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XYZ99

Aktienanleihen, die neue Zertifikateklasse

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XYZ99
· bearbeitet von XYZ99

Wir brauchen einen allgemeinen thread zum Thema "Aktienanleihen". Zwar sind schon einzelne Exemplare hier im Forum zur Besprechung vorhanden, aber eben kein allgemeiner thread. Angeblich sollen die Aktienanleihen ein Renner sein -- ich möchte insbesondere diejenigen auffordern, die sich sowas gekauft haben, zu schildern, wieso.... ("Zinsaffinität"?...)

 

faz.net heute, der Anlass für diese threaderöffnung:

Gewinner am Zertifikatemarkt

Aktienanleihen finden reißenden Absatz

 

....Aktienanleihen werden derzeit verstärkt nachgefragt, sagt Nicole Wittmann, Zertifikateexpertin des Bankhauses Sal. Oppenheim, eines der ersten und größten Emittenten von Aktienanleihen. Aktienanleihen sind leicht verständliche Produkte, die für seitwärts laufende Aktienmärkte und zinsaffine Anleger geeignet sind, begründet Wittmann die derzeit hohe Nachfrage nach Aktienanleihen. ....

 

"zinsaffine" Anleger :lol:

 

Ergänzung: und hier ein etwas läppisch-witziger Artikel über den darbenden Zinsfuchs, der nach Aktienanleihen lechzt...

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Dagobert
Wir brauchen einen allgemeinen thread zum Thema "Aktienanleihen". Zwar sind schon einzelne Exemplare hier im Forum zur Besprechung vorhanden, aber eben kein allgemeiner thread. Angeblich sollen die Aktienanleihen ein Renner sein -- ich möchte insbesondere diejenigen auffordern, die sich sowas gekauft haben, zu schildern, wieso.... ("Zinsaffinität"?...)

 

faz.net heute, der Anlass für diese threaderöffnung:

 

 

"zinsaffine" Anleger :lol:

 

das wird otto03 gefallen, hier ein faz.net Artikel mit dem Titel: "Aktienanleihen sind Etikettenschwindel"

 

wat nu..... ;)

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Stephan09

Das ist bei den Banken derzeit der letzte Renner: Aktienanleihenfonds und es wird dort bei angepeilten Rendite von 8% ein voellig sicheres Investment angepreist.

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otto03
· bearbeitet von otto03
Wir brauchen einen allgemeinen thread zum Thema "Aktienanleihen". Zwar sind schon einzelne Exemplare hier im Forum zur Besprechung vorhanden, aber eben kein allgemeiner thread. Angeblich sollen die Aktienanleihen ein Renner sein -- ich möchte insbesondere diejenigen auffordern, die sich sowas gekauft haben, zu schildern, wieso.... ("Zinsaffinität"?...)

 

faz.net heute, der Anlass für diese threaderöffnung:

 

 

"zinsaffine" Anleger :lol:

 

Aktienanleihen haben zwar durch die Abgeltungssteuer ihren Steuernachteil verloren, sind aber nach wie vor nur eine andere Verpackung der deutlich markgängigeren mit höherem Volumen, höherer Konkurrenz der Emittenten versehenen "Discountzertifikate".

 

Mir ist fast keine Kombination/Konstellation bekannt, bei der Aktienanleihen bei vergleichbarem Risko/Chance Profil besser gepreist sind als klassische Discounter.

 

Hinzu kommt ein impliziter Vorteil des Discounters, man vereinnahmt die "Prämie" beim Kauf und nicht erst während der Laufzeit durch Zinszahlungen.

 

Aktienanleihen sind "für mich" als durchaus Zertifikate benutzenden Anleger kein Thema mehr (füher begrenzt, wegen der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten).

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otto03
das wird otto03 gefallen, hier ein faz.net Artikel mit dem Titel: "Aktienanleihen sind Etikettenschwindel"

 

wat nu..... ;)

 

 

Yep :thumbsup:

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otto03

Ein weiterer Artikel zu Aktienanleihen (vielleicht wird die FAZ wird von den darbenden SalOpp Eigentümern gesponsort - SalOpp ist einer der gößten Emittenten für Aktienanleihen, aus dem Discountergeschäft haben sie sich wohl wegen der großen Konkurrenz und geringerer Margen etwas zurückgezogen)

 

http://www.faz.net/s/Rub645F7F43865344D198...n~Sspezial.html

 

Die dort besprochene Aktienanleihe auf die MüRü mit Fälligkeit 2010/08 hat eine potentielle Rendite (sofern MüRü am Bewertungstag nicht < 95) von 14,54% (12,86% p.a.) - Quelle Onvista

 

Ein simples Anwerfen der Suchmaschine von Onvista nach Discountern mit identischem Profil (Cap 95) gibt für den Zeitraum 2010/07 - 2010/09 fünf passende Papiere aus mit

Werten zwischen 17,82% und 20,04% (15,65% - 17,21% p.a.)

 

Das SalOpp Papier ist also deutlich schlechter gepreist und beinhaltet folglich deutlich höhere Margen für den Emittenten.

 

Vermutlich wird mit den "Aktienanleihen" das nächste Rad gedreht, da diese Papiere wohl auch Anlegern beratendenderweise empfohlen und verkauft werden, die nie im Leben ein Discountzertifikat kaufen würden, da es dort keine "Zinsen" gibt.

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H.B.

Vielleicht sollten wir, bevor wir in die polemische Diskussion einsteigen, zunächst einmal die Fakten auf den Tisch legen.

 

Discount-Zertifikate sind schlicht mit einer verkauften Call-Option kombinierte Aktienkäufe.

Im obigen Beispiel wird (in der Theorie) die MUV2-Aktie gekauft, zum Kurs von 95.50 und gleichzeitig ein Call mit der Basis 95 veräußert.

Wenn zur Fälligkeit die Aktie oberhalb von 95 notiert, wird der Call ausgeübt und die Aktie wandert zu 95@ in das Portfolio des Call-Inhabers.

Man selbst bekommt also 95 und die eingenommene Optionsprämie zurückgezahlt.

 

Bei einer Aktienanleihe wird das Kapital nicht in den Basiswert gesteckt, sondern (in der Theorie) zum Tagesgeldsatz angelegt.

Das Kapital dient als Sicherheit für das Optionsgeschäft. Es wird ein Put mit der Basis 95 veräußert und die Optionsprämie vereinnahmt.

Sollte die Aktie zur Fälligkeit weniger als 95 kosten, erhält der Put-Inhaber die 95 und überlässt dem Zertifikat-Inhaber die Aktien.

 

Schaut man sich die Unterschiede genau an, dann erkennt man recht schnell, warum die Banken Anleihen lieber ausgeben, als Discounter.

Sie können mit dem Kapital der Anleger ohne Aufwand ihre üblichen Spekulationsspielchen betreiben.

Die Tagesgeldanlagen wandern in den üblichen Topf der Tagesgeldanlagen, mit dem man seinen Eigenhandel unterlegen kann.

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DrFaustus

Neue Zertifikateklasse?

 

Aktienanleihen gibt schon seit mindestens 10 Jahren...

 

In jeder Baisse werden sie wieder rausgeholt.

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XYZ99
Neue Zertifikateklasse?

 

Aktienanleihen gibt schon seit mindestens 10 Jahren...

 

In jeder Baisse werden sie wieder rausgeholt.

Uh, vielen Dank für die Klärung meines Irrtums :blushing: Hätte gedacht, dass diese Zertifikateklasse erst jetzt "Aktienanleihen" genannt wurden (daher "neue Zertifikateklasse", neu war Bezeichnung). War mir nämlich nie untergekommen, allerdings hatte ich sowas vorher schlicht nie auf dem Radar, z.B. in 2003.

 

2003 wurden sie auch angepriesen, z.B. fand ich einen Artikel von "Focus-Money" (aus Nr. 36/2003). Ich zitier mal die highlights:

 

Aktienanleihen

Hohe Renditen

Aktienanleihen sind wieder gefragt, denn klassische Zinspapiere bringen wenig und das Börsenumfeld hellt sich auf

 

...spricht der Derivatefachmann bei der ING-BHF-Bank von einer Renaissance der Aktienanleihe. .... Der Grund für das Comeback dieser Papiere: Seit Anfang 2000 fiel der Zins ... wenn deren Kurs sinkt und am Ende der Laufzeit unter dem Basispreis notiert .... zahlen die Anleger drauf. Viele mussten dies in der dreijährigen Baisse nach März 2000 erfahren. .... Risikoarm heißt nicht risikofrei. Trotz der wieder freundlicheren Börse liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es bei diesen Papieren zur Aktienlieferung kommt, meist bei über 30 Prozent. Goldene Regel: Eine hohe Rendite ist stets die Entlohung für das höhere Risiko. ...

 

Auch die steuerliche Seite wird angesprochen (Kursverluste erleichterten Einkommenssteuer, natürlich jetzt in Zeiten der Abgelt.-st. nicht mehr).

 

Nochmal meine Frage: WER hat sich so eine Aktienanleihe gegönnt?? Und warum? Was sind die Argumente von der pro-Seite? Die soll doch so stark vertreten sein?!

Mir sind die Dinger zu fragwürdig, da hol ich mir doch viel lieber Aktien. Da ist der potentielle Gewinn nicht gedeckelt, es gibt auch laufende Einnahmen (sowas wie Zinsen) und Schuldverschreibungen kann man andere haben. Wo liegt die Vorteilhaftigkeit der Aktienanleihe?

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Belgien

Der Vorteil von Aktienanleihen liegt eindeutig darin, dass der Produktname den Begriff 'Zertifikat' vermeidet, der zur Zeit zu den "no go"-Begriffen im Retail Banking gehört. Zudem trägt die Verwendung des Begriffs "Anleihe" der derzeit so gewünschten Sicherheitsorientierung Rechnung. Bei Aktienanleihen kann die emittierende Bank außerdem eine höhere Marge einpreisen als bei den Schwesterprodukten Discountzertifikate. Aktienanleihen haben somit lauter Vorteile und tragen zur Gesundung des Finanzsektors bei.

 

Ich selbst habe Aktienanleihen bis Ende 2008 häufig um Weihnachten herum aus Steuergestaltungsmotiven gekauft, im Dezember 2008 in Umfängen wir noch nie zuvor. Außerdem machen die Emittenten in der Kursgestaltung von Aktienanleihen gelegentlich Fehler, die man nutzen kann (allerdings müssen diese sehr ausgeprägt sein, da zunächst der typische Renditenachteil gegenüber den Discountern ausgeglichen werden muss). Eine "normale" Aktienanleihe als Investmentvehikel zu kaufen, käme mir nicht in den Sinn, da ich wenig Neigung verspüre, dem Solidarfonds zur Rettung noteleidender Banken beizutreten.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Nochmal meine Frage: WER hat sich so eine Aktienanleihe gegönnt?? Und warum? Was sind die Argumente von der pro-Seite? Die soll doch so stark vertreten sein?!

 

Ich hab mir noch keine gekauft, aber in einem Seitwärtstrend kann es durchaus eine lohnende Anlage sein.

Wie ein Discounter eben.

Ich hatte vor ein paar Tagen die Überlegung quasi über eine Aktienanleihe in Aktien einzusteigen und somit den Einstandskurs zu verbilligen. Hab das Ganze relativ schnell verworfen, weil ich mit weiter fallenden Kursen rechne...

Mit steigenden Kursen darf man aber auch nicht rechnen, sonst hat man eine Underperformance.

Steuerlich ist das wg. Abgeltungsteuer nicht mehr so unattraktiv wie noch letztes Jahr.

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Belgien
Steuerlich ist das wg. Abgeltungsteuer nicht mehr so unattraktiv wie noch letztes Jahr.

 

Sehe ich anders. Durch die Abgeltungssteuer sind Aktienanleihen uninteressant geworden, da sie unter Renditegesichtspunkten stets die schlechteren Discountzertifikate sind (und waren), doch jetzt auch noch die Möglichkeit entfallen ist, gegen Jahresende negative KAP-Erträge zu generieren, die gegen alle anderen (pos.) Einkünfte zu verrechnen waren.

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XYZ99

@Faustus: wie ein flammendes Plädoyer -- sowas ist es, was ich mir erhofft hätte... -- kommt deine Fürsprache aber nicht rüber. Ja, man muss spekulieren, dass ein bestimmter Aktienkurs sich über ein, zwei Jahre (oder wie lang die Laufzeit bis zum Stichtag ist) nicht grossartig verändert. Das ist eine ziemlich gewagte Wette. Ich denke, du lauerst da lieber auf ein paar blllige Aktien, wenn die Indizes nochmal den Boden küssen (oder ihn durchschlagen?). Ist wohl lukrativer...

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otto03
· bearbeitet von otto03
@Faustus: wie ein flammendes Plädoyer -- sowas ist es, was ich mir erhofft hätte... -- kommt deine Fürsprache aber nicht rüber. Ja, man muss spekulieren, dass ein bestimmter Aktienkurs sich über ein, zwei Jahre (oder wie lang die Laufzeit bis zum Stichtag ist) nicht grossartig verändert. Das ist eine ziemlich gewagte Wette. Ich denke, du lauerst da lieber auf ein paar blllige Aktien, wenn die Indizes nochmal den Boden küssen (oder ihn durchschlagen?). Ist wohl lukrativer...

 

Es gibt verschiedene Ansätze Aktienanleihen(besser Discountzertifikate) einzusetzen z.B.

 

- sog. deep discounter (sinnvollerweise nicht auf Aktien sondern auf Indizes) Discount> 30%/40%/50%) um höhere Renditen als bei TG/FG bei überschaubarem Risiko zu generieren

 

- bei hoher Vola kaufen, bei niedriger Vola verkaufen, Kursgewinne ohne Änderung des Basiswertes

 

- bei Cap größer Basis generiert man in gewissen Bandbreiten bis zu einer bestimmten Grenze höhere Renditen bei steigendem Underlying als mit dem Underlying selbst

 

- in Seitwärtsmärkten Rendite generieren

 

etc etc

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
@Faustus: wie ein flammendes Plädoyer -- sowas ist es, was ich mir erhofft hätte... -- kommt deine Fürsprache aber nicht rüber. Ja, man muss spekulieren, dass ein bestimmter Aktienkurs sich über ein, zwei Jahre (oder wie lang die Laufzeit bis zum Stichtag ist) nicht grossartig verändert. Das ist eine ziemlich gewagte Wette. Ich denke, du lauerst da lieber auf ein paar blllige Aktien, wenn die Indizes nochmal den Boden küssen (oder ihn durchschlagen?). Ist wohl lukrativer...

 

Sollte es auch nicht sein. Ich werde mir sowas auch nicht kaufen, weil ich nicht auf Seitwärtstrends spekuliere. Das kann teuer werden. Außerdem sehe ich keinen Seitwärtstrend im Moment.

 

Sehe ich anders. Durch die Abgeltungssteuer sind Aktienanleihen uninteressant geworden, da sie unter Renditegesichtspunkten stets die schlechteren Discountzertifikate sind (und waren), doch jetzt auch noch die Möglichkeit entfallen ist, gegen Jahresende negative KAP-Erträge zu generieren, die gegen alle anderen (pos.) Einkünfte zu verrechnen waren.

 

Allerdings hatte man bei Discountern keine Zinserträge, oder täusche ich mich da?

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Blujuice

Wenn ich eine Aktienanleihe so nachbaue, wie es bei Discountzertifikaten üblich ist (in Form eines Covered Calls), wird der eigentliche Unterschied zwischen beiden Produkten deutlich:

Discountzertifikat: Kauf einer Aktie, Verkauf einer Call-Option

Aktienanleihe: Kauf einer Aktie, Verkauf einer Call-Option, Kauf einer Nullkupon-Anleihe

 

Wenn ich eine Aktienanleihe kaufe, investiere ich faktisch also in ein Discountzertifikat und in eine Nullkupon-Anleihe auf den Zertifikat-Emittenten. Der Nennwert der Nullkupon-Anleihe enstpricht dem Kupon der Aktienanleihe, die Laufzeit entspricht dem Zinstermin der Aktienanleihe. Bei Aktienanleihen mit mehreren Zinsterminen investiere ich dementsprechend in mehrere Nullkupon-Anleihen verschiedener Laufzeit. Wegen dieser Nullkupon-Anleihe(n) bezahlt die Aktienanleihe auch dann noch den vereinbarten Kupon aus, wenn der Basiswert einen Totalverlust erlitten hat.

 

Damit ist eine Aktienanleihe für mich relativ sinnlos. Wenn ich auf einen Seitwärtsmarkt spekuliere, dann will ich zusätzlich zum Discountzertifikat nicht auch noch eine Anleihe auf den Zertifikat-Emittenten aufs Auge gedrückt haben. Wenn ich doch beides haben will, dann kauf ich eben ein Discountzertifikat und getrennt davon eine Anleihe. Wahrscheinlich bekomme ich da bessere Konditionen als beim Koppelprodukt Aktienanleihe. Für die Bank ist es dagegen ein Prima-Geschäft, weil sie den Kunden zusätzlich zum Discountzertifikat noch eine Anleihe mit wahrscheinlich wenig attraktiven Konditionen unterschieben kann.

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relative

warum kommt in D eigentlich der optionsmarkt über retailbroker nicht in gang?

in den USA ist das standard, aber in D sind optionen offensichtlich spekulatives teufelszeug, stattdessen bekommt man eine flut von "innovativen finanzprodukten" mit 150-seiten-verkaufsprospekten vorgesetzt.

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Dendi
Vielleicht sollten wir, bevor wir in die polemische Diskussion einsteigen, zunächst einmal die Fakten auf den Tisch legen.

 

Discount-Zertifikate sind schlicht mit einer verkauften Call-Option kombinierte Aktienkäufe.

Im obigen Beispiel wird (in der Theorie) die MUV2-Aktie gekauft, zum Kurs von 95.50 und gleichzeitig ein Call mit der Basis 95 veräußert.

Wenn zur Fälligkeit die Aktie oberhalb von 95 notiert, wird der Call ausgeübt und die Aktie wandert zu 95@ in das Portfolio des Call-Inhabers.

Man selbst bekommt also 95 und die eingenommene Optionsprämie zurückgezahlt.

 

Bei einer Aktienanleihe wird das Kapital nicht in den Basiswert gesteckt, sondern (in der Theorie) zum Tagesgeldsatz angelegt.

Das Kapital dient als Sicherheit für das Optionsgeschäft. Es wird ein Put mit der Basis 95 veräußert und die Optionsprämie vereinnahmt.

Sollte die Aktie zur Fälligkeit weniger als 95 kosten, erhält der Put-Inhaber die 95 und überlässt dem Zertifikat-Inhaber die Aktien.

 

Schaut man sich die Unterschiede genau an, dann erkennt man recht schnell, warum die Banken Anleihen lieber ausgeben, als Discounter.

Sie können mit dem Kapital der Anleger ohne Aufwand ihre üblichen Spekulationsspielchen betreiben.

Die Tagesgeldanlagen wandern in den üblichen Topf der Tagesgeldanlagen, mit dem man seinen Eigenhandel unterlegen kann.

 

 

Ich möchte hier die Aussagen von Ficoach nochmal aufgreifen, da dies die einzig richtige ist, wenn man das Instrument nachbilden möchte. Aktienanleihen mit Discountern zu vergleichen ist das typische "Äpfel mit Birnen" es stecken zwei gegenläufige Geschäfte dahinter!

 

Wie kann man die Grundideen nun im Depot umsetzen?

 

1. Zusatzerträge

-> typisches Discounterszenario. Man setzt Geld ein und möchte Zusatzerträge generieren. Entweder man macht dies in einem Produkt (Discountzertifikat) oder man kauft sich eine Aktie (optimalerweise in 2008) und veroptioniert diese (covered call). So hat man Monat für Monat Zusatzerträge die man klar definieren kann ohne zusätzliches Kapital einzusetzen. Man kann sich seine Marktmeinung genau abbilden und die eigenen Erwartungen in die Aktie in Zusatzerträge ummünzen. Im "worst case" steigender Kurse muss man die Aktie veräußern und hat Opportunitätskosten (entgangener Gewinn)

 

2. Erwerbsvorbereitung

-> Aktienanleihenszenario. Man hinterlegt das Kapital nur als verzinste Sicherheit (ergo: kein direkter Kauf) und definiert vorab seinen Wunsch-Einstandskurs. Mittels eines Short-Put kann man klar sagen "zu dem Kurs möchte ich kaufen". Solange man nicht ausgeübt wird bekommt man Zusatzerträge. Sollte man ausgeübt werden hat man zu dem vorab definierten Kurs die Aktien im Portfolio. Auch hier: wieder nur Opportunitätskosten (man hat zu "teuer" eingekauft).

 

Ergo: entweder ich kann mir das selber basteln oder ich muss auf die (definitiv überteuerten) Produkte von Banken zurückgreifen. Klar ist: sowohl über Discounter als auch über Aktienanleihen lassen sich Szenarien abbilden mit dem Unterschied: die meisten Aktienanleihen liefern auch Aktien während man bei Discounter keine Aktien besitzen muss.

 

p.s.: ich hab mal den für mich wichtigen Satz rot markiert - das ist nämlich genau der Unterschied zu uns "Privatleuten". Wir müssen unsere short puts immer brav unterlegt haben -> die Banken/Emittenten nicht *g*

 

Gruß

Dendi

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otto03
Ich möchte hier die Aussagen von Ficoach nochmal aufgreifen, da dies die einzig richtige ist, wenn man das Instrument nachbilden möchte. Aktienanleihen mit Discountern zu vergleichen ist das typische "Äpfel mit Birnen" es stecken zwei gegenläufige Geschäfte dahinter!

 

 

Dendi

 

Die Konstrukte basieren unbestritten beim Emittenten auf unterschiedliche Geschäften, die weiterhin innerhalb der Gattung teilweise auch noch unterschiedlich realisiert werden können.

 

Mir als Anleger ist das "wurscht", wie die Banken ihre emittierten Zertifikate hedgen.

 

 

Ich möchte die Konstrukte als Anleger auch nicht nachbilden, sondern ggfs. einsetzen.

 

Für mich sind Discountzertifikate und Aktienanleihen zwei Seiten derselben Medaille mit vergleichbarem Risiko/Chance Profil, wobei m.E. die Aktienanleihe gemessen an diesem Profil eindeutig das ungünstiger gepreiste Produkt ist.

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Blujuice
2. Erwerbsvorbereitung

-> Aktienanleihenszenario. Man hinterlegt das Kapital nur als verzinste Sicherheit (ergo: kein direkter Kauf) und definiert vorab seinen Wunsch-Einstandskurs. Mittels eines Short-Put kann man klar sagen "zu dem Kurs möchte ich kaufen". Solange man nicht ausgeübt wird bekommt man Zusatzerträge. Sollte man ausgeübt werden hat man zu dem vorab definierten Kurs die Aktien im Portfolio. Auch hier: wieder nur Opportunitätskosten (man hat zu "teuer" eingekauft).

Wenn man will, kann man Discountzertifikat und Aktienanleihe beide auch so betrachten:

Kauf einer Nullkuponanleihe auf den Zertifikat-Emittenten + Verkauf einer Put-Option

Der Unterschied zwischen Discountzertifikat und Aktienanleihe besteht bei dieser Betrachtungsweise nur darin, dass du bei der Aktienanleihe mehr in die Nullkuponanleihe investierst, als eigentlich nötig wäre, um die Put-Option zu decken.

 

Damit kommt das Discountzertifikat deinem Szenario 2 näher als die Aktienanleihe. Denn eigentlich willst du nur eine Put-Option verkaufen und dein Kapital und die Optionsprämie so anlegen, wie du willst (wahrscheinlich sicher und nicht in Form einer Bankenanleihe). Beim Discountzertifikat kannst du zumindest noch einen Teil deines Kapitals so anlegen, wie du willst. Bei der Aktienanleihe wirst du "gezwungen", Kapital und Optionsprämie zu 100% in eine Nullkuponanleihe auf den Zertifikat-Emittenten zu investieren.

 

Die Aktienanleihe bleibt für mich ein praktisch sinnloses Produkt, weil sie identisch mit dem Discountzertifikat ist, abgesehen davon, dass man zusätzlich noch einen gewissen Geldbetrag in eine Nullkuponanleihe auf den Emittenten investiert.

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XYZ99

Gerade über einen allgemeinen Artikel im hb gestolpert, der ein paar geschichtliche Daten hier beitragen kann, bzw. die Zitate daraus.

 

Anleger handeln oft irrational

Kaum ein Anlagesegment in Deutschland hat eine so bewegte Geschichte hinter sich wie Zertifikate. Und die Produktvielfalt ist, trotz einiger Bremsspuren, deutlich größer geworden als noch vor wenigen Jahren. Aber nicht alle Produkte die angeboten werden, sind auch sinnvoll. Was Anleger beachten sollten.

 

.... eine neue Idee ... kam1995 mit den Discountzertifikaten. Diese Produkte sind eine Kombination aus einem Aktienkauf und einem Optionsverkauf. In der Summe profitiert der Käufer des Discountzertifikats bis zu einer bestimmten Obergrenze von Aktienkurssteigerungen, darüber hinaus nicht mehr. Im Gegenzug hat das Zertifikat einen niedrigeren Preis als die zugrunde liegend Aktie. Als der Dax im Jahr 1995 im Seitwärtstrend verlief, konnten Anleger mit den Discountern einen Zusatzertrag erzielen - auch wenn die Aktien auf der Stelle traten. Das Interesse der Anleger an Zertifikaten nahm zu. "Die Zertifikate der ersten Generation ließen sich von erfahrenen Anlegern aufgrund der einfachen Konstruktion im Zweifel noch selbst mithilfe von Optionen nachbauen", erklärt Weber.

 

Das gilt gleichermaßen für die Aktienanleihen, der nächsten Zertifikateart. Anstelle eines Preisabschlags wie beim Discountzertifikat glänzten sie mit einem hohen, größtenteils zweistelligen, Nominalzins. Da das Zinsniveau schon damals zurückging, wurden die Aktienanleihen gerne wegen der vergleichsweise hohen Kupons gekauft. Das Risiko, dass der Emittent bei Fälligkeit der Anleihe diese in Aktien zurückzahlen darf wenn der Aktienkurs einen bestimmten Wert unterschreitet, war zunächst bei der Aussicht auf hohe Renditen nebensächlich. Bis im Jahr 2000 die Internetblase platzte und es mit den Aktienmärkten bergab ging.

 

"Die Begeisterung für die Aktienanleihen hat dann schnell nachgelassen", erinnert sich Ate Weber. "Vor allem, weil immer mehr Anleger statt des investierten Geldes Aktien im deutlich geringeren Gegenwert zurückerhielten." Die hohen Zinsen konnten den Kursverlust nicht auffangen - neue Aktienanleihen wurden von den Anlegern in den Folgejahren links liegen gelassen.

 

....

Jetzt scheint die Zeit der Aktienanleihen wieder gekommen zu sein, auch wenn sie nur einen geringen Marktanteil am gesamten Zertifikategeschäft ausmachen. Der Dax hat in den letzten anderthalb Jahren kräftige Verluste hinnehmen müssen, für Anleger stehen Anleihekomponenten wieder mehr im Fordergrund. "Beim sehr niedrigen Zinsumfeld suchen Anleger wieder nach höheren Kupons. Außerdem hat die neue Abgeltungsteuer zum Wegfall der steuerlichen Benachteiligung von Aktienanleihen geführt", nennt Dirk Heß weitere Gründe. Die Abgeltungsteuer hat wieder mal bewiesen, dass sich Anleger gerne von der Aussicht auf Steuerersparnis verleiten lassen.

 

Sehr informativ :thumbsup:

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etherial
· bearbeitet von etherial

[...] doch jetzt auch noch die Möglichkeit entfallen ist, gegen Jahresende negative KAP-Erträge zu generieren, die gegen alle anderen (pos.) Einkünfte zu verrechnen waren.

 

Ist das denn wirklich so? Stückzinsen gibt es doch immer noch. Und wer Zinsen schieben will kann das auch heute noch, oder?

 

Was mich an Aktienanleihen ein wenig wundert ist die eigenartigen Renditekonstellationen, die sich ergeben:

 

Ausgehend von SL13PG:

 

- Der Kupon beträgt 25,25%

- Der Kurs beträgt 106,93%

- Nennpreis: 1000€

- Stückzinsen: 203,38€

 

Eigentlich würde ich erwarten, dass diese Anleihe zumindestens den risikolosen Zins abwerfen müsste, also:

 

Nennpreis * Kurs + Stückzinsen < (1 + Kupon - risikoloser Zins) * Nennpreis

 

für risikoloser Zins = 0 würde das bedeuten:

 

1272,68€ <= 1252,50€

 

Ich kaufe also teurer als ich später mal verkaufen kann ... aua!

 

Auf der Seite des Emittenten lese ich, dass der maximale Rückzahlpreis 1.271,87 beträgt. Eigentlich hätte ich gesagt, dass

Rückzahlpreis = Nennpreis + Kupon

 

Meine Fragen:

In welchem Fall wird denn der Rückzahlpreis gezahlt und in welchem Nennpreis + Kupon?

Und warum gibt es so viele Aktienanleihen mit neutraler oder negativer Rendite?

Wenn die Rendite einer Aktienanleihe unter 0% sinken kann, warum verkaufen die Anteilseigner nicht sofort?

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vanity

Das Papier hat wohl einen verlängerten ersten (und letzten) Kupon (Zinslauf ab irgendwann Ende Janiuar 2009). Ansonsten wären auch die ausgewiesenen Stückzinsen zu hoch. Restrendite dennoch ziemlich genau bei 0%.

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armerTor

Mich wundert es ein wenig, daß gerade bei uns, dem Land der Bausparer und Kapitallebensversicherten, Aktienanleihen auf

ausreichend Interesse stoßen.

 

Prinzipiell gräbt die Emittentin solch einer "Anleihe" sich eine Grube, in die meistens andere ( die Gläubiger ) hinein stürzen:

Es brauchen doch nur im entsprechenden Umfang Puts auf den Basiswert geschrieben ( Stillhalter in Geld ) werden, welche

bei Ausübung jedoch nicht den Emittenten, sondern den Besitzern der Aktienanleihen angedient werden... ;o)

 

Grüße!

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etherial
· bearbeitet von etherial

Das Papier hat wohl einen verlängerten ersten (und letzten) Kupon (Zinslauf ab irgendwann Ende Janiuar 2009). Ansonsten wären auch die ausgewiesenen Stückzinsen zu hoch. Restrendite dennoch ziemlich genau bei 0%.

 

Danke, das erklärt den Rückzahlungspreis und die angegebene Rendite von 0%.

 

Nur - warum ist das so?

Spätestens wenn die Restrendite 0% p.A. ist, dann sollte man die Anleihe doch unverzüglich verkaufen?

Sind das alles Steueroptimierer, die zu solchen Kursen noch kaufen?

 

Prinzipiell gräbt die Emittentin solch einer "Anleihe" sich eine Grube, in die meistens andere ( die Gläubiger ) hinein stürzen:

Es brauchen doch nur im entsprechenden Umfang Puts auf den Basiswert geschrieben ( Stillhalter in Geld ) werden, welche

bei Ausübung jedoch nicht den Emittenten, sondern den Besitzern der Aktienanleihen angedient werden... ;o)

 

Ich frage mich, was daran jetzt so anders ist als bei x-beliebigen strukturierten Zertifikaten (Discount, Bonus, Express usf.)? Dort trägt das volle Risiko auch der Kunde.

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