wulfman Juni 5, 2009 · bearbeitet Juni 5, 2009 von wulfman hi, nachdem es hier ja mehrere österreicher gibt, aber noch kein thread zur inzwischen doch seit einigen jahren möglichen zukunftsvorsorge (private pensionsvorsorge) existiert: voila. ich werde der einfachheit halber die informationen der wiener börse kürzen & zusammenstellen, womit auch dem quellennachweis genüge getan sein sollte. Anleger haben die Wahl mittels Investmentfonds oder (fondsgebundener) Lebensversicherung ihre Zukunftsvorsorge anzusparen. Da der Versicherungsschutz im Rahmen der Zukunftsvorsorge – wie jede Versicherung – Kosten verursacht, ist der Gesamtertrag niedriger als bei Varianten ohne Versicherungsschutz. Die jährliche Höchstgrenze der Beitragszahlungen ist ein bestimmter Prozentsatz der Höchstbemessungsgrundlage in der Sozialversicherung. Für das Jahr 2009 ergibt sich ein maximal geförderter Einzahlungsbetrag von 2.214,22 Euro, die maximale Prämienhöhe liegt bei 210,35 Euro (9.5%). Nach dem Vorbild des in Österreich populären Bausparens wird jährlich eine staatliche Prämie gewährt, die - je nach Marktzins - zwischen 8,5 und 13,5 % des Einzahlungsbetrages beträgt. Die Prämie setzt sich aus einem Fixsatz von 5,5 % und einem variablen Anteil, der der staatlichen Bausparprämie entspricht, zusammen. Der variable Anteil beträgt zwischen 3,0 und 8,0 %. Der Anleger hat am Ende der Veranlagungsdauer drei Möglichkeiten: Der angesparte Betrag kann einkommensteuerfrei verrentet (d.h. als monatliches Zusatzeinkommen ausgezahlt) werden (frühestens ab dem vollendeten 40. Lebensjahr), steuerfrei wiederveranlagt werden, oder als Einmalauszahlung ausbezahlt werden; im Fall einer Einmalzahlung muss allerdings eine Nachversteuerung der Erträge (KESt) und die Rückzahlung der halben Prämien erfolgen. Mindestens 40 % des Kapitals muss in Aktien angelegt werden, die an der Wiener Börse (oder der Börse eines anderen EU-Landes mit einer Börsekapitalisierung von höchstens 30 % des BIP) notiert sind. Durch Veranlagung in liquide Standardwerte wird der Aktienteil der jeweiligen Zukunftsvorsorgeprodukte weitgehend die Entwicklung des ATX abbilden. zwei dinge sind dann noch interessant: Die Veranlagungsdauer beträgt mindestens zehn Jahre, viele Anbieter sehen eine längere Mindestbindung vor. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich. nach ablauf der vertragsdauer sollte das guthaben an einen anderen anbieter übertragen werden können. Es fallen keine Kapitalertrags-, Einkommen-, Erbschafts- oder Versicherungssteuern an. Auch der Bezug der Rente ist einkommensteuerfrei. da es sich dank ausgabeaufschlag, ter & co für die anbieter lohnt, ist die liste von versicherungen und banken natürlich lang - siehe hier, wobei die tatsächlich verfügbaren fonds weniger zahlreich sind. als unikum gibt es dann noch den online-vermittler robin hood, der offenbar teile der kickbacks als zusatzprämie erstattet. generell sind die gebühren hoch, beispielhaft: AT0000647383 AUSTRO GARANT: 3% AA, 0,75% TER, 1,65% Kapitalgarantie AT0000641972 ESPA VORSORGE CLASSIC 3% AA, 1% TER, ? je nach vertrag kann die monatliche rate kostenfrei jederzeit geändert werden, ende des jahres kann auch eine außertourliche einzahlung erfolgen. bei der diskussion wird es sich vermutlich mehr um die fonds-variante drehen als um die (teure?) versicherungsvariante. vorteile - förderung, steuerfrei nachteile - kleiner index ATX, gebühren, aktive fonds? war lustig zu lesen, wie sich die banken über die mindestaktienquote von 30% aufgeregt haben, während der krise. mfg wulfman Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag