Dagobert Juli 9, 2009 · bearbeitet September 4, 2009 von Dagobert Vor Kurzem hat ficoach den "Anlagenotstand" ausgerufen und die Frage nach alternativen Investmentinstrumenten ausgerufen. Ziemlich sicher hat er hierbei nicht an meine "Alternativen" gedacht, aber für mich war es ein trigger mal wieder tiefer in die Materie "Alternative Investments"einzusteigen. In diesem Thread will ich das Thema "Managed Futures/CTA's" angehen und zunächst als Basis allgemeines Informationsmaterial in Form von Links zur Verfügung stellen. Für mich ist das auch etwas learning by doing, da ich meine Kenntnis hiermit auch vertiefen will. Wer hierzu was beitragen kann: You are more than welcome! In der Folge würde ich dann gerne mit den ebenfalls hieran Interessierten an Vorschlägen arbeiten wie Managed Future Anlageinstrumente für Privatanleger genutzt werden können. Ziel ist es eine Auswahl von Managed Future Produkten für ein Musterdepot zu treffen und die Entwicklung hiervon zu analysieren. Eingeladen zum mitmachen seid Ihr Alle, kritische Stimmen sind natürlich ebenso willkommen, aber wer nur stören will kann lieber wo anders rumtrollen. So, los gehts, hier gibt's zum Beginn erst mal ein paar Links zum lesen (korrekterweise hier der Hinweis dass es sich zumeist um Publikationen von Anbietern von Managed Future Produkten handelt): 1. Analyse des Mythos Managed Futures (die deutsche Übersetzung der Publikation der Man Group ist leider nicht mehr verfügbar) 2. Understanding Managed Futures (Publikation der Man Group, Feb 2009) 3. Managed Futures: Unabhängigkeit ist Programm (Das Investment.com Feb 2009) 4. A Primer on Managed Futures (von investopedia.com) 5. Hegdefondsweb.com ( dort finden sich Fondsbeschreibungen, Rankings, etc) 6. Fondsprofessional ( dort finden sich Fondsbeschreibungen, Rankings, etc ) 7. The performance evaluation of hedge funds: a comparison of different approaches using European data (Bestand der LMU) 8. thehedgefondsjournal (Informationen für die Hedgefund Community, mit Rankings u.a) 9. Hedgefonds Glossar wird fortgesetzt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 10, 2009 Hier noch ein link zur KnowledgeBase von Varengold. Gibt eine kurze Übersicht über Managed Futures, auch in was Managed Futures investiert sein können, ist natürlich nicht werbefrei aber gut lesbar. Bin gerade etwas in Eile, aber auf die Schnelle eine kurze Einteilung der Managed Futures Fonds (wahrscheinlich unvollständig bzw. ungenau, darf gerne erweitert/korrigiert werden) - es gibt Single Managed Futures Fonds (ein Vorbild: Tulip Trend Fund). - es gibt Dachfonds die in Managed Futures-Manager investieren (ein Vorbild: Varengold CTA, Artikel aus der Basler Zeitung dazu) - es gibt Zertifikate auf Managed Futures Fonds (ein Vorbild dynamite CTA). Die Zertifikate sind oft deshalb aufgelegt worden weil die Zielfonds entweder sehr hohe Einstiegsbeträge fordern oder weil Sie in D nicht zum Vertrieb zugelassen sind. Emittentenrisiko wie bei Zertifikaten üblich, ist in diesen Fällen eine persönliche Risikoabwägung - es gibt Indextracker auf Managed Futures Indices (ein Vorbild: der Salus Alpha Directional Market) Viele der "gängigen" Managed Futures Fonds gibt es über die bekannten Vermittler rabattiert bei den einschlägigen Fondsplatformen und Direktbanken, der Mindesteinsatz liegt in der Regel bei 1000,- EUR. Über spezielle Partner (z.B. hedgeconcept oder hedgefonds24) gibt es Zugang zu vielen weiteren MF Fonds und Zertifikaten. Viele der Fonds resultieren aus Kundenmandaten in denen die jeweilige Strategie jahrelang umgesetzt wurde bevor der Fonds (oder ein anderes Vorgängerprodukt) aufgelegt wurde. Deshalb sieht man in vielen Performance Charts auch entsprechende Hinweise. Über was wir hier sprechen? Würde vorschlagen wir konzentrieren uns auf alle Managed Future Produkte die für deutsche Anleger erreichbar sind! Wer hat den schon in solche Fonds/Zertikate investiert? Was waren die Gründe für die Auswahl, wie ist es bisher gelaufen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 10, 2009 · bearbeitet Juli 10, 2009 von Dagobert Sehe ich weitgehend genauso. Nur kommt doch hinzu, dass Managed Futures Trendfolgesysteme sind. Mit anderen Worten: Gibt's keinen Trend verlieren Managed Future-Ansätze. Gerade im Sägezahnmarkt kann das fatal werden. Hatt der Anlegereine konkrete Markterwartung, kann er das einfacher umsetzen. managed Futures wären dann sinnvol, wenn es gelänge aus allen Asset Klassen immer die zu finden, wo sich gerade eine Trend bildet und dann dort zu investieren. Das bedeutet totale Abhängigkeit von mathematischen Systemen. Ob das zur Wirklichkeit der tlw irrationalen Märkte paßt, ist ziemlich fraglich. im Ergebnis stehe ich Managed Futures-anlagen daher eher skeptisch gegenüber. ein 2 x gehebelter Managed Future Fonds wie der Tulip Trend Fund hat auf Jahrbasis einen maximalen Drawdown von aktuell -21,69%, würde ich jetzt nicht unbedingt fatal nennen. Als Anleger bekommt man wöchentliche Performance Reports mit vielen Detaildaten wie z.B. den Performancedaten der jeweiligen Assetklassen in der aktuellen Woche bzw. month-to-date. Hinzu kommen konkrete Daten der jeweils 10 TOP/Flop Investments etc. Soviel Transparenz habe ich bisher von keinem Aktienfonds gesehen. Übrigens investieren Managed Futures gleichzeitig in die diversen Assetklassen um jeden möglichen Trend auszulotsen und natürlich sind es nicht nur Trendfolgesysteme die da zur Anwendung kommen. Wenn eindeutige Trends fehlen haben Managed Futures ganz sicher Schwierigkeiten, weshalb viele auch YTD (teilweise deutliche) negative Performances zeigen. Könnte aber gerade deshalb auch ein guter Moment für einen Einstieg sein Hier noch was zum Lesen über Managed Futures and Diversification (hier werden auch 9 Key Benefits of Managed Futures definiert) dachte es gibt bei managed futures verschiedene strategien und nicht nur trendfolge? oder habe ich z.b. relative-value damals im studium falsch verstanden? korrekt, es werden unterschiedliche Strategien verfolgt, siehe auch Infos in den diversen links die ich gepostet habe. EDIT: Beispiel der unterschiedlichen Anlagestrategien anhand des Varengold CTA und hier noch eine garantiert werbefreie Erklärung der unterschiedlichen Anlagestrategien Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 11, 2009 · bearbeitet Juli 12, 2009 von Bärenbulle Hier mal ein paar übersichtliche Grafiken, über den Nutzen, den Managed Futures für ein Portfolio entfalten können. Leider findet man solche Informationen vor allem in interessenbehafteten Publikationen. Die ganzen werbemässig angehauchten Publikationen verursachen einen ganz schönen Gehirnwäscheeffekt bei mir. Es wird höchste Zeit mal ein wissenschaftlich, neutrale Stellungnahmen aufzutreiben. Die scheinen aber leider äußerst rar zu sein. Quelle: http://www.cmegroup.com/education/files/ManagedFutures.pdf Das Ganze sollte man daher gedanklich kritisch hinterfragen bzgl der folgenden Punkte: Hedge Fund Indizes zeigen zu hohe Renditen wg. Survivorship Bias /Selection Bias. Schlecht rentierende Funds sind nicht mehr oder nicht im Index enthalten. Renditen sind nicht normal verteilt"! Anlagestrategien, welche aufgrund des Rendite-Volatilität-Prinzips ermittelt werden, unterstellen eine Normalverteilung der Renditen. Risiken werden nur teilweise in der Volatilität ausgedrückt. Leveraging kann insbesondere bei Einzelfondinvests zu aussergewöhnlich hohen Risiken führen! Der Diversifikationseffekt / Korrelation ist nicht immer gegeben. Es gibt Phasen, da reagieren Aktienmärkte negativ und die Hedge Funds ebenfalls. Wobei gerade MF hier sehr gute Eigenschaften gezeigt haben. Renditen werden (zu stark) von systematischen Risikofaktoren (Beta) bestimmt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 11, 2009 · bearbeitet Juli 13, 2009 von Dagobert @Bärenbulle, Danke für die Screenshots, sehr interessant Von mir folgt hiermit ein erster Versuch einer Übersicht (teilweise hier entnommen) von in Deutschland erhältlichen Managed-Futures-Fonds: Alpha Strategien Futures MH (WKN: A0JSV6) Blue Danube Futures Select (ISIN: LU0061148739) Esa Galaxy (WKN: 661566) FTC Futures Fund Classic (WKN: 987578) FTC Future Fund Dynamic (ISIN: GI000A0H01K6) lt Anbieter nicht zum Vertrieb in D zugelassen, aber steuerlich transparent HI Varengold CTA Hedge (WKN: 532138) HI VB Global Trend (WKN: 532141) Man AHL Diversified Plc Acc (ISIN: IE0000360275) Quadriga Superfund A (ISIN: LU0199179911) Quadriga Superfund B (ISIN: LU0199180414) Quant Managed Futures Universal (WKN: A0Q2SL) Salus Alpha Managed Futures (ISIN: AT0000A08QK3) Salus Alpha Directional Markets (WKN: A0RB6D) Index Tracker SMN Diversified Futures Fund (WKN: 986449) Superfund Absolute Return (WKN: A0M2JD) Tulip Trend Fund A EUR (ISIN: KYG912381160) Ich bin mir ziemlich sicher dass die Liste nicht komplett ist (Zertifikate habe ich erst mal weggelassen) deshalb wäre ich für Hinweise auf andere in Deutschland erhältliche bzw. steuerlich transparente Managed-Futures-Fonds die nicht in meiner Übersicht stehen dankbar! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 11, 2009 · bearbeitet Juli 11, 2009 von Bärenbulle Ganz interessant zum Thema wie der Hedgefondanteil eines Portfolioanteils diversifiziert sein sollte: The art and science of diversificationNumerous papers have been written on the subject of how many assets are needed to reach an optimally diversified portfolio. 1 A few papers have also focused on how many hedge funds are needed to reach an optimally diversified portfolio. The least we can say is that no conclusion has been reached yet. On the academic side, the literature suggests that approximately eight to ten managers should be sufficient to reduce significantly the overall risk of the portfolio see Billingsley and Chance (1996) for managed futures, Henker and Martin (1998) for CTAs, and Henker (1998) for hedge funds. However, Amin and Kat (2002) show that one has to hold at least twenty funds to fully realize the diversification potential in hedge funds. From the practitioner's perspective, the consensus seems to be that at least thirty to forty managers are necessary to diversify effectively, as shown by the information released by funds of hedge funds. The short note by Ruddick (2002) is evidence that the maximum benefits of diversification are reached with around twenty funds, and that it is still possible to have them with forty funds. Quelle: http://www.capco.com/files/pdf/74/02_RISKS...rsification.pdf Also nur ein bis zwei Fonds zu kaufen dürfte mMn zu riskant sein. Dachfonds dagegen performen anscheinen schlechter mit ca. 0,6% p.m. als ein Portfolio mit Einzelfonds mit 0,9% p.m.. Quelle: http://books.google.de/books?id=C0fyVwp7vi...lt&resnum=2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 11, 2009 · bearbeitet Juli 12, 2009 von Bärenbulle Hier mal drei seriösere und fundiert anmutende Publikationen. So langsam fange ich Feuer. Langzeitrendite, Risiko und Korrelationsverhalten sind ja schon hochinteressant: http://www.nymex.com/media/bhf.pdf http://www.managedfutures.com/downloads/JI...s-Gupta_au1.pdf http://www.capco.com/files/pdf/74/02_RISKS...rsification.pdf Zur besseren Übersicht anbei die interessantesten Tabellen zu Rendite und Korrelationsverhalten der einzelnen Hedgefond-Stile: Wie man sieht scheinen in der Tat die MF/CTAs am besten geeignet: Aber ich denke eine reine Konzentration auf Managed futures wäre auch etwas kurz geprungen. Auch andere Stile z.B. globale Asset Allocation (oder Systematic Makro, der teilweise im db-Xtracker enthalten ist) sind nicht uninteressant. Auch eine 0,5er Korrelation ist nicht unbedingt schlecht, sofern die Rendite stimmt. Dazu: Korrelation. Wichtiger Pluspunkt der Hedge-Fonds ist ihre weit gehende Unabhängigkeit von den Trends am Aktien- und Rentenmarkt. Doch nicht jeder Hedge-Fonds-Typ ist vollständig abgekoppelt. So folgen etwa Fusion-Arbitrage-Fonds oder Long/Short-Aktienfonds relativ eng dem Auf und Ab am Aktienmarkt. Die Richtung des Anleihemarkts hat bei ihnen jedoch kaum Einfluss. Das berechnete Thomas Schneeweis, Professor der University of Massachusetts. Geheime Kurstreiber. Schneeweis identifizierte weitere Bedingungen, die auf einzelne Hedge-Fonds wirken. So entwickeln sich etwa Global Macro Fonds (setzen auf langfristige Trends etwa bei Devisen oder Gold) häufig am besten in Phasen fallender Zinsen. Wandelanleihen-Fonds profitieren am ehesten, wenn sich die Renditelücke zwischen Staats- und Unternehmensanleihen verengt. Managed-Futures-Fonds (Wetten auf Trends bei Terminkontrakten) brauchen für optimalen Erfolg stabile Tendenzen bei Rohstoffen oder Zinsen. Fonds, die auf Wertpapiere notleidender Unternehmen spezialisiert sind, bringen Top-Erträge, wenn sich die Konjunktur erholt. Das aber hilft meist auch Aktien. Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/fonds/...aid_251498.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 12, 2009 · bearbeitet Juli 12, 2009 von Bärenbulle Wird auch langsam Zeit, dass ein paar mehr kritische Kommentare kommen und mich vor folgendschweren Fehlern bewahren . Ich war auch mal "Feuer und Flamme" von Alternative ... und habe einiges an Geld darin verloren. Ich empfehle dazu mal Swensen zu lesen: Als Privatmensch hat man in diesem Gebiet keine Chance. Die Produkte sind da nur Abzocke. Grunsätzlich würde ich aber empfehlen, als Privatanleger auf Alternative zu verzichten und sich auf Aktien/Renten zu beschränken. Ich könnte auch nicht behaupten, dass meine 3 derzeitigen Investments auf diesem Gebiet sich wirklich gut geschlagen hätten in der Finanzkrise. An ein solches Swensen-Zitat kann ich mich auch erinnern. Wie begründet er das denn eigentlich? Wenn ich mir allerdings die historische Rendite und das Korrelationsverhalten so anschaue verstehe ich nicht so ganz wo da der Haken ist. Der Effekt sieht so positiv aus, dass man am liebsten nur Bonds und Hedgefond (siehe orange Pfeile) oder sogar nur Hedgefonds und Aktien einbauen möchte. Quelle: http://cisdm.som.umass.edu/research/pdffiles/benefitsofmanagedfutures.pdf (dieses pdf ist ganz lesenswert und auch das Aktuellste mit der längsten Rückbetrachtung die ich bisher finden konnte) Würdest Du sagen, dass man Deine Investmenterfahrungen verallgemeinern kann? Wäre schön, wenn Du die obigen Darstellungen mit Hilfe Deiner Erfahrungen mal etwas genau analysieren/auseinendernehmen würdest . Ich finde kritische Beiträge sehr wichtig, denn das Material aus dem Netz ist ja durchaus interessengetrieben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 12, 2009 · bearbeitet Juli 12, 2009 von Dagobert Das hat im Wesentlichen 2 Gründe: 1. Die guten Produkte mit vernünftigen Kosten sind dem gemeinen Privatanleger einfach nicht zugänglich. Das ist eine "geschlossene Gesellschaft" für Leute die hunderte Millionen investieren können 2. Ist es fraglich, ob die historischen Renditen überhaupt stimmen. Da gibt es verschiedene Gründe: verschiedene Biase (z.B. survivorship bias), es melden nicht alle Fonds ihre Daten zu den Indexprovidern (die schlechten werden sicher nicht melden) usw. Dazu kannst Du auch etliche Veröffenltichungen im Netz finden. sparfux: Deine selbstgemachten Erfahrungen sind eine echte Bereicherung für diesen Thread Ich nehme an Du beziehst Dich auf diese Aussage von Swensen. Im Januar 2009 hat Swensen in einem Artikel im WSJ dann auch noch FoF (also Dachfonds) heftig angegriffen (hierzu ein gute Analyse zu dem Thema "Swensen vs FoF's). Seine Argumente: zu teuer und FoF's wählen oft nicht die besten der verfügbaren (Hedge-)Fonds aus. Sein Motto hierbei: Wenn ein intelligenter Anleger nicht in der Lage ist für das eigene Portfolio den richtigen (Hedge-)Fonds-Manager auszuwählen, warum sollte der sich dann auf den Fondsmanager des von im ausgewählte Dachfonds verlassen können, insbesondere da er dessen Wahl nicht beeinflussen kann? Makes sense! Also, folgen wir - der normale Anleger - seinem Rat und stecken unser ganzes Geld in Indexfonds. Sicher eine ausgezeichnete Empfehlung und absolut nachvollziehbar. Warum sich also noch Gedanken über Managed Futures Fonds machen? Die Zielsetzung dieses Threads habe ich hier bereits deutlich gemacht, zusammengefasst lautet die " 1. nur informierte Investoren treffen richtige Entscheidungen, 2. es gibt mehr Farben als schwarz und weiss, 3. schau mer mal was dabei rauskommt". Ich gebe hier absolut keine Empfehlung in solche Fonds oder Zertifikate zu investieren. Aber ich bin der Meinung dass sich ein "intelligenter Anleger" die Mühe machen sollte sich über die diversen vorhanden Anlagemöglichkeiten schlau zu machen und nicht nur automatisch zu rufen "das Teufelszeugs kaufe ich niemals" wenn es sich nicht um Aktien/Renten als Direktanlage bzw. um entsprechende Fonds/ETF's handelt. Noch schlimmer ist es zu rufen "wo kann ich den XXX Hedgefonds möglichst billig kaufen - steht gerade als Nr. 1 im Ranking" ohne zu wissen um was es sich wirklich handelt bzw. wie es funktioniert (spätestens wenn man dann sieht dass man viele dieser Fonds nicht täglich verkaufen kann und zumeist in den ersten Jahren nach Kauf 4% und mehr als Rücknahmeprämie bezahlt werden müssen, gehen dann dem einen oder anderen die Augen auf). Ich habe mich Ende letzten Jahres intensiv mit alternativen Anlageinstrumenten für mein "Ewigkeitsdepot" auseinandergesetzt und mich dazu entschieden u.a. Managed Future Fonds in mein Portfolio auf zu nehmen. Meine Gründe hierfür waren: - niedrige Korrelation zu anderen Anlageklassen - niedrigere Volatilität ( und geringere maximale drawdowns) als z.B. Aktien - ich will meine Portfolio hinsichtlich der Anlageklassen breit(er) diversifizieren - die Performance einiger ausgewählter CTA's haben mich beeindruckt Aktuell haben die von mir ausgewählten CTA's in den ersten 6 Monaten von 2009 zusammen ein negatives Resultat abgeliefert. Ich bin darüber nicht enttäuscht liegt dieses Resultat aufgrund der Marktverhältnisse innerhalb der Margen (max. Drawdowns/Volatilität) dessen was ich vor der Kaufentscheidung erwartet habe. Und der Verlust liegt deutlich unter den Ergebnissen anderer CTA's die mir damals auch zur Verfügung standen, weshalb ich von meiner Auswahl nach wie vor überzeugt bin. Logischerweise bin ich nicht zufrieden mit dem negativen Resultat, aber als Bestandteil meines "Ewigkeitsdepots" werden diese Positionen langfristig nicht angerührt. Ist auch nicht nötig, in einem breitgefächerten Portfolio fangen andere Bestandteile diese Verluste wieder auf und damit wurde Werterhalt sowie eine positive Rendite bisher erzielt. Was mich momentan viel mehr umtreibt: Durch die aktuellen Kursverluste von CTA's könnte sich in den kommenden Wochen ein guter Einstiegsmoment für weitere Investments in diesem Bereich ergeben. Deshalb denke ich ist es ein guter Zeitpunkt sich mit Managed Futures zu beschäftigen - auch wenn man am Ende zum Schluss kommt dass es nicht für den eigenen Gebrauch taugt. No hard feelings.... @Bärenbulle, Danke dass Du so viele neue Informationen beiträgst, ich komme gar nicht nach mit Lesen und schauen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 12, 2009 · bearbeitet Juli 12, 2009 von Dagobert Sehe ich genauso wie Du. Der einzige mich interessierende Hedge-Fonds-Stil sind Managed Futures und dort die Trendfolgesysteme. Genau das ist im Hedgefonds db x-tracker nicht enthalten. Beim MAN AHL gab/gibt's? doch diese steuerliche Problematik, dass das ein intransparenter Fonds ist. Hat sich das jetzt durch die neue Rechtsprechung gelöst? Sven fragen? soweit ich es auf die Schnelle gesehen habe hat der db x-tracker mit dem Winton zumindest einen CTA Manager im Portfolio (der Teilbereich wird ja auch Macro & CTA genannt). Ich habe ihn auf der watchlist. Die tägliche Kursstellung und die augenscheinlich niedrigen Kosten sind interessant, was ich hinterfragen würde (ich habe ihn mir noch nicht richtig a detail angeschaut) sind die DB eigenen Indices die als Basis dienen, muss aber nicht schlecht sein. Der MAN AHL ist sicher ein klassischer Managed Futures Fonds mit langem Trackrecord. Wegen der steuerlichen Transparenz - ich sehe kein Problem beim Man AHL Diversified plc, die Daten sind im e-bundesanzeiger hinterlegt. Gleiches gilt auch für den Man AHL Diversified Markets EU. Nachtrag: Bei der Besteuerung sogenannter "schwarzer Fonds" hat sich inzwischen einiges getan, ob dies ausreicht um das Risiko zu nehmen kann ich nicht beurteilen, hier sollte man den eigenen Steuerberater oder Fachmann fragen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 12, 2009 .........und einen weiteren Anteil von 5-10% via MAN AHL mit ins Portfolio zunehmen. Meint Ihr, dass hätte keinen positiven Stabillisierungseffekt auf das Portfolio? Ich finde das eigentlich ziemlich verführerisch. soweit mir bekannt ist kann der MAN AHL Diversified plc ab einer Ersteinlage von 30.000,-USD über die Augsburger Aktienbank gekauft werden. Allerdings weiss ich nicht sicher ob er momentan gezeichnet werden kann. Der MAN AHL Diversified Markets EU kann ab 10.000,- EUR über die Capital Bank Österreich gekauft werden, der sollte momentan auf jeden Fall offen sein. Wenn man sich die Performance des MAN AHL Diversified plc seit 1996 und die anderen Kennzahlen anschaut (Factsheet 05 09) ist es ein sehr beeindruckendes Produkt das mit über 3.2 Milliarden USD Fondsvolumen wohl (einer) der weltweit grösste(n) Managed Futures Fonds ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 13, 2009 · bearbeitet Juli 18, 2009 von Bärenbulle Eine große Unbekannte bei dem Thema ist für mich noch die Quelle, aus der die erwirtschafteten Erträge stammen. Bekannt ist mir, dass man als Trader nur eine geringe Summe für die CTA-Trades einsetzen muss und der Rest des als Deckung fungierenden Kapitals z.B. im Geldmarkt angelegt werden kann, so dass die mittleren Erträge zumindest in dieser Höhe anfallen. Aber ist der Rest oberhalb des Geldmarktzinses nicht eigentlich ein Nullsummenspiel zwischen Hedgefondprofis. Gut ja, es gibt vermutlich viele kleine Fische die man als Profi abkassieren kann, aber im Großen und Ganzen traden die Fonds doch untereinander. Wenn ich nun z.B. einen großen Teil des CDA-Universums kaufe, kaufe ich mir dann nicht schlicht dieses Nullsummenspiel + Geldmarktzins ein? Ggf. wäre dann denjenigen recht zu geben, die meinen, dass man bei Hedgefonds zwingend die 10% Besten herausfinden muss, um mit der Assetklasse überhaupt Geld verdienen zu können? In die Richtung hatte sich ja auch der feine Herr Swenson geäußert. Dazu habe ich das hier gefunden: Sources of Returns to Managed Futures The real benefit to managed futures is that they provide sources of returns that are uniquely different from traditional stock or bonds or even hedge funds. For instance, futures contracts and option contracts can provide direct exposure to underlying financial and commodity markets. Therefore, actively traded futures and options may provide similar returns to the underlying assets, but often with greater liquidity and less market impact. Futures and option traders may also easily take short positions or actively allocate assets between long and short positions within the futures/options market trading complex. In addition, options traders may also directly trade market/security characteristics such as price volatility, which underlie the contract. The unique return opportunities to managed futures may also stem from the expanded universe of securities available for trading and from the broader range of trading strategies. It is important to note that many managed futures strategies trade primarily in futures markets, which are a net zero sum game. If CTAs were only trading against other CTAs then one may conclude that managed futures returns were based solely on manager skills. However, academics and practitioners11 have shown that some spot market players are willing to sell or hedge positions even if they expect spot positions to rise or fall in their favor (e.g., currency and interest rate futures may be traded over time due to government policy to smooth price movements).12 Managed futures traders offer liquidity to such hedgers and obtain a positive return/risk tradeoff in return. In addition, managed futures offer the market integrity and safety of trading in organized exchanges thus providing further assurances of investor safety. Quelle: http://cisdm.som.umass.edu/research/pdffiles/benefitsofmanagedfutures.pdf Gibt es keine Studien mittels welcher quantifizierbaren Wertschöpfung die CTAs im Mittel ihren Gewinn erwirtschaften? Bei Aktien ist das ja klar und transparent: Es sind die Gewinne/Dividenden bzw. das normale Marktwachstum. Das kann man ja schön nachvollziehen. Aber was ist die Quelle des Ertrages bei den CTA (über den Gesamtmarkt gesehen)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 13, 2009 Eine große Unbekannte bei dem Thema ist für mich noch die Quelle für die erwirtschafteten Erträge. Bekannt ist mir, dass man als Trader nur eine geringe Summe für die CTA-Trades einsetzen muss und der Rest des als Deckung fungierenden Kapitals z.B. im Geldmarkt angelegt werden kann, so dass die mittleren Erträge zumindest in dieser Höhe anfallen. Aber ist der Rest nicht oberhalb des Geldmarktzinses nicht eigentlich ein Nullsummenspiel zwischen Hedgefondprofis. Gut ja, es gibt vermutlich viele kleine Fische die man als Profi abkassieren kann, aber im Großen und Ganzen traden die Fonds doch untereinander. Wenn ich nun z.B. einen großen Teil des CDA-Universums kaufe, kaufe ich mir dann nicht schlicht dieses Nullsummenspiel + Geldmarktzins ein? Ggf. wäre dann denjenigen recht zu geben, die meinen, dass man bei Hedgefonds zwingend die 10% Besten herausfinden muss, um mit der Assetklasse überhaupt Geld verdienen zu können? In die Richtung hatte sich ja auch der feine Herr Swenson geäußert. Dazu habe ich das hier gefunden: Quelle: http://cisdm.som.umass.edu/research/pdffiles/benefitsofmanagedfutures.pdf Gibt es keine Studien mittels welcher quantifizierbaren Wertschöpfung die CTAs im Mittel ihren Gewinn erwirtschaften? Bei Aktien ist das ja klar und transparent: Es sind die Gewinne/Dividenden bzw. das normale Marktwachstum. Das kann man ja schön nachvollziehen. Aber was ist die Quelle des Ertrages bei den CTA (über den Gesamtmarkt gesehen)? vielleicht wirst Du in dieser Studie fündig: Der Einsatz von Managed Futures im Rahmen des Asset Managements Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 13, 2009 Die 10 TOP Managed Futures Fonds aus Barron's The Hegde Fund 100 Liste 2009 vom Mai 2009 (in Klammer: Ranking in der Barron's TOP 100, Fondsvolumen Stand Feb. 2009, 3-Year annualized return, 2008 returns, ) Altis Global Futures Portfolio - Composite | Managed Futures (6., 1,340 m$, 32,89%, 51,93%) Belvedere Futures Strategy | Managed Futures (7., 365m$, 32%, 14,41%) SMN Diversified Futures | Managed Futures ( 18., 348m$, 24,06%, 58,53%) Willowbridge Associates Argo | Managed Futures (20., 905m$, 23,73%, 43%) Amplitude Dynamic Trading | Managed Futures (23., 554m$, 21,31%, 14,32) Hyman Beck Global Portfolio | Managed Futures (25., 432m$, 21,20%, 49,78%) Transtrend DTP - Enhanced Risk (USD) | Managed Futures (27., 4,753m$, 21,05%, 29,38%) Man AHL Diversified | Managed Futures (30., 3,890m$, 19,20%, 33,20%) NuWave Combined Futures Portfolio (2X) | Managed Futures (31., 369m$, 19,11%, 51,88%) Winton Diversified Futures | Managed Futures (34., 4,400m$, 18,92%, 20,99%) Mit dem MAN AHL diversified, dem SMN Diversified Futures, sowie dem Transtrend und dem Winton (beide sind im ESA Galaxy enthalten) sind 4 dieser TOP 10 Managed Futures Fonds auch in Deutschland erhältlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 13, 2009 Ein Nachteil ist sicherlich auch, dass er nur für institutionelle Anleger und nicht für private Kunden erhältlich... das Teil kann man (privater Anleger) ganz normal auf Xetra oder den anderen Parkettbörsen kaufen! Frage an die Foristi: Gibt es ausser sparfux eigentlich keine anderen WPF-Mitglieder die in Managed Futures (schon länger) investiert sind? Würde gerne mehr Erfahrungsberichte hören, insbesondere weil ich etwas überrascht bin über sparfux's negative Erfahrungen mit dem MAN AHL der sich meiner Meinung nach sehr gut schlägt seit Beginn der Finanzkrise: Chart Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 18, 2009 · bearbeitet Juli 18, 2009 von Bärenbulle vielleicht wirst Du in dieser Studie fündig: Der Einsatz von Managed Futures im Rahmen des Asset Managements Danke . Sehr interessante Arbeit. Habe mal Einiges quergelesen. Bzgl. der Ertragsquellen gibt Sie auch nicht viel her. Eher scheint es so, dass die Renditen von MF in den letzten Jahren deutlich geringer als andere Hedgefondtypen liegen und nur leicht höher als der Geldmarktzins liegen. Das würde ja meine kritische These von oben stützen, dass MF in der Tendenz ein "hochturiges" Nullsummenspiel mit kleinen Gewinnen ist (sofern man nicht ein wirklich begnadetes Fondpicking schafft). Anders gesagt, da die Märkte zunehmend effizienter werden sinkt die Rendite. Indiz dafür ist auch, dass die Korrelation der MF mit Geldmarkt/Anleihen doch vglw. hoch ist. MF haben aber ein hervorragendes Risiko/Korrelationprofil und sind daher trotzdem gut für die Portfoliodiversifikation geeignet. Dazu führt die Studie aus: Von Interesse ist insbesondere die Tatsache, dass der Barclay CTA Index mit einer Ausnahme nichtmit einzelnen Hedge Funds-Strategien und auch nicht mit dem breiten Hedge Fund Index korreliert ist. Alle Korrelationskoeffizienten bewegen sich innerhalb einer Range von -0,113 bis +0,161. Die bereits beschriebenen strukturellen Unterschiede zwischen Hedge Funds und Managed Futures kommen so auch quantitativ klar zum Ausdruck. Einzige Ausnahme bildet der Global Macro Index, zu dem der CTA-Index eine Korrelation von 0,522 besitzt. Es erscheint mithin vernünftig, Managed Futures nicht als eine von vielen Hedge Funds-Strategien zu klassifizieren, sondern isoliert von den Hedge Funds als eigenständige Anlagestrategie anzusehen. Dies impliziert, dass Managed Futures bei der Asset Allokation explizit als Anlageklasse zusätzlich zu den Hedge Funds berücksichtigt werden sollten. Andere Untersuchungen kamen in der Vergangenheit trotz abweichender Datengrundlagen und Betrachtungszeiträume zu vergleichbaren Schlussfolgerungen. Quelle: S. 62f unten Das würde ja auch für eine Anlage von 5-10% des Portfolios in den DB-X-Tracker / sonstige Hedgefonduniversum und zusätzlich eine von 5-10% in einen Managed Future/CTA Dachfond z.B. MAN / Varengold sprechen. Finde immer mehr gefallen an diesem Gedanken. Hier nochmal die Effekte auf die Effizienzlinien von Aktien/Anleihenportfolios: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Juli 18, 2009 @Bärenbulle, wieder mal TOP, danke für die Ergänzungen MAN Investments hat übrigens in einer Studie die Performance eines traditionellen Portfolio, bestehend aus 50% Weltaktien (MSCI World Stock Index hedged USD) und 50% Weltanleihen (Citigroup WGB Index hedged USD) mit diversen Beimischungsanteilen von Managed Futures untersucht und zwar von Januar 1987 bis Februar 2008. Die beste Optimierung ergab sich mit einer 28% Beimischung von Managed Futures und jeweils 36% Weltaktien/Weltanleihen. Diese Zusammensetzung resultierte in einer Überperformance von rund 150% gegenüber dem traditionellen Portfolio wobei das optimierte Portfolio auch eine wesentlich reduzierte Volatilität aufwies. Man muss natürlich bei Studien von Anbietern immer etwas vorsichtig sein, insbesondere weil ein Anbieter von MF's natürlich nicht unbedingt andere HF-Strategien ins Spiel bringen wird. Ich bin gerade dabei hier ein Musterdepot einzustellen das eine vergleichbare Einteilung ab 01.07.2009 simuliert, mal sehen was dabei im Laufe der Zeit herauskommt. Auch wenn es über das Thema dieses Threads "Managed Futures" etwas hinausschiesst will ich noch kurz auf die "breitere Allokation von Hedgefonds" eingehen. Wenn man sich die Asset Allocation einiger Absolute Return Dachfonds ansieht (oder auch die Portfolios die im Thread von Absolute Returner besprochen wurden) dann erkennt man wie hier eine deutlich breitere Verteilung von alternativen Investmentinstrumenten gewählt wird. Hier zwei Vorbilder von zwei AR-Dachfonds (willkürlich ausgewählt): Select Absolute-Return-Universal-Fonds P.A.M. - Alternative Stars® Vergleichbare Asset Allocations finden sich im zunehmenden Masse auch bei Stiftungen und Versorgungswerken, die traditionell eher konservativ auf Werterhalt fokussiert sind. Hier spielen MF's eine grosse Rolle. Man könnte jetzt z.B. 1) die Performance des Hedgefonds-ETF's mit einigen dieser HF-DF's vergleichen um zu sehen ob der ETF hier (aufgrund einer niedrigeren Kostenstruktur) scoren kann; 2) Die Performance eines wie oben optimierten Portfolio bestehend aus MF's und Aktien/Bonds mit HF-DF's vergleichen die eine breitere Hedgefonds-Strategie fahren; um zu sehen welche Variante tatsächlich besser läuft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 18, 2009 · bearbeitet Juli 19, 2009 von Bärenbulle 9. NuWave Combined Futures Portfolio (2X) | Managed Futures (31., 369m$, 19,11%, 51,88%)10. Winton Diversified Futures | Managed Futures (34., 4,400m$, 18,92%, 20,99%) Die Nr. 9 und 10 Deiner Liste scheinen übrigens auch in dem db-X-Tracker enthalten zu sein. Genauer finde sich folgende unter den Top100 Deiner Liste: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 19, 2009 · bearbeitet Juli 19, 2009 von Bärenbulle Nachtrag zum Thema "Aus welchen Quellen speisst sich die Rendite der MF": Eine große Unbekannte bei dem Thema ist für mich noch die Quelle, aus der die erwirtschafteten Erträge stammen. Bekannt ist mir, dass man als Trader nur eine geringe Summe für die CTA-Trades einsetzen muss und der Rest des als Deckung fungierenden Kapitals z.B. im Geldmarkt angelegt werden kann, so dass die mittleren Erträge zumindest in dieser Höhe anfallen. Aber ist der Rest oberhalb des Geldmarktzinses nicht eigentlich ein Nullsummenspiel zwischen Hedgefondprofis. Gut ja, es gibt vermutlich viele kleine Fische die man als Profi abkassieren kann, aber im Großen und Ganzen traden die Fonds doch untereinander. Wenn ich nun z.B. einen großen Teil des CDA-Universums kaufe, kaufe ich mir dann nicht schlicht dieses Nullsummenspiel + Geldmarktzins ein? Ggf. wäre dann denjenigen recht zu geben, die meinen, dass man bei Hedgefonds zwingend die 10% Besten herausfinden muss, um mit der Assetklasse überhaupt Geld verdienen zu können? In die Richtung hatte sich ja auch der feine Herr Swenson geäußert. Gibt es keine Studien mittels welcher quantifizierbaren Wertschöpfung die CTAs im Mittel ihren Gewinn erwirtschaften? Bei Aktien ist das ja klar und transparent: Es sind die Gewinne/Dividenden bzw. das normale Marktwachstum. Das kann man ja schön nachvollziehen. Aber was ist die Quelle des Ertrages bei den CTA (über den Gesamtmarkt gesehen)? Das habe ich dazu noch als recht plausiblen Erklärungsansatz gefunden: Hedger nutzen derivative Finanzinstrumente, um bestehende zukünftige Preis-, Kurs- oder Zinsänderungsrisisken ganz oder teilweise zu eliminieren. Diese Risiken bestehen dann, wenn der Marktteilnehmer eine Position in einem Basiswert hält (z.B. Bauer mit seiner Ernte), oder beabsichtigt eine solche in der Zukunft einzugehen.82 Zu der Gruppe der Hedger gehören bspw. Hersteller von landwirtschaftlichen Produkten, Industrieunternehmen mit hohem Bedarf an Rohstoffen, Unternehmen mit hoher Exportquote in Fremdwährungsländer oder Investmentfonds, die bestehende Positionen in Aktien, Anleihen, etc. absichern wollen. Sie können Risiken teilweise oder vollständig neutralisieren, indem sie eine Short- (für den Fall des Besitzes eines Basiswertes) bzw. eine Long-Futures/Options-Position (für den Fall der zukünftigen Kaufabsicht) eingehen.83 Während Hedger Risiken eliminieren wollen, gehen Spekulanten bewusst Risiken ein, indem sie auf Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen im Preis der Underlyings wetten. Die an den Terminmärkten gehandelten Instrumente bieten ihnen dabei eine Form von Leverage, die bei einer erfolgreichen Wette eine Multiplikation des Gewinns erlaubt, andererseits jedoch bei Nicht-Eintreten der Erwartungen auch ein hohes Risiko birgt. Der Spekulant handelt an den Terminmärkten aus reiner Gewinnerzielungsabsicht, er hält i.d.R. keine physischen Positionen des Basiswertes. Innerhalb der Gruppe der Spekulanten lassen sich wiederum die Scalper/Daytrader, Spread Trader und Position Trader v.a. hinsichtlich der Länge ihrer Anlagehorizonte, von weniger als einem Tag bis hin zu mehreren Monaten, unterscheiden. Die im Vergleich zu anderen Märkten relativ geringen Transaktionskosten an den Terminbörsen fördern zudem die Transaktionsfrequenz und ermöglichen die Ausnutzung sehr geringer, kurzfristiger Marktbewegungen. Spekulanten sind ein essentieller Bestandteil funktionierender Terminmärkte, da sie für die notwendige Liquidität an den Terminmärkten sorgen und ohne sie den Hedgern kein Gegenpart zur Übernahme ihrer Risiken zur Verfügung stünde. Als Kompensation für die Übernahme des Risikos seitens der Spekulanten findet an den Terminbörsen nachweislich ein Prämientransfer von den Hedgern zu den Spekulanten statt. ... Die Renditen passiver Managed Futures-Strategien entstehen durch eine systematische Abschöpfung der Risikoprämien, die durch Hedging-Aktivitäten in die Terminmärkte fließen. Kennt jemand Publikationen, bei denen diese Renditequelle mal wissenschaftlich quantifiziert wurden? Beispiele z.B. anhand von Ölfutures etc. würden mir auch reichen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Juli 19, 2009 Was ist eine passive Managed-Futures-Strategie? Ich wüsste nicht, dass irgendjemand so etwas gewinnbringend umsetzt. Die Abschöpfung von Risikoprämien (so wie es auch eine Versicherung tut) ist aber sicherlich eine der Quellen, aus denen einige Hedefonds-Strategien (z.B. Managed Futures, Option Seller und natürlich - wie der Name schon sagt - Risk Arbitrage) ihre Performance schöpfen. Meiner Meinung nach ist aber das aktive Managment eine ganz eigene Performancequelle. Auch bei Managed-Futures-Fonds. Man darf sich die Terminmärkte nicht als vom Rest der Welt abgetrenntes Nullsummenspiel vorstellen. Wenn irgendjemand Unmengen an Futures-Kontrakten kauft/verkauft, dann wirkt sich das nachweislich auch auf den Kurs des Underlying aus. Im Falle der Aktienmärkte führt der Kauf eines Futures über einige Umwege also auch dazu, dass den entsprechenden Unternehmen Kapital zufließt (beim Verkauf wird Kapital entzogen). Damit sind auch Managed-Futures-Fonds Teil der Allokationsfunktion des Marktes. Durch die richtige Allokation erhöht der Markt den Wohlstand und dafür werden die belohnt, die im Voraus das Kapital richtig zugeteilt haben. In diesem Zusammenhang muss man dann auch die Gebührendordnung der Hedgefonds setzen. Vergleiche mit normalen Investmentfonds oder gar Indexfonds/ETFs sind nicht fair. Ein ETF tut nichts anderes als die Erträge (oder Verluste) weiterzugeben, die das Underlying erzeugt. Er verpackt also nur "Beta" und kann dafür natürlich keine großen Gebühren erwarten. Ein normaler Investmentfonds verpackt in erster Linie auch Beta, versucht aber, durch aktives Managment noch etwas Mehrertrag ("Alpha") draufzusetzen. Deswegen sind Investmentfonds teurer als ETFs (sicher nicht immer zu recht). Ein Hedgefonds geht noch einen Schritt weiter und versucht, weitestgehend auf das Verpacken von Beta zu verzichten und Erträge vor allem durch eigenes Managment zu erzielen. Dafür verlangt der Hedgefonds natürlich entsprechend höhere Gebühren. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass auch das von Invstmentfonds/ETFs verpackte Beta in der Regel gebührenbehaftet ist. Ein Unternehmen managt sich nun mal nicht von selbst. Ein Aktien-ETF-Investor zahlt vielleicht auf Fondsebene geringe Gebühren, aber die "Managmentgebühren" der zugrundeliegenden Unternehmen kommen noch obendrauf. Ein Managed-Futures-Fonds, der langfristig keine nennenswerten Netto-Long-Positionen in irgendeiner Assetklasse eingeht, zahlt dagegen netto auch keine "Managmentgebühren" für irgendwelches zugrundeliegendes Managment. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 19, 2009 Die Abschöpfung von Risikoprämien (so wie es auch eine Versicherung tut) ist aber sicherlich eine der Quellen, aus denen einige Hedefonds-Strategien (z.B. Managed Futures, Option Seller und natürlich - wie der Name schon sagt - Risk Arbitrage) ihre Performance schöpfen. Der wesentliche Teil der Wertschöpfung bei Futures kommt mMn aus der Risikoübernahme. Als Beispiel muss mal wieder der Bauer herhalten, der seine Ernte in 6 Monaten verkauft. Ein Rohstoffmarktteilnehmer bietet dem Bauern an, seine Ernte, deren Wert er z.B. mit 10 Euro taxiert in 6 Monaten zukaufen. Er kauft aber zu 11 Euro, da er ein Risiko eingeht, das z.B. der Preis in 6 Monaten weiter sinkt. Der Bauer, der den fairen Wert in 6 Monaten eigentlich auch mit 10 Euro ansetzt, akzeptiert den Risikozuschlag von 1 Euro notgedrungen und zahlt notgedrungen statt den 10 Euro die 11 Euro, um sein Geschäft absichern zu können. Meiner Meinung nach ist aber das aktive Managment eine ganz eigene Performancequelle. Auch bei Managed-Futures-Fonds. Man darf sich die Terminmärkte nicht als vom Rest der Welt abgetrenntes Nullsummenspiel vorstellen. Wenn irgendjemand Unmengen an Futures-Kontrakten kauft/verkauft, dann wirkt sich das nachweislich auch auf den Kurs des Underlying aus. Im Falle der Aktienmärkte führt der Kauf eines Futures über einige Umwege also auch dazu, dass den entsprechenden Unternehmen Kapital zufließt (beim Verkauf wird Kapital entzogen). Damit sind auch Managed-Futures-Fonds Teil der Allokationsfunktion des Marktes. Durch die richtige Allokation erhöht der Markt den Wohlstand und dafür werden die belohnt, die im Voraus das Kapital richtig zugeteilt haben. Die reine spekulative Managementleistung d.h. ob ein Kauf nun zu einem bestimmten Zeitpunkt falsch oder richtig war generiert mMn gar keine Wertschöpfung, denn auf der einen Seite kauft ein Teilnehmer auf der anderen verkauft jemand. Also ist der Gewinn des einen immer genau der Verlust des anderen. Über den Markt gesehen ist das ein perfektes Nullsummenspiel. Arbitrage generiert sicher auch eine Wertschöpfung. Beispiel hierfür wäre, wenn ich mir günstiger Geld in Asien leihen kann, dann tue ich das und verleihe es eben dort wo die Zinsen höher sind. Ob es neben der im Bauernbeispiel geschilderten Risikoübernahme und der Arbitrage noch eine weitere Mangementleistung gibt, die unter dem Strich eine Wertschöpfung generiert sehe ich eigentlich nicht. Vielleicht verstehe ich aber auch Deine Wertschöpfung durch Allokation nicht so ganz. Kannst Du ggf. mal ein praktisches Beispiel geben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Juli 19, 2009 Der wesentliche Teil der Wertschöpfung bei Futures kommt mMn aus der Risikoübernahme. Als Beispiel muss mal wieder der Bauer herhalten, der seine Ernte in 6 Monaten verkauft. Ein Rohstoffmarktteilnehmer bietet dem Bauern an, seine Ernte, deren Wert er z.B. mit 10 Euro taxiert in 6 Monaten zukaufen. Er kauft aber zu 11 Euro, da er ein Risiko eingeht, das z.B. der Preis in 6 Monaten weiter sinkt. Der Bauer, der den fairen Wert in 6 Monaten eigentlich auch mit 10 Euro ansetzt, akzeptiert den Risikozuschlag von 1 Euro notgedrungen und zahlt notgedrungen statt den 10 Euro die 11 Euro, um sein Geschäft absichern zu können. Die Performancequelle Risikoübernahme ist mir schon klar. Aber wie oben schon erläutert glaube ich nicht, dass das alles ist. Die reine spekulative Managementleistung d.h. ob ein Kauf nun zu einem bestimmten Zeitpunkt falsch oder richtig war generiert mMn gar keine Wertschöpfung, denn auf der einen Seite kauft ein Teilnehmer auf der anderen verkauft jemand. Also ist der Gewinn des einen immer genau der Verlust des anderen. Über den Markt gesehen ist das ein perfektes Nullsummenspiel. Genau das ist der Denkfehler. Der Futures-Markt ist kein vom Rest der Welt abgetrenntes Nullsummenspiel. Ein Futures-Kauf steigert den Preis des Underlying (ein Verkauf senkt ihn). Das ist Fakt. Über die Mechanismen, wie Angebot und Nachfrage auf dem Futures-Markt in den Underlying-Markt getragen werden, kann ich nur spekulieren. Sollte sich der Future-Preis durch Nachfrageüberhang vom Underlying entfernen, würde es z.B. Sinn machen, sich das Underlying ins Depot zu holen und dafür den Future zu verkaufen. So könnte der Nachfrageüberhang aus dem Terminmarkt in den Underlying-Markt getragen werden. Arbitrage generiert sicher auch eine Wertschöpfung. Beispiel hierfür wäre, wenn ich mir günstiger Geld in Asien leihen kann, dann tue ich das und verleihe es eben dort wo die Zinsen höher sind. Ich rede nicht von Arbitrage. Ob es neben der im Bauernbeispiel geschilderten Risikoübernahme und der Arbitrage noch eine weitere Mangementleistung gibt, die unter dem Strich eine Wertschöpfung generiert sehe ich eigentlich nicht. Vielleicht verstehe ich aber auch Deine Wertschöpfung durch Allokation nicht so ganz. Kannst Du ggf. mal ein praktisches Beispiel geben? Klar. Investoren verschieben Geld von Europa nach Indien und die dortigen Unternehmen erwirtschaften damit mehr Ertrag als europäische Unternehmen es mit dem gleichen Geld tun würden. Das steigert insgesamt betrachtet den Wohlstand und die Investoren, die in Indien investiert haben und in Europa verkauft haben, werden dafür belohnt. Oder auf dem Rohstoffmarkt: Spekulant X geht davon aus, dass in Zukunft Kupfer knapper und Eisen weniger knapp sein wird. Er shortet Eisen, um Kupfer zu kaufen. Der Eisenpreis sinkt, der Kupferpreis steigt. Die Unternehmen werden deswegen weniger in die Eisenproduktion und mehr in die Kupferproduktion investieren. Wenn der Spekulant recht hatte, dann hat er mit seiner Investition dafür gesorgt, dass die Rohstoffe produziert werden, die auch wirklich gebraucht werden. Das ist gut für die Wirtschaft und damit auch für den Wohlstand. Dafür wird der (erfolgreiche) Spekulant belohnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 19, 2009 · bearbeitet Juli 19, 2009 von Bärenbulle Danke erstmal für die Antworten Genau das ist der Denkfehler. Der Futures-Markt ist kein vom Rest der Welt abgetrenntes Nullsummenspiel. Ein Futures-Kauf steigert den Preis des Underlying (ein Verkauf senkt ihn). Das ist Fakt. Über die Mechanismen, wie Angebot und Nachfrage auf dem Futures-Markt in den Underlying-Markt getragen werden, kann ich nur spekulieren. Sollte sich der Future-Preis durch Nachfrageüberhang vom Underlying entfernen, würde es z.B. Sinn machen, sich das Underlying ins Depot zu holen und dafür den Future zu verkaufen. So könnte der Nachfrageüberhang aus dem Terminmarkt in den Underlying-Markt getragen werden. Verstehe leider trotzdem nicht wo da die Performancequelle liegen soll. Klar. Investoren verschieben Geld von Europa nach Indien und die dortigen Unternehmen erwirtschaften damit mehr Ertrag als europäische Unternehmen es mit dem gleichen Geld tun würden. Das steigert insgesamt betrachtet den Wohlstand und die Investoren, die in Indien investiert haben und in Europa verkauft haben, werden dafür belohnt. Das stellt meiner Meinung nach auch keinen eigene Wertschöpfungseffekt dar, sondern lediglich eine Mischung aus zwei anderen Wertschöpfungseffekten nämlich einmal der Arbitrage und zweitens der Wertschöpfung durch die Unternehmen die in Aktienrenditen bzw. Anleihenrenditen für die Investitionen mündet. Oder auf dem Rohstoffmarkt: Spekulant X geht davon aus, dass in Zukunft Kupfer knapper und Eisen weniger knapp sein wird. Er shortet Eisen, um Kupfer zu kaufen. Der Eisenpreis sinkt, der Kupferpreis steigt. Die Unternehmen werden deswegen weniger in die Eisenproduktion und mehr in die Kupferproduktion investieren. Wenn der Spekulant recht hatte, dann hat er mit seiner Investition dafür gesorgt, dass die Rohstoffe produziert werden, die auch wirklich gebraucht werden. Das ist gut für die Wirtschaft und damit auch für den Wohlstand. Dafür wird der (erfolgreiche) Spekulant belohnt. Im zweiten Beispiel sorgt der Spekulant doch eigentlich nur für Liquididät. Denn Angebot und Nachfrage der Unternehmen führen ja bereits zu einer sinnvollen Preisbildung auch ohne den Spekulanten. Darin scheint mir höchstens eine sehr geringe Wertschöpfung zu liegen, deren Berechnung mich auch völlig überfordert. Gerade diese Liquiditätssteigerung scheint mir aber eine eher vernachlässigbare Rendite zu bringen. Zumal ich Sie mir ja mit den Myriaden von Zockern teilen muss. Myriaden deshalb, weil auf den Rohstoffmärkten die Waren abgebenden und aufnehmenden Unternehmen ja gegenüber den Spekulanten schon lange in der Minderheit sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice Juli 19, 2009 Verstehe leider trotzdem nicht wo da die Performancequelle liegen soll. In dem Absatz gings ja auch nicht um die Performancequelle sondern darum, dass der Futures-Markt kein vom Rest der Welt getrenntes Nullsummenspiel ist. In der Realität decken sich die Positionen der Spekulanten ja nicht genau mit den Positionen der Hedger. Es kommt zu einem Nachfrage- oder Angebotsüberhang. Um diesen auszugleichen, muss es noch eine Gruppe von Arbitrageuren geben, die diesen Überhang in den Underlying-Markt tragen indem sie Futures verkaufen/kaufen und dafür den Basiswert kaufen/verkaufen. Dadurch ist der Futures-Markt dann natürlich doch ein Nullsummenspiel (prinzipbedingt), aber er ist eben nicht vom Rest der Welt getrennt. Ein Futures-Kauf hat weitestgehend die selben Auswirkungen wie ein Kauf des Underlying (z.B. Aktien/Rohstoffe). Und es fließen nicht nur Prämien von Hedgern zu Spekulanten. Es fließt über den Umweg der Arbitrageuere zusätzlich Geld zwischen dem Futures-Markt und den zugrundeliegenden Märkten hin und her. Damit können die Spekulante mehr Gewinn machen als die Hedger an Prämien zahlen und das ohne dass die Arbitrageure Geld verlieren, weil deren Futures-Positionen ja vollständig durch Underlyings gedeckt sind. Das stellt meiner Meinung nach auch keinen eigene Wertschöpfungseffekt dar, sondern lediglich eine Mischung aus zwei anderen Wertschöpfungseffekten nämlich einmal der Arbitrage und zweitens der Wertschöpfung durch die Unternehmen die in Aktienrenditen bzw. Anleihenrenditen für die Investitionen mündet. Ich weiß nicht, was du in diesem Beispiel mit Arbitrage meinst. Aber Allokation durch den Markt ist eindeutig eine der Wohlstandsquellen in der Marktwirtschaft. Damit die Wirtschaft funktioniert, ist es unvermeidlich, dass irgendjemand die Produktionsfaktoren zuteilt. In der Marktwirtschaft sind das die Marktteilnehmer, die - wenn sie denn erfolgreich waren - dafür auch entlohnt werden. Und zu den Marktteilnehmern gehören Managed-Futures-Fonds selbstverständlich dazu. Im zweiten Beispiel sorgt der Spekulant doch eigentlich nur für Liquididät. Denn Angebot und Nachfrage der Unternehmen führen ja bereits zu einer sinnvollen Preisbildung auch ohne den Spekulanten. Darin scheint mir höchstens eine sehr geringe Wertschöpfung zu liegen, deren Berechnung mich auch völlig überfordert. Gerade diese Liquiditätssteigerung scheint mir aber eine eher vernachlässigbare Rendite zu bringen. Zumal ich Sie mir ja mit den Myriaden von Zockern teilen muss. Myriaden deshalb, weil auf den Rohstoffmärkten die Waren abgebenden und aufnehmenden Unternehmen ja gegenüber den Spekulanten schon lange in der Minderheit sind. Angebot und Nachfrage in der Zukunft führen nicht zu einer fairen Preisbildung heute. Das Einpreisen der zukünftigen Entwicklung von Angebot und Nachfrage ist Aufgabe der Spekulanten. Und das ist - wenn die Spekulanten recht haben - wohlstandsfördernd, weil so die Rohstoffe produziert werden, die zum jeweiligen Zeitpunkt tatsächlich benötigt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 19, 2009 · bearbeitet Juli 19, 2009 von Bärenbulle Übrigens auch noch ganz interessant zum Thema Rendite: Es wird deutlich, dass sich die Renditen von Managed Futures zu Beginn der 1990er Jahre elementar verändert haben. Bis dahin zeigten sie eine hohe Volatilität, mit vereinzelten Werten von bis zu 30% pro Monat, aber auch zwischenzeitlichen monatlichen Verlusten von fast 10%. Bis 1990 stieg der Index in 7 von 10 Jahren um mehr als 20% p.a. und verzeichnete auf Jahresbasis nie negativen Renditen. Relativ plötzlich nahm dann zu Beginn der 1990er Jahre die Schwankungsbreite der Renditen ab. Seither fielen die Monatsrenditen nur noch selten und nur geringfügig höher als 5% aus. Allerdings überstiegen auch die monatlichen Verluste nie mehr als 5%. Während der 1980er Jahre betrug die durschnittliche annualisierte Rendite 23,25% p.a., in den 1990er Jahren erreichte sie 7,09% p.a..Die Ursachen für diesen Veränderungsprozess sind vielschichtig. Ein Erklärungsfeld betrifft die Informatonseffizienz der zugrundeliegenden Märkte: noch während der gesamten 1980er Jahre waren die Futuresmärkte angesichts eines relativ geringen Marktvolumens (siehe Kapitel 3.1) und einer begrenzten Zahl von Marktteilnehmern gemessen an heutigen Dimensionen ineffizient. In diesen Märkten war das Auftreten von Preistrends, eine der Hauptrenditequellen von Managed Futures, und von Arbitragemöglichkeiten viel eher präsent. Marktmanipulationen (Silber 1979-1980, Sojabohnen 1989) seitens professioneller Spekulanten waren keine Seltenheit Im Futureshandel dominierten noch die klassischen Rohstoffe, die während der 1970er und 1980er Jahre auch bedingt durch makroökonomische Faktoren eine hohe Volatilität mit stark ausgeprägten Preistrends erlebten. Seit Anfang der 1990er Jahre führten das starke Marktwachstum, die Einführung des elektronischen Handels sowie das Aufkommen ständig verbesserter Informations- und Kommunikationstechnologien zu raschen Effizienzsteigerungen in den Futuresmärkten, wodurch die Zahl der beobachteten Trends und Möglichkeiten zur Arbitrage stark abnahm. Ein zweites Erklärungsfeld bietet der Barclay CTA Index selbst. In den ersten Jahren nach seiner Auflegung war die Anzahl der im Index enthaltenen Managed Futures Programme noch relativ gering, die geringere Indexdiversifikation verursachte so eine höhere Volatilität der Renditen. Zudem haben die bereits eingangs erwähnten Biases wegen der geringeren Überlebensquote und der stetig zunehmenden Anzahl neu aufgelegter CTA-Programme eine größere Rolle gespielt als heute. Aus der Irreversibilität des Veränderungsprozesses an den Futuresmärkten lässt sich folgern, dass die während der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre erzielten Renditen für das heutige Marktumfeld als nicht mehr repräsentativ angenommen werden müssen. Um aus den Performance- und Korrelationsanalysen ab Kapitel 7.2.3 sinnvolle Ergebnisse mit möglichst hohem Gegenwartsbezug zu synthetisieren, beschränken wir uns deshalb auf die Betrachtung eines 10-Jahres-Zeitraums von Jan. 1997 bis Dez. 2006. Quelle: http://www.varengold.de/pdf/Der_Einsatz_vo..._Management.pdf S.55ff Die Resultate in Tab. 6 zeigen, dass der Barclay CTA Index über den Beobachtungszeitraum zwar eine bessere Rendite produzieren konnte als der Rohstoffindex, jedoch ansonsten hinter allen anderen Anlageklassen zurückblieb. Besonders deutlich ist der Unterschied zu den Hedge Funds, die bei geringerem Risiko eine fast zweieinhalb mal höhere Rendite bieten konnten. Unter Risikogesichtspunkten besitzen Managed Futures nach den Hedge Funds sowohl das zweitgeringste Gesamtrisiko als auch das zweitgeringste Downsiderisiko aller Anlageklassen. Die risikoadjustierte Anlageleistung von Managed Futures (Sharpe: 0,46/Sortino: 1,21) ist deshalb zwar ebenfalls deutlich schlechter als diejenige der Hedge Funds (Sharpe: 1,56/Sortino: 3,82), kann aber immerhin besser eingestuft werden als diejenige der Aktien (Sharpe: 0,47/Sortino: 0,79). Managed Futures haben mit -7,74% den geringsten Maximum Drawdown aller untersuchten Anlageklassen erfahren. Das schlechte Resultat des Rohstoffindex geht einher mit der bereits festgestellten unterdurchschnittlichen Performance der auf Rohstoffe spezialisierten CTAs (siehe Kapitel 7.2.3). Eine Erklärung für deren schwache Performance kann hierin allerdings nicht gefunden werden, denn die hohe Volatilität des Rohstoffindex liefert eher ein Indiz dafür, dass für Commodity-CTAs zahlreiche Möglichkeiten bestanden hätten, durch systematische Long- und Short-Positionen in kurz bis mittelfristigen Trends Handelsgewinne zu erzielen. Insgesamt ist eine Anlage in Managed Futures trotz des geringen Downsiderisikos isoliert betrachtet als unvorteilhaft zu werten. Hedge Funds und traditionelle Anleihen hätten im Betrachtungszeitraum eine deutlich bessere Performance geliefert. Trotzdem kommt die Studie jedoch zu dem Schluss, dass die MF aus Risiko/Korrelationsgründen in einem Portfolio vorteilhaft sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag