Zum Inhalt springen
Grumel

Warum mögen Dt. Politiker Hedge Fonds nicht

Empfohlene Beiträge

Grumel

Ist das sonst schon wem aufgefallen, bei den ganzen Finankrisendebatten betonen die Deutschen dauernd Hedgefonds? Irgendwer eine Idee Warum?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Antonia
· bearbeitet von Antonia

Ist das sonst schon wem aufgefallen, bei den ganzen Finankrisendebatten betonen die Deutschen dauernd Hedgefonds? Irgendwer eine Idee Warum?

 

Nee, warum?

 

Heuschrecken?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
35sebastian

@grumel, antonia

 

unwissend? oder tut ihr nur so?

 

Wer sich einmal genau mit diesen Produkten befasst, kann schon ins Grübeln kommen.

 

Gerade diese Woche wurde der Manager eines großen Hedge _Fonds in den USA öffentlichkeitswirksam verhaftet.

 

Die Faz titelte: "Börsenaufsicht jagdt Hedge Fonds wie die Mafia."

 

Hochrangige Manager sind in diesen Fall verwickelt.

 

Und jetzt der aktuelle Fall in Deutschland. Da betreibt ein Diplom Psychologe aus Mörfelden seit Jahren K1 fonds als GBR.

 

Der ansonsten auskunftfreudige Herr verschweigt wohl,

 

das seine Fonds , vor allem sein K1 Global Spezial - der natürlich seit 13 Jahren alle anderen Benchmarks absolut outperformte -

und das Indexzertifikat als Turbo

 

auf den Virgin Islands aufgelegt sind.

 

Nun steht der Eigentümer unter Betrugsverdacht, alle Aktivitäten von Hedge- Concept etc. sind untersagt bzw. wurden eingestellt.

 

Ein Schaden von 600 Millionen wird genannt. Wahrscheinlich sind auch Tausende Privatanleger in D betroffen.

 

Leider setzt bei vielen Menschen immer noch das Gehirn aus, das ansonsten hervorragend funktioniert , wenn hohe Gewinne mit sicheren Anlagen

 

versprochen werden.

 

Die Formel: hohe Rendite und gleichzeitig Sicherheit stimmt nie.

 

Wer das glaubt, ist dumm!

 

Wer das verspricht, ein Lügner oder Betrüger

Hier ein Link zum Fall:

 

Mein Link

 

 

Passend dazu ein Buch, das ich gerade lese:

 

Annette T: Die Gier war grenzenlos.

 

Eine deutsche Börsenhändlerin packt aus.

 

Die Wirklichkeit ist schlimmer als man zu denken wagt.

 

Und W. Buffett hat ja schon mehrmals und recht drastisch zu bestimmten "Spekulationen" Stellung bezogen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Nee, warum?

 

Heuschrecken?

 

Die Theorie hatte auch der Economist, das in Dtld Hedgefonds und PE durcheinandergewürfelt werden und beide recht unbliebt hierzulande. Hat mich nicht wirklich überzeugt.

 

Hier mal ein Beispiel:

http://www.twq.com/09july/docs/09jul_Asmussen.pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stairway

Weil in Deutschland alles was mit dem Kapitalmarkt auch nur im entferntesten zutun hat direkt verteufelt wird.

 

Gutes Beispiel ist hier das Unternehmen Grohe, gab damals ja ein großen Aufschrei: Die Eigentümer fahren das Unternehmen gegen die Wand, PE kauft die Eigentümer heraus und saniert (rettet) das Unternehmen, muss dazu aber Personal entlassen. Gab ein rießen Aufschrei in der regional Presse...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pascal1984

Ist das sonst schon wem aufgefallen, bei den ganzen Finankrisendebatten betonen die Deutschen dauernd Hedgefonds? Irgendwer eine Idee Warum?

 

Weil Hedge Fonds gut laufende Betriebe aufkaufen, überschulden und ausbluten lassen - das allein stört die politiker nicht, aber um wählerstimmen abzustauben geben sich die Heuchler empört... Einige Ausnahmen gibt es (vielleicht...)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Herr S.

Weil Hedge Fonds gut laufende Betriebe aufkaufen, überschulden und ausbluten lassen - das allein stört die politiker nicht, aber um wählerstimmen abzustauben geben sich die Heuchler empört... Einige Ausnahmen gibt es (vielleicht...)

 

Und wieder einer der PE mit Hedgefonds verwechselt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pascal1984

Und wieder einer der PE mit Hedgefonds verwechselt...

 

oh - erwischt, hast recht hab das grad wirklich verwechselt da auch die Private Equitis ständig in der Kritik waren! Mein Fehler!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Herr S.

oh - erwischt, hast recht hab das grad wirklich verwechselt da auch die Private Equitis ständig in der Kritik waren! Mein Fehler!

 

Passiert... ;)

 

Ich persönlich habe das Gefühl, dass die negativen Fälle immense mediale Präsenz genießen, während die seriösen und erfolgreichen Hedge-Fonds deutlich im Hintergrund bleiben. So ensteht natürlich ein schlechtes Bild der Branche...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Pascal1984

Passiert... ;)

 

Ich persönlich habe das Gefühl, dass die negativen Fälle immense mediale Präsenz genießen, während die seriösen und erfolgreichen Hedge-Fonds deutlich im Hintergrund bleiben. So ensteht natürlich ein schlechtes Bild der Branche...

 

Kann sein, was aber die von mir gemeinten Private Equity betrifft, sehe ich diese größteteils als todengräber für gut laufende Betriebe, nur um ein paar euros rauszuziehen ohne irgendwelche Rücksicht auf die Allgemeinheit, man sollte sie mit 99% Gewinnsteuern und einen Peitschenhieb pro vernichteten Arbeitsplatz gesetzlich festschreiben :thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial

Weil in Deutschland alles was mit dem Kapitalmarkt auch nur im entferntesten zutun hat direkt verteufelt wird.

 

Wers besser weiß soll mich verbessern:

 

Hedgefonds arbeiten derartig intransparent, dass sie in keinem zivilisierten Staat der Erde ihr Domizil haben dürfen - nur auf den Caymans, Virgin Islands und den Kanalinseln ... Und wer nicht mehr unter Beobachtung - für den ist die Verlockung groß temporäre Flauten zu vertuschen oder Schneeballsysteme zu entwerfen.

 

Dabei sehe ich grundsätzlich gar kein Problem damit ... Hedgefonds unterscheiden sich von traditionellen Fonds doch nur darin, dass sie Leerverkäufe (auch ungedeckte?) und Termingeschäfte in höherem Umfang durchführen dürfen. Warum kann man sowas nicht auf transparente Art und Weise tun? Schließlich dürfen das die Banken mit ihrem Eigenvermögen doch auch ...

 

Ich denke mal, dass die Politik da so reserviert reagiert, weil die Bürger in Deutschland hinsichtlich ihrer Finanzen ziemlich naiv sind. Auf jedem Zertifikat steht groß und breit drauf, dass der Emittent pleite gehen kann. Als Lehmann pleite ging, da haben eine ganze Menge Bürger gedacht, dass Lehmann gar nicht pleite gehen könnte ... Und so einem Publikum kann man eigentlich keine Hedgefonds geben ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Larry.Livingston

Dabei sehe ich grundsätzlich gar kein Problem damit ... Hedgefonds unterscheiden sich von traditionellen Fonds doch nur darin, dass sie Leerverkäufe (auch ungedeckte?) und Termingeschäfte in höherem Umfang durchführen dürfen.

 

Ergänzung: Hedgies dürfen vor allem auch mit Fremdkapital kräftig hebeln; das darf kein normaler Publikumsfonds.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Malvolio

Die pauschale Verteufelung von Hedgefonds und Private Equity Firmen ist bei aller berechtigten Kriktik schon etwas undifferenziert.

 

Es gibt bei Hedge-Fonds eine fast unendlich große Zahl an möglichen Strategien und konkreten Ausgestaltungen solcher Fonds. Das müssen nicht automatisch verantwortungslose Harakiri-Zocker sein, nur weil es irgendwie unter die Definition "Hedge-Fonds" fällt. Für Private-Equity Investoren gilt im Prinzip das Gleiche. Aber leider tummeln sich auf solchen Märkten eben auch viele Gesellen, die Titel wie "Heuschrecke" völlig zu Recht tragen und denen es nur darum geht möglichst schnell möglichst viel Cash aus einem übernommenen Unternehmen rauszuholen, egal mit welchen Mitteln und ob das Unternehmen oder seine Mitarbeiter dabei vor die Hunde gehen oder nicht. Nur sollte man es eben nicht automatisch verallgemeinern.

