Prospektständer März 6, 2010 @Kezboard: Wie schon oben editiert, deine Berechungen stimmen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse März 7, 2010 Damit hat das Depot mit 23 Titeln erst mal eine Größe erreicht, die nicht weiter ausgebaut werden soll. Viel mehr wird hier in den nächsten Monaten etwas konsolidiert und einige Underperformer verlassen vorzeitig das Spielfeld. Eine überschaubare Größe sollte sich m.E. bei 15-20 Einzeltiteln einpendeln. hach, da bin ich aber beruhigt dachte schon, du fängst jetzt an, n eigenen fonds aufzumachen. mit deinem anderen depot haste ja gute 30 werte im gesamtportfolio. norilsk nickel find' ich von den neuen interessant, aber auch etwas kritisch: russland ist sowieso wegen der politischen situation immer problematisch zu sehen, norilsk hat zudem noch n ziemlich schlechtes image in sachen umweltstandards...hab' da mal n bericht gesehen vor ner weile...die stadt muss die hölle sein. http://de.wikipedia.org/wiki/Norilsk Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
nord_sued März 7, 2010 250 "interessante" Unternehmen sind eine Menge. Wenn mir etwas über den Weg läuft, surfe ich normalerweise erstmal die IR - Seite ab, danach fallen schon viele Sachen nach dem Kurzüberblick weg. Finde es gut, wenn man mal auf eine Investmentidee stößt weil einem das Geschäftsmodell an sich auffällt. Ohnehin sind mir Firmen bei denen ich verstehe was passiert viel sympathischer. Bei Pharma fängt da bei mir schon das Problem an - nun gut trotzdem habe ich Pharma-titel. Werde mir mal 1-2 Titel Deiner Auswahl genauer anschauen - hoffentlich findet sich die Zeit. Viel Erfolg meiner Deinen Picks. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro März 7, 2010 · bearbeitet März 7, 2010 von juro66 Hallo Kezboard, Damit hat das Depot mit 23 Titeln erst mal eine Größe erreicht, die nicht weiter ausgebaut werden soll. Viel mehr wird hier in den nächsten Monaten etwas konsolidiert und einige Underperformer verlassen vorzeitig das Spielfeld. Eine überschaubare Größe sollte sich m.E. bei 15-20 Einzeltiteln einpendeln. Halte ich in jedem Falle für sinnvoll, insbesondere weil du ja hier aktiv dabei ist. Bei deinem Altbestand-Portfolio bzw. B&H ist das natürlich was anderes. So ein Portfolio wie hier würd ich in jedem Falle bei max. 20 Werten cappen, eher schon bei 15 Werten - dafür die Werte aber intensiv beobachten u. aktiv handeln, aber das machst du ja sowieso. Allein schon wegen der höheren Transparenz u. geringeren Komplexität. Immer blöd wenn man ggf. zig Werte verkaufen muss. Apollo Group - ISIN US0376041051 Gutes Unternehmen mit gutem Geschäftsmodell. KGV 2010 beträgt 10,8. PEG 2010 beträgt gut 1,3. Die Apollo-Gruppe gehört zu den weltweit führenden Privat-Anbietern von Weiterbildungs-Programmen für Berufstätige. Apollo ist in vier Tochterunternehmen untergliedert. Dazu gehören auch die University of Phoenix, die grösste Privat-Universität in den USA, und die University of Phoenix Online, eine Online-Fern-Uni. 310.800 Studenten besuchben zurziet Kurse, Seminare u. Weiterbildungs-Programme des Konzerns. Die Universitäten sind umso profitabler, je mehr Studenten eingeschrieben sind. Der Grund: Die zusätzlichen Kosten für jeden neu eingeschriebenen Studenten gehen beinahe gegen Null. Apollo Gorup hat die letzten Jahre dazu genutzt, um antizyklisch in die Marke zu investieren. Das zahlt sich nun aus. Dabei ist die Krise ein Katalysator für das beschleunigte Wachstum. Wer seinen Job verliert, bildet sich nun fort, um bessere Chancen bei der nächsten Bewerbung zu haben. Wer seinen Job noch hat, nutzt Forbildungsprogramme, um seinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren. In den Jahren 2000 bis 2004 wurden Apollo-Aktien noch mit KGVs von bis zu 60 gehandelt. Daraufhin setzte eine Seitwärtsphase ein, auf die in 2006 ein Abwärtstrend folgte. Das Umsatzwachstum verlangsamte sich, was in Kombination mit hohen Investitionen zu Gewinnrückgängen führte. Apollo büsste den Nimbus als Wachstumsaktien ein, das KGV schrumpfte auf unter 15. Nun ist die Firma wieder in die Wachstumsspur zurückgekehrt. Mittelfristig dürfte Apollo daher noch viel Potenzial haben. Das Unternehem hat einen starken Firmennamen als Wettbewerbsvorteil. Die Fundamentaldaten sind gut. Umsatzwachstum ist ansteigend. Die Cash-Flow-Marge beträgt ca. 25% u. war auch die letzten 10 Jahre auf konstant hohem Niveau. Die EK-Rendite beträgt ca. 70%! bei einer EK-Quote von ca. 45%! Die Umsatzrendite beträgt gute 17%. Die Investitionen in % zum Cashflow betragen lediglich gute 11%. Das Umsatzwachstum in den letzten 10 Jahren betrug ca. 18% p.a. durchschnittlich. Das Gewinnwachstum war ebenfalls sehr gut bis auf die Jahre 2006 u. 2007. Ähnlich sah es beim Cash-Flow-Wachstum die letzten Jahre aus. Das Unternehmen dürfte wenig Zyklik aufweisen u. relativ krisensicher sein. MMC Norilsk Nickel - ISIN US46626D1081 Norilsk Nickel ist der grösste Bunt- u. Edelmetallkonzern Russlands u. weltweit der grösste Palladium- u. Nickelproduzent. Neben den Haupterzeugnissen Nickel u. Palladium ist der Konzern führend in der Platin- u. Kupferproduktion. Ferner befinden sich im Produktportfolio eine Reihe von Nebenprodukten, unter anderem Kobalt, Rhodium, Silber, Gold, Tellur, Selen, Iridium u. Ruthenium. Der Gewinn von Norils Nickel ist im 1. Halbjahr 2009 drastisch eingebrochen Der Konzern hatte in den ersten 6 Monaten seine Produktion gesenkt. Der Umsatz des Unternehmens, das eine angestrebte Grossfusion mit dem weltgrössten Aluminiumproduzenten Rusal zuletzt für drei Jahre verschoben hat, fiel um 51%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern u. Abschreibungen übertraf hingegen mit 1,4 Mrd USD die Prognosen von Branchenkennern. Bergbauunternehmen leiden weltweit unter einer rückläufigen industriellen Nachfrage, die durch die während der globalen wirtschaftlichen Rezession abgestürzten Metallpreise verursacht wurde. Ausschlaggebend für den starken Gewinnrückgang waren die gesunkenen Notierungen für Nickel. Norilsk Nickel hat für das laufende Jahr die Produktionserwartungen gesenkt. Man geht davon aus, dass 284.000 Tonnen Nickel gefördert werden In den ersten neun Monaten 2009 sank die Nickelproduktion auf 207.000 Tonnen, da die Produktion in Australien gestoppt wurde u. in Finnland wgen Wartungsarbeiten unterbrochen war. Die EK-Quote beträgt ca. 55%. Die Investitionsquoten beträgt ca. 25% vom Cash-Flow. Die Cash-Flow-Marge betrug ca. gute 40%. Die EK-Rendite lag ca. bei 13%, 2010 wird sich voraussichtlich ein Verlust ergeben. Der Umsatz ist in 2008 u. 2009 kräftig zurückgegangen - genauso wie das Cash-Flow-Wachstum. Die Dividendenrendite ist mit ca. 0,5% in 2010 sehr gering. Insgesamt sehe ich hier kein besonderes Kurspotential mittelfristig. Auch insbesondere wg. der momentanen Gesamtsituation der Wirtschaft. Die Gewinne u. die Produktion sind stark eingebrochen. Der Hauptabsatzmarkt ist mit grossem Abstand Russland - der Rest ist eher gering. In diesem Bereich würde ich ganz klar Vale favorisieren (US91912E1055). Das sieht absolut Top aus. Bei Interesse poste ich gerne die Fundamentaldaten. Diese beiden Unternehmen hatte ich mir vor kurzem angeschaut, die restlichen Unternehmen kann ich nicht beurteilen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard März 8, 2010 · bearbeitet März 8, 2010 von Kezboard norilsk nickel find' ich von den neuen interessant, aber auch etwas kritisch: russland ist sowieso wegen der politischen situation immer problematisch zu sehen, norilsk hat zudem noch n ziemlich schlechtes image in sachen umweltstandards...hab' da mal n bericht gesehen vor ner weile...die stadt muss die hölle sein. Guter Einwand, aber dann dürfte man z.B. auch nicht in die Pharmaindustrie (Tierversuche), Flugzeugindustrie (Rüstung) o.ä. investieren. Moralische oder ethische Bedenken hatte ich bei meinen Investments - bislang - noch nicht. Finde es gut, wenn man mal auf eine Investmentidee stößt weil einem das Geschäftsmodell an sich auffällt. Ohnehin sind mir Firmen bei denen ich verstehe was passiert viel sympathischer. Bei Pharma fängt da bei mir schon das Problem an - nun gut trotzdem habe ich Pharma-titel. So hat es glaube ich Peter Lynch auch gemacht: einfach mal geschaut, was um ihn herum so passiert und bei den Leuten gut ankommt. Ich verfolge gar nicht den Ansatz, jede Branche bis ins Detail zu kennen - man sollte nur erkennen, dass andere Personen in dem Unternehmen einen Nutzen für sich sehen und die Produkte kaufen. Im Zweifel kann man die Position ggf. untergewichten (z.B. regenerative Energien). Insgesamt sehe ich hier kein besonderes Kurspotential mittelfristig. Auch insbesondere wg. der momentanen Gesamtsituation der Wirtschaft. Die Gewinne u. die Produktion sind stark eingebrochen. Der Hauptabsatzmarkt ist mit grossem Abstand Russland - der Rest ist eher gering. In diesem Bereich würde ich ganz klar Vale favorisieren (US91912E1055). Das sieht absolut Top aus. Bei Interesse poste ich gerne die Fundamentaldaten. Hmmm sehe ich etwas anders. Gerade der Rohstoffbedarf Chinas wird m.E. in den nächsten Jahren wieder stark anziehen. Hier ergeben sich bestimmt gute Exportmöglichkeiten: Nickel is mostly used in the production of stainless and special steel [...] When the global economic crisis erupted in the second half of 2008, the stainless steel production plummeted, driving down nickel consumption sharply. In recent years, Chinas rapid expansion has triggered record demand for stainless steel in the country. From just 300,000 tonnes in 1999, Chinas stainless steel output soared to 7.5 million tonnes in 2007 (up 42.5% compared with 2006). During that period, the countrys nickel consumption grew from 40,000 tonnes to 310,000 tonnes, or 22% of global demand. Last year, however, Chinas stainless steel output dropped to 6565 million tonnes (down 13% against 2007) as the economic crisis took hold. At the same time, there were signs that Chinas output of 300-series steel (which has a high nickel content) was recovering. This resulted from government measures to stimulate the Chinese economy, by pushing forward domestic infrastructure projects, in which 300-series steel is used heavily. Quelle: MMC Norilsk Nickel Annual Report 2008 Ähnlich sieht es bei Kupfer aus ... Der Nickelpreis scheint sich auch wieder zu erholen: Selbstverständlich habe ich mir auch Vale (und K+S, Anglo American, Rio Tinto, Freeport-McMoRan, SQM, Xstrata, Implats, Arch Coal und Compass Minerals) angesehen. Wenn man ein Unternehmen aus dem Bereich Bergbau findet, stößt man relativ schnell auf andere und das macht mich immer neugierig Fundamental bewerte ich Vale wahrscheinlich ähnlich gut wie du: hohe EKR (>30%), etwas zu hohe Verbindlichkeiten (dennoch im Rahmen), kontinuierliches Gewinnwachstum, hohe Umsatzrendite (>30%) und ein - bis auf einige größere Investitionen in der Vergangenheit - sich positiv entwickelnder Free Cash Flow. Allerdings ist mir die Aktie schlicht zu teuer. Mehr als 20 USD würde ich hier nicht ausgeben wollen, Preise darunter sind gerne gesehen. Bei MMC Norilsk Nickel sehe ich allerdings noch Kurspotenzial, daher dieses Unternehmen in Ergänzung zu einer bislang sehr gut gelaufenen BHP Billiton als klare Nummer 1 der Branche. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro März 8, 2010 · bearbeitet März 8, 2010 von juro66 Hmmm sehe ich etwas anders. Gerade der Rohstoffbedarf Chinas wird m.E. in den nächsten Jahren wieder stark anziehen. Hier ergeben sich bestimmt gute Exportmöglichkeiten: Die Absatzmarktstatisik von 2009 hab ich jetzt nicht vorliegen, aber 2008 wurden von Norilsk Nickel ca. 83% in Russland abgesetzt! 5% in Europa, 5% in Amerika u. ca. 6% in Afrika bzw. Australien. Hätte jetzt auch erwartet, dass ein entsprechender Asien-Anteil dabei wäre. Was mich wundert ist, dass der Russland-Anteil so extrem hoch war. Im Gegensatz Vale im gleichen Zeitraum: Europa 30%, Nord-/Südamerika 6%, China, Japan 38%, Rest 25%. Die Absatzmärkte waren diversifiziert. Umsatzrendite 2009 waren ca. 28%, EK-Rendite ca. 19%, CF-Marge 31%, EK-Quote 54%, Vorteil von Vale ist, dass die Erfzförderung wieder ansteigt, der Nachteil ist die Abhängigkeit von China - sehr gute Geschäftsbeziehungen zu China. Für Norilsk Nickel sieht es prognosemässig 2010 nicht besonders gut aus. Es wird von einem Umsatz- u. CF-Wachstum im Bereich des Vorjahres ausgegangen. Und das war nicht besonders gut. Der Umsatz war in 2009 um -28% eingebrochen, nachdem er bereits in 2008 bereits um -26% zum Vorjahr eingebrochen war. Dasselbe gilt für das CF-Wachstum. Von demher sehe ich das Kurspotential von NN in 2010 sehr begrenzt, auch wenn die Bewertung günstig erscheint. Anders zB bei Vale. Hier war 2008 ein sehr gutes Jahr mit entsprechendem Umsatzwachstum von 16%, Gewinn um 12% u. CF um 47%. 2009 hatte es auch Vale getroffen, allerdings von einem relativ höheren Niveau aus. Für 2010 sieht es wieder sehr gut aus. Das prognostizierte Umsatzwachstum beträgt 12%, Gewinnwachstum 49%, CF-Wachstum 14%. Das entspricht in 2010 Umsatzrenditen von 37%, EK-Rendite von 26%, CF-Marge von 32%, EK-Quote 56%. Vale hat seine Förder-Kapazitäten inzwischen wieder zu 95% ausgelastet. Die Förderung in den Minen im Südosten Brasiliens wurde auf 100% hochgefahren. Daneben betreibt Vale einige Minen mit höheren Förderkosten in Südbrasilien. Dort liegt die Auslastung bei rund 80%. ***** Auch ich habe mir vor kurzem die letzten 10 Jahre der üblichen Verdächtigen im Bereich Rohstoffe/Minen fundamental angeschaut, insbesondere BHP Billiton, Rio Tinto, Barrick Gold, Xstrata, Vale, Newmont Mining, Anglo American, Norils Nickel, AngloGold Ashanti Limited. Mein Liebling ist hier absolut der Branchenprimus BHP Billiton (befindet sich auch in meinem Portfolio), gefolgt von Xstrata u. dann Vale, wobei dir Xstrata, eigentlich zusagen müsste rein von der Bewertung her? Zumindest mir gefällt Xstrata ziemlich gut, habe aber grad keine Muse mehr die Fundamentaldaten reinzustellen. BHP Billiton, Xstrata u. Vale seh ich vom kurz- bis mittelfristigen Kurspotenzial überdurchschnittlich. Rio Tinto, Barrik Gold, Newmont Mining, Norilsk Nickel u. Anglo American neutral. AngloGold Ashanti Limited unterdurchschnittlich (bezogen auf die Fundamental-Analyse). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard März 9, 2010 Die Absatzmarktstatisik von 2009 hab ich jetzt nicht vorliegen, aber 2008 wurden von Norilsk Nickel ca. 83% in Russland abgesetzt! 5% in Europa, 5% in Amerika u. ca. 6% in Afrika bzw. Australien. Hätte jetzt auch erwartet, dass ein entsprechender Asien-Anteil dabei wäre. Was mich wundert ist, dass der Russland-Anteil so extrem hoch war. Verwechselst du hier nicht die Absatzmärkte mit den Produktionsstätten? Das würde ja passen, da Russland Hauptstandort ist und nebenbei in Europa (Finnland), Amerika (USA), Afrika (Südafrika, Botsuana) und Australien gefördert wird. Was weiterhin gegen einen hohen Absatz im Inland spricht, ist z.B. diese Grafik: Demnach konsumiert Russland nur 2% der weltweiten Nickelproduktion, während Norilsk Nickel bereits 21,4% der weltweiten Nickelproduktion fördert! Eine Absatzmarktstatistik konnte ich allerdings auch nicht finden, nur ein paar Textstellen, die darauf schließen, dass auch nach China exportiert wird: Norilsk Nickel has its own global network of representative and sales offices in Russia, the UK, China, USA and Switzerland. [...]In the environment of the global crisis, a key issue for Norilsk Nickel is diversifying its sales. In Europe, which is the Companys traditional market, consumption of our products is declining, due to economic stagnation. We are therefore placing more emphasis on the Asian markets, particularly China. In March 2009, Norilsk Nickel opened a new sales office in Shanghai. Since our first China office opened in Hong Kong in 2004, our sales have tripled. At present, approximately 27% of imported primary nickel is delivered in China by Norilsk Nickel. Experts expect the Chinese market to recover quicker than most other markets, and therefore it should become the driver for growth in the worldwide consumption once the crisis is over. Suchet und ihr werdet finden ... habe da doch noch was vom Internetauftritt von MMC Norilsk Nickel gefunden: Das würde für die zitierte Textstelle sprechen, dass Europa über- und Asien unterrepräsentiert ist -> Asien als Wachstumsmarkt. Für Norilsk Nickel sieht es prognosemässig 2010 nicht besonders gut aus. Es wird von einem Umsatz- u. CF-Wachstum im Bereich des Vorjahres ausgegangen. Und das war nicht besonders gut. Der Umsatz war in 2009 um -28% eingebrochen, nachdem er bereits in 2008 bereits um -26% zum Vorjahr eingebrochen war. Dasselbe gilt für das CF-Wachstum. Von demher sehe ich das Kurspotential von NN in 2010 sehr begrenzt, auch wenn die Bewertung günstig erscheint. Ich lass mich mal überraschen ... Anders zB bei Vale. Hier war 2008 ein sehr gutes Jahr mit entsprechendem Umsatzwachstum von 16%, Gewinn um 12% u. CF um 47%. 2009 hatte es auch Vale getroffen, allerdings von einem relativ höheren Niveau aus. Für 2010 sieht es wieder sehr gut aus. Das prognostizierte Umsatzwachstum beträgt 12%, Gewinnwachstum 49%, CF-Wachstum 14%. Das entspricht in 2010 Umsatzrenditen von 37%, EK-Rendite von 26%, CF-Marge von 32%, EK-Quote 56%. Vale hat seine Förder-Kapazitäten inzwischen wieder zu 95% ausgelastet. Die Förderung in den Minen im Südosten Brasiliens wurde auf 100% hochgefahren. Daneben betreibt Vale einige Minen mit höheren Förderkosten in Südbrasilien. Dort liegt die Auslastung bei rund 80%. Die Qualität des Unternehmens zweifle ich ja gar nicht an - alles Top. Nur der Preis sagt mir nicht zu ... Auch ich habe mir vor kurzem die letzten 10 Jahre der üblichen Verdächtigen im Bereich Rohstoffe/Minen fundamental angeschaut, insbesondere BHP Billiton, Rio Tinto, Barrick Gold, Xstrata, Vale, Newmont Mining, Anglo American, Norils Nickel, AngloGold Ashanti Limited. Mein Liebling ist hier absolut der Branchenprimus BHP Billiton (befindet sich auch in meinem Portfolio), gefolgt von Xstrata u. dann Vale, wobei dir Xstrata, eigentlich zusagen müsste rein von der Bewertung her? BHP ... einige deiner Kandidaten kenne ich (noch) nicht und kommen flugs auf meine ToDo-Liste. Xstrata sagt mir nicht 100% zu. Die EKR (18% auf 5-Jahressicht) ist eher mittelmäßig und die Schulden zu hoch. Gewinnwachstum und Umsatzrendite (auch 18% auf 5-Jahressicht) stimmen mich wieder etwas milde (sieht man mal vom Katastrophenjahr 2009 ab), aber am wichtigsten ist für mich der FCF und der ist mir zu unkonstant. Hier kann ich dann keine vernünftigen Annahmen über einen fairen Preis treffen und sowas mag ich nicht ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse März 9, 2010 hach schön, ich lese interessiert mit wie immer mag rohstoffaktien vor allem wegen ihrer volatilität sehr gern. in der baisse sind sie in der regel besonders schwach, in der hausse legen sie ggü. dem gesamtmarkt überdurchschnittlich zu. hat man 2008/09 schön sehen können. im grunde kommt die weltwirtschaft nicht ohne bhp, rio tinto, vale & co. aus. welche man jetzt aber in welcher gewichtung ins depot nimmt...hmmm, dazu kenn ich mich zu wenig aus. deshalb einfach bhp^^, weil sie die größte ist und finanziell am vernünftigsten aufgestellt ist. mehr verdienen kann man wohl aber mit anderen zum preis eines höheren risikos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard April 1, 2010 Depot per 31.03.2010 Besondere Vorkommnisse: Dividendenzahlungen gab es in diesem Monat von Novo Nordisk, Becton, Dickinson and Co und Exxon Mobil. Anbei die aktuelle Entwicklung der einzelnen Titel: Auch hier als Neuerung in der Tabelle die prozentuale Veränderung zum Vormonat. Spitzenreiter bleibt nach wie vor eine Infosys mit 46,5%, gefolgt von Geberit mit 36%, Novo Nordisk mit 33% und Alcon mit knapp 31%. Stark aufholen konnte eine Vectron, so dass trotz einiger Verluste anderer Titel alle Werte im Plus notieren. Ziemlich gut lief es auch für die Textilwerte, die in den vergangenen Monaten immer mal im Minus tendierten. Die "Neuen" konnten sich nahtlos in das Depot einfügen - Spitzenreiter hier eine Norilsk Nickel mit sagenhaften 25% - doch auch die anderen neuen Werte liefen recht passabel. In grafischer Darstellung der Verlauf und die Depotzusammensetzung: Der Kampf an der Spitze bleibt spannend. Mit einem hauchdünnen Vorsprung konnte sich das Depot den ersten Platz zurückerobern. Mit 27,98% liegt es knapp vor dem S&P 500 mit 26,63%. Etwas abgeschlagen aber dennoch stark aufgeholt hält sich der DJ STOXX 600 mit 18,64% wacker auf dem letzten Platz. Nächste Aktualisierung dann wie gewohnt Ende April! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse April 1, 2010 stark also du hast da wirklich ein sehr gutes händchen bewiesen insgesamt. die frage ist bloss, ob du wirklich so viele verschiedene werte halten musst? sind ja mit dem anderen depot über 30 titel...das könnte man fast schon den kezboard-index nennen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Mai 1, 2010 Depot per 30.04.2010 Besondere Vorkommnisse: Herabstufungen der Bonität Spaniens zeigten gegen Ende des Monats Auswirkungen auf die beiden "Spanier" im Depot: Inditex und Gamesa. Entschädigt wurde das ganze durch Reparations ... äh ... Dividendenzahlungen von Esprit, Nestlé und Western Union. Anbei die aktuelle Entwicklung der einzelnen Titel: Ein gemischtes Bild zeigt sich auch hier. Wie bereits erwähnt, sind hier vor allem die Verluste bei den beiden spanischen Empresas zu nennen, aber auch eine Esprit und eine Bijou Brigitte schwächelten. Der Titel "stock of the month" geht in diesem Monat an PNE WIND, was an der Eröffnung des ersten deutschen Offshore-Windparks "Alpha Ventus" liegen könnte. Wieterhin sehr gut entwickelten sich einige der "Neuen" im Depot: Graco, Waters Corporation und Western Union liegen nahe der 10% beisammen. So langsam erwacht auch eine Exxon Mobil, bei denen diesmal Gottseidank nichts gesunken oder kaputt gegangen ist. Der steigende Ölpreis zeigt auch hier langsam seine Wirkung und es konnten gute Quartalszahlen vorgelegt werden. In grafischer Darstellung der Verlauf und die Depotzusammensetzung: Dank der Hilfe einiger US-Titel kann das Depot auch in diesem Monat zulegen und liegt bei 31,05% an der Spitze. Der S&P 500 holt etwas auf und folgt mit 30,86%. Nicht so gut sieht es dagegen für den europäischen DJ STOXX 600 aus, der auf ein Plus von 17,46% zurückfällt. Ausblick: Fasziniert von der "Gruppendynamik" bei griechischen Aktientiteln beschäftige ich mich im Moment etwas intensiver mit einigen potenziellen Kandidaten für mein Depot. Leider lässt die Qualität griechischer Unternehmen so einiges zu wünschen übrig. Die Erfolgsquote, etwas halbwegs passendes zu finden, liegt nach 10 untersuchten Unternehmen bei ziemlich genau 10%. Immerhin fand sich unter den übrigen 90% ein Anwärter auf das schlechteste Unternehmen, was ich jemals gesehen habe Kleiner Tipp: Das Unternehmen fängt mit "Intracom" an und hört mit "Holdings" auf. Ich bleibe aber weiterhin am Ball und kann vielleicht in Bälde den ein oder anderen Wechsel im Depot bekanntgeben ... Ende Mai dann mehr davon! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hibiki Mai 2, 2010 danke für das update und die einblicke in deine analyse, finde ich sehr interessant was du so machst. die performance ist wirklich beeindruckend! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Mai 3, 2010 danke für das update und die einblicke in deine analyse, finde ich sehr interessant was du so machst. die performance ist wirklich beeindruckend! Danke für das Lob. Es gehört aber auch immer eine Portion Glück dazu, wie ich meine. Außerdem ist es bestimmt nicht jedermanns Sache, zu 100% in nur einer Assetklasse investiert zu sein. Aber noch bin ich jung und brauche das Geld nicht Kurzes Update zum Thema Griechenland: mittlerweile habe ich ein zweites, recht ansprechendes Unternehmen gefunden, das im Moment aber noch etwas zu hoch bewertet ist. Vielleicht geht es ja noch mal einen Tick nach unten ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hibiki Mai 4, 2010 Kurzes Update zum Thema Griechenland: mittlerweile habe ich ein zweites, recht ansprechendes Unternehmen gefunden, das im Moment aber noch etwas zu hoch bewertet ist. Vielleicht geht es ja noch mal einen Tick nach unten ... ich kann mir gut vorstellen, dass man dort das eine oder andere interessante unternehmen finden kann. da ich aber das wirtschaftswachstum in griechenland selbst durch sparprogramme etc. als sehr gering - eventuell auch rückläufig - einschätzen würde, sollte der hauptumsatz dieser unternehmen im ausland gemacht werden. allerdings wird sich erst in ein paar monaten zeigen, wie sich die sparpolitik auf das wirtschaftswachstum auswirkt und wie stark der widerstand in der bevölkerung wirklich ist ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Mai 4, 2010 sollte der hauptumsatz dieser unternehmen im ausland gemacht werden. Genau nach solchen Unternehmen suche ich - Unternehmen, die durch die allgemeine Panik mit nach unten gezogen worden sind. Was natürlich immer passieren kann, ist, dass Griechenland neben der angekündigten Mehrwertsteuererhöhung auch die Körperschaftssteuer erhöht. Denkbar wäre auch eine erhöhte Quellensteuer auf Dividenden ... alles Maßnahmen, die griechische Aktien nicht gerade attraktiver machen. Wie gesagt, noch habe ich einiges an Arbeit vor mir. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Juni 1, 2010 Depot per 31.05.2010 Besondere Vorkommnisse: Was ist passiert? Wir sind Lena und die Eurokrise spitzt sich zu. Somit werden auch in diesem Depot einige Kandidaten ordentlich durchgeschüttelt. Erwähnenswert bleibt eine Kapitalerhöhung bei der PNE WIND AG sowie die Ausgabe einer Wandelanleihe, um sich den Investor Luxempart S.A. an Bord zu holen. Dies wird sicherlich Auswirkungen auf den ein oder anderen Wechsel im Depot haben ... :- Dividenden wurden in diesem Monat gezahlt von Inditex, Geberit, H & M, C.R. Bard, CTS Eventim und Graco - insgesamt ein hübscher Batzen Anbei die aktuelle Entwicklung der einzelnen Titel: Richtige Gewinner sucht man in diesem Monat vergebens - allenfalls konnte der Kurs des Vormonats gehalten werden. Die Verluste fallen dagegen bei einigen Kandidaten um so größer aus: Esprit, Vectron, PNE Wind und Gamesa verlieren alle zweistellig. Somit befinden sich auch wieder vier Tiel im negativen Bereich, angeführt von einer sehr schwachen Gamesa mit -11,5%. An der Spitze können sich Infosys und Novo Nordisk mit 55% bzw. 46% weiter absetzen. Etwas weiter abgeschlagen rangiert auf Platz 3 eine CTS Eventim mit 31%. In grafischer Darstellung der Verlauf und die Depotzusammensetzung: Führungswechsel an der Spitze auch hier: der S&P 500 wird kräfitg vom stärker werdenden Dollar gestützt und fällt moderat auf 30,41% zurück. Das Depot bleibt allerdings mit 27,21% in Schlagdistanz. Weiter zurück fällt der STOXX EUROPE 600 (tafka DJ STOXX 600) mit mickrigen 11,67%. Status Quo Griechenland: Nach 41 untersuchten Unternehmen habe ich eine kleine Verschnaufpause eingelegt und mich anderen Ländern gewidmet. Irgendwann kann man die ganzen Etisios Deltios nicht mehr sehen ... dafür ist mein Griechisch mittlerweile ganz passabel: γεια μας! Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 18 Unternehmen davon völliger Murks sind was meine Ansprüche an hohe, kontinuierliche Gewinne und beispielsweise geringe Verschuldung angeht. Weitere 18 Unternehmen würde ich nur unter Vorbehalt in mein Depot aufnehmen - hier müssten sich schon einige Dinge zum Positiven ändern. Bleiben 5 Unternehmen, die meinen Mindestansprüchen genügen. Davon sind allerdings zwei (deswegen wahrscheinlich auch gute) Unternehmen dermaßen überteuert, dass ich keine Margin of Safety erkennen kann. Es bleiben letztendlich 3 Unternehmen, die ich auf meiner Watchlist habe und bei Gelegenheit ins Depot aufnehme. Es befinden sich allerdings bereits einige (bessere) Kandidaten in meiner Liste und einen griechischen Überflieger habe ich bislang nicht gefunden. Fazit: magere Ausbeute - weitere 36 griechische Unternehmen stehen auf meiner ToDo-Liste, aber nach den bisherigen Kenntnissen etwas niedriger priorisiert. Ich schau mir das Spektakel also erst mal von der Seitenlinie aus an. Dagegen überlege ich ganz konkret, den einen oder anderen Titel, der mir nicht mehr zusagt, im Juni auszutauschen. Näheres dazu bei Gelegenheit. Anfang Juli dann das große Halbjahresfazit mit Analysen, Ausblicken, Retrospektiven etc.! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Juni 18, 2010 Bevor es gleich zur Sache geht und ich nichts mehr schreiben kann , ein kleines Update kurz vor dem fin de semana. Bereits am Monatsanfang habe ich meine Anteile an PNE WIND verkauft und in die ökologisch-gleichwertige BP (ISIN: GB0007980591) eingetauscht B). Ebenfalls neu ins Depot aufgenommen wurden zudem Automatic Data Processing (ISIN: US0530151036) und Münchener Rück (ISIN: DE0008430026). Nachkäufe erfolgten bei BP (!), Esprit, H&M und Inditex (ich konnte mich einfach nicht für ein einziges Textilunternehmen entscheiden ...). Eine genaue Depotzusammensetzung und die Kaufkurse bzw. neuen Durchschnittserwerbskurse liefere ich dann wie versprochen im nächsten Monatsupdate. Gerne liefere ich bei Bedarf auch Gründe für meine Neuerwerbungen nach. So long und viel Spaß beim Spiel. Auf dass die Vuvuzelas laut erschallen mögen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro Juni 18, 2010 An den Vuvuzelas dürfte es nicht gelegen haben, dass es heute leider nicht geklappt hat. :- Bisher hattest du noch gar nicht erwähnt gehabt, dass du auch nach ökologischen Kriterien anlegst, BP jedenfalls dürfte hierfür genau die richtige Wahl sein. B) Automatic Data Processing hatte ich mir auch schon näher angeschaut gehabt. War mir dann aber ein wenig zu hoch bewertet. ADP ist als Weltmarktführer im Bereich der elektronischen Prozess-Abwicklung von Gehaltsabrechnungen ein interessantes Unternehmen mit ca. 600.000 Kunden. Hinzu kommen Dealer Services. ADP hat solide