BananaSpit Juli 22, 2009 · bearbeitet Juli 22, 2009 von BananaSpit Hallo, da ich in (ferner) Zukunft auch den Bereich Anleihen stärker im Portfolio berücksichtigen möchte, und mein Freibetrag schon ausgeschöpft ist, mache ich mir Gedanken, wie meine Steuerlast möglichst gering bleiben könnte. Zur Zeit sehe ich nur folgende Möglichkeiten: - Zerobonds - abgezinste Sparbriefe Ein anderer Weg geht in Richtung ausl. thesau. ETF (z.b. im Bereich EMLE). 1) Sieht hier die Besteuerung genau so aus, wie bei den ausl. thesau. Aktien-ETF? Sprich 1 x bei Verkauf? Wenn ja, sehe ich hier eine Möglichkeit zeitlich flexibler zu sein, als bei den oben genannten Formen. Somit hätte ich die Chance, die Steuerlast in eine Niedrig-Steuer-Phase meines Lebens zu legen. 2) Habe ich da einen großen Denkfehler drin? Wie händelt Ihr diese Thematik? Gruß BS Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Juli 22, 2009 N'Abend, ich muss ehrlich gestehen, dass ich aufgrund der Themeneröffnung etwas verwirrt bin. Das, was du machen kannst in Zeiten der Abgeltungssteuer ist abhängig von der Ausgangssituation. Wir sollten daher mehrere Szenarien aufbauen um es zu verdeutlichen. Alle Annahmen gehen von einem Kauf der Wertpapiere nach dem 31.12.2008 aus ! 1.0 Persönlicher Steuersatz unter 26,375 % (ggf. plus Kirchensteuer) Sofern du im Rahmen deiner Steuererklärung unter 26,375 % Steuerbelastung liegst, ist es sinnvoll sich über die Steuererklärung die zuviel gezahlten Steuern erstatten zu lassen. Solltest du mit deinem Gesamteinkommen sogar unter dem Grundfreibetrag liegen, so empfiehlt sich eine sog. NV-Bescheinigung, die beim Finanzamt zu beantragen ist. Eine Verlagerung der Kapitalerträge ins Rentenalter ist nur sinnvoll, wenn du bereits jetzt fest damit rechnest unter besagtem Steuersatz von 26,375 % zu liegen. Bedenke bitte, dass politische Entscheidungen keine solide Grundlage bilden für Anlageentscheidungen ! Kalkuliere daher auch Veränderungen ein. 2.0 Persönlicher Steuersatz über 26,375 % (ggf. plus Kirchensteuer) Wenn du über 26,375 % liegst, so ist es für dich unerheblich wann du die Erträge versteuern musst, denn versteuern musst du sie eh und zwar mit dem gleichen Steuersatz ! Einzig ggf. thesaurierte Gewinne können bei einer ausreichend langen Anlagedauer zu einem Mehrertrag führen. Du kannst mit Zeros und anderen Wertpapieren deine Erträge verlagern, nur solltest du dich ingesamt ernsthaft fragen, ob sich der Aufwand lohnt. Bedenke, dass der Zinssatz und / oder die Zeit deutlich voneinander abweichen muss, damit du das überhaupt merkst. Achja und die Summe sollte auch noch ausreichend groß sein. Bei beispielsweise 3000 Anlagebetrag würde ich mir das nicht antun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BananaSpit Juli 22, 2009 · bearbeitet Juli 23, 2009 von BananaSpit Hallo Schnitzel, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Meine Gedanken beziehen sich auf Deine Ausgangssituation 1, aber eine Niedrig-Zins-Phase muss nicht zwangsläufig erst im Rentenalter vorliegen. Du hast wohl Recht, meine Themeneröffnung war ein wenig verwirrend - ich versuche es mal mit folgendem Beispiel: Wenn ich (voll erwerbstätig, Freibetrag ausgeschöpft, Abgeltungssteuer greift) jetzt in einen ausl. thes. ETF auf den EMLE investiere - würden überhaupt jährlich zu versteuernde Gewinne anfallen? Sorry, dass ich frage, ich hatte noch nie so ein Ding. Wenn nicht, gehe ich davon aus, daß die Gewinne erst bei Verkauf versteuert werden müssen. Diesen Zeitpunkt könnte man dann relativ flexibel wählen und die Steuerabgaben evtl. niedrig halten (Situation 1). Deine Aussage "ob sich der Aufwand lohnt." und "Bedenke, dass der Zinssatz und / oder die Zeit deutlich voneinander abweichen muss, damit du das überhaupt merkst." verstehe ich nicht. Könntest Du Das evtl. nochmal erläutern - welcher Aufwand? Und welche Abweichung? Danke Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag