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ChriStyle

Sinnvollere Bonuszahlungen für Banker

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ChriStyle

Hallo,

 

ich muss im Rahmen meines Studiums ein Paper schreiben, wobei es um die Bonuszahlungen der Banker in der aktuellen krise geht.

Genauer gesagt, bei dem Thema geht es darum, dass in der jetzigen Finanzkrise das aktuelle Bonus System der Banker kritisiert wurde.

Ich soll jetzt dazu Stellung nehmen und desweiteren, alternative Vorschläge machen, wie so ein Bonus System besser gestaltet werden könnte.

 

 

Da ich mir dachte das das Thema ganz interessant ist und hier der eine oder andere sicher ein paar sinnvolle Ideen für mich hätte stell ich das mal so hier rein.

 

 

 

Ich werde wenn ich mit dem Paper fertig bin das ganze hier uploaden.

 

 

 

MFG ChriStyle

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marcel
· bearbeitet von marcel

Dazu müßte man erst mal wissen, wie das aktuelle Bonussystem ist. Für mich ist es schwer verständlich, daß Boni gezahlt werden, wenn Verluste gemacht werden.

Zumindest die Mitarbeiterbeteiligung in meiner Firma ist an das Erreichen eines (positiven) operativen Gewinns (10% vom Umsatz) gekoppelt. Je weiter die Firma drüber liegt, desto mehr gibt es; liegt der Gewinn unter dem Ziel, gibt es gar nichts.

In dem Fall geht es allerdings 'nur' um den operativen Gewinn, ist aber halt auch produzierendes Gewerbe. Das kann man bei (Investment-)Banken natürlich nicht so machen.

 

Marcel

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ChriStyle

So wie ich das verstanden hatte, war das so das Pro Deal der gemacht wird, aus dem Gewonnen jeweils 2-5% an den Banker gezahlt werden, wird dabei allerdings Verlust gemacht, muss der Banker auch nichts zahlen.

 

Ich werde aber um das genau zu erfahren, am Montag mal bei ein paar Banken anrufen und ein paar Professoren fragen.

 

 

MFG

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Wenn Du noch etwas Zeit hast das Paper zu schreiben, so empfehl ich Dir die Lektüre des Buches "CityBoy" von Geraint Anderson. Wird Dir Freude machen und zudem ziemlich viele Deiner Fragen beantworten.

 

Gruß Emilian.

 

PS: Das Buch ist auch in Deutsch erhältlich.

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Frank85

vll. ist meine Meinung zu verallgemeinernt (bin nicht vom Fach und kann deshalb nur meine Sicht beurteilen) und einige würden sagen:

kann man ja nicht vergleichen

 

ABER

 

ich persönlich glaube, dass es ein umdenken in der jeweiligen Berufstätigkeit / in den (persänlichen) Zielen geben muss !!!

 

Investmentbanking (und um diesen speziellen Fall zielt ja auch die Kritik der Boni ab) bedeutet ja nicht "hin und her und für jede Aktion kriegt der Banker Cash" sondern es ist deren Job.

Außerdem muss man hier die verschiedenen Bereiche unterscheiden:

 

- Vermögensverwaltung

- Handel (mit Wertpapieren)

 

im ersteren werden z.B. Geldgeber & -nehmer zusammengebracht

= Vermittlung

= Vermittlungsleistungen

 

in jeglichem Handel mit was auch immer steht die Gewinn-Erzielung im vordergrund

= Beteiligung

 

 

macht unterm Strich Gehalt + Bonus 1 (gekoppelt am Unternehmensergebnis) + Bonus 2 (gekoppelt an Ergebnis "Abteilung" im Jahr x)

 

für die "Individualität" kann der Abteilungsanteil über eine Mitarbeiterbewertung ablaufen

dann ist der Gesamt-Betrag gedeckelt, und trotzdem erhält der gute Banker mehr als z.B. der faule

 

wären die Systeme Investmentbanking und Industrie also ungefähr vergleichbar

 

@ Marcel:

wieso geht das nicht ?

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marcel
@ Marcel:

wieso geht das nicht ?

 

Wenn ein nennenswerter Teil des Geschäfts aus Investment besteht, dann müssen auch evtl. Abschreibungen berücksichtigt werden. Es nützt der Bank wenig, wenn beim Kauf von Anteilen ein 10%iger Rabatt ausgehandelt wurde, aber 2 Monate später eine Abschreibung von 90% auf den Wert der Investition gemacht werden muß.

 

Marcel

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ChristianK

Eine Möglichkeit könnte es sein garkeine Boni zu zahlen, dafür ein angemessenes Fixgehalt.

Ich würde mal behaupten, dass es ab einer bestimmten Position nicht mehr wirklich auf den Geldbetrag ankommt, sondern auf Macht und Ansehen und ähnliches.

Glaubt ihr das jemand wie Wedeking oder Ackermann weniger gut arbeiten würde wenn er "nur" 20 Millionen Fixgehalt bekommen würde? Sehen kann man das zum Beispiel bei Politikern. Angela Merkel wird wahrscheinlich nicht viel weniger Arbeiten als solche Manager, bekommt aber deutlich weniger Geld, auch deutlich weniger als sie in der freien Wirtschaft bekommen würde, trotzdem macht sie den Job, weil es eben ab einem bestimmten Betrag auf andere Sachen ankommt.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Glaubt ihr das jemand wie Wiedeking oder Ackermann weniger gut arbeiten würde wenn er "nur" 20 Millionen Fixgehalt bekommen würde?

Ja, denn dann fehlt die Motivation. Entweder wird mit Geld oder Angst stimuliert. Ich für meinen Teil würd dann schon eher Geld bevorzugen.

 

Gruß Emilian.

 

PS: Ausserdem würden die Banker die Boni dann gleich ins Festgehalt einrechnen lassen - auch nicht so der Bringer.

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Sven82

warum orientiert man sich nicht am steuerlichen Gewinn. Dann findet zuerst die Verlustverrechnung statt und danach berechnet man den Bonus. Dann werden die Verluste auch einbezogen.

 

Selbst wenn Gewinne gemacht werden und aus den Vorjahren ein Verlust bestünde, würde man trotzdem keinen Bonus kassieren, weil man zuerst den Mist der Vorjahre ausbaden muss.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Selbst wenn Gewinne gemacht werden und aus den Vorjahren ein Verlust bestünde, würde man trotzdem keinen Bonus kassieren, weil man zuerst den Mist der Vorjahre ausbaden muss.

Würdest Du dann als Manager in so einer Verlustbude anfangen bzw. weiterarbeiten wollen? Also ich nicht.

 

Gruß Emilian.

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ChristianK
Ja, denn dann fehlt die Motivation. Entweder wird mit Geld oder Angst stimuliert. Ich für meinen Teil würd dann schon eher Geld bevorzugen.

 

Gruß Emilian.

 

PS: Ausserdem würden die Banker die Boni dann gleich ins Festgehalt einrechnen lassen - auch nicht so der Bringer.

 

Die Motivation wäre gute Arbeit zu bringen, weil man nicht entlassen werden möchte oder bei anderen Top Unternehmen weiterarbeiten möchte, außerdem will man natürlich auch gutes Ansehen erreichen durch gute Arbeit. Die sind ja nicht automatisch unkündbar, müssen also noch was leisten.

 

Die Boni gleich mit einzurechnen macht die Sache übrigens transparenter, weil man die Boni ja anscheinden so oder so bekommt, muss man ja auch wenn sie 90% des Gehalts ausmachen, also lieber ein angemessenes Fixgehalt und keine Boni.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Die Motivation wäre gute Arbeit zu bringen, weil man nicht entlassen werden möchte oder bei anderen Top Unternehmen weiterarbeiten möchte, außerdem will man natürlich auch gutes Ansehen erreichen durch gute Arbeit. Die sind ja nicht automatisch unkündbar, müssen also noch was leisten.

Das meinte ich ja mit Angst als Motivation, Christian.

 

Gruß Emilian.

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ChristianK

Aber die Angst wäre bei meinem Modell ohne Boni nicht größer als jetzt mit Boni, oder doch?

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Die Angst bei einem Modell ohne Boni wäre IMHO größer, weil Du dann, drastisch gesagt, nur noch mit Angst vorm Arbeitsplatzverlust stimuliert werden kannst. Lieber verzichte ich mal auf den einen oder anderen Bonus als gleich den ganzen Job zu verlieren. Natürlich sind die Grenzen da fließend - ich erklär es hier halt nur in schwarz/weiß, um es anschaulicher zu machen.

