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Sammelthread für Aktiv / Passiv Grundsatzdiskussionen

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Sapine
vor 4 Stunden von reko:

Hendrik Leber@25:04:  "Ich hab neulich eine Statistik gesehen, wie viel Analysten gibt es eigentlich pro Milliarde Börsenkapital und die Zahl hat sich in den letzten 20, 30 Jahren gezehntelt. Das liegt etwas an der MiFID Regulierung, das Research muß bezahlt werden .. bezahlen will keiner, die Preise sind gefallen fürs Research, es wird weniger geforscht und dann werden die (kleinen) Firmen gar nicht mehr. beachtet. Das sieht man dann im Börsenkurs".

@25:49 : "Leute die fundamental sich für eine Aktie interessieren sind eher wenig geworden".

Der Fairness halber muss man aber sagen, dass die Analysten sich ihr eigenes Grab geschaufelt haben. Zu hohe Gebühren, zu hohe Erfolgsbeteiligung und oft sehr dünne Managementleistungen, sprich indexnahes investieren. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Ist im Grunde genommen eine Wette darauf, dass sich das bisherige Wachstum fortsetzt und nicht abflacht oder gar einbricht.

Wenn du danach selektieren würdest, würde es sich um klass. Performance-Chasing handeln.

Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Ebenfalls gilt es abzuwägen, ob die Aufschläge gegenüber moderat wachsenden oder reifen/stagnierenden Unternehmen angemessen/nicht zu hoch sind.

Und worauf basiert diese Einschätzung von "Aufschlägen" bitte? Marktteilnehmer nehmen in Form von Transaktionen kontinuierlich eine Einschätzung vor, die sich in den aktuellen Preisen widerspiegelt.

Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Die meisten Werte in meinem Depot wie etwa Novo-Nordisk oder Fastenal laufen wie geschmiert. Ein paar wie Sixt oder Jenoptik kommen seit Jahren nicht vom Fleck. Bei Performancebremsen gilt es auf mittlere Sicht abzuschätzen, ob man am Ball bleibt oder sie aus dem Depot wirft.

Und konntest du die zukünftige Entwicklung dieser Titel zum jeweiligen Zeitpunkt der Kaufentscheidung damit richtig einschätzen?

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Glory_Days
Am 4.8.2024 um 14:47 von LongtermInvestor:

Du machst es dir schon sehr leicht, wenn es danach ginge gäbe es keine Unternehmer und Investoren.

Natürlich mache ich es mir leicht - weshalb sollte ich es mir auch unnötig schwer machen? Und natürlich stimmt der zweite Teil deiner Aussage so nicht.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 21 Stunden von Norica:

Lässt sich Scholes auch darüber aus, warum das so sein soll?

Scholes ist hier tatsächlich auf der Aktiv-Seite wiederzufinden. Er persönlich glaubt daran, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen kann, und darauf basierend einen dynamischen Asset Allokationsansatz, d.h. aktives Risikomanagement in Form eines Target Volatility-Ansatzes, verfolgen sollte. Die zitierten Aussagen von ihm werden teilweise vor diesem Hintergrund getroffen, da es schlichtweg keine 5-jährigen Optionen gibt, mit der sich langfristige Risiken einschätzen ließen. Ungeachtet dessen ob man diese Ansicht teilt oder nicht (ich persönliche teile sie aus guten Gründen nicht), sind die zitierten Aussagen in dieser Form aber aus rein mathematischer Sicht dennoch richtig und wichtig (und auch diesen Aspekt spricht er selbst mehrfach im Video an).

vor 21 Stunden von Norica:

Daher wäre es interessant, warum es nur(?) wichtig ist, was in den nächsten 3 Monaten passieren wird.

Aus meiner Sicht muss was "im Großen" funktioniert, immer auch "im Kleinen" funktionieren. D.h. ein Diversifikationsansatz, der auf langen Zeitskalen funktioniert, muss auch auf kleinen Zeitskalen wirkungsvoll sein. Denn das Große ergibt sich bei der Geldanlage aus dem Kleinen - und zwar in Form einer multiplikativen Reihe von Renditen. Was bedeutet das nun konkret? Bezogen auf ein diversifiziertes Portfolio sollten sich an Tagen hoher Volatilität nicht alle Komponenten gleich verhalten (ausschließen kann man es allerdings leider nicht). Man sieht das z.B. anhand des OD-Portfolios an den letzten beiden Handelstagen:

  • Freitag:

grafik.png.2eab4c3221568200cc7b4d11fb63d29e.thumb.png.b9fc94e6a431d8ede9acdb191dd536ad.png

  • Heute:

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vor 21 Stunden von Norica:

dass die Beachtung eines langen Anlagehorizonts selbst von ihm nicht gänzlich von der Hand gewiesen wird.

Die Länge des Anlagehorizonts spielt im Bezug auf die Reduktion des Shortfall-Risikos eine Rolle, nicht jedoch auf das Risiko bezogen auf die Breite der Streuung möglicher Vermögensendwerte um den Erwartungswert.

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Norica

Danke für die Ausführungen zu meiner Frage @Glory_Days , ich denke ich erfasse das Gesagte sinngemäß.

Interessant finde ich das Scholes glaubt, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen könne, was der "völligen Ungewissheit der Börsenzukunft" widerspricht. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum Du seine Ansichten dort nicht teilst.

Wahrscheinlich ist er Gefangener seiner eigenen Black-Scholes-Modell-Arbeiten? Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können.

 

Da drängt sich zumindest mir (wiederholt) der Verdacht auf, dass in diesem Fall rein mathematisch unbestreitbare Erkenntnisse in ihrem praktischen Nutzen seltsamerweise doch stark eingeschränkt sind? Demnach wäre dieses Wissen, ... ja was eigentlich, nice to know?

 

 

 

SG

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 19 Minuten von Norica:

... Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können....

Z. B. Bayer Dezember 2028 kann man handeln (oder versuchen einen Handelspartner zu finden) :)

Ja das sind keine 5 Jahre :)

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 14 Stunden von Norica:

Interessant finde ich das Scholes glaubt, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen könne, was der "völligen Ungewissheit der Börsenzukunft" widerspricht. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum Du seine Ansichten dort nicht teilst.

Selbst wenn dies möglich wäre, stellt sich unweigerlich die Frage, warum der Markt diese Information in der Preisfindung außer Acht lassen sollte. Scholes geht hier von der starken Annahme aus, dass es dem Markt nicht möglich sei, diese Art von bekannten Informationen zu verarbeiten. Er führt dies auf Einschränkungen von passivem oder Benchmark-orientiertem Investieren zurück. Ich persönlich kann daran nicht glauben, da selbst wenn es diese Einschränkungen geben würde, diese allgemein bekannt wären, und vom Markt in seiner Preisfindung entsprechend berücksichtigt werden könnten.

vor 14 Stunden von Norica:

Wahrscheinlich ist er Gefangener seiner eigenen Black-Scholes-Modell-Arbeiten?

Das ist ein guter und wichtiger Gedanke, den ich an anderer Stelle schon einmal geäußert hatte (siehe letzter Absatz):

 In dem Moment, in dem die Arbeit veröffentlicht wurde, war die Formel frei zugänglich und konnte für die Preisfindung verwendet werden.

vor 14 Stunden von Norica:

Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können.

Die Formel erlaubt natürlich die Berechnung jeglicher Optionen, sofern der notwendige Input vorgegeben wird. Scholes geht es an dieser Stelle allerdings explizit um die Verarbeitung von Marktinformationen. Der Markt liefert aus seiner Sicht valide Informationen über die derzeitige Abschätzung der Erwartung von Parametern. Soweit so gut, dem würde ich nicht widersprechen wollen. Das Problem ist, dass diese Informationen dem Markt allseits bekannt sind (siehe z.B. der Kursstand des VIX), die zukünftigen Änderungen aber ungewiss bleiben.

vor 14 Stunden von Norica:

Da drängt sich zumindest mir (wiederholt) der Verdacht auf, dass in diesem Fall rein mathematisch unbestreitbare Erkenntnisse in ihrem praktischen Nutzen seltsamerweise doch stark eingeschränkt sind? Demnach wäre dieses Wissen, ... ja was eigentlich, nice to know?

Die Herleitung der Formel hat rein qualitativ für eine Erhöhung der Effizienz von Märkten gesorgt. Sie hat aber nicht die Ungewissheit der Märkte beseitigen können. Keine publizierte Formel wird dies je können (eine absolut notwendige Bedingung wäre es, eine derartige Formel unter allen Umständen geheim zu halten). Die Black-Scholes/Merton Theorie hat einen Billionen-schweren Markt begründet. Für Anlageentscheidung unter Ungewissheit spielt sie aus meiner Sicht keine Rolle.

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etherial
Am 9.8.2024 um 01:52 von Glory_Days:

Selbst wenn dies möglich wäre, stellt sich unweigerlich die Frage, warum der Markt diese Information in der Preisfindung außer Acht lassen sollte. Scholes geht hier von der starken Annahme aus, dass es dem Markt nicht möglich sei, diese Art von bekannten Informationen zu verarbeiten.

ich hab die letzten paar Posts nur überflogen, aber Scholes und Merton waren doch die, die mit ihrem Hedgefonds den Markt schlagen wollten - auf mathematischer Basis?

Ich hab keine Details aber für mich klang das so, dass sie gegen die Anomalien des Black-Scholes-Modells gewettet haben - und verloren. Die Anomalien (z.B. Volatility-Smiles/Skews) sind am Besten mit Ungewissheit im Markt zu erklären. Zumindest sind Anomalien, die sich genau dann auflösen, wenn man gegen sie wettet sind nicht mit Anlegerverhalten erklärbar.

 

Weiterhin: Soviel ich weiß hat Scholes ja nur behauptet das Risiko prognostizieren zu können. Bei totaler Ungewissheit ist das natürlich Unsinn, aber bei totaler Ungewissheit würde sich jede Diskussion hier erübrigen.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von etherial:

ich hab die letzten paar Posts nur überflogen, aber Scholes und Merton waren doch die, die mit ihrem Hedgefonds den Markt schlagen wollten - auf mathematischer Basis?

Sie waren wohl in für Anleger desaströse Anlageformen via Hedgefonds involviert - auf welcher Basis bzw. wie genau kann ich nicht beurteilen.

vor 2 Stunden von etherial:

Ich hab keine Details aber für mich klang das so, dass sie gegen die Anomalien des Black-Scholes-Modells gewettet haben - und verloren. Die Anomalien (z.B. Volatility-Smiles/Skews) sind am Besten mit Ungewissheit im Markt zu erklären. Zumindest sind Anomalien, die sich genau dann auflösen, wenn man gegen sie wettet sind nicht mit Anlegerverhalten erklärbar.

Hört sich interessant an, habe ich mich bisher nicht näher mit beschäftigt. Wäre schon interessant, das ganze mal genauer zu untersuchen - hinsichtlich verwendeter Modelle, und woran es letztlich scheiterte. Wenn man gegen etwas wettet und es sich dann auflöst, tritt die Erwartung doch genau ein - oder habe ich dich falsch verstanden?

vor 2 Stunden von etherial:

Weiterhin: Soviel ich weiß hat Scholes ja nur behauptet das Risiko prognostizieren zu können. Bei totaler Ungewissheit ist das natürlich Unsinn, aber bei totaler Ungewissheit würde sich jede Diskussion hier erübrigen.

Wenn es Scholes kann, können es mutmaßlich auch viele andere. Dann wäre es aber eine Schätzung wie jede andere auch, und gemäß EMH bereits in den Kursen eingepreist. Natürlich hat er über diesen validen Punkt lange nachgedacht und kam wohl zu dem Schluss, dass der Markt diese diese Art von bekannten Informationen nicht verarbeiten kann.

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etherial
vor 1 Stunde von Glory_Days:

Sie waren wohl in für Anleger desaströse Anlageformen via Hedgefonds involviert - auf welcher Basis bzw. wie genau kann ich nicht beurteilen.Hört sich interessant an, habe ich mich bisher nicht näher mit beschäftigt. Wäre schon interessant, das ganze mal genauer zu untersuchen - hinsichtlich verwendeter Modelle, und woran es letztlich scheiterte. Wenn man gegen etwas wettet und es sich dann auflöst, tritt die Erwartung doch genau ein - oder habe ich dich falsch verstanden?

Ich weiß nicht genau woran das Unterfangen scheiterte. Eventuell weiß jemand anderes es besser.

Aber es gibt einen Kritikpunkt an dem Black-Scholes-Modell, den man entweder als Kritikpunkt ansehen kann, oder als Beweis für die Dummheit der Anleger:

- aus der Black-Scholes-Formel kann man mit gegebenem Erwartungswert und Volatilität den Optionspreis errechnen

- man kann aber auch aus den Optionspreisen und dem Erwartungswert die (implizierte) Volatilität errechnen

 

Wenn man das zweitere tut, stellt man fest, dass andere Volatilitäten herauskommen für verschiedene Optionslaufzeiten. Das wiederum darf in einem Effizienten Markt mit Random Walk nicht sein. Es gibt nun zwei Interpretationen davon:

1. Der Markt ist einfach nicht rational

2. Das Modell ist unvollständig

 

Ich gehe davon aus, dass Scholes und Merton irgendwie beides vermutet hatten, aber vor allem eben ersteres. Wenn man das tut kauft man Optionen mit geringer implizierter Volatilität (billige) und verkauft die mit hoher implizierter Volatilität (teure). Solche Differenzgeschäfte sind genau dann ein Arbitrage-Geschäft, wenn der Markt nicht rational ist. Nun hat sich aber herausgestellt, dass das mitnichten ein Arbitragegeschäft war, sondern dass die Risiken/Ungewissheiten bei teuren Optionen offensichtlich doch höher waren.

Unterm Strich wäre das Beispiel aber nicht ein Beispiel gegen den effizienten Markt, sondern ein Zeugnis davon, dass der Markt nicht nur effizient ist, sondern zusätzlich noch Ungewissheiten (über das Modell hinaus) enthält. Vermutlich war meine Optimierung mit der Wette oben falsch formuliert.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 18 Minuten von etherial:

2. Das Modell ist unvollständig

Scheint mir naheliegend angesichts der Annahmen des Modells. Die größte Anahme betrifft die zugrundeliegende Dynamik (geometrische Brownsche Bewegung mit konstantem Drift und konstanter Volatilität im ursprünglichen Modell), die im Allgemeinen für Märkte nicht bekannt ist. Insbesondere auf kurzen Zeitskalen (z.B. für Arbitragegeschäfte) ist diese Annahme elementar wichtig.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

In einem Sammelthread für eine Aktiv/Passiv-Grundsatzdiskussion darf Sharpes Arithmetik nicht fehlen:

 

Aus der in jedem Zeitraum gültigen Bedingung, dass die durchschnittliche Rendite aller Geldeinheiten der Marktrendite des korrespondierenden Marktportfolios entsprechen muss, folgen mathematisch unmittelbar folgende fundamentalen statistischen Aussagen:

  • Das durchschnittliche Risiko aller aktiv gemanagten Geldeinheiten (d.h. abweichend von der Allokation des Marktportfolios) ist höher als das Risiko einer Geldeinheit des korrespondierenden Marktportfolios.
  • Die durchschnittliche absolute geometrische Rendite aller aktiv gemanagten Geldeinheiten (d.h. abweichend von der Allokation des Marktportfolios) ist niedriger als die absolute geometrische Rendite einer Geldeinheit des korrespondierenden Marktportfolios.

Diese Aussagen in Form der Risk Matters Hypothesis (RMH) gelten wohlgemerkt vor Kosten. Sie sind aus meiner Sicht neben der Efficient Market Hypothesis (EMH) sowie der Cost Matters Hypothesis (CMH) (höhere durchschnittliche Kosten der aktiv gemanagten Geldeinheiten) ein weiterer systematischer Grund dafür, weshalb aus statistischer Sicht die durchschnittliche Rendite aller aktiv verwalteten Geldeinheiten gegenüber der Marktrendite im Zeitverlauf abfällt. Die Diskrepenz der durchschnittlichen Rendite aller aktiv gemanagten Geldeinheiten gegenüber der Marktrendite ist dabei umso größer, je konzentrierter/abweichender vom korreskondierenden Marktportfolio alle aktiv gemanagten Geldeinheiten im Durchschnitt angelegt werden.

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Barqu
Quote

 

Passives Investieren in ETF ist sehr beliebt. Doch in bestimmten Marktlagen lassen sich mit Einzelwerten Überrenditen erzielen. Das müssen Anleger dabei beachten.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/einzelaktien-microsoft-aktien-warum-denn-nicht-19958531.html

 

Ich fasse zusammen bzw zitiere:

  • "Entwicklungen erkennen und geschickt nutzen"
  • "Insbesondere in Nischenmärkten, etwa Schwellenländern oder kleineren und mittelgroßen Unternehmen (...) lassen sich immer wieder Rohdiamanten finden."
  • "Besonderen Zugang beziehungsweise besonderes Wissen über einen bestimmten Markt haben", z. B. aufgrund aktueller oder frueherer beruflicher Stationen (Note: Bevor der Autor zur FAZ kam, hat er in Asien gelebt und bei einer internationalen Wirtschaftszeitung gearbeitet - "So bin ich auf erfolgreiche Unternehmen gestoßen, die man hierzulande kaum kennt.")
  • "Quartal für Quartal die Geschäftszahlen studieren"
  • Core-Satellite Strategie mit 10 bis 40% Satelliten-Anteil. "Weniger lohnt sich wegen der Kosten und des Aufwands nicht, mehr artet in einen Zweitjob aus."
     

Haetten wir das also auch endlich geklaert. Los geht's...

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von Barqu:

Haetten wir das also auch endlich geklaert.

Ich erkenne Entwicklungen auch immer - nachdem sie passiert sind. Leider habe ich in meinem Leben noch nie einen Rohdiamenten gefunden. Muss ich Unternehmen kennen, um in sie zu investieren? Haben vergangene Geschäftszahlen Unternehmen je vor einem zukünftigen Niedergang bewahrt? Wozu der ganze Aufwand, wenns auch einfacher und weniger risikoreich geht?

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein
vor 1 Stunde von Barqu:

Ich fasse zusammen bzw zitiere:

 

Zitat

 

Passives Investieren in ETF ist sehr beliebt. Doch in bestimmten Marktlagen lassen sich mit Einzelwerten Überrenditen erzielen. Das müssen Anleger dabei beachten.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/einzelaktien-microsoft-aktien-warum-denn-nicht-19958531.html

 

Bewegt man sich in seiner eigenen Blase, gewinnt zuweilen den Eindruck, die grosse Mehrheit der Anleger investiere passiv, und dass dies sinnvoll sei, sei auch die mehr oder weniger einhellige Meinung nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Finanzberatung und in den Medien. Dem ist aber nicht so.

 

Wie hier wieder einmal schön an der FAZ gezeigt, wird zwar dort eine passive Strategie durchaus zur Kenntnis genommen, aber doch immer wieder in Frage gestellt. Ähnliche Artikel gab es dort dieses Jahr schon zuhauf. In anderen Medien ist es ähnlich; ich erinnere hier auch an das "Klumpenrisiko" des MSCI World, das auf und ab durch den Blätterwald rauschte. 

 

Es liegt wohl in der Natur der Medien, immer wieder Neues berichten zu müssen. Dabei ist Geldanlage in unserer Zeit sehr simpel geworden, was die Grundsätze angeht, und so vieles lässt sich dazu gar nicht immer wieder schreiben. Komplizierter wird es allenfalls bei der Berücksichtigung individueller Faktoren, diese können aber ohnehin nicht in den Medien abgehandelt werden. 

 

Nun denn, so heisst es eben, Entwicklungen zu erkennen, die in der Zukunft liegen, Geschäftsberichte der Vergangenheit zu studieren, um damit Vorhersagen für die Zukunft zu treffen, und so Unternehmen zu analysieren, die schon hundertmal von Expertenteams analysiert worden sind (aber ich bringe ja spezielles Wissen mit, was Goldman Sachs möglicherweise gefehlt hat!). 

 

Ehrlich gesagt, konnte ich selbst nicht einmal den Aktienkurs einer Firma, in der ich selbst arbeitete, auch nur grob vorhersehen, also etwa, ob die Rendite der nächsten 5 Jahre über oder unter dem Marktdurchschnitt oder dem Branchendurchschnitt zu erwarten sei, oder ob die Branche sich besser oder schlechter als der Markt schlagen würde. Leider wird der Aktienkurs der Zukunft durch zukünftige Ereignisse beeinflusst, die in der Regel eben nicht vorherzusehen sind. 

 

Was vielen Anlegern und Journalisten nicht bewusst ist, oder was sie zumindest zeitweise vergessen, ist, dass die aktuell verfügbaren Informationen in der Regel in den Aktienkurs eingepreist sind. Wenn also Microsoft eine gute Firma ist und für die nächste Zeit hervorragend aufgestellt ist, dann ist dies doch allen bekannt und der Aktienkurs wird mit einer entsprechenden Prämie gehandelt. Wenn eine Firma etwas mit künstlicher Intelligenz oder gegen Alterung macht, dann ist ja schon bekannt, dass dies zwei grosse Themen mit Wachstumspotential sind. Wenn eine Firma Zahnpasta herstellt, dann ist bekannt, dass Zahnpasta auch künftig gebraucht werden wird.

 

Vielen Aussagen von Journalisten und Anlegern entnehme ich jedoch, dass sie diese Einpreisung nicht wirklich verstanden haben. Natürlich ist der Markt nicht vollkommen effizient, aber halt doch so effizient, dass ich als kleiner Privatanleger Ineffizienzen in der Regel nicht oder nur sehr begrenzt ausnutzen kann. 

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geldvermehrer

Nachdem wir erst kürzlich das Thema Risiko/Renditeerwartung nach größeren Einbrüchen vom ATH hatten (zur Erinnerung, meiner Meinung nach steigt das Risiko einer Investition nach größeren Kursverlusten vom ATH bei Einzelwerten, vergleich Wirecard, Varta, Baywa...), für den globalen Aktienmarkt hingegen sinkt aus meiner Sicht das Risiko und die Renditeerwartung steigt. Da u.a. @Glory_Days das anders sieht wie ich (und er eigentlich so gut wie immer Recht und ich Unrecht habe:D), erhoffe ich mir diesbezüglich ein Umdenken von ihm/euch durch diese Ausführung von Gerd Kommer, wobei die Hoffnung wohl vergebens ist:lol:

 

2135165495_Rendite-nach-Kurseinbrchen.thumb.jpg.bb2ae11405954e53725c44caa42c12ba.jpg

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Das ist keine ex-ante Risikobewertung im Zeitpunkt der größten Unsicherheit/des Crashs, sondern eine ex-post Risikobetrachtung. Reine ex-post Risikobetrachtungen können selbst ein Risiko darstellen (vgl. die bekannte Truthahn-Illusion). Es gibt sicherlich gute Gründe, warum man über einen fest definierten(!) Zeitraum an eine nachfolgende Erholung des breiten Aktienmarktes glauben kann (und optimistischerweise auch sollte) - eine Garantie gibt es indessen nicht.

Und selbst wenn die Renditeerwartung größer wäre, könnte auch das Risiko in gleichem Maße größer sein - sodass das Verhältnis stationär wäre.

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Sapine
vor 3 Stunden von Glory_Days:

Das ist keine ex-ante Risikobewertung im Zeitpunkt der größten Unsicherheit/des Crashs, sondern eine ex-post Risikobetrachtung. 

Grundsätzlich richtig und dennoch die beste Schätzung die wir bei Unsicherheit haben. Ansonsten hoffen und beten, dass wir keinen sehr großen Vulkanausbruch (alternativ Kometeneinschlag) erleben, der das Weltklima langfristig extrem negativ beeinflusst. Denn in dem Fall ist es völlig egal wo und wie Du Dein Geld angelegt hast. 

 

Nur mal so als anekdotische Ereignisse auch wenn die Auswirkungen noch nicht zu hundert Prozent belegt sind. Das große Aussterben unter den Sauriern wird mit einem Kometeneinschlag in Verbindung gebracht und das nahezu völlige Aussterben der Neandertaler in Europa fällt zeitlich mit einem sehr großen Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern zusammen, in dessen Folge sich das Erdklima deutlich abkühlte. 

Zitat

Und selbst wenn die Renditeerwartung größer wäre, könnte auch das Risiko in gleichem Maße größer sein - sodass das Verhältnis stationär wäre.

Na da würde mich die Begründung interessieren, wie Du ein höheres Risiko in dem Fall begründest und ob Du das mit irgendwelchen ex-post Betrachtungen zumindest plausibilisieren kannst. 

 

EDIT: absenkte durch abkühlte ersetzt

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geldvermehrer
vor 22 Stunden von Sapine:

Na da würde mich die Begründung interessieren, wie Du ein höheres Risiko in dem Fall begründest und ob Du das mit irgendwelchen ex-post Betrachtungen zumindest plausibilisieren kannst.

Mich auch;)

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 22 Stunden von Sapine:

[... ] die beste Schätzung die wir bei Unsicherheit haben.

Eine reine Extrapolation der Vergangenheit in die Zukunft war bei Entscheidungen unter Unsicherheit in den meisten Fällen keine gute Schätzung.

vor 22 Stunden von Sapine:
Zitat

Und selbst wenn die Renditeerwartung größer wäre, könnte auch das Risiko in gleichem Maße größer sein - sodass das Verhältnis stationär wäre.

Na da würde mich die Begründung interessieren, wie Du ein höheres Risiko in dem Fall begründest und ob Du das mit irgendwelchen ex-post Betrachtungen zumindest plausibilisieren kannst. 

Wenn nur systematisches Risiko prämiert wird, ist das eine unweigerliche logische Schlussfolgerung. Ex-post Betrachtungen können und dürfen nicht zur Plausibilisierung herangezogen werden, da sie aus ex-ante Sicht der Entscheidungssituation zukünftiges Wissen darstellen, das zum Zeitpunkt der Entscheidung schlichtweg nicht existiert.

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