Sidd Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Sidd Hallo Zusammen, ich bin noch neu im "Fondgeschäft", arbeite mich aber langsam vor und bin dabei über eine Frage gestolpert, für die ich mit der SucheFunktion keine Antwort finden konnte. Macht es für mich als Anleger irgend einen Unterschied, ob ich einen Fond kaufe, der im Ausland aufgelegt wurde, oder ob er in Deutschland aufgelegt wurde? Konkret interessieren mich die ETFs von ishares, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es bei ausländisch aufgelegten Fonds gerade im Worst-Case für mich zu Nachteilen kommenkönnte. Wäre sehr nett, wenn mir das jemand mal in einfachen Worten erklären könnte - Danke! Gruß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von cre Ein ETF ist nichts anderes als ein Fonds und zählt genau so als Sondervermögen. Quelle: Finanztest Deutsche oder ausländische Fonds? Frage: Soll ich deutsche oder ausländische Fonds kaufen? Finanztest-Antwort: Wer sich aus Steuergründen für einen thesaurierenden Fonds entscheidet, sollte einen in Deutschland aufgelegten Fonds kaufen. Solche Fonds tragen das Länderkürzel „DE“ zu Beginn der Kennnummer (Isin) des Wertpapiers . Für thesaurierende Auslandsfonds ist die steuerliche Abwicklung komplizierter: Der Anleger muss jedes Jahr selbst beim Finanzamt angeben, wie hoch die thesaurierten Erträge waren. Anders als bei den Inlandsfonds oder den ausschüttenden Auslandsfonds übernimmt das nicht die Bank für ihn. Erst das Finanzamt zieht die Steuern ab. Wenn der Anleger den Fonds aber verkauft, führt die Bank für die gesammelten steuerpflichtigen Erträge die Steuern an das Finanzamt ab. Darin sind auch die bereits versteuerten Erträge enthalten. Damit es nicht zur Doppelbesteuerung kommt, muss der Anleger nachweisen, dass er bereits jährlich Steuern bezahlt hat. Bei den thesaurierenden Fonds, die in Deutschland aufgelegt wurden, verhindert die Bank die Doppelbesteuerung. Sie rechnet bei einem Verkauf der Anteile die bereits im Laufe der Jahre auf die Erträge entrichtete Steuer an. Sonderregelungen: Eine Art Strafsteuer ist für Auslandsfonds fällig, die dem deutschen Fiskus keine Steuerinformationen liefern. Dann sind zusätzlich zu den Zinsen und Dividenden noch 70 Prozent der Kurssteigerung zwischen 1. Januar und 31. Dezember jedes Jahres steuerpflichtig. Selbst wenn sich der Rücknahmepreis eines Fondsanteils nicht ändert, nimmt der Gesetzgeber pauschal immer noch 6 Prozent des letzten im Kalenderjahr festgesetzten Rücknahmepreises als steuerpflichtigen Ertrag an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das bedeute also ein Fond mit Kennung DExxxxxxx ist ein in Deutschland aufgelegter Fond. Ich habe mir mal folgenden Fond bei Ishares rausgesucht: DE000A0HGZR1 laut ishares wurde der in Irland (Dublin) aufgelegt, hat aber eine deutsche Kennung. Da bin ich jetzt ehrlich gesagt verwirrt. Ist es denn abgesehen vom Mehraufwand der Steuerabrechung wirklich egal? - kein "Haken"? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Juni 30, 2009 Also die ISIN sagt nicht mehr wirklich was über das Emittentenland aus. Siehe den genannten iShares... Hier den Verkaufprospekt (oder WM wer hat) beachten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von cre finanzen.net WKN A0HGZR ISIN DE000A0HGZR1 Name iShares MSCI World DE KAG Barclays Global (IRL) Aufgelegt in Deutschland Auflagedatum 27.10.2005 Kategorie Aktienfonds International Währung EUR Volumen 1.655.349.380,00 Depotbank The Governor and Company of the Bank of Ireland Zahlstelle Dresdner Bank Fondsmanager Barclays Global Investors Ireland Limited Geschäftsjahresende 28.02. EDIT: Öhm...ist doch ein ausländischer Fonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Sidd Sowie ich das gesehen habe, handelt es sich bei den Fonds, die für mich interessant wären um ausschüttende ausländische Fonds (obwohl DExxxx). Das bedeute dann, soweit ich das verstanden habe, dass meine Depotbank direkt 25% der Auszahlungen des Fonds an den Fiskus weiterleitet, d. h. ich hätte das Steuerproblem nicht. Das wäre also geklärt Nochmals meine Frage, weil ich mir hier wirklich sicher sein möchte - gibt es sonst keine Nachteile, die mir durch einen im AUsland aufgelegten Fond entstehen können? Gruß! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Herr S. Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Herr S. Ursprungsland: Irland WKN-Gliederung: Ausl. Fonds Quelle WM Daten Ich sitz an der Quelle, glaub mir. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Sidd Eigentlich sollten die doch wissen, wo sie ihre Fonds auflegen oder? siehe Bild... aber nochmal zurück zum Problem, wenn das sich mit den Steuern so verhält wie ich oben angenommen habe, dann kann mir das ja scheinbar herzlich egal sein, wo der Fond aufgelegt wurde - oder? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 Ursprungsland: IrlandWKN-Gliederung: Ausl. Fonds Quelle WM Daten Ich sitz an der Quelle, glaub mir. Du hast recht, tut mir leid, war ich zu schnell und ungenau! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 30, 2009 Unterschied: Fond im Ausland aufgelegt ?, ... oder Deutschland? Macht es für mich als Anleger irgend einen Unterschied, ob ich einen Fond kaufe, der im Ausland aufgelegt wurde, oder ob er in Deutschland aufgelegt wurde? Da isses ja mal wieder, das four-letter word. Die Forensoftware unterdrückt doch alle möglichen und unmöglichen hässlichen Worte; wie wär's denn mit diesem? :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 Wäre sehr nett, wenn mir das jemand mal in einfachen Worten erklären könnte - Danke! Ich zitier mich dann mal selber Ich weiß nicht exakt DAS Wort, aber auch 4 Buchstaben... Also: kann mir auf die Frage, ob es einen Unterschied macht bitte jemand eine Antwort geben? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Juni 30, 2009 Da isses ja mal wieder, das four-letter word. .... Noch isses nicht so diskreditiert wie das gleichbedeutende trust (im Gefolge der Great Depression). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Akaman Ich zitier mich dann mal selber Ich weiß nicht exakt DAS Wort, aber auch 4 Buchstaben... Also: kann mir auf die Frage, ob es einen Unterschied macht bitte jemand eine Antwort geben? Alles schon gesagt: bei den Ausschüttern ist es egal. Bei den ausländischen Thesaurierern sollte man den zusätzlichen steuerlichen Arbeitsaufwand nicht unterschätzen und die Notwendigkeit, u.U. jahrelang irgendwelche Belege aufbewahren zu müssen, um nicht doppelt besteuert zu werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Sidd das Steuerproblem habe ich verstanden, auch mit Hilfe der ersten Antwort + verlinkter Quelle. Ich dachte nur, dass es vielleicht in Bezug auf andere Probleme eher von Vorteil wäre, wenn der Fond in Deutschland aufgelegt wurde und nicht im Ausland. Ganz unabhängig von der Steuerproblematik... achso - bitte alle vergrault? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von cre Machen wir das Spiel doch mal umgekehrt... Welche Probleme könntest du dir vorstellen? Was schwebt dir so vor? Was könnte deiner Meinung mit ausländischen Fonds mehr schief laufen, als wie mit deutschen Fonds? Risiken die mir bei Investmentsfonds einfallen sind: 1. Währungsrisiko 2. Marktrisiken 3. Managmentrisiken Bei keiner der drei Risiken kann ich mir vorstellen, dass es eine Rolle spielt ob es ein ausländischer oder inländische Fonds ist, solange dieser in deutschland zugelassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Sidd Die Sache ist die: Ich habe (leider) aus persönlichem Interesse die finanzwirtschaftlichen Entwicklungen in Island in den letzten Monate recht gut mitverfolgt. Man stelle sich also eine Bank vor, die einbricht und im selben Moment tönt der Premierminister des Landes, dass die Einlagensicherung NUR für Isländer gelte und für alle anderen nicht. Gut nach ein paar Tagen ist er zurückgerudert und mittlerweile auch zurückgetreten, aber immerhin. Eine Bank die übrigens auch unter Aufsicht der BAFIN stand, also in Deutschland "zugelassen" war. Basierend darauf bin ich etwas sensibilisiert für die Anlage von Vermögensgütern bei Banken, die nicht in Deutschland sitzen. Ich denke hier neben den Aktien beispielsweise auch an das Barvermögen, über das ein Fond (so meine ich zumindest) ja auch verfügt. Man kann unter Umständen durchaus nachvollziehen, dass die Isländer im Moment mehr damit beschäftigt sind sich selbst zu retten und dennoch interessiert mich basierend darauf einfach ob irgendsowas schon einmal vorgekommen ist, bekannt wurde oder Ähnliches. Ich schließe aber aus den bisherigen Ausführungen, dass dies nicht der Fall ist damit kann man das Thema dann auch schließen. An dieser Stelle nochmal einen Dank an alle für die zügige Hilfe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von Chemstudent Die Sache ist die: Ich habe (leider) aus persönlichem Interesse die finanzwirtschaftlichen Entwicklungen in Island in den letzten Monate recht gut mitverfolgt. Man stelle sich also eine Bank vor, die einbricht und im selben Moment tönt der Premierminister des Landes, dass die Einlagensicherung NUR für Isländer gelte und für alle anderen nicht. Gut nach ein paar Tagen ist er zurückgerudert und mittlerweile auch zurückgetreten, aber immerhin. Eine Bank die übrigens auch unter Aufsicht der BAFIN stand, also in Deutschland "zugelassen" war. Basierend darauf bin ich etwas sensibilisiert für die Anlage von Vermögensgütern bei Banken, die nicht in Deutschland sitzen. Ich denke hier neben den Aktien beispielsweise auch an das Barvermögen, über das ein Fond (so meine ich zumindest) ja auch verfügt. Wie bereits erwähnt: Ausl. Fonds/ETFs sind - wie inländische Fonds - Sondervermögen. Selbst wenn die KAG also insolvent wird, passiert mit deinem Geld nichts, ganz einfach deswegen, weil die KAG die Gelder des Sondervermögens strikt getrennt von ihren anderen Geldern halten muss. Somit ist auch keine Einlagensicherung für Fonds von nöten, weil es nicht abzusichern gibt. Der Fonds/ETF ist also eine in sich "geschlossene" Anlage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 Danke chemstudent! Die Betrachtung als Sondervermögen war mir bekannt, allerdings stand in besagten isländischen AGBs auch, dass der Einlagesicherungsfond... Ich denke du verstehst, was ich meine. Also bisher keine allzu krummen Dinger in der Fondwelt gelaufen und durchaus nichts ungewöhnliches einen im Ausland aufgelegten Fond in sein Depot zu nehmen Alles klar - Danke. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Juni 30, 2009 Danke chemstudent! Die Betrachtung als Sondervermögen war mir bekannt, allerdings stand in besagten isländischen AGBs auch, dass der Einlagesicherungsfond... Ich denke du verstehst, was ich meine. Ich versteh dich schon. Der Unterscheid ist nur, dass ein Bankkonto kein Sondervermögen ist. Will heißen: Du gibst der Bank 10000 EUR. Die macht damit was sie will. Es kommt also zu einer Vermischung deines Geldes mit bankeigenem Kapital. Wenn du nun das Geld wiederhaben willst, kann es sein, dass die Bank das Geld garnicht mehr hat. Darum gibt es den Einlagensicherungsfonds. Und im worst case kann der auch aufgebraucht sein, sodass dein Geld weg ist. Beim Fonds ist's anders: Dein Geld bleibt im Fonds. Alle Wertpapiere die der Fonds kauft, gehören also immer anteilig dir, nie der KAG. Demzufolge ist es einem Fodns auch recht egal, wenn die KAg insolvent wird. Zugriff auf dein Geld haben der Insolvenzverwalter bzw. die Gläubiger nicht. Der Fonds und die KAG sind also rechtlich getrennt. Natürlich schließt das einen Betrug nicht aus, aber das wäre dann ein Straftatbestand, der dir überall passieren kann. Also bisher keine allzu krummen Dinger in der Fondwelt gelaufen und durchaus nichts ungewöhnliches einen im Ausland aufgelegten Fond in sein Depot zu nehmen Jup. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 · bearbeitet Juni 30, 2009 von cre GB0030932676 M&G Global Basic FR0010135103 Carmignac Patrimoine FR0000292278 Magellan DE0009848119 DWS Top Dividende DE0008474024 DWS Akkumula DE0009807016 hausInvest europa Wie du siehst ist mein Depot absolut gemischt mit inländischen und ausländischen aktiven Fonds. Ich kann mit dieser Fondsauswahl nachts sehr gut schlafen... Weil ich meinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft habe, ist auch der Steueraufwand kein Thema. Einen oder mehrere der ersten drei (die Ausländer) Fonds dürften ziemlich viele der Wertpapierforum-User im Depot haben, sind klassiker. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 30, 2009 Weil ich meinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft habe, ist auch der Steueraufwand kein Thema. Die erste Hälfte der Aussage glaube ich dir. Wie sicher bist du dir bei der zweiten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre Juni 30, 2009 Die erste Hälfte der Aussage glaube ich dir. Wie sicher bist du dir bei der zweiten? Hallo Akaman, weil ich erst seit 2009 in Investmentfonds investieren...gar nicht Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren! Das einzige Problem was ich mir vorstellen könnte ist: Ich spare die Fonds in Form eines monatlichen Sparplans mit einem Zeitraum > 10 Jahren. Irgendwan werde ich sicher den Freibetrag ausgeschöpft haben und DANN wird es doch kompliziert mit den Steuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sidd Juni 30, 2009 Nochmals Danke für die Infos! Was die Steuerproblematik mit den Ausländern und sowie ich das verstanden habe speziell mit den thesaurierenden angeht, da habe ich auch bereits veruscht mich einzulesen, würde aber an dieser Stelle gerne Schluss machen, weil das ein anderes Thema ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Akaman Juni 30, 2009 Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren! Das einzige Problem was ich mir vorstellen könnte ist: Ich spare die Fonds in Form eines monatlichen Sparplans mit einem Zeitraum > 10 Jahren. Irgendwan werde ich sicher den Freibetrag ausgeschöpft haben und DANN wird es doch kompliziert mit den Steuern. Dazu gibt es hier im Forum jede Menge Infos. Die Diskussion gehört wirklich nicht hierher, wo Sidd Recht hat, hat er Recht. Deshalb nur ein kurzer Gedanke: zum Verkaufszeitpunkt unterliegt die Differenz Verkaufspreis minus Einstandspreis der Abgeltungssteuer. Diese Differenz enthält auch deine ganzen thesaurierten Erträge. Wer sie vorher versteuert hat und die Unterlagen noch hat, kann dies geltend machen. Das geht sicherlich auch irgendwie in deinem Fall - wie, darum habe ich mich nie gekümmert, weil das für mich nicht relevant war. Du wirst aber sicherlich nicht drumrumkommen, jahrelang Belege zu sammeln. Ich würde mir schon mal ein paar Ordner kaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag