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Carlos

Die EU und ihre wirtschaftlichen Probleme

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Ramstein

Erlkönig, mal anders:

 

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi
Geringe Nachfrage

Slowakei bleibt auf Staatsanleihen sitzen

Ein Schuldensünder ist die Slowakei wahrlich nicht: Ihre Gesamtverschuldung beträgt gerade einmal 41 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Deutschland kommt auf 83 Prozent, Griechenland könnte bald 200 Prozent erreichen.

Dennoch haben derzeit auch die Slowaken Schwierigkeiten, sich frisches Geld zu leihen: Wegen mauer Nachfrage sagte das Euro-Mitglied überraschend eine Anleihe-Auktion ab. Fünfjährige Anleihen im Umfang von 150 Millionen Euro sollten versteigert werden - doch geboten wurden gerade einmal für 13 Millionen Euro. Der Chef der slowakischen Schuldenagentur, Daniel Bytcanek, sah die Ursache für das mangelnde Interesse jedoch nicht in der finanziellen Lage des Landes. "Die Nachfrage enttäuscht zwar, hängt aber mehr oder weniger mit der Situation in Europa zusammen, besonders mit der Italiens", sagte Bytcanek.

Im Gegensatz zur Slowakei borgte sich Italien am Montag über fünfjährige Anliehen erfolgreich drei Milliarden Euro. Dabei musste das Land aber - trotz aller Vorschusslorbeeren für den neuen Regierungschef Finanzfachmann Mario Monti - Rekordzinsen berappen.

Die Hilfen für europäische Schuldenländer sind in der Slowakei umstritten. Die Beteiligung am ersten Hilfspaket hatte Bratislava verweigert, am Streit über den Euro-Rettungsschirm zerbrach kürzlich die Regierung.

http://www.spiegel.d...,797766,00.html

Ich finde es einen interessanten Aspekt, dass jetzt auch Euro-Staaten mit soliden Finanzen Probleme haben sich zu refinanzieren.

Wahrscheinlich hat die Slowakei zu niedrige Zinsen angeboten, die Frage ist aber warum sie höhere anbieten muss.

 

Es geht langsam auch um die zu erwartende inflationsrate ... und wenn die inflation steigt, dann müssen auch die zinsen steigen ... ansonsten gibt es reale negativrenditen und einen käuferstreik ... die Zentralbanken graben den staaten das wasser ab indem se inflations erzeugen ... und die staaten müssen dann die inflation wieder mitbezahlen, denn sonst bekommen se kein geld ... ein teufelskreis

 

früher wurde bei italien auch die inflation in die zinsen gerechnet ... da mussten die eben 15-18% bezahlen um an geld zu kommen, weil der anleger ja wusste, dass man keine wertstabilität erwarten kann ...

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Nudelesser

Dieter Wermuth dazu, wie eine Fiskalunion aussehen könnte. Der Gesamtartikel ist noch deutlich länger und wie immer lesenswert.

 

 

...Der Ausbau der Fiskalunion, die Vergemeinschaftung der Staatsschulden, ist vermutlich das letzte Mittel, mit dem eine Wende gelingen und die Implosion Eurolands verhindert werden kann. Der ehrgeizigen Haushaltskonsolidierung muss ein mindestens ebenso ehrgeiziges Wachstumsprogramm gegenüberstehen. Da die Finanzpolitik dafür nicht in Frage kommt (außer in Deutschland) und die Politik der EZB nicht mehr viel expansiver sein kann als sie schon ist, bleibt als Letztes der Rentenmarkt. Es müsste versucht werden, für Länder wie Italien, Spanien, aber auch Frankreich die Realzinsen am langen Ende der Zinskurve dauerhaft zu senken, am besten auf deutsches oder amerikanisches Niveau. Real sind die Renditen, die der Bund und die US-Treasury zahlen müssen, negativ! Da müssten alle hin.

 

Wie kann das gelingen? Die EZB könnte verkünden, dass sie für die Anleihen der Länder, die gegenwärtig von den Märkten abgestraft werden, einen (hohen) Preis zu zahlen bereit ist, einen Preis, der Renditen impliziert, die nur wenig über den deutschen liegen. Das würde gleichzeitig einen Boom am Markt für Unternehmensanleihen auslösen. Ein wirksameres Konjunkturprogramm ist kaum denkbar. An Mitteln fehlt es der EZB nicht. Gleichzeitig sind die Inflationsrisiken angesichts der Output-Lücken gering und im Zweifel auch beherrschbar.

 

Dennoch ist das keine gute Strategie, denn es fehlt der Zwang, dass im Gegenzug tatsächlich Haushaltsdisziplin geübt wird. Die EZB kann das nicht durchsetzen, ebenso wenig wie etwa die Fed mit dem Staat Kalifornien vereinbaren kann, dass sie seine Anleihen bevorzugt aufkaufen würde, wenn dessen Schuldenberg endlich einmal glaubhaft abgetragen würde. Die EZB hat zwar in den vergangenen Monaten am Sekundärmarkt massiv Anleihen von Griechenland und Italien angekauft, die Marktteilnehmer haben sich aber nicht davon beeindrucken lassen. Es gab das quid der EZB, es fehlte aber das pro quo in Form verbindlicher Zusagen beim Abbau der Budgetdefizite. Das moral hazard-Problem bliebe so groß wie eh und je. Abgesehen davon ist eine solch selektive Ankaufspolitik ordnungspolitisch fragwürdig.

 

Nein, es bedarf einer Institution, die sowohl über das Zuckerbrot als auch die Peitsche verfügt. Das kann nur so etwas wie eine europäische Schuldenagentur sein, also ein weiter entwickelter EFSF. Er nimmt am freien internationalen Kapitalmarkt Anleihen auf und gibt die Gelder mit nur geringen Zinsaufschlägen an die 17 Mitgliedsländer weiter, je nach Bedarf. Es wäre darauf zu achten, dass der EFSF sein dreifach-A-Rating behält. Die 17 Staaten stellen ihrerseits die Emission eigener Anleihen ein. Die EZB würde so viele der EFSF-Anleihen kaufen, wie sie es im Hinblick auf den angestrebten langfristigen Zins und ihr Inflationsmandat für nötig hält, und würde damit zu einem echten lender of last resort werden, wie die Fed, die Bank of Japan oder die Bank of England gegenüber ihren Regierungen und den jeweiligen Bankensystemen. Dass sich die Bilanz der EZB dabei möglicherweise noch einmal gewaltig verlängert, wäre hinzunehmen. Das ist die Zuckerbrot-Seite der Strategie.

 

Die Peitsche besteht darin, dass der EFSF die Funktion eines europäischen Budgetkommissars übertragen bekommt. Er kann so lange die Haushaltspolitik einzelner Länder bestimmen, bis sie für die Stabilität der Währungsunion keine Gefahr mehr darstellt. Das entspricht den holländischen Vorstellungen. Eine verfassungsmäßige Schuldenbremse in allen Mitgliedsländern wäre dabei tendenziell hilfreich, aber nicht von entscheidender Bedeutung, ebenso wie das Verbot von Dumping-Steuern à la Irland. Der springende Punkt ist, dass sich alle an die Standards halten müssen, die der EFSF setzt sonst gibt es kein billiges Geld...

 

Eine Finanzunion muss nicht teuer sein

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SIRIS

Was ist Herr Wermuth denn von Beruf? Ökonom ist er sicher nicht. Negative Realzinsen für alle also. So, so.

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Nudelesser

Was ist Herr Wermuth denn von Beruf? Ökonom ist er sicher nicht. Negative Realzinsen für alle also. So, so.

 

Finde solche unterkomplexen und stumpfen Kommentare sehr unerfreulich.

 

Du weißt, dass so manches Land wie etwa die USA ebenfalls negative Realzinsen aufweist? Und das diese Methode immer wieder gern genommen wird, um die Konjunktur anzukurbeln oder auf "sanfte" Weise die Staatschulden zu reduzieren?

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Akaman
Carlos
· bearbeitet von Carlos
Der Preis des Ausstiegs

 

Deutschland ist stolze Exportnation, rund 40 Prozent der Ausfuhren gehen in die Euro-Zone. An diesem Dienstag sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die deutschen Exporte erstmals die Marke von einer Billion Euro knacken. Die Unternehmen sind allerdings darauf angewiesen, dass sie ihre Waren zu einem möglichst niedrigen und stabilen Preis ausführen können. Beides hat der Euro geschafft: Durch die Gemeinschaftswährung verschwanden Wechselkursschwankungen, und der Euro "wertet" weniger stark auf als die D-Mark - er hält also die Preise konkurrenzfähig.

 

Die Folge war ein Exportboom. Stiegen die deutschen Exporte zwischen 1990 und 1998 noch um gut drei Prozent, waren es zwischen 1999 und 2003 schon 6,5 Prozent und zwischen 2003 und 2007 sogar mehr als neun Prozent. Die staatliche KfW-Bank hat den Nutzen dieses Booms untersucht. Demnach hat die Mitgliedschaft in der Währungsunion Deutschland allein in den vergangenen zwei Jahren einen Gewinn von 50 bis 60 Milliarden Euro gebracht.

 

Würde Deutschland die Euro-Zone verlassen, wäre dieser Vorteil schlagartig verschwunden. Die wieder eingeführte D-Mark dürfte gegenüber dem Euro deutlich aufwerten, UBS-Chefökonom Deo hält einen Anstieg von 40 Prozent für realistisch. Die Folge: Exporte würden dauerhaft teurer. Falls ein starkes Land die Euro-Zone verlasse, schreibt Deo, "würde es letztlich seine Exportindustrie abschreiben". Für Deutschlands Wirtschaft wäre das ein desaströses Szenario.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,800461-3,00.html

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SIRIS
Der Preis des Ausstiegs

 

Deutschland ist stolze Exportnation, rund 40 Prozent der Ausfuhren gehen in die Euro-Zone. An diesem Dienstag sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die deutschen Exporte erstmals die Marke von einer Billion Euro knacken. Die Unternehmen sind allerdings darauf angewiesen, dass sie ihre Waren zu einem möglichst niedrigen und stabilen Preis ausführen können. Beides hat der Euro geschafft: Durch die Gemeinschaftswährung verschwanden Wechselkursschwankungen, und der Euro "wertet" weniger stark auf als die D-Mark - er hält also die Preise konkurrenzfähig.

 

Die Folge war ein Exportboom. Stiegen die deutschen Exporte zwischen 1990 und 1998 noch um gut drei Prozent, waren es zwischen 1999 und 2003 schon 6,5 Prozent und zwischen 2003 und 2007 sogar mehr als neun Prozent. Die staatliche KfW-Bank hat den Nutzen dieses Booms untersucht. Demnach hat die Mitgliedschaft in der Währungsunion Deutschland allein in den vergangenen zwei Jahren einen Gewinn von 50 bis 60 Milliarden Euro gebracht.

 

Würde Deutschland die Euro-Zone verlassen, wäre dieser Vorteil schlagartig verschwunden. Die wieder eingeführte D-Mark dürfte gegenüber dem Euro deutlich aufwerten, UBS-Chefökonom Deo hält einen Anstieg von 40 Prozent für realistisch. Die Folge: Exporte würden dauerhaft teurer. Falls ein starkes Land die Euro-Zone verlasse, schreibt Deo, "würde es letztlich seine Exportindustrie abschreiben". Für Deutschlands Wirtschaft wäre das ein desaströses Szenario.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,800461-3,00.html

 

Kurzfristig wäre dies in der Tat sehr hart, langfristig ist ein relativer Rückgang des Exports aber notwendig und wohlstandsfördernd.

 

Die Debatte wird in der Öffentlichkeit und Politik viel zu einseitig geführt. Der boomende Exportsektor im Land lebt zu einem großen Teil von deutschen Krediten an die Importländer. Der deutsche Sparer daher finanziert über diverse Kanäle den Exportsektor. Kurzfristig muss das kein Problem sein, aber sas ist mit Sicherheit kein langfristig stabiler Zustand. Wenn, und so sieht es im Moment aus, das ins Ausland geflossene deutsche Kapital abgeschrieben werden muss, dann war der Exportüberschuss der letzten zehn Jahre nichts weiter als eine kostenlose Veschickung deutscher Güter ins Ausland. Es hätte dann retrospektiv keinen Unterschied gemacht, ob wir die deutschen Autos gleich hinter Bremerhaven in die Nordsee gekippt hätten oder eben in Länder exportiert haben, die uns mit nicht einzulösenden Zahlungsversprechungen bezahlt haben.

 

Ist das wirklich ein so tolles Geschäftsmodell?

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BondWurzel
Der boomende Exportsektor im Land lebt zu einem großen Teil von deutschen Krediten an die Importländer.

 

Wieso? Quellen?

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SIRIS

Zu einem Einstieg in diese Thematik empfehle ich diverse aktuelle Publikationen von H.W.Sinn. Dort wird der Zusammenhang zwischen Kapitalbilanz und Leistungbilanz gut verdeutlicht.

Die benötigten Quellen um dieses Phänomen zu verstehen sind Daten zum Exportüberschuss, aufgeschlüsselt nach Ländern (OECD, DESTATIS, Eurostat) und Daten über länderübergreifende Kredite (Die gibt es bei der BIZ auf www.bis.org).

 

Wenn Deutschland einen dauerhaften Leistungsbilanzüberschuss erzielt, baut es Kapitalvermögen im Ausland auf, bzw. wird Gläubiger gegenüber Ländern die einen dauerhaftes Defizit erwirtschaften. Vereinfacht kann man sich dass folgendermaßen anhand eines kleinen Mickey-Maus-Beispiels vorstellen. Es kommt zu einem Export von Deutschland nach Spanien im Wert von 100, während umkehrt nur Waren im Wert von 50 importiert werden. Spanien benötigt also weitere 50 , die es sich irgendwo borgen muss. Deutsche Banken stellen diese 50 bereit und erhalten im Gegenzug einen Anspruch auf zukünftige Zahlungen, während das Geld nach Deutschland an den Exporteur geht. Wenn das ganze über mehre Jahre so abläuft, häuft zwar Deutschland (in diesem Fall die Banken) einen immer größeren Anspruch auf zukünftige Zahlungen an, aber so lange die Rückzahlung nicht erfolgt, hat man nichts weiter als auf Ziel exportiert. Erklärt Spanien irgendwann den Bankrott oder wertet seine Währung ab, hat über Jahre umsonst exportiert ohne eine reale Gegenleistung zu erhalten. Es fand somit indirekt nur eine Umverteilung vom Sparer zum Exporteur statt.

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Ramstein

Erklärt Spanien irgendwann den Bankrott oder wertet seine Währung ab, hat über Jahre umsonst exportiert ohne eine reale Gegenleistung zu erhalten. Es fand somit indirekt nur eine Umverteilung vom Sparer zum Exporteur statt.

Das ist doch arg simplifiziert. Finanzierung und Zahlungsverkehr erfolgen über das Target-2 System der Zentralbanken. Ich habe da neulich 2 nette Graphiken der quirin-Bank gesehen, die ich hier mal einstelle. Die Auflösung ist zwar nicht super, aber der Inhalt ist erkennbar.

 

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fisher
· bearbeitet von fisher

Zu einem Einstieg in diese Thematik empfehle ich diverse aktuelle Publikationen von H.W.Sinn. Dort wird der Zusammenhang zwischen Kapitalbilanz und Leistungbilanz gut verdeutlicht.

Wenn Deutschland einen dauerhaften Leistungsbilanzüberschuss erzielt, baut es Kapitalvermögen im Ausland auf, bzw. wird Gläubiger gegenüber Ländern die einen dauerhaftes Defizit erwirtschaften. Vereinfacht kann man sich dass folgendermaßen anhand eines kleinen Mickey-Maus-Beispiels vorstellen. Es kommt zu einem Export von Deutschland nach Spanien im Wert von 100, während umkehrt nur Waren im Wert von 50 importiert werden. Spanien benötigt also weitere 50 , die es sich irgendwo borgen muss. Deutsche Banken stellen diese 50 bereit und erhalten im Gegenzug einen Anspruch auf zukünftige Zahlungen, während das Geld nach Deutschland an den Exporteur geht. Wenn das ganze über mehre Jahre so abläuft, häuft zwar Deutschland (in diesem Fall die Banken) einen immer größeren Anspruch auf zukünftige Zahlungen an, aber so lange die Rückzahlung nicht erfolgt, hat man nichts weiter als auf Ziel exportiert. Erklärt Spanien irgendwann den Bankrott oder wertet seine Währung ab, hat über Jahre umsonst exportiert ohne eine reale Gegenleistung zu erhalten. Es fand somit indirekt nur eine Umverteilung vom Sparer zum Exporteur statt.

 

Ein gelungener Beitrag zur großartigen Gläubigerstellung von Deutschland oder besser gesagt der "Warenverkauf auf Ziel" funktioniert mit "einem riesiegen Time Lag".

Irgendwann (kann auch später sein oder n--?) muss? aber bezahlt werden und Zahltage sind immer "unbeliebt", daher verschiebt man sie auch so gerne :P .

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CHX

Hier mal ein Kommentar aus einem Handelsblattartikel, den ich ganz gut finde:

 

Eurobonds sind keine (sinnvolle) Lösung!

 

eine generelle Vergemeinschaftung von Schulden macht absolut keinen Sinn. Die fehlende Wirtschaftsunion ist auch nicht der Grund für die Schuldenkrise. Hier werden oft die verschiedensten Dinge durcheinander gebracht.

 

Schuld an der Krise sind diejenigen, welche die Schulden gemacht haben. PUNKT! muss man mehr dazu sagen...?

 

An der ganzen duch die Schuldenkrise aufgetretenen Misere haben aber auch die Gründerväter des Euro schuld. Wie Schröder schreibt, haben Mitterand und Kohl da wohl einiges falsch gesehen oder sehen wollen. Es kommen aber noch eine Menge weiterer Punkte dazu.

 

Es stellen sich als vor allem 2 Fragen:

 

1. wie können wir die aktuelle Situation lösen?

 

2. wie können wir für die Zukunft verhindern, dass dies noch einmal passiert?

 

Zwei einfache Fragen, auf die es auch relativ einfache Antworten gibt.

 

Fangen wir mal mit

 

2. an:

Die Euro-Länder müssen Ihre Haushalte so führen, dass Sie unter dem 60 %-Kriterium des Maastrichvertrages bleiben. Und die 3 % Regelung mit der Neuverschuldung sollte noch härter ausgelegt werden. Und das wichtigste dazu ist, dass die Einhaltung dieser Kriterien strickt und unabdingbar von einer unabhängigen Institution kontrolliert wird. ob das die EU ist und wenn ja welche Einrichtung dort, darüber muss man demokratisch entscheiden. Ebenso müssen die Euro-Verträge so geändert werden, dass es einen geordneten Rückzug eines Landes aus dem Euroraum gibt. Also feste Regeln, wie das zu funktionieren hat. Gibt es solch eine "Blaupause", dann weiss jeder, was ihn erwartet und ob er das lieber hat, als die Haushaltskontrolle durch die unabhängige Stelle. Ebenso muss eine Schuldenbremse in allen nationalen Verfassungen kommen.

 

1.

Herr Schäuble hat vorgeschlagen, dass alle Staaten den Anteil an den Staatsschulden, die über die 60 % hinausgehen, ähnlich den Erblastentilgungsfonds, auslagern. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, geht allerdings nicht weit genug. Besser wäre es in der Tat, wenn man diese Schulden alle in einen Topf wirft, zumindest virtuell und dann mit einer gesamtschuldnerischen Haftung versieht. Das könnte zwar im schlimmsten Fall bedeuten, dass Deutschland und einige andere für diese Schulden aufkommen müssten. Aber es ist eben ein "überschaubarer" Betrag und das Eintreten dieses Falles weit weniger wahrscheinlich.

 

Ob man einfach die Staatsschuldenbonds in den Fonds überträgt, oder aber durch neue Bonds, die dieser Fonds ausgibt ersetzt, das wäre noch zu prüfen. Das hängt auch davon ab, ob und wenn ja welches Rating dieser Fonds bekommen würde.

 

Da alle Staaten dann wieder in der 60 % Grenze wären, werden die Märkte, zumindest nach einer Zeit, wieder "normale" Zinsen für Bonds verlangen. Was aber duchaus heissen wird, dass manche Länder deutlich höhere Zinsen zahlen müssen. Allein das wird helfen die Haushalte zu disziplinieren. Vor dem Euro war es ja genau das, was diese Staaten davon abgehalten hatte zu hohe Schulden zu machen. Durch solides Haushalten kann ja jede Nation ihr Rating nachhaltig verbessern. Daran hindert sie ja niemand.

 

Das Ganze muss eben auch von der EZB solange mitgetragen werden, bis die Märkte wieder zu normalen Konditionen Bonds kaufen. Im Klartext: die EZB muss die Bondmärkte stützen durch Aufkäufe auf dem Sekundärmarkt. Eine Situation wie in den USA und in GB sollten wir aber verhindern, indem die EZB weiterhin keine neuen Bonds aus Emissionen aufkaufen darf.

 

Quelle

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terestian

 

Weg aus der Wirtschaftskrise ist die Einführung von Zöllen. Mangelnde Zollschranken ausgelöst wirtschaftlichen Ungleichgewicht. Europäische Union setzt sich aus wirtschaftlich ungleichen Ländern. Osteuropäischen Ländern ist erstickend die Wirtschaft der westlichen Produkten. Osteuropäischen Ländern können nicht so lange zurück wie ihre Marktwirtschaft durch eine sehr gute Qualität westlichen Produkten besetzt ist. Länder wie Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Ungarn sollten nicht in die EU aufgenommen zu werden, haben sie nicht ausreichend entwickelten Volkswirtschaften den Wettbewerb aus West-Gesicht. Wirtschaft des Landes wurde durch Importe zerstört. Osteuropäischen Ländern ein Markt für Deutschland, Frankreich.

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Torman

 

Wow, richtiger Rumdumschlag.

Wer Prof. Sinn regelmäßig liest, weiß, dass er dies schon vor 1,5 Jahren gesagt hat.

 

Das ist der wohl wichtigste Punkt. Wenn man es nicht schafft die Targetsalden zu begrenzen, wird Deutschland dem Druck der Südländer erliegen. Dann wird der Euro in einem Weichwährungsraum enden.

 

Die Target-Verrechnungssalden zwischen den nationalen Notenbanken müssen ab sofort jährlich durch marktfähige Vermögenswerte wie in den Vereinigten Staaten ausgeglichen werden, um sicherzustellen, dass die Notenpresse in den nationalen Zentralbanken mittelfristig nur in dem Maße in Anspruch genommen wird, wie es für die jeweilige nationale Geldversorgung notwendig ist. Für bisher aufgelaufenen Salden ist eine längerfristige Tilgung vorzusehen. Wenn der einfache Zugriff auf die Notenpresse nicht abgeblockt wird, ist der Weg in die Eurobonds und eine Transferunion vorbestimmt.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Das ist der wohl wichtigste Punkt. Wenn man es nicht schafft die Targetsalden zu begrenzen, wird Deutschland dem Druck der Südländer erliegen. Dann wird der Euro in einem Weichwährungsraum enden.

 

Die Target-Verrechnungssalden zwischen den nationalen Notenbanken müssen ab sofort jährlich durch marktfähige Vermögenswerte wie in den Vereinigten Staaten ausgeglichen werden, um sicherzustellen, dass die Notenpresse in den nationalen Zentralbanken mittelfristig nur in dem Maße in Anspruch genommen wird, wie es für die jeweilige nationale Geldversorgung notwendig ist. Für bisher aufgelaufenen Salden ist eine längerfristige Tilgung vorzusehen. Wenn der einfache Zugriff auf die Notenpresse nicht abgeblockt wird, ist der Weg in die Eurobonds und eine Transferunion vorbestimmt.

Was ist denn marktfähig? 7% Verzinsung? Eine Schwankung von weniger als 3% im letzten Jahr? Repofähig bei der EZB?

In den USA hat man die Unionsanleihen, die als Überbau dienen. Dann kann man das auch mit den Schuldenschnitten der Einzelstaaten machen, aber dieser Überbau fehlt in Euroland...

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Akaman

Das ist der wohl wichtigste Punkt. Wenn man es nicht schafft die Targetsalden zu begrenzen, wird Deutschland dem Druck der Südländer erliegen. Dann wird der Euro in einem Weichwährungsraum enden.

Weisst du eigentlich, warum das damals so geregelt wurde? Das ist doch so, als wenn ich in meiner Stammkneipe zeitlich und betragsmässig unbegrenzt anschreiben lassen könnte.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

 

Danke für den Link. Für mich liest sich das wie eine Begründung, warum Deutschland zügig aus dem € aussteigen sollte. Denn so wie Sinn sich die Zukunft des Euro vorstellt, wird es bestimmt nicht kommen in Anbetracht der schlagkräftigen Allianz aus schwachen Euroländern und globaler Finanzindustrie.

 

Würde gern ein paar ähnlich fundierte Artikel von €-Befürwortern lesen, um nicht gänzlich in Pessimismus zu verfallen...

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Warlock

 

Danke für den Link. Für mich liest sich das wie eine Begründung, warum Deutschland zügig aus dem aussteigen sollte. Denn so wie Sinn sich die Zukunft des Euro vorstellt, wird es bestimmt nicht kommen in Anbetracht der schlagkräftigen Allianz aus schwachen Euroländern und globaler Finanzindustrie.

 

Würde gern ein paar ähnlich fundierte Artikel von -Befürwortern lesen, um nicht gänzlich in Pessimismus zu verfallen...

 

Sehe ich auch so. Irgendwie ernüchternd die Welle auf sich zukommen zu sehen, nichts machen zu können und sie voll abzubekommen.

 

Gerade aus Sicht der deutschen Bürger sollte man mal stärker die Lohnzurückhaltung der letzten zehn Jahre in die Diskussion mit einbeziehen. Da wird immer von dem wirtschaftlich erfolgreichen Deutschland gesprochen und nie von den Einschränkugen die die Bürger erfahren haben. Wo die Südländer in den letzten zehn Jahren immer üppige Lohnzuwächse bekommen haben ging die Masse der deutschen mit einer effektiven Null nach Hause. Ich verstehe garnicht das die deutschen Politiker nicht viel stärker darauf hinweisen zumal das Argument auch den sozialistisch angehauchten Franzosen klar sein sollte.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Danke für den Link. Für mich liest sich das wie eine Begründung, warum Deutschland zügig aus dem € aussteigen sollte. Denn so wie Sinn sich die Zukunft des Euro vorstellt, wird es bestimmt nicht kommen in Anbetracht der schlagkräftigen Allianz aus schwachen Euroländern und globaler Finanzindustrie.

 

Würde gern ein paar ähnlich fundierte Artikel von €-Befürwortern lesen, um nicht gänzlich in Pessimismus zu verfallen...

Ich muss gestehen, dass mir beim Lesen schlecht geworden ist. Nicht, dass mir irgend etwas völlig neu gewesen wäre, aber die geballte nüchterne Darstellung war wie ein Schlag.

 

Ich fürchte,

ein paar ähnlich fundierte Artikel von €-Befürwortern

wird es nicht geben.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Ach ja Herr Sinn und Target, eine unendliche Geschichte: Muss der New Yorker Fed-Distrikt sich jetzt auch Sorgen machen?

http://research.stlouisfed.org/fred2/series/D2WAISAL?cid=32153

Und was macht man, wenn die verdammten Rednecks aus Richmond bzw. Charlotte kein Einsehen haben?

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Nudelesser

An Tagen wie heute ist der "Eurozone crisis live blog" von der Financial Times eine interessante Lektüre (im Gegensatz zum Großteil des FT Angebotes kostenlos).

 

Man bekommt ein Gefühl dafür, mit welchen Bandagen da im Moment gekämpft wird.

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