John Silver November 30, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von John Silver Also bei mir (Informatik) war ein großer Teil dabei, der ein Interesse an der Materie hatte. Da stand ganz klar die Beschäftigung mit den Inhalten vorm Geldverdienen und das gleiche nehme ich für die Ingenieurstudiengänge auch an. Das ist meines Erachtens einer der Hauptgründe, warum Techniker und Ingenieure weniger in Führungspositionen streben. Sie wollen sich mit der Materie beschäftigen und nicht in Meetings rumsitzen und dort wichtig tun. Natürlich würden die auch nicht antworten "Viel Arbeiten einen unsicheren Arbeitsplatz und wenig verdienen", aber sie würden viel seltener den materiellen Aspekt überhaupt in die Antwort einbeziehen. Hier muss ich mich mal dringend äußern: @Berliner: ich habe aufgrund meiner Arbeit SEHR viele Ingenieure kennengelernt und festgestellt das Ingenieure, und hier muss ich verallgemeinern (gibt immer Ausnahmen), Sozialromantiker sind die KEINERLEI Ahnung haben wofür Geld eigentlich gut ist und welchen Zweck es hat. Von daher relativiert sich meiner Meinung auch Deine "Umfrage". Nebenbei: die meisten Menschen können eine Uhr von 50€ nicht von einer für 5000€ unterscheiden. Und das ist auch egal, denn eine solche Uhr trägt man nur für sich. Und dieses in "Meetings rumsitzen und dort wichtig tun" ist genauso traurig pauschal wie das Bild vom Ingenieur als Daniel Düsentrieb. Yep. Das beeindruckendste Statement hatte ich in der externen Rechnungslegung erlebt. Der Prof hielt nicht nur einen Vortrag darüber warum wir uns als Elite verstehen sollen und uns auch so zu benehmen hätten, er definierte den Anspruch seiner Vorlesung auch damit, das wir uns die Grundlagen selber beibringen müssen, er würde uns nur die möglichen Tricksereien lehren, damit wir Bescheid wissen wo der Hase langläuft. Dann hat er kurz geatmet.... um anschließend noch schnell den Klimawandel zu leugnen. ... @Elvis77: Ich fand Deinen ersten (war glaube ich der erste?) Beitrag schon gut. Zu Deinem o.a. Posting: Ich hatte den gleichen Dr./Prof. ... bzw. drei davon... Die kamen bei uns auf die "Bühne" und haben immer gesagt: "Meine Name ist Prof. ABC und ich habe den Größten!" Anschließend haben sie sich 89 Minuten abgefeiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kosto1929 Dezember 1, 2009 Wenig Arbeiten + Viel Verdienen Das entspricht nicht der Realität. Mit dieser Einstellung wäre Deutschland nach dem Krieg nie das geworden, was es heute ist. Die Chinesen oder Inder haben noch die Gier und die Motivation für Geld viel zu tun. Das ist mir im Studium schon aufgefallen. Die haben Tag und Nacht gelernt, wo hingegen die dt. Studenten nur an Freizeit, Party und TV dachten. Wer Erfolg haben will, muss viel Zeit und Arbeit investieren oder er läßt andere für seinen Erfolg arbeiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Marcise Es herrscht ein Dilemma an den Hochschulen: Zum einen werden die Studierenden immer "unwissender", zum anderen bekommt die Hochschule pro Absolvent in Regelstudienzeit die meiste Kohle vom Land. Rein wirtschaftlich macht es also Sinn, niemanden durch Klausuren durchfallen zu lassen... Ergo: Auch die "Unwissenden" werden zähneknirschend durchgezogen. Das betrifft mE gerade die BWL-Fakultäten. Die Hammer-Klausuren zum Aussieben gibts doch heute immer weniger. Es kommt halt jeder Depp zum "Bachelor in BWL". Die Grundaussage des Artikels kann ich also gut nachvollziehen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Dezember 1, 2009 Zum einen werden die Studierenden immer "unwissender", zum anderen bekommt die Hochschule pro Absolvent in Regelstudienzeit die meiste Kohle vom Land. Rein wirtschaftlich macht es also Sinn, niemanden durch Klausuren durchfallen zu lassen... Das ist (mindestens in dieser Pauschalität) falsch. Geld gibt es (in meinem Umfeld - das kann ja länderabhängig sein) für Studienanfänger. Dieser Anreiz ist aber noch schlimmer: viel Anfänger aufnehmen und schnell wieder raus schmeißen! saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Marcise Das ist (mindestens in dieser Pauschalität) falsch. Geld gibt es (in meinem Umfeld - das kann ja länderabhängig sein) für Studienanfänger. Dieser Anreiz ist aber noch schlimmer: viel Anfänger aufnehmen und schnell wieder raus schmeißen! saludos, el galleta Asche auf mein Haupt, ich habe pauschalisiert und unterliege der Beweispflicht, die ich nicht erbringen kann. Keks, Du hast Recht. Ich präzisiere: In der Hochschule, in der ich arbeite, gibt es Bonusgeld für durchgebrachte Absolventen in Regelstudienzeit. Aber Geld für aufgenommene Anfänger finde ich noch schlimmer... Aber mal am Rande: Ich bekomme häufiger mit, wie sich Kollegen beschweren, dass die Studis in hohen Semestern immer noch nicht so richtig viel können. Kein abstraktes Denken, kein analytisches Denken, wenig Selbständigkeit usw. Ich kann für mein direktes Umfeld schon sagen, dass die Studis in den letzten Jahren nicht unbedingt "schlauer" werden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Dezember 1, 2009 Ich bekomme häufiger mit, wie sich Kollegen beschweren, dass die Studis in hohen Semestern immer noch nicht so richtig viel können. Kein abstraktes Denken, kein analytisches Denken, wenig Selbständigkeit usw. Ich kann für mein direktes Umfeld schon sagen, dass die Studis in den letzten Jahren nicht unbedingt "schlauer" werden... Die Klagen kenne ich auch, kann das aber nicht beurteilen, da ich nicht in der Lehre tätig bin. Aber abgesehen davon, dass es wohl zum Standard gehört, über ständig schlechtere Abiturienten, Studenten oder "die heutige Jugend" allgemein zu schimpfen, liegt es ja in der Verantwortung der Hochschule, wie gut ihre Absolventen sind. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 1, 2009 Wenig Arbeiten + Viel Verdienen Das entspricht nicht der Realität. Mit dieser Einstellung wäre Deutschland nach dem Krieg nie das geworden, was es heute ist. Die Chinesen oder Inder haben noch die Gier und die Motivation für Geld viel zu tun. Das ist mir im Studium schon aufgefallen. Die haben Tag und Nacht gelernt, wo hingegen die dt. Studenten nur an Freizeit, Party und TV dachten. Wer Erfolg haben will, muss viel Zeit und Arbeit investieren (...). Die Klagen kenne ich auch, kann das aber nicht beurteilen, da ich nicht in der Lehre tätig bin. Aber abgesehen davon, dass es wohl zum Standard gehört, über ständig schlechtere Abiturienten, Studenten oder "die heutige Jugend" allgemein zu schimpfen, liegt es ja in der Verantwortung der Hochschule, wie gut ihre Absolventen sind. saludos, el galleta Ich denke nicht so, galleta, kosto hat da schon Recht mit seiner Formulierung. Es ist unsere Gesellschaft die sich sio wandelt, wie seinerzeit die Römer. Man ruht sich auf den Lorbeeren aus, mag Wein, Weib und Gesang plus schön in Saunas gehen, während die Barbaren schon vor der Haustür stehen, mit gezückten Schwertern. Die Hochschulen können am Wenigsten was dafür, dass die Studenten mehr an feiern denken als an das worum es geht. Habe selber Kinder die mir das beweisen. Seit Anfang des Schuljahres gibt es immer nur Parties, high-life und alles Mögliche, wenn dann die Klausuren kommen (heisst so auf deutsch, glaube ich) wundern sich die Profs dass es so mies aussieht (und die Schüler auch...). Wir haben den Anspruch auf Leistung immer mehr in den Hintergrund gestellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 1, 2009 Die Klagen kenne ich auch, kann das aber nicht beurteilen, da ich nicht in der Lehre tätig bin. Aber abgesehen davon, dass es wohl zum Standard gehört, über ständig schlechtere Abiturienten, Studenten oder "die heutige Jugend" allgemein zu schimpfen, liegt es ja in der Verantwortung der Hochschule, wie gut ihre Absolventen sind. Das Problem liegt einfach am allgemeinen Bildungsstand und Bildungsinteresse der Gesellschaft und fängt bei den Eltern an. Das heutige Abitur ist in aller Regel mit einem halben Hirn zu schaffen. Die Abiturnote sagt nichts aus über die wirkliche Intelligenz oder die Eignung für ein bestimmtes Themengebiet. Die guten Noten bekommen meist jene, die stur auswendig lernen und das Prinzip dahinter nicht im Ansatz verstanden haben. Einige meiner ehemaligen Mitschüler und nun Kommilitonen hatten ein deutlich bessere Abi als ich, und fallen dennoch regelmäßig durch Klausuren, mündl. Prüfungen etc. Ich glaube ich hatte es schonmal erwähnt, aber hier nochmal ein Paradebeispiel des "heutigen Abiturienten": Geschichtsgrundkurs, 12. Klasse, wenige Wochen vor'm Abi (das sie bestanden hat): Lehrer: "In welcher Partei war Konrad Adenauer?" (Alleine diese Frage zu stellen hat mich schockiert) Antwort einer Mitschülerin: SPD Lehrer: Überleg nochmal! Mitschülerin: Ach nee...SED. Ich habe dort erstmal die Fassung verloren und bin anschließend - mit Einverständnis des Lehrers - vom künftigen Unterricht ferngeblieben. Das die Jugend also immer dümmer wird, kann ich nur nachvollziehen. Die Eltern werden's ja auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Elvis77 Die Vorraussetzungen zum studieren sind im Grunde sehr oft nicht erfüllt. Daran scheitert es am häufigstem. War bei mir nicht anders. Ich hatte starke Defizite in der Mathematik und ganz allgemein in der Fähigkeit zum selbständigem arbeiten. Sich selber etwas beizubringen ohne das man genaue Vorgaben hat, welche Kapitel aus welchem Buch etc. nun ausreichen, muss man erstmal lernen. Insbesondere die Fähigkeit wichtiges von unwichtigem unterscheiden zu können, war ein verbreitetes Problem. Dem ist man im Grunde jetzt wohl mit dem Bachelor beigekommen, indem das System wieder verschult wurde. Ob die Studenten dadurch selbständiger werden, habe ich ein bisschen meine Zweifel. Aber vielleicht geben weniger auf, wenn sie mehr an die Hand genommen werden. Den bei etlichen war es wirklich schade. Die waren ja nicht alle dumm. Viele haben sich nur ständig fürchterlich verzettelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 1, 2009 Die Hochschulen können am Wenigsten was dafür, dass die Studenten mehr an feiern denken als an das worum es geht. Habe selber Kinder die mir das beweisen. Seit Anfang des Schuljahres gibt es immer nur Parties, high-life und alles Mögliche, wenn dann die Klausuren kommen (heisst so auf deutsch, glaube ich) wundern sich die Profs dass es so mies aussieht (und die Schüler auch...). Wir haben den Anspruch auf Leistung immer mehr in den Hintergrund gestellt. Ich weiß nicht - ich kann dieser "früher war alles besser" (genauer: früher waren wir(!) alle besser) Mentalität nicht soviel abgewinnen. Ich kann mich daran erinnern, dass mein Vater mir von "partyfeiernden" Studenten in den 60igern erzählte. Die Jugend hatte in meinen Augen schon immer andere Interessen als "viel Arbeiten und damit viel Geld verdienen". Diese Erkenntnis reift erst im Laufe der Jahre. Als Mittzwanziger ist man für gewöhnlich nicht der "Spießer" der man als Mittdreißiger auf einmal ist. Ausnahmen bestätigen die Regel - dass diese Ausnahmen sich in einem Wertpapier (fast schon Allfinanz-) Forum aufhalten ist jetzt auch mal kein Wunder. Und deshalb missfällt mir auch der Handelsblattartikel. Es ist ja ach so einfach einen Artikel zu schreiben, der die eigene Leserschaft (wir "Spießer") bauchpinselt auf Kosten von Studenten, die mit Sicherheit nicht der typische Handelsblattleser sind. Das hat was von dem sich selbst beweihräuchernden Professor, der hier schon erwähnt wurde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von berliner Wenig Arbeiten + Viel Verdienen Das entspricht nicht der Realität. Mit dieser Einstellung wäre Deutschland nach dem Krieg nie das geworden, was es heute ist. Da hatten die BWLer noch nicht die Zügel in die Hand genommen. Gerade wird in Niedersachsen ein Software-Dienstleister mit ca. 100 Angestellten von einer Heuschrecke plattgemacht. Einer der Gesellschafter wurde von dieser rausgekauft. Dann fing man an, die Leute zu schikanieren, worauf mehr als die Hälfte gerade en bloc zur Konkurrenz wechseln. Die Firma kann danach dicht machen, denn bei IT-Dienstleistern besteht der Wert des Unternehmens im Personal. So, und ich wette meinen Allerwertesten darauf, daß die Heuschrecke von BWLern geführt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Malvolio Das mit dem "früher war alles besser" und "diese Jugend von heute" hat es sicher immer schon gegeben. Das allgemeine Bildungsniveau lässt aber auch meiner Meinung nach sehr zu wünschen übrig. Da sind letztendlich auch die Hochschulen von betroffen. Mein alter Chef (ein BWL-Prof) hat da auch immer beklagt, dass allein schon das sprachliche Niveau in Seminar- und Diplomarbeiten im Laufe der Zeit immer weiter gesunken ist. Das mag teilweise unfair sein, weil heute auch wieder andere Fertigkeiten verlangt werden (z.B. im Computerbereich), die es früher gar nicht gab. Aber was das klassische "Allgemeinwissen" angeht, so sieht es schon manchmal ziemlich duster aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von berliner Die Vorraussetzungen zum studieren sind im Grunde sehr oft nicht erfüllt. Daran scheitert es am häufigstem. Das war bei uns in der Informatik auch so, aber dort waren die Prüfungen zum Vordiplom auch so gestaltet, daß 50% durch den Rost gefallen sind. Man kommt in so einem Fach eben mit Labern nicht weiter, sondern mit korrekten Fakten. Meine BWL-Vorlesungen (wir mußten 16 SWS fachfremd belegen) waren dagegen der reinste Witz. Am Ende reichte es je Vorlesungsreihe, ca. 4 A4-Seiten auswendig zu lernen. Irgendeine kreative oder Denkleistung war nicht notwendig. Als der Professor einmal eine Funktion an die Tafel malte und was von der 1.Ableitung erzählte, ging ein Raunen durch den Saal, das ich als "sowas gibt's in der BWL auch!" interpretierte. Je nach Herkunft der Studenten mit Schrecken oder Freude hervorgebracht. Der Professor machte einen desillusionierten und deprimierten Eindruck. Er ist mittlerweile tot. Man sagt, er hatte ein Alkoholproblem. Ob's der Frust über den Beruf war? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
saibottina Dezember 1, 2009 Das Problem liegt einfach am allgemeinen Bildungsstand und Bildungsinteresse der Gesellschaft und fängt bei den Eltern an. Das heutige Abitur ist in aller Regel mit einem halben Hirn zu schaffen. Die Abiturnote sagt nichts aus über die wirkliche Intelligenz oder die Eignung für ein bestimmtes Themengebiet. Die guten Noten bekommen meist jene, die stur auswendig lernen und das Prinzip dahinter nicht im Ansatz verstanden haben. Einige meiner ehemaligen Mitschüler und nun Kommilitonen hatten ein deutlich bessere Abi als ich, und fallen dennoch regelmäßig durch Klausuren, mündl. Prüfungen etc. Ich glaube ich hatte es schonmal erwähnt, aber hier nochmal ein Paradebeispiel des "heutigen Abiturienten": Geschichtsgrundkurs, 12. Klasse, wenige Wochen vor'm Abi (das sie bestanden hat): Lehrer: "In welcher Partei war Konrad Adenauer?" (Alleine diese Frage zu stellen hat mich schockiert) Antwort einer Mitschülerin: SPD Lehrer: Überleg nochmal! Mitschülerin: Ach nee...SED. Ich habe dort erstmal die Fassung verloren und bin anschließend - mit Einverständnis des Lehrers - vom künftigen Unterricht ferngeblieben. Das die Jugend also immer dümmer wird, kann ich nur nachvollziehen. Die Eltern werden's ja auch. Hehe, so ein Schmankerl hab ich auch noch: Ich war mal Tutor einer tollen Veranstaltung: Mathe A für Wirtschaftswissenschaftler. Jede Woche gab es ein Übungsblatt, das zuhause bearbeitet werden sollte, und das dann in der Übung besprochen wurde. Eins dieser kniffligen Übungsblätter stand übrigens unter dem Motte "Wir lernen unseren Taschenrechner kennen." Da standen einfach ein paar Zahlen drauf, mit +,-,*,/ getrennt und ein paar Funktionen wie sin(5), tan^(-1)(0). Ziel war es, dass die Studenten sich zuhause mal mit der Funktionsweise ihres Taschenrechners befassen, weil festgestellt wurde, dass immer mehr Fehler in den Klausuren auftauchen, weil Leuts ihren Taschenrechner nicht beherrschen. Ich dachte zuerst, der Prof will mich verarschen und irgendwo steht ne versteckte Kamera... Aber es wurde noch besser: In einer weiteren Stunde war die Aufgabe, Terme zu vereinfachen. Nicht dass man das schon in der Mittelstufe macht, nein, dazu ist sebstverständlich die Uni notwendig. Bei einer Aufgabe kam nach 2 bis 3 Umformungen die Funktion sin(x) / x als Endergebnis raus. Da meldete sich eine Studentin und sagte, sie hätte das noch weiter vereinfcht. Ich war zuerst verdutzt, hab nochmal an die Tafel geschaut, war verwirrt, hab angefangen zu grübeln "Hab ich da jetzt was übersehen, gehts noch einfacher, hat sie ne Taylerreihenentwicklung gemacht, hmmm...." dann hab ich sie gefragt, was sie meint und ihre Antwort war: "Das Ergebnis lautet: sin. " Tja, da war ich das einzige mal in meinem Tutorenleben komplett sprachlos. Ich musste ja erstmal grübeln, welche Grundlagen die Dame wohl beherrscht, wenn sie noch nichtmal weiß, was ne Funktion ist. Selbstverständlich war sie nicht der Meinung, dass sie ihre "Wissenslücken" in Eigenregie aufarbeiten muss. Nein, der Prof ist natürlich sch*****, weil er nicht gut erklärt... Daher hat sie die "Verständnisprobleme"... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Dezember 1, 2009 Mein alter Chef (ein BWL-Prof) hat da auch immer beklagt, dass allein schon das sprachliche Niveau in Seminar- und Diplomarbeiten im Laufe der Zeit immer weiter gesunken ist. Das sieht man doch hier im Forum auch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Dezember 1, 2009 Als der Professor einmal eine Funktion an die Tafel malte und was von der 1.Ableitung erzählte, ging ein Raunen durch den Saal, das ich als "sowas gibt's in der BWL auch!" interpretierte. So ist auch meine Erfahrung mit den Pflichfächern der Wirtschaftsmathematik. Allerdings hatte bei uns sogar der Proffessor selbst Zweifel am Sinn seines Faches und sagte "Es kam halt noch keiner auf die Idee das abzuschaffen". Mir ist nirgendwo etwas begegnet wo ich irgendwas davon gebraucht hätte. Vielleicht braucht man das in speziellen theoretischen Fachrichtungen. Aber meiner Kenntnis nach nichts davon in einem gewöhnlichem Wirtschaftsstudium. Ich habe bis heute keine Ahnung was und warum ich da irgendwas gerechnet habe. Meine mathematische Fantasie ist allerdings auch sicherlich kein leuchtender Stern. Kann gut sein, das ich auch nur zu blöd war das zu kapieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Carlos Dass die Jugend also immer dümmer wird, kann ich nur nachvollziehen. Die Eltern werden's ja auch. Danke! :'( Jetzt bist Du endlich darauf gekommen, warum ich hier so oft anwesend bin, um dazuzulernen! B) PS: Bei Deinem Text habe ich bei "Das" ein weiteres "s" hinzugefügt, biste mit einverstanden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
saibottina Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von saibottina So ist auch meine Erfahrung mit den Pflichfächern der Wirtschaftsmathematik. Allerdings hatte bei uns sogar der Proffessor selbst Zweifel am Sinn seines Faches und sagte "Es kam halt noch keiner auf die Idee das abzuschaffen". Mir ist nirgendwo etwas begegnet wo ich irgendwas davon gebraucht hätte. Vielleicht braucht man das in speziellen theoretischen Fachrichtungen. Aber meiner Kenntnis nach nichts davon in einem gewöhnlichem Wirtschaftsstudium. Ich habe bis heute keine Ahnung was und warum ich da irgendwas gerechnet habe. Meine mathematische Fantasie ist allerdings auch sicherlich kein leuchtender Stern. Kann gut sein, das ich auch nur zu blöd war das zu kapieren. Naja, wenn man in Veranstaltungen wie "Finanzwirtschaft", "Finanzderivate" (so hießen sie zumindest bei uns) oder ähnlichem sitzt und sich das Black-Scholes-Modell anschaut, dann ist es nicht schlecht, zu wissen, was ne Ableitung ist. Sonst wirds recht schwer verständlich. Aber so ists überall. Wenn man die Mathematik nicht bräuchte, würde sich niemand dafür interessieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Carlos Das mit dem "früher war alles besser" und "diese Jugend von heute" hat es sicher immer schon gegeben. Das allgemeine Bildungsniveau lässt aber auch meiner Meinung nach sehr zu wünschen übrig. Da sind letztendlich