Zahlen. Die Umsätze konnten in den letzten 10 Jahren relativ kontinuierlich gesteigert werden. Lediglich 2006 gab es mit ca. -12% einen Umsatzrückgang. Gewinn u. CF auch einigermassen solide. Gewinn ging in den 2002 u. 2003 leicht zurück, 2006 u. 2009 etwas stärker. Umsatzwachstum die letzten 10 Jahre ca. 4% p.a., Gewinnwachstum 3,5% p.a., CF-Wachstum ca. 3,2% p.a. Dividendenrendite liegt bei ca. 3%. Die Umsatzrendite war die letzten 10 Jahre mit kontinuierlich ca. 13-14% ordentlich. Auch die CF-Marge mit ca. 17-18%. Die EK-Quote mit ca. 19% könnte höher sein - u. ist im langfristigen Vergleich auch historisch niedrig. Die EK-Rendite sieht mit knapp über 20% gut aus, in Relation zur EK-Quote bzw. GK-Rentabilität relativiert sich das Ganze. Die Investitionen in % CF sind niedrig u. lagen auch in den letzten 10 Jahren immer so bei ca. 10%. Das Unternehmen hat einen schönen Free-CF. Das Geschäftsmodell ist solide u. ziemlich unzyklisch. Gute Marktposition u. Marktmacht. Hauptumsatz wird in USA gemacht. Wachstumspotenzial dürfte aber m.E. begrenzt sein, insbesondere aufgrund der wahrscheinlich auch weiterhin hohen Arbeitslosenzahlen. Die Bewertung von ADP finde ich schon ein bisschen ambitioniert. KCV zu aktuellem Kurs von fast 14. KGV von 16,4, KUV von 2,3, KBV von 3,5. PEG von 3. Auf Basis des zwar rel. kontinuierlichen aber doch eher geringen Wachstums wäre mir ADP ein bisschen zu hoch bewertet. Ansonsten Top-Unternehmen. Was waren die Kaufgründe für Munich Re? (Halte ich auch für eine gute Wahl). Bei den Textil-Unternehmen hast du zugeschlagen, weil die Kurse bei unveränderten Rahmenbedingungen ziemlich günstiger geworden sind? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer Juni 18, 2010 @Kezboard oder auch Juro: Also ohne einen bombastischen Free Cashflow wäre für mich die Eigenkapitalquote hier ein K.O Kriterium, habe mir jetzt die Zahlen nicht im einzelnen angesehen (um genau zu sein gar nicht...) wie seht ihr das? Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro Juni 18, 2010 · bearbeitet Juni 18, 2010 von juro66 @Kezboard oder auch Juro: Also ohne einen bombastischen Free Cashflow wäre für mich die Eigenkapitalquote hier ein K.O Kriterium, habe mir jetzt die Zahlen nicht im einzelnen angesehen (um genau zu sein gar nicht...) wie seht ihr das? Grüße Pauschal würd ich das jetzt nicht unbedingt sagen. BAT, PM oder mit Abstrichen auch Altria haben niedrige EK-Quoten, sind aber trotzdem sehr solide. Bei einer niedrigen EK-Quote wären mir ein solides u. zukünftsträchtiges Geschäftsmodell u. eine starke Marktmacht unabdingbar. Persönlich schau ich aber ebenfalls idR auf hohe EK-Quoten bzw. niedrige Verschuldung, hohe Profitabilität bzw. Rentabilität, insbesondere hoher Free-Cash-Flow. Inzwischen auch verstärkt auf Solidität u. Sicherheit (in Relation zu Benchmarkunternehmen). Bei ADP war die EK-Quote in 1998 noch bei 31%, jetzt sinds nur noch ca. 19%. Ein schönes Beispiel ist auch noch Roche Holding. Nach Genentech-Übernahme hoher Schuldenstand. EK-Quote grade mal bei ca. 10%, dürfte aber in den nächsten Jahren wieder ziemlich ansteigen. Trotzdem halte ich Roche für ein sehr gutes Unternehmen u. habe bzgl. der sehr niedrigen EK-Quoten keinerlei Bedenken, da starkes Unternehmen mit auch entspr. Wachstum u. hoher Profitabilität. Bewertung auch ok. EDIT: zu Automatic Data Processing scheint es noch gar keinen Thread im Forum zu geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Juni 19, 2010 Bisher hattest du noch gar nicht erwähnt gehabt, dass du auch nach ökologischen Kriterien anlegst, BP jedenfalls dürfte hierfür genau die richtige Wahl sein. Naja, eigentlich bin ich schon der Meinung, dass der Sektor regenerative Energien ein Sektor mit sehr hohem Zukunftspotential ist. Deswegen auch meine Investitionen in SMA Solar, PNE WIND oder Gamesa. SMA Solar ist mir nur ein wenig zu weit gelaufen in relativ kurzer Zeit und bei PNE WIND hat mich die anstehende Kapitalerhöhung etwas abgeschreckt. Der Wechsel hin zur Ölindustrie fiel mir dann durch die jüngsten Ereignisse relativ leicht. Einige der Unternehmen hatte ich bereits untersucht - zusätzlich habe ich mir die Liste der 50 größten Ölförderer besorgt (aus der die ganzen Staatsunternehmen weggefallen sind). In der Auswahl befanden sich schließlich folgende Unternehmen: Anadarko Petroleum, Apache, BP, Baker Hughes, C.A.T. Oil, Centrica, Chevron, China National Offshore Oil, Conoco Philips, Devon Energy , ENI, Ecopetrol, EnCana, Exxon Mobil, FMC Technologies, Gazprom, Halliburton, Hellenic Petroleum, Hercules Offshore, Hess Corporation, Inpex, Lukoil, Marathon, Motor Oil Hellas, Neste Oil, OMV, Occidental Petroleum, Oil And Natural Gas, PetroChina, Petrobras, Repsol, Rosneft Oil, Royal Dutch Shell, Saipem, Schlumberger, Seahawk Drilling, Sinopec, StatoilHydro, Subsea 7, Surgutneftegas, TNK-BP, Total, TransCanada, Transocean, Ultra Petroleum und XTO Energy. Nummer 1 in meiner Liste von Ölwerten (sortiert nach Qualitätskriterien) war Exxon, gefolgt von Chevron. Da ich bei Exxon schon günstig nachgekauft habe, schien mir ein Invest in Chevron überflüssig - genau wie Nachkäufe bei Exxon. Nummer 3 auf meiner Liste, Schlumberger, war mir schon wieder einen Tick zu teuer. Sehr hohes Kurspotenzial habe ich bei den Nummern 8, 9 und 10 auf meiner Liste gesehen: Anadarko Petroleum, Transocean und BP - allesamt an der Misere im GOM beteiligt. Da mir die Umsätze von ca. 12 bzw. 10 Mrd. USD bei den beiden erstgenannten zu gering waren, um für die Schäden aufzukommen, habe ich mich an den finanziell stärksten Vertreter (Umsatz ca. 300 Mrd. USD) gehalten: BP. Wie hoch die Kosten tatsächlich einmal sein werden, steht zwar noch in den Sternen, aber Exxon hat es ja auch irgendwie geschafft, durch langjährige Prozesse seine Strafe nach dem Sinken der Exxon Valdez auf ein Minimum zu drücken. Dass es jetzt ein paar Jährchen keine Dividende gibt, stört mich nicht - ich habe doch Zeit! Eingestiegen bin ich etwas zu früh zu 5,01 und 4,76 - weitere Nachkäufe sind erst mal nicht geplant. Was waren die Kaufgründe für Munich Re? (Halte ich auch für eine gute Wahl). Bislang habe ich ja einen großen Bogen um Finanzwerte gemacht (abgesehen von Western Union als Finanzdienstleister). Die Münchener Rück ist in den letzten Tagen massiv vom Markt verprügelt worden. Es winkte daher ein günstiger Einstiegskurs von 102,50 bei attraktiven 6 Dividende. Dass Buffett sich ähnliches gedacht hat, beruhigt mich. Da ich Finanztiteln noch nicht so ganz traue, wurde die Position im Vergleich zu den anderen Werten etwas untergewichtet - eine kleine Kostprobe erstmal. Das Zahlenwerk ist ganz ok - konstant niedrige Schulden, starkes Gewinnwachstum im letzten Jahr, konstant hohe Free Cash Flows. Die EKR und Umsatzrendite könnten ruhig etwas höher sein - genau wie das Umsatzwachstum. Ansonsten gehe ich hier von einem relativ moderaten Wachstum in den nächsten Jahren aus - Hauptaugenmerk ist hier die attraktive Dividendenrendite. Bei den Textil-Unternehmen hast du zugeschlagen, weil die Kurse bei unveränderten Rahmenbedingungen ziemlich günstiger geworden sind? Jein - ich habe zur Jahresmitte eine Generalinventur gemacht und mir jedes Unternehmen noch einmal genau angesehen. Esprit ist für mich unverständlicherweise in den letzten Tagen günstiger geworden - hier konnte ich nur nachkaufen. Im Vergleich mit den anderen Textilunternehmen ist mir dann aufgefallen, dass auch diese nach wie vor sehr gut bewertet sind, der Markt diese Information offenbar aber noch nicht aufgenommen hat. Die vielen Expansionspläne stimmen mich sehr zuversichtlich: H&M eröffnet erste Läden in der Türkei und in Südkorea, Inditex eröffnet Zara-Läden in Indien und wird demnächst auch einen Online-Shop für Zara-Artikel haben. Also habe ich hier logischerweise meine Positionen etwas aufgestockt: Esprit zu 4,74 , H&M zu 23,31 und Inditex zu 48,20 . Automatic Data Processing hatte ich mir auch schon näher angeschaut gehabt. War mir dann aber ein wenig zu hoch bewertet. . Mir gefällt das Unternehmen sehr gut. EKR konstant hoch mit 22% im 10-Jahresschnitt, Umsatzrendite ebenfalls ca. 15% im 10-Jahresschnitt. Das Gewinnwachstum hätte in den letzten 3 Jahren etwas besser ausfallen können, ist aber immer noch zufriedenstellend. Sehr schön gefällt mir der seit 1993/94 positive Free Cash Flow, der auch zu meiner fairen Bewertung von annähernd 150 USD führt. Daher erscheint mir das jetzige Kursniveau sehr attraktiv und keineswegs überteuert. Mein Einstiegskurs war 34,79 . Zur vermeintlich niedrigen EKQ: bei einem Großteil der Verbindlichkeiten handelt es sich um sog. "client funds obligations": Client funds obligations represent the Companys contractual obligations to remit funds to satisfy clients payroll and tax payment obligations and are recorded on the Consolidated Balance Sheets at the time that the Company impounds funds from clients. The client funds obligations represent liabilities that will be repaid within one year of the balance sheet date. D.h. es handelt sich hier um kurzfristige Verbindlichkeiten, die sich aus dem Geschäftsmodell von ADP - externer Dienstleister für Gehaltsabrechnungen - ergeben. Bei den Aktiva findet man entsprechende Gegenposition, um diese Verbindlichkeiten zu bedienen: Funds held for clients represent assets that, based upon the Companys intent, are restricted for use solely for the purposes of satisfying the obligations to remit funds relating to our payroll and payroll tax filing services, which are classified as client funds obligations on our Consolidated Balance Sheets. Generell sind für mich kurzfristige Verbindlichkeiten eher uninteressant, da diese ja innerhalb eines Jahres im laufenden Geschäft bedient werden. Wichtig sind für mich die langfristigen Verbindlichkeiten, insbesondere die finanzieller Art wie Kredite bei Banken oder Anleihen. Und hier steht ADP mit ca. 50 Mio. USD ggü. einem Eigenkapital von annähernd 6 Mrd. USD mehr als gut da Also ohne einen bombastischen Free Cashflow wäre für mich die Eigenkapitalquote hier ein K.O Kriterium, habe mir jetzt die Zahlen nicht im einzelnen angesehen (um genau zu sein gar nicht...) wie seht ihr das? Hallo jschoeck, eine geringe EKQ ist nur bedingt ein K.O.-Kriterium für mich. Viel wichtiger ist, ob das Unternehmen die ausstehenden Verbindlichkeiten auch bedienen kann. Hier muss man die EKQ immmer im Zusammenhang mit der Ertragskraft des Unternehmens sehen - für sich betrachtet ist sie (fast) bedeutungslos - Extremfälle ausgenommen. zu Automatic Data Processing scheint es noch gar keinen Thread im Forum zu geben. Das kann man ja ändern ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
hibiki Juni 23, 2010 · bearbeitet Juni 23, 2010 von hibiki Bisher hattest du noch gar nicht erwähnt gehabt, dass du auch nach ökologischen Kriterien anlegst, BP jedenfalls dürfte hierfür genau die richtige Wahl sein. B) hi, BP wird von oekom research mit 'subprime' bewertet (bezogen auf die nachhaltigkeit, und nicht erst seit der krise). besser wäre nach deren kriterien wohl TOTAL ... abgesehen halte ich es für sehr gewagt, BP als 'value investment' zu bezeichnen. für mich ist die aktie im moment eher ein 'riskanter zock', ohne allerdings nachgerechnet zu haben. abgesehen von den zahlen gibt es wichtige faktoren, die gegen BP sprechen: - schlechtes (krisen-)management - obama wird weiter versuchen, von den versäumnissen der staatlichen behörden abzulenken und versuchen BP als alleinverantwortlich hinzustellen (insgesamt hier ein hohes 'politikrisiko' für den kurs, der als solcher für mich unkalkulierbar ist/wäre.) - die finanzierungskosten für BP werden (oder sind schon) stark gestiegen. genau jetzt muss aber neues geld aufgenommen werden. das wird auch die eigenkapitaldecke drücken. - BP wird es in zukunft schwer haben, an kontrakte für neue förderstellen zu kommen (oder mehr dafür bieten müssen, siehe afrika) - fonds sind bereits am klagen wg. der informationspolitik seitens BP - es ist nicht klar, wann das bohrloch denn nun geschlossen werden kann ... auch nicht, wieviel öl tatsächlich fliesst, weshalb alle kostenschätzungen (hab was von 33mrd usd gelesen) mit hohen risikofaktoren versehen sein dürften - die partnergesellschaft von BP (25% anteil am bohrloch) versucht sich durch klage schadlos zu halten. vielleicht würde ich die aktie weit unter net asset value kaufen, aber dann bleibt die frage, wieviel assets da noch bleiben ... da ich diese nicht beziffern könnte ist die aktie uninteressant. insgesamt könnte jedoch der ölsektor von der krise profitieren, da durch den stop der tiefsee-bohrungen weniger ölfelder erschlossen werden dürften. ich hatte mich vor ein paar monaten aus dem pool von erdöl AGs für ConocoPhillips entschieden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Juni 24, 2010 Hallo hibiki, BP ist sicherlich keine Anlage nach ökologischen Gesichtspunkten - dennoch ein Value-Titel m.E.: Dass sich der Unternehmenswert "über Nacht" fast halbieren soll, halte ich für übertrieben. Klar ist, dass die Kosten, die auf BP zukommen werden, im Moment nicht beziffert werden können. Ich halte BP aber für ertragsstark genug, diese Kosten über mehrere Jahre aufgeteilt schultern zu können. Noch ist auch noch gar nicht klar, ob BP alleine die Kosten tragen wird oder oder oder .... hier wird es sicherlich noch den ein oder anderen Gerichtsprozess geben - auch was die Höhe der Zahlungen angeht. Außerdem bin ich der Meinung, dass Obama im Moment versucht, durch den Fokus auf das Opfer BP von anderen Problemen seiner Politik abzulenken. Überdies ist sowas immer ein gefundenes Fressen für die Medien. Aus technischer Sicht: bald wird die erste Entlastungsbohrung auf das Bohrlich treffen und dann wird sich die austretende Ölmenge sichtlich reduzieren. Auf diese Meldung warte ich gespannt und dann geht der Kurs wieder auf Normalniveau. Die Katastrophe selber und den damit verbundenen Imageschaden hat man in 6 Monaten wieder vergessen. Im obligatorischen Jahresrückblick im Dezember wird man nochmal einige erschreckende Bilder zeigen und dann war es das. Die Menschen sind leider sehr vergesslich ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Perdox Juni 24, 2010 Hallo hibiki, BP ist sicherlich keine Anlage nach ökologischen Gesichtspunkten - dennoch ein Value-Titel m.E.: Dass sich der Unternehmenswert "über Nacht" fast halbieren soll, halte ich für übertrieben. Klar ist, dass die Kosten, die auf BP zukommen werden, im Moment nicht beziffert werden können. Ich halte BP aber für ertragsstark genug, diese Kosten über mehrere Jahre aufgeteilt schultern zu können. Noch ist auch noch gar nicht klar, ob BP alleine die Kosten tragen wird oder oder oder .... hier wird es sicherlich noch den ein oder anderen Gerichtsprozess geben - auch was die Höhe der Zahlungen angeht. Außerdem bin ich der Meinung, dass Obama im Moment versucht, durch den Fokus auf das Opfer BP von anderen Problemen seiner Politik abzulenken. Überdies ist sowas immer ein gefundenes Fressen für die Medien. Aus technischer Sicht: bald wird die erste Entlastungsbohrung auf das Bohrlich treffen und dann wird sich die austretende Ölmenge sichtlich reduzieren. Auf diese Meldung warte ich gespannt und dann geht der Kurs wieder auf Normalniveau. Die Katastrophe selber und den damit verbundenen Imageschaden hat man in 6 Monaten wieder vergessen. Im obligatorischen Jahresrückblick im Dezember wird man nochmal einige erschreckende Bilder zeigen und dann war es das. Die Menschen sind leider sehr vergesslich ... Riskantes Investment, die Zahlen die zur Zeit durch die Presse laufen würden BP so schwächen, dass für die nächsten Jahre die Cashflows ordentlich belastet sein dürften. Allerdings kann das auch ein sehr lohnendes Investment sein. Ich selbst werde nicht investieren drücke Dir aber die Daumen, dass es aufgeht. Bin mir einfach zu unsicher, da ich überhaupt nicht einschätzen kann wie hoch die Kosten sind. Der Theorie nach ist das fast so ein Investment, was Warren Buffett mit American Express gemacht hat. Aber da waren die Kosten eben bekannt und die Cashflows im betrieblichen Bereich stabil. Hier sind sie es nicht und es zu schätzen fände ich persönlich fatal, denn man kann es einfach nicht einschätzen. Ich sehe einfach auch das Problem, dass wenn man für die Schaden aufkommen muss man den Anschluss an die Konkurrenz verliert weil man weniger Geld zum investieren hat. Das konnte American Express damals ebenfalls nicht passieren, weil sie zum expandieren kein neues Geld benötigten, zumindestens aber nicht viel. BP braucht das aber eben für die Erschliessung neuer Öl-Felder. Nein ich glaube ich werde hier nicht investieren. Schlussendlich finde auch ich, dass BP ein Zock und kein Valueinvestment ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kezboard Juni 24, 2010 Hallo Perdox, ich kann deinen Einwand sehr gut verstehen. Im Moment hat sich ja die ganze Welt gegen BP verschworen. Wir reden hier aber von Kosten, die momentan niemand einschätzen kann - erst recht nicht die Presse. Ich habe mir vor kurzem mal folgende Liste angesehen: Liste bedeutender Ölunfälle. So traurig es ist - offenbar scheinen solche Unfälle alltäglich zu sein, wenn auch nicht in dieser Größenordnung. Ein Zock wäre es, wenn ich auf kurzfristige Kurssteigerungen spekuliere. Mir geht es aber eher darum, das Unternehmen zu einem relativ günstigen Kurs einzukaufen und langfristig durch z.B. überproportional hohe Dividendenrenditen zu profitieren. Kurssteigerungen wären natürlich auch nicht schlecht Ich denke, im Moment kann man einfach keine passende Aussage treffen - weder in die eine noch in die andere Richtung. BP ist aber für mich kein Wald- und Wiesenunternehmen, sondern ein nach wie vor ertragsstarkes Unternehmen mit diversen Einnahmequellen (Ölförderung und -verarbeitung, Tankstellen, Gastronomie, regenerative Energien ... ). Ich denke, wir sollten einfach mal das Ergebnis der Entlastungsbohrung und in finanzieller Hinsicht die nächsten Quartalsberichte abwarten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag