Licher Bier April 17, 2009 · bearbeitet April 17, 2009 von Licher Bier WKN:A0F47J Frogster AG: Zuwächse im Monat bis zu 70 % Die Frogster-Gruppe (WKN:A0F47J), eine internationaler Verlag von Computerspielen, hat im letzten Jahr das Geschäftsmodell komplett umgestellt. Standen in der Vergangenheit die Vermarktung konventioneller PC-Spiele im Vordergrund, so hat sich die Frogster Gruppe jetzt auf das Geschäft mit so den genannten Massively Multiplayer Online Games (MMOGs) oder virtuellen Welten konzentriert und hat mit Runes of Magic den ersten ganz großen Erfolg gelandet dies zeigen die Einnahmen, die mit diesem Spiel erzielt werden können. Runes of Magic könnte ein internationaler Blockbuster werden. financial.de wollte vom Vorstandsvorsitzenden Christoph Gerlinger wissen, woher der plötzliche Erfolg kommt. financial.de: Die Zukunft der konventionellen Computerspiele, die als Box über den Handel vertrieben werden, haben nach Meinung von Frogster eine düstere Zukunft. Haben Sie diese Art von Spielen noch im Angebot oder sind mit der Wertberichtigung des vergangenen Jahres alle Vergangenheitslasten beseitigt? gerlGerlinger: Die Ansicht, dass die Zukunft im Online- und insbesondere im MMOG-Bereich liegt, teilen nach herben Verlusten inzwischen sogar die internationalen Majors wie Electronic Arts, Atari usw., die freilich noch weit davon entfernt sind, sich voll und ganz nur auf das neue Geschäft auszurichten. Bei uns ist das der Fall, das heißt wir haben alle Vergangenheitslasten beseitigt, keine konventionellen Produkte mehr im Portfolio, in der Pipeline, im Lager und vor allem nicht im Handel, der nämlich stets über ein zeitlich unbegrenztes Retourenrecht verfügt. Und wir haben den zeitraubenden Aufbau der Wertschöpfungsressourcen für das neue Online-Geschäft schon hinter uns gebracht, insbesondere die Produktseite mit dem zugehörigen Scouten, Testen, Fertigentwickeln, usw., aber auch den Aufbau von Hosting, Billing, Customer Support uvm. Dafür werden die großen WettbewerberJahre brauchen oder müssen sich woanders einkaufen. financial.de: Erklären Sie bitte unseren Lesern, was sind die Vorteile der MMOGs für den Spieler ?. Gerlinger: MMOGs sind interaktive 3D-Welten, an denen gleichzeitig Tausende Spieler in Form einer von ihnen selbst gewählten Gestalt teilnehmen und Abenteuer erleben sowie mit den Mitspielern kommunizieren. Sie finden nicht in Runden oder Spielsitzungen statt und fangen nicht neu an sondern laufen in Echtzeit rund um die Uhr immer weiter. Die Spieler entwickeln also auch ihr virtuelles Ebenbild mitsamt seinen Fertigkeiten und Besitztümern immer weiter. Es handelt sich also quasi um Parallel- oder Traumwelten in sehr hoher Darstellungs- und Erlebnisqualität. Im Gegensatz zu Kino- und Fernsehfilmen ist der Unterhaltene selbst mit auf der Bühne statt nur Zuschauer. financial.de: Was sind die Vorteile für den Publisher ? Gerlinger: Für uns als Publisher hat diese neuartige Unterhaltungsform ebenfalls enorme Vorteile: Der Lebenszyklus von MMOGs ist mit durchaus über 5 Jahren viel länger, wir vereinnahmen nach Jahren Entwicklungszeit nicht nur Einmalerlöse aus dem Verkauf einer Box am sogenannten Launchday, sondern stueinen nachhaltigen Erlösstrom aus dem tagtäglichen Verkauf virtueller Güter und Währungen in der virtuellen Welt, die übrigens keinerlei Herstellungskosten haben und deren Knappheit wir selbst bestimmen, wir also gleichzeitig auch eine Art virtuelle Notenbank sind. Bei MMOGs stehen wir fast immer direkt mit dem Endkunden in Verbindung, umgehen also Zwischenhandelsmargen insb. die des Einzelhandels, müssen keine Retouren verdauen. Zu guter Letzt entfällt auch noch das große Piraterieproblem komplett. financial.de: Sie haben beim Releases von Runes of Magic (ROM) einen regelrechten Run auf das Spiel gehabt und eine Anzahl von über 700.000 Spielern registrieren können. Was müssen Sie tun, damit Sie diese registrierten Spieler tatsächlich zum aktiven Spielen und zum Kauf der Items bewegen können? Gerlinger: Ein guter Teil davon spielt schon aktiv. Davon rund 10% geben in der Regel und auch bei uns auch Geld für Items aus.- Das genügt schon dafür, dass sich das MMOG super rechnet. Täglich kommen eine große Zahl neue Registrierungen, Client-Downloads, aktive und gleichzeitige Spieler hinzu. Hierzu leisten wir zusätzlich zu der großen Mund-zu-Mund-Propaganda aktiv PR- und Marketingarbeit, insbesondere Community Management. Zu unserer Gruppe gehört übrigens auch OnlineWelten, das größte deutschsprachige MMOG-Portal. financial.de: Welchen Umsatz können Sie mit ROM im Monat auf konservativer Basis in 09 voraussichtlich einfahren? Gerlinger: Das lässt sich noch nicht seriös prognostizieren, da die Monatsumsätze, also wohlgemerkt nicht im Jahres- sondern im Monatsvergleich, derzeit um bis zu 70% steigen und wir nicht wissen, ob und wann das wie stark abflacht. Wir haben uns vor ein paar Wochen zum Ziel gesetzt, zum Jahresende 2009 in Europa 500.000 Euro und in den USA 500.000 USD Monatsumsatz zu erlösen. Im Moment sieht es so aus, als könnten wir das schon deutlich früher erreichen, in Europa vielleicht sogar schon im April. financial.de: Wie wird sich diese Zahl im kommenden Jahr nach Ihrer Meinung entwickeln? Gerlinger: Die könnte sich durchaus verdoppeln oder noch stärker wachsen. Es gibt weltweit eine screeHandvoll MMOGs, die über 100 Mio. USD Jahresumsatz erzielen, fast alle im sog. Abo-Modell. Runes of Magic läuft aber im Free-to-Play-/Item-Sales-Modell, das weltweit auf dem Vormarsch ist, aber bis dato meist nur für B-Titel verwandt wurde. Neben vielen gewonnenen Auszeichnungen und Top-Chart-Platzierungen u.a. an Platz 1 der GfK-Charts wurde Runes of Magic von der Presse jüngst sogar mehrfach als Best free-to-play MMO Game überhaupt und einmal als einzig wahre Alternative zu World f Warcraft, der berühmten Benchmark, bezeichnet. Warum sollte nicht erst recht ein Free-to-Play-Titel in die genannte Umsatzgrößenordnung vordringen? financial.de: Wie funktioniert dieses Free-to-Play-/Item-Sales-Erlösmodell genau? Gerlinger: Wir gewähren den Spielern kostenlos Zutritt zu der gewaltigen dreidimensionalen virtuellen Fantasywelt und bieten ihnen zugleich virtuelle Gegenstände und virtuelle Währung, hier Diamanten genannt, zum Kauf an. Der Spieler kann also selbst entscheiden, ob und wie viel Geld er ausgibt und vor allem, wofür. So erreichen wir viel mehr Spieler. financial.de: Wie werden die Zahlen im ersten Quartal 2009 ausfallen, auch wenn Frogster keine Quartalsberichterstattung machen wird ? Gerlinger: Wir haben bei unseren Töchtern Frogster Online Gaming GmbH (Frogster Europa) und Frogster America Inc. nicht nur auf Monatsbasis erstmals einen positiven Cash-Flow erzielt, sondern wohl sogar ein positives Ergebnis. financial.de: Wo liegt mit Ihrer reduzierten Kostenstruktur im laufenden Jahr in der Gruppe der Break-Even-Point? Gerlinger: Wir glauben, knapp unter 10 Mio. Euro Umsatz, wenn man eine bestimmte, vernünftige Annahme über die geografische und produktmäßige Verteilung dieser Umsatzzahl trifft.fro financial.de: Der März 2009 war für die gesamte Frogster Gruppe cash positiv, aber noch nicht insgesamt mit Gewinn. Bitte erklären Sie unseren Lesern, welche Differenz es zwischen cash positiv und den sogenannten schwarzen Zahlen gibt. Gerlinger: Dazwischen liegen vor allem die Abschreibungen auf schon bezahlte und aktivierte Vermögensgegenstände, insbesondere die MMOG-Lizenzen. financial.de: Wie realistisch ist Ihrer Meinung nach die Chance, dass Sie 2010 allein in Europa 10 Mio. Euro allein mit der virtuellen Welt Runes of Magic machen? Gerlinger: Nach unserem heutigen Kenntnisstand sehr realistisch. Der auf ein Gesamtjahr hochgerechnete, erwartete Aprilumsatz dürfte schon mehr als die Hälfte dieser Zahl ausmachen. Der April ist aber erst der zweite Monat nach Launch der Vollversion, wir stehen also erst ganz am Anfang. financial.de: Was kommt dann in Amerika noch dazu? Gerlinger: Wir glauben, dass Nordamerika für mindestens ebensoviel Umsatz gut ist wie Europa. Deswegen haben wir dort im Dezember eine Tochter gegründet. Dazu kommt dann noch Korea hinzu, wo wir schon über eine Tochtergesellschaft verfügen.. financial.de: Erzielt die Frogster-Gruppe außer mit Runes of Magic noch andere Umsätze? Gerlinger: Ja, zunächst mal aus Verkäufen von Anzeigen auf unserer Website. In Europa bieten wir außerdem seit einem Jahr im Free-to-Play-Modell noch das ebenfalls erfreulich laufende MMOG Bounty Bay Online an sowie seit Dezember in Deutschland das MMOG The Chronicles of Spellborn financial.de: Was sind die Besonderheiten des Spiels The Chronicles of Spellborn? Welche Einnahmen können Sie daraus im laufenden Jahr voraussichtlich erzielen? Gerlinger: The Chronicles of Spellborn ist ein wahnsinnig gut aussehendes, sehr innovatives und vielfach ausgezeichnetes MMOG leider aber auf Anhieb auch etwas schwierig zu spielen und in Europa noch mit ein paar operativen Verbesserungsopportunitäten versehen, die wir gemeinsam mit dem Entwickler und dem renommierten amerikanischen Publisher umsetzen wollen. financial.de: Sind denn die Erfahrungen von asiatischen MMOGs, die über 100 Mio. USD jährliche Einnahmen bringen, auf Europa übertragbar, wo das Spielverhalten in Asien doch tatsächlich sehr viel intensiver ist? frogsGerlinger: Ja absolut, der Benchmark-Titel World of Warcraft macht ca. 1 Mrd. USD Jahresumsatz weltweit, sicherlich die Hälfte davon in der westlichen Hemisphäre. Mit The Chronicles of Spellborn und Runes of Magic wollen wir aber durchaus auch Umsätze in Asien generieren. financial.de: Wo sehen Sie den fairen Wert der Frogster-Aktie? Gerlinger: Dazu machen wir grundsätzliche keine Aussage, ich kann Ihnen aber zwei andere Dinge sagen: Obwohl ich schon viele Frogster-Aktien habe, habe ich in den letzten Wochen und Monaten selbst einige Frogster-Aktien hinzu gekauft. Zwei nicht-börsennotierte Wettbewerber im MMOG-Geschäft, Bigpoint und Gameforge, die beide unseres Erachtens nicht über ein Produkt mit solchem internationalen Hit-Potenzial wie unser Runes of Magic verfügen, haben bereits 2007 bei Kapitaltransaktionen angesichts der hohen Wachstumsraten, Skalierbarkeit und Umsatzrenditen in diesem Geschäft angeblich eine Bewertung von über 100 Mio. USD bzw. Euro erzielt. Eine solche, mittelfristige Zielbewertung entspräche bei unserer Anzahl Aktien einem Kurs von rund 40 Euro. Für First Mover in dem Markt dürfte auch der Aufbau einer internationalen Userbase bewertungsrelevant sein, weil sie im Lizenzeinkauf und der Vermarktung eine Markteintrittsbarriere darstellt. financial.de: Her Gerlinger, vielen Dank für das Gespräch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 17, 2009 Bevor jetzt wieder ein Admin sich die mühe machen muss, Beachte die Richtlinien zur Themeneröffnung. https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=9755 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 April 17, 2009 Themenerstellung zu OTC- oder im Freiverkehr gehandelten Aktien/Unternehmen sind nicht erwünscht Der thread müsste nach den Forumsregeln also gelöscht werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag