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sonba

Währungsabsicherung für globale Langfristdepots (ETFs)

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sonba

Hallo miteinander,

 

wie viele von euch habe auch ich noch ein Langfristportfolio (Haltezeit >20 Jahre) zu 2008er Steuerregeln. Im Großen und ganzen ist es sehr ähnlich zu den globalen BIP gewichteten Portfolios wie von supertobs oder el galleta vorgestellt (d.h. 100% Aktienquote).

Gerade meine USA Anteile haben aufgrund der USD Schwankungen massiv an Wert verloren. Von daher frage ich mich gerade, ob es nicht Sinn macht, ein fx hedging durchzuführen. Da in dem Portfolio natürlich sehr viele Währungen vertreten sind würde ich nicht alles hedgen. Aber es gibt ja einige große Blöcke (bei mir bspw. USD oder YEN), die man durchaus hedgen kann. Da ich vor habe, das ganze 20 Jahre zu halten, würde hedging natürlich einige Kosten verursachen. Andererseits vermeide ich damit, dass ein größerer Teil meines Portfolios sich nicht analog zu der Aktienentwicklung in dem jeweiligen Land verhält. Von daher interessiert mich einmal, wie ihr das seht. Hedged ihr Teile eures Währungsrisikos oder lasst ihr das mitschwingen?

 

Danke im Voraus für Eure Antworten :)

 

Viele Grüße,

 

sonba

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etherial

Ein Währungshedge bedeutet dass man sämtliche Währungsschwankungen nicht mitnimmt - auch gute Schwankungen. Eigentlich ist es eine Spekulation auf einen immer schwächer werdenden Dollar.

 

Das einzige nichtspekulative Instrument gegen Währungsverluste ist Diversifikation über Währungen. Das ist aber viel zu teuer für einen Privatinvestor.

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Omoikane

Außerdem wäre der Hedge selbstverständlich nicht mehr steuerfrei. Währungsverluste, die du über diesen Hedge ausgleichst wären dann abgeltungssteuerpflichtig. Wenn du jedoch mit dem Hedge Verluste einfahren würdest, hättest du einen Verlust, der dir, falls du keine anderen abgeltungssteuerpflichtigen Gewinne hast, steuerlich nicht weiterhilft. Dazu kommen selbstverständlich immer noch die Kosten des Hedging selbst.

 

Wie man unschwer erkennt, hedge ich mich nicht gegen Währungsschwankungen.

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el galleta

Mir ist niemand bekannt, der privat eine Währungsabsicherung fährt, wenn man mal von gewissen Übergewichtungen absieht.

 

Damit dürfte sich aber für jeden das zusätzliche Ausstiegsproblem stellen: Beim Exit muss ich aufpassen, dass neben der Marktlage auch die Währungssituation günstig ist - oder einige Zeit vorher entsprechend beginnen umzuschichten. Doch letzteres verlagert das Problem nur nach vorn, da ich dann beim Umschichten auf eine positive Marktlage bei gleichzeitig guter Währungssituation angewiesen bin.

 

Richtig?

Lösungen (außer warten und hoffen)?

 

saludos,

el galleta

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odenter

Über 20 Jahre kann sich das ganze auch wieder ausgeglichen haben. Wenn die Währung schwächer ist, bekommst ja mehr Wertpapiere für Dein Geld. Wenn die Währung permanent fällt, und wenn das beim US$ so wäre, dann hätten wir ganz andere Probleme.

 

Ich hab mal irgendwo die Behauptung gelesen Währungsschwankungen gleichen sich immer aus, über einen größeren Zeitraum, weiss aber nicht mehr wo ich das genau her habe.

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relative
Ich hab mal irgendwo die Behauptung gelesen Währungsschwankungen gleichen sich immer aus, über einen größeren Zeitraum, weiss aber nicht mehr wo ich das genau her habe.

 

wahrscheinlich von der bank of england, die irgendwie den status der weltreservewährung vermisst.

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el galleta
Ich hab mal irgendwo die Behauptung gelesen Währungsschwankungen gleichen sich immer aus, über einen größeren Zeitraum, weiss aber nicht mehr wo ich das genau her habe.

Vom Maestro? ;)

 

Auf lange Sicht (mehr als fünf Jahre) liegt der saldierte Effekt aus allen Wechselkursveränderungen in einem gut diversifizierten Portfolio, das mehrere Fremdwährungen enthält, aller Wahrscheinlichkeit nach in der Nähe von null und ist - noch wichtiger - nicht prognostizierbar.

 

saludos,

el galleta

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Laser12

Moin,

 

der USD verliert langfristig jährlich ca. 1% gegenüber EUR bzw. DEM.

 

Eine Währungsabsicherung kostet in der Größenordnung von 5% jährlich.

 

Viele orientieren sich bei der regionalen Aufteilung am MSCI World Index. Der hat einen USA-Anteil von 47%. So richtig diversifierziert ist das dann nicht. Ich habe ca. 21% US-Anteil und fühle mich damit ganz wohl. Eine Absicherung nehme ich nicht vor, obwohl ich davon ausgehe, dass der USD langfristig gegen EUR und Asiatischen Währungen verliert.

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Skeptiker

Ich behaupte dann mal, dass in US-Dollar notierte Aktien im Schnitt auch 1% besser abschneiden als Euro-Aktien.

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sonba

Moin Laser, moni Skeptiker,

 

wie würdest du denn Währungen hedgen, wenn du 5% zahlst? Also wenn ich mir die USD/EUR b/o spreads anschaue sind die deutlich unter einem Prozent. Hab was von ca. 40 Basispunkten im Kopf. (Wobei das zugegebenermaßen unsere Firmeninternernen Kurse sind *g*).

Worst case wäre halt USD vor 9 Jahren gekauft - jetzt -50% nur wegen fx Schwankungen. (>1% p.a. aber auch der worst case)

 

Die Logik, warum eine Aktie um 1% besser werden sollte, wenn fx um 1% schlechter wird erschließt sich mir allerdings nicht. Wenn es eine reine Exportindustrie ist - ok. Aber wie man am Beispiel UK sieht, ist (zumindest kurzfristig) die Korrelation nciht so gut. UK ist m.E. schlimmer abgeschmiert als Rest EU - GBP ist aber auch am All Time Low.

 

Cheers,

 

sonba

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Skeptiker

Hedgen macht sinn, wenn man langfristige Liefer- und Kreditvertraege hat, um Planungssicherheit zu haben.

 

Bei Geldanlage versuche ich so wenig wie moeglich Gebuehren zu zahlen und die Banken moeglichst wenig verdienen zu lassen. Was dann an Gewinnen und Verlusten kommt, das mag kommen. Und vielleicht auch wieder gehen.

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Skeptiker

Grosse Unternehmen sind eh weltweit taetig. Und wenn Waehrungen sich unterschiedlich entwickeln, spiegelt sich das auch irgendwie im Binnenverhaeltnis, also der Inflation wieder. Und dann werden sich auch Loehne, Preise und Gewinne entsprechend verhalten.

 

Das ist jetzt etwas naiv, starke und schwache Waehrungen koennen auch starke und schwache Volkswirtschaften mit starker oder schwacher Produktivitaet bzw Produktivitaetswachstum wiederspiegeln. Aber wer weiss denn schon, ob die Amerikaner in ihrer Produktivitaet so stark nachlassen? Und dass es noch nicht eingepreist ist? Ich nicht, und daher wette ich in keine Richtung, insbesondere, wenn die Wette dabei noch Geld kostet. Die Bank gewinnt immer, ob es Pferdewetten, Roulette oder Hedgen ist.

 

(Zu "Bank gewinnt immer" - zumindes frueher war das mal so ....)

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relative
· bearbeitet von relative

währungssicherung ist m.E. keine wette.

 

du willst irgendeinen vermögenswert kaufen, dann stellt sich immer die frage WOFÜR du ihn kaufst.

verkaufst du dein haus und kaufst damit aktien, verkaufst du euro und kaufst damit aktien, oder verkaufst du dollar und kaufst damit aktien.

 

das ist keine frage, der du mit "ich wette generell nicht" ausweichen kannst. du beantwortest die frage für dich eben immer mit euro, weil du zufällig hier wohnst.

 

aber um auf die überschrift des threads zurückzukommen:

bei einem globalen depot würde ich zuerst immer versuchen, das depot so zu gewichten dass auch die währungen zu meinen markterwartungen passen, bevor man mit fremdwährungskrediten oder anlagen (oder equivalentes) was ausgleicht.

ein wechselkurs verändert sich langfristig ja nicht grundlos. in einen breiten index einer bestimmten volkswirtschaft zu investieren, während ich damit rechne dass der außenwert dieser volkswirtschaft abnimmt (->währung) macht nicht wirklich sinn.

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Skeptiker

Es kann sehr wohl Sinn machen. Nehmen wir an, die Zentralbank in den USA wird etwa 1 % Prozent mehr Inflation zulassen als im Euroland. Wenn es keine anderen Gruende fuer Waehrungsschwankungen gaebe (Gedankenspiel), muesste sich damit der Wechselkurs jaehrlich um 1 Prozent veraendern. Aber auch der Wert von Gold, Immobilien, Aktien veraendert sich in US-Dollar um 1 % anders. Und damit wuerden sich US-Aktien in Euro gerechnet genauso veraendern wie Euro-Aktien.

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odenter
Vom Maestro? ;)

Mindestens dort habe ich es ganz sicher gelesen. :)

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Moneycruncher
Das einzige nichtspekulative Instrument gegen Währungsverluste ist Diversifikation über Währungen. Das ist aber viel zu teuer für einen Privatinvestor.

 

Gibt es nicht diese Währungsfonds oder wie die Dinger heißen, DWS Go oder so? Ist allerdings doch ziemlich umstritten, ob das eine eigene Asset-Klasse ist. Wenn man eh schon ein international diversifiziertes Depot hat, ist damit ja auch automatisch eine Währungsdiversifikation gegeben.

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