Tomita Juli 23, 2009 Servus, ich (21 Jahre) beginne am 01.09.2009 als Beamtenanwärter meine 2-jährige Ausbildung in einem Finanzamt in Sachsen (50% Beihilfeanspruch). Im Moment bin ich grade auf der Suche nach ner Privaten Krankenversicherung, was bei der Vielfalt der Anbieter und der unterschiedlichen Leistungen ja nicht ganz so ohne ist. Meine Anforderungen an die Versicherung wären im Groben: - 100% für Zahnersatz und Zahnbehandlung (sprich Zahnreinigung, Kunststofffüllungen, Implantate, etc.) - 2-Bett-Zimmer + Chefarztbehandlung - nach Möglichkeit hoher Zuschuss für Brille bzw. Kontaktlinsen (ich habe zwar nur eine schwache Brille, die ich auch nicht immer tragen muss aber dennoch wäre mir diese Leistung wichtig) - keine Probleme bei der Abrechnung von Rechnungen (sprich, diese sollten auch zeitnah beglichen werden und nicht erst nach Monaten des Wartens) - Beitragsentwicklung nach der Verbeamtung auf Lebenszeit (Einstiegspreis nicht zu hoch, Preisstabilität im Laufe der Jahre sollte gegeben sein). Im Internet gibt es ja diverse Vergleichsportale für PKV und nach dem Gespräch mit 2 unabhängigen (zumindestens sagen sie das) Versicherungsberatern, scheint der Tarfif VISION der DBV nicht der schlechteste für meine Ansprüche zu sein. Nun ja, da die ganze Sache aber wohlüberlegt sein muss, dachte ich mir, dass es wahrscheinlich nicht verkehrt ist, mir hier auch noch ein paar Meinungen einzuholen! Ich bedanke mich schon im Vorfeld für eure Bemühungen. Grüße Tommy Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 Mir geht diese Zwei-Klassen-Medizin sowas von auf die Eier!! Sorry für OT, aber der musste grad mal raus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth Juli 23, 2009 Nehm dir für die Entscheidung der Krankenversicherung sehr viel Zeit, das ist mitunter eine Entscheidung die man nur einmal im Leben trifft. Nutz mal die Suchfunktion, über PKV wurde hier schon an vielen Stellen gesprochen. Generell gilt, erst mit der Gesellschaft beschäftigen, dann mit dem Tarif. Im Bereich Beamte besonders stark ist übrigens die Debeka, der Anwärtertarif kostet bei dir keine 53 (inkl. Pflege und gesetzl. Zuschlag) / 6 Beiträge gibt es bereits im ersten Jahr bei Leistungsfreiheit zurück. Auch mal Dr. Google nutzen und Rating Private Krankenversicherer eingeben! Gruß David Mir geht diese Zwei-Klassen-Medizin sowas von auf die Eier!! Sorry für OT, aber der musste grad mal raus. Würde ich net so sehen, ohne die PKV gäbe es in vielen Städten schon gar keine niedergelassenen Ärzte mehr! Übigens kannst du dich fast genauso zusatzversichern Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Juli 23, 2009 Die Beamten, die ich kenne, empfehlen auch die Debeka. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von Stezo Übigens kannst du dich fast genauso zusatzversichern Nur das ich jetzt schon mehr zahle (deutlich mehr als 200(und das ist nur der AN-Teil)) als viele privat Versicherte berappen müssen. (oder wie hoch wäre mein Monatsbeitrag privat? Bei welcher Leistung?) Kommt noch die Praxisgebühr dazu und all die anderen netten Zuzahlungen (kann ich grad ein Lied von singen). Und nicht zu vergessen die fehlende zuvorkommende Behandlung die privat Versicherte genießen können. Ich will keinen Krieg anfangen. Es sollte einfach nur zur Kenntnis genommen werden, dass es in diesem Land eine medizinische Versorgung gibt, die nach Einkommen bzw. Beamtenstatus oder nicht unterscheidet. Diese Tatsache bestreitet ja sogar die nasale Ulla. Ich kenne Ärzte, die separierte Bereiche für Privatpatienten haben, welche sich wie Tag und Nacht unterscheiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Juli 23, 2009 Ich kenne Ärzte, die separierte Bereiche für Privatpatienten haben, welche sich wie Tag und Nacht unterscheiden. Sowas in der Art hat auch die Bahn oder die Lufthansa. Hat den selben Grund... Stört es Dich dort auch? saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Juli 23, 2009 Ich kenne Ärzte, die separierte Bereiche für Privatpatienten haben, welche sich wie Tag und Nacht unterscheiden. Solange der Unterschied nicht medizinischer Natur ist - und das ist er nicht - ist das purer Neid. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 Sowas in der Art hat auch die Bahn oder die Lufthansa. Hat den selben Grund...Stört es Dich dort auch? saludos, el galleta Dort habe ich die Wahl. Das ist etwas völlig anderes. Hier zahle ich gezwungener Maßen mehr und bekomme weniger. Und als Extraportion noch das Gefühl ein Patient zweiter Klasse zu sein. Hier geht es nicht um's Bahnfahren, sondern die Gesundheit von Körper und Geist. Solange der Unterschied nicht medizinischer Natur ist - und das ist er nicht - ist das purer Neid. Ne is klar. Du warst wohl lang nicht beim Arzt. Ich befinde mich gerade in einer umfassenderen zahnärztlichen Behandlung. Meine Kasse zahlt nichtmal ein Viertel der entstehenden Kosten. Die Kosten, die ich selbst zu tragen habe, bewegen sich im fünfstelligen Bereich. Ist alles nicht medizinisch notwendig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von el galleta Hier geht es nicht um's Bahnfahren, sondern die Gesundheit von Körper und Geist. Egal, beides Dienstleistungen. Hier zahle ich gezwungener Maßen mehr und bekomme weniger. Stimmt nicht, siehe @ipl. Dort habe ich die Wahl. Okay, das ist nicht von der Hand zu weisen. EDIT: Allerdings kannst Du Dich freiwillig zusatzversichern! saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von Stezo Stimmt nicht, siehe @ipl. Wo ist sein Argument? Wenn ich nicht in der glücklichen Lage wäre, mir die Behandlung zusätzlich zu den ohnehin schon saftigen Beiträgen aufgrund von Ersparnissen leisten zu können, würde die Behandlung nur in sehr viel schlechterer Qualität durchgeführt. Mein Arzt hat mich intensiv darüber informiert, was meine Kasse zahlt und was nicht. Ich war übrigens bei zwei Zahnärzten, weil ich es nicht glauben wollte. Gehst Du zum Hausarzt, ist es da genau das Gleiche. Das fängt schon bei der einfachen Blutuntersuchung an. Träumt mal weiter Jungs. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tomita Juli 23, 2009 Ähm, ich will ja nichts sagen aber in dem Thread sollte nicht ein Streit zwischen Privatpatienten und gesetzlich Versicherten entflammen... Meine Frage bezog sich nur darauf, welcher Versicherer empfehlenswert ist. Ich würde daher einen Moderator bitten, die Beiträge zu löschen, die nicht zum Thema passen! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
poppi Juli 23, 2009 Mir geht diese Zwei-Klassen-Medizin sowas von auf die Eier!! Sorry für OT, aber der musste grad mal raus. Nur dass Beamte faktisch keine andere Wahl haben, als sich hälftig privat zu versichern. Und billig ist das auch nur am Anfang. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich angesichts der später horrenden Beiträge wohl gesetzlich versichert. Früher ging das mal. Aber man bekommt heute nicht mal mehr den Beihilfeanteil, wenn man sich nicht zusätzlich privat versichert. Die Praxisgebühr haben übrigens Beamte auch zu zahlen. Und die Beihilfe leistet i.d.R. exakt das, was die GKV leistet. Nicht mehr, nicht weniger. Ansonsten: Einfach selbst Beamter werden und all die "tollen" Privilegien genießen. Ich stelle - abgesehen von der Unkündbarkeit (die allerdings auch nur so lange existiert wie der entsprechende politische Wille) keine besonderen Unterschiede zu meiner Zeit als Mitglied der GKV und der anderen Sozialkassen fest, außer, dass ich heute in Sachen Versorgung und Beihilfe der Willkür meiner Landesregierung ausgesetzt bin. Aber Neiddebatten sind immer so fruchtlos... Deswegen on topic: Bin in der Debeka und sehr zufrieden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 24, 2009 von Stezo Ich bin nicht neidisch auf Dich oder andere privat Versicherte. Mir geht es auf den Geist, dass in einem Land wie Deutschland, bei der medizinischen Versorgung unterschieden wird. Dieses System ist krank und wird hoffentlich früher als später zusammenbrechen. Mein Hausarzt jedenfalls hofft das. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Juli 23, 2009 Und nicht zu vergessen die fehlende zuvorkommende Behandlung die privat Versicherte genießen können. Von der höre ich immer wieder, halte sie aber für ein Gerücht. Ich war letzte Woche beim Arzt, um mir ein Rezept zu holen. Da haben die mich für die Unterschrift 50 Minuten warten lassen und ich kam auch wirklich erst nach allen anderen ran. Die Sache war dann in 30 Sekunden erledigt und wahrscheinlich muß ich dann auch noch eine Beratung bezahlen, was sicher auch der Grund war, weshalb ich überhaupt reingerufen wurde. Ein gesetzlich Versicherter vor mir in der Schlange hat sein Rezept einfach so bekommen und war sofort weg, aber bei dem kann man ja den Besuch auch nicht in Rechnung stellen. Ich bin noch nie irgendwie irgendwo bevorzugt behandelt worden. Ich stimme aber zu, daß für Beamte die gleichen Regeln gelten sollten wie für Angestellte. Ich kenne keinen Beamten der Praxisgebühr zahlt. Der privat Versicherte zahlt sowieso jeden Besuch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von Stezo Hab ich grad gefunden. Wenigstens etwas Gerechtigkeit. Auch Beamte und ihre beihilfeberechtigten Familienangehörigen müssen die sogenannte Praxisgebühr zahlen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts erging auf der Grundlage der in den Jahren 2004 bis 2007 anzuwendenden Beihilfevorschriften des Bundes. Wie auch nach heutigem Recht wurde die Beihilfe für ambulante ärztliche, zahnärztliche oder psychotherapeutische Leistungen grundsätzlich um 10 je Quartal je Beihilfeberechtigten und berücksichtigungsfähigen Angehörigen gekürzt. OVG Münster sah Verstoß gegen das Verfassungsrecht Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte zwei gegen diese Regelung gerichteten Klagen stattgegeben. Zur Begründung hatte es ausgeführt, die Regelung verstoße gegen Verfassungsrecht. Der Vorschriftengeber habe nicht hinreichend geprüft, ob die Minderung der Beihilfe um den Betrag der Praxisgebühr die Alimentation der Beamten unzumutbar schmälert. Dieser Rechtsauffassung ist das Bundesverwaltungsgericht entgegen getreten. BVerwG erklärt Praxisgebühr für rechtmäßig Die Praxisgebühr ist mit höherrangigem Recht vereinbar. Insbesondere ist die Fürsorgepflicht des Dienstherrn gegenüber seinen Beamten nicht verletzt. Die damaligen Beihilfevorschriften stellen sicher, dass die Kürzung der Beihilfe durch die Praxisgebühr für den Beamten und seine berücksichtigungsfähigen Angehörigen zusammen zumutbar ist. So entfällt die Praxisgebühr, wenn sie zusammen mit den nicht erstatteten Aufwendungen insgesamt 2% des jährlichen Einkommens überschreitet. Für chronisch Kranke, die wegen derselben Krankheit in Dauerbehandlung sind, beträgt die Belastungsgrenze sogar 1% des jährlichen Einkommens. Die Grundlage des Artikels ist dieses Urteil: BVerwG 2 C 127.07 und 2C 11.08 Sie zahlten also indirekt und nun auch höchstrichterlich legitimiert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Juli 23, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von berliner Ähm, ich will ja nichts sagen aber in dem Thread sollte nicht ein Streit zwischen Privatpatienten und gesetzlich Versicherten entflammen... Meine Frage bezog sich nur darauf, welcher Versicherer empfehlenswert ist. Bin bei der Alten Oldenburger. Gilt als eine der besten Kassen und landet in Rankings oft unter den Top 3. Ich habe aber noch nie eine Rechnung eingereicht (sic!) und kann deshalb über deren Gebaren nichts sagen. Sie sollen aber nicht allzu pingelig sein. Wichtig ist, daß es eine Kasse ist, die ihre Tarife nicht regelmäßig neu erfindet, sondern einen Tarif anbietet, der schon seit vielen Jahren läuft. Ansonsten hast du irgendwann den Super-Alles-Toll-Doppelt-Fit-Tarif, aber da der nach 5 Jahren geschlossen wurde, kommen keine jungen Versicherten mehr rein. Dann lieber teurer einsteigen und später geringere Steigerungen haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juli 24, 2009 Solange der Unterschied nicht medizinischer Natur ist - und das ist er nicht - ist das purer Neid. Als Privatpatien bekommst du bessere und teurere Medikamente eher als GKV. Da wird erst jahrelang mit offensichtlich wirkungslosen Medikamenten hantiert, während sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Das bezieht sich zwar nicht auf Schnupfen, jedoch z.B. auf chronische Erkrankungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tom1978 Juli 24, 2009 Vielleicht könnte mal ein Mod die Diskussion GKV vs. PKV in einen eigenen Thread abtrennen danke! Mein Senf: Würde ich net so sehen, ohne die PKV gäbe es in vielen Städten schon gar keine niedergelassenen Ärzte mehr! Ich denke, dass gerade auf dem Land - wo dies relevant ist - sowieso wenige Besserverdiener wohnen und der Anteil der Privatpatienten dort daher so klein ist, dass man dieses Argument vernachlässigen kann. Übigens kannst du dich fast genauso zusatzversichern Das ändert nichts daran, dass für jemanden, der einigermaßen gut verdient (aber noch nicht genug, um sich privat zu versichern) die Kombination GKV + private Zusatzversicherung eine ganze Ecke teuer ist als die PKV für jemanden, der als Beamter nur 50% versichern muss. Meiner Meinung nach ist das bestehnde System unsinnig: Entweder erlaubt man jedem die freie Wahl zwischen den Kassen, oder jeder muss in die GKV einzahlen (und kann sich auf Wunsch privat noch zusätzlich versichern). Es macht keinen Sinn, für "den kleinen Mann" ein verpflichtendes Solidarsystem vorzuschreiben und den Besserverdienenden die Flucht aus diesem System zu ermöglichen. Solange der Unterschied nicht medizinischer Natur ist - und das ist er nicht - ist das purer Neid. Der Unterschied ist aber durchaus medizinischer Natur. Ganz extrem ist es zum Beispiel bei der Verschreibung von Krankengymnastik nach Unfällen etc. - da muss man als gesetzlich Versicherter oft für eine gute Reha-Maßnahme tief in die eigene Tasche greifen, weil der behandelnde Arzt bereits sein Budget überschritten hat etc. Die medizinische Versorgung in Deutschland ist ganz klar eine 2-Klassen-Gesellschaft (zugegebenermaßen nicht immer nur zum Vorteil von privat Versicherten - viele Ärzte führen bei ihnen gerne überflüssige Untersuchungen durch, weil die Kasse das ja zahlt). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 24, 2009 · bearbeitet Juli 24, 2009 von Stezo Danke. Meiner Meinung nach ist das bestehnde System unsinnig: Entweder erlaubt man jedem die freie Wahl zwischen den Kassen, oder jeder muss in die GKV einzahlen (und kann sich auf Wunsch privat noch zusätzlich versichern). Es macht keinen Sinn, für "den kleinen Mann" ein verpflichtendes Solidarsystem vorzuschreiben und den Besserverdienenden die Flucht aus diesem System zu ermöglichen. Sehr schön auf den Punkt gebracht, Tom. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tomita Juli 24, 2009 Kann mir jemand von euch was zur Universa sagen? Was ich so gelesen hab, soll die von den Leistungen her mehr bieten als andere und auch die Beitragserhöhung soll sich im Rahmen halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
saibottina Juli 24, 2009 Bin auch für einen neuen Thread. Stimme Stezo zu. Es gibt eine 2-Klassen-Gesellschaft. Und jeder der mal gesetzlich versichert und mal richtig (kostenintensiv) bzw. nichtstandardmäßig krank war weiß das. Je nachdem kann man da auch ganz traurige Erfahrungen machen. Ich wäre mit 22 Jahren beinahe im Rollstuhl gelandet, weil sich innerhalb von 2 Jahren kein be*********er Arzt Zeit nehmen wollte, mich ordentlich zu untersuchen. Wäre ich damals Privatpatient gewesen, hätte ich mir 2 ziemlich schmerzhafte Jahre sparen können. Mit Neid hat das nichts zu tun. Fakt ist: - Für Privatpatienten nehmen sich die Ärzte schlicht und einfach mehr Zeit zum Zuhören. Und das ist bei der Klärung eines Krankheitsbildes ein ganz wesentlicher Punkt!!!!! Wie bereits von Stezo, Schinzilord und Tom geschrieben, sind chronische Erkrankungen, Reha-Maßnahmen und Zahnbehandlung auch Dinge, in der die 2-Klassen-Behandlung deutlich wird. Mittlerweile bin ich Privatpatient, als ich mich selbständig gemacht habe und die Wahl hatte, gesetzlich oder privat, war das keine Frage. Wenn der Unterschied nur die Wartezeit oder das schönere Wartezimmer wäre, wärs wirklich egal. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Juli 24, 2009 · bearbeitet Juli 24, 2009 von berliner Es macht keinen Sinn, für "den kleinen Mann" ein verpflichtendes Solidarsystem vorzuschreiben und den Besserverdienenden die Flucht aus diesem System zu ermöglichen. In der PKV sind auch sehr viele schlecht verdienende Selbstständige. Das wird gerne vergessen. Und man kann die PKV-Versicherten auch nicht für die Mißstände in der GKV verantwortlich machen. Es ist nicht meine Schuld, daß in der GKV der Spitzenverdiener seiner Hausfrau und seine 2 Kinder alle kostenlos mitversichern kann. Als PKV-Versicherter muß man dann 3 zusätzliche Beiträge pro Monat zahlen. Das wird auch gerne vergessen. Es gibt eine ganze Menge Leute, die in der GKV deutlich billiger wegkommen als in der GKV. Und wenn ich arbeitlos werde, interessiert das meine Versicherung einen Dreck. Ich muß weiter den gleichen, hohen Beitrag zahlen. Die medizinische Versorgung in Deutschland ist ganz klar eine 2-Klassen-Gesellschaft (zugegebenermaßen nicht immer nur zum Vorteil von privat Versicherten - viele Ärzte führen bei ihnen gerne überflüssige Untersuchungen durch, weil die Kasse das ja zahlt). Schließe eine Zusatzversicherung ab und gut ist. Die dürfte billiger kommen als die Selbstbeteiligung in der PKV. Ich zahle alles, was ca 2000 pro Jahr nicht übersteigt aus eigener Tasche., um nicht die Beitragsrückerstattung zu verlieren. Demzufolge hat meine Versicherung von mir noch nie eine Rechnung gesehen. Und deshalb empfinde ich das Gejammer über Praxisgebühren usw. auch als ziemlich albern. Das ist einer der Hauptgründe, warum die PKV weniger belastet wird, und es ist nicht das Problem der PKV-Versicherten, daß die GKV nicht die gleichen Anreize setzt. Beschwere dich bei Ulla Schmidt. Die stemmt sich mit Händen und Füßen gegen Anreize zu kostenbewußtem Verhalten. Ganz grundsätzlich geht in das deutsche Gesundheitssystem genug Geld rein, mehr als in fast allen (wenn nicht sogar allen) OECD-Ländern. Es ist nicht die Schuld der PKV-Versicherten, daß das System so schlecht funktioniert, und die Abstimmung mit den Füßen ist legitim. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord Juli 24, 2009 Das eigentliche Problem ist ja, dass 100% aller PKV Versicherten Beitragszahler sind (also auch die Neugeborenen), während nur ca. 50% der GKV über ihre Beiträge alles stemmen müssen. Da bringt auch ein Anreizsystem nichts, solange man nie eine Rechnung sieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LagarMat Juli 24, 2009 · bearbeitet Juli 24, 2009 von Stezo In der PKV sind auch sehr viele schlecht verdienende Selbstständige. Das wird gerne vergessen. Und man kann die PKV-Versicherten auch nicht für die Mißstände in der GKV verantwortlich machen. Es ist nicht meine Schuld, daß in der GKV der Spitzenverdiener seiner Hausfrau und seine 2 Kinder alle kostenlos mitversichern kann. Als PKV-Versicherter muß man dann 3 zusätzliche Beiträge pro Monat zahlen. Das wird auch gerne vergessen. Es gibt eine ganze Menge Leute, die in der GKV deutlich billiger wegkommen als in der GKV. Und wenn ich arbeitlos werde, interessiert das meine Versicherung einen Dreck. Ich muß weiter den gleichen, hohen Beitrag zahlen. [...] Es ist nicht die Schuld der PKV-Versicherten, daß das System so schlecht funktioniert, und die Abstimmung mit den Füßen ist legitim. Da ist es wieder das "Man versteht das, was man verstehen will". Wer macht denn hier den PKV-Versicherten verantwortlich? Niemand. Nebenbei: Bin ich für die Mißstände in der GKV verantwortlich? Nein bin ich nicht. Trotzdem werden ich und alle andern Arbeitnehmer bis zu einer Einkommensgrenze von ca. 50.000 brutto(glaube z.Z. 48.600(ohne Weihnachts-,Urlaubsgeld oder Boni) gezwungen, dieses Dreckssystem zu ertragen und Selbstständige, Staatsdiener(zu hart!, der Staat mutet sein eigenes, verkorkstes System seinen eigenen verbeamteten Mitarbeitern lieber nicht zu) und sehr gut Verdienende können sich dem Moloch entziehen. Wieso ist das so? Meiner Auffassung nach widerspricht diese Praxis dem Artikel 3 des Grundgesetzes. Gleichwohl habe ich wenig Hoffnung, dass dieses System aufgrund von Vernunft oder Rechtsbewusstsein geändert werden wird, sondern wenn durch finanziellen Zwang. Wieso ist es nicht für alle Bürger dieses Staates zu vertreten, dass es eine Wahlfreiheit bei der Wahl der Krankenversicherung gibt? Oder eben andersherum, warum ist es für Arbeitnehmer mit weniger als 48.600 brutto zumutbar in der GKV pflichtversichert sein zu müssen und für Beamte, Selbstständige und Arbeitnehmer über der Bemessungsgrenze nicht? Kann das jemand plausibel erklären? Mir fällt keine Erklärung ein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Juli 24, 2009 Das eigentliche Problem ist ja, dass 100% aller PKV Versicherten Beitragszahler sind (also auch die Neugeborenen), während nur ca. 50% der GKV über ihre Beiträge alles stemmen müssen.Da bringt auch ein Anreizsystem nichts, solange man nie eine Rechnung sieht. Mal so ein paar Punkte, die in die nächste Reform gehören:o Familienmitversicherung abschaffen. Stattdessen einkommensabhängige Beitragsszuschüsse aus Steuergeldern. Die Kassen würde kostendeckende Beiträge bekommen und der Sozialtransfer würde nicht mehr nur von der Versichertengemeinschaft, sondern von allen Steuerzahlern gemacht. Die Zuschüsse müßten dann auch für private Versicherte gezahlt werden.o kostendeckende Beiträge für Studenten und Arbeitslose. Sozialausgleich über Zuschuss wie oben.o Rechnungen über die Leistungen ausgeben mit anschließender Rückerstattung. Auf Antrag Bezahlung direkt durch die Kasse, aber trotzdem Rechnung zur Ansicht an den Patienten.o Anreizsystem: Beitragsrückerstattungen, Selbstbeteiligungeno Tarifbausteine: Basis, Zahnzusatz, Einzelzimmer, Krankentagegeld usw.o Beitragsbemessungsgrenze abschaffen und den Zutritt zur PKV allen ermöglicheno Punktesystem abschaffen.o Gesundheitsfonds abschaffen. Gesetzliche Kassen müssen pleite gehen können. Aber das sind alles Dinge, die gesetzlich Versicherten durchsetzen müssen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag