John Silver November 15, 2009 · bearbeitet November 15, 2009 von John Silver Hallo, nachdem ja einiges in den anderen Threads geschrieben wurde eröffne ich hier mal den Thread zu den beiden Scheinen. Scheinen(!) ja auch ganz interessant zu sein. Wie immer gilt: Hinweise und Korrekturen sind stets willkommen! Achtung! Dieser Thread befasst sich mit beiden Scheinen! Ich bitte daher um eine eindeutige Kennzeichnung auf welchen Schein Ihr Euch gerade bezieht (z.B. durch WKN oder Jahreszahl 1986/1996 oder lang/kurz oder... @Schnitzel: bei Bedarf kann man den Thread ja immer noch trennen, denke aber das lohnt sich für die beiden Scheine nicht. Stammdaten Deutsche Pfandbriefbank AG GENUSSSCHEINE 1996/31.12.2011 WKN 804294 Restlaufzeit ca. 25 Monate Fälligkeit 31.12.2011 Rückzahlung 02.07.2012 (§4 Prospekt)[ Ausgabedatum 1996 Nominalzinssatz 7,65% Stückelung 1.000 DM Anleihevolumen Mio. 750 Mio. DM Zinszahlung jährlich Zinstermin 02.07. eines Jahres ODER der erster Bankarbeitstag nach Jahresabschlussfeststellung falls dieser Termin später liegt (§3 (2) Prospekt) Zinssatz fix Nachrangig Ja (§9 Prospekt) Währung DEM !!! ISIN DE0008042946 WKN 804294 Kürze DPFHl Link: Stuttgart: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/genussscheine/factsheet?sSymbol=DPFH.STU〈=de Comdirect: https://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sSym=DPFH.STU&reason=alphaWkn&more=804294&ad=&koop=&bRedirected=1&sTerm=804294 Verkaufsprospekt http://kbl-archiv.boerse-stuttgart.de/prospekte/description/804294.pdf Renditeberechnung (hier geht der Dank an Vanity) https://www.wertpapier-forum.de/topic/29393-sixt-ag-inhgenussschein-0431122011/page__pid__522225__st__0entry522225 *************************************************************************************************************** Stammdaten Deutsche Pfandbriefbank AG GENUSSSCHEINE 1986/31.12.2010 WKN 804290 Restlaufzeit ca. 13 Monate Fälligkeit 31.12.2010 Ausgabedatum 1986 Nominalzinssatz 7,50% Stückelung 100 DM Anleihevolumen Mio. 200 Mio. DM Zinszahlung jährlich Zinstermin erster Bankarbeitstag nach Jahresabschlussfeststellung Zinssatz fix Nachrangig Ja Währung DEM !!! ISIN DE0008042904 WKN 804290 Kürzel: DPFG Kündigung mit 24 Monaten Frist durch Emittenten (kann nicht wegen zu kurzer Laufzeit zum tragen kommen) Link: Stuttgart: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/genussscheine/factsheet?sSymbol=DPFG.STU〈=de Comdirect: https://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sSym=DPFG.STU&reason=alphaWkn&more=804290&ad=&koop=&bRedirected=1&sTerm=804290 Verkaufsprospekt http://kbl-archiv.boerse-stuttgart.de/prospekte/description/804290.pdf Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Spendiert jemand für den zweiten Schein noch eine kurze aktuelle Rendite Berechnung? EDIT: Korrekturen nach Hinweis Vanity Verdammt! Ähhh, die Fehler habe ich natürlich extra eingebaut, damit ihr was zu finden habt... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity November 15, 2009 · bearbeitet November 23, 2009 von vanity (Edit: Korrekturanmerkungen gelöscht, da eingearbeitet, Renditeberechnung DPFG ergänzt) Für den kürzerlaufenden GS ergibt sich folgender Zahlungsstrom und die daraus resultierende Rendite: Unsicherheiten bei dieser Berechnung sind: 1. Zins- und Rückzahlungstermin, da vom Abschluss abhängig (hier mit 01.05. angenommen, obwohl dies mit Garantie keine Bankarbeitstag sein wird) 2. der Zinssatz vom 31.12.2010 bis zur Rückzahlung, der vom Interbankensatz für vergleichbare Laufzeiten abhängt (hier mit 1,5% angenommen) 3. Wegen der kurzen Laufzeit (etwa 18 Monate) schwankt die Rendite gegenüber dem längerlaufenden DPFH deutlich stärker bei Veränderungen des Einstandskurses (hier: 97,5% + 0,5% Spesen). Die Rendite verändert sich etwa um -90 Bp bei einer Kursveränderung um 100 Bp (also z. B. 11,8% p. a. bei Kauf zu 99%) Ganz wichtig: Nur diese beiden GS der jetzigen Deutsche Pfandbriefbank AG genießen das Privileg der Umklassifizierung in LT2-Nachrangkapital ohne Kuponausfall und Verlustteilnahme, da sie aus dem Fundus der ehemaligen DEPFA stammen. Alle anderen GS der jetzigen Dt. Pfandbriefbank AG stammen von der ehemaligen HRE Bank AG und nehmen am Verlust teil (leicht zu erkennen am Börsenkurs: 90+x% = gut, 10+x% = böse). Quellen, Links, Erläuterungen etc. später ... Nachtrag 23.11.09: Später ist relativ ... HIer eine (etwas lieblos) zusammengestellte Linksammlung zu 804294 aus anderen Threads: https://www.wertpapier-forum.de/topic/25063-tier-1-anleihen-teufelszeug-oder-ambrosia/?do=findComment&comment=471899 https://www.wertpapier-forum.de/topic/25063-tier-1-anleihen-teufelszeug-oder-ambrosia/?do=findComment&comment=471960 https://www.wertpapier-forum.de/topic/27347-sichere-anleihe-mit-hoher-rendite/?do=findComment&comment=477870 https://www.wertpapier-forum.de/topic/24282-hypo-real-estate-bank-ag-inhschvem5973-v0010/?do=findComment&comment=478358 https://www.wertpapier-forum.de/topic/26630-depotvergroesserung/?do=findComment&comment=484025 https://www.wertpapier-forum.de/topic/26630-depotvergroesserung/?do=findComment&comment=484610 https://www.wertpapier-forum.de/topic/28856-lbbw-genussscheine-0131122010/?do=findComment&comment=509887 https://www.wertpapier-forum.de/topic/28856-lbbw-genussscheine-0131122010/?do=findComment&comment=509914 https://www.wertpapier-forum.de/topic/28856-lbbw-genussscheine-0131122010/?do=findComment&comment=510310 https://www.wertpapier-forum.de/topic/25063-tier-1-anleihen-teufelszeug-oder-ambrosia/?do=findComment&comment=516273 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver November 15, 2009 · bearbeitet November 16, 2009 von John Silver Na endlich! Muss mich beeilen, gleich Mitternacht! WKN 804294, Kürzel DPFH Laufzeitende 31.12.2011 - Rückzahlung 02.07.2012 Kupontermin 02.07. d. J., nicht nach HV! Volumen Mia? (nicht Mio) ... Danke, wie immer, für die Hinweise! Kupontermin ist ein ODER (hast aber natürlich in der Sache recht :'( , der Feststellungstermin ist mehr dafür da was passiert wenn bis zum 02.07. kein Abschluss vorliegt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
feba68 November 22, 2009 (Edit: Korrekturanmerkungen gelöscht, da eingearbeitet, Renditeberechnung DPFG ergänzt) Für den kürzerlaufenden GS ergibt sich folgender Zahlungsstrom und die daraus resultierende Rendite: Unsicherheiten bei dieser Berechnung sind: 1. Zins- und Rückzahlungstermin, da vom Abschluss abhängig (hier mit 01.05. angenommen, obwohl dies mit Garantie keine Bankarbeitstag sein wird) 2. der Zinssatz vom 31.12.2010 bis zur Rückzahlung, der vom Interbankensatz für vergleichbare Laufzeiten abhängt (hier mit 1,5% angenommen) 3. Wegen der kurzen Laufzeit (etwa 18 Monate) schwankt die Rendite gegenüber dem längerlaufenden DPFH deutlich stärker bei Veränderungen des Einstandskurses (hier: 97,5% + 0,5% Spesen). Die Rendite verändert sich etwa um -90 Bp bei einer Kursveränderung um 100 Bp (also z. B. 11,8% p. a. bei Kauf zu 99%) Ganz wichtig: Nur diese beiden GS der jetzigen Deutsche Pfandbriefbank AG genießen das Privileg der Umklassifizierung in LT2-Nachrangkapital ohne Kuponausfall und Verlustteilnahme, da sie aus dem Fundus der ehemaligen DEPFA stammen. Alle anderen GS der jetzigen Dt. Pfandbriefbank AG stammen von der ehemaligen HRE Bank AG und nehmen am Verlust teil (leicht zu erkennen am Börsenkurs: 90+x% = gut, 10+x% = böse). Quellen, Links, Erläuterungen etc. später ... Hallo Vanity, das ist ein interessantes Papier zur Beimischung. Stellst Du die Links noch ein, damit man das nachlesen kann? Danke. Gruß Feba Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Dezember 29, 2009 Gerade mal 6 Wochen her ... mittlerweile bewegen sich die Renditen für die beiden DPFB-Nachränge nur noch im einstelligen Bereich (wo sie auch hingehören) DPFG (bis 2010): Kurs 104,2% -> 7,9% bei dünnem Angebot, DPFH (bis 2011): Kurs 104,5% -> 8,4% bei nach wie vor regem Handel, aber immer noch deutlich oberhalb derer von vergleichbaren Papieren (kurze Laufzeit, LT2-Nachrang, Bereich BBB), die maximal so bei 5% liegen dürfte. (Renditeangaben ohne Berücksichtigung von Kosten) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Januar 6, 2010 hat schon wer eine Zinszahlung auf einen der beiden Scheine gutgeschrieben bekommen ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DanteAllemis Januar 6, 2010 hat schon wer eine Zinszahlung auf einen der beiden Scheine gutgeschrieben bekommen ? Eine große Bitte: Vor Investment IMMER Prospekte lesen+verstehen. Ohne Renditeberechnung keine Investmententscheidung. Koupondaten sind wichtig. Coupontermin m.W. erst Anfang Juli. Genaueres bitte im Prospekt nachlesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maush Januar 6, 2010 hat schon wer eine Zinszahlung auf einen der beiden Scheine gutgeschrieben bekommen ? Eine große Bitte: Vor Investment IMMER Prospekte lesen+verstehen. Ohne Renditeberechnung keine Investmententscheidung. Koupondaten sind wichtig. Coupontermin m.W. erst Anfang Juli. Genaueres bitte im Prospekt nachlesen. Es reicht sogar den Thread zu lesen (Anfang), aber Schnitzel tröste dich, mir war es auch entfallen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Januar 6, 2010 oh ja stimmt, ich hab ja noch mehr scheinchen im depot, da verliert man schonmal den überblick Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von webber Bei GS gibt es ja keine Stückzinsen. Wird ein Kauf über Pari nicht in den Verlustverrechnungstopf mit eingerechnet? Also Kauf von 10000 € zu 10500 = 500 € in den Verlustverrechnungstopf ??? Oder irre ich mich da? Es geht speziell um die 804294. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von vanity Bei GS gibt es ja keine Stückzinsen. Ja! Wird ein Kauf über Pari nicht in den Verlustverrechnungstopf mit eingerechnet? Ja (so wie du die Frage gestellt hast)! Also Kauf von 10000 zu 10500 = 500 in den Verlustverrechnungstopf ??? Nein! Oder irre ich mich da? Ja! Es geht speziell um die 804294. Immer noch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 Es geht speziell um die 804294. Immer noch? Ist das verboten?? nein habe erst heute einen steuerbericht bei flatex einsehen können deshalb die verzögerte Frage wie viele noch? so viele wie ich will? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freelunch Januar 18, 2010 Ich habe nochmal eine Frage zu dem Papier 804294. Wie seht Ihr das Risiko, dass die EU trotz Verschmezlungsvertrag sagt, nein, diese Papiere dürfen nicht bedient werden und/oder nehmen am Verlust teil? Die Möglichkeit besteht ja aus zwei Sachverhalten: Es ist für die Darstellung in den Medien sehrpositiv die "EK" Träger an allem zu beteiligen (die Öffentlichkeit interessiert sich nicht für die Vergangenheit dieses Papiers) und die EU kann als höchste Instanz Auflagen erteilen bzw. Entscheidungen treffen. Irgendwie muss ja diese Angst im Markt sein, sonst wäre der Kurs um einiges höher! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freelunch Januar 18, 2010 0. Heißt das Null Risiko und wenn ja, warum nach Deiner Meinung Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 Rechtssicherheit und Stabilität. Die Rechtsumwandlung ist ja schon in 07/2009 gewesen. Das sich die EU jetzt erst meldet, halte ich für unwahrscheinlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Januar 18, 2010 Wie seht Ihr das Risiko, dass die EU trotz Verschmezlungsvertrag sagt, nein, diese Papiere dürfen nicht bedient werden und/oder nehmen am Verlust teil? Die EU steht nicht über dem Gesetz. Bislang hat sie deshalb auch nur Auflagen erteilt, die mit den vertraglichen Bedingungen der Wertpapiere vereinbar sind. So dürfen die gestützten Banken ihren rechtlichen Spielraum (das freiwillige Einsetzen von Rücklagen zur Zinszahlung bzw. Verlustvermeidung) nicht mehr zu Gunsten der Gläubiger nutzen. Dies verstößt keinesfalls gegen die Bedingungen der Wertpapiere. Hier wurde aber ein Genussschein durch vertragliche Festschreibung virtueller Überschüsse in eine nachrangige Anleihe umgewandelt. Er zählt deshalb auch nicht mehr zum Eigenkapital. Die Sache ist damit erledigt. Stephan09 hat es in seiner Art sehr kurz auf den Punkt gebracht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 Die EU steht nicht über dem Gesetz. Das ist absolut falsch. Die Europäische Kommission ist Hüter der Verträge und damit den EU-Verträgen verpflichtet. Wenn etwas damit kollidiert, kann diese nicht nur Auflagen machen, sondern es genauso gut verbieten. Als Gesetz definiere ich hier Bundesgesetze und dadrunter, EU Gesetze fallen mit Sicherheit auch da drunter. In der Forschung spricht man deshalb auch vom "Neuen Mittelalter". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 18, 2010 OMG. Dass die EU so eine Art Reich ist, stimme ich zwar zu, aber dass die Komission über dem Gesetz steht, ist doch eher absurd: EUGH; Verfassungsgericht; Bundestag; Bundesrat (ok, die beiden nur nominell) stehen dagegen. Außerdem kann ein Staat austreten, ich wüßte nicht, wie die EU das verhindern will. Es ist eher das Problem, dass die Exekutive immer staerker wird, das ist aber ein allg. Problem und hat imo nicht wirklich was mit der EU zu tun. Ansonsten: überzeug mich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von webber OMG. Dass die EU so eine Art Reich ist, stimme ich zwar zu, aber dass die Komission über dem Gesetz steht, ist doch eher absurd: EUGH; Verfassungsgericht; Bundestag; Bundesrat (ok, die beiden nur nominell) stehen dagegen. Außerdem kann ein Staat austreten, ich wüßte nicht, wie die EU das verhindern will. Es ist eher das Problem, dass die Exekutive immer staerker wird, das ist aber ein allg. Problem und hat imo nicht wirklich was mit der EU zu tun. Ansonsten: überzeug mich. Für die Kommission sind die Verträge das wichtigste, wenn eine Handlung eines Staates oder Unternehmens, ... etwas vertragswidriges macht, wird es sanktioniert. Deshalb steht in einer gewissen Weise die Kommission über dem Gesetz, da es die Verfassung vertritt. Hierachie normalerweise: 1. Verfassung, 2. Gesetz, 3. Verordnung. Und da die Kommission als "Hüter der Verträge" zu 1 gehört, steht es von 2. Mit dem EuGH wird das Handeln der Kommission auch noch mal in die Schranken gewiesen. Das System ist ja nen recht kompliziertes Checks&Balances System ... Auch konnte vor 2010 kein Staat aus der EU austreten, da dieses einfach nicht vorgesehen war. Ist erst seit Artikel 49a Vertrag von Lissabon möglich. Die Exekutive wird andererseits nicht immer stärker, sondern muss endlich dme Parlament Rede und Antwort stehen und per Wahl bestätigt werden ... die erläuterung gehört aber eigentlich nicht in einen Thread über die HRE Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
freelunch Januar 18, 2010 die erläuterung gehört aber eigentlich nicht in einen Thread über die HRE Danke aber gibts daraus ein Risiko für die hre nun depfa ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von webber Nein. Das einzigste Risiko was etwas logisch sein könnte abseits der EU: HRE wird z.B. in 2011/II privatisiert, da man denkt die schafft das schon. Und hoppla, ist 2012 sie plötzlich Pleite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver Januar 18, 2010 OMG. Dass die EU so eine Art Reich ist, stimme ich zwar zu, aber dass die Komission über dem Gesetz steht, ist doch eher absurd: ... Ansonsten: überzeug mich. Die EU steht nicht über dem Gesetz. Das ist absolut falsch. ... In der Forschung spricht man deshalb auch vom "Neuen Mittelalter". Als ich den Beitrag von Webber gelesen hatte, dachte ich auch zuerst ...#!§$'!... Aber ich muss hierauf verweisen: http://www.jurawelt.com/literatur/verwaltungsrecht/856 Zu begrüßen ist dabei der Blick auf die Entwicklungen im Ausland, deren Vertiefung anhand der reichhaltigen Fundstellen leicht möglich ist. Neuland betritt die Darstellung mit Verortung des Verwaltungsrechts im Europäischen Gemeinschaftsrecht, einem der interessantesten Kapitel der Neubearbeitung. Das Kapitel thematisiert die Frage, "ob und inwieweit das Gemeinschaftsrecht für die deutsche Verwaltung bindende Grundentscheidungen in dem Sinne trifft, daß nationales Recht im Sinne eines Geltungs- und Anwendungsvorranges überlagert bzw. verdrängt wird" (§ 17 Rdnr.1). Angesichts der normativen Ausgangslage ist es berechtigt, wie Stober von der "Gemeinschaftsabhängigkeit der deutschen Verwaltung" auszugehen und von einer immer engeren Verwaltungsgemeinschaft zu sprechen. Nach Stober ist deutsches Verwaltungsrecht inzwischen schon "konkretisiertes, europäisches Gemeinschaftsrecht": "Das eigenständige deutsche Verwaltungsrecht ist entthront, weil seine Direktiven in erdrückendem Umfang vom Gemeinschaftsrecht diktiert wird. Es unterliegt nicht nur der "Omnipräsenz", sondern im Rahmen der existierenden Einzelermächtigung der "Omnipotenz" des europäischen Gemeinschaftsrechts". Diese Folgerung macht das Problem zu einem verfassungspolitischen, denn: Die Probleme der Europäischen Union auf der demokratischen Legitimationsebene können die Legitimität eines europäisch veranlaßten Verwaltungsrechtes nicht unberührt lassen. Nicht zuletzt der weitgehend mißlungene "Vertrag von Nizza" wird eine diesbezügliche Problematik entbinden, die durchaus in Delegitimationen enden kann. Im Kontext der europäischen Vorgaben und ihrer wenigstens teilweisen Überlagerung werden die bundes- und landesverfassungsrechtlichen Grundentscheidungen thematisiert, die das Verwaltungsrecht der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt haben und weiter prägen werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von Stephan09 Und wo ist da jetzt dein Mittelalter? Die Komission hat doch keine Deutungshoheit über die Vertraege, sie ist ihnen halt verpflichtet. Koennte man so auch auf die Bundesregierung übertragen. Das mit der Exekutive meinte ich mehr im Bezug auf innerstaatl. Entwicklungen, nicht so sehr auf die EU. Dass mehr EU weniger Demokratie bedeutet, ist klar, nur wie gesagt, es ist jetzt kein rechtsfreier Raum. Schließlich müssen beim Minister- und EU-rat, die entsprechenden Regierungen zustimmen, wobei das natürlich mit der doppelten Mehrheit schon heikel ist. Gerade für die kleinen Mitglieder. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
webber Januar 18, 2010 · bearbeitet Januar 18, 2010 von webber auch was innerstaatlich abläuft geht die EU was an Bei der Erfüllung ihrer zweiten Aufgabe trägt die Kommission als Hüterin der Verträge dafür Sorge, daß die Mitgliedstaaten das Gemeinschaftsrecht ordnungsgemäß anwenden, damit die Vorteile des Binnenmarktes allen Bürgern und Unternehmen gleichermaßen zugute kommen. Die Kommission geht gegebenenfalls gegen staatliche Stellen und private Unternehmen vor, die ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht einhalten. Sie kann unter anderem Vertragsverletzungsverfahren gegen Mitgliedstaaten und Unternehmen einleiten, die gegen das Gemeinschaftsrecht verstoßen, und sie vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen. http://www.europa-infoshop.de/Die_Union/Organe/Kommission/kommission.html#KommissionHueterinderVertraege Dass mehr EU weniger Demokratie bedeutet, ist klar, nur wie gesagt, es ist jetzt kein rechtsfreier Raum. Wer hat das Initiativrecht?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag