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Superhirn

Irrtümer, Unsinn, Hanebüchenes, Absurditäten

Empfohlene Beiträge

CorMaguire

Es gibt nichts für das Menschen nicht zu dumm sind: "Mehrere Bäume in Hessen vergiftet"

--> https://www.spiegel.de/panorama/frankfurt-am-main-limburg-butzbach-mehrere-baeume-in-hessen-vergiftet-a-7e86f70a-271f-4420-91e2-b5fdd91c33d7

 

Gut ist, dass sie auch vor sich selbst nicht halt machen: "PFAS-Chemikalien gelangen über Plazenta und Muttermilch in Körper von Kindern"

--> https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/studie-pfas-chemikalien-gelangen-ueber-plazenta-und-muttermilch-in-koerper-von-kindern-a-b5f8a045-fcba-4c15-bbf5-3d19761ec863

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west263

 

durch Zufall gerade bei mir aufgeploppt, obwohl ich Finanzfluss fast nie schaue. Viel Reichweite und Glaubwürdigkeit bedeutet in der heutigen Zeit auch viel Betrug möglich und jeder sollte sein Hirn einschalten und nicht erhoffen, dass von diesen Leuten Insider Tipps ausgehen. und erst recht nicht in irgendwelchen privaten Gruppen. Bei sowas fällt mir als erstes immer gleich "Gier frisst Hirn" ein.

Selber hatte ich in den vergangenen Wochen zweimal Nachrichten über Whatsapp, "Komm in unsere Gruppe ...", dass war mir aber sofort suspekt und direkt gelöscht.

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mmusterm

@west263: Danke für's Teilen. Was ich mich frage: Wie können die Scammer mit so hoher Sicherheit zuerst mit Hilfe der späteren Opfer die Aktie (hier: OrangeKloud) "pumpen" und dann dann zu einem von ihnen bestimmten Zeitpunkt "dumpen"? 

Um vor dem Pump die Aktie billig zu kaufen, geht der Scammer mit seinem Kapital ins Risiko. Vor dem Dump muss er für seine Aktien (großen Mengen) Käufer finden. 

Oder wenn er es über Optionen macht, braucht er Gegenparts (Banken?), die das Risiko mittragen?

Lässt sich das alles mit so hoher Wahrscheinlichkeit vorplanen, dass sich der gesamte Aufwand (Opfer gewinnen, Werbung schalten, Fragen beantworten etc.) lohnt?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich nehme an, dass es in der Branche Erfahrungsberichte gibt? Sicherlich machen sie zuerst ihre Hausaufgaben und wählen geeignete Unternehmen aus. Am Anfang testen sie vermutlich, bei welchen Unternehmen es sich lohnt, weiterzumachen. Eine Möglichkeit sind Testkäufe - so wie es Jesse Livermore es schon vor 100 Jahren gemacht und beschrieben hat. Bei den Unternehmen, bei denen die Testkäufe erfolgreich verlaufen, machen sie weiter...

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mmusterm

@stagflationhttps://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Lauriston_Livermore

Zitat:

"Er wählte eine bestimmte Aktie oder einen Artikel, um ihn zu kaufen oder zu „shorten“, abhängig von seinem Preis und Umsatz. Dann setzte er relativ kleine Startpositionen. Wenn sie ihm Gewinn brachten, erhöhte er seinen Anteil – sonst verkaufte er sie. Diese Technik führte zu großen Gewinnen und kleinen Verlusten."

 

Dieses Konzept ist mir aber zu allgemein/unterkomplex, so dass es sich mit "hoher Wahrscheinlichkeit" erfolgreich in den Scams umsetzen lässt.

 

Oder liegt es simpel an der niedrigen Marktkapitalisierung von OrangeKloud, dass sich der Aktienkurs mit "Geld" in jede beliebige Richtung treiben lässt?

Marktkapitalisierung 5,68 Mio. EUR

Anzahl Aktien 8,39 Mio. Stk.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Klar, Pump und Dump funktioniert nur bei kleinen Firmen. Bei Microsoft? Die FED oder die EZB können da etwas ausrichten, ansonsten dürfte kaum jemand eine Chance haben.

 

Livermore hatte übrigens verschiedenen Strategien.

 

Wenn er selbst spekuliert hat, hat er viel mit Testkäufen gearbeitet. Aber mehr, um herauszufinden, welche anderen Marktteilnehmer aktiv sind und welche Ziele diese verfolgen. Das würde auch ein Scammer machen, bevor er einsteigt: er würde sicherstellen, dass er die Preise stark erhöhen kann - und dass da nicht ein dicker Fisch sitzt, der gerade ein größeres Aktienpaket verkaufen will.

 

In anderen Fällen hat Livermore Aufträge von Aktionären bekommen, die ein größeres Aktienpaket verkaufen wollten. Wenn die ihr Aktienpaket einfach an die Börse gebracht hätten, wäre der Kurs eingebrochen und sie hätten nur einen Bruchteil des aktuellen Buchwertes erzielt. Also ging es darum, Nachfrage zu schaffen, damit der Markt das Aktienpaket auch zu einem akzeptablem Preis aufnimmt. Livermore hat durch Käufe und Verkäufe zuerst das Handelsvolumen erhöht (was erfahrungsgemäß Kaufwillige anlockt) und danach die Kurse etwas in die Höhe getrieben (was noch mehr Kaufwillige anlockt). Danach konnte er das größere Aktienpaket verkaufen.

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PapaPecunia

Ich bin immer wieder irritiert, dass bestimmte Sachen im Jahr 2025 immer noch wunderbar funktionieren.

 

Ich bin ja selber gerne im Bereich Small und Micro Caps unterwegs und da muss man sich halt bewusst sein, dass potentiell hinter jedem Beitrag über so ein Unternehmen ein pump-Versuch stehen könnte. 
Ja, auch bei einem Forenbeitrag.

Subjektiv habe ich aber den Eindruck, dass sich diese Szene mehr in Richtung altcoins verschiebt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
  Am 27.7.2025 um 16:13 von PapaPecunia:

Ich bin ja selber gerne im Bereich Small und Micro Caps unterwegs und da muss man sich halt bewusst sein, dass potentiell hinter jedem Beitrag über so ein Unternehmen ein pump-Versuch stehen könnte.

 

Diese Pump-Versuche müssen nicht unbedingt von Scammern kommen. Wir Kleinaktionäre sind gewohnt, Aktien beliebig an der Börse kaufen und verkaufen zu können - und dass unsere Käufe und Verkäufe keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf den Kurs haben.

 

Bei vielen der kleineren Unternehmen gibt es aber Besitzer von größeren Aktienpaketen. Gründer, Alteigentümer, Wagniskapitalgeber, usw. Die können Ihr Aktienpaket nicht einfach so verkaufen, weil dann der Kurs zusammenbrechen würde. Wenn die verkaufen wollen, müssen sie anders vorgehen. Sie können beispielsweise versuchen, einen Käufer für ihr Aktienpaket außerhalb der Börse finden. Oder sie beauftragen eine Bank mit dem Verkauf. Oder, wenn sie doch an der Börse verkaufen wollen, müssen sie behutsam vorgehen: über einen längeren Zeitraum verkaufen und evtl. Maßnahmen zur Kurspflege treffen. Dann ergibt sich das "pump" von ganz alleine...

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mmusterm
· bearbeitet von mmusterm
  Am 27.7.2025 um 16:25 von stagflation:

 

...Wir Kleinaktionäre sind gewohnt, Aktien beliebig an der Börse kaufen und verkaufen zu können - und dass unsere Käufe und Verkäufe keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf den Kurs haben...

Exakt diese Vorstellung hatte ich bisher, wenn ich Aktien kaufe oder verkaufe. Deshalb war ich ja so überrascht, dass einzelne Käufer (=spätere Opfer) aus einer Whatsapp-Scam-Gruppe den Kurs so pumpen können, dass der Scammer danach den Aktiengewinn leicht abgreifen kann.

Ganz andere Frage: Wann wird eigentlich "Pumpen" zum "Scammen".

 

Ich kann doch guten Gewissens von einer Micro-Cap-Aktie überzeugt sein, diese Überzeugung jedem erzählen, der es hören will oder nicht, mich in allerlei sozialen Medien dazu "rumtreiben".  Wo beginnt denn da die "Strafbarkeit"? Kaufen tut das "Opfer" ja immer noch aus freien Stücken?!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
  Am 27.7.2025 um 17:34 von mmusterm:

Ganz andere Frage: Wann wird eigentlich "Pumpen" zum "Scammen".

 

Ich kann doch guten Gewissens von einer Micro-Cap-Aktie überzeugt sein, diese Überzeugung jedem erzählen, der es hören will oder nicht, mich in allerlei sozialen Medien dazu "rumtreiben".  Wo beginnt denn da die "Strafbarkeit"? Kaufen tut das "Opfer" ja immer noch aus freien Stücken?!

 

Das ist eine interessante Frage. §263 StGB schreibt dazu:

  Zitat

Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Das hört sich logisch und nachvollziehbar an. Aber wenn man darüber nachdenkt, merkt man, dass das Thema schwierig ist und es einen großen Graubereich gibt. Außerdem stellt sich die Frage, ob und wie man einen Betrug beweisen kann.

 

Eine weitere interessante Frage ist, was "Scam" bedeutet. Die deutsche Wikipedia schreibt (Quelle):

  Zitat

Unter dem englischen Begriff Scam versteht man jede Art des Betrugs (nicht nur im juristischen Sinn), insbesondere Internetbetrug.

 

In den englischen Wikipedia steht es etwas anders (Quelle):

  Zitat

A scam, or a confidence trick, is an attempt to defraud a person or group after first gaining their trust.

Hier ist "Vertrauen erlangen" (und missbrauchen) ein wesentlicher Teil der Definition.

 

Einige Webseiten beschreiben den Unterschied zwischen fraud und scam folgendermaßen (Quelle):

  Zitat

But one key factor makes a scam different from fraud: with a scam, the victim is aware and involved, actually providing authorization for a payment or other financial transaction to go through, or willingly surrendering his or her personal or financial information to the criminal.

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chirlu
  Am 29.7.2025 um 00:36 von stagflation:

§263 BGB StGB

 

Kleine Korrektur. ^_^

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mmusterm
  Am 29.7.2025 um 00:36 von stagflation:

Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen

@stagflation: Du führst meine Gedanken folgerichtig fort ;-)

Lassen wir mal "falsche Tatsachen (1)" oder "Unterdrückung wahrer Tatsachen (2)" weg. Das lässt sich sicherlich leichter beweisen.

 

Beispiel zu (1): Meine Behauptung: "Unternehmen X hat einen Großauftrag über 100 Mio. bekommen" --> Gibt es den Auftrag gar nicht, ist das natürlich eine falsche Tatsache.

Beispiel zu (2): Meine Behauptung: "Unternehmen X hat einen Großauftrag über 100 Mio. bekommen". --> Wurde dieser erteilte Großauftrag im Nachgang annulliert/gekündigt, unterdrücke ich natürlich eine wahre Tatsache.

Jetzt zum Graubereich:
(3) Entstellung wahrer Tatsachen:
Meine Behauptungen:

"Unternehmen X arbeitet an einer revolutionären Erfindung".

"Unternehmen X ist im Begriff, einen neuen Großabnehmer zu gewinnen".
"Unternehmen X wird mit seinem Produkt, vom Sondervermögen Y profitieren".

Solche Behauptungen können alle mehr oder weniger tendenziös "entstellt" sein. Wie soll man das beweisen?

Hier würden mich tatsächlich ergangene Urteile interessieren.

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
  Am 29.7.2025 um 07:19 von mmusterm:

Das lässt sich sicherlich leichter beweisen.

 

Die Schwierigkeit bei Betrug ist vor allem der Nachweis der Absicht (enger als Vorsatz), und bei Börsengeschäften ist zusätzlich die Sache mit dem rechtswidrigen Vermögensvorteil und der Vermögensschädigung auch problematisch. Speziell für Marktmanipulationen im Börsenumfeld gibt es aber noch Nebenstrafrecht, hier § 119 Abs. 1 WpHG in Verbindung mit § 120 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 15 WpHG und weiter in Verbindung mit Artikel 15 in Verbindung mit Artikel 12 der Marktmissbrauchsverordnung. Da sind die Anforderungen geringer; und wenn kein Vorsatz vorliegt, kann es statt einer Straftat immer noch eine Ordnungswidrigkeit sein, die mit einer hohen Geldbuße geahndet werden kann.

 

Aus dem erwähnten Artikel 12:

  Zitat

(1) Für die Zwecke dieser Verordnung umfasst der Begriff „Marktmanipulation“ folgende Handlungen: (…)

c) Verbreitung von Informationen über die Medien einschließlich des Internets oder auf anderem Wege, die falsche oder irreführende Signale hinsichtlich des Angebots oder des Kurses eines Finanzinstruments, eines damit verbundenen Waren-Spot-Kontrakts oder eines auf Emissionszertifikaten beruhenden Auktionsobjekts oder der Nachfrage danach geben oder bei denen dies wahrscheinlich ist oder ein anormales oder künstliches Kursniveau eines oder mehrerer Finanzinstrumente, eines damit verbundenen Waren-Spot-Kontrakts oder eines auf Emissionszertifikaten beruhenden Auktionsobjekts herbeiführen oder bei denen dies wahrscheinlich ist, einschließlich der Verbreitung von Gerüchten, wenn die Person, die diese Informationen verbreitet hat, wusste oder hätte wissen müssen, dass sie falsch oder irreführend waren;

(…)

 

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mmusterm
  Am 29.7.2025 um 10:33 von chirlu:

falsche oder irreführende Signale

 

  Am 29.7.2025 um 10:33 von chirlu:

Verbreitung von Gerüchten, wenn die Person, die diese Informationen verbreitet hat, wusste oder hätte wissen müssen, dass sie falsch oder irreführend waren;

 

  Am 29.7.2025 um 10:33 von chirlu:

anormales oder künstliches Kursniveau

@chirlu:
Meine Beispiele von oben:

"Unternehmen X arbeitet an einer revolutionären Erfindung".

"Unternehmen X ist im Begriff, einen neuen Großabnehmer zu gewinnen".
"Unternehmen X wird mit seinem Produkt vom Sondervermögen Y profitieren".
 

sind mit den von Dir zitierten Gesetzen/Verordnungen wahrscheinlich leichter zu ahnden.

Dass ein Opfer/"Betrogener" nach einer solchen Ahndung an sein verlorenes Geld kommt, ist damit vermutlich nicht gegeben. Ich frage mich halt, ob die Geschädigten aus #4777 sich "irgendwie" an den Tätern schadlos halten können?

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