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Knarf

Ungeförderte Riester-Verträge

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Knarf

Hallo,

 

ich habe zwei Riester-Verträge (Fondssparplan und Banksparplan), die staatlich gefördert werden. In diese beiden Verträge zahle ich jährlich zusammen den Förderungshöchstbetrag von 2100 Euro ein.

 

Zusätzlich habe ich noch zwei Riester-Banksparpläne, die ich ungefördert laufen lasse. Für diese beiden Verträge habe ich keine Zulagenanträge gestellt und sie auch nicht bei der Steuererklärung angegeben. Diese sind eigentlich zur Vermeidung der Abgeltungssteuer gedacht. Jetzt bin ich mir aber nicht mehr so sicher ob das so sinnvoll ist und überhaupt so funktioniert.

Wenn ich mich recht erinnere, gilt bei ungeförderter Verträgen folgendes: Wenn sie mindestens 12 Jahre laufen und man bei Auszahlung mindestens 60 Jahre alt ist, wird die Hälfte der Erträge mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Stimmt das so? Und kann man sich das Guthaben dann wirklich komplett auf einen Schlag auszahlen lassen? Oder müssen Riester-Verträge - egal ob staatlich gefördert oder nciht - grundsätzlich als Rente ausgezahlt werden? Informationen hierzu habe ich so gut wie gar nicht gefunden.

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speedy_speed
· bearbeitet von speedy_speed

Hallo,

 

Warum einen Fondssparplan und zum anderen einen Banksparplan? Die eingezahlten Beträge sind doch so oder so garantiert. Oder traust du der Renditeerwartung einer Fondsanlage nicht? ;-) Warum aber noch zwei weitere ungeförderte Riester-Banksparpläne (also insgesamt 4 Verträge)?

 

Wenn ich nicht irre, kann man "einen" Riestervertrag auch übersparen. Die 2100 Euro sind doch nur die Förderungshöchstgrenze bis zu der gefördert wird (steuerlich Vorteile + Zulagen). Das bedeutet doch nicht, dass wenn man mehr als 2100 EUR in den Vertrag einzahlt, dass dann die ganze Förderung weg ist bzw. einen weiteren Riestervertrag eröffnet werden muss.

 

Zum Thema komplette Auszahlung: Man hat meines Wissens ein 100%iges Kapitalwahlrecht für das Kapital was über der Förderhöchstgrenze liegt. Innerhalb der Fördergrenze max. 30%.

 

zu Besteuerung / Überzahlung lies bitte http://www.fondsvermittlung24.de/riester-rente-ueberzahlung.html

oder http://www.fondsvermittlung24.de/blog/blog/neu-bei-union-investment-ueberzahlung-der-riesterrente-moeglich.html

oder http://www.riester-faq.de/steuerliche-behandlung

oder http://www.fondsdiscount.de/rente/auszahlung-riester-rente.php

 

Die so genannte Riester-Rente Überzahlung ist im Zeichen der ab dem 01.01.2009 geltenden Abgeltungssteuer zu empfehlen. Zuzahlungen in die staatlich geförderte Riester Rente über die maximal förderungsberechtigte Grenze von 2.100,- Euro werden hinsichtlich der Ablaufleistungen differenziert behandelt.

 

In jedem Fall werden Steuerzahlungen erst zum Auszahlungszeitpunkt fällig, was einen nicht unerheblichen Steuerstundungseffekt nach sich zieht und über den Zinseszinseffekt hinaus damit einen weiteren wesentlichen Vorteil darstellt.

 

Weist der Riester Rente Vertrag eine Mindestlaufzeit von 12 Jahren auf und wird erst mit dem 60.Lebensjahr ausgezahlt, dann werden die Einmalauszahlungen analog einer Lebensversicherung behandelt. Dies bedeutet dass die Ablaufleistungen, die aus einer Riester Rente Überzahlung resultieren, einer Besteuerung des hälftigen Unterschiedsbetrages zwischen Ein- und Auszahlungen bei Heranziehung des persönlichen Steuersatzes unterliegen. Dieser persönliche Steuersatz ist im Alter meist wesentlich geringer als zu Erwerbszeiten und bei hälftiger Besteuerung immer unter dem Abgeltungssteuersatz.

 

Lässt man sich das Überzahlungs-Guthaben verrenten, ist nur der Ertragsanteil zu versteuern. Bei Beginn der Rentenzahlung im Alter von 65 Jahren muss dann Beispielsweise nur 18% der Rente mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden.

 

Das Abgeltungssteuer Optimierungsmodell durch Riester-Rente Überzahlungen hat weiterhin den Vorteil, dass auch während der Einzahlungsphase die durch die Riester Rente Überzahlung eingezahlten Beiträge förderunschädlich aus dem Riester Rente Vertrag entnommen werden können.

 

Gruß

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Rohlöff

Hallo,

 

auch ich habe neben meinem "normalen" Riestervertrag noch einen riesterfähigen Banksparplan laufen.

Der Sparplan wird ebenfalls nicht gefördert und auch nicht in der Steuererklärung angegeben.

Es ist richtig, dass er 12 Jahre laufen muss, ich dann mind. 60 Jahre alt sein muss und dann die Hälfte besteuert wird.

Er muss nicht als Rente ausgezahlt werden!

Angelegt habe ich ihn, da ich so der Abgeltungssteuer aus dem Weg gehe bzw. meinen FSA halt für andere Anlagen nutzen kann.

Ob das alles wirklich sinnig ist kann ich nicht sagen. Werde ich dann in 30 Jahren sehen. Allerdings bin ich mit meinem Sparplan recht zufrieden, da der Zinssatz ok ist. Ab 2010 bin ich im 6. Sparjahr und bekomme 0,5% als Bonus oben drauf.

 

Zum Thema "Übersparen"

Nicht jede Gesellschaft / Bank läßt ein übersparen des Vertrages zu. So kann es also Sinn machen mehrere Verträge abzuschließen.

Ob es jedoch vier sein müssen, muss jeder für sich entscheiden.

Neben Riester gibt es noch einige andere sinnvolle Anlageformen für die Altersvorsorge.

 

Gruß

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Frager

Hallo,

 

ich habe dazu auch noch eine Frage. Sind bei ungeförderten Riester-Verträgen die eingezahlten Beiträge garantiert und HartzIV sicher. Also besteht der Unterschied nur darin, dass man keine Zulagen bekommt und sonst ist alles gleich? Oder gibt es irgendwelche Unterschiede?

 

MfG

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tom1978

Sind bei ungeförderten Riester-Verträgen die eingezahlten Beiträge garantiert

 

Ich meine ja.

 

und HartzIV sicher.

 

Nein.

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polydeikes
· bearbeitet von torstenb

Vorsicht! Das jeweilige Produkt muss das Manöver erst mal erlauben. Bei den Riester Fondssparplänen ist das untragisch, die wittern das Geschäft. DWS Top Rente und Riester Rente Premium sind genau wie Uni Profi (halt die 3 häufigsten) grundsätzlich aufgebohrt, also die Beitragsgrenzen von max. 2.100 gelten nicht. Bei den Riester Banksparplänen würde ich die Anbieter definitiv vorher schriftlich antworten lassen. (Zwecks Kapitalwahlrecht und möglicher Überzahlung)

 

Mit den zweiten Verträgen ist das natürlich unproblematisch, denn grundsätzlich darf ein Riester Vertrag ja praktisch so gut wie gar nicht von der Gesellschaft aus gekündigt werden. Man könnte also worst case immernoch jeweils 2.100 Euro pro Vertrag / Jahr zurücklegen. Vielleicht war auch das ein Gedanke beim Threadersteller.

 

Pfändungssicher und Hartz 4 sicher sind ungeförderte oder überzahlte Vertragsguthaben NICHT! Siehe: Riester Rente Ratgeber

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SumSum

Vorsicht! Das jeweilige Produkt muss das Manöver erst mal erlauben.

 

Das Ist imo egal, man darf halt bei Vertragsabschluß einfach nicht erzählen, dass man den ungefördert lassen will.

 

Nach Abschluß des Vertrages:

Einfach die 10a) Bescheinigung fürs FA in die Tonne und keinen Zulagenantrag beim Anbieter einreichen. Da kann der dann gar nichts machen. Der Anbieter kann ja schlecht gegen den Willen des Kunden für diesen die Zulagen beantragen.

> Im System erscheint dann irgendwann (spätestens nach 2 Jahren) nur eine Beitragszahlung, aber weder eine Rückmeldung von der ZfA über "geförderte Beiträge" und / oder irgendeine Mitteilung vom FA.

 

Ach so.....Und kündigen kann er den Vertrag auch nicht, weil ja irgendwann noch Zulagen kommen könnten.

[wie gesagt, auch nach Vertragsabschluß einfach die Klappe halten -> "Schweigen" ist keine Willenserklärung....]

 

Ergebnis: die Beiträge sind dann defintiv ungefördert....

 

Im Übrigen:

Kapitalgarantie:

ja, muss der Anbieter darstellen. Steht ja im Gesetz drin (§ 10 AltZert)

 

Harz IV sicher:

grundsätzlich NEIN, weil die Beiträge ungefördert sind. H4 sicher sind aber halt nur "geförderte" Beiträge"

> Ausnahme: man nimmt bei Eintritt des H4 Falles halt diese 250 Euro (?) Freibetrag pro Lebensjahr in Anspruch, die halt nicht angetastet werden dürfen.

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Legolas2605

Ich spiele auch noch mit dem Gedanken, neben meiner Debeka-Riester, einen ungeförderten BSP zu besparen. Welcher kommt überhaupt neben dem Günzburger in Frage? Die Spk Pfullendorf senkt ihre freiwilligen Zinsleistungen ja doch öfter als gedacht.

 

Ist es richtig, dass die steuerliche Behandlung wie bei der Kapitalauszahlung einer privaten Rentenversicherung erfolgt? Also hälftige Besteuerung mit dem persönlichen Steuersatz bei einer Auszahlung nach dem 60. Lj. und einer Laufzeit > 12 Jahren.

 

Wobei ich vermute, dass eine gute und kostengünstige RV renditetechnisch einen BSP in die Tasche stecken wird. Wenn der Günzburger Referenzzins http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?lang=de&open=&func=row&tr=WZ3404 sich weiterhin so entwickelt, wird es dauern, bis wieder vernünftige Verzinsungen zu erwarten sind. Schließlich bildet der Anbieter einen Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

 

Gruß und noch schöne Pfingsten

 

Legolas

 

 

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etherial

Wobei ich vermute, dass eine gute und kostengünstige RV renditetechnisch einen BSP in die Tasche stecken wird. Wenn der Günzburger Referenzzins http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?lang=de&open=&func=row&tr=WZ3404 sich weiterhin so entwickelt, wird es dauern, bis wieder vernünftige Verzinsungen zu erwarten sind. Schließlich bildet der Anbieter einen Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

 

Bei Rentenversicherungen (mit Kapitalwahlrecht) lohnt es sich ohnehin nicht, die als ungeförderte Riester-Produkte abzuschließen. Die profitieren nämlich auch ohne Riester von der 50%igen Besteuerung bzw. der Besteuerung des Ertragsanteils.

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polydeikes

Das Ist imo egal, man darf halt bei Vertragsabschluß einfach nicht erzählen, dass man den ungefördert lassen will.

 

Nicht ganz, aber wir haben uns missverstanden. Grundsätzlich kannst du mit jedem Vertrag im Rahmen der 2.100 ungefördert riestern. Nur kannst du nicht jeden Vertrag so einfach überzahlen. Dementsprechend auch bei einem rein ungeförderten Vertrag nicht ohne weiteres mehr als 2.100 Euro p.a. sparen. Ist ja nicht ebase und co. wo ich einfach mal ordere. Der Beitrag wird ja meist per Lastschrift eingezogen und nicht vom Sparer selbst überwiesen. Die Lastschrift muss dann eben erst mal durchgehen. Und da würde ich (abgesehen von den Riester Fondssparplänen) doch eher mal nachfragen obs möglich ist.

 

Insbesondere bei Selbstständigen wie mir (ohne GRV) sind 2.100 /p.a. eben leider viel viel zu wenig.

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SumSum

Das Ist imo egal, man darf halt bei Vertragsabschluß einfach nicht erzählen, dass man den ungefördert lassen will.

 

Nicht ganz, aber wir haben uns missverstanden. Grundsätzlich kannst du mit jedem Vertrag im Rahmen der 2.100 ungefördert riestern. Nur kannst du nicht jeden Vertrag so einfach überzahlen. Dementsprechend auch bei einem rein ungeförderten Vertrag nicht ohne weiteres mehr als 2.100 Euro p.a. sparen. Ist ja nicht ebase und co. wo ich einfach mal ordere. Der Beitrag wird ja meist per Lastschrift eingezogen und nicht vom Sparer selbst überwiesen. Die Lastschrift muss dann eben erst mal durchgehen. Und da würde ich (abgesehen von den Riester Fondssparplänen) doch eher mal nachfragen obs möglich ist.

 

Insbesondere bei Selbstständigen wie mir (ohne GRV) sind 2.100 /p.a. eben leider viel viel zu wenig.

 

 

Jepp, jetzt hab ichs auch....

Alternativ halt woanders einen 2. Vertrag...(ich weiß Kosten und so...)...oder wie Du sagst direkt nachfragen und den richtigen raussuchen....

 

Auf die Antwort kam ich übrigens, weil ich vorletztes Jahr mal bei der CoBa (wg. dem Förderdepot) angerufen hatte und mich nach der Möglichkeit erkundigt hatte, einen solchen "ungeförderten" Vertrag abzuschließen. Antwort "nein, Ungeförderte machen wir gar nicht...".

Wie ich das verstanden habe, hätten die den Vertrag gar nicht abgeschlossen.

Da war ich einfach zu ehrlich ;-)

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JavaDirk

Bei Rentenversicherungen (mit Kapitalwahlrecht) lohnt es sich ohnehin nicht, die als ungeförderte Riester-Produkte abzuschließen. Die profitieren nämlich auch ohne Riester von der 50%igen Besteuerung bzw. der Besteuerung des Ertragsanteils.

Wenn man eine Frau ist, könnte es sich schon lohnen.

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polydeikes
· bearbeitet von torstenb

Es lohnt sich so oder so in jedem Fall im Vergleich zu Versicherungen. Denn die muss man aus steuerlicher Sicht ja zum Vergleich ranziehen. Bei den DWS Produkten sind die laufenden Kosten ja praktisch Fonds TER + jährliche Depotgebühr. Ausgabeaufschläge kriegst du ja über Vermittler praktisch vollständig (vor Steuern) zurück. Bei der Premium muss man halt das Manöver über den Mindestbeitrag gehen. Denn man zahlt ja dementsprechend dann auch nur äußerst geringe Abschlusskosten (gibt ja nur nen Teil zurück, zudem gezillmert). Danach kannst du ja jederzeit über Einmalzahlungen aufstocken und hast wiederum nur Kosten, wenn du auch wirklich einzahlst (Zillmerung umgehen). Wenn du das jetzt noch gescheit timst, also beispielswiese so Oktober / November einzahlst, kriegst du die Rückerstattung der Aufschläge max. 6 Monate später (je nach Vermittler).

 

Für Frauen lohnt es sich im Vergleich zur Police eh, da Riester = UniSex.

 

Bei Banksparplänen ist es aber wohl eine Frage der Ansparzeit. Für sehr lange Laufzeiten spielt der Kostenvorteil dann evtl. mangels Rendite keine Rolle. Macht wohl nur Sinn, wenn das restliche Vermögen eher risikoorientierter angelegt ist. Oder eben bei sehr hohem Sicherheitsbedürfnis. Kommt halt auch auf das Modell an. Ist der Sparplan an die Umlaufrendite gekoppelt, bietet er bspw. gegenüber langfristigem Festgeld (was ja vor dem Euro Spektakel zuletzt beliebt war) beim derzeitigen Zinsniveau wohl durchaus Vorteile.

 

siehe:

 

Wobei ich vermute, dass eine gute und kostengünstige RV renditetechnisch einen BSP in die Tasche stecken wird. Wenn der Günzburger Referenzzins http://www.bundesban...c=row&tr=WZ3404 sich weiterhin so entwickelt, wird es dauern, bis wieder vernünftige Verzinsungen zu erwarten sind. Schließlich bildet der Anbieter einen Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

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etherial

Es lohnt sich so oder so in jedem Fall im Vergleich zu Versicherungen.

 

Meine Aussage bezieht sich auf ungeförderte Riester-Rentenversicherungen und nicht auf ungeförderte Riesterfondssparpläne. Das Auszahlungsprofil ist gleich, die Besteuerung auch und der einzige Unterschied sind Kosten und Unisex-Tarif. Auch Frauen sollten gut durchrechnen, ob sich das lohnt (weil die Kosten vermutlich höher sind, als die einer traditionellen Police). Aber es besteht zumindest eine Chance als Frau besser raus zu kommen.

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polydeikes

Es lohnt sich so oder so in jedem Fall im Vergleich zu Versicherungen.

 

Meine Aussage bezieht sich auf ungeförderte Riester-Rentenversicherungen und nicht auf ungeförderte Riesterfondssparpläne. Das Auszahlungsprofil ist gleich, die Besteuerung auch und der einzige Unterschied sind Kosten und Unisex-Tarif. Auch Frauen sollten gut durchrechnen, ob sich das lohnt (weil die Kosten vermutlich höher sind, als die einer traditionellen Police). Aber es besteht zumindest eine Chance als Frau besser raus zu kommen.

 

Also ungeförderte Riester RV´s sind mir keine bekannt. (Im Sinne von mehr als 2.100 Euro / p.a.). Abgesehen davon kann ich der Kostenfrage nicht ganz folgen. Geht es dir jetzt nur um die lebenslange Leibrente? Nehmen wir als Beispiel mal einen Banksparplan.

 

Du beginnst bspw. als Ottonormal-Kleinriesterer mit 100 monatlich, 20 Jahre. Nach 20 Jahren sind die eingezahlten Beiträge und die aufgelaufenen Zinsen (i.d.R. Umlaufrendite - Abschlag oder Bonusmodelle) dein Vertragsguthaben. Nimmst du es mit einem Schlag, musst du 50 % der Zinsen versteuern. Die Frage ist, für wen das überhaupt Sinn macht. Würdest du bspw. per Festgeld oder Tagesgeld sparen und den Freistellungsauftrag (sprich Sparerpauschbetrag) nutzen können (siehe Kleinsparer), bekämst du praktisch die gleiche Rendite nur musst du dann weniger Steuern bzw. bei geringem Vertragsguthaben gleich gar keine Steuern zahlen. Dürfte doch für die meisten ganz kleinen günstiger sein den Freistellungsauftrag zu nutzen, da viele den gar nicht ausschöpfen.

 

Würdest du jetzt die Verrentung wollen, wird das Vertragsguthaben zum Vertragsende in eine Police fließen. Du zahlst dann zwar praktisch auch Abschlussgebühren, aber eben nicht zu Beginn der Ansparzeit. Die Lebenslange Leibrente gibts dann eben durch den Kostenaufschlag der Versicherung. Aber ist das sinnvoll? Könntest auch das Vertragsguthaben am Stück entnehmen und direkt in einen Auszahlplan oder eine günstigere Rentenversicherung als Auszahlplan investieren. Dürftest du fast immer besser mit fahren ...

 

Bei der RRV seh ich gar keinen Vorteil. Du hast die Abschlussgebühren zu Laufzeitbeginn, kaum mehr Zinserwartung als beim Banksparplan und immer schön laufende Kosten. Ich zweifle stark, dass sich ungefördert Riestern mit einer RV überhaupt rentiert, im Vergleich zu den Alternativen. Kannst ja auch nicht einfach vorzeitig raus wie beim Banksparplan, machst ja direkt Miese bei (siehe Abschlusskosten).

 

Beim Fondssparplan ist es hingegen schon attraktiv. Erstens kannst du bereits mit geringeren Beiträgen ein diversifiziertes Portfolio bekommen. Das jetzt mit einem ETF Portfolio nach BNP vergleichen zu wollen ist natürlich zu weit hergeholt. Die DWS Dachfondskonstruktion ist mE aber aussichtsreicher als ein 25,50 oder 100 Euro Sparplan in irgendeinen einfachen globalen aktiven Aktienfonds. Die Ausgabeaufschläge bzw. Abschlusskosten (Premium) kannst du über Vermittler ja nullen. Der nächste Vorteil ist, dass Umschichtungen bei denen für dich nicht steuerlich problematisch sind. Bei eigenen Fondssparplänen musst du ja bei jedem Verkauf Abgeltungssteuer berappen. Zudem fließen Dividenden ins Fondsvermögen und müssen auch nicht vorzeitig versteuert werden. Daher sehe ich die Variante Fondssparplan als sinnvollste Lösung an. In der Auszahlungsphase kannst du das Guthaben ja ebenfalls komplett entnehmen und in einen Auszahlplan oder eine RV deiner Wahl investieren.

 

Nochmal: Auszahlung geht ab 60. Aber wer wird schon mit 60 verrentet? Hast also jede Menge Möglichkeiten der Verwendung.

 

Der wesentliche Vorteil der ganzen Geschichte entsteht für mich aber im Falle des nicht Pflichtversicherten. Im Schnitt sollte man ja ca. 10 % des Einkommens als AV zurücklegen (als Selbstständiger). Das unseelige Rürup kommt nicht in Frage, es sei denn du kannst das Rentenalter schon vom Balkon aus sehen. Normale RV für kleine Beiträge habe ich schon vor 2005 abgeschlossen. Der steuerliche Aspekt ist aber nach KFZ Versicherung und Co. kaum mehr gegeben, da wird es auch bei Altverträgen mit 100 Euro im Monat schon schwierig. Das entspricht ja dann auch gerade mal 1000 Euro Einkommen.

 

Also wohin mit dem Rest? Fonds und Co. als Sparplan? Ich für meinen Teil trenne AV und Vermögen / Geldanlage lieber. Ergo eben die Variante ungeförderter Riester Fondssparplan. Da kannst du genauso 20k p.a. Einzahlen, wenn du das denn willst (wie bei Blödrup). Ob du es dann aber per RV verrentet haben willst oder es auszahlen lässt und dir selbst eine Verrentungsvariante wählst - das ist doch vollkommen dir überlassen.

 

Man kann natürlich einwenden, dass es trotz 0 Ausgabeaufschlag immernoch ein teurer aktiver Riester Fondssparplan ist. Ob die Steuer ein Argument gegenüber den höheren (aktiven) Kosten ist, hängt doch vom Einzelfall ab.

 

Hab ich dich jetzt richtig verstanden?

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etherial

Also ungeförderte Riester RV´s sind mir keine bekannt. (Im Sinne von mehr als 2.100 Euro / p.a.).

 

Alles was gefördert geht, geht auch ungefördert. Ist das gleiche Produkt. Macht aber bei RVs keinen Sinn.

 

Abgesehen davon kann ich der Kostenfrage nicht ganz folgen. Geht es dir jetzt nur um die lebenslange Leibrente? Nehmen wir als Beispiel mal einen Banksparplan.

 

Ich verstehe dich jetzt leider auch nicht mehr. Mir gehts nur um folgendes:

 

Bei der RRV seh ich gar keinen Vorteil. Du hast die Abschlussgebühren zu Laufzeitbeginn, kaum mehr Zinserwartung als beim Banksparplan und immer schön laufende Kosten. Ich zweifle stark, dass sich ungefördert Riestern mit einer RV überhaupt rentiert, im Vergleich zu den Alternativen. Kannst ja auch nicht einfach vorzeitig raus wie beim Banksparplan, machst ja direkt Miese bei (siehe Abschlusskosten).

 

Und im Gegensatz zu dir habe ich es nicht mit Banksparplänen verglichen, denn die Banksparpläne haben ein anderes Auszahlungsprofil. Ich habe es mit der traditionellen privaten Rentenversicherung verglichen und festgestellt, dass private Rentenversicherungen die selben steuerlichen Privilegien geniesen (Besteuerung des Ertragsanteils), aber eine geringere Kostenbelastung und durch den nicht vorhandenen Unisextarif auch für Männer einen günstigeren Rentenfaktor.

 

Über Banksparpläne und Fondssparpläne habe ich nichts gesagt. Die werden ja nur zu 50% (bei Kapitalauszahlung) oder zum Ertragsanteil (bei Leibrentenauszahlung) besteuert. Sie sind also steuerlich gesehen wie private Lebensversicherungen, aber möglicherweise etwas flexibler. Ich für meinen Teil glaube nicht, dass diese 50% Steuervorteil den Kostennachteil von Riesterprodukten ausgleichen. Bevor ich es tun würde, würde ich es zumindest mal Ansatzweise ausrechnen. Im Augenblick hab ich aber sowieso nicht genügend übrig für solche Nebeninvestitionen.

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polydeikes

Alles was gefördert geht, geht auch ungefördert. Ist das gleiche Produkt. Macht aber bei RVs keinen Sinn.

 

Naja, eben nicht. Alles was gefördert geht, geht nur bis max. 2100 Euro auch automatisch ungefördert. Der für mich persönlich wesentliche Aspekt ist, geht es denn auch darüber? Variante A) Überriestern Variante B) AV für bspw. Selbstständige wie mich und Freiberufler, die nicht GRV sind. Und das kannst du bei den Policen knicken ...

 

Und im Gegensatz zu dir habe ich es nicht mit Banksparplänen verglichen, denn die Banksparpläne haben ein anderes Auszahlungsprofil. Ich habe es mit der traditionellen privaten Rentenversicherung verglichen und festgestellt, dass private Rentenversicherungen die selben steuerlichen Privilegien geniesen (Besteuerung des Ertragsanteils), aber eine geringere Kostenbelastung und durch den nicht vorhandenen Unisextarif auch für Männer einen günstigeren Rentenfaktor.

 

Jetzt hab ich dich verstanden :thumbsup: .

 

Aber zu den Kosten hab ich ja bereits oben alles gesagt, mM nach. Die RRV ist auch nicht zwangsläufig teurer als die RV. Der wesentliche Aspekt ist bei den Policen lediglich die Auszahlungsvariante. Und hier würde ich persönlich immer 100 % statt Leibrente wählen (dann privat nen Auszahlplan). Aber ich rauche ja auch und lebe andersweitig auch nicht so sonderlich gesund :w00t: . Wer natürlich 90+ werden möchte ...

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