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Sammelthread für Aktiv / Passiv Grundsatzdiskussionen

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Sapine
vor 4 Stunden von reko:

Hendrik Leber@25:04:  "Ich hab neulich eine Statistik gesehen, wie viel Analysten gibt es eigentlich pro Milliarde Börsenkapital und die Zahl hat sich in den letzten 20, 30 Jahren gezehntelt. Das liegt etwas an der MiFID Regulierung, das Research muß bezahlt werden .. bezahlen will keiner, die Preise sind gefallen fürs Research, es wird weniger geforscht und dann werden die (kleinen) Firmen gar nicht mehr. beachtet. Das sieht man dann im Börsenkurs".

@25:49 : "Leute die fundamental sich für eine Aktie interessieren sind eher wenig geworden".

Der Fairness halber muss man aber sagen, dass die Analysten sich ihr eigenes Grab geschaufelt haben. Zu hohe Gebühren, zu hohe Erfolgsbeteiligung und oft sehr dünne Managementleistungen, sprich indexnahes investieren. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Ist im Grunde genommen eine Wette darauf, dass sich das bisherige Wachstum fortsetzt und nicht abflacht oder gar einbricht.

Wenn du danach selektieren würdest, würde es sich um klass. Performance-Chasing handeln.

Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Ebenfalls gilt es abzuwägen, ob die Aufschläge gegenüber moderat wachsenden oder reifen/stagnierenden Unternehmen angemessen/nicht zu hoch sind.

Und worauf basiert diese Einschätzung von "Aufschlägen" bitte? Marktteilnehmer nehmen in Form von Transaktionen kontinuierlich eine Einschätzung vor, die sich in den aktuellen Preisen widerspiegelt.

Am 4.8.2024 um 14:14 von Schildkröte:

Die meisten Werte in meinem Depot wie etwa Novo-Nordisk oder Fastenal laufen wie geschmiert. Ein paar wie Sixt oder Jenoptik kommen seit Jahren nicht vom Fleck. Bei Performancebremsen gilt es auf mittlere Sicht abzuschätzen, ob man am Ball bleibt oder sie aus dem Depot wirft.

Und konntest du die zukünftige Entwicklung dieser Titel zum jeweiligen Zeitpunkt der Kaufentscheidung damit richtig einschätzen?

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Glory_Days
Am 4.8.2024 um 14:47 von LongtermInvestor:

Du machst es dir schon sehr leicht, wenn es danach ginge gäbe es keine Unternehmer und Investoren.

Natürlich mache ich es mir leicht - weshalb sollte ich es mir auch unnötig schwer machen? Und natürlich stimmt der zweite Teil deiner Aussage so nicht.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 21 Stunden von Norica:

Lässt sich Scholes auch darüber aus, warum das so sein soll?

Scholes ist hier tatsächlich auf der Aktiv-Seite wiederzufinden. Er persönlich glaubt daran, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen kann, und darauf basierend einen dynamischen Asset Allokationsansatz, d.h. aktives Risikomanagement in Form eines Target Volatility-Ansatzes, verfolgen sollte. Die zitierten Aussagen von ihm werden teilweise vor diesem Hintergrund getroffen, da es schlichtweg keine 5-jährigen Optionen gibt, mit der sich langfristige Risiken einschätzen ließen. Ungeachtet dessen ob man diese Ansicht teilt oder nicht (ich persönliche teile sie aus guten Gründen nicht), sind die zitierten Aussagen in dieser Form aber aus rein mathematischer Sicht dennoch richtig und wichtig (und auch diesen Aspekt spricht er selbst mehrfach im Video an).

vor 21 Stunden von Norica:

Daher wäre es interessant, warum es nur(?) wichtig ist, was in den nächsten 3 Monaten passieren wird.

Aus meiner Sicht muss was "im Großen" funktioniert, immer auch "im Kleinen" funktionieren. D.h. ein Diversifikationsansatz, der auf langen Zeitskalen funktioniert, muss auch auf kleinen Zeitskalen wirkungsvoll sein. Denn das Große ergibt sich bei der Geldanlage aus dem Kleinen - und zwar in Form einer multiplikativen Reihe von Renditen. Was bedeutet das nun konkret? Bezogen auf ein diversifiziertes Portfolio sollten sich an Tagen hoher Volatilität nicht alle Komponenten gleich verhalten (ausschließen kann man es allerdings leider nicht). Man sieht das z.B. anhand des OD-Portfolios an den letzten beiden Handelstagen:

  • Freitag:

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  • Heute:

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vor 21 Stunden von Norica:

dass die Beachtung eines langen Anlagehorizonts selbst von ihm nicht gänzlich von der Hand gewiesen wird.

Die Länge des Anlagehorizonts spielt im Bezug auf die Reduktion des Shortfall-Risikos eine Rolle, nicht jedoch auf das Risiko bezogen auf die Breite der Streuung möglicher Vermögensendwerte um den Erwartungswert.

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Norica

Danke für die Ausführungen zu meiner Frage @Glory_Days , ich denke ich erfasse das Gesagte sinngemäß.

Interessant finde ich das Scholes glaubt, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen könne, was der "völligen Ungewissheit der Börsenzukunft" widerspricht. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum Du seine Ansichten dort nicht teilst.

Wahrscheinlich ist er Gefangener seiner eigenen Black-Scholes-Modell-Arbeiten? Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können.

 

Da drängt sich zumindest mir (wiederholt) der Verdacht auf, dass in diesem Fall rein mathematisch unbestreitbare Erkenntnisse in ihrem praktischen Nutzen seltsamerweise doch stark eingeschränkt sind? Demnach wäre dieses Wissen, ... ja was eigentlich, nice to know?

 

 

 

SG

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 19 Minuten von Norica:

... Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können....

Z. B. Bayer Dezember 2028 kann man handeln (oder versuchen einen Handelspartner zu finden) :)

Ja das sind keine 5 Jahre :)

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 14 Stunden von Norica:

Interessant finde ich das Scholes glaubt, dass man anhand von Optionspreisen zukünftige Risiken einschätzen könne, was der "völligen Ungewissheit der Börsenzukunft" widerspricht. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum Du seine Ansichten dort nicht teilst.

Selbst wenn dies möglich wäre, stellt sich unweigerlich die Frage, warum der Markt diese Information in der Preisfindung außer Acht lassen sollte. Scholes geht hier von der starken Annahme aus, dass es dem Markt nicht möglich sei, diese Art von bekannten Informationen zu verarbeiten. Er führt dies auf Einschränkungen von passivem oder Benchmark-orientiertem Investieren zurück. Ich persönlich kann daran nicht glauben, da selbst wenn es diese Einschränkungen geben würde, diese allgemein bekannt wären, und vom Markt in seiner Preisfindung entsprechend berücksichtigt werden könnten.

vor 14 Stunden von Norica:

Wahrscheinlich ist er Gefangener seiner eigenen Black-Scholes-Modell-Arbeiten?

Das ist ein guter und wichtiger Gedanke, den ich an anderer Stelle schon einmal geäußert hatte (siehe letzter Absatz):

 In dem Moment, in dem die Arbeit veröffentlicht wurde, war die Formel frei zugänglich und konnte für die Preisfindung verwendet werden.

vor 14 Stunden von Norica:

Denn selbst wenn es keine 5-jährigen Optionen gibt, müsste man sie doch berechnen können.

Die Formel erlaubt natürlich die Berechnung jeglicher Optionen, sofern der notwendige Input vorgegeben wird. Scholes geht es an dieser Stelle allerdings explizit um die Verarbeitung von Marktinformationen. Der Markt liefert aus seiner Sicht valide Informationen über die derzeitige Abschätzung der Erwartung von Parametern. Soweit so gut, dem würde ich nicht widersprechen wollen. Das Problem ist, dass diese Informationen dem Markt allseits bekannt sind (siehe z.B. der Kursstand des VIX), die zukünftigen Änderungen aber ungewiss bleiben.

vor 14 Stunden von Norica:

Da drängt sich zumindest mir (wiederholt) der Verdacht auf, dass in diesem Fall rein mathematisch unbestreitbare Erkenntnisse in ihrem praktischen Nutzen seltsamerweise doch stark eingeschränkt sind? Demnach wäre dieses Wissen, ... ja was eigentlich, nice to know?

Die Herleitung der Formel hat rein qualitativ für eine Erhöhung der Effizienz von Märkten gesorgt. Sie hat aber nicht die Ungewissheit der Märkte beseitigen können. Keine publizierte Formel wird dies je können (eine absolut notwendige Bedingung wäre es, eine derartige Formel unter allen Umständen geheim zu halten). Die Black-Scholes/Merton Theorie hat einen Billionen-schweren Markt begründet. Für Anlageentscheidung unter Ungewissheit spielt sie aus meiner Sicht keine Rolle.

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