 

Gruß Emilian.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Ich würde mir die Frage nach dem Warum? stellen.

 

Seit wann gibt es denn diese Art der Bonuszahlungen?

Warum werden zur Zeit die Boni so gezahlt, dass sie in bestimmten Kreisen den Hauptteil des Gehalts ausmachen?

Die Antwort auf die Frage sollte dann hier nicht lauten, weil die Motivation dann größer ist, sondern sie zielt auf die Entwicklung ab, die zum status quo geführt hat.

 

Die Gier der Menschen ist das Hauptproblem. Durch dieses System wird sie eindeutig gefördert und führt zu schlechten Entscheidungen.

Die Unternehmensführung muss in jeder Art von Gesellschaft(AG, OHG, GmbH, oder was auch immer), in erster Linie den langfristigen Unternehmenserfolg vor Augen haben und nicht den kurzfristigen.

Hieraus ergibt sich eine Systemfrage, die weit über die Praxis des Vergütungssystems hinausgeht.

Bei AGs ist es systembedingt einfach so, dass die nächsten Quartalszahlen und der nächste Jahresabschluss das Wichtigste sind.

Das finde ich überhaupt nicht gut.

 

 

Zusätzlich:

Meiner Meinung nach sollten Boni nicht größer sein als das Fixgehalt und auch nur gezahlt werden, wenn das Unternehmen sehr gut gearbeitet hat und es sich vor Allem die Zahlungen auch leisten kann.

Einen Bonus verstehe ich als i-Tüpfelchen, als Belohnung, als etwas Besonderes, Zusätzliches.

Die hier schon längst existente Selbstverständlichkeit bedeutet eigentlich, dass Boni keine Boni mehr sind.

 

Und des Weiteren:

 

Ich bin absolut der Meinung, dass der oberste Kopf des Unternehmens erstens die Verantwortung tragen sollte und dann auch für seine Fehler gerade stehen muss. Und zweitens muss diese Person oder die Personen auch diejenige/n sein, die das mit Abstand größte Gehalt/Vergütung aller im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter erhält.

Es ist ein Unding, dass ein Investmentbanker durch Boni mehr verdient als der CEO des gleichen Unternehmens.

 

Hier ist etwas gehörig aus den Fugen geraten.

Das Argument, der Markt regelt das Einkommen, hat zu dieser Krise in erheblichem Maße mit beigetragen.

Andererseits kann aber eine pauschale Gehaltsobergrenze auch nicht die Lösung sein.

Es muss ein Mittelweg aus beidem her.

Wie dieser aussehen könnte habe ich schon angerissen.

Die Staaten könnten hier mit steuerlichen Anreizen die Richtung vorgeben. Zum Beispiel durch eine empfindlich höhere Besteuerung oder wie in Deutschland vor kurzem diskutiert, eines Wegfalls der steuerlichen Absetzbarkeit für Unternehmen ab einer bestimmten Grenze der Gehälter.

Hier wäre es aber notwendig, dass es endlich mal geschafft wird, ein international einheitliches Vorgehen durchzusetzen.

Zumindest müssten die großen Wirtschaftsnationen wirklich an einem Strang ziehen und nicht nur so tun als ob.

Wenn potentielle CEOs oder sonstige Führungskräfte überall die gleichen Rahmenbedingungen vorfinden, ist ein Argument wie in Emilians Post #11 hinfällig.

 

Ich bin was das angeht sehr pessimistisch, da die Bankenlobby gemerkt hat, wie es läuft und doch letzten Endes jede Nation zu allererst auf sich selbst schaut.

Es wird auch in Zukunft so sein, dass in Krisen wie diesen Verluste sozialisiert werden.

Daher haben die Banken schonmal kein überbordendes Interesse an einer grundlegenden Änderung des Systems.

Die Regierungen, durch Lobbyismus maßgeblich beeinflusst und zerfressen, sind zu schwach.

 

Man schaue sich nur mal das an: Handelsblatt.com

 

Gruß vom Stezo

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Emilian

Stimme zu! Dennoch wissen wir beide, dass so ein Mittelweg real eher nicht durchsetzbar sein wird.

 

GRuß Emilian.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Aus den am Ende meines Beitrages genannten Gründen.

Leider.

Ich sage ja, ich sehr pessimistisch.

Und daher wird diese Krise auch nicht die letzte gewesen sein, die wir erleben werden.

