Tenzing Norgay April 27, 2009 Als Nicht-Wirtschaftswissenschaftler hab ich folgende Frage: Von Aktienrückkaufprogrammen liest man ja immer wieder mal. Ist es theoretisch möglich (oder in der Praxis evtl. sogar schon geschehen), dass eine AG ihre gesamten Aktien selbst aufkauft? Wem würde dann die AG theoretisch gehören? Wer hätte zu entscheiden, käme auf die JHV etc.? Und: Kann man Aktienrückkäufe gewissermassen als das Gegenteil einer Kapitalerhöhung betrachten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi April 27, 2009 Hi, Firmen dürfen laut Gesetz immer nur maximal 10% eigener Aktien halten, die dann auf der HV auch ohne Stimm- und Dividendenrecht sind. Die Aktien können allerdings eingezogen werden, so daß im nächsten Jahr wieder 10% aufgekauft werden können usw. Ein Rückkauf ist von der Wirkung her das Gegenteil einer Kapitalerhöhung und außerdem vergleichbar mit einer Dividende. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sekino April 27, 2009 Hi, Aktienrückkaufprogramme sind nichts anderes als das Eingeständnis des Vorstandes, dass er mit dem Geld der Aktionäre nichts anfangen kann und es diesen zurück gibt. Ein Vorstand, der Unternehmer und kein Unterlasser ist, würde das Geld der Aktionäre investieren: und zwar in Geschäftsfelder, die nach Ansicht des Vorstandes zukunftsorientiert und gewinnbringend sind. Dazu bedarf es aber strategischer Entscheidungen. Ein Vorstand, der dazu nicht fähig ist, gibt seinen Aktionären das Geld zurück..... Mit Gruß sekino Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cashfloh April 27, 2009 Hi, Aktienrückkaufprogramme sind nichts anderes als das Eingeständnis des Vorstandes, dass er mit dem Geld der Aktionäre nichts anfangen kann und es diesen zurück gibt. Ein Vorstand, der Unternehmer und kein Unterlasser ist, würde das Geld der Aktionäre investieren: und zwar in Geschäftsfelder, die nach Ansicht des Vorstandes zukunftsorientiert und gewinnbringend sind. Dazu bedarf es aber strategischer Entscheidungen. Ein Vorstand, der dazu nicht fähig ist, gibt seinen Aktionären das Geld zurück..... Mit Gruß sekino Wenn mir jemand Anteile meines Unternehmen für 0,50 verkauft die einem Wert von 1 entsprechen, wäre es dumm diese Anteile nicht zurückzukaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
täubchen April 27, 2009 · bearbeitet April 27, 2009 von täubchen Hi, Aktienrückkaufprogramme sind nichts anderes als das Eingeständnis des Vorstandes, dass er mit dem Geld der Aktionäre nichts anfangen kann und es diesen zurück gibt. Ein Vorstand, der Unternehmer und kein Unterlasser ist, würde das Geld der Aktionäre investieren: und zwar in Geschäftsfelder, die nach Ansicht des Vorstandes zukunftsorientiert und gewinnbringend sind. Dazu bedarf es aber strategischer Entscheidungen. Ein Vorstand, der dazu nicht fähig ist, gibt seinen Aktionären das Geld zurück..... Mit Gruß sekino Der Vorstand sollte das Geld da anlegen, wo es seiner Meinung nach die größte Rendite für die Aktionäre bringt. Das kann dann eben auch die eigene Aktie sein. Das ist u.U. eine bessere Lösung als irgendwelche größenwahnsinnigen Übernahmen, wie wir sie in den letzten 10 Jahren gesehen haben und die in vielen Fällen reine Kapitalvernichtung waren (Daimler-Chrysler, BMW-Rover, RBS-ABN Amro um nur einige zu nennen). Dann lieber das Geld zurückgeben. Zu hohe Reserven lassen einen selbst wiederum als geeignetes Übernahmeobjekt erscheinen. Ich finde, daß BASF ein gutes Beispiel für eine gelungene Rückkaufstrategie ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tenzing Norgay April 27, 2009 Hi,Firmen dürfen laut Gesetz immer nur maximal 10% eigener Aktien halten, die dann auf der HV auch ohne Stimm- und Dividendenrecht sind. Die Aktien können allerdings eingezogen werden, so daß im nächsten Jahr wieder 10% aufgekauft werden können usw. Ein Rückkauf ist von der Wirkung her das Gegenteil einer Kapitalerhöhung und außerdem vergleichbar mit einer Dividende. D.h. eine AG wird sich nie selbst aufkaufen können. (Zumindest nicht in Deutschland - vielleicht gibt es in anderen Ländern andere Regelungen?) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi April 27, 2009 D.h. eine AG wird sich nie selbst aufkaufen können. Hi, so ist es. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sekino April 27, 2009 @ cashflow Wenn mir jemand Anteile meines Unternehmen für 0,50 verkauft die einem Wert von 1 entsprechen, wäre es dumm diese Anteile nicht zurückzukaufen. Warum sollte Dir jemand die Anteile für 0,50 verkaufen, wenn sie einen Wert von 1,00 haben? Bei rationalen Märkten gehen wir davon aus, dass der aktuelle Wert eines Unternehmens durch den aktuellen Aktienkurs abgebildet wird. Wenn also der Vorstand Aktien des Unternehmens an der Börse zurückkauft, so wendet er exakt das Geld pro Aktie auf, das dem aktuellen Wert entspricht. Der Witz liegt allenfalls darin, dass das Unternehmen in Zukunft sein Ergebnis mit einem geringeren Eigenkapital erwirtschaftet und damit die Dividendenrendite steigt. Letztendlich liegt darin nichts anders als das Eingeständnis des Vorstandes, dass das Unternehmen zuviel Eigenkapital hat, mit dem es nichts anzufangen weiß... Gruß Sekino Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cashfloh April 27, 2009 · bearbeitet April 27, 2009 von cashfloh @ cashflow Warum sollte Dir jemand die Anteile für 0,50 € verkaufen, wenn sie einen Wert von 1,00 € haben? Bei rationalen Märkten gehen wir davon aus, dass der aktuelle Wert eines Unternehmens durch den aktuellen Aktienkurs abgebildet wird. Wenn also der Vorstand Aktien des Unternehmens an der Börse zurückkauft, so wendet er exakt das Geld pro Aktie auf, das dem aktuellen Wert entspricht. Der Witz liegt allenfalls darin, dass das Unternehmen in Zukunft sein Ergebnis mit einem geringeren Eigenkapital erwirtschaftet und damit die Dividendenrendite steigt. Letztendlich liegt darin nichts anders als das Eingeständnis des Vorstandes, dass das Unternehmen zuviel Eigenkapital hat, mit dem es nichts anzufangen weiß... Gruß Sekino Vereinfachtes Beispiel: Wenn ein Unternehmen, mit einem soliden Geschäftsmodell, 10 € pro Aktie liquide Mittel hat und die Aktie bei 7 € gehandelt wird, wird dann der Wert diese Unternehmens korrekt abgebildet? Wenn die Deutsche Bank vor 6 Wochen bei 18 € gehandelt wurde und heute im Bereich von 40 €, wurde dann vor 6 Wochen bzw wird heute der Unternehmenswert "korrekt" abgebildet? Und an Märkten handeln Menschen und wann handeln die schon mal rational ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cashfloh April 27, 2009 · bearbeitet April 27, 2009 von cashfloh Warren Buffett bzgl. Berkshire Aktienrückkauf (Januar 2009): "I think if your stock is undervalued, significantly undervalued, management should look at that as an alternative to every other activity" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 27, 2009 @ cashflow Warum sollte Dir jemand die Anteile für 0,50 verkaufen, wenn sie einen Wert von 1,00 haben? Bei rationalen Märkten gehen wir davon aus, dass der aktuelle Wert eines Unternehmens durch den aktuellen Aktienkurs abgebildet wird. Wenn also der Vorstand Aktien des Unternehmens an der Börse zurückkauft, so wendet er exakt das Geld pro Aktie auf, das dem aktuellen Wert entspricht. Der Witz liegt allenfalls darin, dass das Unternehmen in Zukunft sein Ergebnis mit einem geringeren Eigenkapital erwirtschaftet und damit die Dividendenrendite steigt. Letztendlich liegt darin nichts anders als das Eingeständnis des Vorstandes, dass das Unternehmen zuviel Eigenkapital hat, mit dem es nichts anzufangen weiß... Gruß Sekino Nun du sprichst hier von rationalen Märkten, kannst du mir die bitte zeigen ? Und genauso wie es keine rationalen Märkte gibt genauso wenig ist eine allgemein gültige Aussage über Aktienrückkäufe möglich, nach deiner Meinung dürfte auch kein Unternehmen Div. ausschütten. Desweiteren ist ein Wachstum nur zu einer bestimmten Geschwindigkeit sinnvoll, und nicht immer Zeitgebunden zu realisieren was wiederum gegen deine Argumentation spricht. Und nicht immer ist gesagt das Wachstum auch mehr Rendite abwirft, deshalb kann es durchaus Vorteilhaft sein eigene Aktien zurückzukaufen oder das Geld auszuschütten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag