Delphin Dezember 12, 2009 bei der Sofortrente musst du ja nur die Garantie zum Zeitpunkt der Einzahlung gewähren, im gleichen Moment beginnt ja auch die Auszahlung! Nur aus Neugier: könnte man eigentlich eine Versicherung dazu bewegen, die Konditionen für eine Sofortrente in zehn Jahren heute schon fest zu machen? (Ein Termingeschäft sozusagen) Oder überfordert man damit deren Planungshorizont? Und noch eine Frage: wenn alle davon ausgehen, dass in 30 Jahren die Sterbetafeln (für den Versicherungsnehmer) ungünstiger aussehen, wieso würde eine Versicherung dann heute bei einem Riester sich auf Rentenfaktoren festlegen, die heute üblich sind? Es müsste doch so etwas wie "erwartete Rentenfaktoren" für eine Zeit in der Zukunft geben, über so etwas werden sich doch gerade die Versicherer im Detail eine Meinung bilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth Dezember 12, 2009 Nur aus Neugier: könnte man eigentlich eine Versicherung dazu bewegen, die Konditionen für eine Sofortrente in zehn Jahren heute schon fest zu machen? (Ein Termingeschäft sozusagen) Oder überfordert man damit deren Planungshorizont? Und noch eine Frage: wenn alle davon ausgehen, dass in 30 Jahren die Sterbetafeln (für den Versicherungsnehmer) ungünstiger aussehen, wieso würde eine Versicherung dann heute bei einem Riester sich auf Rentenfaktoren festlegen, die heute üblich sind? Es müsste doch so etwas wie "erwartete Rentenfaktoren" für eine Zeit in der Zukunft geben, über so etwas werden sich doch gerade die Versicherer im Detail eine Meinung bilden. zur ersten Frage, ja das geht. Das ist eine sogenannte RV gegen Einmalbeitrag, deren Rentenbeginn erst später ist. Das geht aus dem Grunde, weil es dem Versicherer bekannt ist und man einfach die notwendigen Deckungsbeiträge sozusagen "im Voraus" entrichtet. die zweite Frage: denken wir 10 Jahre zurück, damals gab es andere Sterbetafeln. Hinzu kommt auch noch, dass in die Sterbetafeln auch der Rechnungszins eingebunden ist. Warum das eine Versicherung dennoch schafft? Sie gleicht das Risiko über das Kollektiv aus. Wenn die Kalkulation eine Verschiebung vorsieht, bekommen Neukunden schlechtere Sterbetafeln. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid Dezember 12, 2009 Nur aus Neugier: könnte man eigentlich eine Versicherung dazu bewegen, die Konditionen für eine Sofortrente in zehn Jahren heute schon fest zu machen? (Ein Termingeschäft sozusagen) Oder überfordert man damit deren Planungshorizont? Und noch eine Frage: wenn alle davon ausgehen, dass in 30 Jahren die Sterbetafeln (für den Versicherungsnehmer) ungünstiger aussehen, wieso würde eine Versicherung dann heute bei einem Riester sich auf Rentenfaktoren festlegen, die heute üblich sind? Es müsste doch so etwas wie "erwartete Rentenfaktoren" für eine Zeit in der Zukunft geben, über so etwas werden sich doch gerade die Versicherer im Detail eine Meinung bilden. Hallo Delphin, zu Frage 1: eine Sofortrente in 10 jahren ist ein schwarzer Schimmel! :- Sie nennt man aufgeschobene Rente, eine Garantie gibt es bei klassischen Varianten (da kann man schlimmstenfalls Nachreservierungen über verringerte Gewinnbeteiligungen in der Ansparphase ausgleichen, falls die - ohnehin eingerechnete - Erhöhung der Lebenserwartung in der Realität noch übertroffen werden sollte. Zu Frage 2: bei fondsgebundenen Varianten ist in der Ansparphase dieser Ausgleich nicht möglich, daher gibt es auch vernünftigerweise kleine "harten" Rentengarantiefaktoren. Das Risiko würde ausschließlich von den Aktionären zu tragen sein, mit Eigenkapital abzupuffern, auf das eine angemessene Eigenkapitalrendite zu verdienen wäre - also horrend teuer. Billiger ist es allemal, wenn die Versichertengemeinschaft ihre Risiken weitgehend selber trägt - und der Aktionär nur Spitzen. Während des Rentenbezuges dann sind m.W. die Policen meist "klassisch". Grüße, billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Dezember 12, 2009 · bearbeitet Dezember 12, 2009 von Delphin zur ersten Frage, ja das geht. Das ist eine sogenannte RV gegen Einmalbeitrag, deren Rentenbeginn erst später ist. Das geht aus dem Grunde, weil es dem Versicherer bekannt ist und man einfach die notwendigen Deckungsbeiträge sozusagen "im Voraus" entrichtet. Danke! die zweite Frage:denken wir 10 Jahre zurück, damals gab es andere Sterbetafeln. Hinzu kommt auch noch, dass in die Sterbetafeln auch der Rechnungszins eingebunden ist. Warum das eine Versicherung dennoch schafft? Sie gleicht das Risiko über das Kollektiv aus. Wenn die Kalkulation eine Verschiebung vorsieht, bekommen Neukunden schlechtere Sterbetafeln. (Falls da hier zu weit führt, dann in einem anderen Thread.) Das klingt so, als wenn jede Versicherung eigene Sterbetafeln benutzt in die ihre konkreten Schätzungen eingehen. Ist das so, oder gibt es auch ne Art "offizielle" Sterbetafeln? (Und was ist ein Rechnungszins? Na ja, werde wohl noch eine Menge lernen müssen, bevor ich mit den Versicherungsmenschen reden kann... ) @billy: Danke. zu Frage 1: eine Sofortrente in 10 jahren ist ein schwarzer Schimmel! :- Mir ist schon klar, dass die dann so nicht heißen wird. Sie nennt man aufgeschobene Rente, eine Garantie gibt es bei klassischen Varianten (da kann man schlimmstenfalls Nachreservierungen über verringerte Gewinnbeteiligungen in der Ansparphase ausgleichen, falls die - ohnehin eingerechnete - Erhöhung der Lebenserwartung in der Realität noch übertroffen werden sollte. (Ok, sorry, aber hier werde ich mich wohl erstmal ein bischen schlau machen müssen: was sind "Nachreservierungen" und was sind "Gewinnbeteiligungen"?) Zu Frage 2: bei fondsgebundenen Varianten ist in der Ansparphase dieser Ausgleich nicht möglich, daher gibt es auch vernünftigerweise kleine "harten" Rentengarantiefaktoren. Das Risiko würde ausschließlich von den Aktionären zu tragen sein, mit Eigenkapital abzupuffern, auf das eine angemessene Eigenkapitalrendite zu verdienen wäre - also horrend teuer. Billiger ist es allemal, wenn die Versichertengemeinschaft ihre Risiken weitgehend selber trägt - und der Aktionär nur Spitzen. Kann dir leider nicht ganz folgen. Wieso sollte das bei fondsgebundenen RVs nicht gehen mit den festen Rentenfaktoren? Das ist doch im Grunde so ähnlich wie Fondssparen + "aufgeschobene Rente"(über einen noch ungewissen Betrag) - ich nehme an ich übersehe da was? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid Dezember 12, 2009 Wieso sollte das bei fondsgebundenen RVs nicht gehen mit den festen Rentenfaktoren? Bei der klassischen Variante kann der Versicherer Zinsgewinne mit Verlusten aus Langlebigkeit verrechnen, bei der FLV geht das nicht, da die Kursentwicklung der Fonds nur den Versicherten zugutekommt. Grüße, billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Dezember 12, 2009 Bei der klassischen Variante kann der Versicherer Zinsgewinne mit Verlusten aus Langlebigkeit verrechnen, bei der FLV geht das nicht, da die Kursentwicklung der Fonds nur den Versicherten zugutekommt. D.h. von den Gewinnen (meist Zinsen) die der Versicherer mit dem eingezahlten Geld erwirtschaftet zieht er zunächst einmal ab, was er braucht um z.B. solche Verluste aus Langlebigkeit auszugleichen, der verbleibende Betrag ist dann was auf dem Papier meinem angesparten Vermögen zugerechnet wird. Und wenn dann die Geldanlage outge-source-d ist, geht das natürlich nicht, dann kann sich die Versicherung eben nur hinterher bedienen, und will sich deswegen keine festen Rentenfaktoren vorschreiben lassen, damit sie noch Spielraum hat, wenn sie sich mit ihren Erwartungen verschätzt hat. Ja, das leuchtet mir ein. - Danke für die Nachhilfe - Versicherungen sind mir noch etwas fremd. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Granini Dezember 12, 2009 Im Branchendurchschnitt vielleicht nicht - aber wenn zum Beispiel die Sparkasse für einen Banksparplan einen exorbitant teuren Versicherer auswählen sollte könnte man durch einen Wechsel/Übertrag zumindest zu einem besseren Versicherer kommen. Genau meine Meinung. Da es ja nur noch ein paar Jahre dauern wird, bis wir wissen, wie Grünzbach, DWS&Co das machen mit der Verrentung muss man sich jetzt noch nicht darum sorgen. Wer meint, mehr Rendite als bei einer klassischen Versicherung zu bekommen, sollte ruhig bei seinem Produkt bleiben. Natürlich ist es schön, jetzt schon zu wissen wie die Verrentung aussieht, das ist aber nur ein Punkt unter vielen, da man ja wie gesagt jederzeit noch wechseln kann. Ich bin übrigens auch nicht der Meinung, dass die Lebenserwartung höher steigen wird als das womit die Versicherer momentan (sehr vorsichtig) kalkulieren. Aber da sind wir eben wieder bei der persönlichen Einschätzung der Zukunft, das darf natürlich jeder auch anders sehen als ich und daraus andere Schlüsse ziehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tom1978 Dezember 13, 2009 bei der Sofortrente musst du ja nur die Garantie zum Zeitpunkt der Einzahlung gewähren, im gleichen Moment beginnt ja auch die Auszahlung! Was ich mit dem Beitrag meinte, bezog sich auf Zahlungen 5-10 Jahre vor Rentenbeginn. Is ein wenig unglücklich formuliert, danke für den Hinweis! So richtig verstehe ich es jetzt immer noch nicht. Wenn ich mit einem Haufen Kohle in bar zum Versicherer laufe, kann ich damit eine Sofortrente abschließen, das bedeutet sie stecken die Kohle ein und zahlen mir eine lebenslange Rente. Da es diese Produkte gibt, können sie damit scheinbar gut kalkulieren. Nun bin ich 65 und möchte mit meinem Riester-Vermögen den Versicherer wechseln. Nun nehmen sie mich nicht mehr an, weil sie das Risiko nicht mehr kalkulieren können? Ist doch ganz genau das gleiche wie bei der Sofortrente... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag