richtungsding Mai 3, 2016 Am 3.5.2016 um 06:28 von morini: Der Euro steigt und steigt. Von der von vielen Börsenexperten vorhergesagten Euro-Dollar-Parität keine Spur. Haben wir inzwischen die Trendwende, was das Verhältnis des Euro zum US-Dollar anbelangt? Ich höre den FT Hard Currency Podcast, bei dem wöchentlich Banker zu den aktuellen Entwickungen befragt werden. Kann den Podcast sehr empfehlen um ein Gefühl für den Währungsmarkt zu erhalten (die Presse à la HB kann man getrost vergessen), die Prognosen liegen ex post natürlich meistens falsch (auch Banker haben keine Glaskugel). Die Mitte letzten Jahres omnipräsenten Paritätsprognosen sind Tat schon länger verstummt, was damit zusammenhängt, dass die FED den Leitzins unter den Erwartungen erhöht hat und der Markt aktuell nicht von einer Zinserhöhung im Juni ausgeht. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Sollte die FED im Anschluss tatsächlich die Zinsen erhöhen wird das den EUR mit Sicherheit wieder drücken. Hingegen ist eine signifikante Zinserhöhung der EZB doch unwahrscheinlich, das Leitthema "Policy Divergence" zwischen FED und EZB damit weiterhin intakt. Von einer Trendwende würde ich deshalb nicht unbedingt sprechen, die Gretchenfrage an die Glaskugel ist natürlich wie lange die EUR Gegenbewegung anhält. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Christina November 14, 2016 Es passiert so viel auf dem Währungsmarkt, ich verstehe das gar nicht mehr. Was treibt den Dollar so sehr? Und wieso steigen US-Aktien und Dollar gleichzeitig, wieso fällt der Euro und DAX ist eher schlapp? Bis letzte Woche war das doch noch anders herum - ich bin verwirrt. Und wie hängt das alles mit der Flucht aus den Anleihen zusammen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar November 14, 2016 Am 14.11.2016 um 06:26 von Christina: Es passiert so viel auf dem Währungsmarkt, ich verstehe das gar nicht mehr. Was treibt den Dollar so sehr? Und wieso steigen US-Aktien und Dollar gleichzeitig, wieso fällt der Euro und DAX ist eher schlapp? Bis letzte Woche war das doch noch anders herum - ich bin verwirrt. Und wie hängt das alles mit der Flucht aus den Anleihen zusammen? Steigende Zinsen treiben den Dollar. In D müssten die exportorientierten Werte steigen. Europa wird allgemein skeptisch gesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini November 14, 2016 · bearbeitet November 14, 2016 von morini Am 14.11.2016 um 06:26 von Christina: Es passiert so viel auf dem Währungsmarkt, ich verstehe das gar nicht mehr. Was treibt den Dollar so sehr? Und wieso steigen US-Aktien und Dollar gleichzeitig, wieso fällt der Euro und DAX ist eher schlapp? Das hängt alles mit Donald Trump als zukünftigem US-Präsidenten zusammen. Trump ist halt deutlich nationalistischer eingestellt und somit mehr auf die Interessen der USA bedacht als Barack Obama, welcher eine globalere Denkweise hat. Für europäische Aktien ist das weniger gut, für US-Aktien und den US-Dollar hingegen umso besser. Bin selber sehr umfangreich in US-Aktien investiert, so dass ich mich über die aktuelle Entwicklung freue. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich an den Börsen und Devisenmärkten wohl noch so einiges tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Christina November 14, 2016 · bearbeitet November 14, 2016 von Christina Am 14.11.2016 um 06:35 von Gaspar: Steigende Zinsen treiben den Dollar. In D müssten die exportorientierten Werte steigen. Europa wird allgemein skeptisch gesehen. Eine mögliche Zinserhöhung von 0,etwas Prozent war doch schon vorher bekannt. Für mich (ganz vorsichtig formuliert) sieht das nach einem echten Erstarken des Dollars und des US-Aktienmarktes aus. Beziehungsweise die Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung. Politisch ist nun alles in republikanischen Händen, nun kann man loslegen .... Aber wird ein starker Dollar nicht die Wirtschaft hemmen? Sorry Morini, das hat sich überschnitten. Bleibt die Frage, warum denn ein starker Dollar plötzlich kein Problem mehr sein soll. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini November 14, 2016 · bearbeitet November 14, 2016 von morini Am 14.11.2016 um 06:48 von Christina: Bleibt die Frage, warum denn ein starker Dollar plötzlich kein Problem mehr sein soll. Sagen wir es mal so: Ein zu starker US-Dollar könnte für die USA auf jeden Fall zu einem Problem werden, unter Trump aber halt weniger als unter Obama, da Trump mehr auf Abschottung setzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
foolbar November 14, 2016 · bearbeitet November 14, 2016 von foolbar Am 14.11.2016 um 06:48 von Christina: Am 14.11.2016 um 06:35 von Gaspar: Steigende Zinsen treiben den Dollar. In D müssten die exportorientierten Werte steigen. Europa wird allgemein skeptisch gesehen. Eine mögliche Zinserhöhung von 0,etwas Prozent war doch schon vorher bekannt. Für mich (ganz vorsichtig formuliert) sieht das nach einem echten Erstarken des Dollars und des US-Aktienmarktes aus. Beziehungsweise die Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung. Politisch ist nun alles in republikanischen Händen, nun kann man loslegen .... Aber wird ein starker Dollar nicht die Wirtschaft hemmen? Sorry Morini, das hat sich überschnitten. Bleibt die Frage, warum denn ein starker Dollar plötzlich kein Problem mehr sein soll. Wenn die Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden ist ein stärkerer USD kein Problem (wenn die Wirtschaft Zeit hat sich anzupassen). In der Schweiz ging der Prozeß der Aufwertung nach der Aufhebung der Bindung an den EUR im FJ 2015 zu schnell. Ein Fortschritt in der Produktivität und Innovation ist mehr wert als eine ständig abwertende Währung. Eine Volkswirtschaft die nur auf eine abwertende Währung setzt ist kein Geschäftsmodell. Gleichzeitig erzeugt eine aufwertende Währung mehr Innovationsdruck. Global aufgestellte Unternehmen produzieren sowieso überall wo sie die besten Bedingungen finden, das wird sich unter Trump nicht ändern. Wenn er die Wettbewerbsbedingungen durch weniger Regulierung, verminderte Steuern und mehr Ausgaben in die Infrastruktur in den USA verbessert - umso besser für die Wirtschaft dort. Sicher werden aber wieder einige Sektoren mehr profitieren als andere. Seit Oktober 2013 halte ich keine europäischen Aktien mehr (genauer: keine die in Euro denominiert sind), nur noch aus den USA, UK und der Schweiz. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini November 23, 2016 · bearbeitet November 23, 2016 von morini Bin jetzt mal gespannt, ob und wann wir die Euro/Dollar-Parität sehen werden, über die bereits soviel diskutiert worden ist. Eigentlich kann es ja nicht mehr allzu lange dauern, wenn man sich die aktuelle Entwicklung an den Devisenmärkten ansieht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 23, 2016 Am 23.11.2016 um 19:13 von morini: Bin jetzt mal gespannt, ob und wann wir die Euro/Dollar-Parität sehen werden, über die bereits soviel diskutiert worden ist. Eigentlich kann es ja nicht mehr allzu lange dauern, wenn man sich die aktuelle Entwicklung an den Devisenmärkten ansieht. Sagt der König der Glaskugel - du neigst ein wenig dazu dich bei allem möglichen ziemlich weit aus dem Fenster zu lehnen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini November 23, 2016 Die Fakten sprechen momentan nunmal für eine Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 23, 2016 Am 23.11.2016 um 19:54 von morini: Die Fakten sprechen momentan nunmal für eine Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro. Welche Fakten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
aragon7 November 24, 2016 Zitat: "Es geht los mit dem italienischen Referendum am 4. Dezember, dann kommen am 15. März die Wahlen in den Niederlanden, gefolgt von der Präsidentschaftswahl in Frankreich am 7. Mai und der Bundestagswahl im September. Um es pointiert zu sagen: Es ist riskant, Aktien oder Bonds zu kaufen, die auf eine Währung lauten, die es vielleicht bald nicht mehr gibt." ........ "Obwohl der Euro ziemlich angezählt wirkt, geht es den meisten anderen Währungen gegenüber dem Dollar noch schlechter. Das hat zur Folge, dass der Euro gegenüber der Gesamtheit wichtiger Währungen eher aufwertet. Insofern ist es vielleicht falsch, von einem schwachen Euro zu reden. Der Euro hat nur ein Dollarproblem." Herdentrieb / Wermuth Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar November 24, 2016 Der € ist im Moment auch gegenüber anderen Währungen schwach, z.B. erholt sich das GBP wieder, die Rohstoffwährungen sind meist auch stark. Die SNB bremst den Franken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini November 24, 2016 · bearbeitet November 24, 2016 von morini Interessanter Link zum Thema: http://www.godmode-t...-fallen,4991679 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dw_ November 24, 2016 Am 23.11.2016 um 20:29 von otto03: Am 23.11.2016 um 19:54 von morini: Die Fakten sprechen momentan nunmal für eine Aufwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro. Welche Fakten? Postbank Research schreibt am 2.11.16 Folgendes: https://www.postbank...vember_2016.pdf Zitat Da die Fed ihre Leitzinsen sukzessive anheben dürfte, während Zinserhöhungen im Euroraum immer noch in weiter Ferne sind, rechnen wir nach wie vor mit einem Rückgang des Euro auf 1,05 USD Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rubberduck November 24, 2016 Zitat Da die Fed ihre Leitzinsen sukzessive anheben dürfte, während Zinserhöhungen im Euroraum immer noch in weiter Ferne sind, rechnen wir nach wie vor mit einem Rückgang des Euro auf 1,05 USD Warum dann nicht MEX, BRL, TRY oder RUB. Zinsen viel höher... Für MEX wurde sogar der Leitzins gerade erhöht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Up_and_Down November 24, 2016 · bearbeitet November 24, 2016 von Up_and_Down Unter Berücksichtigung der gewaltigen Staatsverschuldung der USA sowie Trumps beabsichtigten Konjunkturprogramm dürfte die FED sich hüten die Zinsen zu sehr anzuheben. Dadurch steigt der Dollar, was schlecht für die internationale Wettbewerbsfähigkeit ist und vor allen Dingen steigen dadurch die Renditen auf US-Staatsanleihen. In Anbetracht der Schuldensumme dürfte jede noch so kleine Leitzinsanhebung somit gewaltige Löcher in den US-Haushalt reißen, wenn die Kredite bedient werden müssen. Ich gehe insofern davon aus, dass die FED, auch aus Gründen der Glaubwürdigkeit die Leitzinsen im Dezember anheben wird und anschließend alles versuchen wird, um den Zins vorerst nicht weiter anrühren zu müssen. Der Theorie nach sollten sich Wechselkurse, nach meinem Verständnis, an Kaufkraftparitäten orientieren, da ansonsten ein Produkt in einem Land gekauft und in einem anderem gewinnbringend wieder verkauft werden könnte. Stichwort "Arbitrage". Laut OECD Daten für 2015 ergibt sich bei den USA als Referenzwert = 1 für die Eurozone ein Wert von 0,767142. Demnach müsste der Euro eigentlich bei 1,30 US-Dollar stehen, nicht bei 1,06. Die Frage ist ob die Differenz, bezogen auf das höhere Zinsniveau in den USA sowie die aktuelle Situation in der EU, angemessen ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gaspar November 25, 2016 Am 24.11.2016 um 23:16 von Up_and_Down: Der Theorie nach sollten sich Wechselkurse, nach meinem Verständnis, an Kaufkraftparitäten orientieren, da ansonsten ein Produkt in einem Land gekauft und in einem anderem gewinnbringend wieder verkauft werden könnte. Stichwort "Arbitrage". Laut OECD Daten für 2015 ergibt sich bei den USA als Referenzwert = 1 für die Eurozone ein Wert von 0,767142. Demnach müsste der Euro eigentlich bei 1,30 US-Dollar stehen, nicht bei 1,06. Die Frage ist ob die Differenz, bezogen auf das höhere Zinsniveau in den USA sowie die aktuelle Situation in der EU, angemessen ist. Es gibt Länder, die immer teuer sind, und andere, die billig sind. Nur weil die Schweiz teuer ist, fällt noch lange nicht der Franken. Zinsdifferenzen und Außenhandel sind wichtig. Attraktivität des Standorts spielt auch eine Rolle. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini Dezember 3, 2016 · bearbeitet Dezember 3, 2016 von morini Irgendwie lässt sich die Entwicklung von Währungen nur sehr schwer vorhersagen. Eigentlich war ich nämlich noch vor kurzem von einem zügigen Durchmarsch des USD in Richtung EUR/USD-Parität ausgegangen..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej Dezember 3, 2016 Am 3.12.2016 um 00:29 von morini: Irgendwie lässt sich die Entwicklung von Währungen nur sehr schwer vorhersagen. Im Gegensatz wozu? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
morini Dezember 3, 2016 · bearbeitet Dezember 3, 2016 von morini Am 3.12.2016 um 01:21 von Maciej: Am 3.12.2016 um 00:29 von morini: Irgendwie lässt sich die Entwicklung von Währungen nur sehr schwer vorhersagen. Im Gegensatz wozu? Im Gegensatz beispielsweise zu S&P500, Dow Jones Index und DAX, die auf lange Sicht nur eine Richtung kennen. Oder sieh dir einfach mal die Entwicklung der "Berkshire Hathaway"-Aktie von Warren Buffett an..... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Maciej Dezember 4, 2016 Am 3.12.2016 um 08:49 von morini: Im Gegensatz beispielsweise zu S&P500, Dow Jones Index und DAX, die auf lange Sicht nur eine Richtung kennen. Naja, langfristig finde ich die meisten Währungspaare wiederum auch nicht so schwer zu prognostizieren, da gibt es überwiegend sehr eindeutige, langfristige Trends (siehe bspw. EUR/USD). Kurz- bis mittelfristig ist da schon sehr viel schwieriger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Dezember 4, 2016 Eine Stunde nach den ersten "Ideen" zum Ergebnis in Italien: Schon über 1% verloren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Dezember 4, 2016 · bearbeitet Dezember 4, 2016 von Licuala Am 4.12.2016 um 22:50 von Leonhard_E: Eine Stunde nach den ersten "Ideen" zum Ergebnis in Italien: Schon über 1% verloren Ja, das könnte morgen generell interessant werden an den Börsen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Leonhard_E Dezember 4, 2016 · bearbeitet Dezember 4, 2016 von Leonhard_E Das könnte größer werden als ein lapidarer Brexit. Eigentlich unvorstellbar, aber es fehlt wohl wirklich der diskussionsthread zu diesem Thema. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag