H.B. August 13, 2010 Das einzige, was dem Szenario von @xyz99 temporär in den Rücken fallen könnte, wäre eine hohe Inflation, induziert durch massives und globales Gelddrucken. Ansonsten kann man fast jede Zeile in die Investment-Bibel einfügen. Übrigens: Immer den Nikkei-Chart seit 1985 im Auge haben. Expertise bedeutet: Die diversen Baermarket-Rallye's taktisch einigermaßen optimal nutzen und immer wieder strategisch den Abwärtstrend adressieren! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel August 13, 2010 ... Dein Dax= 4000 Krisenszenario müsste aber bedeuten, dass die ganze Welt in eine Rezessionsspirale gesogen wird. Dafür sehe ich derzeit, außer vielleicht in den USA, keine Anzeichen Aber das ist doch das Zeichen... Strukturell hat sich nichts geändert, die Welt ist noch wie 2000-2007, mit oben beschriebener "Arbeitsteilung". Dies hat zu einer globalen Imbalance des Handels geführt, die mit offensichtlich gescheiterten und nicht nachhaltigen Finanzierungen ("Finanzkrise" - "Immobilienblase" und das Ganze) ermöglicht worden sind. Das ist ein schon Jahrzehnte währender Prozess, mit Japan als Avantgarde. Nicht unähnlich ist Deutschland, welches wegen der EU auch kräftig auftrumpfen konnte (den fallout sieht man in Irland, Spanien, Griechenland, etc, wo die Währungsgebundenheit Handelsungleichgewichte besonders hervorhebt). Ich meine man brauch wirklich nur 1 und 1 zusammenzählen, um die weitere Entwicklung zu sehen -- "global economy hits BRIC wall". Nicht immer alles in einen Topf werfen, sondern Einzelanalyse gehört auch dazu. Bei Griechenlnad war es Faulheit. Jetzt wird die Movtivation erheblich gesteigert für einige Länder, das Tief könnte damit durchschritten sein. Deutschland fängt gerade erst an aufzutrumpfen, denn sind die anderen schwach, fange wir erst an. Und diese Lümmelpackungen aus den USA wird es auch nicht mehr geben. Wachstum kommt aus Asien, dort wird die Bevölkerung noch enorm ansteigen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia August 13, 2010 · bearbeitet August 13, 2010 von Antonia ... Dies hat zu einer globalen Imbalance des Handels geführt, die mit offensichtlich gescheiterten und nicht nachhaltigen Finanzierungen ("Finanzkrise" - "Immobilienblase" und das Ganze) ermöglicht worden sind. ... Das sehe ich auch so. Die Frage ist nur, wie diese Imbalancen abgebaut werden, und über welchen Zeitraum. Aber muss deswegen die ganze westliche Welt im Niedergang begriffen sein, oder geht das auch etwas sachter? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel August 13, 2010 · bearbeitet August 13, 2010 von BondWurzel ... Dies hat zu einer globalen Imbalance des Handels geführt, die mit offensichtlich gescheiterten und nicht nachhaltigen Finanzierungen ("Finanzkrise" - "Immobilienblase" und das Ganze) ermöglicht worden sind. ... Das sehe ich auch so. Die Frage ist nur, wie diese Imbalancen abgebaut werden, und über welchen Zeitraum. Aber muss deswegen die ganze westliche Welt im Niedergang begriffen sein, oder geht das auch etwas sachter? Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. German exports may reach their pre- crisis level by the end of next year as demand from emerging markets including China buoys growth in the face of a sputtering U.S. economy, the head of Germany’s export group said. German exports grew more than twice as much as economists expected in June, climbing out of a slump during the worst recession since World War II and helping to fuel 2.2 percent growth in the second quarter, the fastest since reunification in 1990, a report today showed. Germany is benefiting from the revival of global demand following the recession and a decline of the euro against the U.S. dollar. http://www.bloomberg.com/news/2010-08-13/german-exports-are-approaching-pre-crisis-level-lobby-chief-boerner-says.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 13, 2010 ...Wachstum kommt aus Asien, dort wird die Bevölkerung noch enorm ansteigen. Daß Griechenland durch "Faulheit" dahin geriet, wo es jetzt ist, halte ich für indiskutabel. Meinetwegen kann man von erheblichen politischen Fehlern reden, die gemacht worden sind. Aber das wichtigste Argument, das immer wieder gebetsmühlenartig und reflexhaft hervorgebracht wird, ist das "ex oriente fiat lux". Hier von M. Pettis ein sehr realistischer Artikel dazu: Chinese consumption and the Japanese sorpasso , der zeigt, daß es mit dem asiatischen "Wirtschaftswundern" nicht weit her ist: There has been a lot of excited press commentary recently about Chinas overtaking Japan as the worlds second largest economy. Chinas GDP should be larger than Japans for the first time sometime this year, which in a similar context in 1987 the Italians called il sorpasso. For all the excited search for the deeper meaning of this event, however, I would argue that if we examine the change in relative position from the point of view of not just what happened to Chinese GDP in the past twenty years, but also what happened to Japanese GDP, there may be less cause for celebration than we might think. ... Die eigentlichen Probleme liegen weniger im wirtschaftlichen Bereich (hier war man ja immer Musterschüler), sondern eher im soziologisch/kulturellen Bereich. Ganz verkürzt gesagt kann man den asiatischen Kollektivismus und die herrschende politische Repression als Haupthindernis zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum begreifen. Vielleicht ändert sich das mal, aber bestimmt nicht in absehbarer Zeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. August 13, 2010 Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. So schlecht sind die Zahlen der japanischen Unternehmen auch nicht. An Produktivität steht die noch existierende japanische Ökonomie der westlichen um Nichts nach. Was nicht heißt, dass es der Börsenbewertung gut geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 13, 2010 ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian August 13, 2010 Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. Warum erst in den nächsten Quartalen? Waren die Ergebnisse im letzten und in diesem Quartal so schlecht.? Ich habe reichlich viele Berichte gelesen , und die waren jetzt schon toll. Laut Statistik - ich weiß, was jetzt kommt - ist der Prozentsatz an positiven Berichten auf einem historischen Höchststand. Hoffentlich hat der, der das jetzt anzweifelt, mindestens einen Bericht im Original gelesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel August 13, 2010 · bearbeitet August 13, 2010 von BondWurzel ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Wir alle wissen, dass das, was dazwischen kam, nicht am generellen weltweiten Wachstum lag, sondern an der Subprimekrise, initiiert durch eine Niedrigzinspolitik in Verbindung mit dem Irak-Krieg der USA und der Dummheit weltweiter Gierlappenbanken. Die Realwirtschaft ist aber gut geblieben, für mich besonders erfreulich, wie gut sich Südamerika gehalten hat - aber auch Asien. Krisen gehören dazu - aber man muss nicht immer Weltuntergang prognostizieren, wir haben -6-7 Milliarden Konsumenten weltweit, die Basics auf jeden Fall nachfragen - bei steigendem Potential. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia August 13, 2010 Das einzige, was dem Szenario von @xyz99 temporär in den Rücken fallen könnte, wäre eine hohe Inflation, induziert durch massives und globales Gelddrucken. Ansonsten kann man fast jede Zeile in die Investment-Bibel einfügen. Übrigens: Immer den Nikkei-Chart seit 1985 im Auge haben. Expertise bedeutet: Die diversen Baermarket-Rallye's taktisch einigermaßen optimal nutzen und immer wieder strategisch den Abwärtstrend adressieren! Oder für den Langfristanleger: Ab jetzt nur noch endlos Puts ins Depot, für die Rente. Habe ich das richtig verstanden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1984 August 13, 2010 ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Jetzt übertreibst du aber Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Archimedes August 13, 2010 ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Richtig ist, dass der Downswing von 2007-2009 unnötig war. Die Realwirtschaft war in der Tat kräftig am "Geschäfte machen" und war keineswegs von den Betrügereien am U.S. Immobilienmarkt befeuert. So gesehen, kann ein weiterer Börsencrash jederzeit passieren, da er, zumindest auf den DAX bezogen, vollkommen an den Fakten vorbei geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx August 13, 2010 ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Naja, so ruckzuck ändern könnte ich so nicht unterschreiben. 2008 mit Lehman war schon ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis. Die Krisen mögen ja heftiger und in kleineren Zeitabständen auftreten, da stimme ich zu, aber so außergewöhnliche Abschwünge wie Lehman oder 1929 werden wir jetzt nicht mehr alltäglich erleben. In 2008 war Lehman ja nur der Auslöser, es hätte auch so, bloß in längerer Zeitspanne eben, einen Salamicrash auf Raten gegeben. Die Realitäten stellen sich jetzt aber schon etwas ander dar. Weder Häuslebauer, noch Kreditnehmer und Staaten werden überrascht weil die Zinsen steigen und plötzlich die Kreditrückführung nicht mehr möglich ist. Wir werden einen Mix aus sehr vielen Faktoren bekommen. Zum einen eine langjährige Niedrigzinsphase, ändernde Wechselkurse, höhere Inflation und einiges mehr. Allesamt Faktoren, die eine Aktienklasse eher zu gute kommen. Ich halte es aber für fatal, jetzt alles auf die Karte Abschwung und Rezession zu setzen. Im Gegenteil: Man muss bedenken das die Schulden die wir haben, Forderungen anderer gegenüberstehen. Wenn man sich die Devisenreserven der EMs anguckt, so ergeben sich große Chancen. Die Wechselkurse werden in absehbarer Zeit eine andere Richtung einschlagen. EUR, YEN, USD, GBP etc werden auf längere Sicht gegenüber EM-Währungen dramatisch abwerten. Dies macht es für Betriebe tendenziell teurer für den Export in EMs zu produzieren und es für genau diese Staaten tendenziell günstiger, westliche Konsumgüter zu konsumieren. Unsere Exportindustrien werden profitieren, der gemeine Bürger der auf Nahrungsmittel und Brennstoffe angewiesen ist, wird eben nicht profitieren und von seinem Reichtum abgeben müssen... Dafür konsumieren EM-Bürger eben mehr... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
helios August 13, 2010 · bearbeitet August 13, 2010 von helios ,,,,, In 2008 war Lehman ja nur der Auslöser, es hätte auch so, bloß in längerer Zeitspanne eben, einen Salamicrash auf Raten gegeben. ,,,,,, bezogen auf Bankenzusammenbrüche passiert dies ja gerade in USA - letztes Wochenende wurden für 2010 bereits die 109. Bank dicht gemacht - morgen werden vermutlich weitere gemeldet ( gut - die USA haben über 4000Banken...) das nenn ich einen feinen Salami-Crash, sogar versteckt, fast keiner hat diesen auf dem Radar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx August 13, 2010 bezogen auf Bankenzusammenbrüche passiert dies ja gerade in USA - letztes Wochenende wurden für 2010 bereits die 109. Bank dicht gemacht - morgen werden vermutlich weitere gemeldet ( gut - die USA haben über 4000Banken...) Verrate Du mir doch mal wie die neue Finanzreform in den USA aussieht. Die Details kenne ich nämlich nicht. In dem von Obama unterschriebenen Gesetz ist ja eine neue Form der Bankeninsolvenz geregelt, so dass der Steuerzahler dafür nicht mehr gerade stehen muss. Wie darf ich mir das vorstellen? Wie würde eine solche Insolvenz einer Bank aussehen wenn der Steuerzahler aus dem "systemischen Risiko" raus ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 13, 2010 ... Wir alle wissen, dass das, was dazwischen kam, nicht am generellen weltweiten Wachstum lag, sondern an der Subprimekrise, initiiert durch eine Niedrigzinspolitik in Verbindung mit dem Irak-Krieg der USA und der Dummheit weltweiter Gierlappenbanken. Die Realwirtschaft ist aber gut geblieben, für mich besonders erfreulich, wie gut sich Südamerika gehalten hat - aber auch Asien. Krisen gehören dazu - aber man muss nicht immer Weltuntergang prognostizieren, wir haben -6-7 Milliarden Konsumenten weltweit, die Basics auf jeden Fall nachfragen - bei steigendem Potential. Die US-Subprime-Sache ist nur ein Symptom. Eher an den Ursachen ist man tatsächlich bei diesem "generellen weltweiten Wachstum", welches die "Realwirtschaft" keinesfalls im Status eines unschuldigen Mauerblümchen belassen hat. Ob man tatsächlich 7 Mia "Konsumenten" in diesem Sinne hat? Ich wette, es sind nur ein paar 100 Mio und die sind erstmal tendenziell eher mit dem Abtragen von Schulden und Bankgängen beschäftigt als damit den brandneuen BMW auszusuchen, den sie leasen wollen. Gibt ja auch wichtigeres als demjenigen, den man überholt hat die neuesten Abschlußleuchten zu zeigen. Was an Dax 4 oder 3000 "Weltuntergang" sein soll, das frag ich mich allerdings. Kratzt doch keinen wirklich ... eigentlich. Man kann ja auch im Casino sein Geld verzocken ... Richtig ist, dass der Downswing von 2007-2009 unnötig war. Die Realwirtschaft war in der Tat kräftig am "Geschäfte machen" und war keineswegs von den Betrügereien am U.S. Immobilienmarkt befeuert. So gesehen, kann ein weiterer Börsencrash jederzeit passieren, da er, zumindest auf den DAX bezogen, vollkommen an den Fakten vorbei geht. Der war mehr als überfällig gewesen. Was an den Fakten vorbeiging, war der grenzenlose Optimismus, der die Preise kontinuierlich nach oben trieb. Was mich ebenfalls wunderte, war die doch recht starke Entwicklung bis jetzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 13, 2010 ... Im Gegenteil: Man muss bedenken das die Schulden die wir haben, Forderungen anderer gegenüberstehen. Wenn man sich die Devisenreserven der EMs anguckt, so ergeben sich große Chancen. Die Wechselkurse werden in absehbarer Zeit eine andere Richtung einschlagen. EUR, YEN, USD, GBP etc werden auf längere Sicht gegenüber EM-Währungen dramatisch abwerten. Dies macht es für Betriebe tendenziell teurer für den Export in EMs zu produzieren und es für genau diese Staaten tendenziell günstiger, westliche Konsumgüter zu konsumieren. Unsere Exportindustrien werden profitieren, der gemeine Bürger der auf Nahrungsmittel und Brennstoffe angewiesen ist, wird eben nicht profitieren und von seinem Reichtum abgeben müssen... Dafür konsumieren EM-Bürger eben mehr... Vielleicht ist der Begriff "emerging markets" einfach völlig irreführend. Früher nannte man das "Dritte Welt", wobei man wohl nicht nur an den Konflikt der großen Systeme dachte, sondern eher an "drittklassig". Staaten, in denen dünne Oligarchien den Rahm abschöpften und der Rest unter dem Joch zu leben hatte. Das soll sich also grundlegend geändert haben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nimbus August 14, 2010 ... Man muss sich auf fragen, warum der DAX auf 4000 fallen soll, wenn die jetzt supertollen Zahlen erst in den nächsten Quartalen in den Bilanzen auftauchen werden. ... 2007 gab es doch auch "supertolle Zahlen". Ich denke, daß kann sich ruckzuck ändern, schneller als das Wetter derzeit. Richtig ist, dass der Downswing von 2007-2009 unnötig war. Die Realwirtschaft war in der Tat kräftig am "Geschäfte machen" und war keineswegs von den Betrügereien am U.S. Immobilienmarkt befeuert. So gesehen, kann ein weiterer Börsencrash jederzeit passieren, da er, zumindest auf den DAX bezogen, vollkommen an den Fakten vorbei geht. Wo wurden denn 2. Hj 2008, 1. HJ 2009 tolle Geschäfte gemacht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 14, 2010 ... Wo wurden denn 2. Hj 2008, 1. HJ 2009 tolle Geschäfte gemacht? "dass der Downswing von 2007-2009 unnötig war" wie @archim. schrieb - da ist schon was Wahres dran! Da der Einbruch 2008 offenbar keine althergebrachte Rezession (wie seit dem 2. Weltkrieg alle Jahre wieder) war, sondern vor allem ein finanztechnisches Problem bzw. eine "Banken-Panik" (wie sie zB 1907 vorkam) war, ist eigentlich logisch, daß sich die "Realwirtschaft", die Industrie, schnell von dem Schock erholen werden würde. (Dachte ich damals auch prinzipiell so, im Nachherein ist es natürlich noch klarer.) Natürlich wurde die Industrie und deren Geschäfte kurzfristig auch beeinträchtigt, aus verschiedenen Gründen wie hohe Verbindlichkeiten und Abhängigkeiten (gegenüber dem Sektor mit den großen Problemen, den Banken). Ohne Banksicherheiten läuft ja schließlich kein Handel, keine Bestellungen und dann auch keine Produktion. Daß die Industrie jetzt (wieder) halbwegs gut dasteht, ist daher aber überhaupt kein Zeichen für das Ende der Krise, die vor allem finanztechnisch bedingt war! Daß dies verdrängt, vergessen und verleugnet wird ist praktisch eine Garantie für die Fortsetzung dieser Finanzkrise --- freilich bestimmt anders als man so denkt! (sonst würde das Problem ja auch gebannt werden und sich mehr auswirken können). Ich vermute stark, daß die Finanzkrise sich weiterhin in einer chronischen Verschlechterung der Realwirtschaft/Industrie äußern wird. Dies liegt daran, daß kein Schlußstrich unter die finanztechnischen Probleme gezogen wurde... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx August 14, 2010 Verrate Du mir doch mal wie die neue Finanzreform in den USA aussieht. Die Details kenne ich nämlich nicht. In dem von Obama unterschriebenen Gesetz ist ja eine neue Form der Bankeninsolvenz geregelt, so dass der Steuerzahler dafür nicht mehr gerade stehen muss. Wie darf ich mir das vorstellen? Wie würde eine solche Insolvenz einer Bank aussehen wenn der Steuerzahler aus dem "systemischen Risiko" raus ist? Weiß keiner eine Antwort drauf??? :- Ich vermute stark, daß die Finanzkrise sich weiterhin in einer chronischen Verschlechterung der Realwirtschaft/Industrie äußern wird. Dies liegt daran, daß kein Schlußstrich unter die finanztechnischen Probleme gezogen wurde... Also ich halts nach GrünerFisher. Diese Kolumne vom Thomas Grüner aus'm Juli hat mir recht gefallen... Ein "verlorenes Jahrzehnt" ist rückblickend sicher zu konstatieren. Die derzeit herrschende Annahme, dass man von einem weiteren, unterdurchschnittlichen Jahrzehnt in Folge der schwachen letzten Dekade ausgehen muss, teilen wir jedoch ausdrücklich nicht. Diesen Trend der letzten zwölf Jahre in die Zukunft fortzuschreiben ist gefährlich. Sie laufen damit Gefahr, das komplette Ausmaß des - im März 2009 gestarteten - neuen Bullenmarktes zu verpassen! Es ist aus unserer Sicht äußerst wahrscheinlich, dass in den nächsten zehn Jahren die globalen Aktienmärkte eine überdurchschnittliche Performance einbringen werden. Sollte dies nicht gelingen, wird wohl aber zumindest ein deutlich höherer Ertrag als in festverzinslichen Wertpapieren/Anleihen zu erwarten sein. Das weit verbreitete, derzeitige Phänomen: "Ich warte auf bessere und sichere Zeiten" wird viel mehr bedeuten, einen Großteil des laufenden Bullenmarktes zu verpassen. Die jetzige Angst und Skepsis wird im Laufe der Zeit entweichen. Für die Aktienmärkte bedeutet dies deutlich bessere Zeiten. Auch wenn Sie sich dies nach dem "verlorenen Jahrzehnt" nicht vorstellen können! Ich würde das Phänomen auch xyz-Phänomen nennen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia August 14, 2010 Weiß keiner eine Antwort drauf??? :- Da musst du einfach mal in den verschiedenen Medien schauen, z.B. hier: Süddeutsche -Obamas Jahrhundertreform ein paar Anmerkungen - aus egghats blog: Goldman Sachs den Regulieren einen Schritt voraus - aus der FTD: Panische Ratingagenturen verbieten Bewertungsnutzung Gerade letzteres die Ratingagenturen betreffend finde ich richtig gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obx August 14, 2010 Da musst du einfach mal in den verschiedenen Medien schauen, z.B. hier: Süddeutsche -Obamas Jahrhundertreform Danke Antonia, finde ich trotzdem alles immer ziemlich kurz und wenig aufschlussreich, hier z.b. Erstens die Schaffung der "Resolution Authority". Demnach bekommt die Regierung das Recht, ein Finanzinstitut bei einer drohenden Pleite unter Zwangsverwaltung zu stellen und geordnet abzuwickeln. Hätte es dieses Recht schon 2008 gegeben, wäre der Zusammenbruch von Lehman Brothers verhindert worden. Der Staat ist auch nicht mehr gezwungen, Banken mit Steuermitteln zu retten. Gläubiger können daher nicht damit rechnen, dass die Regierung notfalls für ihre Ansprüche geradesteht. Das wird riskante Finanzierungen verteuern. Super :- Ich hab keinen blassen was das jetzt bedeutet. Wenn der Staat nicht mehr gezwungen ist, Steuergelder einzusetzen, was passiert dann bei einer systemischen Bank wie Lehman? Dann geht sie doch nach wie vor, also wie Lehman, Pleite. Sie reißt dann andere Banken, die Zertis oder andere Geschäftsbeziehungen mit ihr unterhält, mit in den Abgrund... Wo ist da die Neuerung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
edan August 14, 2010 Ich würde das Phänomen auch xyz-Phänomen nennen Ich freue mich über jeden mahnenden Beitrag und hoffe, das möglichst viele davon inspiriert werden. Jeder, der jetzt noch nicht eingestiegen ist, möchte bei weiter steigenden Kursen dann plötzlich doch nichts verpassen und befeuert weiter die Hausse, wenn andere schon nicht mehr kaufen. Das es beim nächsten Crash übel wird und die übelsten Horrorszenarien möglich sind, steht wohl außer Frage. Das heißt jedoch nicht, das man sich jetzt schon an die Seitenlinie stellen muß. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 14, 2010 ... Danke Antonia, finde ich trotzdem alles immer ziemlich kurz und wenig aufschlussreich, hier z.b. Erstens die Schaffung der "Resolution Authority". Demnach bekommt die Regierung das Recht, ein Finanzinstitut bei einer drohenden Pleite unter Zwangsverwaltung zu stellen und geordnet abzuwickeln. Hätte es dieses Recht schon 2008 gegeben, wäre der Zusammenbruch von Lehman Brothers verhindert worden. Der Staat ist auch nicht mehr gezwungen, Banken mit Steuermitteln zu retten. Gläubiger können daher nicht damit rechnen, dass die Regierung notfalls für ihre Ansprüche geradesteht. Das wird riskante Finanzierungen verteuern. Super :- ... Wo ist da die Neuerung? Ich glaube, da blickt niemand durch. Das sind unübersehbar viele Seiten. Das Recht "ein Finanzinstitut bei einer drohenden Pleite unter Zwangsverwaltung zu stellen und geordnet abzuwickeln" ist überhaupt nicht neu. Ein dementsprechenden "Act" (so heißen die Gesetze da drüben) gab es als Folge der "Savings & Loan Crisis" vor einigen Jahren. Der profilierte Kenner der Materie, Prof. WK Black, betont immer wieder, daß dieses Gesetz systematisch ignoriert und übergangen wird! (zb. hier am Ende der Rede) Sowas bedenken die Güner-Fisher-Permabullen natürlich nicht, wenn sie die Losung eines "neuen Bullenmarkts" ausgeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 August 14, 2010 Hier nocheinmal deutlicher: William K. Black on The Prompt Corrective Action Law My comments in the Bill Moyers Journal interview about the Prompt Corrective Action (PCA) law (adopted in 1991) have sparked considerable comment in the blogsphere. Here is the portion of the interview transcript that discusses the PCA law. WILLIAM K. BLACK: Well, certainly in the financial sphere, I am. I think, first, the policies are substantively bad. Second, I think they completely lack integrity. Third, they violate the rule of law. This is being done just like Secretary Paulson did it. In violation of the law. We adopted a law after the Savings and Loan crisis, called the Prompt Corrective Action Law. And it requires them to close these institutions. And they're refusing to obey the law. BILL MOYERS: In other words, they could have closed these banks without nationalizing them? WILLIAM K. BLACK: Well, you do a receivership. No one -- Ronald Reagan did receiverships. Nobody called it nationalization. BILL MOYERS: And that's a law? WILLIAM K. BLACK: That's the law. BILL MOYERS: So, Paulson could have done this? Geithner could do this? WILLIAM K. BLACK: Not could. Was mandated- BILL MOYERS: By the law. WILLIAM K. BLACK: By the law. Wie praktisch dann, daß die neuen Accounting Rules implementiert wurden, sie hebeln das Gesetz aus: Bill Black: U.S. Using "Really Stupid Strategy" to Hide Bank Losses Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag