leonlewis Juli 28, 2009 Nachdem ich schon mal so nette Hilfe bekommen hab, hier meine Bitte, Euch mein "Portefolio" anzuschauen und mir nochmal "unter die Arme zu greifen". Hab versucht, mich strikt an die Richtlinien des Forum zu halten: 1. Erfahrungen mit Geldanlagen nach zu langem und viel zu naivem Vertrauen in einen Bankberater, seit geraumer Zeit Zweifel und ehrliches Bemühen um mehr Wissen. Versuche bisher mit Fachlektüre (Zeitschriften wie Wirtschaftswoche, Focus Money ect, Internet: Finanztest u.a. auch viel hier im Forum) und Fragen an Freunde und Bekannte weiterzukommen. Habe eine Riesterrente 147 Euro/Mon bei Skandia, Lebensversicherung 50 Euro/Mon bei Debeka und 2 Tagesgeldkonten auf denen der Höchstbetrag von 25 K für je 1 Jahr mit 6, bzw. 7% geparkt war, jetzt 1,75% 2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben) Depot bei Cortal Consors/BNP: CS EUROREAL A (980500) DE0009805002 Credit Suisse Asset Management Immobilien (seit 4, bzw. 10/04 insgesamt 8T) Acatis Aktien Global Fd UI A (978174) DE0009781740 (seit 8/06 8T) VCH Expert Natural Resources (A0BL7N) ( 3T 8/03 aber leider noch mal 14T 11/07 nachgekauft, reißt das Depot mit -60 richtig runter). BGF Global Allocation A2 USD (987142) ,LU0072462426 (15 T seit 01/08) Fidelity EMEA A Euro EUR (A0MWZL) LU0303816028 (15 T seit 11/07) Zu den beiden hab ich ja schon feedback von Euch bekommen: ALPHA EXPRESS ZERTIFIKAT AUF DOW JONES STOXX SELECT DIVIDEND 30 INDEX (KURS)(EUR) (BC0BSY) DE000BC0BSY4 | Sonstiges Anlagezertifikat Barclays Bank PLCFF (seit 08/07 2 x 10 T) Clerical Medical CMIG Guaranteed Access 80% auf 12 Jahre geschlossener Vertrag (100 T, inzwischen ca. 70 T :'( ..) Hier geht allerdings auch mein monatlicher Zuschuss von 580 Euro seit ca. 2 Jahren raus. Dazu kommen Container (15 T) und Flugzeugturbinen bei LHI (ca. 25T) jeweils 5 Jahre seit 07 und 08. 3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Wenns brennt, bin ich jederzeit willens meine Zeit einzusetzen. Wenn ich nicht muß, reicht mir ½ Stunde am Tag oder auch mal 4 Stunden am Stück pro Woche... 4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Persönlich ehr risikobereit, aber da ich das Geld meiner Eltern und meines Sohnes mitverwalte, muß ich wohl vorsichtiger sein, als ich bisher war :- Optionale Angaben: 1.Alter 45 2. Berufliche Situation Selbständig 3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft? Ja 4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht Mischung Über meine Fondsanlage: 1. Anlagehorizont [/b] Muß einen Teil flüssig halten, falls meine Eltern Hilfe brauchen und weil meine berufliche Situation meine große Risikobereitschaft widerspiegelt. Da mein Sohn erst im Grundschulalter ist, hat ein anderer Teil des Geldes aber noch gut Zeit. 2. Zweck der Anlage Kapitalverehrung (netter Freudscher), meinte KapitalverMehrung natürlich. Brauche einen monatlichen Zuschuß zur Freiberuflichkeit (ca. 500-800 Euro/Mon). Das sollte also rausspringen. Sonst hab ich keinerlei Ambitionen reich zu werden, aber werd wohl auch alleinig für Studium des Lütjen ect. aufkommen müssen.von meiner Rente ganz zu schweigen (staatlicher Anspruch beläuft sich grad auf ca. 130 Euro/Mon , war zu lang im Ausland!). 3. Einmalanlage und/oder Sparplan? Mischung? 4. Anlagekapital Momentan sind ca. 50 T unterzubringen und dann natürlich das, was im Depot umgeschichtet werden muß. Der Bankberater hat mir für den cash einen Deal mit Silber, Carmignac Patrimoine A und ½ Jahr 6% auf Tagesgeld angeboten. Ein anderer Berater setzt auf Unternehmensanleihen (z.B. Thyssen) und Staatsanleihen (Polen). Er meint die fehlen im Depot. Ich bin noch völlig unschlüssig, aber will meine 20% Minus im Depot endlich mal loswerden (liegen lassen und warten oder verkaufen?????) und vielleicht mal wieder ins Plus rutschen (bin ja schon bescheiden geworden) Über Fragen, Ratschläge und konstruktive Kritik Eurerseits würde ich mich sehr freuen. Danke schon mal im Voraus! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juli 28, 2009 · bearbeitet Juli 28, 2009 von Malvolio Puh .... du hast ja eine bunte Mischung im Depot. Meine spontane Reaktion wäre erstmal die große Sense anzusetzen und all die zu teuren und vermutlich eher ungünstigen Sachen rauszuschmeißen. Allerdings würde ich allein aus steuerlichen Gründen erstmal auf den großen Kahlschlag verzichten und mir die Sachen genauer ansehen (Stichwort Abgeltungssteuer). Hast du irgendein klares Konzept oder eine Anlagestruktur, die du anstrebst? Falls nicht, solltest du als erstes mal ganz unabhängig von deinem jetzigen Positionen überlegen, wie dein Geld heute angelegt sein sollte wenn du es heute ganz neu von 0 auf aufbauen würdest und wie sich die Situation wohl in den nächsten 10-20 Jahren entwickeln wird. Die Verluste der Vergangeheit sind ärgerlich, dürfen für deine zukünftige Entscheidung aber keine Rolle spielen. Als nächsten Schritt sollte man dann Ziel- und Ist-Situation vergleichen und wo sie voneinander abweichen. Vorher würde ich mir über einzelne Produkte gar keine Gedanken machen. Nur soviel: Mir scheint, dass du bei deinen Anlageentscheidungen die Kosten der einzelnen Produkte bisher wenig bis gar nicht berücksichtigt hast, das solltest du in Zukunft ändern. Als Selbständiger (noch dazu mit Familie) solltest du die möglichen Risiken ganz besonders gut im Auge behalten. Das heißt besonders das du ein komfortables Liquiditätspolster brauchst (auch wenn es momantan nicht viele Zinsen bringt) und das du den Anteil riskanter Bestandteile in deinem Portfolio auf ein gesundes Maß reduzierst. Ohne mir jetzt die einzelnen Fonds angesehen zu haben, scheint mir der Rentenanteil in deinem Depot zu gering zu sein und der riskante Anteil als zu hoch, zumindest wenn du die 50 T€ Tagesgeld noch in riskantere Sachen investieren würdest. Aber wie gesagt, das ist erst der zweite Schritt. Steuerliche Fragen solltest du natürlich auch berücksichtigen, aber das darf natürlich nie das einzige Kriterium sein. PS: Beinhaltet die o.g. Aufstellung auch schon das Vermögen deiner Eltern und deines Sohnes, das du mitverwaltest? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juli 28, 2009 Nochmal grundsätzlich. Wenn ich so die verschiedenen Summen aus der obigen Aufstellung zusammenrechne komme ich auf etwas über 190 T (wovon ein Teil wohl noch durch Kursrückgänge aufgezehrt wurde, wenn ich dich richtig verstehe). Wenn du davon trotz deiner beruflichen Tätigkeit 500-800 Euro im Monat verbrauchst (?), mache ich mir etwas Sorgen, ob du später deine 130 Rente plus Riester damit wirklich so aufmotzen kannst, daß du deinen Lebensstandart halten und deinem Sohn noch das Studium finazieren kannst? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
urbanlegend Juli 29, 2009 · bearbeitet Juli 29, 2009 von urbanlegend Ehrlich gesagt sehe ich da auch keine seriöse, sichere Möglichkeit bei halbwegs sicherem Kapitalerhalt 3-5% (500-800€/Monate bei 190k€ gesamt) reale Nachsteuerrendite zu erwirtschaften. Vielleicht kann man da ein bisschen an der Steuer drehen, wenn man das Vermögen den Besitzern auch steuertechnisch zuteilt, aber sichere 3-5% selbst ohne Steuern sind da eher nicht drin. Einerseits schreibst du, dass du risikobereit bist und andererseits, dass du 500-800€ regelmäßig brauchst. Das wird wohl eher schiefgehen. Für ein regelmäßiges Einkommen würd ich eher zwischen RK1 und RK2 streuen. Jemand anderes sollte mal kommentieren, wie es sich verhält, wenn man Vermögen hat und im Rentenalter auf die Grundsicherung zugreifen möchte... da kenne ich mich überhaupt nicht aus - das kann aber in diesem Fall durchaus Relevanz besitzen! Edit: Ohne deine persönliche Situation bewerten zu können - trotzdem ein kritischer Kommentar: Wenn du wirklich 500-800€ im Monat aus diesem Topf (woraus auch die eventuelle Pflege, sowie der Lebensunterhalt deines Sohnes bis zum Ende der Schulzeit und wie du schreibst auch darüber hinaus zu bezahlen wäre) "verbrauchst", hast du dir schon einmal überlegt, dass du unnachhaltig über deinen Verhältnissen (finanziellen Rahmenbedingungen) leben könntest? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TKS Juli 29, 2009 · bearbeitet Juli 29, 2009 von TKS Einerseits schreibst du, dass du risikobereit bist und andererseits, dass du 500-800 regelmäßig brauchst. Das wird wohl eher schiefgehen. Für ein regelmäßiges Einkommen würd ich eher zwischen RK1 und RK2 streuen. Genau das ist der Punkt. Der Threadstarter ist nämlich trotz seiner erst 45 Jahre schon in der Verzehrphase seines Vermögens und da kommen m.E. nur noch sichere Anlagen in Frage. Daß dabei keine Kapitalvermehrung mehr möglich ist, muss man einfach akzeptieren. Die bestehenden Anlagen würde ich dringend überdenken, sind in der Situation eigentlich fast alle zu riskant. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
leonlewis Juli 29, 2009 Nochmal grundsätzlich. Wenn ich so die verschiedenen Summen aus der obigen Aufstellung zusammenrechne komme ich auf etwas über 190 T (wovon ein Teil wohl noch durch Kursrückgänge aufgezehrt wurde, wenn ich dich richtig verstehe). Wenn du davon trotz deiner beruflichen Tätigkeit 500-800 Euro im Monat verbrauchst (?), mache ich mir etwas Sorgen, ob du später deine 130 Rente plus Riester damit wirklich so aufmotzen kannst, daß du deinen Lebensstandart halten und deinem Sohn noch das Studium finazieren kannst? Vielen herzlichen Dank erstmal für die ausführliche, wenn leider auch nicht ganz so ermutigende Antwort! Immerhin hat mein Kleiner heute morgen beim Aufstehen gesagt, daß er jetzt doch lieber Schmied würde Der Hinweis mit den Kosten war total ins Schwarze getroffen: das hat bei den "Beratungsgesprächen" nie eine Rolle gespielt und ich Trottel wollte nicht wahrhaben, daß wohl genau das das entscheidende Kriterium für den Herrn Berater war. Er hat übrigens die letzten Monate über immer behauptet, daß das Depot hervorragend strukturiert wäre und es keine Veranlassung zur Änderung gäbe. Ich glaube, ich muß mich jetzt wohl doch mit Berater Nr. 2 hinsetzen. Allein eine Anlagestruktur/-Konzept zu erarbeiten trau ich mir nicht recht zu. Und das mit den nächsten 10 Jahren ist leider in meiner Branche (www.michaela-zimmer.de) verflixt schwierig. Hatte bisher überdurchschnittlich Erfolg, kann mich aber nicht drauf verlassen, drum mein 3-5% Polster, das ich oft gar nicht brauche und wenn meist nicht alles. Steuerlich war ich bisher im Glauben das Ganze ganz gut ausbalanciert zu haben. Alle Anlagen sind Vor-Abgeltungssteuer und während das Depot auf mich läuft, sind die anderen Werte auf meine Eltern und Sohn verteilt. Ein baldiger Termin mit meinem Steuerberater kann aber sicher auch nicht schaden. Darf ich mal andersrum fragen, ab welchem Betrag (grobe Schätzung) denn eine einigermaßen sichere Kapitalerhaltung plus sagen wir 3% möglich wäre? Lag wohl in meinen Hoffnungen ziemlich daneben Ganz herzlichen Dank nochmal! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noob1981 Juli 29, 2009 · bearbeitet Juli 29, 2009 von Noob1981 Darf ich mal andersrum fragen, ab welchem Betrag (grobe Schätzung) denn eine einigermaßen sichere Kapitalerhaltung plus sagen wir 3% möglich wäre? Lag wohl in meinen Hoffnungen ziemlich daneben falscher ansatz in meinen augen, denn die rechnung wird immer die gleiche bleiben, da du ja von % sprichst. was anderes wäre, wenn du von den zu erwirtschaftenden 500-800 sprechen würdest. für die 500 wäre die vereinfachte rechnung: kapital*(inflation+steuer+zu erwirtschaftender wert nach steuer)=500 steuer ist abhängig von der anlage, wertpapiere und tagesgeld unterliegen der abgeltungssteuer (hier nicht kirchensteuer etc. vergessen) selbstvermietete immos der einkommenssteuer. viele nehmen gerne offene immofonds deswegen, weil hier zumindest ein teil der ausschüttung steuerfrei ist. jetzt kannst du selbst ein wenig rumrechnen, pauschal gilt: je mehr rendite, desto höher das risiko Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Juli 29, 2009 Unabhängig von den Depot, scheint mir wie Malvolio bereits gesagt hat, das Wichtigste zu sein, dass zuerst ein klares Anlagekonzept / Anlageziele erarbeitet werden. Deshalb die Frage : Warum lege ich das Geld an und für wie lange ? etc die klassischen w-Fragen eben. Ich habe folgendes herausgelesen : - Absicherung Pflege Eltern (sehr sicher) - hohe Fleixibilität nötig - Studium Kind (>= 10 Jahre) - gewisses Risiko möglich - weniger Fleixibilität - eigene Rente - Kapitalverzehr (500 - 800 ) Eventuell würde es deshalb Sinn machen für jedes dieser Themen ein eigenes Konzept zu entwerfen. Ein paar Anmerkungen : -X-RAY ohne den cleric -> durch den VCH Expert Natural Resources Acc ist der Rohstoffsektor, überproportional vertreten - Thema geschlossen Fonds : die kann ich nicht beurteilen. => wie gesagt : Ob jetzt Anleihen oder irgendeine andere Anlageklasse fehlt, kann man nicht beurteilen, weil erst das Anlagekonzept klar sein muss. -> zu dem cleric kann ich auch wenig sagen, garantiefonds ... ter 1,86 könnte man sich theoretisch auch selbst bauen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juli 29, 2009 · bearbeitet Juli 29, 2009 von Malvolio Auf jeden Fall musst du erstmal einen gründlichen Kassensturz machen und einen Finanzplan für die nahe und fernere Zukunft aufstellen. Dabei musst du auch unbedingt mal alle regelmäßigen Ein- und Ausgaben auflisten und die Ausgaben kritisch hinterfragen, ob sie wirklich in dieser Höhe notwendig sind. Ansonsten riskierst du in ein paar Jahren in ernsthafte Schwierigkeiten zu kommen. Bei Beratern aller Art ist immer Vorsicht und Misstrauen die erste Bürgerpflicht. Aber dieses Forum ist z.B. ein guter Ort, Vorschläge zur Diskussion zu stellen, auch wenn hier auch nicht alles glauben darf. Auf jeden Fall solltest du für zukünftige Anlageentscheidungen Kosten und Risiken zukünftig stärker berücksichtigen und alles gut und reiflich überlegen. Da du auf das Geld angewiesen bist, darfst du dir schlicht keine zu hohen Risiken erlauben und solltest sowieso zukünftig die Kosten (auch die versteckten wie z.B. Fonds-Managementgebühren) im Auge zu behalten. Ansonsten verweise ich auf meinen Beitrag oben. Bis dahin würde ich das flüsse Geld auf jeden Fall erstmal als Tages- oder Festgeld geparkt lassen. Auch wenn die Zinsen im Moment nicht berauschend sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag