H.B. September 2, 2008 ich kenne mich mit Devisen nicht gut aus. Aber beim USD habe ich den Eindruck, dass da gerade mächtig geschoben wird. Bernanke & Friends haben offenbar beschlossen, dass der Dollar zu steigen und das Öl zu fallen hat. Und ihr Wille geschehe. Ich denke, wirklich verstehen kann man die Devisenmärkte wirklich nicht. Im Augenblick wird meines Erachtens ein Aspekt völlig unter den Tisch gekehrt: Die aktuelle USD-Stärke ist möglicherweise nichts weiter, als ein "Home-Run" der USD-Investoren. Auffällig ist z.b. die bemerkenswerte Schwäche der asiatischen Aktienmärkte: Thailand im Ausnahmezustand, Japan mit einem ausgewachsenen Machtvakuum des politischen Systems und Süd-Korea im freien ökonomischen Fall. Malaysia notiert auf einem Mehrjahrestief und China bemüht sich (erfolglos) um einen planmäßigen Anschub der Aktienmärkte. Ist vor diesem Hintergrund ein Abzug der US-Investments aus dieser Region nicht folgerichtig? Dies erklärt die Stärkung der USD vor der Börseneröffnung in Europa. Heute hat sich der USD aber auch während des Börsenhandels hier in Europa weiter aufgewertet. Gleichzeitig sind die Aktienmärkte sehr fest - es fliessen also Mittel in die europäischen Aktienmärkte. Zumindest für den heutigen Tag kann man eine Umschichtung aus Renten als Kapitalquelle für die Aktienmärkte ausmachen. Folglich müssen hinter dieser Bewegung andere Faktoren stecken. Schaut man sich die noch verbleibenen potenziellen Einflußgrößen an, bleibt der Blick schnell bei der EZB hängen. Offenbar "spielen" die Marktteilnehmer die Zinssenkungs-Karte. Sollte sich nämlich die Zinsdifferenz zwischen dem Euro- und dem Dollarraum einengen, verringert dies die Attraktivität des Euros. Damit sind automatisch USD-Engagements attraktiver. Das wäre zumindest eine aus meiner Sicht schlüssige Interpretation der aktuellen Ereignisse an den Devisenmärkten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 3, 2008 In der FTD stand gestern ein interessanter Kommentar zu diesem Thema: Blaues Wunder mit dem Greenback Melvyn Krauss 02.09.2008 Die Rally des Dollar wird allen Unkenrufen zum Trotz weitergehen. Denn die US-Wirtschaft leidet inzwischen weniger als die Euro-Zone Im vergangenen Monat ist der US-Dollar wieder erstarkt, vor allem gegenüber dem Euro: Der Wertzugewinn betrug rund zehn Prozent. Ist das der Beginn eines neuen Trends oder einfach nur die kurze Erholung eines Bärenmarkts, weil der Dollar überverkauft war? Niemand weiß das so genau. Es gibt aber überzeugende Argumente dafür, dass die Dollar-Rally weitergeht. Das Wichtigste ist, dass sie auf den Eckdaten aufbaut. Bis vor Kurzem galt an den Märkten, dass sich die US-Wirtschaft im Vergleich zum Rest der Welt abkühlt. Daher fiel der Dollar; gleichzeitig stiegen die Rohstoffpreise, da man weithin überzeugt war, das weltweite Wachstum sei ungeachtet der US-Schwäche stark. Vor ungefähr einem Monat hat sich dieser Grundsatz umgekehrt: Aus der globalen Stärke wurde eine globale Schwäche. Verantwortlich dafür waren erhebliche Verschiebungen bei den Fundamentaldaten in der Euro-Zone, Japan und Großbritannien. Die Daten zeigten, dass sich diese Volkswirtschaften abkühlten. So schrumpfte die Wirtschaft der Euro-Zone im zweiten Quartal um 0,2 Prozent, die Japans um 0,6 Prozent. Die US-Wirtschaft entwickelte sich dagegen moderat positiv. Folglich büßten der Euro, der Yen und das Pfund gegenüber dem Dollar an Wert ein. Mancherorts wird argumentiert, die Rally des Dollar könne nicht weitergehen, da die amerikanische Wirtschaft schwächelt. Das klingt auf den ersten Blick plausibel. Doch es kommt nicht auf die absoluten Wachstumsraten an, sondern auf die relativen. Und die Veränderungen dort sprachen zuletzt eindeutig für die USA und den Dollar. Tatsächlich dürfte diese für die Vereinigten Staaten vorteilhafte Differenz beim Wachstum aufgrund des jüngsten Rückgangs bei den Rohölpreisen in den kommenden Monaten noch größer werden. Zwischen dem Anstieg des Dollar und dem Rückgang der Ölpreise besteht natürlich ein Zusammenhang. Da jetzt vorherrschend von einer weltweiten Schwäche der Wirtschaft die Rede ist, sinkt die Nachfrage nach Rohstoffen. Die Folge: Deren Preise fallen, und der Dollar gewinnt an Wert. Das hilft den USA eher als der Euro-Zone egal, ob der Durst nach Öl in den USA stärker ist als in Europa oder nicht. Denn der Preis für Öl wird in Dollar berechnet. Steigt nun der Dollar (sinkt also der Euro) und fällt zugleich der Preis für Öl, ist die Ersparnis in den USA größer als in Europa. Folglich ist mit jedem Rückgang der Rohölpreise an den Weltmärkten die stimulierende Wirkung für die US-Wirtschaft größer als im Euro-Raum. Aktuell bedeutet das, dass die USA ihren heutigen Vorsprung morgen weiter ausbauen dürften vorausgesetzt, es entsteht kein Engpass beim Angebot. Denn der würde den Ölpreis steigen lassen und das Wachstum in den USA überproportional gefährden. Enorme Anpassung in Amerika Einige Beobachter stehen der Dollar-Rally auch misstrauisch gegenüber, weil noch globale Ungleichgewichte bestehen. Das stimmt zwar, doch sollte dieses Argument nicht überbewertet werden. Jüngst haben die Vereinigten Staaten ihre Handelsbilanz deutlich verbessert: Beispielsweise fiel im Juni das inflationsbereinigte Außenhandelsdefizit um 10,3 Prozent auf das niedrigste Niveau seit fast sieben Jahren. Die realen Exporte stiegen um vier Prozent, die realen Importe schrumpften um 0,6 Prozent. Das ist eine enorme Anpassung und diese schlägt sich erst langsam in den Wirtschaftsdaten nieder. Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigen die Junizahlen dagegen, dass die Importe der Euro-Zone doppelt so schnell gestiegen sind wie die Exporte. Mit 3 Mrd. Euro war das Defizit das höchste seit August 2004 und dreimal so hoch wie der Fehlbetrag im Mai. Ein Großteil dessen ist der Schwäche des Dollar und dem starken Euro zuzuschreiben. Zwar wird die Dollar-Rally nicht endlos weitergehen (welche Rally tut das schon?), doch die jüngste Bewegung hin zu einem weltweiten Gleichgewicht deutet klar an, dass es sich dabei um mehr als um ein paar goldene Sommertage handelte. Die Ausdauer des Greenback wird die Dollar-Bären überraschen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse September 3, 2008 danke für deine informativen posts, ficoach hab den trade gott sei dank gestern abend noch mit minigewinn aufgelöst 1,4485->1,4518...jetz greift er sich grad die 1,44...damit sinds 10% seit dem hoch. und das in weniger als 2 monaten. puuuh. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nimbus September 3, 2008 das ist echt krass. die frage ist natürlich, wie stark ist die spekulation von steigenden US zinsen und fallenden eurozinsen schon enthalten? denn da ist ja noch einiges an potenzial.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Future September 4, 2008 EUR müsste heute imho deutlich aufwerten. Trichet wird sich weiter gegen Zinssekung aussprechen, und das Beige Book gestern von der FED hat auch nichts positives für die US-Wirtschaft prognostiziert. Ich finde, dass wird dem EUR Rückendeckung geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 5, 2008 HalloAlleZusammen, ich stelle hier eine Chart-Trilogie rein, aus der ich eine Bestätigung meiner These ableite, dass die USD-Stärke mit einem Abzug von Mittel aus den Aktienmärkten und einem "zurückholen" von Auslandsgeldern nach den USA zusammenhängt: Es handelt sich um die Stundencharts des Währungspaares EUR/USD, des Nasdaq-Futures und des Dax-Futures. Seit dem 28.08 fallen sowohl die Nasdaq als auch die Währungskorrelation. Seit Anfang September ist der gleiche Effekt auch beim DAX erkennbar. Und in diesem Zuge hat sich der Verfall des Euro nochmals verstärkt. "Am I right" , oder bilde ich mir da was ein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston September 5, 2008 · bearbeitet September 5, 2008 von zz-80 Die These mit der USD Repatriierung - aufgrund von starken Währungsgewinnen der US Amerikaner und den gestiegenen Risiken/aufgeblasenen Bewerteungen, v.a. der EMs - hatte ich ja schon vor ein paar Monaten aufgestellt, sehe das daher genauso wie du. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IefTina September 6, 2008 Es handelt sich um die Stundencharts des Währungspaares EUR/USD, des Nasdaq-Futures und des Dax-Futures. Seit dem 28.08 fallen sowohl die Nasdaq als auch die Währungskorrelation. Seit Anfang September ist der gleiche Effekt auch beim DAX erkennbar. Und in diesem Zuge hat sich der Verfall des Euro nochmals verstärkt. "Am I right" , oder bilde ich mir da was ein? Die Theorie finde ich gut - fällt auch in die Kategorie Psychologie, denn in Krisen wird angeblich erst mal das ferne Investment beendet - die eigene Haustür ist schliesslich näher. Ich kriege jedoch aus deinen Charts den Schluss von den Futures auf Kapitalabzug nicht hin ... kannst du hier etwas weiter ausholen? Sollten hier nicht andere Statistiken zur Bewertung herangezogen werden - Kapitalflüsse. Ich kenne aber leider keine brauchbaren Infos/Statistiken dazu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 6, 2008 Ja - du hast ja so recht. Ideal wären die Kapitalflußstatistiken. Aber das ist nun einmal die Krux: Statistiken kann ich erst erstellen, nachdem ein Ereignis statt gefunden hat. Vorher muss man sich (leider) mit Indizien herumschlagen. Was ich bemerkenswert finde ist die Tatsache, dass sich in Kommentaren immer über die Auswirkungen des aktuellen Regime-Wechsels ausgelassen wird. Da höre ich dann: Ein 4-jähriger Währungstrend ist beendet und das bedeutet Perspektiven für die Exportindustrie und gleichzeitig einen Import von Inflation, usw. Bei den Ursachen hierfür kommt die lakonische Auskunft: In den USA ist die Krise wohl vorbei, während sie im Rest der Welt gerade anfängt, s.z.b. der obige Kommentar von Melvyn Krauss. Meine Vermutung ist, dass im Hintergrund andere Dinge ablaufen: 1. Die scharfe globale USD-Aufwertung war ein Signal für das "smart-Money", "overseas-Investments" glattzustellen. Dies erklärt die Aktienmarktentwicklung speziell in Asien. 2. In der Eurozone wurde dieser Prozess zunächst durch Erleichterungsinvestments lokaler Marktteilnehmer überlagert, da sich scheinbar parallel auch die Rohstoffnotierungen normalisierten. 3. In der vergangenen Woche kam dieser Prozess in der Eurozone zum Erliegen und das Kapital floss aus den Aktienmärkten zum einen in die Rentenmärkte und zum anderen in die USA zurück. Dies wird noch deutlicher, wenn man die obigen Charts bis Freitag-Abend verlängert. 4. Möglicherweise wurde diese Tendenz durch die Zwangs-Liquidierung großer Hedge-Fonds-Positionen katalysiert; möglicherweise wurde aber auch aus Europa in größerem Stil "smart Money" abgezogen. 5. Für letzteres spricht die Tatsache, dass fallende Rohstoffpreise weder für Fantasie bei energieintensiven Branchen sorgt noch das die fallende EU-Einheitswährung Investitionen in exportlastige Branchen induziert. Die Wahrheit werden wir, wie immer, erst mit einer so großen Verzögerung erfahren, dass die Information dann nur noch von akademischen Interesse ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
obalaa September 7, 2008 Euro geht gerade durch die Decke! Das wird en heißer Tanz morgen.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway September 7, 2008 HalloAlleZusammen, ich stelle hier eine Chart-Trilogie rein, aus der ich eine Bestätigung meiner These ableite, dass die USD-Stärke mit einem Abzug von Mittel aus den Aktienmärkten und einem "zurückholen" von Auslandsgeldern nach den USA zusammenhängt: Es handelt sich um die Stundencharts des Währungspaares EUR/USD, des Nasdaq-Futures und des Dax-Futures. Seit dem 28.08 fallen sowohl die Nasdaq als auch die Währungskorrelation. Seit Anfang September ist der gleiche Effekt auch beim DAX erkennbar. Und in diesem Zuge hat sich der Verfall des Euro nochmals verstärkt. "Am I right" , oder bilde ich mir da was ein? Hi ficoach, ich denke das hat nichts mit Charttechnik zu tun, sondern eher mit sehr schwachen Daten aus der EU. Die Entwicklung der USD/EUR geht im Grunde mit diesen Nachrichten einher. (Hohe Inflation, Einkaufsmagerindex, Wirbelstürme bleiben aus, etc.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel September 7, 2008 Ich denke das nie etwas mit Charttechnik zu tun . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway September 7, 2008 Ich denke das nie etwas mit Charttechnik zu tun . Ich habs ja nur höflich ausgedrückt :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IefTina September 7, 2008 ficoach hat die charts lediglich als Bestätigung seiner These gebracht - zumindest habe ich ihn so verstanden. Die Theorie kann ich nicht nachvollziehen - was nicht bedeutet, das ich sie nicht gut finde. Solche Theorien sind für meinen Geschmack die Königklasse des Investments ala Soros - deshalb Respekt! Ich möchte nochmal zurück zu Kapitalstromstatistiken. Wie ficoach richtig sagt, sind das Rückspiegel-Statistiken. Das wäre für mich jedoch zur Trenderkennung ausreichend. Ich kenne dazu keine gut aufbereitete Seite/Quelle. Wenn hier jemand fündig wurde, wäre das gut - Foreign Direct Investments (zu/abflüsse), Anlegerstatistiken (Fonds, Aktien). Ich denke die Daten sind public domain über Anlegerverbände, Börsen, Zentralbanken ... aber zusammengefasst, gesammelt kenne ich das nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 9, 2008 Ich möchte nochmal zurück zu Kapitalstromstatistiken. Wie ficoach richtig sagt, sind das Rückspiegel-Statistiken.Das wäre für mich jedoch zur Trenderkennung ausreichend. Ich kenne dazu keine gut aufbereitete Seite/Quelle. Wenn hier jemand fündig wurde, wäre das gut - Foreign Direct Investments (zu/abflüsse), Anlegerstatistiken (Fonds, Aktien). Ich denke die Daten sind public domain über Anlegerverbände, Börsen, Zentralbanken ... aber zusammengefasst, gesammelt kenne ich das nicht. Wenn jemand zufällig einen Bloomberg in Schreibtischreichweite hat, könnte er ja mal kurz reinschauen.... Ich glaube, hierfür muss man sich schon eines gut gepflegten Datenservice bedienen. (Leider trägt sich das bei mir noch nicht...) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Larry.Livingston September 9, 2008 · bearbeitet September 9, 2008 von zz-80 Wenn jemand zufällig einen Bloomberg in Schreibtischreichweite hat, könnte er ja mal kurz reinschauen.... edit: hab mal kurz rumgesucht: Erste Seite leider nicht unbedingt aktuell... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
culo September 9, 2008 der dollar ist ein weötwährung und der kurs wird deshalb von vielen variablen beeinflusst. momentan wird der kurs von der spekulation getrieben, das die usa sich weiter verschulden muss und die zinsen in usa wieder steigen werden. das wiederum erzeugt mehr nachfrage nach dem dollar. im prinzip ist auch der kurs ein preis, der von angebot und nachfrage bestimmt wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 September 9, 2008 Liefert zwar nicht exakt die gewünschten Daten, aber die Bundesbank veröffentlicht einige Zeitreihen, die ggfs. Hinweise geben könnten: (natürlich nur Deutschland und nicht differenziert nach Währungsräumen) Nettoerwerb deutscher Aktien durch Ausländer http://www.bundesbank.de/statistik/statist...w&tr=WX4212 dito Renten http://www.bundesbank.de/statistik/statist...w&tr=WU4004 dito Investmentzertifikate http://www.bundesbank.de/statistik/statist...w&tr=WX4225 Außerdem gibt es noch jede Menge Statistiken/Zeitreihen außenwirtschaftlicher Art (auch nach Währungsräumen) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trias September 9, 2008 · bearbeitet September 9, 2008 von Trias Warum der Euro abwertet. Kennt ihr das auch? Man grübelt über etwas und die ganze Sache scheint allem zu widersprechen an was ihr vorher geglaubt habt und man versucht verzweifelt einen Sinn hinter der ganzen Sache zu finden - und dann fällt es einem wie schuppen von den Augen. Ein solcher Fall ist die jüngste Dollarstärke. Eigentlihc sprich sehr viel gegen den Dollar, Wirtschaftsdaten, Inflation, Gelddruckerei, Fannie&Freddie, viel Devisenreserven... eine solche Hausse sollte eigentlihc unvorstellbar sein. Was also ist verantwortlich für eine solche Abwertung des Euros? Meiner Meinung nach die Abwicklung der Carry-Trades, vorallem in den Währungspaaren AUD/JPY und NZD/JPY. Warum das Auswirkungen auf den Kurs von EUR/USD hat? Ich denke weil viel spekulatives Kapital vorallem aus Amerika kam und diese nun ihr Geld heimbringen und zB in Staatsanleihen (und damit ohne Kursrisiko) zu investieren. Die haben übrigens auch eine kleine Rallye hinter sich. Schaut euch mal die Charts an. Die Korrelation ist meiner Meinung nach erschreckend eindeutig. Sowohl kurz- und langfristig ist sie offensichtlich. In der Vergangenheit war das alllerdings meist nicht der Fall. Und was heißt das konkret? Nun die Aktienindices werden weiter unter Druck sein, so lange Carry-Trades abgewickelt werden, ebenso der Euro. Sollte sich AUD/JPY stabilisieren, wird der Euro vermutlich innerhalb kurzer Zeit wieder auf 1,60 sein. Daraus müsste sich eine hervorragende Möglichkeit zum Geldverdienen geben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 9, 2008 Ich denke du überschätzt die Wirkung der zwei Carry Währungen auf den USD. Gerade was das Volumen angeht ist das zuweing um eine solche Dollarstärke zu begründen. Auch wenn ich keine Antwort für dich hab, aber das (alleine) ist zu wenig. MXN ist die Hauptcarrywährung der Amis, die hat auch stark abgewertet. Und TRY die der Europäer. Bei den Türken hat sich gar nichts getan. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PrivatInvestor September 9, 2008 Ich bin der Meinung das auch das Psychologische ( positive Hoffnung ) der bevorstehen US Wahlen miteinbezogen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 10, 2008 Warum der Euro abwertet. Die Korrelation ist meiner Meinung nach erschreckend eindeutig. Sowohl kurz- und langfristig ist sie offensichtlich. In der Vergangenheit war das alllerdings meist nicht der Fall. Und was heißt das konkret? Nun die Aktienindices werden weiter unter Druck sein, so lange Carry-Trades abgewickelt werden, ebenso der Euro. Sollte sich AUD/JPY stabilisieren, wird der Euro vermutlich innerhalb kurzer Zeit wieder auf 1,60 sein. Daraus müsste sich eine hervorragende Möglichkeit zum Geldverdienen geben. Zunächst bin ich der Meinung, das auf kürzeren Zeiteinheiten, als 1 Tag die Veränderungen an den Währungsmärkten stochastisches Rauschen darstellen. Korrelationen auf diesen Zeitebenen gibt es genauso, wie sie bei der Analyse von synthetischen Rauschen auch auftreten. Ich habe ein paar grundlegende Anmerkungen zu deiner Analysemethode. Wenn ich aus dem Vergleich von Währungskorrelationen den Einfluß von Kapitalströmen extrahieren will, muss ich eigentlich Dreiecksbeziehungen AB|AC|BC anschauen. Wenn ich nur die Währungsverhältnisse benutze, fehlt der Bezugsrahmen. Und dann gibt es ein Komplexitätsproblem. Denn der Bezugsrahmen ist keine statische Größe sondern selbst wieder von der Bewegung des Gesamtsystems abhängig. Ohne Differenzialgleichungen geht also gar nichts. Komplexe Systeme, wie sie die Interpendenzen der Währungssysteme darstellen, bilden gern zufällige Strukturen aus, die durchaus langlebig sein können. (auch unsere Existenz ist vermutlich ein Ergebnis von zufälligen Energiefluktuationen, die den für uns beobachtbaren Urknall auslösten, und diese geibldete Struktur hält nun bereits einige Mrd. Jahre ) Eine Interpretation über die Hintergründe derartiger Strukturen führt in aller Regel ins Nirvana. Aus diesem Grund nutze ich grundsätzlich eine unabhängige Größe, quasi als Ankerpunkt. Wenn ich die Abhängigkeiten zwischen den Systemen sauber definieren kann, reduziert sich die Komplexität in diesem Teilsystem und es werden Aussagen möglich. Und genau darum geht es. Die Beziehungen zwischen den Marktsegmenten sind selbst einem steten Wandel unterworfen. Es kann also immer nur eine Momentaufnahme darstellen. Wenn es jedoch gelingt, den aktuellen Status einigermaßen fehlerfrei zu beschreiben, kann ich dies für Analysezwecke nutzen. Ob dies auch für eine Prognose eine geeignete Basis darstellt, muss dann noch gesondert geprüft werden. Ich habe hier bei vielen den Eindruck, dass der Analyse viel zu wenig Raum eingeräumt wird, schließlich will man ja schnell zu einer Aussage über den weiteren Verlauf gelangen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trias September 10, 2008 · bearbeitet September 10, 2008 von Trias Erst einmal: Danke für eure Antworten. @ficoach: Genau wie du gesagt hast, sind Währungssysteme sehr komplexe Systeme. Ich bewzweifle, dass man mit Differenzialrechnungen oder sonstwelchen Überlegeungen, die "mathematisch sauber" sind, eine zuverlässigere Aussage ziehen kann als das einfache Beobachten von Korrelationen. Ich habe meine Theorie heute überprüft und - kurzfristig gesehen - die gleiche Korrelation festgestellt, insbesondere bei "größeren" Spüngen, dh über 0,1 cent in wenigen Sekunden. Was dafür spräche, dass viel Geld transferiert wird. Und nochwas: m Prinzip sagen wir doch das gleiche aus (siehe dein Beitrag am Anfang der Seite). Geld wird aus riskanten Investments (zB auch Aktien) abgezogen und "nach Hause" gebracht. Das führt dazu, dass niedrig verzinste Währungen gewinnen (zB JPY, CHF und USD) und hochverzinsete Währungen verlieren (zB (EUR), AUD, NZD,...). Beim Dollar ist der Effekt mMn eben besonders stark, weil die Amerikaner stark investiert auf den Weltmärkten sind. @DrFaustus: Laut The Economist beträgt das Volumen allein von den Yen-Carry-Trades anfang 2007 bei 1 Billion Dollar. Das BIP von Deutschland liegt bei ca. 3,3 Billionen USD. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DrFaustus September 10, 2008 @DrFaustus: Laut The Economist beträgt das Volumen allein von den Yen-Carry-Trades anfang 2007 bei 1 Billion Dollar. Das BIP von Deutschland liegt bei ca. 3,3 Billionen USD. Im USD Devisenhandel werden täglich 1,9 Billionen USD gehandel. Mal 260 Handelstage sind das 494 Billionen USD. Dass heisst die offenenen Carry Positionen machen gerade mal 0,2% aus... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. September 11, 2008 · bearbeitet September 11, 2008 von ficoach Hi, Zufällig habe ich gerade auf Blomberg einen Kommentar von Hr. Rottenburger (oä) gehört. Das Credo: Man ist verwirrt über die Heftigkeit und die Ausdauer des aktuellen Währungstrends. Man rechnet weiterhin mit einer Gegenbewegung bis zum "fairen Wert" von 1.52. Gleichzeitig streckt man die Waffen und akzeptiert einen weiteren Verfall bis 1.30 Ich sage ganz bewußt "man", weil es sich ja schließlich um lancierte Informationen handelt und die Wahrheit anders aussehen kann. Interessant war das offenbar ernstgemeinte Bedauern über die falsch einschätzte Bewegung und die hilflosen Erklärungsversuche der "Hintergründe". Das entspricht auch den Äußerungen der "Sentix-Redaktion" im letzten Marktbericht. Dort wurde auf die Zinsdifferenz USA/Euro abgehoben, die einem weiteren Verfall entgegenwirkt. Fazit: Die "Profis" werden aktuell vom Markt vorgeführt. Die Frage: Ist dies als trendbestätigende Information zu werten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag