Antonia Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 4, 2009 von Antonia gelöscht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Duder Dezember 4, 2009 Angemessene Leitzinsen stabilisieren das ökonomische System und halten die Einzekomponenten im Gleichgewicht. Folglich stabilisieren diese die Märkte. Das würde ich so nicht sagen. Das Thema ist sehr komplex aber der Leitzins stabilisiert und reguliert das ökonomische System mit äußerst dürftigem Erfolg. Warum sonst muss Geld gedruckt werden, welches die Märkte flutet? Würden angemessene Leitzinsen etwas stabilisieren oder regulieren, hätten wir sowas wie Booms und Crashs nicht. Und dass die Zinsen sinken liegt einfach daran, dass immer weniger Menschen bereit sind bzw. es noch schaffen, sich zu verschulden. Der Zins wird in Zukunft weiter auf einem niedrigen Niveau bleiben. Alles schon mehrfach da gewesen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 4, 2009 Der Zins wird in Zukunft weiter auf einem niedrigen Niveau bleiben. Alles schon mehrfach da gewesen. Beispiele bitte.... Ich denke mal auf Japan alleine kannst du nicht abzielen mit dieser Aussage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 4, 2009 ..... Daher sage ich: Niedrige Leitzinsen schaden dauerhaft der Wirtschaft weil Innovationen nicht vorangebracht werden .... Sehr guter post und rübergebracht, was du sagen wolltest, kann ich mich nur anschliessen. Es ist schon bemerkenswert, wie leicht man aneinander vorbeireden kann. Ja, die niedrigen Leitzinsen sind nur deshalb für die Kurse gut, weil ein fortgesetzter Bärenmarkt herrscht. Seit 2000. Für die Unternehmen und unsere Gesellschaft sind sie letztlich nur belastend. Irgendsoein Art "verlorenes Jahrzehnt" steht uns wohl bevor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Dezember 4, 2009 Das viel interessantere Problem wäre Liquidität würde den Aktienmarkt treiben aber niedrige Leitzinsen würden ihm schaden. Das widerspricht sich mE. Ich halte die Frage für ziemlich wichtig. Denn der weitere Verlauf des Aktienmarktes wird durch die Leitzinsen vermutlich massgeblich beeinflusst. Und zwar negativ bei Anhebung. Sobald 2-3 % erreicht sein werden, sollte Ende Gelände sein. Wie gesagt, ich denke die VWLer verwechseln Ursache und Wirkung: Niedrige Zinsen sind eine Reaktion der Notenbanken auf eine nachlassende Wirtschaft, natürlich reagiert der Markt an dem Tag posiv wenn die Zinsen gesenkt werden, aber mittelfristig ist es Gift - fallenden Zinsen sind ein Symptom einer nachlassenden Wirtschaft, nicht der Grund. Genauso verhält es sich bei steigenden Zinsen: Die Notenbank merkt, dass die Wirtschaft wieder höhere Zinsen verträgt, ergo stärker geworden ist und hebt die Zinsen an - das ist natürlich Gift für die Unternehmen, aber eben kein besonderes starkes Gift. Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem Professor, der da vorne eben genau diese Theorie "Steigende Zinsen -> schlecht; sinkende Zinsen -> gut" vertreten hat. Ich habe dann genau wie oben argumentiert und ihm die Entwicklung der letzten 10 Jahre vorgetragen und dann stand er da doch relativ ratlos vor seinem Modell. Mit was er dann argumentierte ist die jetzige Ralley: Diese sei ja von niedrigen Zinsen ausgelöst und zeigt damit, dass das Modell stimme. Das ist aber grundlegend falsch: Die aktuelle Ralley ist rein Liquiditätsgetrieben denn alle Assets steigen: Aktien, Anleihen, Gold, Rohstoffe. D.h. nicht die Unternehmen kommen billiger an Kredite und können so wachsen, sondern es wird Geld in den Markt gepumpt was zu Bewertung jenseits von Gut und Böse führt. Zum jetzigen Zeitpunkt also zu sagen, dass die fallenden Zinsen für den Anstieg der Kurse verantwortlich sind ist scheinheilig, denn ob dieser Anstieg nachhaltig ist, wird sich erst noch zeigen. Mein persönlicher Rat ist weiterhin, sich (mit außnahme der Leitzinsen) gar nicht mit Makrothemen zu beschäftigen, denn es macht einfach keinen Sinn: Selbst wenn man das platzen der US Häuserblase erkannt hätte, so wäre zumindest mir nichtmal im Traum eingefallen, welche Folgen das haben kann. Ergo: Die Makrothemen wahrnehmen und nicht weiter drüber nachdenken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 4, 2009 .... fallenden Zinsen sind ein Symptom einer nachlassenden Wirtschaft, nicht der Grund. ... Vor allem sind sie der Versuch einer Rettung der nachlassenden Wirtschaft. Duch "Re-Liquidation" oder "Wiederaufpumpen der deflatierten Vermögenswerte" oder wie du es auch immer nennen wirst. RL hatte den tieferen Grund angesprochen, warum dies scheitern muss. Es wird keine nachhaltige Wertschöpfung (die mit dem Ausfall/dem Abschreiben der schlechten Ideen, Konzepte und Kredite einhergehen muss) betrieben, sondern es wird ein "weiter so" betrieben, welches letztendlich erschöpfend ist. Natürlich wird daher auch der Aktienmark unter die Räder kommen, irgendwann wird sich das alles in miesen Bilanzen niederschlagen und keiner will diese völlig überteuerten Papiere mehr haben. Spannend, wie lange dieser Zyklus der Überbewertung noch andauert. Es war schon 2002/3 zu sehen, dass der Immobiliemarkt die endlose Liquidität aufsog und dieser vollkommen übertrieben aufgepumpt wurde, um die geplatzte Aktienübertreibung von 2000 aufzufangen. Das ging einige Jahre gut. Der Ersatz heute, die "emerging markets" sind jetzt schon wieder voll bis zur Halskrause. Die nächste Runde des Wiederaufpumpens könnte schneller zuende sein als sie angefangen hat. Was deinen Prof angeht (nette story): "traurig der Schüler, der seinen Lehrer nicht übertrifft" (Inschrift über dem Hörsaal da Vincis).... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 4, 2009 von Emilian ...(Inschrift über dem Hörsaal da Vincis).... Entschuldige meine Einfältigkeit, aber darf ich fragen wo sich dieser Hörsaal da Vincis befindet? Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Dezember 4, 2009 ... Mein persönlicher Rat ist weiterhin, sich (mit außnahme der Leitzinsen) gar nicht mit Makrothemen zu beschäftigen, denn es macht einfach keinen Sinn: Selbst wenn man das platzen der US Häuserblase erkannt hätte, so wäre zumindest mir nichtmal im Traum eingefallen, welche Folgen das haben kann. Ergo: Die Makrothemen wahrnehmen und nicht weiter drüber nachdenken. Genau diese Makrothemen interessieren mich. Wenn ich kein Gefühl dafür habe, wohin die Reise geht, kann ich auch nicht richtig über meine Geldanlage entscheiden. Ich meine jetzt die langfristig orientierte Geldanlage, nicht irgendwelchen kurzfristigen Anlagen. Mir war die Immobilienblase bewusst und dass das ein Tanz auf dem Vulkan war. Mir war auch klar, dass diese lasche Kreditvergabe erhebliche Auswirkungen auf die Banken haben muss. Und somit auch Auswirkungen haben muss auf die Wirtschaft. Das waren ganz schlichte Gedanken, sozusagen der normale Menschenverstand "das kann nicht gut gehen", ohne jeden VWL, BWL oder sonstigen Hintergrund. Und dementsprechend habe ich mich 2007 positioniert. Und auch jetzt sagt mein normaler Verstand, das kann nicht gut gehen. Ob ich allerdings damit richtig liege, weiß der Himmel. Ich aber handele danach. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Dezember 4, 2009 Vor allem sind sie der Versuch einer Rettung der nachlassenden Wirtschaft. Duch "Re-Liquidation" oder "Wiederaufpumpen der deflatierten Vermögenswerte" oder wie du es auch immer nennen wirst. RL hatte den tieferen Grund angesprochen, warum dies scheitern muss. Es wird keine nachhaltige Wertschöpfung (die mit dem Ausfall/dem Abschreiben der schlechten Ideen, Konzepte und Kredite einhergehen muss) betrieben, sondern es wird ein "weiter so" betrieben, welches letztendlich erschöpfend ist. Natürlich wird daher auch der Aktienmark unter die Räder kommen, irgendwann wird sich das alles in miesen Bilanzen niederschlagen und keiner will diese völlig überteuerten Papiere mehr haben. Spannend, wie lange dieser Zyklus der Überbewertung noch andauert. Es war schon 2002/3 zu sehen, dass der Immobiliemarkt die endlose Liquidität aufsog und dieser vollkommen übertrieben aufgepumpt wurde, um die geplatzte Aktienübertreibung von 2000 aufzufangen. Das ging einige Jahre gut. Der Ersatz heute, die "emerging markets" sind jetzt schon wieder voll bis zur Halskrause. Die nächste Runde des Wiederaufpumpens könnte schneller zuende sein als sie angefangen hat. Was deinen Prof angeht (nette story): "traurig der Schüler, der seinen Lehrer nicht übertrifft" (Inschrift über dem Hörsaal da Vincis).... Ich denke das kann man so unterschreiben. Zwei Fragen werden dann entscheidend sein: ( a ) Wer oder was ist der erste Dominostein ? (Immobilienblase, Staatsbankrott, etc.) ( b ) Wann ? - IMO können solche Übertreibungen sehr lange in die Zukunft verlagert werden. Na ja, er hat es schon immer gewusst: "Die Barberei kommt wieder, trotz Eisenbahnen, elektrischen Drähten und Luftballons." So far, Stairway Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 4, 2009 Entschuldige meine Einfältigkeit, aber darf ich fragen wo sich dieser Hörsaal da Vincis befindet? Keine Ahnung wo der wäre. (Padova zB würde passen....) Weiss aus dem Stegreif auch nicht, ob das überhaupt wahr ist und da Vinci überhaupt Vorlesungen abgehalten hat... Auf jeden Fall fand ich den Spruch beim Lesen mal so gut, dass ich es nie mehr vergessen hab. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 4, 2009 von Emilian Schon interessant, was man historischen Persönlichkeiten so in die Schuhe schiebt. Der Spruch hätte auch so gewirkt, der muss nicht mit falschen Geschichtswissen gedopt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Dezember 4, 2009 Genau diese Makrothemen interessieren mich. Wenn ich kein Gefühl dafür habe, wohin die Reise geht, kann ich auch nicht richtig über meine Geldanlage entscheiden. Ich meine jetzt die langfristig orientierte Geldanlage, nicht irgendwelchen kurzfristigen Anlagen. Mir war die Immobilienblase bewusst und dass das ein Tanz auf dem Vulkan war. Mir war auch klar, dass diese lasche Kreditvergabe erhebliche Auswirkungen auf die Banken haben muss. Und somit auch Auswirkungen haben muss auf die Wirtschaft. Das waren ganz schlichte Gedanken, sozusagen der normale Menschenverstand "das kann nicht gut gehen", ohne jeden VWL, BWL oder sonstigen Hintergrund. Und dementsprechend habe ich mich 2007 positioniert. Und auch jetzt sagt mein normaler Verstand, das kann nicht gut gehen. Ob ich allerdings damit richtig liege, weiß der Himmel. Ich aber handele danach. Hi Antonia, ich kann deine Position gut verstehen. Um meine Ansicht noch kurz zu erläutern: Ich halte meine VWL Kenntnisse für nicht ausreichend genug um eine korrekte Einschätzung abzugeben, Buffett geht ja ganz ähnlich vor, er kümmert sich garnicht um Makro-Themen sondern bewertet einfach nur Unternehmen. Stellt er eine Unterbewertung fest kauft er. Natürlich braucht man auch für eine Unternehmensbewertung eine grobe Makro-Einschätzung, aber alles in allem bringt für mich eine intensive Makro-Beobachtung keinen Mehrwert. Ob die Aktienmärkte hoch/runter gehen ist doch egal, hauptsache man hat zu einem günstigen Kurs gekauft. (Aber ich will hier nicht vom Thema abkommen) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 4, 2009 von Antonia Die Sichtweise von Buffett ist ja o.k., wenn man sehr sehr viel Geld hat und sehr langfristig denkt. Und es sollte wirtschaftlich langfristig aufwärts gehen. Was ist aber, wenn wir jetzt in eine zähe deflationäre Phase kommen sollten. Dann kann deine aktuell gut ausgewählte Aktie billiger und billiger werden und wenn du Pech hast, dann wird sie irgendwann auch noch uninteressant, weil das Produkt überholt ist. Buffett hat bei seiner Entscheidung, eine Eisenbahn zu kaufen, garantiert auf die Makro-Bedingungen geachtet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Dezember 4, 2009 Buffett hat bei seiner Entscheidung, eine Eisenbahn zu kaufen, garantiert auf die Makro-Bedingungen geachtet. Yeap, und zwar auf die angesprochenen sehr groben Makrotrends: Ölpreis wird steigen, mehr Güter werden von A -> B transportiert werden und Amerika wird auch aus dieser Krise hervorgehen. Ich denke da genauso. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 4, 2009 Sehr guter post und rübergebracht, was du sagen wolltest, kann ich mich nur anschliessen. Es ist schon bemerkenswert, wie leicht man aneinander vorbeireden kann. Ja, die niedrigen Leitzinsen sind nur deshalb für die Kurse gut, weil ein fortgesetzter Bärenmarkt herrscht. Seit 2000. Für die Unternehmen und unsere Gesellschaft sind sie letztlich nur belastend. Irgendsoein Art "verlorenes Jahrzehnt" steht uns wohl bevor. ich glaube das muss auch mal gesagt werden.... ich halte sehr viel von dir und deinen Posts... aber im Forum kommen halt oft Mißverständnisse rüber weil jeder nur das geschriebene Wort liest und darauf reagiert.. Wenn man persönlich miteinander redet kann man solche Mißverständnisse leichter vermeiden. Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem Professor, der da vorne eben genau diese Theorie "Steigende Zinsen -> schlecht; sinkende Zinsen -> gut" vertreten hat. Ich habe dann genau wie oben argumentiert und ihm die Entwicklung der letzten 10 Jahre vorgetragen und dann stand er da doch relativ ratlos vor seinem Modell. Mit was er dann argumentierte ist die jetzige Ralley: Diese sei ja von niedrigen Zinsen ausgelöst und zeigt damit, dass das Modell stimme. Das ist aber grundlegend falsch: Die aktuelle Ralley ist rein Liquiditätsgetrieben denn alle Assets steigen: Aktien, Anleihen, Gold, Rohstoffe. D.h. nicht die Unternehmen kommen billiger an Kredite und können so wachsen, sondern es wird Geld in den Markt gepumpt was zu Bewertung jenseits von Gut und Böse führt. Vorsicht bei sowas.. Ich teile zwar deine Meinung aber dein Prof korrigiert immer noch deine Prüfungen.. da heißt es clever umgehen mit dem Thema "Klugsch*****n" Mein persönlicher Rat ist weiterhin, sich (mit außnahme der Leitzinsen) gar nicht mit Makrothemen zu beschäftigen, denn es macht einfach keinen Sinn: Selbst wenn man das platzen der US Häuserblase erkannt hätte, so wäre zumindest mir nichtmal im Traum eingefallen, welche Folgen das haben kann. Ergo: Die Makrothemen wahrnehmen und nicht weiter drüber nachdenken. das sehe ich ganz anders... hätte ich das Makrothema nicht bei mir auf dem Schirm gehabt hätte ich 2008 massiv Aktien gehalten und nicht einen einzigen Short-Futurekontrakt. Die Makrothemen gehören sehr wohl dazu denn das Unternehmen allein kann super günstig sein... Wenn aber die Börse einbricht sinken die Kurse trotzdem egal wie günstig die Aktie ist. Daher sollte man Makro auf jedenfall beachten denn das bestimmt die Grundrichtung und -stimung an der Börse Die nächste Runde des Wiederaufpumpens könnte schneller zuende sein als sie angefangen hat. hab nur den Satz exemplarisch zitiert.. Ich stimme dir zu... glaube dummerweise vor allem dass die nächste Blase bei Anleihen besteht.. und wenn die platzen dann wird man das Kind nicht mehr aus dem Brunnen holen können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 4, 2009 hab nur den Satz exemplarisch zitiert.. Ich stimme dir zu... glaube dummerweise vor allem dass die nächste Blase bei Anleihen besteht.. und wenn die platzen dann wird man das Kind nicht mehr aus dem Brunnen holen können. Wie könnte sich sowas dann auswirken, selbst nur theoretisch? Ansonsten: selten so eine sachlich gute Diskussion hier im Forum erlebt! Was ist plötzlich mit Euch los?...... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 4, 2009 Wie könnte sich sowas dann auswirken, selbst nur theoretisch? Ansonsten: selten so eine sachlich gute Diskussion hier im Forum erlebt! Was ist plötzlich mit Euch los?...... naja wenn sich hier keiner zum "Affen" macht, dann kommt schon ne sinnvolle Diskussion raus. Wie könnte sich das auswirken... ist natürlich nur eine Theorie aber ich könnte mir folgendes Szenario vorstellen: 1. das viele Geld am Markt ist hauptsächlich in Anleihen geflossen. Zusätzlich haben Notenbank massiv Anleihen zurückgekauft um nicht nur die kurzfristigen Zinsen sondern auch noch die langfristigen Zinsen zu beeinflußen was total krank ist. 2. Die Risikoaufschläge für Versicherungen (CDS) sind schon an einigen Bereichen bedenklich angestiegen. Es muss nur ein Land pleite gehen... eins das nicht groß ist aber auch nicht klein. Dominoeffekt könnte sich auslösen und schon ist Polen im wahrsten Sinne des Wortes offen. Das geht am Kapitalmarkt dank solcher Derivate recht schnell und schon fällt das nächste Land. Der IMF wäre in meinen Augen völlig machtlos und könnte das nicht mehr verhindern. Und die die letzte Krise nochmal abgewendet haben (nämlich die Staaten selbst) wären diesmal machtlos, weil sie es sind die gerettet werden müssen. Was wäre die Folge: Staatspleiten Unternehmenspleiten Inflation und alle weiteren bekannten Folgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 4, 2009 Aber, wie man so langsam immer mehr zu lesen bekommt, gibt es ja einige "Kandidaten" die einer Staatspleite nahekommen könnten: Griechenland, Italien, Spanien, Portugal... der IWF hat zumindest Portugal diese Tage angeraten die Steuern anzuheben, um nicht die 100% Staasverschuldung gemessen am BIP zu erreichen. Die ausländischen Unternehmen ziehen nach und nach ab, oder gehen selber Pleite (siehe Qimonda/Infineon, Rohde, etc.) die einheimischen exportieren immer weniger... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 4, 2009 vielleicht noch eine Anmerkung zu den Notenbanken. Es ist eine Frechheit, dass man in den Markt angreift und Staatsanleihen einkauft um die Zinsen zu senken. Das ist ein massives Eingreifen in den Markt und verzeert diesen noch mehr als ohnehin schon. Wie lange will man sich denn gegen den Markt stellen? Das ist ein Himmelfahrtskommando, welches seinesgleichen noch sucht. Dauerhaft geht das nicht gut und gerade die Notenbanken mit ihren klugen Köpfen sollten es besser wissen. Es hat schon seinen Grund wenn die Spreads auseinandergehen und das hilft auch das Risiko darzustellen und damit auch die Liquidität entsprechend zu allokieren. Das hebeln die Notenbanken gerade weltweit aus. Eine katastrophale Politik die man da fährt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 4, 2009 von Stephan09 fuhr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 4, 2009 fuhr. Wieso, hat sich da was nachhaltig geändert? Es wäre so schön, wenn Ihr zu Euren Aussagen selbige irgendwie belegen würdet... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Dezember 4, 2009 · bearbeitet Dezember 5, 2009 von fireball Ok, jetzt ist es mal wieder soweit, jetzt mische ich mich doch ein obwohl ich eigentlich keinen Bock drauf habe, aber sowas kann man einfach nicht unkommentiert dastehen lassen und ich mach mich gern zum Affen. Schon mal was von Strömungsgrößenthese/Bestandsgrößenthese gehört ? Gemäß der auf Bestandsgrößen beruhenden These gehen monetäre Impulse vom Halten von Vermögenswerten also zb. Staatsanleihen oder sonstigen Anleihen wie zb. Pfandbriefen durch die Zentralbank aus. Durch die Strömungsgrößenthese ergeben sich monetäre Impulse aus dem Ankauf von zb. Staatsanleihen durch die Zentralbank aus, wenn jetzt keine weiteren Anleihen gekauft werden bzw. angekündigt wird keine mehr zu kaufen hören die Impulse auf und eine asymmetrie entsteht. maximale Wirkung bei Käufen und Neutralität bei keinen neuen Zukäufen. Diese Unterscheidung ist wichtig wenn die Zeit für eine Eindämmung der Geldpolitik gekommen ist, aus Sicht der Bestandsgrößenthese hieße eine Erhöhung des kurzfristigen Zinssatzes ohne gleichzeitigen Verkauf von Anleihenbeständen. Also eine langsame und Konjunkturabwürgungsunschädliche Art die Flüsse des Geldstrom zu verlangsamen. Wenn du nun die Inflation die irgendwann kommen wird im Griff haben willst gibt es die Möglichkeit diese in den Griff zu bekommen ohne eine Vollbremsung zu machen und den Schaden aufzuräumen (Leitzzinserhöhung) Die Fed hat außerdem die Möglichkeit Zinsen auf Überschussreserven zu zahlen und durch Ausgabe von Zentralbankwechsel Liquidität zu absorbieren also einfach eine gegen die andere Verbindlichkeit auszutauschen. Könnte etwas verwirrend sein für einige User die sich nicht näher damit beschäftigen, habe aber grad etwas Blutdruck. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Elvis77 Dezember 4, 2009 Könnte etwas verwirrend sein für einige User die sich nicht näher damit beschäftigen, habe aber grad etwas Blutdruck. Allerdings haben es unsere Währungshüter und Notenbanker mit der Unterscheidung von Strom und Bestandsgrößen auch nicht so drauf und mussten peinlich von einer Bank darauf hingewiesen werden das ihre Angaben zur Entwicklung des Kreditmarktes und zu Kreditimpulsen auf falsche Annahmen beruhen. Das verzetteln bei Strom- und Bestandsgrößen ist also wohl zumindest weit mehr als nur ein verbreitetes Problem von Studenten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 4, 2009 Nicht nur von Studenten. Was Ihr da im Moment kommentiert ist monetäre Wirtschaftswissenschaft pur (ich hoffe, dieser Ausdruck wird mir abgenommen...), die mit Sicherheit nur Eingeweihte in der Materie verstehen. Es ist für dieses Forum sicher eine Ehre, Euch hierzuhaben, aber wir "normal Sterbliche" hätten nur gern gewusst - durch Kommentare zu den Erklärungen - wie Ihr Fachleute die Richtungen der derzeitigen Strömungen seht. Wayne hat seine Meinung ja schon klar genug geäussert, pessimistischer könnte sie nicht ausfallen, und sie wird duch das gestützt was man so in der Presse liest (und hilft zumindest mir gut, gewisse Sachen zu verstehen, z.B. warum sich plötzlich wieder - seit den 80er Jahren - der IWF für unsere Finanzpolitik interessiert. Aber ich verstehe auch, dass Ihr Fachleute solche tiefgehenden Aspekte Nicht-Eingeweihten nicht erklären könnt, es ist einfach zu komplex. Aber komplex für den Normalbürger ist auch die Idee, die Nationen der Welt könnten in den Staatsbankrott fallen "à la Island", unvorstellbar sowas, und man macht sich da natürlich schon Gedanken ob das eintreffen kann, und wie's dann im Alltag aussieht. Bisher haben es ja gewisse Nationen geschafft, aus ihren tiefen finanziellen Miseren irgendwie herauszukommen (Argentinien, Japan), wenn es aber im bereits genannten Domino-Effekt anfängt alle zu betreffen, tja, was passiert dann? Unter diesem Aspekt gesehen, verstehe ich jetzt warum gesagt wird: "Wenn Gold, dann physisch!" Dann sind nämlich ETFs, Fonds und weiss der Geier was noch genauso wertlos wie das gedruckte Papier oder eine Postkarte vom Eiffelturm. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Dezember 4, 2009 Ja so ist die Welt Elvis. Möchte noch anmerken das die Stabilisierung des Hausmarktes und die dadurch bewirkte Limitierung des Kreditkostenanstieges von meinem Vorredner der es doch als Frechheit betitelt hat zeigt das diese Instrumente etwas bewirken. Um es dir einfacher zu machen (auch wenn wiederum langweiliger für mich) brauchst du gar nicht so sehr auf meine Argumente eingehen sondern lediglich einen anderen genauso effektiven Weg aufzuzeigen den die Fed hätte gehen können. Und wenn wir grad dabei sind #226 Klar können Unternehmer sich auf mehrere Jahr finanzieren und die Zinsen sind theoretisch ganz toll aber halt nur in der Theorie, in der Praxis musst du die Kreditzinsen erst mal bekommen Und zu euren Argumenten mit niedrigen Leitzinsen und hohen Leitzinsen und die damit verbunden sinnvolleren und "echten" Innovationen schon mal den Verschuldungsgrad der Unternehmen in eure hoch wissenschaftlichen Betrachtungen mit einbezogen ? So rein interessehalber will ja auch noch a bisserl was lernen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag