MrBeen August 10, 2005 Erstmal hi @ all, bin neu hier im Forum und ein totaler Anfäger. Habe mir in den letzten Monaten überlegt mein Geld (der Teil den ich nicht dringend benötige) an der Börse zu investieren. Auch ich möchte wie viele andere das Geld erstmal um einen gewissen Teil vermehren bevor ich über eine längere Zeit investiere. Habe mir viele Themen und berichte durchgelesen und bin dabei immer wieder auf Optionsscheine gestoßen. Leider habe ich immer noch nicht verstanden wie der Handel mit Optionsscheinen genau läuft. Wer kann das Thema Optionsscheine so einfach erklären dass es sogar ein Mensch mit einem IQ von 20 verstehen würde. (Bitte nicht falsch verstehen.) Übrigens: es geht um einen Betrag von ca. 4000 Euro und ich habe ein Depot bei der DAB Bank. Bitte um Hife. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Thomas August 10, 2005 Hallo. Willkommen im Forum. Optionsscheine sind etwas für richtige Profis, die schon mehrere Jahre intensive Erfahrungen mit der Börse haben. Ganz grob gesagt, was ein Optionsschein ist: Eine zeitliche Wette mit dem Herausgeber des Optionsscheins. Auf eine Aktie oder Index, dass der Wert auf eine Begrenzte Zeit über- oder unterschritten wird. Du musst sozusagen in die Zukunft sehen können. Entwickelt sich die Erwartung umgekehrt bist du ganz schnell einen sehr großen Teil des Geldeinsatzes los. Bei Nichtbeachtung der Verlustbegrenzung ist 100% Verlust möglich. Die Restlaufzeit und der Basiswert sind aber nur zwei von fünf Faktoren, die den Kurs des Optionsscheins bilden. Da du noch keine Erfahrung und Wissen von der Börse hast, empfehle ich dir, vorher ein paar Bücher zu lesen. Hier eine Buchempfehlung, wenn, dann am besten gleich dort bestellen: https://www.finanzbuchverlag.de/untershops/...9&interface=228 Oder lasse dein Geld managen in Form von Fonds. Bei Optionsscheinen hast du dein Geld mit Garantie los. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TraderS August 10, 2005 Optionsscheine sind etwas für richtige Profis, die schon mehrere Jahre intensive Erfahrungen mit der Börse haben. Ähm, na ja, würde nicht unbedingt sagen, dass das nur etwas für "Profis" ist. Bei Optionsscheinen hast du dein Geld mit Garantie los. Also da muss man aufpassen - wie ich finde. Optionsscheine sind Finanzinstrumente, die eigentlich bzw. ursprünglich nur zwei Aufagen erfüllen sollen: 1. das sogenannte Hedging 2. die Spekulation Wofür Optionsscheine aber nicht gedacht sind, ist die Beschaffung finanzieller Mittel. Ein Finanzvorstand eines Unternehmens, der kurz- bis mittelfristig Geld zum Bau einer neuen Produktionshalle benötigt, würde niemals Optionsscheine kaufen oder verkaufen. Hauptaufgabe ist aber das Hedging. Darunter versteht man die Absicherung von z.B. Aktiendepots gegen Kursschwankungen. Hat man z.B. eine Position von 50 Siemens Aktien und erwartet man in Zukunft starke Kursschwankungen nach unten, dann kann man sich über eine sogenannte Verkaufsoption (Put Option) dahingehend absichern, dass man ab einem bestimmten Zeitpunkt (europäische Put Option) die Siemens Aktie zu einem bereits heute vereinbarten Wert verkaufen kann, obwohl der Kurs in der Zukunft deutlich unter dem vereinbarten Wert liegen könnte. Ein Beispiel: Ich kaufe heute Siemens Altien zu 64 Euro. Sagen wir 50 Stück. Ich habe aber Informationen, die besagen, dass Siemens in den kommenden zwei Jahren größere Rückstellungen bilden muss, etwa um Vertragsstrafen beim Bau eines neuen Kernkraftwerks ausgleichen zu können. Diese Rückstellungsbildung beeinflusst den jeweiligen Periodengewinn negativ, worunter der Aktienkurs dann sicher leiden wird. Jetzt sagt mir aber der Berater von der Deutschen Bank, dass ich zum Preis von 2,00 Euro einen Put-Optionsschein erwerben könnte, der mit in 2 Jahren das Recht gibt mich aber nicht verpflichtet, eine Siemensaktie zu 60 Euro zu verkaufen. HIer ist nun der mögliche Vorteil: Fällt die Aktien in den 2 Jahren bis auf 55 Euro, so verkaufe ich aber dennoch durch den Put zu 60 Euro an die Deutsche Bank. Zieht man die Optionsprämie noch ab, erziele ich immer noch einen "Gewinn" von 3 Euro bzw. ohne den Optionsschein könnte ich nur zu 55 Euro verkaufen und würde dabei gar nichts mehr gut machen. Danach könnte man die Siemensaktie sofort wieder zurückkaufen und vielleicht wieder auf steigende Kurse setzen. Ganz allgemein gilt folgendes: Optionsscheine haben den bedeutsamen Vorteil, dass die möglichen Verluste immer im Vorhinein bekannt sind. Alles was man verlieren kann, ist die gezahlte Optionsprämie. Also das, was man für den Optionsschein bezahlt. Mehr aber auch nicht. Kaufst Du heute also für 500 Euro Optionsscheine, die ja ersteinmal nur das Recht verschaffen aber keine Verpflichtung zum späteren Aktien(ver)kauf einräumen, dann können im ungünstigsten Fall nur diese 500 Euro verloren gehen. Dazu noch ein Beispiel: Deine Bank bietet dir Optionsscheine und zwar Kauf-Optionsscheine (Call-Option) auf die SAP Aktie an. Dabei wird dir das Recht eingeräumt, die SAP Aktie zu 150 Euro in einem Jahr kaufen zu können. Steigt der Kurs in diesem Jahr auf 160 Euro, dann kannst Du über die Optionen die Aktien zu 150 von der Bank kaufen und am Markt zu 160 Euro verkaufen. Du machst also einen "Bruttogewinn" von 10 Euro pro Aktie. Natürlich muss auch hier wieder die Optionsprämie abgezogen werden. Fällt die Aktie aber in dem einen Jahr auf 140 Euro, dann macht es ja keinen Sinn, die Aktie für 150 von der Bank zu kaufen, da Du sie ja auch zu 140 (also weniger) am Markt kaufen kannst. In so einem Fall ist die Optionsprämie, die DU ja schon heute zahlst, weg und zwar für immer :-) Da man aber die Preise für die Optionsscheine heute schon kennt, kann man sich sofort ausrechnen, was man verliert, wenn es ungünstig läuft. Wichtig ist auch noch, ob man in sogenannten "europäische" oder "amerikanische" Optionen investiert. Bei den europäischen Optionen kann man die Optionen nur an einem bestimmten Tag in der Zukunft ausüben. Es gibt dafür immer mal wieder sog. Verfallstage im Jahr. Amerikanische Optionen hingegen können immer ausgeübt werden und sind somit flexibler, weil man jeder Zeit auf Kursreaktíonen reagieren kann. Bei der eurp. Option kann es nämlich passieren, dass der Kurs eine ganze Weile zu Deinem Vorteil notiert und einen Tag vor dem Ausübungstag nach oben oder unten ausbricht und sich die Ausübung dann doch nicht mehr lohnt. Wie man richtig mit Optionen Kursrisiken absichert, kann man sehen, wenn man z.B. mal bei Google die Begriffe "Butterfly spread" oder "Bull spread" eingibt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag