Holgerli 22. August Am 17.6.2024 um 23:19 von stagflation: David Graeber: "Schulden: Die ersten 5000 Jahre" Nur zur Info. Ich konnte gerade bei Audible die englische Version "Debt - Updated and Expanded The First 5,000 Years" für Lau meiner Bibiothek hinzufügen. Wer also Interesse hat: Einfach mal ausprobieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein 22. August vor 50 Minuten von Holgerli: Nur zur Info. Ich konnte gerade bei Audible die englische Version "Debt - Updated and Expanded The First 5,000 Years" für Lau meiner Bibiothek hinzufügen. Wer also Interesse hat: Einfach mal ausprobieren. Bisher habe ich mit Aiko schon Files bis ca. 70.000 Zeichen mit sehr gutem Erfolg transkribiert. Ob das wohl mit kompletten Büchern auch funktionieren würde? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 24. August Jan-Otmar Hesse - Exportweltmeister: Geschichte einer deutschen Obsession Vorbemerkung: Buch und Hörbuch sind aus Oktober bzw. Dezember 2023. Das Buch hat 446 Seiten. Das Hörbuch eine Laufzeit von 12 Stunden. Buch und Hörbuch gibt es nur auf Deutsch. Gelesen wurde es von Erich Wittenberg. Er ist auf Audible als Sprecher von fast 90 weiteren Hörbüchern gelistet. Das hört man auch. Er ist ein professioneller Sprecher. Da dies ein Sachbuch ist, konnte er jetzt nicht wirklich viel aus dem Buch rausholen, sondern klingt sehr sachlich-professionell. Im Rahmen dessen, fand ich seine Art sehr gut. Ich habe das Buch von Audible. Kritik: Jan-Otmar Hesse ist deutscher Wirtschaftshistoriker und Universitätsprofessor. Entsprechend liest bzw. hört sich das Buch auch. Es ist kein typisches Sachbuch, welche im Rahmen des Themas noch meist halbwegs spannend geschrieben sind. Das (Hör-)Buch versprüht eher den Charme einer Diplom- oder Doktorarbeit. Der Informationsgehalt ist brachial, eine durchgehende Spannungskurve sucht man aber vergeblich. Obwohl das Buch eine sehr hohe Wissensdichte hat, wird an diversen Stellen gesagt, dass dieser bzw. jener Themenbereich ganz klar außerhalb des Scopes dieses Buches ist. Dazu gehört leider auch die Export- bzw. Wirtschaftspolitik der DDR zwischen 1945 und 1990. Ich selber bin dadurch zu dem Buch gekommen, weil ich letztes Jahr das Abo von Audible gekündigt hatte und noch ein Guthaben verbraten musste, sodass es nach der Kündigung nicht verfällt. War eher so ein Notnagel. Ich muss aber sagen, dass im Nachhinein betrachtet die Entscheidung nicht schlecht war. Das Buch war schon irgendwie spannend, weil es wirklich einen detaillierten Abriss der (bundes-)deutschen Export-Politik zwischen 1871 (Gründung des deutschen Reiches) bis ca. 2020/2021 gibt. Spannend fand ich z.B. die krasse Verflechtung (will nicht sagen: Verflizung) der deutschen Politik mit der deutschen Exportwirtschaft schon seit jeher. Hätte mich vor diesem Buch jemand gefragt wer die Hermes-Kredite erfunden hat, hätte ich gesagt, dass das eine bundesdeutsche Erfindung ist. Eingeführt wurden diese aber schon in der Weimarer Republik. Diese waren bis weit in die 70er Jahre aber ein gewinnbringendes Geschäft für den deutschen Staat, da die Prämien die Schäden lange Zeit überstiegen. Wie das wertende Wort „Obsession“ im Titel schon sagt, ist Hesse nicht 100%ig neutral unterwegs und man merkt doch schon, dass er dem ganzen Themenkomplex kritisch gegenübersteht. Dennoch hat er immer die Balance zwischen kritischer aber auch sachlich-neutraler Betrachtung halten können. Zumindest meiner Meinung nach. Negativ würde ich bei der inhaltlichen Aufarbeitung sehen, dass Hesse zwar versuchte den Außenhandel zeitchronologisch von 1871 bis heute abzuhandeln, aber innerhalb dieser chronologischen Erzählung dann doch wieder gewaltige Zeitsprünge machte. So beschäftigte er sich z.B. mit der Situation in den 1980er Jahren. Das ist ihm gut gelungen. Als Beispiel nahm er dann den Siemenskonzern. Für die Situation bei Siemens in den 1980er Jahren sprang er aber mehrmals zurück in die Kaiserzeit, dann in die 50er Jahre. Von dort in die 80er Jahre um wieder in der Kaiserzeit zu springen. Das passierte auch an anderen Stellen und trug nicht gerade zu einer durchgängigen Struktur bei. Fazit: Für mich war das jetzt kein Buch für den Nachttisch und auch kein Hörbuch für einen Spaziergang. Ich habe es immer dann gehört, wenn ich das Abendbrot vorbereitet habe. Es ist eine wissenschaftliche Abhandlung eines Akademikers über ein sehr spezielles Thema. Dem muss man sich bewusst sein. Da ich damit aber kein Problem hatte vergebe ich 80 von 100 Punkten und für Interessierte eine Lese- bzw. Hörempfehlung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 26. August Eric Berger - Liftoff: Elon Musk and the Desperate Early Days That Launched SpaceX Vorbemerkung: Buch und Hörbuch sind aus März 2021. Das Buch hat 228 Seiten. Das Hörbuch eine Laufzeit von 9 Stunden. Ich habe das Hörbuch auf Englisch gehört. Scheinbar gibt es auch keine deutsche Version von Buch oder Hörbuch. Zumindest habe ich keine gefunden. Gelesen wird das Hörbuch von Rob Shapiro. Er ist auf Audible als Sprecher von über 170 weiteren Hörbüchern gelistet. Das hört man auch. Er ist ein professioneller Sprecher. Das Zuhören hat Spaß gemacht. Die Sprache war klar und verständlich, sodass ich keine Probleme hatte zu folgen. Ich konnte sogar die Geschwindigkeit ohne Problem auf 110% stellen, da mir 100% Geschwindigkeit teilweise zu langsam waren. Nicht unangenehm langsam, sondern es ging auch ohne Probleme etwas schneller. Ich habe das Buch bei Audible gekauft. Zeitliche Einordnung und Abgrenzung des Inhalts: Zuerst sollte man abgrenzen worin es in dem Buch überhaupt geht bzw. nicht geht. Das Buch startet in der Zeit in welcher Elon Musk sich überlegte ins Raketen-Business einzusteigen und geht dann sehr, sehr detailliert auf die Gründung der Firma SpaceX und der Anstellung der ersten Mitarbeiter ein. Der zweite Schwerpunkt sind die vier Flüge bzw. Flugversuche der Falcon 1-Rakete und die Entwicklung von Space X in der Zeit. Das Buch befasst sich somit detailliert mit dem Zeitraum von ca. 2000/2001 (dem Vorabend der Gründung von SpaceX) bis Ende 2008 (mit dem vierten (erfolgreichen) Flug der Falcon 1). Dieser Zeitraum umfasst ca. 7,5 bis 8 Stunden des Hörbuches. In den restlichen 60 bis 90 Minuten wird die Zeit von 2009 (mit dem ersten kommerziellen Flug der Falcon 1) bis Mitte/Ende 2020 im Schnelldurchlauf abgehandelt. Ein Drittel bis die Hälfte dieser Zeit befasst sich das Buch dabei recht detailliert mit dem weiteren Lebensweg der ersten Angestellten von SpaceX in der Zeit. Die Themen Falcon 9, wiederverwendbare Raketen, Crew Dragon (Raumkapsel) und Spaceship werden maximal in wenigen Sätzen angesprochen und auch meist nur für die Einordnung in den Gesamtkontext. Berger wird im September 2024 ein zweites Buch veröffentlichen: „Reentry - SpaceX, Elon Musk, and the Reusable Rockets That Launched a Second Space Age”. Vermutlich wird das die Fortsetzung sein, die sich mit dem Zeitraum ab 2010 bis heute beschäftigt. Kritik: Eric Berger selber hat einen Bachelor in Astronomie und einem Master in Journalismus und hatte eine Pulitzer Preis-Nominierung in 2009. Dies merkt man dem Buch auch an. Soweit ich es beurteilen kann ist das Buch fachlich sehr versiert geschrieben. Berger legt höchsten Wert darauf die Quellen seiner Aussagen zu benennen. Das gelingt ihm auch dadurch, dass er von Elon Musk aufgefordert wurde, direkt an die (damaligen) Mitarbeiter heranzutreten und diese zu befragen. Das macht das Buch einerseits zu einem sehr detailreichen Buch mit sehr vielen persönlichen Geschichten und Innenansichten. Andererseits hatte ich zur Mitte des Buches das Problem, dass das persönliche Leben der Protagonisten, sosehr es zu dem Zeitpunkt auch mit Space X verwoben war, zu viel Platz eingenommen hat und ich das Buch erstmal für mehrere Monate weggelegt habe. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich zum Zeitpunkt des Lesestopps, wohl schon „durch das Tal der Tränen“ durch war und das Buch danach wieder Fahrt aufnahm und ich mich über diese Pause geärgert habe. Technisch geht das Buch für eine Mischung aus Biographie, Sachbuch mit Entertainment-Elementen, doch schon tiefer ins Detail, ohne natürlich wirklich ein Fachbuch zu sein. So fand ich es z.B. interessant, dass es ein Problem bei Flüssigtreibstoffraketen gibt, dass durch die rasche Verbrennung des Treibstoffs eben jener so in Bewegung versetzt kann, dass eine Rakete ins Trudeln kommen kann. Es gibt dafür aber verschiedene Methoden, welche ihre ganz eigenen Nachteile haben, um das Problem zu lösen. Interessant fand ich auch, wie dicht verwoben das Schicksal von SpaceX mit dem von Tesla während der ganzen Zeit war und wie dicht beide Ende 2009, wo beide triumphal ihre ganz persönlichen Meilensteine (erfolgreicher Start einer Falcon 1 und erfolgreiche Vermarktung des Tesla Roadster) erreicht hatten, dann doch vor der Pleite standen. Fazit: Ich gebe dem Buch 80 von 100 Punkten. Man muss sich allerdings für das Thema Raumfahrt, private Raumfahrt und ganz speziell SpaceX interessieren. Selbst mir ging die Detailverliebtheit von Berger an manchen Stellen dann doch etwas zu weit. Das Nachfolgebuch „Reentry - SpaceX, Elon Musk, and the Reusable Rockets That Launched a Second Space Age” ist aber auf jeden Fall schon auf der Merkliste. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 26. August Am 22.8.2024 um 14:40 von Ramstein: Bisher habe ich mit Aiko schon Files bis ca. 70.000 Zeichen mit sehr gutem Erfolg transkribiert. Ob das wohl mit kompletten Büchern auch funktionieren würde? Ich habe gerade mal reingehört. Der Sprecher spricht wirklich sehr klar und deutlich. Kein Genuschel oder so. Von der Sprachverständlichkeit sollte es keine Probleme geben. Musst Du einfach mal ausprobieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maktaba 29. August Rich Dad Poor Dad Kurzweilig, aber nicht besonders viel Tiefgang und voll von Binsenweisheiten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver 29. August · bearbeitet 29. August von John Silver vor 7 Stunden von maktaba: Rich Dad Poor Dad Kurzweilig, aber nicht besonders viel Tiefgang und voll von Binsenweisheiten. Ich fand das Buch ebenso fürchterlich banal und absolut überbewertet. Ich habe es im Link unten Rezensiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver 29. August · bearbeitet 29. August von John Silver Am 26.8.2024 um 02:34 von Holgerli: Eric Berger - Liftoff: Elon Musk and the Desperate Early Days That Launched SpaceX ... Ich nehme jetzt mal einfach diesen Beitrag, weil es eigentlich auch egal ist, welchen ich nehme. Ich muss Dir hier einmal ein ganz ganz großes Lob für Deine Buchvorstellungen aussprechen. (Das passiert hier sowieso viel zu selten.) Ich selber bin kein großer Hörbuchfreund und bevorzuge richtige Bücher und ich lese fast ausnahmslos andere Bücher - aber das ist vollkommen egal. Deine Rezensionen sind wirklich sehr gut geschrieben, so dass es, obwohl ich andere Sachen lese (s.o.), ein wirkliches Vergnügen ist, Deine Beiträge zu lesen! Trotz der doch relativ sparsamen Rückmeldungen bitte ich Dich daher, weiterzumachen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maktaba 30. August 12 hours ago, John Silver said: Ich fand das Buch ebenso fürchterlich banal und absolut überbewertet. Ich habe es im Link unten Rezensiert. Ich habe Deine Rezension soeben gelesen und stimme zu. Dennoch muss ich folgendes sagen: eben weil es kurzweilig ist, gibt es von mir keine ausschließlich negative Rezension. Man merkt dem Autor an, dass er eben Influencer, und kein Sachbuchautor ist und so liest sich das Buch auch. Leider lassen sich viele Abschnitte sowieso nicht eins zu eins auf deutsche Verhältnisse übertragen, gerade beim Thema Immobilien. Abschließend möchte ich hinzufügen, dass der Inhalt des Buches, als es 1997 erstmalig erschien, sicher im deutschen Sprachraum avantgardistisch war, aus heutiger Perspektive aber schon wieder ein alter Hut ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 30. August vor 16 Stunden von John Silver: Ich muss Dir hier einmal ein ganz ganz großes Lob für Deine Buchvorstellungen aussprechen. (Das passiert hier sowieso viel zu selten.) Danke, das freut mich. Ich gebe die Blumen gerne zurück. Deine Rezensionen zu älteren Wirtschafts- und Börsenbüchern lese ich auch sehr gerne. Ja, Feedback gibt es hier im Allgemeinen etwas weniger. Ich vermute aber, dass die Rezensionen dennoch gelesen werden. Etwas schade finde ich, dass es im Allgemeinen scheinbar nur wenig aktive Rezensenten gibt. vor 16 Stunden von John Silver: Deine Rezensionen sind wirklich sehr gut geschrieben, so dass es, obwohl ich andere Sachen lese (s.o.), ein wirkliches Vergnügen ist, Deine Beiträge zu lesen! Bisher habe ich überhaupt noch kein Feedback zur Art meiner Rezensionen bekommen. Deswegen ging ich davon aus, dass es passt. Von daher danke für das positive Feedback. Hier gebe ich auch gerne die Blumen zurück: Auch wenn (oder gerade weil) sich Dein Schreibstil und die Art der Bücher doch stark von meinem Stil und Interessengebieten unterscheiden, lese ich sie sehr gerne. vor 16 Stunden von John Silver: Trotz der doch relativ sparsamen Rückmeldungen bitte ich Dich daher, weiterzumachen! Hier brauchst Du keine Sorgen zu haben. Solange ich Bücher lese bzw. Hörbücher höre, werde ich zumindest eine kurze Rezi dazu abgeben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maktaba 1. September Rosemary Sutcliff: Der Adler der Neunten Legion Britisches Jugendbuch (Erstausgabe 1971) vor dem Hintergrund des römischen Britanniens. Mit knapp 300 Seiten sicher schnell durchgelesen. Bin erst bei Seite 34 und möchte daher mit meinem Urteil noch warten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
StE 1. September "Buy, borrow, die" https://old.reddit.com/r/BuyBorrowDieExplained/comments/1f26rsf/buy_borrow_die_explained/ Steuerfrei für Leute ab 300 Mio Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Caveman8 3. September Am 1.9.2024 um 19:53 von StE: "Buy, borrow, die" https://old.reddit.com/r/BuyBorrowDieExplained/comments/1f26rsf/buy_borrow_die_explained/ Steuerfrei für Leute ab 300 Mio Leider nicht für Personen mit Steuerpflicht in Deutschland… Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fetz 8. September In der FAZ+ Aus dem neuen Buch von Walter Moers: Zamonische Flabel Nr. 1 Zitat Der Birkenfuchs, der Schuhu und der Laubwolf Bereits die ersten beiden Absätze sind köstlich und könnten auch in den Thread "Finanzielle Unabhängigkeit" gehören. Ansonsten hoffe ich zumindest bei @Lazaros auf ein Lächeln ob der geschliffenen Sprachverdrechslungen. Moers ist einfach ein Genuss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 9. September Am 8.9.2024 um 08:51 von Fetz: Ansonsten hoffe ich zumindest bei @Lazaros auf ein Lächeln ob der geschliffenen Sprachverdrechslungen. Moers ist einfach ein Genuss. Danke - fest vorgemerkt https://www.penguin.de/buecher/walter-moers-das-einhoernchen-das-rueckwaerts-leben-wollte/buch/9783328603429 (ein "Must-have" für alle Freunde von Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Max Goldt, Ernst Jandl und H. C. Artmann) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
wpf-leser 9. September Danke für die Hinweise auf Neues aus Zamonien. Da geht mir wieder mal das Herz auf... (Und egal, ob man nun vorwärts oder rückwärts lebt - gefinkelt wird so oder so nicht... In diesem Sinne packe ich als nächstes wohl mal wieder die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär aus. Hatte das Buch als Jugendlicher gelesen. Vor ein paar Jahren habe ich mir die Neufassung des Hörbuchs trotz großer Skepsis im Voraus (Dirk Bach als Leser, Warnungen in Rezensionen vor der "musikalischen" Untermalung) besorgt und es absolut nicht bereut - es war (bzw. ist) mir ein großer Genuss!) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fetz 10. September · bearbeitet 10. September von Fetz Alle Bücher dieser Reihe, angefangen mit Blaubär, sind wirklich köstlich. Bei manchen Namen der Protagonisten muss man etwas um die diversen Ecken denken ( Hildegund von Mythenmetz ... ) Skuril halt. Und echte Lesebücher für Erwachsene(!). @Lazaros Fang mit Blaubär an! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 22. September · bearbeitet 22. September von Holgerli Axel Koch – Change mich am Arsch: Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und sich selbst kaputt verändern. Vorbemerkung: Das Buch selber ist von Februar 2008 und hat 304 Seiten. Das Hörbuch hingegen ist von Juni 2024 und hat eine Laufzeit von fast 11,5 Stunden. Ich habe das deutschsprachige Hörbuch von Audible gehört. Sprecher war Jörg Wagner. Auf Audible gibt es nur vier weitere Hörbücher die von Herrn Wagner gesprochen wurden und diese sind auch nur aus den Jahren 2023 und 2024. Und leider merkt man das auch. Ich würde sagen, dass er der bisher schlechteste Sprecher eines Hörbuches war. Gerade am Anfang des Buches hört man wirklich kaum eine tonale Änderung seiner Stimme. Egal ob es am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Satzes war. Stellenweise habe ich mich sogar gefragt ob hier nicht nur eine recht mittelmäßige KI-Stimme liest. Hinzu kommt, dass man an zwei oder drei Stellen hörte, dass mit einer anderen Stimme einzelne Sätze neu eingesprochen bzw. neu eingefügt wurden, als ob der Sprecher Sätze falsch gelesen oder gar ganz vergessen hat. An einer Stelle wurde dazu so schlecht geschnitten, dass mehrere Wörter bis zum Satzende fehlen. Überdies wurde das Buch so langsam vorgelesen, dass ich die Geschwindigkeit auf 115% gestellt habe und ich nur deswegen nicht noch weiter auf 120% erhöht habe, weil die Tonlage damit zu unnatürlich wurde. So gesehen keine gute, technische Produktion des Buches. Eine kurze Definition von „Change“: Mit „Change“, von dem im Buch gesprochen wird, sind jeder Art von kleinen und großen Umstrukturierungsmaßnahmen gemeint, mit der jeder Arbeitnehmer in seinem Berufsleben mehr oder weniger häufig konfrontiert wird. Sei es die Änderung des persönlichen Aufgabenbereichs innerhalb der Abteilung, die Umstrukturierung einer kompletten Abteilung selber oder gar die Umstrukturierung des gesamten Unternehmens z.B. im Rahmen einer Fusion, mit dem Wegfall von Jobs. Kritik: Der Titel „Change mich am Arsch“ hörte sich jetzt nicht unbedingt wie ein seriöses Sach- oder Wissenschaftsbuch an. Im Prinzip habe ich es mir auch in der Erwartungshaltung gekauft einige mehr oder weniger lustige Geschichten von „Change“-geplagten Mitarbeitern zu hören, um mich beim Anhören zu amüsieren und auch etwas aufregen zu können über „die Deppen da oben“. Das i-Tüpfelchen wären noch ein paar gute Tipps gewesen, wie man selber gut durch einen Change kommt. Letzteres hat das Buch sogar geschafft. Das Problem: Axel Koch, oder genauer Prof. Axel Koch, seines Zeichens Psychologe und Dekan der Fakultät für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning, wusste wohl selber nicht, was er genau wollte. Angefangen hat das Buch wirklich mit ein paar Geschichten wo an sich hineinversetzen und etwas aufregen konnte. Dann versuchte Koch allerdings wissenschaftlicher zu werden, ohne wirklich Mehrwert zu liefern. Bestes Beispiel: Er referierte darüber, dass der Beruf des Apothekers durch Doc Morris (die Online-Apotheke), nun selber (nach Jahrhunderten der Ruhe) einem Change unterworfen sei und dass das ganz, ganz schlimm für die Apotheker werden könne oder auch nicht. Weil, genaueres wisse man noch nicht und man müsse erst noch schauen wohin die Digitalisierung geht. In einem anderen Kapitel fragt er am Ende, warum wir, die Arbeitnehmer, denn überhaupt so viel Change über sich ergehen lassen würden ohne zu kündigen. Mit dieser unbeantworteten Frage endet das Kapitel. Das neue Kapitel beginnt mit der Aussage von ihm, dass er ja im Öffentlichen Dienst als Beamter sehr privilegiert sei, was Kündigungsschutz angeht und er das Ganze deswegen entspannt sehen könne. Im Gegensatz zu den Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft. Den Erkenntnisgewinn hatte er aber wohl noch nicht zwei Seiten vorher. Anders kann ich mir seine naive Frage, warum die Leute nicht noch häufiger kündigen, nicht erklären. Irgendwie hatte ich so den Eindruck, dass er selber keine Antworten geben konnte, obwohl er es versprochen hatte, weil „Change“ einfach passiert und man selber aber auch die Firmen dagegen nichts machen können, weil Leben einfach Veränderung ist, egal wie oft er impliziert, dass Change schlecht und daher zu vermeiden ist. Erst die letzten 20% des Buches werden besser: Hier versucht er wirklich, mit selbstentwickelten Analysemethode dem Leser bzw. Hörer das Rüstwerk an die Hand zu geben, um selber einschätzen zu können, ob man den Change halbwegs unbeschadet übersteht. Der Teil hat das Buch dann doch wieder etwas rausgerissen, aber wirklich retten konnte es das Buch dann auch nicht mehr. Fazit: Ich vergebe knappe 60 von 100 Punkten. Ganz klare Anmerkung: Ohne die letzten 20% des Buches mit den Tipps wie man selber (besser) durch einen Change kommen kann, hätte ich dem Buch maximal 45 von 100 Punkten gegeben. Aber auch 60 Punkte machen das Buch keinesfalls zu einem guten Buch oder gar einem Must-Read bzw. Must-Hear. Dazu kommen dann noch die technischen Unzulänglichkeiten bzw. der schlechte Sprecher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nachtfalke 17. Oktober Was waren denn die besten Börsenbücher, die Ihr alle dieses Jahr so gelesen habt? Ich will mich den Winter über mal wieder in ein paar aktuelle Themen hineinfuchsen, aber es ist Ewigkeiten her, dass ich zum letzten Mal selbst ein gutes Börsenbuch gelesen habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 17. Oktober Jetzt war keine richtiges Börsen-Buch, sonder mehr "Geld"-Buch aber auf jeden Fall: Morgan Housel: The Psychology of Money: Timeless Lessons on Wealth, Greed, and Happiness (gibt es auch auf Deutsch) Und wenn Dich Start-ups interessieren: Mike Maples Jr, Peter Ziebelman: Pattern Breakers: Why Some Start-Ups Change the Future Ach ja: Wenn Du was richtig geniales findest dann immer her mit den Tipps. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
John Silver 17. Oktober vor 27 Minuten von Nachtfalke: Was waren denn die besten Börsenbücher, die Ihr alle dieses Jahr so gelesen habt? Ich will mich den Winter über mal wieder in ein paar aktuelle Themen hineinfuchsen, aber es ist Ewigkeiten her, dass ich zum letzten Mal selbst ein gutes Börsenbuch gelesen habe. Dieses Jahr ist etwas schwer und ich habe noch ein paar Bücher bei mir liegen, die noch besprochen werden. Zu Deiner konkreten Frage: Da würde ich bisher das Buch von Anne T. "Die Gier" nehmen, das ja etwas "romanhaftes hat und sich daher flüssiger als ein reines Sachbuch wegliest oder das Buch von Joel Greenblatt "Börsenzauberformel". Ist von der dicke auch überschaubar und liest sich auch zügig weg (beide siehe unten). Ansonsten habe ich hier (siehe unten) ein paar Bücher aufgeführt die ich bisher ganz gut fand. Und meinen Thread kennst Du ja. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 11. November David Graeber – Debt: Updated and Expanded. The first 5.000 years Vorbemerkung: Ich habe das Hörbuch kostenlos in Englischer Sprache bei Audible runterladen können. Scheinbar werden einige Bücher auch gratis angeboten. Keine Ahnung ob man das Buch auch behalten kann, wenn man das Abo kündigt. Das Buch hat 560 Seiten und kam Ende Oktober 2014 auf den Markt. Das Hörbuch hat eine Länge von etwas unter 18 Stunden und wurde Mitte September 2015 veröffentlicht. Gelesen wird es von Grover Gardner. Allein bei Audible findet man über 500 Hörbücher mit ihm als Sprecher. Und das merkt man. Das Buch fand ich hervorragend eingesprochen. Ich hatte kein Problem ihm zu folgen. Teilweise habe ich die Geschwindigkeit sogar auf 110% erhöht. Buch und Hörbuch gibt es auch in einer deutschen Version. Diese kam allerdings Mitte April 2015 auf den Markt. Deswegen ist zu vermuten, dass es sich hierbei um die erste Version von 2011 handelt und nicht um die „Updated and Expanded“-Version, welche ca. 30 Seiten mehr als die Ursprungsversion hat. Kritik: Eine Kurzkritik des Buches ist quasi nicht möglich da Thema Schulden von Graeber wirklich in jeder möglichen Facette beleuchtet wird. Das ist, soviel schon jetzt vorweg, einer der Hauptkritikpunkte von mir, an diesem Buch. Das Buch würde ich grob in zwei Teile zu je 50 Prozent teilen. Der erste Teil des Buches befasst sich mit der Frage, was überhaupt Schulden sind. Und dabei wird jede Art von Schulden untersucht: Z.B, die moralische Schuld die man als Kind gegenüber der Mutter hat, weil sie einen geboren hat. Oder die Schuld eines Menschen gegenüber der Gesellschaft, weil es die Gesellschaft war, die einem die Schulen und anderen infrastrukturellen Einrichtungen bereitgestellt hat, damit dieser sich überhaupt zudem entwickeln konnte, was er heute ist. Grob geschätzt würde ich sagen, dass solche Fragestellungen, die nun gar nichts mit wertmäßigen Schulden zu tun haben, irgendwas zwischen 40 und 50 Prozent des ersten Teils des Buches ausmachen. Erst nachdem diese Fragestellungen sehr, sehr detailliert besprochen worden sind, macht sich Graeber auf den Weg, Schulden, i.S.v. wertmäßigen Schulden, zu besprechen. Hier geht er sehr ausführlich auf seine These ein, dass zuerst die wertmäßigen Schulden da waren und erst (viel) später das Geld kam. Er ist der Meinung, dass Wirtschaft, Markt und Schulden, zumindest in den kleinräumlichen Strukturen der frühen Gesellschaften, ohne Geld möglich waren. Seiner Meinung hatten Schulden hier auch die Funktion des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Seine These hierzu ist, dass Rückzahlungen bewusst so gewählt wurden, dass immer einer der beiden Beteiligten im Minus war und ein kompletter Ausgleich von Schulden quasi der Aufforderung gleich kam, die gesellschaftliche Beziehung beider Personen zu einander beenden zu wollen. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich dann wirklich mit Geld und den monetären Schulden. Seiner Aussage nach kam Geld erst auf, weil komplexe Staatssysteme nicht mehr ohne Geld funktionieren. Erst Geld (und auch Schulden) machten es möglich, dass größere Gemeinschaften komplexe Wirtschafts- und vor allem Militärsysteme aufbauen konnten. Denn nur Münzen waren wirklich praktikabel um Soldaten zu bezahlen, und es denen dann so zu ermöglichen sich selber zu verpflegen. Nachdem die verschiedenen Arten der monetären Schulden und die Konsequenzen besprochen wurden (z.B. die Versklavung von Familienmitgliedern oder die Selbstversklavung oder die geplante Prosituation der Ehefrau, um die Schulden für die Hochzeit zurückzuzahlen und die gesellschaftliche Akzeptanz davon), beginnt Graeber die verschiedenen Zeitalter und gesellschaftlichen Epochen bezüglich der Schulden zu untersuchen. Er beginnt mit der „Achsenzeit“ (800 vor bis 600 nach Christus), einem theoretischen Zeitalter, welches heute noch immer kontrovers diskutiert wird. Er macht dann weiter mit dem Mittelalter (bis 1450) und den „großen kapitalistischen Reichen“ (bis 1971). In diesen Epochen springt er quer zu den verschiedensten Orten der Welt: Von China, nach Europa, Afrika, Amerika und zurück. Abgeschlossen wird die Betrachtung von dem Zeitraum 1971 (Abschaffung des Goldstandards durch Nixon) bis heute. Graeber nennt diesen Abschnitt „The beginning of something yet to be determinened“. Er beschreibt diese Zeit als etwas vollkommen Neues, von dem man, aufgrund des recht kurzen Zeitraumes von 50 Jahren, nicht wirklich sagen kann, was dabei am Ende rauskommt. Er sagt, dass er sich gut vorstellen kann, dass in 30 Jahren oder so ein komplett anderes System an die Stelle unseres heutigen Wirtschaftssystems gerückt sein könnte. Er gibt aber auch zu, dass er nicht so recht weiß, welches System das sein sollte, gibt aber gleichzeitig auch unserem jetzigen Wirtschaftssystem die Schuld daran, weil es (sich) immer als absolut alternativlos dar(ge)stellt (wird). Fazit: Schwierig. Was man sagen kann: Lang war es. Aber länge muss nicht unbedingt ein Mehr an Informationen bedeuten. Die Kernaussagen, die ich oben versucht habe zu skizzieren, hätte man meiner Meinung nach auch gut in einem 200 Seiten starken Buch zusammenfassen können. Dann wären es statt 18 Stunden vielleicht nur 6 Stunden geworden. Ob so ein Buch wirklich an substanziellem Informationsgehalt verloren hätte, wage ich zu bezweifeln. Ich würde sogar so weit gehen, dass der Umfang dem Buch eher schadet, da die wichtigen Informationen, durch (zu) viel unnötiges Beiwerk, nicht mehr wirklich in ihrer Wichtigkeit wahrgenommen werden. Ist es ein Must-Read? Das Buch selber eher nicht. Eine gute Zusammenfassung ist wesentlich besser. Hätte ich das Buch wirklich als Buch gelesen, so hätte ich es wohl schon recht früh zur Seite gelegt. Hätte ich für das Hörbuch Geld bezahlt, so hätte ich mich wohl geärgert. So hingegen begleitete mich das Buch über 6 oder 7 Wochen jedes Wochenende beim Gemüse schneiden für das Abendessen. Dafür war es dann auch sehr gut. Für die Kernaussagen des Buches vergebe ich daher gute 80 vom100 Punkten. Für das selber Buch, bzw. für den, meiner Meinung nach unnötigen Umfang des Buches, sind es hingegen maximal 40 von 100 Punkten. Macht also irgendwas um 60 von 100 Punkten für das (Hör-)Buch in seiner veröffentlichten Art. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 6. Dezember · bearbeitet 6. Dezember von Lazaros Habe gerade folgendes Buch aus aktuellem persönlichen Anlass aus meiner Bücherkiste hervorgekramt: Die zweite Chance: Warum wir (nicht alles) verzeihen sollten von Susanne Boshammer Zitat https://www.amazon.de/Die-zweite-Chance-verzeihen-sollten/dp/3498006819 Die Philosophieprofessorin Susanne Boshammer diskutiert anregend und anschaulich, was es bedeutet, zu verzeihen. Allgemein gilt verzeihen zu können als Heilmittel für seelische Wunden und als Signal der Nächstenliebe. Die Bereitschaft zu verzeihen genießt einen guten Ruf. Oft bewundern wir Menschen, die dazu fähig sind, denn jeder weiß, wie schwer das sein kann. Doch ist es wirklich immer richtig? Welche Gründe sprechen dafür, welche dagegen, jemanden einen zweite Chance zu geben? Haben wir manchmal nicht sogar die Pflicht, hart zu bleiben – um uns selbst zu schützen, für Gerechtigkeit zu sorgen oder unsere Selbstachtung zu wahren? Und was ist, wenn jemand keinerlei Reue zeigt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
leoluchs 6. Dezember Andreas Rödder: Der verlorene Frieden: Vom Fall der Mauer zum neuen Ost-West-Konflikt (2024) Zitat Der Mainzer Historiker Andreas Rödder beschreibt den Zerfall der Weltordnung von 1990 und die deutsche Russlandpolitik. Eine scharfsinnige und glänzend geschriebene Analyse. Quelle: Rezension von Heinrich August Winkler (FAZ - Bezahlschranke, aber archive.xx hilft) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Holgerli 6. Dezember Eric Berger - Reentry: SpaceX, Elon Musk, and the Reusable Rockets That Launched a Second Space Age Vorbemerkung: Buch und Hörbuch sind aus Ende September 2024. Das Buch hat 400 Seiten. Das Hörbuch eine Laufzeit von 13 Stunden. Ich habe das Hörbuch auf Englisch gehört. Es gibt keine deutsche Version von Buch oder Hörbuch. Gelesen wird das Hörbuch, genauso wie das erste auch, von Rob Shapiro. Entsprechend ist auch die Bewertung identisch: Er ist auf Audible als Sprecher von über 170 weiteren Hörbüchern gelistet. Das hört man auch. Er ist ein professioneller Sprecher. Das Zuhören hat Spaß gemacht. Die Sprache war klar und verständlich, sodass ich keine Probleme hatte zu folgen. Zeitliche Einordnung und Abgrenzung des Inhalts: Das Buch ist die direkte Fortsetzung von Bergers Buch „Liftoff“ aus dem Jahr 2021 (Rezension hier). Während sich das erste Buch hauptsächlich mit der Anfangsphase und der Falcon 1-Rakete beschäftigte, dreht sich „Reentry“ („Wiedereintritt“) primär mit der Zeit nach der Falcon 1. Von der Timeline her endet das Buch Anfang/Mitte 2023. Die aktuellste Zahl die der Autor nennt, ist aus Anfang 2024 (vermutlich deswegen, weil man bei der letzten Redigierung Anfang 2024 diese Zahl noch gefunden hatte). Folglich liegt der Schwerpunkt des Buches auf der Falcon 9, den Versuchen der Landung der Raketen und deren Wiederverwendung, den Dragon-Modulen aber eben nicht auf Starship. Zwar wird die Entwicklungsgeschichte des Starship besprochen, die wirklich spannende Geschichte ab dem ersten Start im April 2023 ist aber nicht Fokus des Buches. Kritik: Hier kann man im Prinzip Wort für Wort meine erste Kritik wiederholen: Berger ist Journalist, entsprechend fachkundig ist das Buch geschrieben. Er legt wieder größtmöglichen Wert darauf, für die Aussagen die er trifft Quellen zu benennen. Noch stärker als im ersten Buch geht Berger auf die Person Elon Musk und seinen kompromisslosen Führungsstil ein. Einerseits sieht er darin einen nicht unwesentlichen Teil des Erfolges von SpaceX. Andererseits sieht er diesen Führungsstil auch sehr kritisch, wenn er verschiedene Führungskräfte vorstellt, deren Privatleben fast bzw. schlussendlich entgültig an der Arbeitslast bei SpaceX kaputt ging. Interessant fand ich, dass die wenigsten Mitarbeiter der 1. Generation noch im Unternehmen arbeiten, SpaceX es aber geschafft hat eine 2. Und auch 3. Generation von neuen Führungskräften zu etablieren, die das Erbe von SpaceX erfolgreich weiterführen. Am Schluss des Buches gibt der Autor noch einen persönlichen Kommentar, wie er die Zukunft von SpaceX sieht. Neben der, mittlerweile üblichen, kritischen Einordnung der Person Elon Musk für den weiteren Folg des Unternehmens vergleicht er auch die anderen privaten Raumfahrtunternehmen und deren Fortschritte mit denen von SpaceX. Fand ich sehr interessant. Fazit: Alles in allem fand ich „Reentry“ noch etwas besser als „Liftoff“. Daher gebe ich dem Buch 90 von 100 Punkten. Wie beim ersten Buch gilt: Man muss sich allerdings für das Thema Raumfahrt, private Raumfahrt und ganz speziell SpaceX interessieren. Wenn noch ein 3. Buch zu Starship in zwei, drei oder vier Jahren kommt, würde ich es definitiv direkt kaufen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag