brotas Oktober 3, 2009 Rentenversicherung und Rürup-Vertrag kündigen? Hallo zusammen, ich habe zur Altersvorsorge eine fondgebundene Rentenvers. bei der Canadia life abgeschlossen (Generation private, UWP-Fonds I). Versicherungsbeginn Mai 2007 Rentenbeginn Mai 2029 monatl. Beitrag 300,- Euro Ausserdem habe ich noch folgenden Rürüp-Vertrag bei der Axa: Twin Star Klassik Vers.Beginn Dezember 2007 Rentenbeginn Dezember 2028 monatl. Beitrag 25,- Euro bisherige Einmaleinzahlung: 1000,- Euro (im Dezember 2007) Jetzt hatte ich neulich einen Vertreter der hier offensichtlich allseits beliebten DVAG zuhause, der mir empfahl die beiden Verträge zu kündigen oder wenigstens beitragsfrei zu stellen. Begründung: vergleichsweise schlechtere Rendite und Inflexibilität bei der Canadia Life. Ausserdem intransparentes Unternehmen, Firmensitz nicht in Deutschland. Den Rürup-Vetrag soll ich kündigen,da die AXA die Produktlinie TwinStar zum April für das Neugeschäft geschlossen hat und hier auch keine guten Renditen mehr zu erwarten seien. Als Alternative wurde mir durch den DVAG-Vertreter folgendes empfohlen: 1. Private Rentenversicherung der AachenMünchener, Basis Rente (DWS Funds Invest ZukunftsStrategie) Monatl. Beitrag 150,- Euro 6 % Dynamik Laufzeit bis 2033 2. Die Wunschpolice der AM Monatl. Beitrag 200,- Euro 6% Dynamik Laufzeit bis 2033 3. DWS Megatrend Performance 2016 (Garantiefonds) Monatl. Beitrag 250,- Euro 5% Ausgabeaufschlag thesaurierend Anlagedauer: 7 Jahre Meine Frage: Wie bewertet Ihr meine bestehenden Verträge? Selbst wenn sie nicht gut sein sollten, lohnt sich eine Kündigung bzw. Freistellung? Und was haltet ihr von den Vorschlägen der DVAG? Zu meiner Situation: ich bin selbstständig (Freiberufler), Jahrgang 68, und möchte zunächst mal eine solide Grundsicherung für mein Alter haben. Gesetzliche Rentenansprüche habe ich so gut wie keine. Erfahrungen in Geldanlagen habe ich nicht. Danke für Eure Anmerkungen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth Oktober 3, 2009 Hallo und herzlich Willkommen im Forum, erstmal ein genereller Tipp, wer von A nach B springt, muss dafür gute Gründe haben. Ganz vorsichtig ausgedrückt, würde ich mir genau überlegen was du machen willst. Die Verträge der DVAG kannst du - bedingt durch die Strukkieigenschaft - idR in die Tonne treten. Einfach mal die Suchfunktion mit DVAG füttern, danach dürfte dir der Appetit vergehen. Was die bestehenden Veträge angeht, kann ich dir erstmal nicht weiterhelfen, weil zu viele Informationen fehlen. Eins sei aber angemerkt, man kann Rürup nicht kündigen (wenige Anbieter gestatten aber eine Übertragung). Dein Geld bekommst du nicht wieder, sondern es wird eine beitragsfreie Versicherungssumme gebildet. Allerdings glaube ich, dass dein vorheriger Berater auch nicht viel auf dem Kasten hat, wenn ich mir oberflächlich deine Verträge anschaue und mit deinen kurz geschilderten Wünschen vergleiche. Das sieht verdammt nach Makler aus, der seine Courtage (Provision) maximiert hat, statt gezielt auf dich einzugehen. Gerade als Selbstständiger muss man hier wesentlich komplexer agieren, damit in jeder Lebenssituation für dich eine Lösung möglich ist. Ich schau die Tage nochmal hier rein, jetzt geh ich erstmal wieder ins Bett (sche-i-ss Angina) Ansonten bitte beachten für Lösungsvorschläge ist es unabdingbar, dass du nach den Stickys vorgehst: klick Viele Grüße David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
brotas Oktober 4, 2009 Nachdem ich hier weiter im Forum gelesen habe, weiss ich ja schon, dass von fondsgebundenen Rentenvers. im allgemeinen und der Wunschpolice im besonderen abgeraten wird. Ist denn ein Fondssparplan über 7 Jahre wie der DWS Megatrend performance 2016 eine empfehlenswerte Alternative? Und ist es hinsichtlich des Rürup_vertrages tatsächlich ein finanzieller Nachteil für mich, dass die AXA das Produkt für Neukunden geschlossen hat? In dem Fall würde ich natürlich kein weiteres Geld hineinstecken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth Oktober 4, 2009 bevor man dir gezielt helfen kann, ist es wichtig, dass du dich an die Richtlinien der Themeneröffnung hälst, ansonsten entsteht ein Ratschlagswirrwar, was die Nachteile für dich höchstens vergrößern würde. Was für dich wie lange empfehlenswert ist, hängt von vielen Faktoren ab. Das AXA Produkt ist aufgrund der sehr hohen Kosten mit Sicherheit nicht zielfördern, aber eins nach dem anderen! Gruß David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
brotas Oktober 4, 2009 bevor man dir gezielt helfen kann, ist es wichtig, dass du dich an die Richtlinien der Themeneröffnung hälst, ansonsten entsteht ein Ratschlagswirrwar, was die Nachteile für dich höchstens vergrößern würde. Ok, hier einige Ergänzungen gemäß den Richtlinien: 2.1 bisherige Risikovorsorge: s.o., sonst keine 2.3 monatl. reserviertes Kapital: ca. 400 bis 500 Euro 2.4 Risikobereitschaft: dieser Betrag soll sicher angelegt werden zur Basisabsicherung. 2.5 Alter: Jahrgang 68, ledig, Renteneintitt 2029 2.6. Absicherung der Einzelperson 2.7 selbständig (Freiberufler) 3.1 gesetzl. Rente: ca. 150,- Euro monatl. 3.4 private Vorsoge: außer Rürup und Rentenvers. (s.o. ) bislang keine 3.5 benötigte Rente: ca. 1500,- Euro 4.2. Schulden: keine 4.3 Wohneigentum vorhanden Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ImperatoM Oktober 5, 2009 3.5 benötigte Rente: ca. 1500,- Euro Hast Du Dir das gut überlegt? 2029 werden 1500 Euro bei einer Inflation von 3% effektiv (=an der heutigen Kaufkraft gemessen) schon nur noch 830 Euro wert sein. Bei 2% werden es effektiv 1009 Euro sein. Mit Wohneigentum (spart Ausgaben) und aktienmarktgestützten Produkten (schützen i.a. besser vor Inflation als Sparkonten und entwickeln sich besser) liegst du an sich wohl schonmal ganz gut. Das Argument mit dem ausländischen Firmensitz finde ich durchaus überlegenswert. Von der DVAG würde ich mich trotzdem nicht ausnehmen lassen. Spar Gebühren wo Du kannst! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 6, 2009 Was für dich wie lange empfehlenswert ist, hängt von vielen Faktoren ab. Das AXA Produkt ist aufgrund der sehr hohen Kosten mit Sicherheit nicht zielfördern, aber eins nach dem anderen! Kann ich nicht Beurteilen, aber die Argumentation des Maklers ist ziemlich irreführend. Zwar wurde das Neugeschäft geschlossen, aber die Konditionen für Altverträge ändern sich dadurch nicht. Im Gegenteil: Axa hat diese Versicherung geschlossen, weil sie keine Rendite mehr für die Versicherung bringt. D.h. man muss davon ausgehen, dass sie sehr knapp kalkuliert ist und somit ein vergleichsweise gutes Risiko-Rendite-Verhältnis hat. Die vorgeschlagenen Produkte sind keinen Fall eine Alternative für das vorhandene Versicherungsportfolio. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
brotas Oktober 7, 2009 · bearbeitet Oktober 7, 2009 von brotas Danke schon einmal für die bisherigen Anmerkungen! Was für dich wie lange empfehlenswert ist, hängt von vielen Faktoren ab. Das AXA Produkt ist aufgrund der sehr hohen Kosten mit Sicherheit nicht zielfördern, aber eins nach dem anderen! Die Rürup-Rente wurde damals u.a. von der Zeitschrift Finaztest als sehr gute Anlage für Selbständige gelobt. Insbesondere das AXA-Produkt wurde sehr positiv bewertet. Mittlerweile bewertet die gleiche Zeitschrift die Rürup-Rente als wenig lohnend. Deren Empfehlungen sind wohl eher fürs Altpapier gedacht ,-) Aber trotzdem brauche ich natürlich als Selbständiger eine Form der sicheren, regelmässigen Geldanlage (und nur darauf bezieht sich meine Angabe von 1500,- Euro Rente). Aber zu allen Optionen gibt es ausreichend Bedenken, die meist wie folgt lauten: Rürup? zu teuer, wenig Rendite Rentenversicherung? dito Fonds? als alleinige Absicherung zu unsicher Sparverträge? niedrige Zinsen Die vorgeschlagenen Produkte sind keinen Fall eine Alternative für das vorhandene Versicherungsportfolio. Was ist denn grundsätzlich von solchen Fonds-Sparplänen als Anlageform zu halten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth Oktober 7, 2009 Die Rürup-Rente wurde damals u.a. von der Zeitschrift Finaztest als sehr gute Anlage für Selbständige gelobt. Insbesondere das AXA-Produkt wurde sehr positiv bewertet. Mittlerweile bewertet die gleiche Zeitschrift die Rürup-Rente als wenig lohnend. Deren Empfehlungen sind wohl eher fürs Altpapier gedacht ,-) das ist sehr oft der Fall, da hier Journalisten nicht Fachleute recherchieren. Vom Grunde her würde ich eine Versicherung nie mit Fonds kombinieren. (diese Behauptung stell ich als Fachmann auf, es gibt nur ganz wenige Spezialtarife wo es sich lohnt und selbst diese bergen erhebliche Kostenrisiken in sich) Ich hab jetzt nicht mehr die genauen Zahlen zur Hand was die Axa angeht, ich hatte vor Monaten mal eine Analyse durchgeführt und kam auf eine Kostenquote jenseits der 15% Im Ernstfall bliebe erstmal die Beitragsfreistellung, da eine Kündigung von Rürup-Verträgen nicht möglich ist! Rürup ist vom Grunde her noch unflexibler als Riester, daher muss man als Selbstständiger genau überlegen was man hier tut. Die Steuerersparnis ist zwar nicht von der Hand zu weisen, was ist aber, wenn du mal Geld benötigst? Bevor du dich überhaupt mit Produkten auseinandersetzen solltest, wäre es erstmal ratsam, wie flexiblel du sein willst. Steht die Flexibilität im Hintergrund und die Sicherung des Vermögens im Insolvenzfall im Fordergrund, kann der Vertrag schon Sinn machen. Wenn du dein zweites Produkt, die Canada Life Police behalten willst, würde ich mir für die Rürup eine klassische Variante ohne Fonds suchen. Hierbei belegten Cosmos, Europa und Debeka Spitzenplätze (in den Finanztestblabla) Die Detailanalyse ist schon schwieriger, gerade was Verrentungskalkulation, Bilanz und Überschussdeklaration angeht. Das wichtigste ist, dass die gesamte Altersvorsorge vernünftig geplant ist und nicht nur irgendwas abgeschlossen wird. Dabei sollte die kalkulierte Altersvorsorge mit planbaren Renten vorrangig betrieben werden, daneben müssen aber auch Fonds und/oder ETF's eine Rolle spielen. Wenn du letzteres noch nicht beherrschst, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. du beschäftigst dich intensiv mit der Materie und beginnst durch Direktanlagen eine Portfolio aufzubauen oder 2. du hast keine Zeit/Interesse etc. daran, dann solltest du auf keinen Fall "marktnah" investieren, sondern deinen Schwerpunkt auf etwas klassisches, daneben Festgeld,Tagesgeld und Bundesschatzbriefe legen, vielleicht mit nicht zu hohen Sparraten 1-2 weltweitanlegende Fonds dazu Soviel erstmal von mir, bin ziemlich in "Zeitnot" Gruß David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 7, 2009 · bearbeitet Oktober 7, 2009 von etherial Die Rürup-Rente wurde damals u.a. von der Zeitschrift Finaztest als sehr gute Anlage für Selbständige gelobt. Insbesondere das AXA-Produkt wurde sehr positiv bewertet. Mittlerweile bewertet die gleiche Zeitschrift die Rürup-Rente als wenig lohnend. Deren Empfehlungen sind wohl eher fürs Altpapier gedacht ,-) Finanztest ist in aller Regel extrem oberflächlich. Die ändern sehr gerne ihre Meinung im Nachhinein und tun so, als ob das Risiko vorher nicht bekannt wäre (dabei ist es für jeden Profi offensichtlich). Rürup? zu teuer, wenig Rendite - Rürup-Renten sind extrem unflexibel und außerdem auch ziemlich unfair (heute bekommst du einen Steuerzuschuss von 60%, in der Rente aber eine Nachversteuerung von 100%) Rentenversicherung? dito - da gibt es mehr und unkomplizierteren Wettbewerb - es ist einfacher da was gutes zu bekommen, ist für Selbstständige also womöglich eine Alternative. Rentenversicherungen sollte man aber nur abschließen, um das Risiko eines hohen Alters zu begrenzen (denn lebenslange Rente lohnt sich halt nur, wenn das Leben lang ist) Fonds? als alleinige Absicherung zu unsicher - Fonds sind nicht gleich Fonds. Ein Renten-ETF, welcher in deutsche Anleihen investiert ist mindestens so wertstabil wie eine Versicherung. Aber deutlich liquider! Wenn man seine Altersvorsorge auf einer guten Mischung von Aktien- und Renten-Fonds aufbaut, ist die Kostenstruktur deutlich günstiger als Twinstar oder UWP-Policen. Von Garantiefonds sollte man aber absehen. Deren Strategie ist hinsichtlich langfristiger Rendite bei ungünstigen Marktverläufen dramatisch schlechter als die von reinen Aktienfonds (ggf. führe ich das auch mal aus). Sparverträge? niedrige Zinsen - die Zinsen steigen auch wieder ... das sollte jetzt nicht das Kriterium sein. Was ist denn grundsätzlich von solchen Fonds-Sparplänen als Anlageform zu halten? grundsätzlich ist das ok. Aber Finger weg von exotischen Fonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag