Claudia April 17, 2009 Hallo zusammen, ich befürchte, Ihr verwechselt hier zwei Begriffe: Chancengleichheit kann es schon aus biologischer Sicht überhaupt nicht geben (ich denke dabei z. B. an mein behindertes Patenkind) Das, von dem Ihr hier sprecht, nennt sich Chancengerechtigkeit. Chancengerechtigkeit ist laut Gesetz gegeben, jedoch hat nicht jeder die genetische Voraussetzung oder die notwendige Bildung oder genügend Energie oder was auch immer für eine erfolgreiche Persönlichkeit notwendig ist, um vorhandene Chancen für sich nutzen zu können. In vielen Fällen (das ist meine persönliche Meinung) sind die meisten Menschen einfach nur zu bequem. Es mag zutreffen, dass Kinder einiger Familien es leichter haben, generell steht in Deutschland aber jedem der Weg "nach oben" offen. Zum Thema Erbschaftsteuer möchte ich nur so viel sagen: Was wäre den Kindern von Hartz IV-Empfängern geholfen, wenn Eltern das Vermögen, welches sie sich erarbeitet haben, nicht ihren Kindern/Nachfolgern vererben könnten? Ich bin mir sicher, die Volkswirtschaft in Deutschland sähe bedeutend schlechter aus. Übrigens, die Schweiz kommt ganz ohne Erbschaftsteuer aus, auch ist mir nichts bekannt, dass dort auch nur Ansatzweise diese leidvolle Neiddebatte geführt wird. In Deutschland kann ein Mittelständischer Betrieb in den Konkurs getrieben werden, wenn kein Bargeld für die Erbschaftsteuer vorhanden ist. Gruß Claudia Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta April 17, 2009 · bearbeitet April 17, 2009 von el galleta Möglicherweise kenntst Du den Unterschied zwischen den Bürgerrechten ... und den Grundrechten ... nicht :lol: Nein, kenne ich tatsächlich nicht. Kennst Du den Unterschied zwischen Wikipedia und einem Studium? saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 17, 2009 Hallo erstmal... hat ein wenig gedauert mit der Antwort. Ich bin gerade in den Keller gegangen, um eine Flasche Sekt aufzumachen wegen des ersten gemeinsamen Nenners. Gruß Berd Nun nicht das du zum Alkoholiker wirst wenn du deshalb eine Flasche Sekt brauchst, achte auf deine Gesundheit sonst vererbst du vielleicht zu früh. El galleta der war gut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Crasher April 17, 2009 · bearbeitet April 17, 2009 von Crasher Crasher der Staat verbaut den Leuten nicht die Möglichkeit, aber du hast recht die Hürden sollten bzw müssten vom Staat niederer gehalten werden. Ähm....doch, Hürden sind nichts anderes als Möglichkeiten verbauen, wissentlich. Stell dir einfach einen Sprint beim 1000 m-Lauf vor. Ohne Hürden wären die Sprinter schneller bzw. würden mit weniger Energieaufwand die gleiche Zeit laufen können. Die Hürden hindern sie aber daran. Für den einen Sprinter ist die gleiche Hürde ungleich größer, entweder weil er nicht so hoch springen kann, längere Beine hat, weniger Power oder sonstiges. Wenn ihm aber die Möglichkeit gegeben wird die Sprungkraft zu trainieren oder die Ausdauer u.s.w, kann er sich verbessern und bessere Zeiten laufen und tollere Pokale gewinnen, obwohl er schlechtere Ausgangsbedingungen hatte. Nimmt man ihm die Möglichkeit (z.B. durch mangelnde Angebote, wegstreichen von wichtigen Beiträgen um Vereine am laufen zu halten, mangelnde Trainingsangebote.....), hat er schlechte Karten obwohl er vielleicht ein super Hürdenläufer hätte sein können. Man wird es aber nie erfahren, weil man ihm von Beginn an die Chance genommen hat. Und das ist Chancenungleichheit, unfair und unsozial. Wenn ich also keine Förderungsprojekte für die Kinder anbiete die es brauchen - wohl wissentlich anbiete (Projekte streichen, Fördergelder streichen,....), dann ist das eine solche Hürde. Ganz einfache Kiste. Nur weil Möglichkeiten vorhanden sind, aber einem keine Unterstützung zukommt um die Möglichkeiten zu nutzen, ist es noch lange keine Chancengleichheit. Das wär ja so als wenn ich eine Wurst in 1,50 m höhe aufhänge und sage, jeder hat die Chance die Wurst zu erreichen. Theoretisch ja, praktisch geradezu polemisch, wenn man ein Lilliputaner ist, es sei denn der Staat hat Hocker hingestellt Und erst diese Hocker machen daraus eine Chancengleichheit, oder etwas annäherndes. Wenn der Hürdenläufer einfach zu blöd wär zum laufen oder keinen Bock hat, dann ist das ein anderes, personales Problem. Dennoch muss ihm die Möglichkeit gegeben werden das beste aus seinem Leben zu machen, wenn er es will, ohne das jemand anderes - direkt oder indirekt - darüber entscheidet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 17, 2009 Können wir uns darauf einigen das der Staat mehr fördern könnte als er bisher tut ? Dann werde auch ich in den Keller gehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Berd001 April 17, 2009 da wir schon so lange so weit off-topic sind mal eine Frage meinerseits:wir sind uns also einig, dass in gewissem Rahmen der Knackpunkt die Definition von Chancengleichheit ist 1. theoretisch die Möglichkeit, etwas zu schaffen = in Deutschland haben wir Chancengleichheit Hallo erstmal... nein, die Möglichkeit etwas zu schaffen, ist keine Chancengleichheit (s. mein Post weiter oben). Gehen wir es mal anders an: Du spielst für einen Euro Lotto, ich dagegen investiere tausend Euro. Beide haben wir prinzipiell die Chance, einen Sechser zu erzielen. Aber haben wir auch die gleiche Chance dazu? nein. Meine Chance ist höher. Es geht bei Chancengleichheit nicht darum, ob ich etwas prinzipiell schaffen kann, sondern ob meine Chance, es auch wirklich zu schaffen, gleich der Chance von jemand anderem ist. Gruß Berd :lol: Nein, kenne ich tatsächlich nicht. Kennst Du den Unterschied zwischen Wikipedia und einem Studium? saludos, el galleta Hallo erstmal... natürlich nicht, el galetta. Aber Du kannst ihn mir sicherlich so erklären, daß ich ihn verstehe. Ich verspreche auch, daß ich mir große Mühe dabei geben werde. Gruß Berd Nun nicht das du zum Alkoholiker wirst wenn du deshalb eine Flasche Sekt brauchst, achte auf deine Gesundheit sonst vererbst du vielleicht zu früh. El galleta der war gut. Hallo erstmal... Nein, besteht keine Gefahr. Ich dachte mir schon, daß als Nächstes wieder so ein Unsinn von Dir kommt, deshalb habe ich die Flasche wieder zurück gestellt. Gruß Berd Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 17, 2009 Also Berd kürzen wir es doch einfach ab, die von dir gewollte bzw definierte Chancengleichheit ist unmöglich und gibt es nirgends auf der Welt also ist Sie Unsinnig und ein streben danach vergeudete Energie, da Sie nie erreicht werden kann. Dein Lottobsp. ist aber wirklich gut, nur was sagst du dazu das ich mit dem 1 Euro den 6er gewinne und du nichts ? Schlecht wäre natürlich wenn es mir verboten wäre Lotto zu spielen du es aber dürftest, den dann hätte ich keine Chance zu gewinnen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Berd001 April 17, 2009 Also Berd kürzen wir es doch einfach ab, die von dir gewollte bzw definierte Chancengleichheit ist unmöglich und gibt es nirgends auf der Welt also ist Sie Unsinnig und ein streben danach vergeudete Energie, da Sie nie erreicht werden kann. Dein Lottobsp. ist aber wirklich gut, nur was sagst du dazu das ich mit dem 1 Euro den 6er gewinne und du nichts ? Schlecht wäre natürlich wenn es mir verboten wäre Lotto zu spielen du es aber dürftest, den dann hätte ich keine Chance zu gewinnen. Hallo erstmal... Wir haben hier nicht darüber diskutiert, ob Chancengleichheit von mir gewollt ist oder ob sie zu verwirklichen ist, wir haben den Begriff der Chancengleichheit an sich diskutiert - das ist Dir offensichtlich nicht aufgefallen. Jetzt verstehe ich auch, warum Du solche Probleme hast, diesen einfachen Sachverhalt zu verstehen. Was ich dazu sage, wenn Du einen Sechser im Lotto hast?: 1. "Gratuliere!" Vielleicht lädtst Du die Foristen ja auf ein Bier ein. 2. Natürlich ist es möglich, aber es ist wahrscheinlicher, daß ich gewinne, weil wir keine gleichen Chancen haben. Gruß Berd Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant April 18, 2009 Judex non calculat - aber warum kann eine prozentuale Reduzierung das verhindern? Es dauert doch nur länger. Oder übersehe ich was? Einfach aus der Hoffnung heraus, dass die Erben die Besteuerung zu Lebzeiten nicht überkompensieren können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball April 18, 2009 Und ein herzliches Hallo aus der Abendunterhaltung. Oh das werden Sie glaube mir, das Sport die Leute nur noch mehr an. Und du wirst über Generationen genauso eine "Ungerechtverteilung" die es deiner Meinung nach jetzt schon gibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl April 19, 2009 Einfach aus der Hoffnung heraus, dass die Erben die Besteuerung zu Lebzeiten nicht überkompensieren können. Ich kann das genauso wie el galleta nicht nachvollziehen. Das Vermögen wächst in etwa um x% p.a. (Kapitalmarktzins) hoch durchschnittliche Zeit y zwischen 2 Erbschaften. Entweder ist die Steuer über x^y, dann verliert fast jeder besteuerte Geld. Oder sie liegt darunter, dann wird das Wachstum nur verlangsamt. Im Übrigen finde ich die Grundhaltung, dass die Erbschaften gegen 0 gedrückt werden sollten, einfach unbegründet (ich halte mich bei dem Adjektiv nach Kräften zurück). Ich will einfach mein glückliches Leben mit meinem Lebenspartner und Kindern führen und für das Wohl meiner Familie sorgen (liegt schließlich in meinen Genen). Was hat der Staat in dieser Sache überhaupt verloren? Der Staat sollte nur ein Rahmen im Hintergrund sein, er ist ein notwendiges Übel, um halbwegs geordnete Bahnen für unser Leben zu schaffen, dafür kriegt der von mir ausgesuchte Staat auch Geld von mir. Er ist nicht dazu da, das Schicksal meiner Kinder zu bestimmen, sich in mein privates Leben einzumischen und mir die Sorge um meine Kinder zu verbieten. Ideal fände ich, wenn man die Freiheit hätte, sich auf einem Fleckchen Land dem Einfluss aller Staaten zu entziehen und dort sein eigenes Leben und das Leben seiner Familie organisieren zu können. Dann könnten die Staaten jeden Unfug anstellen mit dem Verweis, dass man ja ggf. abhauen kann, wenns einem nicht gefällt. Aber da man das leider Gottes nicht kann, sollten sie sich nicht allzu sehr in die privaten Angelegenheiten einmischen. Denn auch wenn ich auswandere, habe ich ggf. nur Wahl zwischen Pest und Cholera, ein Verweis darauf ist also ungerechtfertigt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta April 19, 2009 Im Übrigen finde ich die Grundhaltung, dass die Erbschaften gegen 0 gedrückt werden sollten, einfach unbegründet (ich halte mich bei dem Adjektiv nach Kräften zurück). Mir ist der Ansatz, durch Reduzierung der Erbmassen positiv auf die Chancengleichheit der Erben einwirken zu wollen, mittlerweile schon verständlich. Allerdings habe ich einige Zweifel, dass es gut funktioniert*, und bin nach wie vor der Ansicht, dass die negativen Auswirkungen überwiegen. Letzteres ist natürlich eine persönliche Meinung, was jeder abhängig von seinen Wertevorstellungen anders sehen wird. * mögliche Probleme: - Erbfälle treten relativ spät im Leben der Erben ein, der Vorteil für das Leben der Erben ist also gering - Vorteile durch Vermögen werden i.d.R. überwiegend unter Lebenden ausgetauscht (eher "Beruf Sohn" als "Beruf Erbe") - die Existenz von Vermögensunterschieden in der Gesellschaft besteht auch unabhängig von Erbfällen (ausdrücklich soll ja Vermögensbildung als Leistungsanreiz bestehen bleiben) - der für die Chancengleichheit wohl relevantere (s.o.) Austausch unter Lebenden wird nicht beeinflusst saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag