ipl April 25, 2009 Solche Themen ist hier von mir wahrscheinlich keiner gewöhnt, aber ich darf auch mal. *gg* Theoretisch bringt die folgende Betrachtung einen Free Lunch. Die Frage ist, wie es in der Praxis aussieht. Wenn man kurz vor dem Zeitintervall, in dem ein Knock-Out Zertifikat nicht ausgeknockt werden kann, das Zertifikat sehr eng am aktuellen Kurs kauft (ob Stop-Loss oder Knock-Out ist hier egal, aber ich rede weiter nur noch von der Knock-Out Grenze), besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Differenz zwischen dem nächsten Eröffnungskurs und dem Schlusskurs höher ist, als die Differenz zwischen dem Knock-Out und dem Kaufkurs. Dies hebt die Gewinnerwartung ins Positive. Ein Beispiel. DAX-Stand 5000, ich steige long mit Knock-Out = 4990 ein. Angenommen, sofort danach ist Schluss und 5000 ist der Schlusskurs. Nun sind die Wahrscheinlichkeiten, dass der DAX am nächsten Tag mit 5050 oder 4950 eröffnet, ungefähr gleich groß. Eröffnet er mit 5050, habe ich 50 Punkte Gewinn, eröffnet er mit 4950, verliere ich wegen dem Knock-Out nur 10 Punkte. Damit habe ich eine einseitige Gewinnpartizipation, wie bei Optionen, aber ohne ihre Volatilitätskosten. Mein erwarteter Gewinn über Nacht wäre in diesem Beispiel 20 Punkte. Nun, soweit die Theorie. Jetzt kommt die Praxis. ^^ Wie sind denn so die üblichen Knock-Out Bedingungen? So im Detail habe ich mich damit nie beschäftigt. DAX-Zertifikate kann man bei Cortal Consors, denke ich, bis 22:00 Uhr handeln und ab 8:00 Uhr wieder. In diesem Zeitraum dürften sie auch nicht ausknockbar sein, oder? Sind da sonstige Fallstricke, z.B. seitens der Emittenten eingebaut? Sowas hässliches, wie eine geringe Absenkung des Kurses kurz vor Schluss und kurz nach Eröffnung? Oder sieht vielleicht jemand einen anderen Fehler in der Überlegung? P.S. Damit ist theoretisch sogar eine Straddlestrategie ohne Volatilitätskosten möglich. Aber leider dürfte es praktisch nicht möglich sein, auf beiden Seiten des aktuellen Kurses so enge Knock-Out Zertifikate zu finden, weil sie mindestens auf einer Seite ausknockt sind. Es sei denn, der DAX war lange Zeit extrem ruhig. *g* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 25, 2009 nette idee, die meisten knockouts sind wirklich nicht außerbörslich ausknockbar und viele ohne stop loss. wird aber trotzdem nichts. es sei denn du schätzt die volatilität besser ein als der emittent. rechne einfach mal einen schein nahe des knockouts durch. da ist spielraum, aufgeld. die formel im prospekt gilt nur bei abrechnung, mittendrin stellt der emittent kurse wie er lustig ist. zum beispiel um dich nicht umsonst futtern zu lassen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter April 25, 2009 · bearbeitet April 25, 2009 von harryguenter Ob ein Zerti zwischen 22:00 und 8:00 Uhr ausgeknockt werden kann weiß ich nicht, steht aber vielleicht im Verkaufsprospekt. Ein paar Anregungen: Passende Zertifikate dürften nicht immer verfügbar sein. Speziell in steigenden Märkten wirst Du sie nicht finden. Aktuell gibt zum DAX (4660) nur Zertis mit Knock out von etwa 4550 also über 100 Punkte weg (gut Du kannst Bear-zertis nehmen hast aber dasselbe nachfolgende Problem). Alle darüber liegenden Zertifikate sind entsprechend ausgeknockt. Also funktioniert das ganze nur in fallenden Märkten, wo der Kurs den Knock out schwellen stück für Stück näherkommt. Damit legst Du aber gegen den Markt an. Genaugenommen mußt Du mit Deiner Strategie schon fast exakt den Tiefpunkt der Rückwärtsbewegung treffen auch wenn Du kurz vor 22:00 kaufst. Dir bleibt ja nur das Zeitfenster bis 8:00 weitere Verluste auszusitzen und mußt danach auch neben der Kurssteigerung noch auf geringe Volatilität hoffen. Dazu kommt: im nachbörslichen Handel gehen die Spreads zwischen An- und Verkaufskurs oft deutlich auseinander und stellen damit Deinen Nachteil dar. Dieser hier z.B. hatte schon um 20:00 Uhr (Handelsschluss Frankfurt) eine Spread von 1,18% (Knock Out 4520, Hebel ca. 32). Nach Handelsschluss der Parkettbörsen wird noch schlechter. Zudem kann der Emittent gegen den Du handelst (z.B. über die Spreads) den Kurs manipulieren da er ihn selber stellt (21:59 geht Kaufauftrag ja nur im Emittentendirekthandel). Dazu kommt: Bei Deiner Strategie ist der Gewinn dank des sehr hohen Hebels sicherlich gut, allerdings operierst Du auch ständig mit Totalverlusten rum (nämlich dann wenn der Knock Out eintritt). Wieviele dieser Totalverluste will man aussitzen können bevor man vielleicht das eine Mal richtig liegt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 25, 2009 · bearbeitet April 25, 2009 von ipl nette idee, die meisten knockouts sind wirklich nicht außerbörslich ausknockbar und viele ohne stop loss. wird aber trotzdem nichts. es sei denn du schätzt die volatilität besser ein als der emittent. rechne einfach mal einen schein nahe des knockouts durch. da ist spielraum, aufgeld. die formel im prospekt gilt nur bei abrechnung, mittendrin stellt der emittent kurse wie er lustig ist. zum beispiel um dich nicht umsonst futtern zu lassen Ja, das Vorhandensein von Spreads ist mir klar, allerdings sind das keine Volatilitäts-, sondern Finanzierungskosten, zumindest bei "sauberen" Zertifikaten. In Zeiten hoher Volatilität werden DAX-Zertifikate (im Gegensatz zu Optionen) nicht teurer, meine Gewinnerwartung bei der Strategie hier aber höher. Ich werde das noch genau durchspielen, aber ich glaube, das lohnt sich auch trotz Spread. Was ich hier ausnutze ist nicht etwa mein Informationsvorteil vor dem Emittenten, sondern einfach die "hässliche" Realität (im Gegensatz zu "schönen" Theorien ^^), dass eng liegende Zertifikate in der nicht ausknockbaren Zeit teilweise Optionseigenschaften annehmen und einen Zeitwert bekommen, den sie - so meine Hoffnung - nicht einpreisen. Dieser Zeitwert kann die Finanzierungskosten des Zertis samt Spread bei hoher Volatilität deutlich übersteigen. Diese Differenz will ich kassieren. Wenn die Emittenten diesen Effekt kennen, müssten die Spreads bei sehr hochhebeligen (2000er Bereich) Zertifikaten kurz vor Handelsschluss je nach Volatilität und insbesondere vor (langen) Wochenenden enorm (auf über 1000%) ansteigen und nach Handelsaufnahme wieder sinken. Hat jemand einen solchen Effekt beobachtet? Ob ein Zerti zwischen 22:00 und 8:00 Uhr ausgeknockt werden kann weiß ich nicht, steht aber vielleicht im Verkaufsprospekt.Ein paar Anregungen: Passende Zertifikate dürften nicht immer verfügbar sein. Speziell in steigenden Märkten wirst Du sie nicht finden. Aktuell gibt zum DAX (4660) nur Zertis mit Knock out von etwa 4550 also über 100 Punkte weg (gut Du kannst Bear-zertis nehmen hast aber dasselbe nachfolgende Problem). Alle darüber liegenden Zertifikate sind entsprechend ausgeknockt. Also funktioniert das ganze nur in fallenden Märkten, wo der Kurs den Knock out schwellen stück für Stück näherkommt. Damit legst Du aber gegen den Markt an. Genaugenommen mußt Du mit Deiner Strategie schon fast exakt den Tiefpunkt der Rückwärtsbewegung treffen auch wenn Du kurz vor 22:00 kaufst. Dir bleibt ja nur das Zeitfenster bis 8:00 weitere Verluste auszusitzen und mußt danach auch neben der Kurssteigerung noch auf geringe Volatilität hoffen. Dazu kommt: im nachbörslichen Handel gehen die Spreads zwischen An- und Verkaufskurs oft deutlich auseinander und stellen damit Deinen Nachteil dar. Dieser hier z.B. hatte schon um 20:00 Uhr (Handelsschluss Frankfurt) eine Spread von 1,18% (Knock Out 4520, Hebel ca. 32). Nach Handelsschluss der Parkettbörsen wird noch schlechter. Zudem kann der Emittent gegen den Du handelst (z.B. über die Spreads) den Kurs manipulieren da er ihn selber stellt (21:59 geht Kaufauftrag ja nur im Emittentendirekthandel). Dazu kommt: Bei Deiner Strategie ist der Gewinn dank des sehr hohen Hebels sicherlich gut, allerdings operierst Du auch ständig mit Totalverlusten rum (nämlich dann wenn der Knock Out eintritt). Wieviele dieser Totalverluste will man aussitzen können bevor man vielleicht das eine Mal richtig liegt? Ja, passende Zertifikate werden nicht immer (vielleicht sogar nur selten) verfügbar sein, aber mir reichen die Fälle, in denen es geht, zumal ich mich nicht auf bestimmte Indizes oder Aktien beschränken muss. Ich würde beide, long und short, Zertifikate einsetzen. Tief-/Höhepunkte muss ich gar nicht treffen, weil ich die Zertikate um 8:00 beim ersten Kurs auch schon wieder verkaufen (bzw. verfallen lassen) würde, ich will sie gar nicht länger behalten. Mir geht es im Prinzip nur um die Veränderung zwischen dem letzten Tick des Vortages und dem ersten Tick des nächsten Tages und sie ist hinreichend zufällig. Ein Spread von 1,18% bei Hebel 32 könnte für meine Zwecke evtl. bereits ausreichen, da meine Gewinnerwartung lediglich bei einer Zuckung von 0,04% liegen muss, damit ich hier Gewinn mache. Allerdings ist Hebel 32 noch zu niedrig. Zum vollen Ausnutzen des erwähnten Effektes muss der Hebel mindestens bei 200 liegen, besser noch im Tausender-Bereich. Optimal ist 1 Kurspunkt Differenz (also momentan Hebel um 4000). Hier würde ich für diese Strategie bei einem erwarteten "Sprung" von nur etwa 20 Punkten in irgendeine Richtung Spreads von über 500% akzeptieren. Das Moneymanagement der Totalverluste schaffe ich schon, zumal bei Totalverlust die Transaktionskosten entfallen. Fallen jemandem noch weitere Probleme und/oder Gegenargumente ein? Mir ist übrigens bewusst, dass hier wahrscheinlich kein Mensch bei Verstand Erfahrung mit 4000er Hebeln und 500%er Spreads hat... Aber vielleicht doch jemand? ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 25, 2009 · bearbeitet April 25, 2009 von relative Ja, das Vorhandensein von Spreads ist mir klar, allerdings sind das keine Volatilitäts-, sondern Finanzierungskosten, zumindest bei "sauberen" Zertifikaten. das stimmt halt so nicht. was du leicht mittels rechnung überprüfen kannst. nimm irgendeinen openend-put KO von heute, der nahe dran ist, und rechne aus was er kosten müsste. einer z.b. ist mehr als 30 DAX punkte teurer. KOs ohne stop-limit haben auch aufgeld, nicht nur spread. dieses ist auch volatilitätsabhängig. manche emittenten gebe das aktuelle aufgeld auf der webseite an. auch das kannst du leicht testen. früher am tag (bei niedrigerem dax) waren es weniger als 30 daxpunkte, die der schein "zu viel" kostete. wieso sollte irgendjemand KOs mit stop-limit kaufen wenn er welche ohne stop-limit ohne zusätzliche kosten haben könnte? eingebaute stops haben nur nachteile. wenn du vom emittenten verlangst die wertentwicklung zwischen KO und schließen seiner gegenposition zu übernehmen will er aufgeld dafür. there is no ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter April 25, 2009 Ein Spread von 1,18% bei Hebel 32 könnte für meine Zwecke evtl. bereits ausreichen, da meine Gewinnerwartung lediglich bei einer Zuckung von 0,04% liegen muss, damit ich hier Gewinn mache. Allerdings ist Hebel 32 noch zu niedrig. Zum vollen Ausnutzen des erwähnten Effektes muss der Hebel mindestens bei 200 liegen, besser noch im Tausender-Bereich. Optimal ist 1 Kurspunkt Differenz (also momentan Hebel um 4000). Hier würde ich für diese Strategie bei einem erwarteten "Sprung" von nur etwa 20 Punkten in irgendeine Richtung Spreads von über 500% akzeptieren. Zertifikat mit Hebeln weit über 50 habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen (auch wenn meine Zertifikatezeit etwas zurückliegt und meine Hebel niedriger waren). Ich befürchte das Ding verkauft Dir einfach kein Emittent. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 25, 2009 das stimmt halt so nicht. was du leicht mittels rechnung überprüfen kannst. nimm irgendeinen openend-put KO von heute, der nahe dran ist, und rechne aus was er kosten müsste. einer z.b. ist mehr als 30 DAX punkte teurer. KOs ohne stop-limit haben auch aufgeld, nicht nur spread. dieses ist auch volatilitätsabhängig. manche emittenten gebe das aktuelle aufgeld auf der webseite an. auch das kannst du leicht testen. früher am tag (bei niedrigerem dax) waren es weniger als 30 daxpunkte, die der schein "zu viel" kostete. Das Aufgeld ist nur dann ein Problem, wenn es in solchen Nächten, in denen der Schlusskurs sehr eng an der KO-Schwelle liegt, viel stärker als zur Deckung der Finanzierungskosten nötig, abgesenkt wird. Ein Aufgeld, dass lediglich die Volatilität widerspiegelt (wie anscheinend in deinem Beispiel), stört nicht weiter. Sollte das Aufgeld morgens generell niedrig sein und abends ansteigen, gibt es weitere Free Lunch Möglichkeiten, also gehe ich davon mal nicht aus. ^^ Dennoch würde mich die Problematik natürlich interessieren. Könntest du einige konkrete Emittenten mit Aufgeld-Angabe nennen? Ich habe einfach mal die Commerzbank ausprobiert, wurde da aber nicht fündig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 25, 2009 die angabe brauchst du im grunde nicht, weil du sie leicht berechnen kannst. HSBC gibt sie normalerweise explizit an. aber momentan stehen da blödsinnige werte. evtl. liegt das am wochenende. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 25, 2009 Ja, stimmt schon, dass man das auch selbst berechnen kann... Ich habe jedenfalls einige Charts von Zertifikaten betrachtet und kann da erstmal keine deutliche Abwertung über Nacht feststellen, die über normale Kursentwicklung hinaus geht, auch bei sehr hohen Hebeln nicht. Die Spreads scheinen auch human. Damit bleibt, glaube ich, nur noch die Frage der Handelbarkeit... Und natürlich die Frage, wie oft die von mir gewünschte Situation eintritt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 25, 2009 · bearbeitet April 25, 2009 von relative ich meinte auch nicht dass der kurs abends ansteigt. sondern wenn sich der referenzkurs dem KO nähert. das gleiche problem wie overnight hat der emittent ja auch intraday bei schnellen bewegungen. deswegen nimmt er sich bei KOs mit stoploss z.b. bis zu 3 stunden zeit den abrechnungskurs festzusetzen. ich vermute dass KOs ohne stoploss für den emittenten nicht mehr oder weniger lukrativ sind als KOs mit stoploss. also wird das aufgeld vermutlich die volatilität von etwa 3 stunden repräsentieren. müsstest du dir mal genauer ansehen. aber viel hoffnung hätte ich wie gesagt nicht. das läuft darauf hinaus, dass du die volatilität besser einschätzen musst als der emittent. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial April 25, 2009 Ein Beispiel. DAX-Stand 5000, ich steige long mit Knock-Out = 4990 ein. Angenommen, sofort danach ist Schluss und 5000 ist der Schlusskurs. Nun sind die Wahrscheinlichkeiten, dass der DAX am nächsten Tag mit 5050 oder 4950 eröffnet, ungefähr gleich groß. Eröffnet er mit 5050, habe ich 50 Punkte Gewinn, eröffnet er mit 4950, verliere ich wegen dem Knock-Out nur 10 Punkte. Damit habe ich eine einseitige Gewinnpartizipation, wie bei Optionen, aber ohne ihre Volatilitätskosten. Mein erwarteter Gewinn über Nacht wäre in diesem Beispiel 20 Punkte. Was ich bei dem ganzen nicht verstehe: Warum muss man das ganze Übernacht machen? Meine Einschätzung: In kurzer Zeit kommen die Kurse zu wenig in Bewegung und bewegen sich auch viel zu zufällig. Ein kleiner Zufall kann zum Knockout führen, obwohl den ganzen Tag über unbedenklich Kurse existierten. Richtig? Nehmen wir an das wäre eine gültige Strategie, dann müsste das in einem halbwegs effizienten Markt dazu führen, dass gegen Ende des Handels sich ein Kurs konsolidiert der genauso weit weg vom Knockout ist, dass der erwartete Kurssprung zum KO-PUnkt dem erwarteten Gewinn entspricht. Man setzt also für die Berechnung des fairen Werts einfach nicht mehr die übliche Funktion (Normalverteilung) ein, sondern eine Funktion, die der Normalverteilung ähnelt, aber jenseits des KO-Punkts null ist. Ganz andere Frage meinerseits: KO-Zertifikate sind doch Optionsscheine? Oder garantieren die exakte indexabhängige Rückzahlung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 25, 2009 @relative Ich verstehe noch nicht ganz, was die Emittenten mit dem Aufgeld anstellen. Ein Aufgeld ist hier erstmal ein Aufschlag, sowohl beim Ver- als auch beim Ankaufspreis, richtig? Wenn der Emittent bei fast-KO-Kursen das Aufgeld erhöht, ist das Zertifikat teurer, als es sein "sollte". Wenn ich so ein Zertifikat halte und in dem Moment verkaufe, macht der Emittent Verluste. Das kann doch so nicht sein. Ein Emittent verdient ja nichts am Aufgeld, sondern ausschließlich an seiner Herabsetzung über Zeit (und verliert bei seiner Erhöhung). Oder übersehe ich hier etwas? @etherial Im Prinzip ist deine Vermutung über die Gründe, warum dieser Handel über Nacht erfolgen soll, richtig. Ich warte einfach starke Kursveränderungen über Nacht oder übers Wochenende ohne KO-Gefahr ab und partizipiere anschließend entweder voll am Gewinn oder minimal am Verlust. Und nun versuche ich herauszufinden, ob und wie die Emittenten dem vorbeugen... KO-Zertifikate garantieren leider nichts (sonst würde ich hier nicht lange rumfragen, sondern handeln *g*). Es sind aber keine Optionsscheine. Ein Optionsschein kann beispielsweise niemals ausgeknockt werden, sie laufen nur aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial April 25, 2009 KO-Zertifikate garantieren leider nichts (sonst würde ich hier nicht lange rumfragen, sondern handeln *g*). Es sind aber keine Optionsscheine. Ein Optionsschein kann beispielsweise niemals ausgeknockt werden, sie laufen nur aus. Die Trennung zwischen Optionsschein und Zertifikat ist nicht so klar wie du das beschreibst. BNP Paribas nennen ihre gehebelten Zertifikate mit Optionsscheincharakter Turbo-Optionsscheine. Die Deutsche Bank verwendet bei ihren KO- den Namen Wave und die Short/Long-Positionen heißen Call/Put. Wie das mit der Garantie auf transparente Preise aussieht ... da bin ich mir inzwischen nicht mehr sicher. Bei den Wave XXL steht, dass sie immer als Differenz zum aktuellen DAX-Stand berechnet werden. Und der Emittent stellt so auch seine Preise. DAs ist für mich schon eine Garantie. Die Frage ist ob die Bank von der Praxis auch abgehen kann und irgendwelche Phantasie-Werte stellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 26, 2009 · bearbeitet April 26, 2009 von relative @relativeIch verstehe noch nicht ganz, was die Emittenten mit dem Aufgeld anstellen. Ein Aufgeld ist hier erstmal ein Aufschlag, sowohl beim Ver- als auch beim Ankaufspreis, richtig? Wenn der Emittent bei fast-KO-Kursen das Aufgeld erhöht, ist das Zertifikat teurer, als es sein "sollte". Wenn ich so ein Zertifikat halte und in dem Moment verkaufe, macht der Emittent Verluste. Das kann doch so nicht sein. es ist immer aufgeld da, aber nach meiner beobachtung wird es größer wenn man dem KO näher kommt. stammt aber wie gesagt auch nur aus beobachtungen nebenbei, für mich war das nie relevant. entweder ist der KO bei mir weit genug weg oder der KO ist gewollt. dann verkauf ich nicht kurz vor dem KO. ich weiß auch nicht ob es ein allgemeingültiges modell gibt das das aufgeld berechnet oder jeder emittent anders macht. ich würde mir an deiner stelle mal DAX intraday daten von einem volatilen tag besorgen und dann intraday quotes eines DAX KOs. (zumindest letzteres gibts auf scoach.de unter historische quotes) wenn meine beobachtung richtig ist denke ich wird so'n emittent schon mittel und wege haben mit seinem absicherungsgeschäft diese "nicht-lineare kurs-übersetzung" umzusetzen, so dass er in deinem beispiel keinen verlust macht. optionsspread o.ä. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 27, 2009 Ok, danke für alle vorgebrachten Einwände. Ich werde das Ganze dann mal beobachten und vor allem auf die erwähnten Faktoren achten. Mal schauen, ob die Strategie in der Praxis etwas taugen könnte. Letztendlich halte ich die Chance, dass das praktisch funktioniert, selbst für minimal, möchte das aber genauer unter die Lupe nehmen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
DON April 27, 2009 Zertifikat mit Hebeln weit über 50 habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen (auch wenn meine Zertifikatezeit etwas zurückliegt und meine Hebel niedriger waren).Ich befürchte das Ding verkauft Dir einfach kein Emittent. Zertis mit Hebel über 50 gibt es durchaus, sie müssen ja nur nahe genug an die KO Grenze kommen. @ipl ABER: Die Erfahrung, die ich gemacht habe (und das hauptsächlich mit Commerzbank Zertis) ist, dass der Emittent ab einem bestimmten Hebel, und ich schätze jetzt Pi mal Daumen so 35, das Zertifikat für ausverkauft erklärt, sprich, es wird ein Ankaufskurs gestellt (weswegen Du immer noch einen schönen Chart hast) aber kein Verkaufskurs. Zudem: Einen Spread von <3% nach Parketthandelsschluss kannst Du bei solchen Hebeln eh vergessen. In der Zeit als Solar- und Bankaktien zweistellige Prozentschwankungen am Tag hingelegt haben, waren die Spreads sogar während der Xetra Handelszeit zwischen 3%-5%, falls überhaupt Kaufkurse für diese Scheine gestellt wurden. Und noch eine Sache. Es werden am nächsten morgen zwar bereits ab 8 Uhr neue Kurse gestellt, das heißt aber noch lange nicht, dass der Emittent die Verkaufsorder dann annimmt ^^. Meine Erfahrungen hier: Order wird abgelehnt, ich rufe beim Broker an und evtl. gelingt es, den Schein übers Telefonbanking direkt an den Emittenten zu verkaufen. Reibungsloser Online Handels ist erst paar Sekunden bis Minuten nach Handelsbeginn möglich. Noch mal, das sind meine Erfahrungen, größtenteils mit Commerzbank Produkten gemacht, die ich für am zuverlässigsten halte. Aber ipl, lass mal wissen, wie die Strategie läuft. Ich zweifel zwar stark am Erfolg, drück aber trotzdem die Daumen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative April 27, 2009 scoach läuft auch ab 8 uhr, das ließe sich also leicht anhand der historischen quotes überprüfen. scoach order ablehnen is nich Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent April 27, 2009 · bearbeitet April 27, 2009 von Chemstudent Der Emittent hebt bei Zertis ohne SL das Aufgeld an, sobald sich der Basiswertkurs dem Finanzierunglevel nähert. Dies liegt daran, dass sich das Risiko für den Emittenten die Position rechtzeitig glattzustellen, erhöht. Dabei spielt die Vola eine große Rolle. D.h. solche Zertis haben in der nähe ihres KO's einen Vola-Einfluss. Zertis mit SL haben dies nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 27, 2009 Der Emittent hebt bei Zertis ohne SL das Aufgeld an, sobald sich der Basiswertkurs dem Finanzierunglevel nähert. Dies liegt daran, dass sich das Risiko für den Emittenten die Position rechtzeitig glattzustellen, erhöht. Dabei spielt die Vola eine große Rolle. D.h. solche Zertis haben in der nähe ihres KO's einen Vola-Einfluss. Zertis mit SL haben dies nicht. Hm, ok. Also angenommen mein Long-Zertifikat hat ein KO von 5000, und ich kaufe DAX bei 5100. Jetzt sinkt der DAX auf 5010 und das Aufgeld des Zertifikats wird erhöht? Das heißt, ich verliere keine 90%, sondern weniger? Wäre ja toll. *g* Einen höheren Spread (also Erhöhung des Emi-Verkaufspreises ohne Anhebung des Ankaufpreises) könnte ich mir ja erklären, aber eine Anhebung des Aufgeldes irgendwie nicht. Aber vielleicht kann mich jemand erleuchten. ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag