cre April 29, 2009 Guten Tag, zurzeit lese ich des öftern in diversen Fonds-Meinungen: "XYZ ist ein guter Fonds, aber die Performance könnte leiden, wenn das Volumen ansteigt" "XYZ hat inzwischen zu viel Volumen" Kann mir jemand bitte erklären, warum ein großes Fondsvolumen sich negativ auf die Performance auswirken kann? Vielen Dank im voraus - Toni Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti April 29, 2009 je nach Anlagekriterien ist ein Fondsmanager gezwungen z.b. 95% des Volumens anzulegen... da ein Wert nur ein bestimmten %Anteil im Volumen haben darf - muß er streuen. Je größer das Volumen um so höher die Wahrscheinlichkeit, das nicht nur gute Aktien im Portfolio landen, sondern auch mittelmäßige oder schlechte. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie April 29, 2009 je nach Anlagekriterien ist ein Fondsmanager gezwungen z.b. 95% des Volumens anzulegen... da ein Wert nur ein bestimmten %Anteil im Volumen haben darf - muß er streuen. Je größer das Volumen um so höher die Wahrscheinlichkeit, das nicht nur gute Aktien im Portfolio landen, sondern auch mittelmäßige oder schlechte. Unlogisch argumentiert: Wenn ein Fonds ein Volumen von 1 Mrd. Euro hat und davon je 100 Mio. Euro. in zehn verschiedene Aktien steckt, kann er sein Volumen verdoppeln, dabei aber die Anteile der einzelnen Aktien gleich halten (so dass er in jede mit 200 Mio. investiert ist) und muss folglich keine einzige schlechte Aktie zukaufen. Das lässt sich beliebig fortsetzen - schließlich steigt der Anteil einer Aktie nicht durch den Anstieg des Fondsvolumens. Ein Fonds hat aber zum Beispiel höhere Market-Impact-Kosten, wenn sein Volumen und damit auch seine Transaktionen größer werden: Mit großen Aufträgen bewegt er den Preis einer Aktie in eine für die Anleger ungünstige Richtung. Das ist umso gravierender, je weniger liquide die Aktien sind, die der Fonds kauft. Ein Emerging-Markets-Small-Cap-Fonds könnte dadurch wahrscheinlich am ehesten in Schwierigkeiten geraten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti April 29, 2009 das ein Fondsmanager Aktien zu gleichen Teilen im Fonds hält - ist sicherlich unrealistisch, oder? Probleme mit hohen Fondsvolumen wird es sicherlich auch kaum in Haussephasen geben - sondern eher dann wenn es wieder abwärts geht und Geld investiert bleiben muß. Dann sind oft gute Titel rarr und ein hohes Volumen hinderlich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord April 29, 2009 Ich könnte mir auch vorstellen, dass da noch psychologische Faktoren mitspielen. Nimm z.B. den Auf- und Abstieg vom Templeton Growth. Erst wird er immer größer, damit bekannter und noch größer. Somit steigt der Druck auf die Fondsmanager noch mehr, da sie im Licht der Öffentlichkeit stehen. Somit wird wieder weniger riskiert um sich am selbstgewählten Index orientieren zu können. Wenn man nicht mehr unbefangen in einer Nische arbeiten kann, kann es leichter wieder bergab gehen. Btw. mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass nur Mischfonds aktiv wirklich etwas bringen. nur wenn die Manager in der Krise die Freiheit besitzen, 90 % in Cash oder Anleihen zu gehen, können sie diese ohne / mit wenig Verlusten überstehen. Wenn man max. 10% Cash halten darf (wie der Templeton Growth) und alle Aktien abschmieren, dann ist es nicht leicht die Benchmark zu schlagen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie April 29, 2009 das ein Fondsmanager Aktien zu gleichen Teilen im Fonds hält - ist sicherlich unrealistisch, oder? Ja, es war ja auch nur als Beispiel gedacht, um zu illustrieren, dass ein Fondsmanager auch bei steigendem Volumen keine neuen Titel kaufen muss, weil die Gewichtung der Aktien eben auch gleich bleiben kann, wenn der Fonds wächst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent April 29, 2009 · bearbeitet April 29, 2009 von Chemstudent je nach Anlagekriterien ist ein Fondsmanager gezwungen z.b. 95% des Volumens anzulegen... da ein Wert nur ein bestimmten %Anteil im Volumen haben darf - muß er streuen. Je größer das Volumen um so höher die Wahrscheinlichkeit, das nicht nur gute Aktien im Portfolio landen, sondern auch mittelmäßige oder schlechte. Wie schon erwähnt: Unlogisch. Richtig ist, dass mit höherem Volumen der Market Impact zunimmt. Stell dir vor, ein Fonds hätte eine Aktie gern mit 5% im Porfolio. Bei einem Fondsvolumen von vielleicht 600 Mio sind das also 30 Mio die in eine Aktie fließen. Ein Fonds wie der berühmte Templeton Growth Fund (WKN 971025) hat ein Fondsvolumen von rund 10 MRD EUR. 5% sind satte 500 Mio EUR. Das man mit solchen Käufen den Kurs von Aktien durchaus stark beeinflussen kann ist klar. Marktenge Werte sind für solche Fonds also nahezu tabu, ihnen bleiben dann die marktbreitesten Werte, i.d.R. also Blue Chips. Damit wid die aktive Anlagestrategie natürlich stark eingeschränkt, der Fonds verkommt mehr und mehr zum Indexprodukt, allerdings mit hohen kosten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti April 29, 2009 Ja, es war ja auch nur als Beispiel gedacht, um zu illustrieren, dass ein Fondsmanager auch bei steigendem Volumen keine neuen Titel kaufen muss, weil die Gewichtung der Aktien eben auch gleich bleiben kann, wenn der Fonds wächst. damit hast du ja auch vollkommen recht!!! eine Frage dazu jetzt aber: die Kosten bleiben doch %ual gesehen gleich, oder irre ich mich jetzt da? Höheres Volumen - höhere Kosten, aber im Verhältnis gleich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 29, 2009 eine Frage dazu jetzt aber: die Kosten bleiben doch %ual gesehen gleich, oder irre ich mich jetzt da? Höheres Volumen - höhere Kosten, aber im Verhältnis gleich. Welche Kosten? Transaktionskosten, Verwaltungskosten, etc. - ja. Market Impact Kosten - auf keinen Fall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cre April 29, 2009 · bearbeitet April 29, 2009 von cre Ah, Market Impact Kosten...wieder was neues gelernt, ich danke euch für die Erklärungsversuche. Ist wohl so ne art Heisenbergsche Unschärferelation in der Fondswelt *spaessle*. Haben meine Fonds zu viel/zu wenig/gesundes Volumen? DWS TopDividende ISIN: DE0009848119 WKN: 984811 VOLUMEN: 2.470,05 Millionen € DWS Akkumula ISIN: DE0008474024 WKN: 847402 VOLUMEN: 2.502,78 Millionen € HAUSINVEST EUROPA ISIN: DE0009807016 WKN: 980701 VOLUMEN: 8.820,00 Millionen € Comgest Magellan ISIN: FR0000292278 WKN: 577954 VOLUMEN: 1.203,00 Millionen € M&G GLOBAL BASICS FUND EURO A ISIN: GB0030932676 WKN: 797735 VOLUMEN: 2.508,00 Millionen € cominvest Fondak P ISIN: DE0008471012 WKN: 847101 VOLUMEN: 1.527,00 Millionen € Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 April 29, 2009 · bearbeitet April 29, 2009 von jogo08 Für Immobilienfonds gelten diese Regeln eher nicht, da hier nicht ständig Aktien ge- oder verkauft werden. Da ist Größe eher von Vorteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. April 29, 2009 Der Fondak als Vertriebs-ETF ist auch außer Konkurrenz. Da legt das Management einfach DAX-ETF's ins Depot und macht sich auf Kosten der Anleger einen schönen Lenz mit den Fee's. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Basti April 29, 2009 Welche Kosten? Transaktionskosten, Verwaltungskosten, etc. - ja. Market Impact Kosten - auf keinen Fall. ich meine ja die Orderkosten etc. unter market impact gesichtspunkten ist ein höheres Fondsvolumen doch auch eher ungünstig - oder täusche ich mich da jetzt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent April 29, 2009 · bearbeitet April 29, 2009 von Chemstudent ich meine ja die Orderkosten etc. unter market impact gesichtspunkten ist ein höheres Fondsvolumen doch auch eher ungünstig - oder täusche ich mich da jetzt? Genau das haben wir versucht oben darzustellen. Je größer der Fonds, desto größer der Market Impact. Die anderen Kosten wie Transaktionskosten, Verwaltungsksoten etc. bleiben prozentual gleich. Die Market Impact Kosten hingegen steigen mit dem Fondsvolumen. Was dann wiederum der Grund dafür ist, dass sehr große Fonds nur noch in die marktbreitesten Aktien investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel April 29, 2009 Die Performance von größeren Fonds ist in der Praxis besser. Ist wenn man genau drüber nachdenkt auch logisch. Große Fonds sind billiger. Market impact is egal, da sie eh Inexmimikri betreiben. Das geht auch mit großem Volumen ohne market impact. Mag sein das ein aktiver kleiner Fonds weniger Schaden anrichtet als ein theoretischer aktiver großer. Nutzen gegenüber passiver Anlage haben sie aber keinen. Offiziell aktive Große sind grundsätzlich nicht wirklich aktiv. Womit wir dann wieder bei dem Punkt wären bei dem es wirklich eine Korrelation gibt - zwichen Kostenbelastung und Performance. Desto niediger die ter, desto niedriger der Portfolioumschlag, desto höher die Rendite. Einfach. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blujuice April 29, 2009 So ein Unsinn. Viele große Fonds lassen sich nicht ansatzweise mit irgendeinem Index vergleichen. Versuch mal den carmignac investissement passiv abzubilden... Von Mischfonds, die auch noch richtige Asset Allocation betreiben, will ich gar nicht reden. Und darüber, ob aktives Managment einen Mehrwert bietet, kann man bei Themen- und Regionenfonds streiten. Aber nicht bei echt aktiv gemanagten Weltfonds oder Mischfonds. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag