TerracottaPie September 2, 2009 Ich hoffe, die Frage ist hier richtig aufgehoben statt im Anleihen-Forum: Für iShares-Renten-ETFs werden in der Regel zwei Kennzahlen angegeben: die laufende Rendite und die Effektivverzinsung. Die laufende Rendite ist stets höher. Mein Problem: Ich verstehe nicht, wie die Kennzahlen berechnet werden. Also verstehe ich auch den Unterschied zwischen beiden nicht und weiß nicht, was sie mir sagen sollen. Bestimmt kann jemand helfen, oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity September 2, 2009 · bearbeitet September 2, 2009 von vanity Nehmen wir den ETF auf den eb.rexx Produktseite iShares EXHA Rechts unten steht Effektivverzinsung (2,56%). Das ist per heute die gewichtete Restrendite der unterlegten Papiere bei Halten bis zur Fälligkeit (und damit die auch bei Anleihen übliche Angabe). Es gibt eine ausführliche Erklärung als Tooltip. Den Begriff laufende Rendite kann ich nicht entdecken. Darunter versteht man (meist vornehm mit Current Yield (CY) bezeichnet) die Größe Kupon * 100 / aktueller Kurs. Diese Größe ist außer bei bestimmten Papieren (ohne sichere Rückzahlung) wenig aussagekräftig. Der durchschnittliche Kupon ist drei Zeilen tiefer angegeben, einen durchschnittlichen Kurs habe ich nicht entdeckt. Im Augenblick ist (bei solchen Papieren) laufende Rendite größer als Restrendite, weil sie weitgehend über pari notieren, der Kursverlust bei Tilgung zu 100% bildet sich in der laufenden Rendite nicht ab (daher ungeeignet). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie September 2, 2009 Argh, ich benutze die Seite seit ewigen Zeiten und habe den Tooltip noch nicht entdeckt. Also danke für den Hinweis. Für die Erklärung natürlich auch ein Dank. Ich hätte direkt einen Link zu einem Beispiel angeben sollen. Ich habe mir heute verschiedene -Government-Bond-ETFs angeschaut. Zum Beispiel diesen hier. Der Tooltip erklärt natürlich auch die laufende Rendite (auch Umlaufrendite, Ertragsrendite oder Dividendenrendite genannt...). Die Erklärung stimmt mit Deiner überein. Die Frage, die sich mir im Anschluss stellt, ist: Welche Kennzahl ist für einen ETF, der keine Anleihe bis zur Endfälligkeit hält, aussagekräftiger? Die Umlaufrendite erscheint mir auf den ersten Blick sinnvoll, aber vielleicht verstehe ich etwas nicht richtig. Und was ich überhaupt nicht verstehe ist, warum iShares bei unterschiedlichen ETFs ständig unterschiedliche Kennzahlen angibt. Das scheint nach wie vor mit dem Fonds-Domizil zu tun zu haben. Wäre da eine Vereinheitlichung nicht trotzdem mal angebracht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity September 2, 2009 ...Die Frage, die sich mir im Anschluss stellt, ist: Welche Kennzahl ist für einen ETF, der keine Anleihe bis zur Endfälligkeit hält, aussagekräftiger? Die Umlaufrendite erscheint mir auf den ersten Blick sinnvoll, aber vielleicht verstehe ich etwas nicht richtig. Nein, Laufende Rendite ist für die Beurteilung völlig ungeeignet. Je nachdem, ob die Referenzpapiere zufällig über oder unter pari notieren, kommen ganz unterschiedliche Größen raus. Für die Beurteilung sind im Wesentlichen zwei Größen (neben der Risikoeinschätzung) ausreichend: 1. Effektivverzinsung (auch etwas unglücklich übersetzt, üblich ist Restrendite / Yield to Maturity YTM) zur Einschätzung welche Rendite bei unveränderter Zinslage droht. 2. Restlaufzeit (die durchschnittliche restliche Laufzeit der abgebildeten Papiere) zur Einschätzung, wie sensibel der Index auf Zinsänderungen im Laufzeitband reagiert. In gewissen Grenzen (bei kleinen Veränderungen) direkt ablesen kann man diese Zinselastizität durch die Kenngröße Modified Duration, die angibt, um wieviel Prozent sich der Kurs bei einer Renditeänderung um 1% verändert (gegenläufig). Diese Größen, die auch bei echten Anleihen erste Wahl zur Beurteilung (nebst Betrachtungen zum Emittentenrisiko) sind, können gleichermaßen bei ETF verwendet werden. Deren Eigenschaft, wegen des abzubildenden Laufzeitbandes Papiere nicht bis zur Endfälligkeit zu halten, kann zunächst vernachlässigt werden. (Umlaufrendite ist übrigens als Begriff hier völlig irreführend, er hat im deutschen Sprachgebrauch die feste Bedeutung Restrendite umlaufender dt. Staatsanleihen (irgendwie gewichtet)) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie September 2, 2009 · bearbeitet September 2, 2009 von TerracottaPie Danke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag