Der derf des Mai 5, 2009 Guten Abend, bei Diskussionen zur langfristigen Fondsanlage hier und woanders bin ich öfter dem Kriterium begegnet, man möchte nicht, dass ein Fonds irgendwann mal geschlossen wird, während man noch Anteile daran hält. Dabei war nie ein Grund für das Kriterium zu lesen. Daher meine Frage: Welche Konsequenzen hätte denn so eine Fondsschließung für mich als Anleger - mal abgesehen davon, dass ich mich ungewollt um eine andere Anlage bemühen muss? Kann man etwa pauschal sagen, dass wenn eine Schließung bekannt wird, so gut wie niemand mehr den Fonds kaufen möchte, sodass der (Verkaufs-)Kurs unerbittlich in den Keller geht und man den Großteil seines eingesetzten Kapitals verliert? Wäre das nicht ein gigantisches Risiko? Oder wird der Preis "fair" bleiben? Wenn ja, warum sollte dann überhaupt jemand Angst davor haben? Eine weitere Frage in dem Zusammenhang: Wenn ich erfahren sollte, dass "mein" Fonds geschlossen wird, wie sollte ich reagieren? Schönen Tag Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
D-Mark Mai 5, 2009 Hallo, eine KAG wird bei einer Fondsschließlung immer darauf hinarbeiten, dessen Vermögen in einem anderen Fonds der Gessellschaft aufgehen zu lassen. Wie läßt sich das Risko darüberhinaus vermindern? -stets bei den Hauptmärkten bleiben! -Modetrends konsequent vermeiden! -Strategie des Managments sollte mehr sein als heiße Luft! -Fonds sollte mehrheitlich in liquide Standartwerte investieren bzw. Smallcapfonds usw. haben einen erhöhten Managmentaufwand! -immer am Ball bleiben, das Manasgment gibt regelmäßig Berichte raus! -ein Down innerhalb einer allg. Marktbaisse ist allein kein besonderer Alarmgrund! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Mai 6, 2009 eine KAG wird bei einer Fondsschließlung immer darauf hinarbeiten, dessen Vermögen in einem anderen Fonds der Gessellschaft aufgehen zu lassen. das mit dem immer stimmmt definitiv nicht. Mir ist es schon passiert, dass der Gegenwert des Fonds plötzlich auf meinem Konto war. Die Rückzahlung erfolgte zum Gegenwert des NAV. Da konnte ich keinen "Abschlag" feststellen. Was sind die Nachteile? Bei Auflösung einer Anlage mit Erwerbsdatum vor 2009 kann der Steuervorteil verloren gehen. Bei einer Schließung wegen geringem Volumen sollte es lediglich zu geringfügigen Verzögerungen kommen, bis man über den Wert der Anlage verfügen kann. Bei einer Schließung wegen Unregelmäßigkeiten (Bsp. Madock-Fonds) kann es natürlich länger dauern und auch Teil des Werts verloren gehen. Sofern der Erwerb des Fonds mit Kosten verbunden war, sind diese verloren. Ggf. fallen erneut Vertriebskosten für die Neuanlage an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
WillA Mai 6, 2009 Oft ist es so, dass eine Fondsschließung oder -verschmelzung zu einem für den Anleger ungünstigen Zeitpunkt erfolgt. D.h. gerade jetzt in einer Baisse fangen die KAG's an aufzuräumen. Meist liegt es daran, dass das Fondsvolumen durch Anlegerflucht stark gesunken ist und/oder Kosten eingespart werden müssen. Meist legen die großen KAG's dann Fonds zusammen und man bekommt ein Umtauschangebot. Man muß sich dann entscheiden und mangels Alternative geht man schließlich auf das Angebot ein. Nach meiner Erfahrung bekommt man von der KAG ca. einen Monat vor der Maßnahme ein schrift- liches Informationsangebot zugesandt. Mir ist das auch schon einige Male passiert. Das Angebot war dann aber immer kostenfrei (ohne AA). Ob der neue Fonds dann den Erwartungen entspricht ist eine andere Frage. Es ist wohl so, dass die KAG 13 Monate vor Schließung eines Fonds dies im eBundesanzeiger veröffentlichen müssen (lt. ARD-Ratgeber: Geld ). Die Diskussion hier über dieses Thema bezog sich vor allem auf die Abgeltungssteuer, d.h. bei der Fondsauswahl auch auf das Risiko einer Schließung zu achten. Dieser Nachteil hat sich aber bei einer Fondsanlage ab 2009 nun erledigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blob Gilb Mai 6, 2009 Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass die Kosten einer Liquidation üblicherweise die Managementgesellschaft trägt, und der letzte Anteilwert (zu welchem die Anteilinhaber ausbezahlt werden) somit auch nicht aufgrund besonderer Kosten übermäßig niedrig ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher Mai 6, 2009 Hallo, eine KAG wird bei einer Fondsschließlung immer darauf hinarbeiten, dessen Vermögen in einem anderen Fonds der Gessellschaft aufgehen zu lassen. Wie läßt sich das Risko darüberhinaus vermindern? --immer am Ball bleiben, das Manasgment gibt regelmäßig Berichte raus! Dem kann ich nur zustimmen. Vor Jahren hatte ich mal in einen Fonds 5.000.- DM investiert, "Orbitex Natural Resources" oder so..., ein von sogenannten Experten und Fachzeitschriften hochgelobter Rohstofffonds. Der Wert ist dann langsam, aber sicher auf 800.- DM geschmolzen. Dann wurde der Fonds geschlossen und die Gesellschaft aufgelöst glaube ich. Würde mir heute nicht mehr passieren. Der Wertverlust war nur zum kleinen Teil marktbedingt. Der Fonds hatte sich einfach nur verzockt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative Mai 6, 2009 Antwortet ihm doch mal auf die frage, anstatt mit horrorgeschichten über verzocktes geld, die nichts mit der schließung an sich zu tun hatten. Du kriegst den NAV ausbezahlt, musst nicht über die börse anteile verkaufen. Nachteile sind also nur evtl. Steuerlich und umsonst aufgewendete kosten, wie AA Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der derf des Mai 6, 2009 Vielen Dank für die bisherigen Antworten, vor allem an Sapine. Jetzt ist mir das etwas klarer geworden. Ich frage mich aber weiterhin, wie ich auf eine Schließung reagieren sollte. Mir ist das nämlich selbst mal passiert, da hatte ich den DE0009792044, der wurde Ende 2008 liquidiert. Etwa ein Jahr vorher (ich finde den Brief nicht mehr) wurde ich aber schon über die geplante Schließung zu diesem Datum benachrichtigt. Da ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte, habe ich ihn einfach bis zum Ende behalten. Ein Umtausch hätte mich ja genauso Transaktionsgebühren gekostet wie eine Abgeltung am Ende (nur, Euren Posts zu entnehmen, hätte ich wohl den AA bei einem Umtausch sparen können). Wenn man sich den Chart anschaut, dann ist der Fonds innerhalb dieses Jahres auch meistens dem Markttrend gefolgt. Nur in den letzten zwei Monaten des Bestehens ist der Kurs gegenüber dem DAX leider auf schließlich weniger die Hälfte eingebrochen. Hätte man so etwas wissen können? Wenn ja, dann hätte ich also doch schon in den Monaten zuvor verkaufen/umtauschen sollen - aber wie schnell nach der Schließungsankündigung müsste man normalerweise reagieren? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Mai 7, 2009 Ob ein kostenloser Umtausch möglich ist, hängt von der Depotbank ab. Bei mir ist es damals nicht kostenlos gegangen und es gab auch keine schriftliche Vorankündigung. Die Information kam praktisch zeitgleich mit der Buchung. Warum in Deinem Fall die Kurse vorher runter gegangen sind, weiß ich nicht, da ich diesen Fonds nicht verfolgt habe. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hat Pioneer einige der Nordinvest Fonds aufgelöst. Grundsätzlich werden erfolgreiche Fonds seltener geschlossen, da sie gewöhnllich genügend Mittelzuflüsse haben. Aber dass kann nur eine Tendenz sein, bei meinem Beispiel gab es vorher keinen Kursrückgang und die Buchung erfolgte zum aktuellenen NAV. Wenn ein Fonds die Auflösung frühzeitig ankündigt, würde ich vermutlich nicht bis zum letzten Tag mit dem Tausch oder Verkauf warten, sondern versuchen, einen günstigen Zeitpunkt zu finden. Sofern der Fonds in Nebenwerten investiert ist, wäre auch ein negativer Effekt auf die Aktienkurse denkbar durch eine echte Auflösung mit Verkauf des Inventars. Bei Fonds, die in den marktbreiten Indizes investieren ist das aber reichlich unwahrscheinlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag