahl ist zu klein, es ist viel mehr Kapital nötig. Schauen Sie nur Irland an: Das Bankensystem hat Verluste von 60 bis 100 Milliarden Euro erlitten, und das in einer Volkswirtschaft mit einem BIP von 150 Milliarden Euro Spanien hatte eine ähnlich grosse Immobilienblase wie Irland, und die Verluste kommen dort erst jetzt ans Licht. In Deutschland haben die Landesbanken ohnehin überall riskante Kredite vergeben, wo sie nur konnten. Mittlerweile ist die Eurozone in die Rezession gerutscht, was bedeutet, dass die Banken noch weitere Kreditverluste erleiden werden.

 

Die Rezession ist bereits Tatsache?

Ja. Die Eurozone wird 2012 und 2013 in der Rezession verharren. Ich gehe davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 1,2 Prozent kontrahiert. Eine positive Überraschung sähen wir, wenn die EZB aggressiver lockert oder wenn die US-Wirtschaft über Erwarten kräftig wächst.

 

Richten wir den Blick nochmals auf ­Italien und Spanien: Wirkt dort die ­verordnete Medizin, also Austerität, oder sind diese Länder bereits nicht mehr fähig, aus eigener Kraft zu gesunden?

Sie benötigen auf jeden Fall die Rücken­deckung der EZB. Aber Austerität, Sparsamkeit und Reformen sind der einzige Weg, um wieder auf die Beine zu kommen. Diese Länder können nicht einfach einen magischen Wachstumsknopf drücken, und alles wird wieder gut. Sie benötigen Ausgabenkürzungen, Steuererhöhungen und Reformen etwa im Arbeitsmarkt , wie sie es seit Jahrzehnten nicht erlebt haben. Das wird sehr, sehr schmerzhaft. Nehmen Sie Spanien, ein Staat mit heute 44 Prozent Jugendarbeitslosigkeit: Wir sprechen hier von einem existenziellen sozialen Problem für das Land. Trotzdem gibt es keine Alternative zum harten Sparkurs. Der private und der öffentliche Sektor Spaniens haben viel zu lange über ihre Verhältnisse gelebt.

 

Viele Ökonomen sagen, die Europäische Währungsunion werde nur überleben, wenn die Länder in einer Fiskalunion ­verbunden sind. Glauben Sie das auch?

Ich glaube nicht, dass ich in Europa zu meinen Lebzeiten eine volle Fiskalunion sehen werde und ich gedenke, noch lange zu leben. Es ist auch keine Transferunion notwendig. Aber wir benötigen ­einige wichtige Elemente, um die Währungsunion überlebensfähig zu machen: Erstens wird ein System nötig sein, in dem die Staaten untereinander für ihre Schulden bürgen. Zweitens benötigen wir eine Bankenunion: Banken dürfen nicht mehr einzelstaatlich reguliert sein, sondern müssen einer europäischen Aufsicht unterstehen, mit europäischen Standards für die Abwicklung insolventer Institute. Dazu zählt auch eine europaweite Spareinlagenversicherung. Drittens wird eine Art Europäischer Währungsfonds nötig sein, der Staaten unter die Arme greift, die in Liquiditäts- oder Solvenznot stecken. Dieser Fonds müsste eine Feuerkraft von 3000 bis 4000 Milliarden Euro zur Verfügung haben. Das sind die drei minimalen Voraussetzungen, um das langfristige Überleben der Währungsunion zu sichern.

 

Und Sie sind zuversichtlich, dass die nötigen Schritte beschlossen werden, um diese Minimalvoraussetzungen zu schaffen?

Ja. Wenn nicht, wird die Union auseinanderbrechen. Es würde vielleicht eine Art vergrösserte D-Mark-Zone überleben, zu der aber Länder wie Frankreich und Belgien nicht mehr zählten.

 

Für wie gross halten Sie die Wahrscheinlichkeit, dass eines oder mehrere Länder die Währungsunion verlassen werden?

Dem Szenario, dass Griechenland die Union verlässt, räume ich eine Wahrscheinlichkeit von 20 bis 25 Prozent ein. Dem Szenario, dass Deutschland aussteigt, weniger als 5 Prozent.

 

Nur 25 Prozent, dass das schwächste Glied, ­Griechenland, austritt?

Ja. Es liegt nicht in Griechenlands Interesse, auszusteigen, und es liegt nicht im Interesse der anderen Länder, Griechenland zu verstossen. Ich denke als Ökonom genügend neoklassisch, um davon aus­zugehen, dass die Menschen rational handeln. Ich denke aber genügend verhaltensökonomisch, um zu wissen, dass irrationales Verhalten manchmal die Oberhand gewinnen kann. Es ist also durchaus möglich, dass dereinst eine neu gewählte Regierung in Griechenland beschliesst, auszusteigen. Das wäre dann das Ende.

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CHX

Deutsche Bank warnt vor Zahlungsbilanzkrise

 

Frankfurt. Der Euro-Zone droht im Zuge der Schuldenkrise nach Ansicht von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer eine Zahlungsbilanzkrise. "Die Eurokrise ist die Spitze des Eisbergs über Wasser - unter Wasser liegt mit dem weitaus größeren Teil das Ungleichgewicht in den Leistungsbilanzen", sagte Mayer am Mittwoch in Frankfurt. Dies sei das Hauptproblem mit explosivem Charakter, während die von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Politikern vorangetriebene Fiskalunion eher eine Nebenbaustelle darstelle.

 

Die Probleme lassen sich Mayer zufolge am Zahlungsverkehrssystem Target 2 der Notenbanken der Euro-Zone ablesen. Darin belaufen sich die Forderungen der Bundesbank an die Europäische Zentralbank auf fast 500 Milliarden .

 

"Idealerweise sollte das System nahe Null tendieren", sagte Mayer. Deutschland sei damit zum größten Kreditgeber der Währungsunion geworden, gefolgt von den Niederlanden, Luxemburg und Finnland. Die größten Kreditnehmer im Target-2-System sind demnach Italien mit rund 190 Milliarden , gefolgt von Spanien (150 Milliarden ), Irland (120 Milliarden ) und Griechenland (106 Milliarden ).

 

Sorgen um Frankreich

 

Um Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Währungsunion, müsse man sich ganz besonders Sorgen machen, erklärte Mayer. Die Banque de France stehe mit nunmehr fast 100 Milliarden Euro bei der EZB in der Kreide. Vor Schwierigkeiten infolge der auseinanderdriftenden Zahlungsbilanzen hatte bereits der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, Hans-Werner Sinn, gewarnt.

 

"Die Bundesbank macht sich vielleicht allmählich Gedanken, wie sie ihr Geld zurückbekommt", sagte Mayer. Die Forderungen seien bereits 2010 zum größten Vermögensposten der deutschen Zentralbank geworden. "Das System hat einen explosiven Charakter, denn im Gegensatz zu den USA gibt es in der Euro-Zone keine eingebaute Bremse."

 

Schieflage druch billige Kredite

 

Ausgelöst worden sei die Schieflage durch die billige Kreditvergabe in den Problemländern während den ersten Jahren der Eurozone. Zudem hätten sich die Länder - im Gegensatz zu Deutschland - zu stark auf nicht handelbare Güter wie etwa die Bauwirtschaft konzentriert. Auch die starre Lohnpolitik habe die Wettbewerbsfähigkeit der Länder eingeschränkt.

 

Eine Lösung könnte laut Mayer sein, dass eine milde Inflation in Deutschland und eine milde Deflation in den Problemländern zugelassen wird. "Das bedeutet zwar Unzufriedenheit in beiden Regionen und in den südlichen Staaten würde das Wachstum gebremst, aber die Schulden würden abgebaut."

 

Sollte das Zahlungsbilanzproblem nicht beseitigt werden, würde das System eines Tages in sich zusammenbrechen. "In jedem Fall wird uns die Eurokrise noch lange erhalten bleiben", prophezeite Mayer. "Was wir jetzt sehen, ist erst der Anfang."

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Zinsen

So long...

http://nihoncassandra.blogspot.com/2012/01/so-long-and-thanks-for-all.html

^_^

Leben wird schon weiter gehen, was ist eigentlich mit der britischen Union: Ist dieses manisch depressive London und ein agonistischer Norden eigentlich kompatibel mit einem potentiellem Rentierstaat wie Schottland? Sollte man Valencia oder Meckpomm aus der Union schmeißen, weil sie über ihre Verhältnisse leben? Würfeln die Letten wie die Griechen ihre Wirtschaftsdaten? Fragen über Fragen.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen
Auslöser für die Proteste war Abbots Forderung, ein Protestzelt der Ureinwohner in Canberra abreissen zu lassen. Die «Aboriginal Tent Embassy» nahe dem Parlamentsgebäude ist seit 40 Jahren ein Symbol für die Aktivisten,

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/australiens_premierministerin_in_sicherheit_gebracht_1.14566205.html

http://www.youtube.com/watch?v=podh1wht9RY&feature=related

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Torman
Auslöser für die Proteste war Abbots Forderung, ein Protestzelt der Ureinwohner in Canberra abreissen zu lassen. Die «Aboriginal Tent Embassy» nahe dem Parlamentsgebäude ist seit 40 Jahren ein Symbol für die Aktivisten,

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/australiens_premierministerin_in_sicherheit_gebracht_1.14566205.html

http://www.youtube.com/watch?v=podh1wht9RY&feature=related

Sind die denn jetzt auch schon EU-Mitglied?

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CHX

Ah, der Ruf nach einer Banklizenz für den ESM wird wieder lauter - unbegrenzte Feuerkraft durch grenzenloses Gelddrucken sozusagen... :blink:

 

IWF bekräftigt Forderungen nach ESM-Aufstockung

 

Berlin (Reuters) - Der internationale Druck auf Deutschland wächst, einer Aufstockung der Euro-Rettungsfonds zuzustimmen.

 

Bei dem Weltwirtschaftsforum in Davos forderten am Samstag Vertreter der USA, Japans und Großbritanniens sowie IWF-Chefin Christine Lagarde, dass die Euro-Zone mehr Geld für die Rettung angeschlagener Staaten bereitstellen müsse. "Es ist entscheidend, dass die Euro-Zone eine klare, einfache Brandmauer aufbaut, die sowohl eine Ansteckung verhindert als auch Vertrauen bringt", sagte Lagarde. Dem schlossen sich der britische Finanzminister George Osborne und der japanische Wirtschaftsminister Motohisa Furukawa an. "Es wird keine weiteren Beiträge der G20-Staaten, einschließlich Großbritanniens, geben, bevor wir nicht mehr Geld (der Euro-Zone) gesehen haben", mahnte Osborne. Sowohl Japan als auch Großbritannien sind hoch verschuldet.

 

Die Bundesregierung will erst im März über eine mögliche Aufstockung des dauerhaften Rettungsmechanismus ESM entscheiden. In der Union wächst allerdings die Bereitschaft, notfalls einer Aufstockung des deutschen Haftungsrisikos für andere Euro-Staaten zuzustimmen. "Der bessere Ansatz wäre, im Notfall die Rettungsschirme ESFF und den ESM zu kombinieren - aber auch das nicht proaktiv", sagte der CDU-Haushälter Norbert Barthle am Samstag zu Reuters. "Dann stünde für die Hilfe in der Euro-Zone für einen überschaubaren Zeitraum eine Summe zur Verfügung, die weit über die von der IWF-Chefin geforderte Summe hinausgeht", betonte der CDU-Politiker.

 

Allein der EFSF könnte mit seinen noch verbliebenen 250 Milliarden Euro und der vom EFSF-Chef Klaus Regling nach wie vor für möglich gehaltenen dreifachen Hebelung rund 750 Milliarden Euro aktivieren, um angeschlagenen Euro-Staaten zu helfen. Dazu käme dann ab Sommer der dauerhafte Rettungsmechanismus ESM mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro. Barthle betonte aber, dass er derzeit keinen Anlass für einen solchen Schritt sehe.

 

Deutsche Position ist nach Angaben aus Regierungskreisen, dass man auch im März einer vorsorglichen Erhöhung des ESM nicht zustimmen werde, dafür aber bereit sei, im Notfall zu reagieren. Da sich die Lage von Italien und Spanien an den Finanzmärkten entspannt habe, halte man dies aus heutiger Sicht nicht für nötig.

 

Die SPD macht dagegen Druck, dem ESM eine Banklizenz einzuräumen. "Um eine ausreichende Schlagkraft zu gewährleisten, muss dieser - wie jede Geschäftsbank - in die Lage versetzt werden, sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu refinanzieren", heißt es in einem Reuters vorliegenden Papier der Parteiführung, das auf der Parteivorstandsklausur am Montag beschlossen werden soll. Die Bundesregierung lehnt diese auch von EU-Partnern geforderte Banklizenz bisher kategorisch ab. Der FDP-Abgeordnete Otto Fricke warf der SPD vor, sie wolle damit den Kreditrahmen des ESM ins Unendliche erweitern und mit einer solchen "Lizenz zum Gelddrucken" bewusst den Deutschen Bundestag entmachten.

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Warlock

Ich frage mich wie objektiv und neutrag Frau Lagarde sein kann oder überhaupt sein will. Ich denke nicht das man aus deutscher Sicht diese Forderungen allzu ernst nehmen sollte, zumal es für solche Forderungen ohnehin keine Mehrheit in der Bevölkerung gibt.

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CHX

Ich frage mich wie objektiv und neutrag Frau Lagarde sein kann oder überhaupt sein will. Ich denke nicht das man aus deutscher Sicht diese Forderungen allzu ernst nehmen sollte, zumal es für solche Forderungen ohnehin keine Mehrheit in der Bevölkerung gibt.

 

Dein Wort in Gottes Ohr, wie man so schön sagt :-

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CHX

Portugal muss deutlich höhere Zinsen für seine 10-jährigen hinnehmen - aktuell 15,22% (Quelle)

 

Bei einem Spread von ca. 15% zwischen der griechischen 10-jährigen und der deutschen 10-jährigen war der Default Griechenlands besiegelt - davon ist Portugal nicht mehr weit entfernt:

 

post-6855-0-39831200-1327867370_thumb.png

 

Portugal und weitere Auffälligkeiten

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CHX

Södele, Portugal 10-jährig steht bei 17,39% - die dt. 10-jährige bei 1,79%. Damit hat der Spread die 15%-Marke übersprungen und Portugal dürfte demnächst wohl häufiger in den Nachrichten erwähnt werden...

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Archimedes

Ich sehe da keine Automatismus für einen Default ab einer bestimmten Schwelle.

Wenn Portugal gute Nachrichten liefern kann, wie z.B. echte Sparerfolge, echte Reformen und in jeder Hinsicht verlässlich wirkt, dann wird die Euro-Zone Portugal stützen, gerade auch als Gegenbeispiel für Griechenland.

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CHX

Ich sehe da keine Automatismus für einen Default ab einer bestimmten Schwelle.

Wenn Portugal gute Nachrichten liefern kann, wie z.B. echte Sparerfolge, echte Reformen und in jeder Hinsicht verlässlich wirkt, dann wird die Euro-Zone Portugal stützen, gerade auch als Gegenbeispiel für Griechenland.

 

Natürlich wird Portugal gestützt werden, allerdings dürfte über kurz oder lang auch hier ein HC nötig sein - wenn auch weniger hoch wie in GR.

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Archimedes

Ich sehe da keine Automatismus für einen Default ab einer bestimmten Schwelle.

Wenn Portugal gute Nachrichten liefern kann, wie z.B. echte Sparerfolge, echte Reformen und in jeder Hinsicht verlässlich wirkt, dann wird die Euro-Zone Portugal stützen, gerade auch als Gegenbeispiel für Griechenland.

 

Natürlich wird Portugal gestützt werden, allerdings dürfte über kurz oder lang auch hier ein HC nötig sein - wenn auch weniger hoch wie in GR.

 

Nicht bei einem Zinsniveau von 4%.

Aber für eine fundierte Diskussion müsste man sich in die Substanz von Portugal einarbeiten.

Arbeitseinstellung, politische Klasse, langfristige wirtschaftliche Aussichten, Einstellung der Bevölkerung zu einer Staatspleite etc..

Ist mir im Moment aber zuviel Arbeit, evtl., wenn das im März mit Griechenland gut geht ;)

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BondWurzel

Treffen in Brüssel

EU-Gipfel billigt Euro-Krisenfonds ESM

 

Wie zuvor schon die Finanzminister haben nun auch die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone den dauerhaften Rettungsschirm ESM beschlossen. Das berichteten Diplomaten am Abend vom EU-Gipfel in Brüssel. Der Nachfolger des EFSF soll einen Umfang von 500 Milliarden Euro haben. Ob das Geld reicht, wollen die Staats- und Regierungschefs auf dem nächsten Gipfel im März überprüfen. Der Startschuss für den ESM soll am 1. Juli fallen - ein Jahr früher als geplant.

 

Der ESM soll Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen und dieses Geld an pleitebedrohte Euro-Staaten weiterreichen. Dadurch können überschuldete Länder günstiger an Geld kommen, als wenn sie selbst Summen am Markt aufnehmen würden. Anders als sein Vorgänger EFSF verfügt der dauerhafte Krisenfonds über Barkapital von 80 Milliarden Euro - dadurch ist er krisenresistenter und unabhängiger von Ratings.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Sind die denn jetzt auch schon EU-Mitglied?

Nicht ganz; die Queen putscht in Australien und alle Sorgen für UK England sind vorbei:

http://en.wikipedia.org/wiki/Lang_Dismissal_Crisis

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Basti

hier mal ein schöner Artikel zum BILD-Indikator über Deutschland und die EU :D

 

http://www.nachdenkseiten.de/?p=12084#more-12084

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CHX

hier mal ein schöner Artikel zum BILD-Indikator über Deutschland und die EU :D

 

http://www.nachdenkseiten.de/?p=12084#more-12084

 

Wie wahr, wie wahr...

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Archimedes
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldschleusen zum zweiten Mal geöffnet - doch sie kann die Märkte womöglich nur bedingt beruhigen. Ein Großteil ihrer Finanzspritze scheint umgehend wieder an sie zurückzufließen.

 

Das zeigen die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB. Sie sind am Freitag drastisch gestiegen: um mehr als 300 Milliarden Euro. Das teilte die Notenbank in Frankfurt mit. Die Summe entspricht ungefähr der Geldmenge, die die Notenbank am Mittwoch in den Markt gepumpt hatte; netto flossen den Banken rund 314 Milliarden Euro zu, brutto sogar mehr als eine halbe Billion. Insgesamt stiegen die Einlagen bei der EZB auf den Rekordwert von 776,9 Milliarden Euro. Das Ein-Tages-Konto der EZB galt lange als sogenannte Angstkasse, als Indikator für das Misstrauen der Banken. Wenn die Geldhäuser ihre Milliarden lieber sicher, aber zu niedrigen Zinsen bei der EZB bunkern, als sie in lukrativere Kredite an andere Banken oder Unternehmen zu stecken, dann gilt das als Signal dafür, dass sie der wirtschaftlichen Lage misstrauen.

 

Bankvolkswirte streiten jedoch darüber, wie aussagekräftig dieser Indikator wirklich ist. Es sei einfach zu viel Geld im Markt, als dass man die Stimmung allein daran festmachen könnte, sagen Experten. Seit dem Dezember haben sich Geschäftsbanken insgesamt mehr als eine Billion Euro bei der EZB geliehen.

 

Fest steht: Seit dem Ausbruch der Euro-Krise sind die Einlagen immer stärker gestiegen. 2007 galt schon ein einstelliger Milliardenbetrag als ungewöhnlich. Mit der Eskalation der Finanzkrise im Herbst 2008 und im Zuge der Euro-Schuldenkrise legten die Einlagen allmählich zu.

 

Händler bezeichneten den Anstieg als wenig überraschend. "Der reine Liquiditätsbedarf der Banken ist inzwischen übererfüllt", sagte ein Geldmarkthändler. "Das Problem ist, dass das Geld nicht von A nach B kommt. Es hakt an der Umverteilung."

 

Ziel der EZB-Geldspritze ist es, eine "Kreditklemme" in der Euro-Zone zu verhindern. Sie will Banken dazu anregen, Unternehmen und anderen Instituten wieder mehr Geld zu leihen - und so Investitionen zu ermöglichen, die wiederum die Wirtschaft ankurbeln.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,818826,00.html

 

 

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Perdox

http://www.heise.de/tp/artikel/35/35225/1.html

 

sehr interessant worüber sich die welt so alles sorgen macht...

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webber

Mh, man kann über die EU sagen was man will. Aber hier ist es doch ganz gut:

Ein möglicher Ausweg aus dem Tauziehen um eine Besteuerung von Aktien-, Anleihen- und Derivategeschäfte in der gesamten EU zeichnet sich aber bereits ab. Als Alternative zu einer umfassenden Finanztransaktionssteuer wird eine Stempelsteuer vorgeschlagen. Dieses Modell findet bereits in Grossbritannien und Irland Anwendung.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/kraeftemessen_in_der_europaeischen_union_1.15730191.html

 

Es lebe das Einstimmigkeitsprinzip beim Thema Steuern :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

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Archimedes

Mh, man kann über die EU sagen was man will. Aber hier ist es doch ganz gut:

Ein möglicher Ausweg aus dem Tauziehen um eine Besteuerung von Aktien-, Anleihen- und Derivategeschäfte in der gesamten EU zeichnet sich aber bereits ab. Als Alternative zu einer umfassenden Finanztransaktionssteuer wird eine Stempelsteuer vorgeschlagen. Dieses Modell findet bereits in Grossbritannien und Irland Anwendung.
http://www.nzz.ch/na...1.15730191.html

 

Es lebe das Einstimmigkeitsprinzip beim Thema Steuern :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

 

Das wäre mal wieder typisch,

die Banken würden dann weiter kostenlos mit Derivaten handeln und der Kleinanleger darf Stempel-Gebühren für seine Aktien bezahlen.

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WOVA1

Mh, man kann über die EU sagen was man will. Aber hier ist es doch ganz gut:

..

Es lebe das Einstimmigkeitsprinzip beim Thema Steuern :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

 

Ja, toll !

 

Aus dem Artikel:

 

Dabei wird der Handel mit Aktien besteuert, allerdings nicht jener mit Anleihen und Derivaten.

 

Und dieser Steuer in GB verdanken wir die wundervolle Erfindung des CFD-Handels.

Aber man wollt ja die Zocker mit der Steuer an die Leine legen B) .

 

Müssen wohl alle Unternehmen der EU sich gegen Ströme von Eigenkapital wehren,

das ihnen völlig ungefragt aufgedrängt wird ? B)

 

Vielleicht sollte man die EU auch einfach umbenennen - Absurdistan wäre ein guter Name.

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Nudelesser

Die Geschichte der Währungsunion in 5 Minuten.

 

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Zinsen

Man kratzt mal wieder zusammen:

Ungeachtet der jüngsten Zuspitzung der Schuldenkrise fordert der Internationale Währungsfonds (IWF) von seinen Mitgliedsländern deutlich weniger frisches Geld für Hilfen. IWF-Chefin Christine Lagarde hält inzwischen nur noch eine Aufstockung der Mittel um mehr als 400 Milliarden Dollar für erforderlich - 200 Milliarden weniger als im Januar geschätzt.

Die Euro-Länder wollen rund 200 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, andere EU-Länder weitere 50 Milliarden Dollar.

...außerhalb Europas stellte nun Japan einen konkreten Betrag in Aussicht: Finanzminister Jun Azumi sprach von 60 Milliarden Dollar und zeigte sich zuversichtlich, dass viele andere Länder ebenfalls Zusagen machen werden.

 

http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE83G05520120417

 

Die Bundesbank macht ihre Bereitschaft für eine Aufstockung der Mittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) unverändert von der Zustimmung des Bundestages abhängig...

Die Bundesbank hatte schon früher betont, dass das Geld nicht nur von den Europäern bereit gestellt werden dürfe, um überschuldeten europäischen Ländern zu helfen. Dies würde nach Ansicht der deutschen Notenbank nämlich eine verbotene Finanzierung der Staaten durch die Notenpresse darstellen. Der IWF will dem Vernehmen nach seine Mittel um rund 400 Milliarden Dollar aufstocken - die Hälfte davon sollen die Europäer tragen. Im Falle Deutschlands kommt das Geld nicht aus dem Bundesetat, sondern von der Bundesbank.

http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE83G08A20120417

Komische Logik: Wenn Europäer alleine Geld drucken, ist das Finanzierung über Notenpresse, wenn alle Geld drucken, ist das ok.

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