Reigning Lorelai November 30, 2009 · bearbeitet November 30, 2009 von Reigning Lorelai Wenn du schon einlaedst. Ich gehe von einer steigenden Umlaufrendite aus. Und zwar nicht aus Gründen des leitzinsniveaus, sondern aus Gründen der Bonitaet. Die enorme Verschuldung der Staaten ist schon ein Thema und auch Clinton wurde '94 vom Bondmarkt in Knie gezwungen. Mit der steigenden Benchmarkt im entsprechenden Waehrungsraum, werden auch die restlichen Zinsen ansteigen. Man schiebt die Verluste einfach vor sich her in der Hoffnung, dass man in der Zwischenzeit genug verdient; und auch das geht nur, indem Fannie und Freddie inzwischen Hypotheken mit 125% des zu beleihenden Hauses akzeptieren, von den Steuervorteilen einmal abgesehen. Ein Japanszenario mit offiziellen Nullzinsen, die aufgrund mangelnder Bonitaet unterlaufen werden, schließe ich nicht aus. Ich glaube da widerspreche ich dir jetzt einfach mal gar nicht.... denn die Notenbanken wollen die Zinsen niedrig halten. Der Markt wird das immer nicht mehr akzeptieren... Denn wie du zwischen den Zeilen richtig bemerkst kann die Notenbank nur die kurzfristigen Zinsen beeinflußen nicht aber die langfristigen bzw. die Marktzinsen. Ich glaube sogar ehrlich gesagt, dass in diesem Bereich die Blase platzen wird. Es wird ein Staat schuldentechnisch in die Knie gezwungen werden..... und dann fängt das Domino-Spielchen an. Und wer soll dann denn noch retten? Die Staaten als weißer Ritter fallen dann aus. Und wenn die Staaten am Ende sind sind es auch die Unternehmen und der Markt wird - wie in Alternative 1 - bereinigt. Deine Ausführungen sind also eine Fortführung von dem was ich geschrieben habe. Ich wollte es nur kurz halten. Hätte ich ausführlich geschrieben hätte ich noch ein paar Statistiken die ich sonst in der Uni verwende mit reingebracht und das Thema ausführlicher behandelt um dann letztendlich im Zukunftsausblick deine Zeilen ausführlich darzustellen. Wayne, ich denke Japan kann sich noch selbst aus dieser Lage retten: Was man nun braucht sind negative Leitzinsen, Ankauf von Anleihen und endlich eine Liberalisierung der Wirtschaftsmärkte. Ich bezweifle das irgendeine Regierung die Eier dazu hat, aber wenn dann könnte Japan durch diese Maßnahmen Schlimmeres verhindern - ist diese Woche ein guter Artikel im Economist dazu drin. Wo der Stein des Anstosses herkommt ist egal wobei ich in der Tat auf Japan setze. Leider ist jetzt der Beitrag von mir ein wenig aus dem Context gerissen und bezieht sich nicht genau auf das Thema oben. Japan hat negative Leitzinsen seit zig Jahren. Anleihen ankaufen ist linke Tasche rechte Tasche. Man versucht hier nur das langfristige Zinsniveau zu senken. Gegen den Markt kannst du dich nicht dauerhaft stellen. Und Liberalisierung der Wirtschaftsmärkte? Damit findest du derzeit bestimmt viele Freunde in der Politik. Aber wie gesagt: Die Struktur Japans sagt mir eigentlich schon dass dieser Staat langfristig keine Chance hat. Er wird die Schulden nicht zahlen können weil der Staat zu viel davon hat und die Bevölkerung zu alt ist bzw. zu schnell altert. Deine Ausführungen sind also durchaus richtig und ich weiß was du meinst.... aber ich glaube dass Japan vielleicht nicht der erste ist der über den Jordan geht aber mit dabei sein wird unter den ersten. Und wenn Japan fällt, fällt sowieso das ganze System. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver November 30, 2009 · bearbeitet November 30, 2009 von John Silver Meine umfassende These... wow das ist schön gesagt.. gut ich schreib das mal kurz & knapp hoffe aber dass ich dann deine Frage richtig beantworte. Warum glaube ich, dass Zinssenkungen für die Börse schlecht sind? Diese These sollte sich mittlerweile bei jedem von mir rumgesprochen haben. Ich glaube, dass sinkende Leitzinsen ein Indikator für die Börse sind rauszugehen. Das gilt aber nur wenn zum einen ein Zinssenkungszyklus ins Haus steht und man rechtzeitig rausgeht. Woran mach ich das unter anderem fest: Im Jahr 2000 nach dem Platzen der NE-Blase wurden die Zinsen gesenkt. Dennoch fiel die Wirtschaft drei Jahre wie ein Stein und die Börsen gleich mit. Das selbe Spiel im Jahr 2007. Damals im Oktober hab ich sogar hier im Forum geschrieben "Raus aus dem Markt"... aber viele haben mir ja nicht geglaubt. Ein schöneres Signal konnte man nicht bekommen --> es gibt zwei wertvolle Signale für die Börse: 1) Leitzinsen 2) inverse Zinsstruktur. ... Hallo! Bei Deinen Ausführungen bin ich bei der inversen Zinsstruktur hängen geblieben. Leider habe ich dazu in Deinem doch sehr ausführlichen Posting nichts dazu gelesen (oder habe ich das nur überlesen?). Ich habe zur inversen Zinsstruktur eigentlich nur zwei Ereignisse im Gedächtnis, denn so oft kommt sie ja auch nicht vor: Zum einen die Zeit zwischen 1990 und 1992 (etwa ,nagel mich da bitte nicht exakt fest), also nach der Wiedervereinigung, und zum anderen die Zeit Herbst 2008 bis Ende Winter/frühes Frühjahr 2009. Aus meiner Erfahrung führte das zu einem Wirtschaftsaufschwung bzw. zu einer starken Börsenerholung ( die hat ja noch jeder vor Augen). Wie ist denn DEINE Meinung dazu? Hast Du zu diesem Thema schon etwas geschrieben? Kann mir da vielleicht dann jemand einen Hinweis/Verweis zu geben? Oder kannst Du Dich kurz dazu äußern (ich mein wirklich kurz, Dir müssen bei Deinen Postings vor lauter tippen schon die Finger bluten..freu mich natürlich aber auch über eine längere Anwort). Gruss John Silver Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Reigning Lorelai Hallo! Bei Deinen Ausführungen bin ich bei der inversen Zinsstruktur hängen geblieben. Leider habe ich dazu in Deinem doch sehr ausführlichen Posting nichts dazu gelesen (oder habe ich das nur überlesen?). Ich habe zur inversen Zinsstruktur eigentlich nur zwei Ereignisse im Gedächtnis, denn so oft kommt sie ja auch nicht vor: Zum einen die Zeit zwischen 1990 und 1992 (etwa ,nagel mich da bitte nicht exakt fest), also nach der Wiedervereinigung, und zum anderen die Zeit Herbst 2008 bis Ende Winter/frühes Frühjahr 2009. Aus meiner Erfahrung führte das zu einem Wirtschaftsaufschwung bzw. zu einer starken Börsenerholung ( die hat ja noch jeder vor Augen). Wie ist denn DEINE Meinung dazu? Hast Du zu diesem Thema schon etwas geschrieben? Kann mir da vielleicht dann jemand einen Hinweis/Verweis zu geben? Oder kannst Du Dich kurz dazu äußern (ich mein wirklich kurz, Dir müssen bei Deinen Postings vor lauter tippen schon die Finger bluten..freu mich natürlich aber auch über eine längere Anwort). Gruss John Silver Ich machs kurz weil jetzt gleich noch Besuch kommt und wir die Patriots in New Orleans anschauen wollen: Ich habe noch nichts dazu geschrieben weil ich noch nie gefragt wurde. Viele Statisitken und Infos habe ich aber jetzt leider nicht hier griffbereit. Da müsste ich dich um ein bis zwei Wochen vertrösten wenn das in Ordnung ist. Inverse Zinsstrukturkurve bedeutet ja letztendlich, dass langfristige Anleihen eine geringere Rendite haben als kurzlaufende Anleihen. Oder anders ausgedrückt: Aktuelle Risiken sind höher als langfristige was eigentlich ungewöhnlich ist. Des Weiteren deutet aber auch eine inverse Zinsstruktur (und das ist der interessante Bereich an), dass eine Leitzinsenkung erwartet wird und die kurzfrstigen Zinsen schon bald fallen. Die Erwartung an die Notenbanken steigen also schon entsprechend. Leider habe ich die Statistiken der Notenbanken hier gerade nicht greifbar. Es ist aber so, dass inverse Zinskurven mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit seit gut 30 Jahren (weiter habe ich nicht zurückverfolgt) eine Rezession ankündigen. So hatten wir 1991 eine aber auch 2000 oder eben im Jahr 2007. Kurz darauf sind dann jeweils die Leitzinsen gefallen und damit sind wir wieder beim ursprünglichen Argument. Wichtig ist also immer wann im Zyklus dies Zinskurve zum ersten mal invers war. Das war sie 1991, 2000 und 2007... ich glaube 1998 bei der Pleite von LTCM war sie auch kurz invers aber korrigierte wieder relativ schnell. Die inverse Zinsstrukturkurve ist also ein 1. Indikator der darauf hinweist, dass etwas schief läuft. Ein Fehlindikator ist aber möglich weil es halt schlichtweg "Marktzinsen" sind. Der Leitzinssenkungszyklus ist dann mehr oder weniger nur noch die Bestätigung. Beide Theorien werden von Profis kaum bis gar nicht beachtet. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. In den Medien spielt das oft keine Rolle weshalb man genau selber nachschauen muss. Im Sommer 2007 bin ich z.B. nur durch einen Kommentar von Jens Korte - der ja auch in New York lebt - von n-tv auf diese Tatsache aufmerksam geworden. Einen sehr guten Artikel findest du hier: http://www.investopedia.com/articles/basics/06/invertedyieldcurve.asp Sehr interessant dabei: Jens Korte ist stets ein sehr neutraler Berichterstatter. Er sagte damals aber dass viele Händler meinten "diesmal sei alles anders, weil..." ... er äußerte damals schon Zweifel warum diesmal alles anders sein sollte. Und der o.g. Artikel sagt auch: While experts question whether or not an inverted yield curve remains a strong indicator of pending economic recession, keep in mind that history is littered with portfolios that were devastated when investors blindly followed predictions about how "it's different this time". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Bärenbulle Bei Deinen Ausführungen bin ich bei der inversen Zinsstruktur hängen geblieben. Leider habe ich dazu in Deinem doch sehr ausführlichen Posting nichts dazu gelesen (oder habe ich das nur überlesen?). Ich habe zur inversen Zinsstruktur eigentlich nur zwei Ereignisse im Gedächtnis, denn so oft kommt sie ja auch nicht vor: Zum einen die Zeit zwischen 1990 und 1992 (etwa ,nagel mich da bitte nicht exakt fest), also nach der Wiedervereinigung, und zum anderen die Zeit Herbst 2008 bis Ende Winter/frühes Frühjahr 2009. Aus meiner Erfahrung führte das zu einem Wirtschaftsaufschwung bzw. zu einer starken Börsenerholung ( die hat ja noch jeder vor Augen). Wie ist denn DEINE Meinung dazu? Hast Du zu diesem Thema schon etwas geschrieben? Kann mir da vielleicht dann jemand einen Hinweis/Verweis zu geben? Inverse Zinsstruktur ist der Vorbote einer Rezession. Die inverse Zinsstrukturkurve ..... Einen sehr guten Artikel findest du hier: http://www.investope...dyieldcurve.asp Oder siehe auch hier im Forum: http://www.wertpapie...leihen-anlegen/ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kosto1929 Dezember 1, 2009 Markt Eine starke Rallye nach oben ist unwahrscheinlich, weil es so wenig Bären wie lange nicht gibt und der Optimismus stark angestiegen sind, dabei der Markt aber nicht nach oben kommt. Alle fasseln von der Jahresschlussrallye. Die Mehrheit bekommt selten Recht. Daher ist es wahrscheinlicher, dass der Markt korrigiert bzw. in einer Seitwärtsrange bleibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Dezember 1, 2009 Insofern ist die Wirtschaft also im Inneren - im Kern - verfault und kaputt aber nach aussen sieht alles gut aus, ... Diese Sicht ist mMn zu einseitig und wird in der Pauschalität der "Realwirtschaft" kaum gerecht. Oder anders gesagt: Deine Banker-Kollegen nehmen sich einfach zu wichtig . Natürlich hat die Geldpolitik großen Einfluss auf die "Realwirtschaft". Leider oft zu großen. Aber wirklich schädlichen Einfluss hat eine Zinssenkung höchstens für die Finanzbranche. Nur weil die Finanzwirtschaft verfault scheint/ist, gilt dies aber nicht für die gesamte Wirtschaft. Die Realwirtschaft kann durch Zinssenkungen nicht verfaulen. Sie kann höchstens gefährdet werden durch das Abwürgen von Krediten oder durch emotional bedingte Nachfrageengpässe. Ein Industrieunternehmen arbeitet aber wegen einer Zinssenkung höchstens besser (weil es Investieren kann) als schlechter. Deswegen sind sinkende Zinsen auch nicht ursächlich für realwirtschaftliche Probleme. Kritisch wird eine zu lockere Finanzpolitik für die Realwirtschaft erst dann wieder, wenn sich die Gefahr eines finanzwirtschaftlichen Schocks aufgrund einer erneuten Blasenbildung abzeichnet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Emilian ... Ein Industrieunternehmen arbeitet aber wegen einer Zinssenkung höchstens besser (weil es Investieren kann) als schlechter... Die Konkurrenz dieses Industrieunternehmens aber eben auch, oder? Es verzögert sich also der Moment, der die Spreu vom Weizen trennt. (schöner Reim!) Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Bärenbulle Die Konkurrenz dieses Industrieunternehmens aber eben auch, oder? Es verzögert sich also der Moment, der die Spreu vom Weizen trennt. (schöner Reim!) Gruß Emilian. Frage mich warum alle davon ausgehen, dass es immer riesige Überkapazitäten im Markt gibt. Natürlich müssen sich die Unternehmen ständig an die wechselnden Bedürfnisse neu anpassen. Aber man sollte nicht vergessen, das die Menschen im Prinzip unersättlich sind. Oder glaubt Ihr vielleicht, die arme chinesische Landbevölkerung würde nicht zur Not sogar ein Auto von GM fahren wollen? Und wo vor der Krise Bedarf war, da ist er meist auch heute noch. Auch wenn die Menschen vielleicht definesiver agieren und zur Zeit etwas mehr sparen. Das kann sich und wird sich auch wieder ändern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Dezember 1, 2009 Das wäre die positive Sichtweise (,die ich natürlich auf den 1. Blick gern mit Dir teile). Aber es heißt in dieser Formulierung auch: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel --> nach der Krise einfach so weitermachen. Sollten wir nicht etwas aus der Geschichte lernen, unsere Lehren daraus ziehen? Unersättlichkeit ist das eine, Bedürfnisse befriedigen im Einklang mit den vorherrschenden Bedingungen das andere. Das könnte z.B. auch heißen (reine, sehr frei Hypothese), dass wir (z.B. Westeuropäer & Co.) im Durchschnitt eben auch ein stückweit ärmer werden könnten (solang es sich in Grenzen hält, wär es ja auch nicht das Problem). Was meinst Du dazu? Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Dezember 1, 2009 Natürlich hat die Geldpolitik großen Einfluss auf die "Realwirtschaft". Leider oft zu großen. Aber wirklich schädlichen Einfluss hat eine Zinssenkung höchstens für die Finanzbranche. (...) Ein Industrieunternehmen arbeitet aber wegen einer Zinssenkung höchstens besser (weil es Investieren kann) als schlechter. Deswegen sind sinkende Zinsen auch nicht ursächlich für realwirtschaftliche Probleme. @bärenbulle, weisst du überhaupt, was du da geschrieben hast? So etwas ärgert mich. Meistens klicke ich einfach weiter und denke mir meinen Teil. Eigentlich bin ich gerade von dir aber etwas anderes gewohnt. Denk einfach nochmal drüber nach: Niedrige Zinsen sind ein Ausdruck für die allgemeine Schwäche einer Volkswirtschaft. Sie weisen in letzter Konsequenz darauf hin, dass es keine sinnvollen oder sagen wir einfach rentablen Investments mehr gibt. Also müssen die verbliebenen Oppurtunitäten mit niedrigen Zinsen erschlossen werden. Nimm einfach den Unterschied zwischen den Volkswirtschaften in Brasilien, Australien und den USA bzw. Europa oder Japan. Im ersten Land hast du eine moderate Inflation, eine starke Währung, einen hohen Zinssatz (9%) und ein hohes Wirtschaftswachstum. Im zweiten Land hast du eine starke Währung, einen moderaten Zinssatz, ein moderates Wirtschaftswachstum und eine ansteigende Inflation, also ein Wirtschaftswachstum oberhalb des Potenzials. Im dritten Land hast du eine schwache Währung, kein Wirtschaftwachstum, keine Zinsforderungen und auch keine Inflation. Nun überlege einmal, in welcher Reihenfolge sich die zukünftige Potenz der Volkswirtschaften entwicklen wird. Dann wird dir klar, warum die Erhöhung des Leitzinses in Australien heute Nacht ein Zeichen für die Stärke der Volkswirtschaft ist und warum bei allen Eingeweihten bei einer inversen Zinskurve die Warnlichter angehen. Deshalb unterstelle ich der aktuellen Bundesregierung bei Ihren Bemühungen, die sich abzeichnende Kreditklemme durch massive Staatshilfen zu "bekämpfen" auch schlicht Inkompetenz. Dort wird wieder einmal an den Folgen einer Entwicklung herumgedoktert anstatt die Ursachen anzugehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kosto1929 Dezember 1, 2009 Deshalb unterstelle ich der aktuellen Bundesregierung bei Ihren Bemühungen, die sich abzeichnende Kreditklemme durch massive Staatshilfen zu "bekämpfen" auch schlicht Inkompetenz. Dort wird wieder einmal an den Folgen einer Entwicklung herumgedoktert anstatt die Ursachen anzugehen. Was wäre aus deiner Sicht die Ursache und das richtige Mittel die Kreditklemme zu beheben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Carlos Was wäre aus deiner Sicht die Ursache und das richtige Mittel die Kreditklemme zu beheben? aha... Jemand vom Wirtschafts- oder Finanzministerium hat sich zwischen uns eingeschlichen... @kosto: Spass verstehen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 1, 2009 .... Dann wird dir klar, warum die Erhöhung des Leitzinses in Australien heute Nacht ein Zeichen für die Stärke der Volkswirtschaft ist .... Uhuh. Im grossen gesehen kann das auch als ein Zeichen der Schwäche verstanden werden. Die Senke für carry trades wird tiefer gemacht... Die japanischen Gerontokraten diskutieren dazu passend auch die Ausweitung der quantitativen Erleichterung. Aber was sag ich, hier ist das Neueste: Quantifying The USD-JPY Carry Trade Ratio Following Australia's Interest Rate Announcement Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Dezember 1, 2009 Niedrige Zinsen sind ein Ausdruck für die allgemeine Schwäche einer Volkswirtschaft. Sie weisen in letzter Konsequenz darauf hin, dass es keine sinnvollen oder sagen wir einfach rentablen Investments mehr gibt. Also müssen die verbliebenen Oppurtunitäten mit niedrigen Zinsen erschlossen werden. Stimmt! Es gibt zur Zeit wenig rentable Investments, weil die Nachfrage eingebrochen ist. Die bestehenden Kapazitäten reichen schliesslich aus, um die wichtigsten Bedürfnisse der westlichen Welt zu befriedigen. Im Prinzip kann man dies aber auch positiv sehen. Der westlichen Welt geht es so gut (obwohl Sie gerne jammert), dass nur noch durch niedrige Zinsen auch die hintervorletzten Prio3-Bedürfnisse erschlossen werden können. Das ist eine schlaue Interpretation Deinerseits, Sie ist aber doch grundsätzlich positiv zu werten. Sei doch froh. Und es wird immer Bedürfnisse geben die sich noch befriedigen lassen. Zur Not kaufst Du Dir eben einen roten Ferrari, wenn sonst nichts mehr geht. Konsequenz der zeitigen Situation ist daher nur, dass die Preise sinken (oder zumindest nicht steigen). Die Preis sinken solange, bis die Nachfrage wieder steigt. Ob Sie soweit sinken, dass sich die Chinesische Landbevölkerung einen GM leisten kann lasse ich mal dahingestellt. Die Preissenkung ist im Grunde aber doch auch positiv. Ich teile die Meinung von RL, dass die Krise entsprechend viele positive Seiten mit sich bringt, denn die Krise führt nun dazu, dass die Unternehmen ihre Preise senken müssen. Dazu ist es erforderlich, dass Sie Ihre Produktivität steigern also ihre Kosten senken. Das passiert gerade im großen Stil. Der Beitrag von RL las sich für mich nur so, dass man dieses "reinigende Gewitter" und die Effizeinzsteigerungen durch niedrige Zinsen verhindern würde. Das ist aber nicht so. Die Unternehmen lassen trotz niedriger Zinsen gerade ein Effizienzprogramm nach dem anderen durchlaufen. Ich arbeite selbst fleißig daran;-) Daher sehe ich auch keine "verfaulende" Wirtschaft. Im Gegenteil. Die Anpassungsprozesse benötigen aber Zeit und die niedrigen Zinsen mildern zur Zeit den Schock. Viele meiner Kunden sehen auch wieder Licht am Ende des Tunnels. In der Realwirtschaft funktioniert meiner Meinung nach alles wie es soll. Wir durchlaufen allerdings Strukturveränderungen, die durch die Globalisierung induziert werden. Australien profitiert von Rohstoffhunger der Chinesen und Inder. Die dortigen Länder profitieren davon, dass sich die Bedürfnisse der ärmeren Bevölkerungsschichten ausbeuten bzw. entwickeln lassen. Ich sehe da aber keinen Wiederspruch zu meinen Aussagen. Die Wirtschaft dort mag gesünder sein. Die Gefahr von ungebremsten Strukturveränderungen wie Sie dort zu beobachten sind, ist aber nun mal, dass dadurch Schockeffekte ausgelöst werden können. Problematisch sehe ich an den Rändern solcher Strukturveränderungen vor allem die Finanzbranche, die ein potenzielles Risiko darstellt, sofern Sie ungezügelt - z.B. in den EMs - spekulieren kann, wodurch schwer kontrollierbare Fehlsteuerungseffekte und letzlich Schocks entstehen können. So gesehen sind niedrige Zinsen sicher ein Spiel mit dem Feuer. Aber zu behaupten Sie seinen schlecht für die Wirtschaft ist wohl zu einseitig. Vor allem haben niedrige Zinsen zunächst mal positive Effekte. Wobei Sie langfristig aufgrund einer erneuten Blasenbildungsgefahr natürlich auch negative Effekte haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kosto1929 Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von kosto1929 Der Markt läuft gerade gegen meine Position... Ich halte immer noch 50% Shorts in US-Einzelwerten, nachdem ich gestern wieder bei 2 der Intraday stärkeren Short-Titel die Gewinne mitgenommen habe. Da gestern von US-Börsengewinn meine Gewinne weitergestiegen sind, obwohl der Markt sich erholt hat, bin ich in den Shorts geblieben. Da kann heute einiges von auf der Strecke bleiben. Ich werde es erleben, aber die US-Börsen werden wohl 0,8-1% höher eröffnen und an meinen Gewinnen nagen. Longs halte ich aktuell keine. anm. der es (s&p future) hat den kurzfr. abwärtstrend gebrochen und ist wieder in die seitwärtsrange zurückgekehrt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
armerTor Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von armerTor Der Markt läuft gerade gegen meine Position... Ich halte immer noch 50% Shorts in US-Einzelwerten, nachdem ich gestern wieder bei 2 der Intraday stärkeren Short-Titel die Gewinne mitgenommen habe. Da gestern von US-Börsengewinn meine Gewinne weitergestiegen sind, obwohl der Markt sich erholt hat, bin ich in den Shorts geblieben. Da kann heute einiges von auf der Strecke bleiben. Ich werde es erleben, aber die US-Börsen werden wohl 0,8-1% höher eröffnen und an meinen Gewinnen nagen. Longs halte ich aktuell keine. anm. der es hat den kurzfr. abwärtstrend gebrochen und ist wieder in die seitwärtsrange zurückgekehrt. @Kosto Mit dem Marktausblick in diesem Thread dürfte eher die strategische Positionierung ( Asset Allocation ) der kommenden Monate und insbesondere Jahre gemeint sein und nicht das persönliche Schicksal der nächsten 8 Stunden... Grüße! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 1, 2009 Morgan Stanley (Europa) meint, dass die Aktienmärkte 2010 in eine Stagnations- und Abschmelzphase eintreten werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Geldmachine Dezember 1, 2009 Morgan Stanley (Europa) meint, dass die Aktienmärkte 2010 in eine Stagnations- und Abschmelzphase eintreten werden. Die plappern doch nur von dem was zw. 2000-2009 passiert ist nach und verpacken es als neu, mehr machen die auch nicht. ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dagobert Dezember 1, 2009 "We face two possible states of the world. One is a world in which our economic problems are largely solved, profits are on the mend, and things will soon be back to normal, except for a lot of unemployed people whose fate is, let's face it, of no concern to Wall Street. The other is a world that has enjoyed a brief intermission prior to a terrific second act in which an even larger share of credit losses will be taken, and in which the range of policy choices will be more restricted because we've already issued more government liabilities than a banana republic, and will steeply debase our currency if we do it again. It is not at all clear that the recent data have removed any uncertainty as to which world we are in." "In my estimation, there is still close to an 80% probability (Bayes' Rule) that a second market plunge and economic downturn will unfold during the coming year. This is not certainty, but the evidence that we've observed in the equity market, labor market, and credit markets to-date is simply much more consistent with the recent advance being a component of a more drawn-out and painful deleveraging cycle. Meanwhile, valuations are clearly unfavorable here, and even under the typical post-war recovery scenario, we are observing an increasing number of internal divergences and non-confirmations in market action." Quelle: John Hussman: Reckless Myopia Sweet Dreams.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 1, 2009 Ja, dieser Aufsatz von Hussman hat manchen starken Moment. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Wave XXL Dezember 1, 2009 Wo liegt der Widerspruch? Zu niedrige Zinsen sorgen ja nur dafür dass Kredite billiger werden und sich Investitionen leichter lohnen. Leider wird in solchen Phasen nach dem verdauten Schock jeder Mist finanziert und es fließt Geld in Projekte die nicht wirklich sinnvoll sind und nicht wirklich wettbewerbsfähig. Es werden also "Zombie-Jobs" geschaffen die eigentlich gar nicht existieren würden. Auch viele Firmen entwickeln sich zu Zombies da diese unter normalen Marktbedingungen schon gar nicht mehr existieren würden. Aber die niedrigen Leitzinsen erhalten alles am Leben.... Sprich: Mein Glaube und mein Verständnis ist, dass die Rezession ein Segen ist. In der Krise werden die Fehler des Aufschwungs korrigiert... vergleichbar mit einem reinigenden Gewitter. Aber dieses reinigende Gewitter wird mit allen Mitteln verhindert von den Notenbanken. Ich sehe das anders: Eigentlich sind die Zinsen für einen Unternehmer ja nur eine Kostenkomponente, wie Rohstoffkosten usw. Wenn die Zinsen sinken, dann lohnen sich meine Investitionen schneller, logisch. Aber wo ist das Problem? - Wenn die Rohstoffpreise sinken, lohnen sich bestimmte Techniken wieder, wenn die Zinsen sinken, dann lohnen sich bestimmte Investitionen wieder. Es wird dann zu einem Problem, wenn die Zinsen wieder steigen, und das Unternehmen das FK mit variablem Zins finanziert hat, und somit aus einem profitablem plötzlich ein unprofitables Projekt wird (Vgl Subprime-Krise). Von "normalen" Marktbedingungen kann man IMO garnicht sprechen, denn warum sollte es denn nicht "normal" werden, dass wir sehr niedrige Leitzinsen haben? Das reinigende Gewitter, von dem du sprichst, wäre sicherlich mal angebracht, aber das Verhindern von eben diesem hat IMO mehr mit den staatlichen Rettungsaktionen für diverse Konzerne zu tun, als mit niedrigen Zinsen. Zur Lage am Aktienmarkt vertrete ich deine Meinung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Dezember 1, 2009 Whow, das nenn ich einen Ausblick, den SocGen hier abgegeben hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Dezember 1, 2009 · bearbeitet Dezember 1, 2009 von Bärenbulle Ja, dieser Aufsatz von Hussman hat manchen starken Moment. Na ja, aber der Artikel ist auch ziemlich einseitig. Der feine Herr Hussman schaut anscheinend in typisch amerikanischer Manier nur auf die US Large Caps. Die sind zur Zeit auch überbewertet (siehe Tabelle). Wenn auch keine 40%. Aber die restliche Welt ist im Gegensatz dazu eher unterbewertet. Den sollte man mal darauf hinweisen, dass wir in einer globalisierten Welt leben. Bis auf die US Large Caps liegen alle Aktienstile/Regionen unter dem langjährigen KBV von ca. 1,8. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Dezember 1, 2009 Whow, das nenn ich einen Ausblick, den SocGen hier abgegeben hat. Was sind das für Leute von der SocGen, die sowas schreiben? Es irritiert mich schon, wenn eine Bank so negativ drauf ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pascal1984 Dezember 1, 2009 Was sind das für Leute von der SocGen, die sowas schreiben? Es irritiert mich schon, wenn eine Bank so negativ drauf ist. Nicht alle banken sind gleich... vielleicht eine der banken mit short positionierung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag