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Sammelthread für Aktiv / Passiv Grundsatzdiskussionen

Empfohlene Beiträge

stagflation
· bearbeitet von stagflation

Mich interessiert, warum in Deutschland in den letzten 15 Jahren "nur" 75% der ETFs gemanagte Fonds schlagen konnten?

 

Ist es ein statistischer Ausreißer? Oder gibt es Gründe dafür?

 

Ist es ein weiteres Zeichen dafür, dass man nicht in den DAX investieren sollte?

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dev
· bearbeitet von dev
vor 5 Minuten von stagflation:

Ist es ein weiteres Zeichen dafür, dass man nicht in den DAX investieren sollte?

Vergleiche den DAX mit dem MDAX oder SDAX.

 

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stagflation

@dev: Du meinst, dass gemanagte deutsche Fonds mehr auf MDAX- und SDAX-Werte setzen - und besser abschneiden, weil sich MDAX- und SDAX-Werte besser entwickelt haben als DAX-Werte?

 

Könnte eine Erklärung sein.

 

Ich hatte überlegt, ob es ein Hinweis auf einen unterentwickelten Kapitalmarkt in Deutschland sein kann (im Bereich Aktien) - und dass gemanagte Fonds deshalb eine Chance haben könnten.

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wolf666
vor 32 Minuten von stagflation:

Mich interessiert, warum in Deutschland in den letzten 15 Jahren "nur" 75% der ETFs gemanagte Fonds schlagen konnten?

Ich würde sagen, je volatiler was ist, desto mehr ist die Chance es aktiv zu schlagen. 

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dev
· bearbeitet von dev
vor einer Stunde von stagflation:

... besser entwickelt haben als DAX-Werte?

Der DAX ist dick & lahm.

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Schwachzocker
vor einer Stunde von wolf666:

Ich würde sagen, je volatiler was ist, desto mehr ist die Chance es aktiv zu schlagen. 

Das würde ich bestätigen, jedoch hinzufügen wollen: "...desto größer ist auch die Chance einen Verlust einzufahren."

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wolf666
vor 40 Minuten von Schwachzocker:

Das würde ich bestätigen, jedoch hinzufügen wollen: "...desto größer ist auch die Chance einen Verlust einzufahren."

Wenn wir annehmen, dass man nur verlieren oder gewinnen gegen ETF kann (gleich gut auf x,xxx % ist sehr unwahrscheinlich), kann es gar nicht sein, denn es gibt nur 100% und die werden zwischen Gewinnern und Verlierern aufgeteilt.

Was du vielleicht meinst, dass die Gewinn und Verlustrange in Vegleich zu Index breiter ist, und somit man auch mehr verlieren kann (aber auch mehr gewinnen ), in Vergleich zu anderen Indices.

Um aber max. Draw Down ( und somit hohe Verluste)  bei volatilen Indeces zu senken, nimmt man bei Investition stark volatile Werte raus. Das führt aber auch dazu, dass bei sehr guter Wirtschaftslage der Index wahrscheinlich besser als aktive Investition abschneidet.

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Sapine
vor 2 Stunden von McScrooge:
vor 18 Stunden von stagflation:

Kommer hat dazu mehrere Kapitel geschrieben:

  • Fehler 4: Aktive Investmentstrategien praktizieren
  • Fehler 5: Annahmen, den Markt schlagen zu wollen, sei einen Versuch wert

Sorry, es funktioniert nicht!

Auch wenn Kommer das schreibt, ist das kein Dogma. Auch wenn einige es offenbar so auffassen.

 

Man kann das natürlich so sehen, es ist aber kein Gesetz und es gibt auch Menschen die sich kritisch damit auseinandersetzen…

 

https://aktienrebell.de/4-kritikpunkte-an-gerd-kommers-souveraen-investieren-mit-indexfonds-und-etfs/

Schöner Blogbeitrag vom AKTIENREBELL

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rentier

The Failure of Mutual Funds over Long Horizons

https://www.advisorperspectives.com/articles/2023/02/13/the-failure-of-mutual-funds-over-long-horizons

daraus:

 

"It’s common for a mutual fund to outperform its benchmark over a short time horizon – a few years – as happened with Cathie Wood’s ARKK. But new research shows that mutual funds fail dismally when performance is measured over the long horizons that retirement-focused investors face."

 

"Investor takeaways:

The evidence presented demonstrates why active investing is a loser’s game. While it is possible to win, the odds of doing so are so small that it isn’t prudent to try. It’s like playing the lottery in that the return distribution for a long-horizon investor (and there should not be any other kind) is positively skewed with far more losers than winners (the median return is below the mean return). Investors are best served with a passive index (like SPY) or by identifying the equity factors they want exposure to and the depth of that exposure, and then selecting the systematic (passive or index) fund that provides the most cost-efficient exposure."

 

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Sapine

Verglichen wurden aktiv gemanagte Fonds mit Indexanlagen. Insofern kann man die Aussage darüber hinaus nicht wirklich ausweiten, wie in dem Text angedeutet. 

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Yamiko

Erstaunlich harmonisch - vielleicht ein Vorbild für das wpf?

 

 

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dev
vor einer Stunde von Yamiko:

Erstaunlich harmonisch - vielleicht ein Vorbild für das wpf?

Danke, war für mich sehr interessant.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 13 Stunden von dev:
vor 15 Stunden von Yamiko:

Erstaunlich harmonisch - vielleicht ein Vorbild für das wpf?

Danke, war für mich sehr interessant.

Ein Danke auch von mir. Das Video sollte sich jeder Streithahn hier im Forum mal zu Gemüte führen.

 

Im Video wurde es auch angesprochen, aber ich möchte darauf nochmal eingehen.

Morningstar hat dazu mal einen guten Artikel geschrieben:

https://www.morningstar.de/de/news/161793/aktiv-oder-passiv-richtige-antworten-auf-eine-falsche-frage.aspx

https://www.cash-online.de/a/morningstar-teuer-guenstig-436181/

 

Aktive Fonds werden hier im Forum ziemlich zerrissen, von mir auch, aber der Grund sollte nicht falsch gewählt werden. Wie in den Links gut erklärt, liegt der Grund der schlechteren Qualität nicht darin begründet, weil das Management mies ist, sondern weil die laufenden Kosten einfach bei den meisten aktiven Fonds viel zu hoch sind, vor allem bei Misch- und Rentenfonds, bei denen man für die geringere Renditeerwartung (im Vergleich zu Aktienfonds) hebel-bereinigt noch viel mehr Geld bezahlen muss. Auch die Tatsache, dass die laufenden Kosten TÄGLICH (und nicht jährlich) vom NAV abgezogen werden, führt dazu, dass sehr teure Fonds mit hoher TER zusätzlich noch einen kleinen, negativen Zinseszinseffekt erfahren. Beim Anleger kommt über eine sehr lange Laufzeit nicht mehr viel an kann man feststellen.

Würde man alle aktiven Fonds auf laufende Kosten von z.B. 0,2% p.a. stutzen, dann würde manch einer sich wundern, wie sich das Bild ändern würde. Dann würde man nämlich erkennen, dass das Stock Picking oder Market Timing der Fondsmanager und quantitativen Systeme nicht so schlecht ist, wie es manchmal scheint. Wenn man mal genau überlegt, ist das auch logisch. Warum? Weil ein ´passiver´ ETF Investor, der sich beispielsweise selbst ein Portfolio aus mehreren ETFs zusammenstellt samt z.B. eigens gewählter Regionen-Gewichtung (BIP oder 40/30/20/10 etc) auch nicht sicher besser oder schlechter abschneiden wird als ein einziger ETF, der nur nach Marktkapitalisierung gewichtet. Solange man ausreichend diversifiziert ist (und das ist sowohl der ETF Anleger, als auch ein Großteil der aktiven Fondsmanager), ist es purer Zufall, welche Aktiengewichtung, welche Auswahl der Aktien usw. ex ante am erfolgreichsten performen wird. In dem Zusammenhang sollte man dann auch nochmal klarstellen, dass für eine ausreichend gute Diversifikation bei Aktien z.B. keine 2000 oder gar 8000 Aktien benötigt werden, sondern es reichen tatsächlich um die 100 aus, sofern diese gut über Sektoren/Branchen und Regionen gestreut sind. Man kann das auch erkennen, wenn man entsprechend ausreichend gut diversifizierte, teure aktive Aktienfonds betrachtet:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008491051,DE0008474024,IE00B6R52259

Die beiden Aktiven halten tatsächlich nur immer zwischen 80 und 130 Aktien. Trotzdem haben sie nicht mehr Risiko als der viel breitere ETF und auch die Performance kann mithalten. Zieht man die hohen laufenden Kosten von ca. 1,5% p.a. ab, ist klar, dass keiner klar vorhersagen kann, ob ex ante die aktiven oder der passive Fonds besser performen wird. Übrig bleibt dann nur noch ein Vergleich wie hier oft unter reinen ETF Anlegern gemacht wird, nämlich, ob z.B. die Gewichtung nach Marktkapitalisierung, nach BIP, inkl. Sektor Wetten oder oder oder besser läuft oder gelaufen ist.

Ich finde diese Erkenntnis sehr wichtig für alle Privatanleger. Gebühren niedrig halten ist das A und O für Privatanleger und zwar nicht nur ein wenig, sondern wirklich, so gut es geht. Im Klartext: Ich halte z.B. viele recht beliebte (teil)passive (Misch)Fonds mit Kosten von teilweise deutlich unter 1% p.a. hebel-bereinigt für immer noch zu teuer, als dass sich diese für Privatanleger lohnen als Alternative zu einem extrem günstigen Eigenkonstrukt mit sehr günstigen ETFs. So ein Eigenkonstrukt muss nicht viele Bauteile haben, es reicht ganz am Ende der Stange ein MSCI World ETF für 0,12% TER, super TD, den man mit Tages- oder Festgeld ausbalanciert zum geeigneten Risiko. Beachtet man diesen so wichtigen Kostenpunkt, hat man schon viel gewonnen. Gerd Kommer hat es daher im Video richtigerweise angesprochen: Wenn günstige, aktive ETFs bei uns großflächig erhältlich sein werden, dürfte dies den ganzen Markt samt aktiv vs. passiv nochmal gehörig durchwirbeln und einige Ansichten festgefahrener Passiv Jünger ins Wanken bringen.

 

Jetzt könnte man denken, dass Stock Picking mit Einzelaktien auch eine feine Sache wäre, weil dort die laufenden Kosten ja sozusagen gar nicht existieren. Leider trifft das für den Privatanleger aber nicht so einfach zu. Ja, es mag (auch hier im Forum) Anleger geben, die ein Händchen, sehr viel Zeit (und hoffentlich auch sehr gute Info Quellen) und ein Quäntchen Glück haben als Stock Picker. Ich will da keinen schlecht reden, weil das wirklich auch langfristig funktionieren kann. Man muss sich aber wirklich im Klaren sein, dass das Research von zuhause aus im Vergleich zu professionellen Fondsmanagern einfach sehr eingeschränkt und oftmals einfach auch viel zu langsam ist. Hohe Handelskosten, die meist durch einen hohen Umschlag anfallen, sollte man aber tunlichst vermeiden, weil auch dies das pure Gift ist für Stock Picker (dürfte nicht verwundern).

 

Jedenfalls wäre es schön, wenn alle User hier im WPF endlich folgende Dinge akzeptieren würden.


1. Es gibt kein 100% passiv komplett ohne irgendeine aktive Entscheidung für irgendetwas.

2. Aktiv ist nicht automatisch schlechter als passiv, sondern es ist meist deshalb schlechter, weil es höhere Kosten fabriziert, welche die Rendite zu sehr stutzen

=> 3. Streitereien sind überflüssig, weil es die perfekte Strategie, Gewichtung, Asset Allokation etc. ex ante für keinen von uns als individuelles, perfektes Standardwerk gibt.

 

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Sapine

Bei Langzeitbetrachtungen von aktiven Fonds sollte man nicht vergessen, dass das heutige Setup nicht dem der Vergangenheit entspricht. Nicht nur war ein Akkumula in der gar nicht so fernen Vergangenheit ohne ESG Ausrichtung aufgestellt, auch die Fondskosten waren vor fünfzehn oder mehr Jahren ganz andere als heute. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei der Auswahl aktiver Fonds  auf Gebühren von unter 1 % p.a. geachtet habe. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hatte mein letzter VL-Fonds noch eine TER von 0,59 %, die in den Folgejahren freilich angehoben wurde. Es gab eine nennenswerte Auswahl von solchen Fonds, die es naturgemäß deutlich einfacher hatten mit ihrer Performance. Es ist die Gier der Fondsgesellschaften, Banken und Versicherungen die dieses Geschäft für den Kleinanleger durch Gebührenschneiderei unattraktiv gemacht hat. Wer jetzt darüber weint, dass die Anleger andere Alternativen suchen ist scheinheilig. Während die Gebühren sich bei aktiv gemanagten Fonds stark erhöht haben, wurden sie bei ETFs zeitgleich abgesenkt. 2008 waren 0,4 % durchaus nicht ungewöhnlich, heute ist das für einen marktbreiten ETF schlicht inakzeptabel. 

 

Was daneben in dem Interview auch angesprochen wurde ist das systematische Problem, dass Fondsmanager oft renditeschädlich agieren müssen, weil Anleger genau dann Mittelzu- oder -abflüsse erzeugen, wo der Fonds sie gar nicht haben will. Für ein antizyklisches Investieren sind offene Fonds geradezu Gift. Es hilft auch wenig in geschlossene Fonds auszuweichen, weil die wenigsten genau die Interessen in Bezug auf Laufzeit und/oder Risiko abbilden würden, die man als Privatanleger verfolgt. 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 1 Stunde von Sapine:

Bei Langzeitbetrachtungen von aktiven Fonds sollte man nicht vergessen, dass das heutige Setup nicht dem der Vergangenheit entspricht. Nicht nur war ein Akkumula in der gar nicht so fernen Vergangenheit ohne ESG Ausrichtung aufgestellt, auch die Fondskosten waren vor fünfzehn oder mehr Jahren ganz andere als heute. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei der Auswahl aktiver Fonds  auf Gebühren von unter 1 % p.a. geachtet habe. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hatte mein letzter VL-Fonds noch eine TER von 0,59 %, die in den Folgejahren freilich angehoben wurde. Es gab eine nennenswerte Auswahl von solchen Fonds, die es naturgemäß deutlich einfacher hatten mit ihrer Performance. Es ist die Gier der Fondsgesellschaften, Banken und Versicherungen die dieses Geschäft für den Kleinanleger durch Gebührenschneiderei unattraktiv gemacht hat. Wer jetzt darüber weint, dass die Anleger andere Alternativen suchen ist scheinheilig. Während die Gebühren sich bei aktiv gemanagten Fonds stark erhöht haben, wurden sie bei ETFs zeitgleich abgesenkt. 2008 waren 0,4 % durchaus nicht ungewöhnlich, heute ist das für einen marktbreiten ETF schlicht inakzeptabel. 

Das ist wohl wahr. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, was die großen, bekannten Fonds vor Einführung des Euro gekostet haben. Den Akkumula hatte ich in der Finanzkrise noch im Depot und da kann ich mich erinnern, dass der damals auch 1,45 TER kassiert hat. Die großen, bekannten ´Index-Kleber´ wie Akkumula (seit Kurzem richtig angemerkt dem ESG Virus verfallen) oder Uniglobal finde ich jetzt aber noch gar nicht so katastrophal von den Gebühren für die Renditeerwartung. Für mich war der große Startschuss zum Abkassieren mit der Einführung vieler, teurer Mischfonds zwischen den beiden großen Crashs 2002 und 2009. Da hat man Anleger tatsächlich dazu gebracht, für weniger Renditerwartung noch mehr Gebühren abzudrücken, also z.B. 2% aufwärts für Mischfonds, die einen hohen Anleihenteil halten konnten oder gar cashähnliche Assets, die nicht mal die Inflation kurzfristig ausgleichen konnten. Das war dann der Beginn des katastrophalen ´ich zahle mehr für weniger Rendite" Vormarsches und das alles nur dafür, weil Anleger sich ERHOFFTEN (!!), weniger Volatilität zu erhalten oder sogar Absicherungen gegen Crashs, was total behämmert war, weil es das nie sicher absehbar geben kann und selbst wenn es oft geklappt hätte, hätten die viel zu hohen, laufenden Kosten den ´Vorteil´ langfristig wieder zunichte gemacht gegenüber einem einfachen Aktienfonds, der die natürlichen Ausschläge einfach zulässt. Aber mit dem Monster ´Volatilität´ kann man selbst heutzutage immer noch schön Angst verbreiten. Chancen sehen darin die Wenigsten, was mich zu folgendem Zitat führt:

vor 1 Stunde von Sapine:

Was daneben in dem Interview auch angesprochen wurde ist das systematische Problem, dass Fondsmanager oft renditeschädlich agieren müssen, weil Anleger genau dann Mittelzu- oder -abflüsse erzeugen, wo der Fonds sie gar nicht haben will. Für ein antizyklisches Investieren sind offene Fonds geradezu Gift. Es hilft auch wenig in geschlossene Fonds auszuweichen, weil die wenigsten genau die Interessen in Bezug auf Laufzeit und/oder Risiko abbilden würden, die man als Privatanleger verfolgt. 

Richtig. Ich will aber Strategien wie ´Value at Risk´ nicht komplett verdammen. Das Problem ist ja weniger, dass Risiko herausgenommen wird, sondern, dass die Renditeerwartung damit gekürzt wird auf lange Sicht mit dem Negativbonus zusätzlicher Gebühren aufgrund Transaktionskosten. Würden Privatanleger lernen, dass antizyklisches Investieren, welches ja eine gute Sache ist, nur richtig gut funktionieren kann, sofern man Volatilität nicht mit der Brechstange einmauert, wäre schon vieles geschafft. Auf der anderen Seite muss man zugeben, dass eine zu hoch gewählte Volatilität ein komplettes, eigentlich in einigen Teilen gut aufgestelltes Depot vollständig in ein Desaster führen kann. (Hohe) Gebühren zu bezahlen, um weniger Volatilität zu erreichen, ist aber nicht die Lösung für dieses Problem.

 

Mein Credo lautet: Publikumsfonds, die viel beworben werden und dabei ist es egal, ob in Finanzzeitschriften oder bei Youtube mit bekannten Gesichtern, sollte man immer meiden. Die Marketing Maschinerie ist dort immer am Zug und das muss der Anleger bezahlen. Manche Produkte können die tatsächlich wirkenden Kosten gut kaschieren, weil der Anleger, wie schon einige Male erwähnt, nicht sieht, wie viel er tatsächlich löhnt pro Einheit steuerbereinigter Renditeerwartung, weil der (bremsende Negativ)Hebel erst bereinigt werden muss, um die wahren Kosten (nach Steuern!) aufzudecken.

Und selbst solche Dinger hier mögen z.B. günstig erscheinen, sind aber für das, was letztendlich im eigenen Geldbeutel langfristig an Ertrag nach Steuern landet, teurer als man denkt:

 

https://fondsfinder.universal-investment.com/de/DE/Funds/DE000A0RKY45/facts?

 

https://www.de.vanguard/professionell/anlageprodukte/etf/multi-asset/9491/lifestrategy-20-equity-ucits-etf-eur-distributing

 

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/313196/blackrock-esg-multi-asset-conservative-portfolio-ucits-etf-fund

 

Vor einem Jahr hatte ich sogar mal mit einem Freund überlegt, eine Tabelle zu erstellen mit bekannten Publikumsfonds samt Berechnung und Darstellung wahrer Kosten, also bereinigt durch Steuern und negativem Hebel. Vielleicht setzen wir das doch noch um.

 

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Sapine
Am 23.5.2023 um 14:22 von LongtermInvestor:

Ist eine Anregung, um emotionslos zu ermitteln ob die Einzelaktien langfristig erfolgreicher waren als ein Indexinvest. Bei Deinem Zeitraum ist die Aussage daraus zumindest nicht uninteressant. Auf alle Fälle weiterhin viel Erfolg. 

Was meinst du in welcher Nachkommastelle sich solche eine Auswertung unterscheidet bei einem langfristigen Buy and Hold Depot wenn man genaue Kauftermine einpflegt? Der Löwenanteil des Depots bleibt von Jahresanfang bis Jahresende einfach stehen. Wäre eine solche vermeintliche Genauigkeit den Aufwand wert?

 

Wieso sollte der MSCI World für das Depot von wertomat überhaupt eine geeignete Benchmark sein? Wäre nicht vielmehr eine 2:1 Mischung vom MSCI USA und MSCI Europe besser geeignet? Oder sollte man das ganze noch mit Bezug auf die tatsächliche Volatilität gewichten? Man kann da beliebig viel Aufwand treiben ohne zu wissen, was man an wertvollen Informationen daraus ziehen kann. Die Fixierung auf die MSCI World Rendite erscheint mir wenig hilfreich. 

 

[mod: diesen und folgende Beiträge aus Wertomats Musterthread extrahiert/]

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LongtermInvestor
· bearbeitet von LongtermInvestor
vor 35 Minuten von Sapine:

Was meinst du in welcher Nachkommastelle sich solche eine Auswertung unterscheidet bei einem langfristigen Buy and Hold Depot wenn man genaue Kauftermine einpflegt? Der Löwenanteil des Depots bleibt von Jahresanfang bis Jahresende einfach stehen. Wäre eine solche vermeintliche Genauigkeit den Aufwand wert?

 

Wieso sollte der MSCI World für das Depot von wertomat überhaupt eine geeignete Benchmark sein? Wäre nicht vielmehr eine 2:1 Mischung vom MSCI USA und MSCI Europe besser geeignet? Oder sollte man das ganze noch mit Bezug auf die tatsächliche Volatilität gewichten? Man kann da beliebig viel Aufwand treiben ohne zu wissen, was man an wertvollen Informationen daraus ziehen kann. Die Fixierung auf die MSCI World Rendite erscheint mir wenig hilfreich. 

Natürlich kann man beliebige Benchmarks je nach Gusto wählen. Ich kann aus den Daten nicht erkennen wie die Rendite seit Beginn der Investments ist. Ist auch nicht weiter schlimm, der Wertomat hat dies für sich im Blick und auch selbst den MSCI World als Benchmark aufgeführt (allerdings nur im 3-Jahresvergleich).

 

Wenn man schon länger in Einzelwerte investiert, kann der Vergleich interessant sein. Habe im Wealth Management / Assetmanagement viele Portfolien gesehen, wo ein Austausch der Einzelaktienkäufe mit breiten Benchmarks (z.B. MSCI World) über Zeiträume länger 5 Jahre nur sehr sehr selten besser performt...

 

 

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McScrooge
vor 16 Stunden von Sapine:

Wäre eine solche vermeintliche Genauigkeit den Aufwand wert?

 

Aus meiner Sicht überhaupt nicht, und daher langweilt mich diese ewige passiv-aktiv-Diskussion in diesem Forum nur noch.

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/ihr-solltet-nicht-in-den-msci-world-investieren-sagt-dieser-finanz-autor-auf-diese-etfs-setzt-er-stattdessen-e/
Auch der MSCI World ist nicht so golden ^_^

 

Ich finde, @wertomat hat sich hier ein sehr gutes Portfolio zusammen gestellt.


Wer in Einzelaktien mit dieser Depotgrösse investiert ist, weiß meist ganz gut, wann umgeschichtet wird und wieso.

 

vor 18 Stunden von LongtermInvestor:

die nächsten 500k werden deutlich schneller gehen

So ist es, ähnlich wie bei den nächsten 100K.

 

Ab einer gewissen Depotgrösse machen gerade Einzelaktien richtig Spaß :-*

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Joe32
vor 19 Stunden von LongtermInvestor:

Wenn man schon länger in Einzelwerte investiert, kann der Vergleich interessant sein.

:pro:

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Sapine

Ne es reicht wenn du sein Buch kaufst - natürlich unter Pseudonym. 

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hattifnatt
vor 4 Minuten von Glory_Days:

Danke für diesen Artikel hinter der Paywall. Sollen wir jetzt alle ein Businessinsider-Abo abschließen?

Für diese Bildzeitung der Finanzwelt lohnt sich kein Abo - aber dieser Artikel schlägt dem ohnehin niedrigen Niveau den Boden aus :P

https://archive.is/bZXjt

In Stichpunkten:

Zitat

Diese fünf Punkte sprechen laut dem Experten gegen den MSCI World

1. Wenige Titel in dem Aktienindex haben viel Gewicht.

2. Der Index beinhaltet keine Aktien aus Schwellenländern.

3. Im MSCI World sind nur große Unternehmen.

4. Anleger investieren eigentlich in den US-Dollar.

5. Der klassische MSCI World beinhaltet keine ESG-Kriterien.

...

Der Investment-Profi setzt stattdessen auf drei Bausteine

1. Ein ETF auf den Nasdaq 100

2. Ein ETF auf den Eurostoxx 50

3. Ein Emerging-Markets-Aktienfonds (aber bloß kein ETF!)

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 6 Minuten von hattifnatt:

aber dieser Artikel schlägt dem ohnehin niedrigen Niveau den Boden aus 

In Stichpunkten:

Danke, dachte ich mir schon nach diesem Satz:

Zitat

Laut dem Autor Clemens Thor wissen viele Anleger allerdings gar nicht, was sie kaufen, wenn sie in den MSCI World investieren.

Der gute "Clemens Thor" hat wohl noch nicht einmal verstanden, dass der Grund für eine MSCI World Anlage gerade darin besteht, sich nicht intensiver mit Aktien beschäftigen zu wollen, sondern einfach nur am globalen Aktienmarkt partizipieren zu wollen.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 2 Stunden von hattifnatt:

Für diese Bildzeitung der Finanzwelt lohnt sich kein Abo - aber dieser Artikel schlägt dem ohnehin niedrigen Niveau den Boden aus :P

https://archive.is/bZXjt

In Stichpunkten:

Zitat

Diese fünf Punkte sprechen laut dem Experten gegen den MSCI World

1. Wenige Titel in dem Aktienindex haben viel Gewicht.

2. Der Index beinhaltet keine Aktien aus Schwellenländern.

3. Im MSCI World sind nur große Unternehmen.

4. Anleger investieren eigentlich in den US-Dollar.

5. Der klassische MSCI World beinhaltet keine ESG-Kriterien.

...

Der Investment-Profi setzt stattdessen auf drei Bausteine

1. Ein ETF auf den Nasdaq 100

2. Ein ETF auf den Eurostoxx 50

3. Ein Emerging-Markets-Aktienfonds (aber bloß kein ETF!)

Besonders, dass er den hervorgehobenen Punkt 5 als Argument auflistet, spricht für die ´Qualität´ seiner Kompetenz.

Anti MSCI World Artikel dieser Art findet man doch mittlerweile zuhauf seit Jahren im Netz. Mal sehen, wann es denn endlich soweit ist, dass dieser sooo schlechte Mogelindex die Verwirklichung seines massiven Risikos erfährt. Ich warte und warte und warte....

Jaja, es kann frustrierend sein für alle Anleger, die anders anlegen, sei es mit Stock Picking oder anderen Gewichtungen per ETFs.

 

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