Ich glaube auch nicht, dass es 20 oder dreißig Jahre dauern wird, bis wieder soetwas folgenschweres passiert.

Das nächste Mal wird es aufgrund der hohen Verschuldungen wohl schlimmer werden.

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Dendi

Uff Jungs - bitte geht bissle tiefer in die Boni-Systeme von Bänkern rein, bevor Ihr diskutiert *g* Es gibt hier nämlich weitreichende Differenzierungen, welche man treffen muss und welche sich (je nach Bank und Art) weitgehend unterscheiden. Mal eine grobe Eingruppierung:

 

1) MA, welche den Tarifbestimmungen unterliegen

- hier macht der Bonus meist nur einen marginalen Teil des Gesamtgehaltes aus

- er ist je nach Aufbau der Bank primär an den Erfolg des Gesamtunternehmens und dann "top-down" je nach Menge an Organisationseinheiten an den Erfolg der jeweils darüber hängenden Stellen bis hinab auf Filialebene und MA-Ebene heruntergebrochen

- kein Gewinn = kein Bonus (einfache Regelung)

- eventuelle Incentives/Anreize werden in den Verhandlungen zw. Vorstand und Betriebsrat als "Add-On" vereinbart (z.B. Reise für die beste Filiale Deutschlands u.ä.)

 

2) Führungskräfte im Vertrieb

- hier wird der Bonus interessanter und nimmt einen höheren Teil des Gehaltes ein

- die Systematik ist äquivalent zu den jeweiligen MAs von oben d.h. kein Erfolg der Vertriebseinheit = kein Bonus

 

3) MA/Führungskräfte im Back-Office

- natürlich gibts hier auch Boni, aber wie soll man den "Erfolg" messen?

- hier gehts eher in Richtung "Vergleich zwischen den jeweiligen Einheiten, wer arbeitet produktiver/schneller/besser

 

4) Vorstand, aber auch große Teile des Investmentbankings

- hier nimmt der Bonus gerne mal 50-75% des Jahregehaltes ein

- er ist meist auf individuellen Vereinbarungen aufgebaut

- er bezieht sich deshalb auch meist NICHT auf den Erfolg des jeweiligen Geschäftsjahres sondern wird bereits im Vorraus verhandelt

- wenn z.B. der Bonus für 2009 bereits Ende 2007 verhandelt wurde, dann natürlich ohne eine Bindung an Erfolgsergebnisse

- es besteht ein individueller rechtlicher Anspruch auf Zahlung dieses Boni (Gegensatz zu Tarif/Führungskräfte Vertrieb)

 

Die Boni-Systeme auf dieser 4er Ebene haben daher auch primär "Anreizcharakter". Wenn man natürlich Personen/Führungskräfte an das Unternehmen binden möchte, dann muss dies auf der monetären Ebene als Erstes geschehen. Daher auch die individuelle Vereinbarung der jeweiligen Boni und keine "Pauschalbetrachtung". Ergo: der Bonus ist hier ein Anreiz um "gute" Leute ins Unternehmen zu holen.

 

Gruß

Dendi

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LagarMat
4) Vorstand, aber auch große Teile des Investmentbankings

- hier nimmt der Bonus gerne mal 50-75% des Jahregehaltes ein

- er ist meist auf individuellen Vereinbarungen aufgebaut

- er bezieht sich deshalb auch meist NICHT auf den Erfolg des jeweiligen Geschäftsjahres sondern wird bereits im Vorraus verhandelt

 

Warum nennt sich das dann Bonus?

Wenn er vorher fest zugesichert wird und einklagbar ist, warum gibt es dann kein Festgehalt?

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ChriStyle
· bearbeitet von ChriStyle
4) Vorstand, aber auch große Teile des Investmentbankings

- hier nimmt der Bonus gerne mal 50-75% des Jahregehaltes ein

- er ist meist auf individuellen Vereinbarungen aufgebaut

- er bezieht sich deshalb auch meist NICHT auf den Erfolg des jeweiligen Geschäftsjahres sondern wird bereits im Vorraus verhandelt

- wenn z.B. der Bonus für 2009 bereits Ende 2007 verhandelt wurde, dann natürlich ohne eine Bindung an Erfolgsergebnisse

- es besteht ein individueller rechtlicher Anspruch auf Zahlung dieses Boni (Gegensatz zu Tarif/Führungskräfte Vertrieb)

 

Dendi

 

 

Hey, ich denke mal da in der Krise primär von Investment Bankern gesprochen wurde, daher denke ich das es hierbei um Investment Banker gehen soll.

 

 

Allerdings, dachte ich immer der Vertrieb würde mit unter das Investmentbanking fallen, zumindest teilweise und die Boni seien von den Abschlüssen der gemacht Deals abhängig ???

 

MFG

 

 

Christian Henß

 

 

By the way, ich habe heute mit einem von meinen Profs gesprochen und ihn nach der Bezahlung für Investment Banker gefragt.

Diese teilte mir daraufhin mit, das das zahlungssystem der Investment Banker, ähnlich wie bei einem Long Call sei, sprich umso höher der Gewinn (Rendite) umso höher die Bezahlung, und bekanntlich steigt ja die Rendite mit dem Risiko.

Allerdings trägt bei einem Verlust das Risiko ja nicht der Banker, sondern die Bank, demnach zocken die Banker dann wie die Blöden, da sie so, gegebenenfalls es geht gut, auch den meisten Gewinn machen. (Während bei einem Verlust die Bank auch die "Optionsprämie" tragen würde.)

 

 

 

Ich hoffe ich habe das so wie ich das in Erinnerung hatte mal, einigermassen richtig hier wieder gegeben.

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Dendi
· bearbeitet von Dendi
Allerdings, dachte ich immer der Vertrieb würde mit unter das Investmentbanking fallen, zumindest teilweise und die Boni seien von den Abschlüssen der gemacht Deals abhängig ??

 

kurz noch eingefügt: Vertrieb = direkter Kontakt/Verkauf an einen Kunden. Eigenhandel z.B. ist kein Vertrieb aber Teil des Investmentbankings. Hedging für Kunden ist IB aber auch Vertrieb.

 

Die Topverdiener der Saison seien die Eigenhändler der Banken. Nach Zühlkes Schätzung erhalten die Spitzentalente bei den Ablegern von Goldman, Merrill Lynch oder Lehman Brothers Bonuszahlungen von 20 bis 30 Millionen Euro. "Die Banken müssen diesen Stars optimale Bedingungen bieten, wozu auch eine Topbezahlung gehört", sagt er. Denn sonst würden die Banker rasch zur Konkurrenz wechseln oder sich selbstständig machen.

Quelle: Spiegel

 

 

Auch die Schweizer Großbank UBS, die 2008 die größten Verluste ihrer Geschichte verbuchte, zahlt dennoch Milliarden-Boni in Höhe von 2,2 Milliarden Franken aus ... Zur Zahlung von rund einer Milliarde Franken sei sie rechtlich verpflichtet, erklärte die Bank.

 

Die Boni-Zusagen waren vor dem Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank vereinbart worden. Vereinbart hatte die saftigen Zuschläge für die deutschen Investmentbanker um den damaligen Chef Stefan Jentzsch der Vorbesitzer der Dresdner, der Versicherungskonzern Allianz.

beides Quelle: Welt

 

Schließlich hatte Jentzsch die Boni (für 2009 - Anmerkung von Dendi) für die Mitarbeiter bereits im August zugesagt.

 

Die hohen Zulagen waren unter anderem als Bleibeprämien für die Investmentbanker gedacht

Quelle: Manager Magazin

 

Zwar ist die "erfolgsabhängige" Vergütung gesunken, doch für die einzigartige Managementleistung, dass sich die Deutsche Bank (!) an der Postbank beteiligt hat, erhalten die Postbank-Manager eine als "Sonderbonus" getarnte Bleibeprämie.

quelle: EFinance

 

usw. usf. Dies kann man noch lang und breit ausführen. Folglich: nicht überall wo "erfolgsabhängige Vergütung" draufsteht ist dies auch drin. Vielmehr regieren in diesen Etagen individuelle Vereinbarungen (wie geschrieben) die nicht unbedingt auf das Jahresergebnis abzielen müssen.

 

Warum es Bonus heisst? Relativ simpel:

Teil 1 - Festgehalt (oder Fixgehalt) -> das ist das für alle Personen einer Ebene X festgesetzte Gehalt

Teil 2 - variable Bestandteile (im Sprachgebrauch gerne als "Bonus" tituliert) -> dies können sein monetärer Zuschuss, Firmenwagen, Incentives etc. pp. aber auch: Aktienoptionen, Long Term Performance Programme usw.

- Teil 2a - im "Normalsterblichen" Bereich wird dies nicht individuelle sondern durch den Betriebsrat als Interessengemeinschaft der Arbeitnehmer verhandelt

- Teil 2b - bei den "Besserverdienern" wird es individuelle vereinbart und bezieht sich auf das jeweilige Verhandlungsgeschick.

 

Teilweise kann es auch (siehe Artikel Welt) von einer Führungskraft für seine Abteilung (z.B. Investmentbanker, welche Eigenhandel betreiben) verhandelt werden, dies hängt jeweils von der individuellen Stellung ab. Fakt ist: Es gibt in dieser Kategorie kein "bei Rendite X bekommst du Betrag X bei Rendite Y bekommst Du Betrag Y) sondern es ist vielfach von individuellen Verhandlungen abhängig. Klar kann sich ein Bonus dann auch aus "10.000 wenn Du 20 Neukunden bringst, 10.000 wenn Du mehr als 1.000.000 EUR WP-Umsatz machst" usw. usf. zusammensetzen, löst Euch aber von der Vorstellung, dass in diesen Etagen es irgendwelchen pauschalen Maßstäbe gibt! Wenn man einen vermeindlich "Superstar des IB" findet, dann wirbt man natürlich schonmal gerne mit ein paar Scheinchen, die dann z.B. als Sonderbonus getarnt werden.

 

Gruß

Dendi

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ChriStyle

Ok, schön ich denke aber das es sich bei mir nur um die im Volksmund gehenden Boni handelt und nicht um die Boni die sonst noch so gezahlt werden.

 

 

MFG

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ipl

Ich habe den Thread nur überflogen und bin nicht sicher, ob der folgende Punkt hier auch zutrifft. Aber allgemein finde ich bei solchen Diskussionen immer lustig, wenn einerseits Nachhaltigkeit bei Bonuszahlungen gefordert wird ("man darf nicht nur auf kurzfristige Gewinne schauen!"), das aber mit der empörten Frage kombiniert wird, wie es denn nur sein kann, dass Manager Bonuszahlungen erhalten, wenn sie im aktuellen Jahr gerade Verluste ausgewiesen haben.

 

Wer hier keinen Widerspruch entdeckt (und das tun die meisten Politiker, die sich zum Thema äußern, anscheinend nicht), gehört mit nem Hammer aufn Kopf geschlagen...

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo
Aber allgemein finde ich bei solchen Diskussionen immer lustig, wenn einerseits Nachhaltigkeit bei Bonuszahlungen gefordert wird ("man darf nicht nur auf kurzfristige Gewinne schauen!"), das aber mit der empörten Frage kombiniert wird, wie es denn nur sein kann, dass Manager Bonuszahlungen erhalten, wenn sie im aktuellen Jahr gerade Verluste ausgewiesen haben.

 

Wer hier keinen Widerspruch entdeckt ...

Das ist genau die Systemfrage, die ich oben am Beispiel der AG meinte.

 

Es ist nur ein Widerspruch, wenn man jedes Jahr einen Rekordabschluss hinlegen muss.

 

Dann gibt es eben mal keinen Bonus. Wo ist das Problem?

Ein Mitarbeiter, der sich nur in Höhe seines außerordentlichen Zuschlags motivieren kann, gehört sowieso gekündigt.

Das Interesse des Unternehmens steht im Vordergrund.

Es sollte ein Festgehalt geben, welches

-den Hauptteil des Gehalts ausmacht,

-die Firma sich in auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten leisten kann

-und mit welchem der Mitarbeiter trotzdem ein gutes Aus- und Einkommen hat.

 

Meiner Meinung nach gehört dieses System, in dem die variablen Bestandteile mehr als die Fixbestandteile ausmachen können, abgeschafft.

Und komm jetzt nicht wieder mit (unternehmerischer) Freiheit.

Wenn der Steuerzahler hinterher nicht für die grottenschlechten, von Gier geprägten, viel zu riskanten Entscheidungen von irgendwem anders mit Steuergeldern zahlen muss, dann können sie machen, was sie wollen. Dann müssen auch die Verluste privatisiert bleiben.

Aber so wie es jetzt ist, kann es einfach nicht weitergehen.

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