auch die Hochschulen von betroffen. Mein alter Chef (ein BWL-Prof) hat da auch immer beklagt, dass allein schon das sprachliche Niveau in Seminar- und Diplomarbeiten im Laufe der Zeit immer weiter gesunken ist. Das mag teilweise unfair sein, weil heute auch wieder andere Fertigkeiten verlangt werden (z.B. im Computerbereich), die es früher gar nicht gab. Aber was das klassische "Allgemeinwissen" angeht, so sieht es schon manchmal ziemlich duster aus. So ist es, aber hauptsächlich die Rechtsschreibung. Z.B.: Meine Kinder fragen mich immer wieder wieso ich ständig meine Orientierung weiss und wo's langgeht. Tja, damals in der Grundschule gehörte die Windrose zum Lehrprogramm, plus die Orientierung nach der Sonne (da gab's sogar einen Reim auf deutsch dazu, der damit endete "im Norden siehst Du nie sie steh'n"...). Oder: Wir wussten immer wann "das" oder "dass" geschrieben wird: ganz leicht, "das" immer dann wenn man es durch "jenes" ersetzen kann. Sind so kleine Beispiele, aber das dass man heute intuitiv viel mehr von anderen Kapiteln weiss (Informatik in erster Linie) stimmt auch, bloss reicht es? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Chemstudent Danke! :'( Jetzt bist Du endlich darauf gekommen, warum ich hier so oft anwesend bin, um dazuzulernen! B) PS: Bei Deinem Text habe ich bei "Das" ein weiteres "s" hinzugefügt, biste mit einverstanden? Kein Problem. btw: Wann man "Das" oder "Dass" schreibt, weiß ich schon. Ich gebe aber zu, dass bei meinen Posts der Schnelligkeit wegen manchmal die Orthografie zu leiden hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Dezember 1, 2009 Dieser Anreiz ist aber noch schlimmer: viel Anfänger aufnehmen und schnell wieder raus schmeißen! Warum ist das schlecht? So hat man doch die besten Möglichkeiten, die wahren Genies zu finden. *g* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Dezember 1, 2009 Oder: Wir wussten immer wann "das" oder "dass" geschrieben wird: ganz leicht, "das" immer dann wenn man es durch "jenes" ersetzen kann. Man wird hier im Forum ja auch ständig gesiezt, weil die Leute die Großschreibung von Personalpronomen in der persönlichen Anrede kennen und meinen, das nun überall so machen zu müssen, wo sie "sie" schreiben. Und mir fehlt der Glauben, daß das in einer Diplomarbeit dann plötzlich alles korrekt geschrieben wird. Sind so kleine Beispiele, aber das dass man heute intuitiv viel mehr von anderen Kapiteln weiss (Informatik in erster Linie) stimmt auch, bloss reicht es? Ich sage jetzt mal was böses: es gibt eine ganze Menge Leute, die heute studieren, aber vor 100 Jahren die Steine vom Kartoffelacker gesammelt hätten. Soll heißen: es gibt zwar eine gewisse fachliche Bildung und auch Einkommen, aber deshalb ist das noch lange kein Bildungsbürgertum. Dazu fehlt der selbstverständliche, aufgeschlossene und nicht nur rein zweckorientierte Umgang mit Bildung. Den kriegt man nicht in der Schule, der muß vom Elternhaus kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von harryguenter Tja, früher hat man sich um Rechtschreibung bemüht. Heute ist das Ausdrücken in Worten unmodern oder umständlich geworden. Man darf stattdessen darüber nachdenken welche Bedeutungen die ein oder andere Abkürzung nun hat, die einem der Fortschritt gebracht hat. Kein Wunder, dass althergebrachtes dafür hinten rüberfällt. :-) ;-) ^^ lol rofl m8 ... unendliche Fortsetzung immer neuer Kreationen... PS: gar zu schweigen vom "coolen" ersetzen von Buchstaben / Silben durch Zahlen. 7ig4katze, w8, ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von ipl [...] PS: gar zu schweigen vom "coolen" ersetzen von Buchstaben / Silben durch Zahlen. 7ig4katze, w8, ... Genau! Oder diese fürchterliche Mode, sich Mehl in die Haare zu schmieren! Unerträglich, diese Jugend!!!! Edit: Ach nee, sorry, falsches Jahrhundert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 1, 2009 ... Ich sage jetzt mal was böses. ... Böser noch wär es mit einem grossen "B" gewesen .... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag