Meisterwerk August 22, 2009 · bearbeitet August 22, 2009 von Meisterwerk Hallo liebe Fondsgemeinde, ich seit langem wieder einmal und jetzt hoffentlich wieder öfter hier im wertpapier-forum angemeldet. Ich habe heute mal meine Vertragsabschlüsse Riester und Berufsunfähigkeitsversicherung angeschaut. Der Riester-Vertrag (fondsgebundene Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung) über meinen Versicherungsmakler über Volkswohl Bund abgeschlossen läuft seit 1.12.2005 bis 1.11.2045 Ich habe mich damals größtenteils auf meinen Berater verlassen. Mein monatlicher Sparbetrag in die Riester-Rente, der sich jährlich um 3 % erhöht wird zu gleichen Teilen in den Templeton Growth (EURO) Fund (ISIN LU0114760746) und den Fidelity - European Growth (ISIN LU0048578792) angelegt. Der Templeton läuft seit Fondsauflage überhaupt nicht gut und hat sogar negative Vorzeichen bei der jährlichen Rendite auszuweisen. Den zweiten Fonds könnte man u. U. für diese langfristige Vorsorge weiterhin verwenden. Ich hoffe die angegebenen Daten reichen euch aus... ansonsten bitte nachfragen... nun zu meinen drei Fragen: 1) Ist es möglich den Fonds zu wechseln? Wenn ja, welche würdet ihr empfehlen? Ich hatte da an den Lingohr Syst. gedacht statt dem Templeton Growth. 2) Fallen die sog. Abschluss-/Vertriebs-/und Verwaltungskosten jedes Jahr an oder nur in der Anfangszeit und da auch sehr hoch? 3) Werden die gesamten Beitragszahlungen in diese zwei Investmentfonds angelegt oder wird ein Teil anders verwendet? Vielen Dank für Eure Antworten! Ihr könnt mir sicherlich ein paar wertvolle Tipps geben! Herzlichen Dank! Viele Grüße... PS: Ich habe gerade festgestellt, dass der Titel falsch gewählt ist... müsste eher heißen: "Änderung meines Riester-Rente-Vertrages" SORRY Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 22, 2009 · bearbeitet August 22, 2009 von Meisterwerk Ok danke! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urmel August 23, 2009 · bearbeitet August 23, 2009 von Urmel Grundsätzlich ist es nicht falsch und sogar wichtig, einen Teil der Altersvorsorge in Fonds anzulegen. Jedoch kann man von fondsgebundenen Rentenversicherungen generell abraten. Als allererstes solltest Du Dich unabhängig machen von "Deinem Berater" (= Versicherungsverkäufer), Dich schon gar nicht auf ihn "verlassen". Er rät Dir zu Produkten, die IHM Geld einbringen, nicht Dir. Lies Dich im Forum ein bisschen ein. Ich glaube, dann werden Deine 3 Fragen eh hinfällig, da Du Deine Altersvorsorge und diesen Riestervertrag neu überdenkst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jm2c August 23, 2009 1) Ist es möglich den Fonds zu wechseln? Wenn ja, welche würdet ihr empfehlen? Ich hatte da an den Lingohr Syst. gedacht statt dem Templeton Growth.2) Fallen die sog. Abschluss-/Vertriebs-/und Verwaltungskosten jedes Jahr an oder nur in der Anfangszeit und da auch sehr hoch? 3) Werden die gesamten Beitragszahlungen in diese zwei Investmentfonds angelegt oder wird ein Teil anders verwendet? Vielen Dank für Eure Antworten! zu 1) Sollte möglich sein, steht in den AVB welche Fonds man wählen kann. Steht unter dem Punkt switchen. Müsstest Du mal gucken, ob der Lingohr Syst. bei ist. zu 2) Normal fallen Abschlusskosten nur in den ersten Jahren an. Vertriebskosten wie Ausgabeaufschlag und so sollten im Rahmen einer fondsgebundenen RV eigentlich nicht anfallen. Verwaltungskosten entstehen auf Versicherungs- und Fondsebene jährlich. zu 3) Wenn Du Dich bei Vertragsabschluss für die zwei Fonds Templeton Growth und European Growth entschieden hast, werden Deine Beiträge auch komplett da investiert. Wenn Du Deine Riester-Police kündigst, sollte auch ein Übertrag zu Ebase möglich sein, das wäre aber förderschädlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
highline August 23, 2009 Welchen Tarif hast Du? AFR, ASR, AWR? - Abschlusskosten fallen in den ersten 5 Jahren an (du hast sie also fast abgezahlt) - Dein Vertrag ist kein Unisex-Vertrag (Vorteil als Mann) - zu 3.) Das ist natürlich abhängig von dem gewählten Tarif. Zu sagen, dass die Beiträge komplett in die Fonds gehen ist falsch. Du kannst in folgende Fonds switchen/shiften: Metzler Aktien Deutschland DE 000 975 223 8 Metzler Aktien Europa DE 000 975 222 0 Metzler Wachstum International DE 000 975 225 3 EXPERT SELECT DE 000 978 759 8 cominvest CONVEST 21 VL DE 000 976 963 8 cominvest Fondak P DE 000 847 101 2 cominvest GreatSelection 100 DE 000 978 699 6 cominvest Best-in-One Europe Balanced I P DE 000 637 256 8 Templeton Growth (Euro) Fund LU 011 476 074 6 Templeton Global Bond (Euro) Fund LU 017 047 442 2 Pioneer Funds U.S. Pioneer Fund LU 013 364 346 9 Pioneer Funds Euro Bond LU 011 939 147 1 Pioneer S.F. EUR Commodities LU 027 169 538 8 Pioneer Fund Emerging Markets Equity LU 011 936 598 8 DWS Invest Global Equities LU 014 563 300 3 DWS Invest Top 50 Asia LU 014 564 829 0 Fidelity-Euro Bond Fund LU 004 857 909 7 Fidelity-European Growth Fund LU 004 857 879 2 Fidelity-European Fund LU 023 820 242 7 BGF Global Allocation Fund LU 017 128 345 9 BGF US Focused Value Fund LU 017 129 716 0 BGF World Mining Hedged A2 EUR LU 032 642 411 5 CS EF (Lux) European Property LU 012 933 738 1 Sauren Global Balanced LU 010 628 083 6 Sauren Global Growth Plus LU 011 557 937 6 Sauren Global Stable Growth LU 013 633 509 7 Sauren Global Champions LU 012 337 493 5 All-in-One MK DE 000 978 972 7 IAM Fair Value Zukunft LU 027 552 943 5 HSBC GIF BRIC Freestyle LU 021 487 562 6 Lingohr-Systematic-LBB-Invest DE 000 977 479 4 Threadneedle European Select GB 000 277 116 9 Sarasin New Power Fund B LU 028 893 086 9 Sarasin Sustainable Bond EUR LU 015 893 893 5 Sarasin OekoSar Equity Global LU 022 977 334 5 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jm2c August 23, 2009 Ich habe mich damals größtenteils auf meinen Berater verlassen. Mein monatlicher Sparbetrag in die Riester-Rente, der sich jährlich um 3 % erhöht wird zu gleichen Teilen in den Templeton Growth (EURO) Fund (ISIN LU0114760746) und den Fidelity - European Growth (ISIN LU0048578792) angelegt. - zu 3.) Das ist natürlich abhängig von dem gewählten Tarif. Zu sagen, dass die Beiträge komplett in die Fonds gehen ist falsch. Stimmt auch wieder highline, bin einfach von ausgegangen, dass der Tarif auf komplett Fondssparen ausgelegt ist, kann natürlich auch anders geregelt sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 23, 2009 · bearbeitet August 23, 2009 von Meisterwerk Aaaalso... erstmal vielen Dank für die Beiträge. Ich hab nochmal nachgeschaut. Es steht hier der Tarif AFR! Ausgabeaufschläge fallen keine an. Dann brauch ich auch nicht zu Ebase wechseln. Den einen Fonds würde ich trotzdem gerne wechseln, was meint ihr? So wie ich das verstehe fließt der komplette monatl. Beitrag in die beiden Fonds - zu gleichen %-Sätzen, also 50/50 Hab hier was gefunden: 1. Abschluss- und Vertriebskosten Für jedes Jahr der Beitragszahlung erheben wir 0,09 % der Summe der zu zahlenden Eigenbeiträge (Beitragssumme). Zusätzlich erheben wir für die ersten 5 Jahre der Beitragszahlung pro Jahr 0,86 % der Beitragssumme. 2. Verwaltungskosten Bis zum Rentenbeginn werden pro Jahr 9 EUR (Stückkosten) sowie 8,50 % der zu zahlenden Eigenbeiträge erhoben. Wird dem Vertrag eine Zulage gemäß §§ 84, 85 EStG zugeführt, werden davon 5,50 % einmalig zum Zeitpunkt des Eingangs als Verwaltungskosten erhoben. Ab Rentenbeginn werden pro Jahr 1,50 % der Jahresrente erhoben. 3. Behandlung von planmäßigen Erhöhungen Die genannten Kostensätze gelten - mit Ausnahme der Stückkosten - auch für alle auf Vertragserhöungen im Rahmen der planmäßigen Anpassungen entfallenden Beiträge bzw. Versicherungsleistungen im Rentenbezug. Die Stückkosten werden in jedem Jahr nur einmal erhoben. Sofern die restliche Dauer bis zum Beginn der Rentenzahlung 5 Jahre unterschreitet, werden die 5 Jahre verteilten Kosten gemäß Ziffer 1 entsprechend auf die verbleibende Dauer verteilt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 23, 2009 · bearbeitet August 23, 2009 von Meisterwerk Meine Abrechung für 2008 + gezahlte Eigenbeiträge 615,60 EUR + eingegangene Zulagen 114,00 EUR + erwirtschaftete Erträge (garantierte Zinsen und Überschüsse) 36,65 EUR + Ergebnis aus Fondsentwicklung -171,74 EUR - eingehaltene Abschluss- und Vertriebskosten -233,28 EUR - eingehaltene Kosten für die Verwaltung des gebildeten Kapitals - 67,59 EUR Also wie die auf die Abschluss- und Vertriebskosten kommen, weiß ich nicht... vielleicht könnt ihr mir helfen. Die jährlichen Verwaltungskosten bis zur Rente kann ich berechnen und sind ja auch schon recht ordentlich! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 23, 2009 Weiterhin frage ich mal ganz plump als Laie auf dem Gebiet: Welchen Vorteil, mal abgesehen evtl. steuerlich und Schutz vor Hartz IV habe ich eigentlich bei den ganzen Kosten gegenüber einer bis zur Rente reinen Fondsanlage? Die Zuschüsse vom Staat werden doch durch die Kosten weit aufgehoben und übertroffen. Bei der reinen Fondsanlage ohne Riester fallen 49,- EUR Kontoführung über Ebase an, die ich ohnehin bezahle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urmel August 23, 2009 · bearbeitet August 23, 2009 von Urmel Weiterhin frage ich mal ganz plump als Laie auf dem Gebiet: Welchen Vorteil, mal abgesehen evtl. steuerlich und Schutz vor Hartz IV habe ich eigentlich bei den ganzen Kosten gegenüber einer bis zur Rente reinen Fondsanlage? Die Zuschüsse vom Staat werden doch durch die Kosten weit aufgehoben und übertroffen. Bei der reinen Fondsanlage ohne Riester fallen 49,- EUR Kontoführung über Ebase an, die ich ohnehin bezahle. Gut, daß Du Dir diese Fragen jetzt stellst Als Riestervertrag gibt es grundsätzlich -> klassische rentenversicherung -> fondsgebundene rentenversicherung -> Fondssparplan -> Banksparplan Wenn Du den Aktien(fonds)anteil Deiner Altersvorsorge über eine fondsgebundene Rentenversicherung laufen lässt, ist das sicher die teuerste und die am wenigsten empfehlenswerte Lösung. An die staatliche Förderung, die in Form einer Steuerersparnis gewährt wird, würdest Du theoretisch am kostengünstigsten über einen Banksparplan gelangen. Grundsätzlich würde ich aber erst einmal einen Plan machen, wieviel Geld Du für die Altersvorsorge generell zur Seite legen kannst / möchtest. Dann diesen Betrag auf die möglichen Anlageklassen sinnvoll aufteilen (d. h. je nach Alter und Risikobereitschaft 1) Tagesgeld/Festgeld, 2) Anleihen und Immobilienfonds, 3) Aktien(fonds). Wählst für die Anlageklasse "Aktien(fonds)" eine Riesteranlage, nimm lieber einen Riester-Fondssparplan, als eine fondsgebundene Versicherung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 23, 2009 Besser jetzt als in zwanzig Jahren oder nie. Ich merk schon, dass du kein großer Freund der Riester-Rente, zumindest in dieser Form bist. Aber wie sorgt man dann fürs Alter besser vor als so, wenn das keine gute Lösung ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urmel August 23, 2009 Besser jetzt als in zwanzig Jahren oder nie. Ich merk schon, dass du kein großer Freund der Riester-Rente, zumindest in dieser Form bist. Aber wie sorgt man dann fürs Alter besser vor als so, wenn das keine gute Lösung ist? Wichtiger finde ich, die verfügbare Sparrate sinnvoll auf verschiedene Anlageklassen aufzuteilen. Ein reiner Fondssparplan ist zu unsicher. Ein reiner Banksparplan auch (vor allem jetzt in Zeiten der Bankenkrisen und drohender Inflation oder Währungsreform). Deswegen ist es bei der Altersvorsorge immens wichtig, das Geld auf verschiedene Anlageklassen zu streuen. So daß im Falle eines Falles immer noch eine andere Säule existiert. Dann würde ich innerhalb der Anlageklassen Anlageformen mit möglichst niedrigen Kosten bevorzugen. Ausgabeaufschläge, Verwaltungsgebühren, Depot- und Kontoführungsgebühren und Versicherungsmäntel vermeiden.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Meisterwerk August 23, 2009 Also Ausgabeaufschlag fällt zum Glück keiner an. Kontoführungsgebühren sind dann wohl in den Verwaltungskosten enthalten. Mit verschiedenen Anlageklasse meinen Sie dann Rentenfonds, Immos usw.? Wie würden Sie es denn aufteilen? Die Aufteilung werde ich ohnehin ändern, fragt sich nur wie... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Urmel August 24, 2009 · bearbeitet August 24, 2009 von Urmel Also Ausgabeaufschlag fällt zum Glück keiner an. Kontoführungsgebühren sind dann wohl in den Verwaltungskosten enthalten. Mit verschiedenen Anlageklasse meinen Sie dann Rentenfonds, Immos usw.? Wie würden Sie es denn aufteilen? Die Aufteilung werde ich ohnehin ändern, fragt sich nur wie... Ja, das meinte ich mit "Anlageklassen". Diese sind mit unterschiedlichen Chancen, Risiken, Vorteilen und Nachteilen verbunden. Aufteilung je nach Risikobereitschaft und Anlagehorizont und natürlich nur für langfristig nicht benötigtes Geld.... Eine Faustformel: 100 - Lebensalter = Aktien(fonds)anteil Innerhalb der Anlageklassen dann entscheiden, wie man investieren will. Fragen sollte man sich: Traut man einer Riesteranlage auf Grund der Förderungen und Abgeltungssteuerfreiheit trotz höherer Kosten und nachgelagerter Besteuerung in ungewisser Höhe am Ende eine bessere Rendite zu, als durch eigene, ungeförderte Anlagen? Möchte man sein Geld gegen ein Zahlungsversprechen einer Versicherung eintauschen und darauf hoffen, daß diese Versicherung in ca. 30 Jahren dieses Versprechen noch einhalten wird / kann? Möchte man mit einer Versicherung eine Wette auf ein sehr langes Leben eingehen und wäre man bereit, sein Geld der Versicherungsgemeinschaft zu überlassen, falls man nur unterdurchschnittlich alt würde, die Wette also verlieren würde? Oder gibt es Angehörige, die dann leer ausgingen? Möchte man die Rendite empfindlich mindern, um die Ansparsumme im Todesfall Angehörigen hinterlassen zu können? Möchte man mit großem Verlust dastehen, falls man das Geld innerhalb der ca. 30 Jahre aus irgendwelchen Gründen entnehmen will / muss / oder es einer besseren Anlageform zuführen möchte, die sich einem jetzt noch nicht erschließt? Möchte man sein Geld in fremde Hände geben und vertrauen, oder lieber selbst entscheiden und verfügen können? Wird man den angesparten Betrag nie wieder in einer einzigen großen Summe benötigen (z. B. für Immobilienkauf im Alter)? Kann man sich jetzt schon darauf festlegen, den Betrag unter allen umständen zu verrenten, anstatt über ihn in einer großen Summe verfügen zu können? Was verspricht man sich von einer Versicherung, welche Vorteile bietet sie, und überwiegen diese Vorteile etwaigen oben genannten Nachteilen? Stehen die Kosten, die ich für etwaige Vorteile ausgebe überhaupt im Verhältnis zum Nutzen? Als wie hoch betrachtet man sein eigenes Hartz-IV-Risiko / Risiko von Rentenansprüchen unterhalb eines Grundeinkommens/Existenzminimums? Ist das Hartz-IV- Risiko gering, ist man auch nicht auf "Hartz-IV-sichere" Anlagen angewiesen. Ist es hoch, wird man ab dem 60. Lebensjahr eh seine Riesterersparnisse zuerst aufbrauchen müssen, bevor eine Grundsicherung zusätzlich zu einer nicht ausreichenden gesetzlichen Rente gezahlt würde. All solche Aspekte müssen bei der Altersvorsorge bedacht werden.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag