Zum Inhalt springen
Carlos

Die EU und ihre wirtschaftlichen Probleme

Empfohlene Beiträge

BondWurzel

Diese Zahlen sind jedoch ein Grund mehr so deutlich zu helfen.

In solch schlechten Zeiten könnten Extremisten an die Macht gelangen und Unruhe stiften.

 

Griechenland ist bis 2020 vom Kapitalmarkt genommen worden, hängt also bis dahin am Euro-Tropf und ist somit völlig fremdbestimmt. Hier sehe ich auf Dauer eher Gefahren für Extremismus.

 

Die Frage ist ja auch, ist den Griechen dadurch wirklich geholfen? Oder wäre ein kräftiger Haircut mit gleichzeitiger Ausgliederung aus der Eurozone inkl. einer weitreichenden Stützung beteiligter Finanzinstitute nicht unterm Strich besser gewesen (sowohl für die Eurozone als auch für Griechenland)?

 

Fungiert Griechenland hier evtl. als Bauernopfer? Wird die EU nicht ohnehin über kurz oder lang in eine Kerneurozone übergehen (müssen)?

 

Man kann doch sowieso nichts an den Bschlüssen ändern, warum soll man über andere Szenarien nachdenken? Wasted Time.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Warlock

2008 wußte die Masse der Beteiligten nicht was überhaupt los ist...

 

Ist dem so?

 

Ist zwar jetzt etwas aus dem Kontext gerissen, habe das aber mal aus Ursache und Wirkung so geschlossen. Was ich eigentlich meinte ist das der Überraschungseffekt nun bei weitem nicht mehr so groß ist. Nun wird keinem mehr die Vorstellungskraft fehlen dass das gesamte System kollabieren kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Man kann doch sowieso nichts an den Bschlüssen ändern, warum soll man über andere Szenarien nachdenken? Wasted Time.

 

Nachdenken ist selten "Wasted Time" ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

Man kann doch sowieso nichts an den Bschlüssen ändern, warum soll man über andere Szenarien nachdenken? Wasted Time.

 

Nachdenken ist selten "Wasted Time" ;)

aber über die Realität. :-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

aber über die Realität. :-

 

Hinterfrage halt gerne, wem nutzt es wirklich usw. B) Ist also schon realitätsbezogen :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

aber über die Realität. :-

 

Hinterfrage halt gerne, wem nutzt es wirklich usw. B) Ist also schon realitätsbezogen :P

 

Wenn, hätte, würde kannte ja gerne machen. Nützt trotzdem nichts. Schulden müssen normalerweise immer ganz bezahlt werden, die Deutschen wurden auch schon öfters zur Kasse gebeten im Kollektiv, wenn sie Mist gebaut haben.. Ich hätte die Griechen auch in der Drachme gelassen und ihren Wege alleine gehen lassen, mich hat aber keiner gefragt und dich fragt auch keiner.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

... mich hat aber keiner gefragt und dich fragt auch keiner.

 

Werde trotzdem weiterhin meinen Senf dazu geben, wenn's recht ist - auch wenn ich nicht gefragt worden bin... :-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zinsjäger
· bearbeitet von Zinsjäger

Und gerade weil uns keiner fragt MUSS es eine Radikalisierung usw. geben.

Europafeindliche Parteien haben in den letzten Monaten ja regen Zulauf erfahren.

Dazu kommen noch neuerdings Grenzkontrollen usw..

 

Ich kann nicht ausschließen, dass ich eine radikal Anti-Europapartei nicht wählen würde,

auch ohne wirklich hinter dem Parteiprogramm zu stehen.

 

Bei vielen - auch gemäßigten Menschen - geht einfach das Messer in der Tasche

auf bei den Geschehnissen. Weder das griechische Volk will unser Geld, weil es einfach

nicht "unten" ankommt bzw. nicht mehr Wertschöpfung, Jobs generiert sondern stattdessen

eine Fremdbestimmung herbeiführt. Noch wollen wir als Volk in einem Umfang von 200 Mrd.

EUR haften, wovon definitiv ein Teil abzuschreiben sein wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotkehlchen

Und gerade weil uns keiner fragt MUSS es eine Radikalisierung usw. geben.

 

Ist das "MUSS" in dem Sinne gemeint, dass es unausweichlich ist oder in dem Sinne, dass es notwendig ist? Mit anderen Worten: Siehst du eine Radikalisierung als Heilmittel für die aktuellen Probleme?

 

Europafeindliche Parteien haben in den letzten Monaten ja regen Zulauf erfahren.

 

Europa hat nicht erst seit der Staatsschuldenkrise ein Imageproblem gegenüber den "weniger gebildeten" Bevölkerungsschichten. Wenn die Führung des größten europäischen Staates dann auch noch nicht gerade die europafreundlichste Politik öffentlich vertritt, dann sind Zweifel am europäischen Gedanken vorprogrammiert. Ich für meinen Teil erinnere dann gerne daran, wie Europa in den Vor-EU-Zeiten ausgesehen hat.

 

Bei vielen - auch gemäßigten Menschen - geht einfach das Messer in der Tasche

auf bei den Geschehnissen.

 

Die Menschen, die ich als gemäßigt bezeichnen würde, haben in der Regel kein Messer in der Tasche, sondern wissen sehr genau, dass man mit Aggressionen nur sehr selten irgendwas zum Besseren bewegen kann.

 

Noch wollen wir als Volk in einem Umfang von 200 Mrd.

EUR haften, wovon definitiv ein Teil abzuschreiben sein wird.

 

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat. Darüber, dass wir durch den europäischen Integrationsprozess mittlerweile in einer beispiellosen Phase des Friedens weitgehend fest verankert sind, spricht auch niemand. Stattdessen setzen wir nun diese Errungenschaften leichtfertig aufs Spiel. Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
André

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat. Darüber, dass wir durch den europäischen Integrationsprozess mittlerweile in einer beispiellosen Phase des Friedens weitgehend fest verankert sind, spricht auch niemand. Stattdessen setzen wir nun diese Errungenschaften leichtfertig aufs Spiel. Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

 

Da hast du meine vollkommene Zustimmung!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

 

Niemand torpediert hier den europäischen Gedanken - im Gegenteil, die Konvergenzrichtlinien von Maastricht waren gut und richtig; auch die No-Bailout-Klausel war gut und richtig. Dummerweise wurde das alles aus rein politischem Interesse über Bord geworfen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Rotkehlchen

Niemand torpediert hier den europäischen Gedanken - im Gegenteil, die Konvergenzrichtlinien von Maastricht waren gut und richtig; auch die No-Bailout-Klausel war gut und richtig. Dummerweise wurde das alles aus rein politischem Interesse über Bord geworfen...

 

Das alles wurde über Bord geworfen, weil man erkannt hat, dass der europäische Gedanke ohne eine solidarische Wirtschaftsgemeinschaft in großer Gefahr ist. Die Europäische Gemeinschaft wäre bei einem Scheitern des Euro in ihrer Existenz bedroht. Speziell Griechenland spielt dabei eine viel größere politische Rolle, als mancher denken mag. Insofern spielen tatsächlich politische Interessen eine Rolle. Die Frage ist aber vielmehr, ob sie berechtigt sind. Ist es gerechtfertigt, dass man Griechenland um beinahe jeden Preis innerhalb der Gemeinschaft halten will? Ich für meinen Teil kann das, speziell mit Blick auf den großen Nachbarn, nur bejahen. Die Gefahren, die von einem wirtschaftlich und politisch isolierten Griechenland ausgehen könnten sind meines Erachtens mit allen möglichen Mitteln zu vermeiden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Das alles wurde über Bord geworfen, weil man erkannt hat, dass der europäische Gedanke ohne eine solidarische Wirtschaftsgemeinschaft in großer Gefahr ist. Die Europäische Gemeinschaft wäre bei einem Scheitern des Euro in ihrer Existenz bedroht. Speziell Griechenland spielt dabei eine viel größere politische Rolle, als mancher denken mag. Insofern spielen tatsächlich politische Interessen eine Rolle. Die Frage ist aber vielmehr, ob sie berechtigt sind. Ist es gerechtfertigt, dass man Griechenland um beinahe jeden Preis innerhalb der Gemeinschaft halten will? Ich für meinen Teil kann das, speziell mit Blick auf den großen Nachbarn, nur bejahen. Die Gefahren, die von einem wirtschaftlich und politisch isolierten Griechenland ausgehen könnten sind meines Erachtens mit allen möglichen Mitteln zu vermeiden.

 

Das alles wurde über Bord geworfen, weil man in erster Linie erkennen musste, dass sich hinsichtlich der Wirtschafts- und Fiskalpolitik stark unterschiedliche Länder nicht so einfach unter ein Währungsdach quetschen lassen, bzw. weil seitens der Politik zu spät gegen entstehende Divergenzen eingeschritten worden ist.

 

Ich würde deinen Einwurf in dem Sinne unterstützen, dass ein wirtschaftlich und politisch isoliertes Griechenland aufgrund der Ansteckungsgefahr gefährlich ist - ich würde das Problem Griechenland aber durch das neue Paket auch noch längst nicht gebannt sehen. Richtig interessant wird es, wenn auch noch andere Länder stärker ins Straucheln geraten...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

niedlich... :lol:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat.

Stimmte, aber natürlich auf Kosten einer hohen Verschuldung die erst in der Form für die Peripheriestaaten so durch den Euro möglich wurde. Das wir, die überproportional davon profitiert haben, wie du sagtest letztlich dafür mit der Finanzkraft aufkommen müssen, ist ja auch nicht gerade ein solides Geschäftsmodell. Wen definierst du im übrigen als "wir"? Der Staat hat dabei nicht wirklich überproportional teilgehabt, da auch Deutschland kontinuierlich ein Defizit ausweisen konnte und sich weiter verschulden musste (dieses Jahr siehts bisher aber gut aus!).

 

Darüber, dass wir durch den europäischen Integrationsprozess mittlerweile in einer beispiellosen Phase des Friedens weitgehend fest verankert sind, spricht auch niemand. Stattdessen setzen wir nun diese Errungenschaften leichtfertig aufs Spiel.

Man muss doch hier aber ganz klar mal unterscheiden zwischen einer Wirtschaftsunion und der Währungsunion.

 

Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

Die Frage ist ob es zu einem Fass ohne Boden wird oder nicht (dabei geht es gewiss nicht im Einzelnen um Griechenland). Momentan -so meine Vermutung- wird erstmals Geld reingepumpt und gehofft, dass das Fass doch irgendwie einen Boden hat. Sollte sich herausstellen, dass es das nicht hat und im Jahr 2012, 201X weitere unplanmäßige XXX-Milliarden benötigt werden, so wird das nicht ewig dem Wähler vermittelbar sein und bereits jetzt sind einige Zweifler in den Reihen der Schwarz/Gelben Koalition. Die Frage wird also lauten, wie viele Kredite müssen weiterhin für Griechenland, Portugal, Irland, Italien und ggf. Spanien bereitgestellt werden, wer das beantworten kann, kann die ungefähren (langfristigen) volkwirtschaftlichen Auswirkungen sich ausmalen.

 

Der Satz "Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet [...]" stellt zum einen die Frage in den Raum, ob der europäische Gedanke denn die Transferunion ist und zum anderen ob gerade durch das weitere hineinpumpen von Geldern nicht wirklich Europa torpediert wird (von Geldern über deren Höhe und Dauer es bisher keine verlässlichen Schätzungen existieren). Torpediert in dem Sinne, dass eben alles nur weiter hinausgezögert wird und keine klaren Verhältnisse geschaffen werden.

Mal nebenbei, sollten 300 Mrd., 500 Mrd., 700Mrd., 1000 Mrd. oder gar mehr noch benötigt werden, woher kommt dann die Geldschöpfungen und welche Auswirkungen wird sie haben?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Antonia
· bearbeitet von Antonia

Europa hat nicht erst seit der Staatsschuldenkrise ein Imageproblem gegenüber den "weniger gebildeten" Bevölkerungsschichten.

...

Den Eindruck hatte ich anfangs nicht, aber die Unzufriedenheit wächst natürlich mit den aktuellen Problemen.

 

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat.

...

Richtig, Deutschland profitiert vom Euro. Aber wer ist das genau, wer profitiert? Gerade vor einigen Tagen gab es ja Zahlen zur Beschäftigungssituation, die einfach traurig sind angesichts unseres Aufschwungs. (siehe dazu Querschüsse: PREKÄRES WIRTSCHAFTSWUNDER)

 

Vor einigen Wochen sprach ich mit einem älteren Bauarbeiter (große Tiefbaufirma). Er erzählte mir, dass etliche in seiner Firma entlassen worden waren und dann etwas später über Leiharbeit wieder da waren, natürlich für weniger Geld. Und er sagte: "Alles, was die Gewerkschaften einmal durchgesetzt haben, geht den Bach runter."

Jetzt mach ihm mal klar, dass Europa wichtig ist, dass er für andere Länder zahlen soll.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX

Ich denke, dass ist genau der Kernpunkt - der sogenannte Aufschwung XXL in Deutschland kommt kaum mehr bei der breiten Masse an. Im Gegenteil, der Kleinsparer wird durch negative Realzinsen und steigende Abgabenlast zunehmend geschröpft.

 

Speziell vor dem Hintergrund unserer demographischen Entwicklung dürfte eine deutlich steigende Nettoneuverschuldung pro Kopf noch viel stärkere Einbußen für die von Rotkehlchen genannten "Kinder und Kindeskinder" bedeuten...

 

Daher stehe ich dieser Implementierung einer Transferunion auch so kritisch gegenüber, zumal ich nicht davon ausgehen würde, dass die transferierten Gelder auch wieder komplett zurückfliessen werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
SIRIS
· bearbeitet von SIRIS

Europa hat mittlerweile nicht nur ein Imageproblem bei den "weniger Gebildeten", sondern sehr wohl auch bei den Eliten. Wobei ich statt Europa besser EU sagen würde. Diese beiden Begriffe sind alles andere als deckungsgleich. Wer die gemeinsame Währung und die zunehmende Zentralisierung und Entdemokratisierung ablehnt, kann sehr wohl ein überzeugter Europäer sein. Es gibt sicher mehr als nur eine Vorstellung wie ein "optimales" Europa aussehen kann.

 

Selbstverständlich kann und sollte man über ein Für und Wider der EMU diskutieren, aber bitte mit sachlichen Argumenten. Ich halte die Argumentation der Eurobefürworter teilweise für sehr unseriös. Der Euro wird als Friedenswährung bezeichnet und es werden die fantastischsten Schreckensbilder an die Wand gemalt sollte der Euro scheitern. Der europäische Friede sei in der Gefahr, die europäische Gemeinschaft würde zerfallen und ein Rückfall ins 19. Jahrhundert unvermeidlich. Sollte so im Jahre 2011 eine politische und wirtschaftliche Debatte ablaufen? Ich finde: Nein, das gehört sich nicht.

 

Europa hat über 50 Jahre sehr wohl in Frieden und wirtschaftlicher Kooperation existiert bevor eine Gemeinschaftswährung eingeführt wurde. Wieso sollte Europa bitte auseinanderbrechen wenn dieses eine Rädchen wieder zurückgestellt wird?

 

Ein weiteres Argument, welches oft genannt wird, aber keiner ökonomischen Überprüfung standhält, ist, dass Deutschland wie kein anderes Land vom Euro profitiert hätte. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Nach der Euroeinführung gab es außer Italien in der Eurozone kein Land welches ein so geringes Wachstum zu verzeichnen hatte wie Deutschland. Mit der Einführung des Euro brachen die Investitionen ein und waren in keinem Land der EMU niedriger als in Deutschland. Deutschland hatte die höchsten Kapitalabflüsse und das geringste Reallohnwachstum aller Euroländer zu verzeichnen. Sieht so also der große Profiteur des Euro aus? Wohl kaum. Interessanterweise wird dieses Argument auch nur von Politikern und Journalisten gebracht, von Ökonomen hört man solch eine Einschätzung so gut wie nie.

 

Warum wird nicht ehrlich und sachlich diskutiert?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Warlock

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat. Darüber, dass wir durch den europäischen Integrationsprozess mittlerweile in einer beispiellosen Phase des Friedens weitgehend fest verankert sind, spricht auch niemand. Stattdessen setzen wir nun diese Errungenschaften leichtfertig aufs Spiel. Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

 

Ich bin der Meinung das Ursache und Wirkung genau anders herrum wirken. Wohlstand generiert Frieden und nicht umgekehrt. Gibt den Leuten Besitz und sie verhalten sich friedlich und vernünftig, weil sie etwas zu verlieren haben. Gibt es viele die nichts zu verlieren haben dann sieht die Welt schon anders aus. Dann holt man es sich halt von denen die etwas haben.

 

Davon ab halte ich das Friedensargument für recht schwach in den aktuellen Diskussionen, gerade die alternden Bevölkerungen in Europa werden sich wohl kaum zu so etwas mobilisieren lassen. Auch bei den jungen Jahrgängen sehe ich da kein Interresse an Krieg oder ähnlichem (bis auf ein paar Spinner die es ja immer gibt).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

Ein Großteil der Meinung zu Griechenland rührt daher, dass hier gezielt falsch informiert wird. In den "Bild dir deine Meinung"-Medien wird kein Wort darüber verloren, dass wir über Jahre vom Euro und der Europäischen Union überproportional profitiert haben. Kein Wort davon, dass Deutschland als Ganzes zu einem großen Teil an den in der Europeripherie aufgelaufenen Schulden ordentlich verdient hat. Darüber, dass wir durch den europäischen Integrationsprozess mittlerweile in einer beispiellosen Phase des Friedens weitgehend fest verankert sind, spricht auch niemand. Stattdessen setzen wir nun diese Errungenschaften leichtfertig aufs Spiel. Wer aus wirtschaftlichen Interessen den europäischen Gedanken torpediert gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder in meinen Augen wesentlich mehr als derjenige, der ein paar Mrd. zur Unterstützung anderer europäischer Staaten investiert.

 

Ich bin der Meinung das Ursache und Wirkung genau anders herrum wirken. Wohlstand generiert Frieden und nicht umgekehrt. Gibt den Leuten Besitz und sie verhalten sich friedlich und vernünftig, weil sie etwas zu verlieren haben. Gibt es viele die nichts zu verlieren haben dann sieht die Welt schon anders aus. Dann holt man es sich halt von denen die etwas haben.

 

Davon ab halte ich das Friedensargument für recht schwach in den aktuellen Diskussionen, gerade die alternden Bevölkerungen in Europa werden sich wohl kaum zu so etwas mobilisieren lassen. Auch bei den jungen Jahrgängen sehe ich da kein Interresse an Krieg oder ähnlichem (bis auf ein paar Spinner die es ja immer gibt).

 

Sehr gute Einschätzung...man sieht ja, wenn die Kasse nicht stimmt, was dann los ist in solchen Ländern. Den Club Med einschl. Belgien und Irland als Peripherie zu bezeichen ist schon eine tolle Lachnummer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CHX
· bearbeitet von lpj23

«Die Schuldenkrise verschwindet nicht aus den Schlagzeilen»

 

Wird Griechenland auf diesem Weg tatsächlich an die Finanzmärkte zurückkehren können?

 

Nach unseren auf den Zahlen des IMF basierenden Berechnungen wird Griechenland erst 2015 einen Haushaltsüberschuss aufweisen, der ausreichend ist, um die Schuldenquote fallen zu lassen. Der Schuldenstand wird jedoch noch immer so hoch sein, dass die Finanzmärkte einen zu hohen Zins verlangen werden. Diesen kann sich Griechenland nicht leisten. Wir müssen damit rechnen, dass das Land auf Jahrzehnte am Tropf der EU hängen wird.

 

Werden die Staats- und Regierungschefs bald wieder zu einem ähnlichen Krisengipfel zum Thema Spanien oder Italien zusammenkommen müssen oder sind die Gefahren der Euro-Schuldenkrise damit nun gebannt?

Das Risiko besteht, denn ist der Geist einmal aus der Flasche gelassen und der Zweifel gesät, lässt er sich nicht so rasch wieder in die Flasche sperren. Allerdings ist die beschlossene Flexibilisierung des Euro-Schutzschirms ein erster Schritt, um Italien und Spanien zu erlauben, gegen die Zweifel und Spekulationen vorzugehen. Allerdings ist der Schirm bisher noch zu klein, um dies glaubwürdig zu bewerkstelligen. Würde der Schirm die Erlaubnis erhalten, Eurobonds zu emittieren, um seine Feuergewalt aufzustocken, käme die Lösung zum Tragen, die ich skizziert habe. Vielleicht wird das die nächste Entscheidung sein, die an einem wahrscheinlich kommenden Krisengipfel gefällt wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Darkman

Ich weiß gar nicht so recht wo ich das hin posten soll.

Es passt zum Teil zu Griechenland, also EU, und zum Teil zu Amerika.

Ich beschäftige mich nun seid er Wirtschaftskrise 2008 mit Aktien. Und was ich da so alles mit bekommen habe ist das wir scheinbar nur noch in einer fiktiven Welt leben.

Gesetze und Regeln sind dafür da um geändert zu werden(siehe Amerika mit der Anhebung der Schuldengrenze) und in Griechenland wird für die Schulden mit der EZB gebürgt.

Das ist doch aber nicht mehr normal. Die EZB kann Geld drucken wie sie will. Genauso wie die Fed das in Amerika tut.

Aber wollen wir mal ehrlich sein. Um einen wirklichen Knall kommen wir doch nicht mehr herum. Ob das nun in 5MOnaten, 5Jahren oder 50Jahren passiert. Aber irgendwann passiert es, und dann fangen wir wieder von vorn an.

Die "Schulden" die wir haben werden immer mehr, und es tut nicht wirklich ein Land dazu um diese mal zu verringern. Wo jeder privater Haushalt bestrebt ist Schulden wieder ab zu bauen, und ohne Verbindlichkeiten zu leben, tun die Länder gar nicht dran. Lieber werden die Schuldengrenzen angehoben, und unkontrolliert neues Geld gedruckt. Für mich ist das eine Wirtschaft die ich gar nicht so wirklich verstehe. Einfach nur noch Wahnsinn was hier los ist.

OK; Wirtschaftlich wäre das fatal für den Euro gewesen wäre Griechenland pleite gegangen, aber wäre es nicht vielleicht realistischer gewesen wäre das eingetreten?!

 

Und dann mal eine allgemeine Frage. Ich habe jetzt mal gelesen das China dabei ist Überschuss zu erzeugen, an Geld. Nur wieso ist das so schlecht wenn ein Land keine Schulden hat?! Ein Privater Haushalt ohne Schulden ist doch auch nicht schlecht :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Ich weiß gar nicht so recht wo ich das hin posten soll.

Es passt zum Teil zu Griechenland, also EU, und zum Teil zu Amerika.

Ich beschäftige mich nun seid er Wirtschaftskrise 2008 mit Aktien. Und was ich da so alles mit bekommen habe ist das wir scheinbar nur noch in einer fiktiven Welt leben.

Gesetze und Regeln sind dafür da um geändert zu werden(siehe Amerika mit der Anhebung der Schuldengrenze) und in Griechenland wird für die Schulden mit der EZB gebürgt.

Das ist doch aber nicht mehr normal. Die EZB kann Geld drucken wie sie will. Genauso wie die Fed das in Amerika tut.

Aber wollen wir mal ehrlich sein. Um einen wirklichen Knall kommen wir doch nicht mehr herum. Ob das nun in 5MOnaten, 5Jahren oder 50Jahren passiert. Aber irgendwann passiert es, und dann fangen wir wieder von vorn an.

Die "Schulden" die wir haben werden immer mehr, und es tut nicht wirklich ein Land dazu um diese mal zu verringern. Wo jeder privater Haushalt bestrebt ist Schulden wieder ab zu bauen, und ohne Verbindlichkeiten zu leben, tun die Länder gar nicht dran. Lieber werden die Schuldengrenzen angehoben, und unkontrolliert neues Geld gedruckt. Für mich ist das eine Wirtschaft die ich gar nicht so wirklich verstehe. Einfach nur noch Wahnsinn was hier los ist.

OK; Wirtschaftlich wäre das fatal für den Euro gewesen wäre Griechenland pleite gegangen, aber wäre es nicht vielleicht realistischer gewesen wäre das eingetreten?!

 

Und dann mal eine allgemeine Frage. Ich habe jetzt mal gelesen das China dabei ist Überschuss zu erzeugen, an Geld. Nur wieso ist das so schlecht wenn ein Land keine Schulden hat?! Ein Privater Haushalt ohne Schulden ist doch auch nicht schlecht :)

 

Wer sagt denn, dass das schlecht ist für China, kommt nur drauf an wo sie diese Überschüsse anlegen, vielleicht wird einem dabei schlecht. :-

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Warlock

Ich weiß gar nicht so recht wo ich das hin posten soll.

Es passt zum Teil zu Griechenland, also EU, und zum Teil zu Amerika.

Ich beschäftige mich nun seid er Wirtschaftskrise 2008 mit Aktien. Und was ich da so alles mit bekommen habe ist das wir scheinbar nur noch in einer fiktiven Welt leben.

Gesetze und Regeln sind dafür da um geändert zu werden(siehe Amerika mit der Anhebung der Schuldengrenze) und in Griechenland wird für die Schulden mit der EZB gebürgt.

Das ist doch aber nicht mehr normal. Die EZB kann Geld drucken wie sie will. Genauso wie die Fed das in Amerika tut.

Aber wollen wir mal ehrlich sein. Um einen wirklichen Knall kommen wir doch nicht mehr herum. Ob das nun in 5MOnaten, 5Jahren oder 50Jahren passiert. Aber irgendwann passiert es, und dann fangen wir wieder von vorn an.

Die "Schulden" die wir haben werden immer mehr, und es tut nicht wirklich ein Land dazu um diese mal zu verringern. Wo jeder privater Haushalt bestrebt ist Schulden wieder ab zu bauen, und ohne Verbindlichkeiten zu leben, tun die Länder gar nicht dran. Lieber werden die Schuldengrenzen angehoben, und unkontrolliert neues Geld gedruckt. Für mich ist das eine Wirtschaft die ich gar nicht so wirklich verstehe. Einfach nur noch Wahnsinn was hier los ist.

OK; Wirtschaftlich wäre das fatal für den Euro gewesen wäre Griechenland pleite gegangen, aber wäre es nicht vielleicht realistischer gewesen wäre das eingetreten?!

 

Und dann mal eine allgemeine Frage. Ich habe jetzt mal gelesen das China dabei ist Überschuss zu erzeugen, an Geld. Nur wieso ist das so schlecht wenn ein Land keine Schulden hat?! Ein Privater Haushalt ohne Schulden ist doch auch nicht schlecht :)

 

"Ein wirklich großer Knall" bedeutet auch immer Krieg. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das sich große Teile der wohlhabenden Weltbevölkerung von ihrem Wohlstand, und nichts anderes ist ein "großer Knall" , trennen lassen. Ich kann mir auch vorstellen das es eine stille leise Enteignung gibt wie sie teilweise durch negative Realzinsen schon im gange ist.

 

Zu China kann man nur sagen es gibt zwei Lager, die einen sagen Top die anderen Hop. Und alle Zahlen muss man sowieso mit Vorsicht betrachten, denn die Regierung kann ja alles nach belieben manipulieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...