Mancunian April 30, 2009 · bearbeitet April 30, 2009 von Mancunian Hallo zusammen, ich habe letztes Jahr eine Riesterrentenversicherung abgeschlossen. Weil ich vorletztes Jahr noch Student war, kam ich mit 60 Euro Jahresbeitrag auf die volle Förderung. Momentan zahle ich 10 Euro monatlich, was mir laut Versicherer (Debeka) für dieses Jahr die volle Förderung bringen soll. Bisher habe ich also erst 110 Euro eingezahlt (Mai mitgerechnet). Nun möchte ich in ca. 4-6 Jahren bauen und war deswegen bei der Verbraucherzentrale, um mich bezüglich Altersvorsorge/Baufinanzierung bzw. wo ich angesichts des Bauvorhabens mein Geld optimalerweise jetzt hinstecken sollte, beraten zu lassen. Riester haben wir nur kurz am Rande behandelt, die Zeit war zu knapp (ich hatte eine Stunde, kostete 80 Euro). Was ich aus der kurzen Anmerkung zu Riester verstanden habe, war folgendes: Bei Bauvorhaben in naher Zukunft Riester-RV kündigen und Banksparplan abschließen. Aus dem bekommt man zum Bauzeitpunkt am meisten Geld raus, um es als Eigenkapital zu verwenden, weil er im Gegensatz zur RRV keine Gebühren und Abschlusskosten hat. Das macht bei der kurzen Laufzeit bis zum Bau den niedrigeren Zins deutlich wett. Doch wie rechne ich das, wie funktioniert das Ganze? Bei Wechsel zu einem anderen Anbieter (Debeka bietet keinen Banksparplan für Riester an) zahle ich 100 Euro an die Debeka. Von den bisher eingezahlten 110 Euro bleiben laut Gebührenordnung ca. 25 Euro über. Somit hätte ich bei einem Wechsel 185 Euro verloren. Diese verlorenen 185 Euro würde ich bis zur Baukreditaufnahme bei einem Banksparplan aber an Gebühren sparen, so dass ich also mehr Eigenkapital hätte. Soweit ich das verstanden habe, wird die staatliche Förderung in den neuen Vertrag übernommen. Doch wie geht es dann weiter? Was kann ich bei einem Banksparplan zum Tilgen verwenden, was bei einer Rentenversicherung? Oder dann auf Wohnriester wechseln? Auf der anderen Seite habe ich den Vertrag zu Beginn meines Referendariats abgeschlossen und aufgrund des niedrigen Verdienstes 2007 lediglich 200 Euro Abschlusskosten. Laufende Kosten sind 1,25 Euro monatlich fix plus 3,5% des jeweiligen Beitrags. Der Beitrag wird die nächsten zwei Jahre auch noch sehr niedrig sein, so dass sich die Gebühren nicht so stark bemerkbar machen. Das heisst, dass ich beim Wechsel auf einen Banksparplan nicht so viel mehr für mein Eigenkapital aus dem Vertrag herausbekomme als bei meiner jetzigen RRV. Außerdem kann ich langfristig gesehen von der höheren Rendite meiner RRV profitieren, die nur sehr gering durch die Abschlusskosten geschmählert wird. Doch dazu müsste ich wissen, wie das während und nach der Baukredittilgungsphase läuft und zu welchem Produkt ihr mir raten würdet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mancunian Mai 2, 2009 Oder vielleicht zur DWS wechseln? Die zahlen mir sogar die Wechselkosten, wie ich gerade gesehen habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Granini Mai 2, 2009 · bearbeitet Mai 2, 2009 von Granini Riester-RENTE ist für die Altersvorsorge, wieso um Himels willen willst du dort Geld für eine Immobilie ansparen??? Wenn du Ahnung hast oder dich gut beraten lassen kannst (also nicht bei deiner Hausbank oder der Debeka) mach nen Fondssparplan (keine Versicherung) oder spar einfach monatlich was weg und damit dann Tagesgeld bzw. Festgeld. Gruß Granini P.S. Ich persönlich finde z.B. die DWS besser als das Angebot der Debeka, aber beides soll nunmal dem Aufbau der Rente dienen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mancunian Mai 3, 2009 Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Seit kurzem ist es möglich, die Riesterförderung direkt in Immobilienfinanzierung fliessen zu lassen, egal welches Riesterprodukt man hat. Doch mit welchem fahre ich dafür in meinem Fall am Besten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herr_welker Mai 3, 2009 · bearbeitet Mai 3, 2009 von herr_welker Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Seit