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Junkbond Junkie

Sind Anleihen eine bessere Altersvorsorge?

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Junkbond Junkie

Hallo Zusammen,

 

ich habe mich seit 2001 mit Aktienfonds (und ETFs) beschäftigt, aber verstehe trotzdem so wenig über einzelne Anleihen.

 

Über Altersvorsorge frage ich mich ob man bei einer Entnahme plan besser mit einzelnem Anleihen besser bedient als mit Rentenfonds.

Es stand z.B.in einem Buch von mir

Die 222 wichtigsten Fragen zu Investment Fonds:

 

Frage 26:

 

Dann fangen wir doch mit dem niedrigsten Risikopotenzial an.

Wenn man auf Euro lautende Rentenfonds in der Direktanlage in Bundesanleihen vergleicht, was ist dann der wichtigste Unterschied?

 

Der wichtigste Unterschied ist allerdings folgender: Bei einer Direktanlage wissen Sie, dass Sie Ihr eingezahltes Kapital zu100 Prozent zurückbekommen zuzüglich der zwischen gezahlten Zinsens. Diese Garantie haben Sie bei einem herkömmlichen Rentenfonds nicht.

 

Ist das richtig? :o

Warum hat man diese Garantie mit Bundesanleihen und Rentenfonds nicht? :(

Gilt das auch bei ETF Euro Rentenfonds?

 

Beide sind vom Markt-zins beeinflusst, oder nicht? :blink:

 

Danke für alle

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Malvolio

Der Marktwert (Börsenkurs) von Anleihen verändert sich mit der Veränderung des Zinsniveaus. Grob gesagt kann man sagen, dass der Kurs von Anleihen bei steigen Zinsen sinkt und bei sinkendem Zinsniveau steigt. Anleihen mit langer Restlaufzeit schwanken hier relativ stärker als kurzlaufende Anleihen, die eher weniger betroffen sind. Diese Mechanismen gelten für Einzelanlagen wie für Fonds, wobei man bei Fonds natürlich ggf. noch die Möglichkeit der Diversifikation auch bei kleineren Anlagesummen hat. Wenn man die Anleihen oder Fondsanteile kurzfristig verkaufen will, kann man unter Umständen also Verluste (oder auch Gewinne machen). Hält man die Anleihen bis zur Endfälligkeit hat man natürlich damit keine Probleme. Ein Fonds läuft natürlich immer weiter, weil immer neue Anleihen hinzukommen. Hier kommt es auch auf die Anlagepolitik des Fonds an.

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Junkbond Junkie

Wenn man die Anleihen oder Fondsanteile kurzfristig verkaufen will, kann man unter Umständen also Verluste (oder auch Gewinne machen). Hält man die Anleihen bis zur Endfälligkeit hat man natürlich damit keine Probleme. Ein Fonds läuft natürlich immer weiter, weil immer neue Anleihen hinzukommen. Hier kommt es auch auf die Anlagepolitik des Fonds an.

 

Es stand auch zu Frage 26 in dem Buch

Die 222 wichtigsten Fragen zu Investment Fonds:

 

Frage 26:

 

Zu einem sind Euro-Rentenfonds sicher die bequeme Variante. Ein Anleger muss sich bei ihnen im Prinzip um nichts kümmern, weder um die Auswahl der erfolgversprechendsten Papiere noch um die Einlösung von Zinkupons oder um die Frage, wie die Rückzahlungsbetrag einer fällig gewordenen Anleihe neu angelegt werden soll.

 

(OK, das ist mir klar)

 

Weil es diesen Service natürlich nicht umsonst gibt, schneiden in Euro-Titel investierende Rentenfonds meist schlechter ab als eine Bundesanleihe selbst dann, wenn die mit der Anleihe verbundenen Kosten (etwa Kaufspesen oder Depotgebühren) in die Berechnung einfließen.

 

Ja, aber das kann mit ETF Euro Rentenfonds nicht so viel ausmachen (Kaufspesen und Depotgebühren) :(

oder denke ich verkehrt?

 

:blink:

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Also von aktiven Rentenfonds auf "normale" Anleihen ist wirklich abzuraten. Allein schon wegen der hohen laufenden Kosten. Die meisten Bundeswertpapiere kann man auch relativ einfach und kostenlos in einem Depot bei der Bundesfinanzagentur verwalten lassen, sogar als Sparplan. Aber Renten-ETFs sind natürlich für den "bequemen" Anleger auch eine relativ kostengünstige Möglichkeit in ein Renten-Portfolio zu investieren. Insofern sind sie in meinen Augen durchaus empfehlenswert, wenn man keine Direktanlage machen will. Man kann sich hier ja auch aussuchen, ob man bestimmte Laufzeitbereiche haben möchte oder lieber auf den breiten Markt setzt.

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Junkbond Junkie

Also von aktiven Rentenfonds auf "normale" Anleihen ist wirklich abzuraten. Allein schon wegen der hohen laufenden Kosten. Die meisten Bundeswertpapiere kann man auch relativ einfach und kostenlos in einem Depot bei der Bundesfinanzagentur verwalten lassen, sogar als Sparplan.

Als Sparplan bei der Bundesfinanzagentur?

Das wüsste ich nicht.

 

Auf Seite 76 in Zeitschrift Finanztest sehe ich Bundesanleihen mit verschiedenem Zinskupon.

Die meisten mit längeren Laufzeiten bezahlen höheren Zinskupons.

OK, das macht Sinn,

aber

 

z.B.

Bundesanleihen 01/11 hat 5% Zinskupon obwohl die Laufzeit nur bis 4.7.2010 ist.

Wie kann das sein? :unsure:

 

neugierig

:-

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jogo08
· bearbeitet von jogo08

Die Anleihe hat einen höheren Kurs, dadurch gleicht sich die Rendite entsprechend an, siehe hier

 

Die Laufzeit 4.7.2010 dürfte ein Druckfehler sein.

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Stairway

z.B.

Bundesanleihen 01/11 hat 5% Zinskupon obwohl die Laufzeit nur bis 4.7.2010 ist.

Wie kann das sein? :unsure:

 

Der höhere Kupon wird quasi durch die Kursverluste (Anleihe notiert zu 100+X wird aber zu 100 zurückgezahlt) ausgeglichen. Genauso notieren Papiere mit geringem Kupon bei 100-Y und bieten so neben dem Kupon noch einen Kursgewinn bis Fälligkeit. Es ist also Jacke wie Hose.

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Junkbond Junkie

Die Anleihe hat einen höheren Kurs, dadurch gleicht sich die Rendite entsprechend an, siehe hier

 

Die Laufzeit 4.7.2010 dürfte ein Druckfehler sein.

 

Sorry, 4.7.2011

;)

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Junkbond Junkie

Der höhere Kupon wird quasi durch die Kursverluste (Anleihe notiert zu 100+X wird aber zu 100 zurückgezahlt) ausgeglichen. Genauso notieren Papiere mit geringem Kupon bei 100-Y und bieten so neben dem Kupon noch einen Kursgewinn bis Fälligkeit. Es ist also Jacke wie Hose.

 

D.H.

z.B. wenn 1000 Euro angelegt wird kann man sich nicht darauf lassen mit einem 5% Zinskupon jährlich 50 Euro Zins zu bekommen, oder . . .?

 

Ich entschuldige meine Dummheit.

;)

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
D.H.

z.B. wenn 1000 Euro angelegt wird kann man sich nicht darauf lassen mit einem 5% Zinskupon jährlich 50 Euro Zins zu bekommen, oder . . .?

Nein, kannst du in der Tat nicht. Ganz einfach gesagt: für dich ist nicht der Kupon entscheidend, sondern die Kombination aus Kupon und Kaufpreis (der über 100% liegen kann), deswegen berechnet man in der Regel die Rendite, das ist die Größe die für dich wichtig ist.

 

(Das ist am Anfang nicht so ganz einfach zu verstehen, aber letztlich auch nicht kompliziert, und es ist so ziemlich alles, was man bei Anleihen verstanden haben muss.)

 

 

Nehmen wir mal als Beispiel:

 

DE0001135184, eine zehnjährige Bundesanleihe von 2001-2011, fällig am 4.7.2011, mit 5% Kupon.

 

Der Kurs stand heute bei 106,15%. Zurückgezahlt werden im Juli 2011 genau 100%. Wenn du kaufst, dann musst du zusätzlich noch dem Vorbesitzer (du kaufst ja am Zweitmarkt, also Gebrauchtmarkt) etwa die Hälfte vom Kupon zahlen - denn am 4.7.2010 wirst du den vollen Kupon ausbezahlt bekommen, obwohl du erst ein halbes Jahr Besitzer sein wirst. Der genaue Betrag, der an den Vorbesitzer zu zahlen ist (nennt man Stückzins) ist heute: 2,356% (nicht ganz der halbe Kupon von 5%). Insgesamt kostet dich die Anleihe heute also 108,506%.

 

Vielleicht sind die Die Kurse in % etwas ungewohnt, aber es ist ganz einfach: um die ene Rückzahlung von x EUR (am 4.7.2011) zu erkaufen musst du x * Kurs bezahlen. Für 1.000 € bekommst du also nicht ganz einen Nennwert (=Rückzahlung) von 1000 Euro, sondern etwas weniger - einfach weil die Dinger so teuer sind - und sie sind so teuer, weil man sonst ja tatsächlich 5% Rendite bekäme und das ist im Moment zu viel. Du bekommst 1.000 € / 108,56% = 921,61 €.

 

Ok, was bedeutet das? Nun, du bekommst folgende zukünftige Zahlungen:

4.7.2010: 46,08 € Zinsen (921,61€ * 5%)

4.7.2011: 46,08 € Zinsen

4.7.2011: 921,61 € Tilgung

 

Für den ganzen Spaß hast du 1000 € bezahlt. Mit Hilfe der Finanzmathematik, kann man ausrechnen, dass das eine Rendite von etwa 0,93% bedeutet. Wenn dir das zu wenig ist, musst du versuchen, die Anleihe billiger zu kaufen, wird dir aber leider kaum gelingen...

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Junkbond Junkie

Hi Delphin,

Nein, kannst du in der Tat nicht. Ganz einfach gesagt: für dich ist nicht der Kupon entscheidend, sondern die Kombination aus Kupon und Kaufpreis (der über 100% liegen kann), deswegen berechnet man in der Regel die Rendite, das ist die Größe die für dich wichtig ist.

 

(Das ist am Anfang nicht so ganz einfach zu verstehen, aber letztlich auch nicht kompliziert, und es ist so ziemlich alles, was man bei Anleihen verstanden haben muss.)

 

Wenn du willst, kann ich auch mal ein Beispiel vorrechnen.

 

ich habe schon

http://www.investmentsparen.net/anleihen-und-marktzins.html

gelesen, aber irdendwie komme ich nicht mit.

 

Kannst Du mir bitte ein Beispiel vorrechnen?

 

CU

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Stairway

Ich entschuldige meine Dummheit.

;)

 

Nah, ich bin sicher 100 andere hätte die selbe Frage gehabt.

 

Beispiel (alle Laufzeit genau 1 Jahr):

 

Anleihe: 100 %

Kupon: 5 %

==> Rendite 5 %

 

Anleihe 105 %

Kupon: 5 %

==> Rendite 0 % [Kursverlust und Zinsgewinn gleichen sich aus]

 

Anleihe 95 %

Kupon: 5 %

==> Rendite 10,56 %

 

Anleihe: 120 %

Kupon: 5 %

==> Rendite: -12,53 %

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Malvolio

Als Sparplan bei der Bundesfinanzagentur?

Das wüsste ich nicht.

 

Auf Seite 76 in Zeitschrift Finanztest sehe ich Bundesanleihen mit verschiedenem Zinskupon.

Die meisten mit längeren Laufzeiten bezahlen höheren Zinskupons.

OK, das macht Sinn,

aber

 

z.B.

Bundesanleihen 01/11 hat 5% Zinskupon obwohl die Laufzeit nur bis 4.7.2010 ist.

Wie kann das sein? :unsure:

 

neugierig

:-

 

Ich glaube das man Bundesanleihen leider nicht über die Bundesfinanzagentur kaufen kann. Aber Bundesobligationen und Bundesschatzbriefe sind ohne weiteres auch als Sparplan möglich, soviel ich weiß. Aber wenn es dich interessiert schau dort am besten mal selbst vorbei. ;)

 

Das mit dem Zinskupon hat sich ja inzwischen vermutlich geklärt. Letztendlich musst du auf die Rendite achten, die hauptsächlich durch Kaufkurs, Zinskupon und Laufzeit bestimmt wird. Wie schon gesagt ändert ein höherer oder niedriger Kaufkurs bei gleichem Rückzahlungsbetrag natürlich auch die Rendite. Die Höhe des Zinskupons alleine sagt noch nicht viel aus.

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jogo08

Hi Delphin,

 

 

ich habe schon

http://www.investmen...-marktzins.html

gelesen, aber irdendwie komme ich nicht mit.

 

Kannst Du mir bitte ein Beispiel vorrechnen?

 

 

Auf der verlinkten Seite ist doch genau vorgerechnet, wie das abläuft, sowohl bei steigendem wie auch bei sinkendem Zins.

 

Was genau verstehst du nicht?

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Junkbond Junkie

Hi Jogo,

Auf der verlinkten Seite ist doch genau vorgerechnet, wie das abläuft, sowohl bei steigendem wie auch bei sinkendem Zins.

 

Was genau verstehst du nicht?

 

Das sind Beispiele wie es zu Deinem Vorteil oder Nachteil auswirken kann (wegen Leitzins)

wenn man die Anleihen früher als Ende der Laufzeit verkauft sind.

 

Was mir nicht klar ist, ist was passiert wenn man am Tag der Laufzeit verkauft ist. (oder nachher)

Wie wirkt das aus?

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Malvolio

Hi Jogo,

 

 

Das sind Beispiele wie es zu Deinem Vorteil oder Nachteil auswirken kann (wegen Leitzins)

wenn man die Anleihen früher als Ende der Laufzeit verkauft sind.

 

Was mir nicht klar ist, ist was passiert wenn man am Tag der Laufzeit verkauft ist. (oder nachher)

Wie wirkt das aus?

 

Du meinst wenn man die Anleihe bis zur Endfälligkeit hält???

 

Eine Anleihe wird in der Regel immer zu 100 zurückgezahlt. Wenn du sie bis zum Ende hälst, dann spielen Zinsänderungen keine Rolle. Allerdings ist es natürlich ein Unterschied ob du z.B. die Anleihe für 95 gekauft hast oder für 105. Im ersten Fall hast du natürlich eine höhere Rendite, die über der Nominalverzinszung liegt. DU zahlst 95 und bekommst 100 plus Zinsen zurück.

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Junkbond Junkie
· bearbeitet von Titanic

Hi Delphin,

 

(Das ist am Anfang nicht so ganz einfach zu verstehen, aber letztlich auch nicht kompliziert, und es ist so ziemlich alles, was man bei Anleihen verstanden haben muss.)

 

 

Nehmen wir mal als Beispiel:

 

DE0001135184, eine zehnjährige Bundesanleihe von 2001-2011, fällig am 4.7.2011, mit 5% Kupon.

 

Der Kurs stand heute bei 106,15%. Zurückgezahlt werden im Juli 2011 genau 100%. Wenn du kaufst, dann musst du zusätzlich noch dem Vorbesitzer (du kaufst ja am Zweitmarkt, also Gebrauchtmarkt) etwa die Hälfte vom Kupon zahlen - denn am 4.7.2010 wirst du den vollen Kupon ausbezahlt bekommen, obwohl du erst ein halbes Jahr Besitzer sein wirst. Der genaue Betrag, der an den Vorbesitzer zu zahlen ist (nennt man Stückzins) ist heute: 2,356% (nicht ganz der halbe Kupon von 5%). Insgesamt kostet dich die Anleihe heute also 108,506%.

 

Vielleicht sind die Die Kurse in % etwas ungewohnt, aber es ist ganz einfach: um die ene Rückzahlung von x EUR (am 4.7.2011) zu erkaufen musst du x * Kurs bezahlen. Für 1.000 bekommst du also nicht ganz einen Nennwert (=Rückzahlung) von 1000 Euro, sondern etwas weniger - einfach weil die Dinger so teuer sind - und sie sind so teuer, weil man sonst ja tatsächlich 5% Rendite bekäme und das ist im Moment zu viel. Du bekommst 1.000 / 108,56% = 921,61 .

 

Ok, was bedeutet das? Nun, du bekommst folgende zukünftige Zahlungen:

4.7.2010: 46,08 Zinsen (921,61 * 5%)

4.7.2011: 46,08 Zinsen

4.7.2011: 921,61 Tilgung

 

Für den ganzen Spaß hast du 1000 bezahlt. Mit Hilfe der Finanzmathematik, kann man ausrechnen, dass das eine Rendite von etwa 0,93% bedeutet. Wenn dir das zu wenig ist, musst du versuchen, die Anleihe billiger zu kaufen, wird dir aber leider kaum gelingen...

 

Wenn ich DE0001135184 bei

https://www.boerse-stuttgart.de/de/toolsundservices/renditerechner/rechner.html

 

eingebe,

bekomme ich auch

 

Nettorendite in % p.a. 0,68980

 

Ist das die richtige Rendite?

Verstehe ich das jetzt richtig?

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Delphin
Wenn ich DE0001135184 bei

https://www.boerse-stuttgart.de/de/toolsundservices/renditerechner/rechner.html

 

eingebe,

bekomme ich auch

 

Nettorendite in % p.a. 0,68980

 

Ist das die richtige Rendite?

Das ist wohl die nach Steuern (von 25%), die "normale" Rendite steht eine Zeile drüber. :thumbsup:

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Junkbond Junkie

 

Wenn du kaufst, dann musst du zusätzlich noch dem Vorbesitzer (du kaufst ja am Zweitmarkt, also Gebrauchtmarkt) etwa die Hälfte vom Kupon zahlen - denn am 4.7.2010 wirst du den vollen Kupon ausbezahlt bekommen, obwohl du erst ein halbes Jahr Besitzer sein wirst. Der genaue Betrag, der an den Vorbesitzer zu zahlen ist (nennt man Stückzins) ist heute: 2,356% (nicht ganz der halbe Kupon von 5%). Insgesamt kostet dich die Anleihe heute also 108,506%.

 

D.h wenn man eine Anleihe kauft muss man erst Zins bezahlen was der Vorbesitzer bekommen hätte , hätte er die Anleihe nicht verkauft? (eine Entschädigung?)

Wie lang, bis Ende des Jahres

oder Ende der Laufzeit?

 

Da gibts bestimmt neue Emmissionen (IPOs) ??

Sind die schwer zu bekommen oder teuer?

 

CUL8R

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Stairway

D.h wenn man eine Anleihe kauft muss man erst Zins bezahlen was der Vorbesitzer bekommen hätte , hätte er die Anleihe nicht verkauft? (eine Entschädigung?)

Wie lang, bis Ende des Jahres

oder Ende der Laufzeit?

 

Das sind ja keine Regeln die sich irgendwer ausgedacht hat sondern ganz logische Sachverhalte.

 

Angenommen du hast eine Anleihe, die jeweils am 31.12. Zinsen ausschüttet, wieviel würdest du denn dann als Entschädigung verlangen, wenn du diese Anleihe genau zur Jahreshälfte verkaufst ?

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Junkbond Junkie

Das sind ja keine Regeln die sich irgendwer ausgedacht hat sondern ganz logische Sachverhalte.

 

Angenommen du hast eine Anleihe, die jeweils am 31.12. Zinsen ausschüttet, wieviel würdest du denn dann als Entschädigung verlangen, wenn du diese Anleihe genau zur Jahreshälfte verkaufst ?

 

und wenn die Laufzeit bis 31.12. 2030 ist?

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
D.h wenn man eine Anleihe kauft muss man erst Zins bezahlen was der Vorbesitzer bekommen hätte , hätte er die Anleihe nicht verkauft? (eine Entschädigung?)

Wie lang, bis Ende des Jahres

oder Ende der Laufzeit?

Denk mal scharf nach. - Natürlich genau so lange, wie er die Anleihe seit der letzten Zinszahlung besessen hat. ;)

 

Stell dir ein Tagesgeldkonto vor auf dem 1000 € liegen und bei dem du sagen wir 5% Zinsen jedes Jahr an dein Girokonto überwiesen bekommst. (Ich weiß meist werden die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto selbs gutgeschrieben - aber hier mal als Beispiel). Nun hebst du dein Geld Anfang Juli ab, dann wärest du doch nicht zufrieden, wenn die Bank dir 1000€ auszahlt, du würdest doch wenigstens noch Zinsen für das erste halbe Jahr haben wollen, eben 2,5% - und die bekommst du auch.

 

Und nun stell dir vor, du kaufst ein ganzes Tagesgeldkonto, wo 1000€ draufliegen von deinem Freund, wieder Anfang Juli. Dann würde der auch die Zinsen fürs erste Jahr haben wollen, außer den 1000€, denn du als neuer Besitzer des Tagesgelkontos wirst ja am Jahresende die vollen 5% ausgezahlt bekommen.

 

Man könnte das alles auch anders machen, die Bank könnte sich merken, wem das Tagesgeldkonto wann gehört hat, und am Ende des Jahres dir und dem Freund jeweils die Hälfte der Zinsen auszahlen, das wäre auch gerecht. Aber bei Anleihen ist es üblich das so zu machen, wie ich oben beschrieben haben, dass man das gelich beim Kauf/Verkauf regelt. Ist ne Konvention, nichts weiter. (Aber alle wissen das und berücksichtigen das bei ihrere Entscheidung. Wenn du zum Beispiel beim Anleihekauf ein Limit von 106% eingibst, solltest du wissen, dass du dann inklusive der Stückzinsen trotzdem mehr als das bezahlen musst.)

 

Da gibts bestimmt neue Emmissionen (IPOs) ??

Sind die schwer zu bekommen oder teuer?

Was meinst du?

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Emilian

@Delphin: Eine der kürzesten und knackigsten Definitionen, die ich zum Thema Anleihen kenne. Respekt!

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Stairway

Ich hoffe Delphins Antwort hat dich, was die Stückzinsen angeht, zufriedengestellt. An deiner Frage bezüglich 2030 hat man zumindest gesehen, dass du meine Antwort nicht verstanden hast. Also Anleihen ansich sind eigentlich nicht so schwer zu verstehen:

 

Du hältst eine Anleihe für die du nach einem Jahr Zinsen bekommst, verkaufst sie aber davor, dann musst du natürlich entsprechend eine Entschädigung verlangen: Die Stückzinsen.

 

Da gibts bestimmt neue Emmissionen (IPOs) ??

Sind die schwer zu bekommen oder teuer?

 

IPOs sind das nicht, einfach nur Neu-Emissionen. Die kannst du zeichnen (das Geld geht dann direkt an das Unternehmen, bzw. den Bookrunner). Ob der Preis dort günstig ist oder nicht, kommt immer drauf an, in Zeiten von viel Liquidität steigen Anleihen gerne mal nach der Emission, dann würde es sich lohnen, aber das ist kommt auf den Einzelfall an.

 

Ob schwer zu bekommen oder nicht: Angenommen du gehst an einen Gemüsemarkt und dort gibt es 10 Stände, einer davon ist aber weltbekannt, was denkst du bei wem das Gemüse am leichtesten zu bekommen ist ?

 

Grüße

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Junkbond Junkie

Hi Delphin,

Denk mal scharf nach. - Natürlich genau so lange, wie er die Anleihe seit der letzten Zinszahlung besessen hat. ;)

 

Stell dir ein Tagesgeldkonto vor auf dem 1000 liegen und bei dem du sagen wir 5% Zinsen jedes Jahr an dein Girokonto überwiesen bekommst. (Ich weiß meist werden die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto selbs gutgeschrieben - aber hier mal als Beispiel). Nun hebst du dein Geld Anfang Juli ab, dann wärest du doch nicht zufrieden, wenn die Bank dir 1000 auszahlt, du würdest doch wenigstens noch Zinsen für das erste halbe Jahr haben wollen, eben 2,5% - und die bekommst du auch.

 

Und nun stell dir vor, du kaufst ein ganzes Tagesgeldkonto, wo 1000 draufliegen von deinem Freund, wieder Anfang Juli. Dann würde der auch die Zinsen fürs erste Jahr haben wollen, außer den 1000, denn du als neuer Besitzer des Tagesgelkontos wirst ja am Jahresende die vollen 5% ausgezahlt bekommen.

 

Man könnte das alles auch anders machen, die Bank könnte sich merken, wem das Tagesgeldkonto wann gehört hat, und am Ende des Jahres dir und dem Freund jeweils die Hälfte der Zinsen auszahlen, das wäre auch gerecht. Aber bei Anleihen ist es üblich das so zu machen, wie ich oben beschrieben haben, dass man das gelich beim Kauf/Verkauf regelt. Ist ne Konvention, nichts weiter. (Aber alle wissen das und berücksichtigen das bei ihrere Entscheidung. Wenn du zum Beispiel beim Anleihekauf ein Limit von 106% eingibst, solltest du wissen, dass du dann inklusive der Stückzinsen trotzdem mehr als das bezahlen musst.)

 

 

Ich habs endlich gerafft :thumbsup:

 

 

Was meinst du?

 

ich meine da gibts wahrscheinlich immer neue Anleihen auf dem Markt (die gehören noch niemand und müssen verkauft werden)

Sind die schwer zu bekommen oder teuer?

 

:-

 

bis denne . . .

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