 

Aber in der Politik und in der Presse sind solche Vereinfachungen eben sehr beliebt, besonders wenn man sich so schön einfach Buhmänner aufbauen kann, gegen die man öffentlichkeitswirksam feurige Sonntagsreden halten und aufrüttelnde Leitartikel schreiben kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Wers besser weiß soll mich verbessern:

 

Hedgefonds arbeiten derartig intransparent, dass sie in keinem zivilisierten Staat der Erde ihr Domizil haben dürfen - nur auf den Caymans, Virgin Islands und den Kanalinseln ... Und wer nicht mehr unter Beobachtung - für den ist die Verlockung groß temporäre Flauten zu vertuschen oder Schneeballsysteme zu entwerfen.

 

 

Ikea und Microsoft und co wurschteln auch auf den Caymans rum. Das hat manchmal weniger mit Transparenz als mit meist dank schrecklich zahnlosen gesetzen legaler Steuerschönrechnerei zu tun.er Der eigentliche Firmensitz ist in der Regel in New York oder London wo das Vorgehen mit Briefkastensitz im Ausland bisher immer toleriert wurde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
XYZ99

" Warum mögen Dt. Politiker Hedge Fonds nicht "?

 

Weil sie mögen, wenn das Volk die quasi-staatlichen Riesterprogramme wählt. So einfach ist das.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dagobert

Wers besser weiß soll mich verbessern:

 

Hedgefonds arbeiten derartig intransparent, dass sie in keinem zivilisierten Staat der Erde ihr Domizil haben dürfen - nur auf den Caymans, Virgin Islands und den Kanalinseln ... Und wer nicht mehr unter Beobachtung - für den ist die Verlockung groß temporäre Flauten zu vertuschen oder Schneeballsysteme zu entwerfen.

 

Dabei sehe ich grundsätzlich gar kein Problem damit ... Hedgefonds unterscheiden sich von traditionellen Fonds doch nur darin, dass sie Leerverkäufe (auch ungedeckte?) und Termingeschäfte in höherem Umfang durchführen dürfen. Warum kann man sowas nicht auf transparente Art und Weise tun? Schließlich dürfen das die Banken mit ihrem Eigenvermögen doch auch ...

 

 

Nur zu meinem besseren Verständnis: Warum ist ein normaler Aktienfonds der einmal im Monat seine TOP 10 Aktienpositionen publiziert transparenter als ein "Hedgefonds" der wöchentlich/monatlich eine genaue Aufsplittung seiner Gesamtpositionen inkl. der jeweils größten Gewinn- und Verlusttransaktionen etc. publiziert?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Unter anderem weil das bei Publikumsfonds auch ordentlich kontrolliert wird ob es stimmt. Aber davon abgesehn machen das nicht wirklich viele Hedgefonds....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dagobert

Unter anderem weil das bei Publikumsfonds auch ordentlich kontrolliert wird ob es stimmt. Aber davon abgesehn machen das nicht wirklich viele Hedgefonds....

 

Ehrlich gesagt könnte ich die Frage nicht beantworten welche Hedgefonds transparent (und/oder kontrolliert) reporten - die wirklich guten sind für uns Normalos nicht erreichbar und da bekommt man keine Einsicht in solche reports. Daß bei Publikumsfonds (immer) ordentlich kontrolliert wird ist vermutlich etwas optimistisch gedacht, siehe aktuelles Beispiel die Multi Invest Fonds, weitere finden sich sicher. Außerdem - wenn ich nur meine TOP 10 Holdings reporte (die ja oft nicht mehr als 50-60% des Fondsvermögens ausmachen) und dies kontrollieren lasse - was passiert mit dem Rest des Fondsvermögens? Keiner weiß es. Bei den Halb- und Jahresberichten werden ja immer nur die Vermögenswerte zum Stichtag wiedergegeben, was da zwischen den Monaten und Halbjahren passiert ist doch völlig intransparent.

 

PS: wie malvolio weiter oben geschrieben hat, es gibt so viel unterschiedliche Hedgefonds(strategien) wer kann darüber wirklich eine fundierte Meinung (will sagen auf inhaltlichen Fakten basierend) abgeben?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial

Das müssen nicht automatisch verantwortungslose Harakiri-Zocker sein, nur weil es irgendwie unter die Definition "Hedge-Fonds" fällt.

 

Zumindest ist ihnen Tür und Tor geöffnet, wenn sie die keiner Finanzaufsicht unterstehen ... Gibt es denn Hedgefonds, die sich von einer zivilisierten Finanzaufsicht in die Karten schauen lassen?

 

Aber leider tummeln sich auf solchen Märkten eben auch viele Gesellen, die Titel wie "Heuschrecke" völlig zu Recht tragen und denen es nur darum geht möglichst schnell möglichst viel Cash aus einem übernommenen Unternehmen rauszuholen[...]

 

Das sehe ich nun wieder nicht so. Ein PE-Manager ist dafür verantwortlich das Geld zu vermehren. Wenn es mehr Geld gibt, wenn man das Unternehmen in Stückchen weiter veräußert, dann ist das nicht sein Problem (es sei denn die negative Publicity lässt sich finanziell bilanzieren).

 

Wenn die Politik solche Aktionen nicht wünscht, dann soll sie bei Gesetzen aktiv werden - und die Konsequenzen vertreten. Ich finde es ziemlich unpassend, dass die Politik zwar keine Regeln für Übernahmen macht - aber hinterher diejenigen an den Pranger stellt, die ihre Spielräume ausnutzen. Würden sie die Spielräume nicht nutzen, dann wären sie keine guten Manager, oder?

 

Ehrlich gesagt könnte ich die Frage nicht beantworten welche Hedgefonds transparent (und/oder kontrolliert) reporten

 

Ich auch nicht ... aber ich habe ja auch schon gesagt: Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen einen Hedgefonds in Deutschland aufzulegen, wenn er sich der Finanzaufsicht unterwirft. Gedeckte Leerverkäufe, Termingeschäfte, Hebeln mit Fremdkapital - ich wüsste nicht warum man sowas sanktionieren muss.

 

Mit Transparenz meinte ich auch nicht, dass ein Publikum stets in den Fonds Einsicht bekommt - das ist bei europäischen Fonds auch nicht so, oder? Vielmehr meinte ich, dass hinterher die Bücher geprüft werden und stimmen müssen. Und da ist man bei einem Off-Shore-Fonds darauf angewiesen, dass der ehrliche Zahlen rausgibt. Wenn er das aber tut - warum muss er dann Offshore sein?

 

Grumel hat ja schon erwähnt, dass man damit Steuern verschieben kann ... hmm. Eigentlich ist das doch nur noch ein Argument dafür, die Offshore-Zentren zu sanktionieren.

 

Außerdem - wenn ich nur meine TOP 10 Holdings reporte (die ja oft nicht mehr als 50-60% des Fondsvermögens ausmachen) und dies kontrollieren lasse - was passiert mit dem Rest des Fondsvermögens? Keiner weiß es. Bei den Halb- und Jahresberichten werden ja immer nur die Vermögenswerte zum Stichtag wiedergegeben, was da zwischen den Monaten und Halbjahren passiert ist doch völlig intransparent.

 

Jedes Unternehmen muss eine Bilanz und eine Gewinn-/Verlustrechnung (und vieles mehr) veröffentlichen, die dann von Wirtschaftsprüfern geprüft wird. Fonds sind rechtlich und wirtschaftlich eigenständig - somit haben sie ebenfalls diese Pflichten. In den Büchern stehen übrigens nicht nur die Top 10 Holdings, sondern alle - und ich denke mal, dass es ziemlich problematisch für eine KAG wird, wenn einer ihrer Fonds Differenzbeträge zwischen den veröffentlichten Zahlen und den faktischen Zahlen hat.

 

Im Jahresbericht kann wirklich viel drinstehen. Entscheidend ist, ob da nochmal jemand vorbei kommen darf und die Bücher prüfen. Ich glaube, dass das bei Hedgefonds in der Mehrheit nicht gegeben ist.

 

PS: wie malvolio weiter oben geschrieben hat, es gibt so viel unterschiedliche Hedgefonds(strategien) wer kann darüber wirklich eine fundierte Meinung (will sagen auf inhaltlichen Fakten basierend) abgeben?

 

Eine moralische Kritik an den Strategien halte ich auch für völlig unsinnig. Hedgefonds sind nicht deswegen schlecht, weil sie auf die eine oder andere Art und Weise zocken. Zumindest einige Strategien sind deutlich riskanter als herkömmliche Fonds, aber das ist eigentlich kein Grund, warum man sie ächten müsste - dann müssen sich die Anleger eben bewusst sein, dass ein Totalverlust drin ist.

 

Die Kritik ist aber angebracht, weil sie ihre Strategien im geheimen machen und es nicht gesichert ist, ob die veröffentlichen Zahlen mit den wirklichen Zahlen übereinstimmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Das hier ist interessant als Deutschland spezifische Erklärung (Seite 2):

 

http://www.fmpm.org/docs/12th/papers_2009_web/B1c.pdf

 

Theorie dort: Deutschland hatte bis vor kurzem ein stark bankzentrisches corporate governance Modell das mitlerweile stark aufgeweicht wurde. Hedge Fonds füllen jetzt die Lücke, was eventuell zu überdurchschnittlichen Einfluß in Dtld führt. Weitergedacht bedeutet das auch eine Machtverschiebung von Dtld in die USA und nach England als haupt Hedgefond Standorte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
35sebastian

Hedge Fonds genießen tatsächlich einen schlechten Ruf. Viel besser ist der aber auch nicht für die gesamte Finanzbranche.

 

Ist dieses Image falsch oder unberechtigt?

 

Ich denke nicht.

 

Die gesamte Branche, vor allem Gesellschaften mit hochspekulativen Geschäften, hat die jetzige Wirtschaftskrise ausgelöst.

 

Sicherlich waren nicht alle an diesem "Systemfehler" beteiligt, aber so ist das halt mit Klischees.

 

Da werden immer ganze Branchen oder Berufsgruppen in Haftung genommen.

 

Natürlich sind nicht alle Lehrer faule Säcke und auch nicht alle Politiker korrupt oder unfähig.

 

Mit Klischees sollte man schon vorsichtig umgehen.

 

Die Branche selbst muss Maßnahmen ergreifen, um den guten Ruf wiederherzustellen.

 

Wenn Banker und Hedge Fonds Manager ihre Geschäfte mit den Tugenden eines ehrbaren Kaufmanns führen würden, hätten sie bald bei ihrer

 

Kundschaft und bei den Politikern ihr gutes Ansehen wieder zurück.

 

Da müssten einige aus der Finanzbranche aber schwer umdenken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner

Da müssten einige aus der Finanzbranche aber schwer umdenken.

Ich denke auch, daß die Hybris noch zu groß groß. Diese Master of the Universe-Mentalität ist aber schwer abzuschaffen. Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Branche speziell solche Menschen anzieht. Es verwundert ja auch nicht. Wenn man davon ausgeht, daß jeder seinen Job irgendwo ergebnisorientiert betreibt, dann macht der Softwareentwickler eben coole Programme, der Maschinenbauer geniale Getriebekonstruktionen, der Chemiker designt Werkstoffe mit bemerkenswerten Eigenschaften und der Finanzmensch setzt das eben im Finanziellen um. Der Unterschied liegt darin, daß der Finanzmensch vermutlich derjenige ist, der proportional am stärksten selber profitiert. Ich habe jedenfalls noch von keinem Ingenieur gehört, der für eine bahnbrechende Erfindung, die er als Angestellter und im Auftrag einer Firma gemacht hat (z.B. LED, Solarzelle, ABS etc.) eine direkte Beteiligung an den damit erzielten Gewinnen bekommen hat, so wie das bei den Angestellten in den Handelsabteilungen der Banken üblich ist. Aber ich glaube, der Ingenieur, Chemiker oder was auch immer, würde auch gar nicht auf die Idee kommen, das zu verlangen. Dazu braucht man eine entsprechend entwickelte Hybris. So wie der Rohstoffhändler, der bei der Citigroup dieses Jahr $100 Mio Bonus bekommen soll. Das ist ein Siebtel des von ihm erwirtschafteten Gewinns.

 

Aber bekommen Gary W. Boone, Michael W. Cochran, Gilbert P. Hyatt und Ted Hoff und Frederico Faggin, die als die Erfinder des Mikroprozessors bei TI und Intel gelten ein Siebtel der mit ihrer Erfindung generierten Gewinne? Würden sie überhaupt auf die Idee kommen, danach zu fragen. Würden diese Firmen derartige Klauseln in die Verträge ihrer Entwickler reinschreiben? Nein, natürlich nicht. Warum steht man das den Finanzleuten zu?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ipl
· bearbeitet von ipl

Ich denke auch, daß die Hybris noch zu groß groß. Diese Master of the Universe-Mentalität ist aber schwer abzuschaffen. Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Branche speziell solche Menschen anzieht. Es verwundert ja auch nicht. Wenn man davon ausgeht, daß jeder seinen Job irgendwo ergebnisorientiert betreibt, dann macht der Softwareentwickler eben coole Programme, der Maschinenbauer geniale Getriebekonstruktionen, der Chemiker designt Werkstoffe mit bemerkenswerten Eigenschaften und der Finanzmensch setzt das eben im Finanziellen um. Der Unterschied liegt darin, daß der Finanzmensch vermutlich derjenige ist, der proportional am stärksten selber profitiert. Ich habe jedenfalls noch von keinem Ingenieur gehört, der für eine bahnbrechende Erfindung, die er als Angestellter und im Auftrag einer Firma gemacht hat (z.B. LED, Solarzelle, ABS etc.) eine direkte Beteiligung an den damit erzielten Gewinnen bekommen hat, so wie das bei den Angestellten in den Handelsabteilungen der Banken üblich ist. Aber ich glaube, der Ingenieur, Chemiker oder was auch immer, würde auch gar nicht auf die Idee kommen, das zu verlangen. Dazu braucht man eine entsprechend entwickelte Hybris. So wie der Rohstoffhändler, der bei der Citigroup dieses Jahr $100 Mio Bonus bekommen soll. Das ist ein Siebtel des von ihm erwirtschafteten Gewinns.

 

Aber bekommen Gary W. Boone, Michael W. Cochran, Gilbert P. Hyatt und Ted Hoff und Frederico Faggin, die als die Erfinder des Mikroprozessors bei TI und Intel gelten ein Siebtel der mit ihrer Erfindung generierten Gewinne? Würden sie überhaupt auf die Idee kommen, danach zu fragen. Würden diese Firmen derartige Klauseln in die Verträge ihrer Entwickler reinschreiben? Nein, natürlich nicht. Warum steht man das den Finanzleuten zu?

2001 verklagte Nakamura seinen früheren Arbeitgeber Nichia. Seine Prämie für die Entwicklung der GaN-LED von 20.000 Yen (rund 150 Euro) erschien ihm unangemessen. Nakamura forderte 20 Milliarden Yen (150 Millionen Euro) und gewann zunächst. Nachdem Nichia in Berufung gegangen war, einigten sich die beiden Parteien auf einen Bonus von 840 Millionen Yen (6 Millionen Euro), die höchste je in Japan gezahlte Prämie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Shuji_Nakamura

 

Man könnte sich jetzt darüber streiten, ob das als "direkte Beteiligung" angesehen werden sollte. Es ist wahrscheinlich auch schwer zu messen, wie viel Gewinn eine bestimmte Erfindung für sich allein genommen erwirtschaftete - im Gegensatz zu den viel einfacher bezifferbaren Renditen im Finanzbereich. Aber ihren Anteil wollen und bekommen die Leute schon. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
berliner
· bearbeitet von berliner

Aber ihren Anteil wollen und bekommen die Leute schon. ;)

Peanuts im Vergleich zu den 100 Mio, die dieser Andrew Hall von der Citigroup einklagen will. Ich könnte es ja noch geringfügig nachvollziehen, wenn die Leute auch für die Verluste geradestehen würden, also z.B. mit ihrem Vermögen für die immensen Abschreibungen haften würden, die sie den Banken verursacht haben. Da würde ein Schuh draus werden. Dann könnte man sagen, der Chance steht auch ein Risiko gegenüber. Aber auf Rechnung des Arbeitgebers handeln und nur an den Gewinnen teilhaben, ist Schmarotzertum, wenn die Teilhabe ein Vielfaches des Grundgehaltes ausmacht. Wir reden ja über Angestellte, die kein unternehmerisches Risiko tragen.

 

Dagegen sind 6 Mio für die Erfindung der weißen LED gar nichts, wenn man bedenkt, daß das eine Revolution in der Beleuchtungstechnik bedeutet. Aber das sind eben die unterschiedlichen Maßstäbe, über die wir hier reden und das hat auch was mit dem Selbstbild und den Zielen der Leute zu tun. Der Ingenieur arbeitet in der Regel nicht für Geld als Ziel, sondern für eine Problemlösung, die ihn intellektuell fasziniert. Wieviele geniale Erfinder haben finanziell Nullkommanichts von ihrer Leistung gehabt? Für den Investmentbanker ist dagegen das Geld das Ziel, und zwar möglichst für sich selbst.

 

Der mentale Unterschied äußert sich dann eben schon darin, daß jemandem wie Nakamura von vornherein keine Gewinnbeteiligung für die Ergebnisse seiner Arbeit in den Vertrag geschrieben wird und es ist auch nicht üblich, das zu verhandeln. Beim Investmentbanker ist es dagegen selbstverständlich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...