Schildkröte August 24, 2014 · bearbeitet August 24, 2014 von Schildkröte Hallo Schlaftablette, Du hast es gut zusammen gefasst. Es gibt doch im Grunde genommen nur zwei Möglichkeiten: 1.) Dr. Hinkel agiert nach Gutdünken, die Interessen der (bisherigen) Aktionäre sind ihm egal. Das Unternehmen, welches Mobotix womöglich aufkauft, dürfte das freuen. 2.) Dr. Hinkel macht einfach nur einen schlechten Job, was für die Zukunft des Unternehmens und ergo auch für die Aktie nicht von Vorteil sein dürfte. Egal, was nun zutreffend(er) ist, beides wären für Gründe genug, die Reissleine zu ziehen. Würdest Du an Deinem Investment auch festhalten, wenn der Wert Deiner Beteiligung ein paar Nullen mehr hätte? Grüße von einem Freund der Gesundheitsbranche! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance August 24, 2014 Jetzt spekulier ich mal ein bisschen:1. Moeglichkeit: Dr. Hinkel will den Laden verkaufen, hat aber nur 50% der Anteile. Also wird ein bisschen Remmi-Demmi gemacht, um den Kurs zu druecken. Nichts, was ein guter Eigentuemer nicht in 1-2 Jahren wieder hinbekommt. Wertberichtigungen auf Lagerbestaende duerfte nichts sein, was ein guter Buchhalter nicht passend drehen koennte, und esdrueckt den Aktienkurs. Ebenso das Theater mit dem Vorstand und der Dividende. Wenn der Aktienkurs faellt, dann kann jemand anders die Stuecke guenstig einkassieren. Und fuer seinen eigenen Anteil macht Dr. Hinkel ein gesondertes Angebot. Dazu passt nur leider die Aussage nicht, man wolle nicht verkaufen. Aber wie sagt der gemeine Schwabe: Was kuemmert mich mein Geschwaetz von gestern? 2. Moeglichkeit: Dr. Hinkel sieht den Laden als sein Baby. Der Kapitalmarkt war ganz nuetzlich, um den Laden aufzubauen, aber jetzt will er sein Unternehmen wieder komplett besitzen. D.h. die Kleinaktionaere rausdraengen. Auch hier ist es ganz hilfreich, wenn der Preis der Aktien ein Weilchen sinkt. Und von 27 EUR in der Spitze runter auf 7-8 ist ja auch schon ganz ordentlich guenstiger. Bleibt nur die Frage, wie der Umsatzrueckgang da ins Bild passt. Aber das sind alles nur Spekulationen. Nichts genaues weiss man nicht. Schwierige Grundlage, wenn man sich entscheiden muss. Ich bleibe weiter investiert. Mein investierter Anteil betraegt nur noch 1.500 EUR, also ca. die Sparleistung von 2-3 Wochen. Im Schlimmsten Fall ist die Kohle futsch. Nun sind wir aber nicht im wilden Westen, sondern in Deutschland und das gibt es ein WpHG. Wie sollen das mit den Bestimmungen zu Pflichtangeboten vereinbar sein? Da zählt übrigens auch der Preis, den ein Käufer für ein außerbörslich erstandenes Paket zahlt. Möglichkeit 1 halte ich zumindest im Fall solcher Player für nicht umsetzbar. Möglichkeit 2 wäre schon eher realistisch, z. B. wenn der runtergeprügelte Kurs genurtzt wird, um eine Kapitalerhöhung mit nochmals niedrigerem Kurs durchzuziehen. Da gibt es schon eher Möglichkeiten für ein Private Placement, d. h. ohne dass es ein Angebot an alle Altaktionäre geben muß. Und selbst wenn: praktisch gibt es immer genug, die dann nicht mitmachen. Möglichkeit 3 wäre zwar auch illegal, aber das Risiko erwischt zu werden ist attraktiv niedrig: Hinkel macht aktiv bei einem pump&dump-scheme mit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nothing August 26, 2014 Hi, nach der Aufzählung von Schlaftablette habe ich mich aus Neugierde mal mit dem Unternehmen beschäftigt. Meiner Meinung nach spricht alles für ein Delisting eventuell mit anschließendem Kauf durch einen neuen Investor. Nach dem Urteil des BGHs zu Frosta (BGH Beschluss vom 8. 10. 2013 – II ZB 26/12; DB 2013 S. 2672) scheint es ein neuer Trend im Small- und Mid-Cap Bereich zu werden. Wenn man sich genauer mit dem Thema (Entmachtung ohne Verteidigungsmöglichkeit von Altaktionären) beschäftigt, wundert man sich, warum nicht noch mehr Firmen auf diese Idee gekommen sind. Normalerweise bin ich zwar kein Fan von WIWO aber anbei ein Aritkel zu dem Theman. WIWO-Artikel Für Interessierte anbei auch eine Liste der aktuellen Kandidaten: Weitere Kandidaten @Schlaftablette ich würde mir an Deiner Stelle einen Ausstieg überlegen. Nach einer Ankündigung zum Delisting würden die Kurse noch ein weit tieferes Niveau erreichen. Gruss Nothing Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schlaftablette August 28, 2014 2.) Dr. Hinkel macht einfach nur einen schlechten Job, was für die Zukunft des Unternehmens und ergo auch für die Aktie nicht von Vorteil sein dürfte. @ Schildkroete, Jemand der von Null ein Unternehmen mit 200 Mio EUR Marktkapitalisierung aufgebaut hat, weiss ziemlich genau, was er tut. Ich glaube nicht, dass er inkompetent ist. @ Nothing: Ein Delisting ist ja im Prinzip eine Untervariante meines zweiten Szenarios. Danke fuer den Hinweis, die Moeglichkeit habe ich nicht bedacht. Und da passt dann ja auch alles schoen ins Bild. - Dr. Hinkel braucht Geld, da er weiss, er wird demnaechst viele Aktien guenstig angeboten bekommen. Daher das Theaterstueck mit der Dividende. - Zusaetzlich verkauft er einige Aktien zu einem hohen Preis, da er weis, er wird sie demnaechst zu einem Drittel (oder weniger) zurueck bekommen. - Somit bliebe auch die Aussage wahr, man wolle das Unternehmen in Familienhand behalten. - Wechsel in den Entry-Standard als Vorbereitung Eine ganz aergerliche Situation. Ich denke, ich werde die Reissleine ziehen, aber das Unternehmen weiter beobachten. Vielleicht kann ich ja noch etwas daraus lernen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schildkröte August 28, 2014 Schlaftablette, ich habe nicht behauptet, dass Dr. Hinkel inkompetent sei. Allerdings scheint er sich möglicherweise nicht fair gegenüber den Anlegern zu verhalten. Zum Aufbau seines Unternehmens konnte er sich durchaus über deren Gelder freuen. Aber so wie Du es beschreibst, will er die Pfründe nun für sich alleine. Da solltest Du Dir gut überlegen, wie Du jetzt weiter vorgehst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
checker-finance August 28, 2014 2.) Dr. Hinkel macht einfach nur einen schlechten Job, was für die Zukunft des Unternehmens und ergo auch für die Aktie nicht von Vorteil sein dürfte. @ Schildkroete, Jemand der von Null ein Unternehmen mit 200 Mio EUR Marktkapitalisierung aufgebaut hat, weiss ziemlich genau, was er tut. Ich glaube nicht, dass er inkompetent ist. Delticom wurde auch von null aufgebaut, erreichte Kurshöhen von 80 EUR pro Aktie und das Management erntete viel Lob. Dann haben die sich aber an der Tirendo-Übernahme verhoben. Krasse Fehlentscheidung. Ob Hinkel nun genau weiß, was er tut, oder anfangs vielleicht einfach nur Glück hatte oder der Markt für Mobotix-Produkte sich eben geändert hat, kann man kaum beurteilen. Wahrscheinlich ist aber wohl, dass er sehr genau weiß, was er tut, und vor allem für wen er was tut. Bei solchen mini small caps sind die Aktionäre sowieso schon sehr stark dem management ausgeliefert. Mit der neuen Rechtslage zum Delisting verschärft sich das noch. Einzig was gegne die Delisting-Strategie spricht, ist die üppige Dividende, denn darüber teilt Hinkel ja noch mal mit seinen Mitaktionären. Bei einer Delisting-Strategie hätte er ja das Geld im Kassenbestand behalten können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag