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juro

Sammelthread für Aktiv / Passiv Grundsatzdiskussionen

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hund555
vor 9 Stunden von TieferWert:

Nehmen wir an, man investiert 10h im Monat für sein aktives Portfolio, das ist zwar immer noch weniger als manch passive Investoren im Monat damit verbringen, in Foren über die EMH aufzuklären, aber schon recht viel! Das sind 120h im Jahr. Würde man dafür für 20 Euro/h irgendwas arbeiten, dann wären das nochmal 2400 Euro, die im ETF gut aufgehoben wären

Naja, passiver Investor zählt die Zeit im WPF auch nicht. Ich mache es dazwischen, wann ich von meiner tatsächlichen Arbeit abschalten möchte, das ist für mich eher Hobby und in dieser Zeit ( wie jetzt gerade auf der Sofa mit Tablet) würde ich auch nicht arbeiten wollen, aber Wertpapiere gehen immer ;)

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Life_in_the_sun
vor 15 Minuten von hund555:

würde ich auch nicht arbeiten wollen, aber Wertpapiere gehen immer

:myop:

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 27 Minuten von hund555:

Ich mache es dazwischen, wann ich von meiner tatsächlichen Arbeit abschalten möchte, das ist für mich eher Hobby und in dieser Zeit ( wie jetzt gerade auf der Sofa mit Tablet) würde ich auch nicht arbeiten wollen

:blink:  " ... wie jetzt gerade auf der Sofa mit Tablet"

 

Interessant, was Mann nicht so alles machen kann, wenn ich mir das so bildlich vorstelle  (Sorry der Kalauer musste jetzt sein - bin schon wieder weg :P).

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reko
· bearbeitet von reko
Am 2.7.2021 um 20:18 von etherial:

eine Prüfung der EMH sollte über eine stochastische Methoden doch möglich sein.

Gegen die EMH spricht bereits der von Fama anerkannte Momentumfaktor (Fama-on-Momentum).

Es gibt einige Methoden die Effizienz zu messen. Wenn EMH stimmt, dann müßten Kursbewegungen Random Walk sein. Dann müßte die Autokorrelation der Kurse Null sein. Die Auswertung zeigt, dass sich die Effizienz mit der Zeit verändert. Die EMH wird nicht benutzt weil sie so gut stimmt, sondern weil man mit dieser Idealisierung sehr gut rechnen kann. Für die kurzfristige Investments der institutionellen Marktteilnehmer sind die Ergebnisse ganz gut brauchbar.

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etherial
vor 45 Minuten von reko:

Gegen die EMH spricht bereits der von Fama anerkannte Momentumfaktor.

Gegen den Momentumfaktor spricht, dass man mit ihm nicht risikolos outperformen kann. Von der Volatilität her ist Momentum gar nicht soo schlecht, aber der Max-Drawdown von Momentum-Strategien ist nachweißlich höher als bei den übrigen.

 

Soll man jetzt lieber in solide gestandene Unternehmen, denen der Markt nichts zutraut (Value), investieren oder in Unternehmen die gerade durch eine Trendmode etwas Momentum bekommen haben?

 

vor 45 Minuten von reko:

Die EMH wird nicht benutzt weil sie so gut stimmt, sondern weil man mit dieser Idealisierung sehr gut rechnen kann.

Man kann mit ihr gut rechnen und die Nachteile, dass man andere Hypothesen weniger gut beweisen und noch weniger gut berechnen kann reicht aus, dass sie immer noch Standard ist. Und so lange diese Theorien so kompliziert sind, sind sie auch nichts für Privatanleger - wobei: mit Finanzwesir kann man inzwischen nach Adaptive-Markets-Hypothese für 1% Beratungsgebühr investieren - ich denke eine Wettern auf das Scheitern der Strategie ist aktuell nahe am Free Lunch (Nischenprodukte sind halt auch mal nicht effizient) :narr:.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 30 Minuten von etherial:

Gegen den Momentumfaktor spricht, dass man mit ihm nicht risikolos outperformen kann

Es reicht, dass der Momentumfaktor nachweisbar und nicht mit EMH vereinbar ist. Fama nennt den Momentumfaktor "die größte Peinlichkeit" der EMH. Und sehr viel Geld steckt in Momentumstrategien.

Momentum as the big embarrassment to market efficiency

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Rendito
· bearbeitet von Rendito
vor 16 Stunden von reko:

Gegen die EMH spricht bereits der von Fama anerkannte Momentumfaktor (Fama-on-Momentum).

Ja, der Momentum-Faktor ist für Hardcore EMH-Anhänger wie Fama schwer zu schlucken. Mehrere der einschlägigen Studien zu Marktanomalien haben Momentum-Effekte in verschiedenen Marktsegmenten/-phasen entdeckt (eine Übersicht auf Wikipedia dazu habe ich weiter oben verlinkt).

 

 

 

 

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etherial
vor 13 Stunden von Rendito:

Ja, der Momentum-Faktor ist für Hardcore EMH-Anhänger wie Fama schwer zu schlucken. Mehrere der einschlägigen Studien zu Marktanomalien haben Momentum-Effekte in verschiedenen Marktsegmenten/-phasen entdeckt (eine Übersicht auf Wikipedia dazu habe ich weiter oben verlinkt).

Wie du schon gesagt hast: Momentum ist solange kein Problem wie das Asset-Pricing-Modell die Momentum-Effekte abbilden kann. Larry Swedroe hat in seinem Buch über Factor-Investing diverse Studien zum Momentum-Faktor referenziert und auch erklärt wieso die Wissenschaft vermutet, dass der Faktor persistent ist.

 

Und nehmen wir mal an Momentum wäre tatsächlich der Sargnagel für die EMH. Dann wäre es noch lange nicht der Sargnagel für passives Investieren. Dass in Momentum ein Risiko über die Volatilität hinaus liegt, erkennt man schon daran, dass die Mehrheit der EMH-Kritiker zwar die EMH Kritisiert, aber keineswegs in Momentum-Strategien investiert, sondern in Value. Mit Value hat Famas EMH z.B. kein Problem.

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Livesey
vor 7 Minuten von etherial:

Dass in Momentum ein Risiko über die Volatilität hinaus liegt, erkennt man schon daran, dass die Mehrheit der EMH-Kritiker zwar die EMH Kritisiert, aber keineswegs in Momentum-Strategien investiert, sondern in Value. Mit Value hat Famas EMH z.B. kein Problem.

Warum nicht? (Keine rhetorische Frage)

Ansonsten soll man doch meines Wissens Momentum mit Value kombinieren. Gerade um das größere Risiko zu neutralisieren bzw. weil beides in unterschiedlichen Marktphasen besser läuft.

Dass viele dann doch nicht so vorgehen liegt meiner Meinung daran, dass 1) mit jeder Veröffentlichung und jedem Produkt dazu der Markt mehr "overcrowded" wird, 2) die Überrendite dazu noch über der höheren TER liegen muss und 3) die Produkte meist nicht so strikt konstruiert sind wie es die Studien vorschreiben (insbesondere bei Size, meinem Gefühl nach auch bei value, bei momentum ist es vielleicht anders).

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden von etherial:

Mit Value hat Famas EMH z.B. kein Problem.

Es gibt kein falsch bei Momentum aber richtig bei Value. Entweder die Hypothese stimmt oder sie stimmt nicht. Das Hinzufügen von Faktoren macht  die Theorie auch nicht besser. Nach der Theorie darf es keine Faktoren geben, die das Risiko/Gewinn Verhältnis verbessern.

Das Problem ist, dass niemand in Value (echtes Value, nicht was in sogenannten Value ETFs steckt) investieren würde, wenn es keine Überrenditen gäbe. Glaubst du wirklich, dass dumme aktive Investoren die ihren Vorteil beim passiven Investieren nicht berechnen können, den Wert der Aktien richtig berechnen können? Oder ist es vielleicht umgekehrt.

Das Efficient Market Paradox. Offensichtlich kann es nur eine Annäherung an effiziente Märkte geben. Es muß immer so viel Profit bleiben, dass sich der Aufwand der Aktienauswahl für ausreichend viele aktive Investoren noch lohnt.

Das ist auch eine Ursache für zyklischen Veränderungen in der Effizienz der Märkte.

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etherial
vor 14 Minuten von reko:

Es gibt kein falsch bei Momentum aber richtig bei Value. Entweder die Hypothese stimmt oder sie stimmt nicht. Das Hinzufügen von Faktoren macht  die Theorie auch nicht besser. Nach der Theorie darf es keine Faktoren geben, die das Risiko/Gewinn Verhältnis verbessern.

Wie erklärst du dir, dass Fama ein 5-Faktoren-Modell entwickelt hat? Es ist keineswegs so, dass EMH und Faktoren sich widersprechen. Es ist vielmehr so, dass es die Faktoren der Arbitrage Price Theory (die den Faktoren zu Grunde liegen) nur geben kann, wenn der Markt effizient ist. Es enthält derzeit kein Momentum (aber Value und Small). Viele Studien gehen davon aus, dass Fama schlichtweg Unrecht damit hat, Momentum als Faktor zu ignorieren. Und dass Momentum kein Risiko hätte stimmt nunmal nicht. Warum lässt du deine Finger von Momentum, wenn es risikolose Gewinne gibt?

 

@Rendito hat oben bereits erwähnt, dass der Beweis, dass Momentum überrenditen erzeugt letztlich nicht heißen muss, dass die EMH falsch ist, sondern auch heißen kann, dass das APM (in dem Fall das 5-Faktoren-Modell) falsch ist. Dass im Faktor-Investing Thread nur über risikolose Gewinne geredet wird liegt daran, dass der Thread längst von Market-Timern als Echo-Kammer gekapert wurde.

vor 14 Minuten von reko:

Das Problem ist, dass niemand in Value (echtes Value, nicht was in sogenannten Value ETFs steckt) investieren würde, wenn es keine Überrenditen gäbe.

Es gibt Phasen in denen Value outperformt. Und sie waren in Vergangenheit recht häufig. Deswegen tut man es. Das ist eine Spekulation. Aktuell ist es nicht so und man trägt das Risiko. Aktuell performt Momentum ganz gut. Aber auch das war nicht immer so. Und man konnte die Phasen bisher auch nie prognostizieren. Natürlich brauchen wir euch aktive Investoren, damit ihr den Markt effizient hinreichend effizient haltet. Und es ist gerade die ausgewogene Mischung aus aktiven Investoren (Charties, Fundies, Cross-Asset-Optimierern, ...) die dafür sorgt, dass manche Phasen auch wieder zu Ende gehen.

vor 14 Minuten von reko:

Das Efficient Market Paradox. Offensichtlich kann es nur eine Annäherung an effiziente Märkte geben. Es muß immer so viel Profit bleiben, dass sich der Aufwand der Aktienauswahl für ausreichend viele aktive Investoren noch lohnt.

Das ist auch eine Ursache für zyklischen Veränderungen in der Effizienz der Märkte.

Natürlich gibt es nur eine Annäherung. Die Frage ist nicht ob jemand Profit machen kann, sondern ob derjenige, der im Jahr 60.000€ mit seinem eigenen Job ohne Finanzkenntnisse nach Kosten aktiv oder passiv besser da steht (der Thread heißt Aktiv-Passiv, nicht EMH). Und wenn die EMH soweit gilt, dass sie ausreicht um diese Frage richtung passiv zu schieben, ist sie bei mir auch hinreichend erfüllt. Wenn es dir lieber ist, dann erklären wir (für dich) die EMH als nicht erfüllt und Passiv-Investieren ist trotzdem nach Kosten die effizientere Methode.

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etherial
vor 2 Stunden von Livesey:

Warum nicht? (Keine rhetorische Frage)

Weil Value ein Faktor im 5-Faktoren Modell ist. Das wiederum ist eine Konkretisierung der APT. Die wiederum basiert auf der EMH, sie widerspricht ihr nicht. Faktoren in der APT-Formel müssen stabil sein und für eine Stabilität muss es einen Grund geben. Ich vermute, dass Fama als Grund nur Risiko akzeptiert (Swedroe ist da z.B. liberaler). Das Risiko aller Faktoren außer Beta lässt sich nicht aus der Volatilität eines Werts prognostizieren.

vor 2 Stunden von Livesey:

Ansonsten soll man doch meines Wissens Momentum mit Value kombinieren. Gerade um das größere Risiko zu neutralisieren bzw. weil beides in unterschiedlichen Marktphasen besser läuft.

Oder marktbreit investieren :thumbsup:, da ist auch beides drin. Mal im Ernst: Die Empfehlungen Momentum mit Value zu kombinieren ist entweder Investment-Porn oder eine Kopfgeburt von WPF-Mitgliedern. Es ist vielleicht sogar was dran, aber es ist definitiv keine Strategie, die in wissenschaftlichen Untersuchungen besser abgeschnitten hat als andere Strategien. D.h. idealerweise muss man Faktoren genau so kombinieren, dass sich die Risiken wegdiversifizieren.

vor 2 Stunden von Livesey:

Dass viele dann doch nicht so vorgehen liegt meiner Meinung daran, dass 1) mit jeder Veröffentlichung und jedem Produkt dazu der Markt mehr "overcrowded" wird, 2) die Überrendite dazu noch über der höheren TER liegen muss und 3) die Produkte meist nicht so strikt konstruiert sind wie es die Studien vorschreiben (insbesondere bei Size, meinem Gefühl nach auch bei value, bei momentum ist es vielleicht anders).

Ich denke, dass es so sein könnte, aber ich wollte auf etwas anderes hinaus: Prof. Weber hat in einem seiner Videos (ich glaube mit Finanzfluss) mal erwähnt, dass er von der "Outperformance" von Momentum weiß und dass seine Arbeitsgruppe in den 80er selbst versucht hat Momentumstrategien  zu entwickeln. Am Ende habe man festgestellt, dass Momentum in guten Phasen alles hinter sich lässt und in Schlechten leider auch (d.h. Max-Drawdown). Für mich klingt das nicht risikolos.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 18 Minuten von etherial:

Die Frage ist nicht ob jemand Profit machen kann, sondern ob derjenige, der im Jahr 60.000€ mit seinem eigenen Job ohne Finanzkenntnisse nach Kosten aktiv oder passiv besser da steht (der Thread heißt Aktiv-Passiv, nicht EMH).

Wie schon mal gesagt, die meisten müssen klein anfangen.

vor 18 Minuten von etherial:

Passiv-Investieren ist trotzdem nach Kosten die effizientere Methode.

Das ist eine Annahme von dir. Wenn du nicht aktiv investierst, dann kannst du das nicht wissen. Natürlich ist es selten bei den Top 100 eine signifikant falsche Bewertung zu finden. Aber selbst da gibt es sie. Die Spielwiese sind z.Z. kleinere Aktien, die für große Investoren nicht erreichbar sind.

Wo ich dir Recht gebe: Passiv-Investieren ist idR weniger aufwendig und nicht jeder kommt mit Aktiv-Investieren zurecht.

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Imperceptus

Ich sehe das zentrale Problem folgendermaßen:

Eventuell ist es möglich als aktiver Investor den Markt zu schlagen. Sicher kann man es allerdings nicht wissen, es spricht sogar einiges dagegen. Man hat aber nur eine Chance. Wenn man nach 25 Jahren feststellt, dass die eigenen Annahmen zu optimistisch waren, ist es zu spät.

 

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reko
vor 1 Minute von Imperceptus:

Ich sehe das zentrale Problem folgendermaßen:

Eventuell ist es möglich als aktiver Investor den Markt zu schlagen. Sicher kann man es allerdings nicht wissen, es spricht sogar einiges dagegen. Man hat aber nur eine Chance. Wenn man nach 25 Jahren feststellt, dass die eigenen Annahmen zu optimistisch waren, ist es zu spät.

Wenn man nur ein Chance hat, dann macht man was falsch. Man setzt nicht alles auf eine Karte.

Man hat seine Heuristiken, überprüft ständig ob sie noch valide sind und korrigiert wenn nötig. Das kann auch bedeuten, dass ich in bestimmten Marktphasen eine Assetklasse ganz verlasse oder zur Passivfraktion wechsele.

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Livesey
vor 12 Minuten von etherial:

Mal im Ernst: Die Empfehlungen Momentum mit Value zu kombinieren ist entweder Investment-Porn oder eine Kopfgeburt von WPF-Mitgliedern. Es ist vielleicht sogar was dran, aber es ist definitiv keine Strategie, die in wissenschaftlichen Untersuchungen besser abgeschnitten hat als andere Strategien. D.h. idealerweise muss man Faktoren genau so kombinieren, dass sich die Risiken wegdiversifizieren.

...

Ich denke, dass es so sein könnte, aber ich wollte auf etwas anderes hinaus: Prof. Weber hat in einem seiner Videos (ich glaube mit Finanzfluss) mal erwähnt, dass er von der "Outperformance" von Momentum weiß und dass seine Arbeitsgruppe in den 80er selbst versucht hat Momentumstrategien  zu entwickeln. Am Ende habe man festgestellt, dass Momentum in guten Phasen alles hinter sich lässt und in Schlechten leider auch (d.h. Max-Drawdown). Für mich klingt das nicht risikolos.

Gerade wegen deines letzten Satzes soll man ja gerade Momentum mit Value kombinieren, um im Bullenmarkt mit Momentum zu profitieren, im Bärenmarkt mit Value und insgesamt das Risiko-Rendite-Verhältnis zu verbessern.

Also genau das, was du doch selbst sagst. Kommt auch nicht von Youtube oder hier, sondern wird ganz ernsthaft diskutiert (und ist für mich ziemlich einleuchtend). Ich glaub ich hab es von hier:

Asness, C. (1997). The Interaction of Value and Momentum Strategies. Financial Analysts Journal, 53(2), pp.29-36.

Asness, C. (2011). Momentum in Japan: The Exception that Proves the Rule. The Journal of Portfolio Management, 37(4), pp.67-75

(kurz gegooglet:)

https://bsic.it/value-and-momentum-a-happy-marriage/

https://alphaarchitect.com/2016/03/22/why-investors-should-combine-value-and-momentum/

 

Ist für mich aber letztlich nicht sehr wichtig, weil es für mich eh nicht umsetzbar wäre.

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etherial
vor 12 Minuten von reko:

Das ist eine Annahme von dir.

Ja - und durch die Tatsache,

- dass du mir vor 3 Jahren erklärt hast, dass Wirecard unterbewertet wäre und man an dieser Aktie ganz klar erkennen könne, warum der Markt nicht effizient sein kann

- dass du nicht aus Risikogründen nicht investierst, sondern weil Wirecard nicht dein Beuteschema ist (was soll das bitte anders als Risikoscheu sein)

- und letztlich durch dein Beuteschema an der Pleite des Jahrzehnts vorbeigekommen bist

 

fühle ich mich darin bestätigt, dass du deine Prognose-Fähigkeiten (Wirecard war nunmal nicht unterbewertet) und Fähigkeit zur Selbstreflektion (Beuteschema ist nunmal Risikomenimierung) etwas überschätzt.

vor 12 Minuten von reko:

Wenn du nicht aktiv investierst, dann kannst du das nicht wissen.

Das Problem ist, dass ich zu viel Energie in das Hinterfragen meiner Ergebnisse investieren würde. Das wäre allein deswegen schon nicht gewinnbringend. Wer darauf verzichtet merkt halt nicht, dass er nur Glück hatte.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von etherial:

- dass du mir vor 3 Jahren erklärt hast, dass Wirecard unterbewertet wäre und man an dieser Aktie ganz klar erkennen könne, warum der Markt nicht effizient sein kann

Da irrst du dich, ich hatte Wirecard nie auf meiner Watchlist und habe Wirecard bestimmt nicht für unterbewertet gehalten.

Aber selbstverständlich habe auch ich Fehlentscheidungen. Sich vor Entscheidungen zu drücken ist gefährlicher als falsch zu entscheiden.

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etherial
vor 3 Minuten von Livesey:

Gerade wegen deines letzten Satzes soll man ja gerade Momentum mit Value kombinieren

Habe ich schon verstanden ... ich finde es nur etwas kurzsichtig. Warum sollte man dann nicht gleich die Faktoren Small, Profitability und Investment auch hinzunehmen. Diese Faktoren outperformen auch unabhängig von den anderen. Und wer über die Outperformer diversifiziert bekommt deren Outperformance ohne deren unsystematisches Risiko. Die Kombi Momentum-Value hat ja den gleichen Zweck, nur ist sie deutlich weniger generell. Vielleicht sollte man dazu sagen, dass ein optmiertes Faktor-Portfolio anders aussieht als ein MSCI AW-Portfolio und gemäß Portfoliotheorie wäre es auch besser.

 

Der Knackpunkt ist: Das Risiko, dass es gar keine stabilen Faktoren sondern temporäre Anomalien sind, würde ich aber auch nicht komplett ausschließen und unter den Umständen ist MSCI AW dann doch wieder besser (weil weniger kompliziert).

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 14 Minuten von etherial:

Das Problem ist, dass ich zu viel Energie in das Hinterfragen meiner Ergebnisse investieren würde. Das wäre allein deswegen schon nicht gewinnbringend. Wer darauf verzichtet merkt halt nicht, dass er nur Glück hatte.

Ich glaube, mein Problem als aktive Anlegerin (damit meine ich hauptsächlich aktive Produkte) wäre immer, dass ich mich ständig am Markt messen würde und bei Underperformance (wenn sie auch nur vorübergehend wäre) irgendwann das Handtuch schmeißen würde.

Dabei müsste man sich eigentlich nicht an einem Benchmark messen, wenn Rendite u. Risiko für einen selbst passen und das geht vielleicht auch aktiv.

 

Rendite/Performance allein sagt nicht viel aus. Man kann nur korrekt vergleichen, wenn auch das Risiko genau bekannt ist, mit welcher die Renditen erreicht wurden. Exakt das ist aber sehr schwer. Volatiliät allein reicht da nicht aus als Risikozahl finde ich.

 

Zu Momentum und Value kurz:

Es ist doch auch möglich, dass Momentum Value-Werte in sich aufnimmt oder (wenn diese gut gelaufen sind)? Zerstört dies dann nicht zumindest vorübergehend die erhoffte Diversifikation?

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von Madame_Q:

Volatiliät allein reicht da nicht aus als Risikozahl.

Das ist gerade das Manko der EMH. Volatilität ist als Risikomaß völlig ungeeignet. Investieren bedeutet, dass man sich mit Unsicherheit (d.h. nicht quantifizierbare Wahrscheinlichkeiten) auseinandersetzen muß. Entscheidung unter Unsicherheit und unter sich ständig verändernden Bedingungen ist der Schlüssel. Eine statistische Auswertung historischer Daten und das Ableiten von Faktoren ist völlig sinnlos. Das würde nur in einer statischen Welt im Kältetod funktionieren.

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etherial
vor 6 Minuten von reko:

Da irrst du dich, ich hatte Wirecard nie auf meiner Watchlist und habe Wirecard bestimmt nicht für unterbewertet gehalten.

Ich dachte das wolltest du damit sagen:

Am 16.2.2019 um 20:53 von reko:

Auch ohne die Aktie genauer zu analysieren kann ich sehen, dass Wirecard entweder vorher überbewertet war oder jetzt unterbewertet ist (oder beides).

Und im Verlauf des Thread könnte man schon auf die Idee kommen, dass du argumentierst, dass der Kursrückgang im Februar 2019 beweisen würde, dass der Markt nicht effizient wäre. Vermutlich kommt jetzt noch das Argument, dass ein effizienter Markt Wirecard auf 0 hätte bewerten müssen. Nein - so wäre das nur in einem stark effizienten Markt in dem auch zukünftige Informationen eingepreist sind. Im Februar 2019 waren aber nur Gerüchte im Umlauf und sie wurden vom Markt als eher unbedeutend eingestuft ...

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reko
· bearbeitet von reko
vor 8 Minuten von etherial:

nd im Verlauf des Thread könnte man schon auf die Idee kommen

Ich habe explizit geschrieben, dass ich mich mit dieser Aktie nicht beschäftigt habe. Es gibt nur diese Möglichkeiten "entweder vorher überbewertet war oder jetzt unterbewertet ist (oder beides)", deshalb ist es Unsinn daraus eine Präferenz abzuleiten.

Die Aussage war, entweder hat der Markt vorher oder nachher was falsch gemacht.

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etherial
vor 1 Minute von reko:

Das ist gerade das Manko der EMH. Volatilität ist als Risikomaß völlig ungeeignet.

Das wird vom wiederholt behaupten leider nicht wahrer ...

 

Die EMH ist abstrakt formuliert und verwendet kein Risikomaß.

 

Und manche darauf aufbauenden Theorien verwenden die Volatilität, die APT und das 5-Faktor-Modell aber nicht (nur).

 

Die MPT verwendet Volatilität als Risikomaß. Und weil bereits Markowitz wusste, dass Volatilität wenn überhaupt nur einen Bruchteil des Risikos erklärt, hat sich das ganze auch weiter entwickelt. Zwar hat man noch keine guten Risikomaße gefunden, sehr wohl aber mit der APT einen weg um Risikomaße

vor 1 Minute von reko:

Investieren bedeutet, dass man sich mit Unsicherheit (d.h. nicht quantifizierbare Wahrscheinlichkeiten) auseinandersetzen muß.

Könnte von mir stammen, darin sind @Madame_Q und ich uns auch einig. Nur dass Aktiv-Investieren die Lösung sein soll, das finde ich dann nicht wirklich stringent.

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Imperceptus
vor 27 Minuten von reko:

Wenn man nur ein Chance hat, dann macht man was falsch. Man setzt nicht alles auf eine Karte.

Man hat seine Heuristiken, überprüft ständig ob sie noch valide sind und korrigiert wenn nötig. Das kann auch bedeuten, dass ich in bestimmten Marktphasen eine Assetklasse ganz verlasse oder zur Passivfraktion wechsele.

Du weißt aber Ex ante nie ob deine aktive Investment Entscheidung richtig ist. Ob das nun bestimmte Aktien, assetklassen im allgemeinen oder auch Bitcoins sind.( ich habe aufgrund meiner unfassbaren analyseskillz auch Tesla bei splitbereinigten 50 gekauft)

Das kann man natürlich über passive Investitionen auch sagen, hier gibt es jedoch deutliche Hinweise darauf, dass man zumindest nicht allzu schlecht abschneiden wird.

 

Ich persönlich denke, dass die Annahmen der meisten hier auf Basis unvollständiger Informationen getroffen werden. Natürlich ist jeder der Meinung, dass er den Themenkomplex überblickt. Das ist ja die Kernaussage des overconfident bias.

 

Wenn man sich aber ansieht, dass der Großteil der Anleger an der Börse Verluste einfährt, sehe ich es als relativ sichere Wette an, wenn ich annehme, dass die meisten keine Ahnung haben wovon sie reden und nur mit buzzwords um sich werfen.

 

Du und viele andere sagen halt, das euch die durchschnittliche Marktrendite nicht genügt. Deshalb habt ihr euch dafür entschieden mittels aktiver Ansätze zu versuchen den Markt zu schlagen.

Kann man machen, ich wünsche euch auch viel Erfolg dabei.

Für die überwältigende Mehrheit wird sich das aber als die falsche Wahl herausstellen

 

 

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