Deshalb lohnen sich als Deutscher keine Anleihen:

[John Silver]

Da stimme ich dir zu, habe aber gerade folgenden Gedanken:

 

• Du hast eine langlaufende Anleihe; Zinsen steigen, Anleihekurs fällt auf 90. Am Laufzeitende bekommst du aber 100% zurück. Der zwischenzeitliche Verlust ist steuerlich gesehen belanglos.
  
• Du verkaufst die gefallene Anleihe zu 90. Der Verlust von 10 ist steuerlich anrechenbar. Gleichzeitig kaufst du eine andere Anleihe, die bei 100 steht und gleiche Rendite und Laufzeit wie deine alte hat.
  

Abgesehen von den Gebühren hast du ein Plus von 2,638% (Abgeltungssteuer, Soli, ohne Berücksichtigung der Kirchensteuer) gemacht, oder?

Du hast eine Anleihe, i.d.R. bei/nahe bei Pari erworben, also zu 100 Pkt. Diese verkauftst Du zu 90 Pkt. Verlust 10 Pkt, steuerlich anrechenbar. Dann kaufst Du eine neue Anleihe mit aktuellem Zins zu 100 Pkt. D.h. Du nimmst die 90 Pkt vom Verkauf und 10 NEUE Pkt. Wie willst Du da einen Gewinn machen? Nur wenn Du Gewinne zum gegenrechnen hast kommst Du halbwegs aus der Sache raus (evenutelle Stückzins-Problematiken/Erträge lasse ich aussen vor).

[langzeitsparer]

• Du hast eine langlaufende Anleihe; Zinsen steigen, Anleihekurs fällt auf 90. Am Laufzeitende bekommst du aber 100% zurück. Der zwischenzeitliche Verlust ist steuerlich gesehen belanglos.
• Du verkaufst die gefallene Anleihe zu 90. Der Verlust von 10 ist steuerlich anrechenbar. Gleichzeitig kaufst du eine andere Anleihe, die bei 100 steht und gleiche Rendite und Laufzeit wie deine alte hat.

Abgesehen von den Gebühren hast du ein Plus von 2,638% (Abgeltungssteuer, Soli, ohne Berücksichtigung der Kirchensteuer) gemacht, oder?

 

Nein, denn die neu verkaufte Anleihe verzinst höher und die höheren Zinsen müssen ergo auch höher versteuert werden. Unterschied ist nur der Zeitpunkt der Versteuerung, nicht die Tatsache oder Höhe des zu versteuernden Einkommens.

 

@Geldmaschine: Deine Antwort auf dieses Szenario passt inhaltlich übrigens zu deinen restlichen Beiträgen

[Geldmachine]

Nein, denn die neu verkaufte Anleihe verzinst höher und die höheren Zinsen müssen ergo auch höher versteuert werden. Unterschied ist nur der Zeitpunkt der Versteuerung, nicht die Tatsache oder Höhe des zu versteuernden Einkommens.

 

@Geldmaschine: Deine Antwort auf dieses Szenario passt inhaltlich übrigens zu deinen restlichen Beiträgen

 

Danke.