kurzem ist es möglich, die Riesterförderung direkt in Immobilienfinanzierung fliessen zu lassen, egal welches Riesterprodukt man hat. Doch mit welchem fahre ich dafür in meinem Fall am Besten? Richtig. @Granini Wenn er es als Riester-Banksparplan laufen lässt, dann kann er das als Sonderausgaben absetzten, bekommt Zulagen und muss keine Abgeltungssteuer zahlen. Ein Banksparplan wurde dir empfohlen, weil er niedrige Kosten hat und du kein Geld verlierst. (im Gegensatz zur Versicherung, Gebühren) Darf ich mal fragen wie du das Bauprojekt finanzieren willst? Den mit 60 EUR Jahresbeitrag + Zulagen wirst du nicht weit kommen. Und deshalb ist es meiner Meinung auch recht egal ob du jetzt bei deiner Rentenversicherung bleibst oder nicht. Ob nun ein paar Hunder EUR mehr drinnen ist oder nicht fällt wohl kaum ins Gewicht bei einem Projekt von mehreren Hundertausend EUR. lediglich 200 Euro Abschlusskosten 200 EUR ist tatsächlich wenig. Wenn man aber bedenkt, dass du nur 60 EUR/Jahr reinzahlst ist es wieder viel... Sind immerhin fast 3 Jahre weggeschmissen. Bedenke auch, das du nach dem Hausbau wahrscheinlich nichts in die Riester Rente reinzahlen wirst, weil es meistens profitabler ist den Kredit abzuzahlen. (ich nehme mal an du wirst einen aufnehmen). Edit: Rentenversicherungen (wie du eine hast) werden hier grundsätzlich aufgrund der hohen Kosten und schlechten Rendite nicht empfohlen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lady Gaga Mai 3, 2009 Edit:Rentenversicherungen (wie du eine hast) werden hier grundsätzlich aufgrund der hohen Kosten und schlechten Rendite nicht empfohlen. Das stimmt so nicht. Grundsätzlich wird hier nur von fondsgebundenen Rentenversicherungen abgeraten. In seinem Post steht aber nicht, ob er eine klassische oder eine fondsgebundene Variante hat. Einige Mitglieder hier im Forum sind ja nach kontroversen Diskussionen sogar von Fondssparplänen in eine klassische RRV gewechselt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mancunian Mai 3, 2009 Darf ich mal fragen wie du das Bauprojekt finanzieren willst? Bin Lehramtsreferendar und nächsten Sommer fertig. Ab dann A13, davon drei bis fünf Jahre was beiseite gelegt plus das, was jetzt schon vorhanden ist dürfte ein recht gutes Eigenkapital ergeben. Zumal man als Beamter ja sowieso nicht so die Schwierigkeiten mit Krediten hat. Wenn ich mit meiner Freundin zusammen bleibe, kommt etwas später nochmal A13 dazu, das dürfte dann dicke langen. Als Single werde ich wohl kein Haus bauen wollen. Den mit 60 EUR Jahresbeitrag + Zulagen wirst du nicht weit kommen. Das war letztes Jahr, weil ich erst im Dezember abgeschlossen habe und 2007 (noch Student) fast nichts verdient hab. Da reichten 60 Euro für die volle Zulage. Dieses Jahr wirds schon einiges mehr und nächstes Jahr dann nochmal richtig viel mehr... Bleibt nochmal die Frage: was passiert mit einem Riesterprodukt, wenn ich zum Hausbau alles Geld daraus entnehme? Läuft es dann weiter und die staatlichen Zulagen und die Beiträge fliessen direkt in die Kredittilgung? Dann wäre ja alles andere als ein Banksparplan Schwachsinn, weil dann die niedrigen Gebühren des Banksparplans der besseren Renditechance der RRV gegenüberstehen, und eine bessere Rendite auf keine Einzahlungen (die wären ja in der Kredittilgung) nichts wert ist. Oder geht o.g. nur, wenn ich Wohnriester abschließe? Dann also jetzt Banksparplan und ab Hausbau Wohnriester? Oder gibts noch ne andere Möglichkeit, bei der ich evtl. die 100 Euro Wechselgebühren spare (mir ist schon klar, dass die auf lange Sicht das geringste Übel wäre)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
herr_welker Mai 3, 2009 · bearbeitet Mai 3, 2009 von herr_welker Das ist mal von der DWS Homepage. Kann ich Kapital für wohnwirtschaftliche Zwecke aus meinem Riester-Vertrag entnehmen? Riester-Sparer dürfen bis zu 75% oder die kompletten 100% des vorhandenen Kapitals in der Ansparphase entnehmen, um eine selbst genutzte Wohnimmobilie zu bauen oder zu kaufen. Der Riester-Sparer muss in dieser Wohnung seinen Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt haben. Die Rückzahlung des entnommenen Betrags in den Vertrag ist nicht notwendig. Diese Erleichterung gilt auch für bereits bestehende Verträge. Bei Altersvorsorgeverträgen, die vor dem 1. Januar 2008 abgeschlossen wurden, bleibt für die Veranlagungszeiträume 2008 und 2009 eine Mindestentnahmegrenze von 10.000,- EUR geförderten Kapitals bestehen. Der Anleger kann zu Beginn der Auszahlungsphase zwischen Einmalbesteuerung von 70 Prozent des in der Wohnimmobilie gebundenen steuerlich geförderten Kapitals und einer sukzessiven nachgelagerten Besteuerung wählen. Zu Beginn der Auszahlungsphase dürfen Riester-Sparer einen bestehenden Immobilienkredit tilgen. Die Tilgungsleistungen von Immobilienkrediten werden steuerlich gleichrangig berücksichtigt wie Altersvorsorgebeiträge. Die staatlichen Zulagen für Tilgungsbeiträge werden dementsprechend zu 100% für die Darlehenstilgung eingesetzt. Es gibt auch Wohn-Riester. Dazu weiß ich aber kaum was. Was passiert eigendlich, wenn du das Geld entnimmst, es aber wieder bis Rentenbeginn in den Riester Vertrag zurückzahlst? Musst die Immobilie dann immer noch selbst genutzt werden? Vl. wäre auch ein Bausparvertrag nicht schlecht um dir die heutigen Zinskonditionen zu sichern. Nachteil: Abschlusskosten und niedrige Verzinnsung Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mancunian Mai 6, 2009 So, ich habe mich jetzt mal informiert. Wenn die staatlichen Zulagen in die Tilgung fliessen sollen, geht das nur mit einem Riesterkredit. Meine RRV oder einen Banksparplan würde ich bis zur Kreditaufnahme besparen, dann alles entnehmen und dichtmachen. In meinem Fall müsste ich zweimal Wechselgebühren berappen, weil ich jetzt wohl zu einem Banksparplan wechsele (gebildetes Kapital zum Zeitpunkt des Hausbaus ist höher als bei RRV) und dann nochmal zu einem Riesterkredit. Ich denke, das diese Vorgenensweise die beste für mich ist. Allerdings gibt es noch zwei Alternativen bzw. Szenarien, die ich zwar für weniger geeignet bzw. unwahrscheinlich halte, aber trotzdem eure Meinung dazu hören möchte. 1. Zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme haben die am Markt befindlichen Riesterdarlehen deutlich schlechtere Zinssätze als die ohne Förderung, so dass sich die Förderung gar nicht lohnen würde. Wäre es in diesem Fall günstiger, die RRV weiterlaufen zu lassen und ein Darlehen ohne Förderung aufzunehmen? 2. Jetzt zu einem Riesterbausparvertrag wechseln, der bei Kreditzuteilung zu einem Reisterkredit wird. Für die Restsumme ein normales Darlehen. zu 1. Wenn ich richtig liege, würde sich das finanzmathematisch nur lohnen, wenn die Differenz der Zinssätze der riestergeförderten und ungeförderten Darlehen höher ausfallen würde als die Differnz der Zinssätze zwischen dem Darlehen und der Rendite der RRV. Dabei ist der Vorteil der Sondertilgung durch die staatlichen Zulagen beim geförderten Darlehen noch nicht berücksichtigt. 2. Zu undurchsichtig und unflexibel. Schwer zu berechnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mancunian Mai 6, 2009 Was passiert eigendlich, wenn du das Geld entnimmst, es aber wieder bis Rentenbeginn in den Riester Vertrag zurückzahlst? Musst die Immobilie dann immer noch selbst genutzt werden? Nein. Alles Geld, das aus Riesterverträgen in Baufinanzierung fliesst (also Entnahmen für Eigenkapital und auch Kredittilgungen), wird auf einem imaginären Immobilienkonto vermerkt und mit 2% verzinst. Zu Rentenbeginn hat man die Wahl, 70% davon auf einen Schlag zu versteuern oder dies in monatlichen Raten zu tun. Wenn man ein Riesterfinanziertes Haus verkauft oder vermietet, muss man den aktuellen Kontostand auf dem imaginären Konto in eine neue, selbstgenutzte Immobilie oder in einen Riester Vertrag einzahlen oder Strafe zahlen bzw. es versteuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag