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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Hallo!

 

Ich habe schon seit einiger Zeit hier mitgelesen. Nun wird es Zeit für meinen ersten Beitrag.

Mein Interesse gilt - wie bei vielen anderen Anlegern - dem Ölpreis. Einig sind sich ja fast alle: Der Ölpreis wird in den nächsten Jahren wieder steigen. Doch Zertifikate auf den Ölpreis bringen den Nachteil der gefürchteten Contango-Situation mit und können einem die Rendite ordentlich verhageln.

 

Nun habe ich mich gefragt, mit welcher Anlage sich die Contango-Situation umgehen läßt und habe dazu folgende Annahmen aufgestellt:

- Der Ölpreis wird steigen, je größer der Anlagezeitraum, desto sicherer

- Ich vertraue den großen europäischen Banken soweit, daß ich mir keine Pleite vorstellen kann. Ginge eine Deutsche Bank oder Societe Generale pleite, müßte man sich um Anlagen wohl eh keine Gedanken mehr machen...

- Meine Investition soll nur einen Teil meines Kapitals umfassen. Für große Gewinnchancen mit Hebeleffekt ohne Contango-Effekt wäre ich bereit, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen.

 

Die Idee: Ich kaufe einen CALL-Optionsschein auf Öl. Dabei ist mir wichtig, daß der Basiswert möglichst niedrig ist, um das Totalverlustrisiko in engen Grenzen zu halten. Außerdem soll die Emittentin ein großer Player sein, um das Pleitegehen dieser ausschließen zu können (wichtge Großbanken dürfen in Europa ja nicht pleite gehen nach den EU-Beschlüssen). Der Zeitpunkt des Optionsausübungsrechtes soll möglichst weit in der Zukunft liegen. Und prinzipiell möchte ich lieber in die Ölsorte Brent als in WTI investieren, da WTI als Leitöl gerade in Frage gestellt wird (Financial Times Deutschland) und Brent aus Europa kommt, dem ich eine höhere Sicherheit zutraue.

 

Schließlich bin ich auf folgenden Optionsschein gestoßen: CALL auf ICE BRENT CRUDE FUTURES (BRN) - ICE/201612

Er hat die WKN SG00GY.

 

Für ca. 24 Euro kann ich dort das Recht kaufen, Brent-Öl im Dezember 2016 (in 7,75 Jahren) zum Preis von 50 USD zu kaufen. Bei heutigem Umrechnungskurs wären die 24 Euro etwa 32 USD, so daß das Öl einen Preis von 82 USD bekommen muß, damit sich meine Investition rentiert. Bei einem Preis von unter 50 USD hätte ich einen Totalverlust der Anlage. Dieses Risiko gehe ich aus folgenden Gründen bewußt ein:

 

1. Alles spricht für einen steigenden Ölpreis. Daß Öl 2016 unter 50 USD kosten wird, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. 100 USD halte ich für nicht unwahrscheinlich, mehr ist auch möglich.

2. Der USD steht unter größerem Druck. China fordert bereits eine neue Leitwährung und hat Angst vor einer Geldentwertung des Dollars durch Inflation. Diese Inflation ist nicht unwahrscheinlich angesichts der enormen Liquiditätsspritzen der amerikanischen Notenbank und der immensen amerikanischen Staatsverschuldung. Auch Handelsblatt und FTD warnen bereits vor einer USD-Inflation im Beginn eines kommenden Aufschwungs. Wie wirkt sich das aus? Eine USD-Inflation läßt alle Preise in USD deutlich steigen. Also auch den Ölpreis, der in USD gehandelt wird. Wenn ich mir also vor der Inflation den Preis von 50$ sichere, könnte alleine durch Inflation schon ein Gewinn entstehen, sofern die amerikanische Inflation größer ist als die europäische. Dabei spielt auch eine Rolle, daß die EZB (ähnlich wie die Bundesbank zu Zeiten der DM) im Gegensatz zur FED einzig und allein der Wertstabilisierung des Euros verpflichtet ist.

 

Dieser zweite Punkt ist für mich nicht hauptsächlich, möchte ich gerne betonen. Er ist nicht Bedingung für den Erfolg meiner Anlage (dazu ist dieser 2. Punkt auch zu spekulativ), aber er könnte den Erfolg noch vergrößern.

 

Aber: Selbst eine Standard-Inflation von lediglich 2% ließe den Preis in 7 Jahren um etwa 8 USD steigen. Bei 5% Inflation wären es sogar schon 21$ - alleine durch Inflation wohlgemerkt. Die Inflation wirkt in jedem Fall wie ein negativer Contango, also Backwardation.

 

Haben wir 2016 einen Ölpreis von 114 USD, hätte ich mein Geld verdoppelt, bei 146 gar verdreifacht, usw. Davon möchte ich gar nicht erst zu träumen anfangen. Aber ich glaube doch, eine gute Investitionsmöglichkeit in Öl gefunden zu haben, die bei mittlerem bis eher kleinem Risiko sehr große Renditechancen gewährt.

 

Man sollte sicher nicht all sein Geld hier investieren. Aber eine Beimischung von 5-25% halte ich für angemessen. Und ich denke, daß es wohl die einzige Möglichkeit ist, sinnvoll vom steigenden Ölpreis zu profitieren.

 

So, jetzt hab ich ne Menge geschrieben und bin gespannt auf Eure Meinungen! Soll ich die Investition tätigen? Habe ich etwas übersehen? Wie beurteilt Ihr die Chancen und Risiken? Eigentlich würde ich gerne zuschlagen, aber erstmal will ich hören, was Ihr davon haltet!

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otto03
Schließlich bin ich auf folgenden Optionsschein gestoßen: CALL auf ICE BRENT CRUDE FUTURES (BRN) - ICE/201612

Er hat die WKN SG00GY.

 

Für ca. 24 Euro kann ich dort das Recht kaufen, Brent-Öl im Dezember 2016 (in 7,75 Jahren) zum Preis von 50 USD zu kaufen. Bei heutigem Umrechnungskurs wären die 24 Euro etwa 32 USD, so daß das Öl einen Preis von 82 USD bekommen muß, damit sich meine Investition rentiert. Bei einem Preis von unter 50 USD hätte ich einen Totalverlust der Anlage.

 

Der Schein bezieht sich auf den ICE Brent Future 2016/12.

http://www.sg-zertifikate.de/uploads/tx_sg...12-Dec-2008.pdf

 

 

Dieser hat heute einen Preis von $US 81,70

http://www2.barchart.com/dfutpage.asp?sym=...TK&section=

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ImperatoM

Richtig. Und im Dezember 2016 wird der Preis des Futures dem Ölpreis entsprechen, denn der Future bezieht sich ja eben genau auf den Ölpreis im Dezember 2016.

 

Mich würde mehr interessieren, was Du von den Chancen und Risiken der Anlage hältst.

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otto03
Richtig. Und im Dezember 2016 wird der Preis des Futures dem Ölpreis entsprechen, denn der Future bezieht sich ja eben genau auf den Ölpreis im Dezember 2016.

 

Wieso richtig?

 

In Deinem obigen Beitrag stellst Du eine Beziehung zwischen Optionsschein und heutigem Spotpreis her, der aber für die Bewertung des Optionsscheines keine Rolle spielt.

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unser_nobbi
Wieso richtig?

 

In Deinem obigen Beitrag stellst Du eine Beziehung zwischen Optionsschein und heutigem Spotpreis her, der aber für die Bewertung des Optionsscheines keine Rolle spielt.

 

:unsure: Kannst Du klarer machen, was Du uns sagen willst?

 

Mir scheint das sehr vernünftig, was der TO geschrieben hat. Siehst Du in seinen Überlegungen einen Fehler ?

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otto03
· bearbeitet von otto03
:unsure: Kannst Du klarer machen, was Du uns sagen willst?

 

Mir scheint das sehr vernünftig, was der TO geschrieben hat. Siehst Du in seinen Überlegungen einen Fehler ?

 

Ich wollte verdeutlichen:

 

- der Schein bezieht sich auf den Future 2016/12

- der Future 2016/12 hat einen Preis von 81,70

 

- Überlegungen für eine Steigerung des heutigen Spotpreises oder des heutigen kurzen Futures spielen bei der Bewertung des Scheins bei Fälligkeit keine Rolle, da es auschließlich um den Futurepreis 2016/12 geht.

 

 

 

Mir erscheint es auch nicht unvernünftig, was der TO schreibt.

 

 

Szenarien (bei gleichbleibendem Euro/$US Wechselkurs) zur Fälligkeit

 

Futurepreis in 2016 gleich heutigem Preis: pi mal Daumen +/- Null (über 7 Jahren keine Ertraege)

Futurepreis in 2016 niedriger bis 50$US; gehebelte Partizipation nach unten

Futurepreis in 2016 ca. minus 40%: Totalverlust

Futurepreis in 2016 plus 40%: ca. 100% Gewinn (gehebelte Partizipation nach oben)

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relative

wie kommt überhaupt der preis zustande?

wer verkauft ein 7-jähriges optionsrecht für 1,6% zeitwert?

 

an der ICE gibts keine optionen für 2016 aber schon ein call 50 für 2011 hat da 6% aufschlag. seit wann wird ein optionsrecht günstiger je länger es dauert?!

was verbrieft die SG da?

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ImperatoM
wie kommt überhaupt der preis zustande?

 

Nun, der Preis ist ziemlich genau "Erwarteter Ölpreis 12/2016" (entspricht dem Wert des Futures) minus Basispreis (im folgenden E-Wert genannt). Das entspricht etwa dem mathematischen Erwartungswert des Ertrages, den der Optionsschein liefert. Das ist aber nicht ganz dasselbe. Bei gleichmäßiger Wahrscheinlichkeitsverteilung liegen E-Wert und Erwartungswert tatsächlich genau gleich. Allerdings ist diese gleichmäßigkeit unrealistisch, da man das Kapital bspw. theoretisch nur zu 100% verlieren kann, man aber 500% (theoretisch) gewinnen kann. Entweder ist also ein Totalverlust (Ölpreis 12/2016 < 50$) für die Anleger wahrscheinlicher als eine Verdopplung des Kapitals (Ölpreis 12/2016 > 114$). Oder aber der niedrige Preis ist nicht mathematisch zu rechtfertigen, was umso mehr dafür spricht, daß ich mir den Schein in den nächsten Tagen kaufen sollte.

 

Ich würde aber gerne noch weitere Meinungen hören.

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relative
· bearbeitet von relative

das ist der abrechnungsbetrag am ende der laufzeit, nicht der derzeitige preis. bei klassischen optionsscheinen normalerweise ein deutlicher unterschied. also was verbriefen die?

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buhlt

Hallo ImperatoM,

 

Hast Du den OS inzwischen gekauft und/oder noch andere Informationen herausgefunden? Kann Deine Logik gut nachvollziehen und denke ich werde das gleiche Papier kaufen.

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ImperatoM

Ja, ich habe ihn mittlerweile gekauft.

 

Wann der OS nicht geeignet ist:

Er ist nicht besonders geeignet, um von kurzfristigen Schwankungen zu profitieren. Während des jüngsten Ölpreisanstieges stieg der Schein z.B. überhaupt nicht, weil der Preis für Dezember 2016 durch den jüngsten Anstieg nicht höher eingeschätzt wird. Das liegt insbesondere daran, dass die jüngsten Steigerungen noch kein wirtschaftliches Fundament (BIP, Dividenden, Ölkonsum) haben, sondern weitgehen auf der Hoffnung auf wirtschaftliche Besserung (Ifo-Index usw.) entstanden sind.

 

Wann der OS geeignet ist:

Wenn man von einer echten wirtschaftlichen Erholung innerhalb der nächsten sechs Jahre ausgeht, dann steigt auch der Ölpreis fundamental bedingt. Sobald es der Wirtschaft wieder wirklich gut geht, wird das Öl wieder knapp, dann können zusätzlich Phantasien den zukünftigen Ölpreis hoch und höher einschätzen.

 

Fazit: Man sollte 2-5 Jahre Zeit für das Investment mitbringen. Dann aber kann man sehr stark profitieren, sobald die Wirtshaft wieder aus ihrem Tief findet.

 

Persönliche Prognose: Ich schätze den Schein auf 40 Euro am 1.7.2014. Das wäre eine Rendite von deutlich über 10% p.a. Sicher sein kann man sich damit aber freilich nicht - weder nach unten, noch nach oben.

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buhlt

Habe ihn auch gekauft, und mir die Nicht-Partizipation an der gerade stattgefundenen kleine Hausse mit dem gleichen Grund erklärt.

Am besten erst mal ein Jahr keine Zeit mehr mit Kurs nachschauen verschwenden..

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otto03
Habe ihn auch gekauft, und mir die Nicht-Partizipation an der gerade stattgefundenen kleine Hausse mit dem gleichen Grund erklärt.

Am besten erst mal ein Jahr keine Zeit mehr mit Kurs nachschauen verschwenden..

 

 

Sofern keine Volaveränderungen vorlagen (nicht überpfüft) ist die Erklärung wohl eher in der $US (nonquanto) Variante des Scheins zu sehen ( deutlicher Verlust des $US in den letzten Wochen).

 

Der passende Future 2016/12 ist vom 28.04 - 22.05. von 75,09 auf 80,09 gestiegen.

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checker-finance
Schließlich bin ich auf folgenden Optionsschein gestoßen: CALL auf ICE BRENT CRUDE FUTURES (BRN) - ICE/201612

Er hat die WKN SG00GY.

 

Für ca. 24 Euro kann ich dort das Recht kaufen, Brent-Öl im Dezember 2016 (in 7,75 Jahren) zum Preis von 50 USD zu kaufen. Bei heutigem Umrechnungskurs wären die 24 Euro etwa 32 USD, so daß das Öl einen Preis von 82 USD bekommen muß, damit sich meine Investition rentiert. Bei einem Preis von unter 50 USD hätte ich einen Totalverlust der Anlage. Dieses Risiko gehe ich aus folgenden Gründen bewußt ein:

 

1. Alles spricht für einen steigenden Ölpreis. Daß Öl 2016 unter 50 USD kosten wird, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. 100 USD halte ich für nicht unwahrscheinlich, mehr ist auch möglich.

2. Der USD steht unter größerem Druck. China fordert bereits eine neue Leitwährung und hat Angst vor einer Geldentwertung des Dollars durch Inflation. Diese Inflation ist nicht unwahrscheinlich angesichts der enormen Liquiditätsspritzen der amerikanischen Notenbank und der immensen amerikanischen Staatsverschuldung. Auch Handelsblatt und FTD warnen bereits vor einer USD-Inflation im Beginn eines kommenden Aufschwungs. Wie wirkt sich das aus? Eine USD-Inflation läßt alle Preise in USD deutlich steigen. Also auch den Ölpreis, der in USD gehandelt wird. Wenn ich mir also vor der Inflation den Preis von 50$ sichere, könnte alleine durch Inflation schon ein Gewinn entstehen, sofern die amerikanische Inflation größer ist als die europäische. Dabei spielt auch eine Rolle, daß die EZB (ähnlich wie die Bundesbank zu Zeiten der DM) im Gegensatz zur FED einzig und allein der Wertstabilisierung des Euros verpflichtet ist.

 

Dieser zweite Punkt ist für mich nicht hauptsächlich, möchte ich gerne betonen. Er ist nicht Bedingung für den Erfolg meiner Anlage (dazu ist dieser 2. Punkt auch zu spekulativ), aber er könnte den Erfolg noch vergrößern.

 

Also wenn Du eine starke Inflation beim USD erwartest und eine geringere beim EUR wird der USD 2016 gegenüber dem EUR an Wert verlieren. Wenn er gar seine Stellung als Leitwährung verliert, noch viel stärker. Dann bedeutet eine Verdoppelung des Ölpreises ind Dollar eben noch lange keine Verdoppelung in EUR - ggf. könnte währungsbereinigt sogar ein Verlust eintreten. Von daher sehe ich solche Dollarinvestments eher kritisch.

 

Außerdem hast Du ein wohl nicht unerhebliches Emittentenrisiko

 

Gegen Laufzeitende wird das Papier zudem sehr anfällig von kurzfristigen Ölpreisschwankungen. Wenn wir z. b. 2016 gerade wir den Tiefpunkt einer Rezession haben, wird's Essig mit dem Öl sein...

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relative
Der passende Future 2016/12 ist vom 28.04 - 22.05. von 75,09 auf 80,09 gestiegen.

in EUR: von 57,60 auf 57,30

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
Also wenn Du eine starke Inflation beim USD erwartest und eine geringere beim EUR wird der USD 2016 gegenüber dem EUR an Wert verlieren. Wenn er gar seine Stellung als Leitwährung verliert, noch viel stärker. Dann bedeutet eine Verdoppelung des Ölpreises ind Dollar eben noch lange keine Verdoppelung in EUR - ggf. könnte währungsbereinigt sogar ein Verlust eintreten. Von daher sehe ich solche Dollarinvestments eher kritisch.

 

Rechnen wir das doch mal durch, am besten mit glatten Zahlen. Rechnen wir also mit einem Ölpreis von 60$.

 

Angenommen, der Dollar verliert bis 2016 25% an Kaufkraft (entspräche etwa einer Durchschinttsinflation von ca. 4% ab 2010.

Dann kostet in US-Dollar erstmal (ohne andere Effekte) alles 25% mehr. Der Ölpreis läge also rein dadurch bei 75$.

 

Wenn der Dollar nun stärker inflationiert, also an Wert verliert, als andere Währungen, so verliert er gegenüber anderen Währungen an Wert. Das bedeutet erstens, daß man mehr Dollar für bspw. einen Euro kaufen kann und zweitens daß man weniger Euro für einen Dollar bekommt.

 

Analysieren wir zuerst Punkt 1:

Dieser Effekt ist gut für den Optionsschein! Für andere Länder wird so das in US-Dollar bezahlte Öl billiger, das heißt, daß die Nachfrage steigt. Das wiederum treibt den Ölpreis nach oben.

 

Analysieren wir nun Punkt 2:

Zunächst wirkt es schlecht, daß man weniger Euro für einen Dollar bekommt, schließlich bekomme ich die Dollar-Differenz beim Ölpreis zwischen dem Preis 2016 und dem fixen Optionspreis 50$ in Euro ausgezahlt. Dabei leide ich natürlich unter der Dollarinflation und bekomme weniger Euro. Aber nur so wäre die Rechnung zu leicht, denn sie muß noch weiter gehen:

 

Nehmen wir an, der Ölpreis steigt neben dem Inflationseffekt um 25$ bis 2016 (wer das nicht glaubt, braucht wohl eh nicht in Öl anzulegen). Zusammen mit dem Inflationseffekt hätten wir also einen Ölpreis von 100$. Der Schein bringt also 50$ Ertrag. Nur wieviel ist soclh ein Dollar noch Wert? 25% Inflation bedeuten ja nicht etwa, daß der Dollar um 25% fiele. Bei einer hphen US-Inflation wird sich Europa nicht ganz raushalten können (und auch nicht wollen, Thema Schuldenabbau durch Inflation). Nehmen wir aber gerne an, die Inflation in Europa beträgt etwas weniger: knapp unter 3 Prozent p.a. Dann verliert der Euro bis 2016 ca. 15% an Wert. also 10 Prozentpunkte weniger als der Dollar. Dann muß der Dollar 10% gegenüber dem Euro abwerten. Ich verliere also rechnerisch 10 Prozent meines Ertrages, das sind 5 Dollar in meinem Beispiel.

 

Ich verliere durch die Dollarinflation also effektiv 5 Dollar, gewinne aber 25 Dollar plus den Effekt aus Punkt 1. Die Hebelwirkung des Optionsscheins beflügelt den Gewinn durch Inflation, wie das Beispiel schön zeigt.

 

Ergo: Von mir aus kann die Inflation kommen! Für den Optionsschein ist sie wertsteigernd.

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checker-finance
Rechnen wir das doch mal durch, am besten mit glatten Zahlen. Rechnen wir also mit einem Ölpreis von 60$.

 

Angenommen, der Dollar verliert bis 2016 25% an Kaufkraft (entspräche etwa einer Durchschinttsinflation von ca. 4% ab 2010.

Dann kostet in US-Dollar erstmal (ohne andere Effekte) alles 25% mehr. Der Ölpreis läge also rein dadurch bei 75$.

 

Wenn der Dollar nun stärker inflationiert, also an Wert verliert, als andere Währungen, so verliert er gegenüber anderen Währungen an Wert. Das bedeutet erstens, daß man mehr Dollar für bspw. einen Euro kaufen kann und zweitens daß man weniger Euro für einen Dollar bekommt.

 

Analysieren wir zuerst Punkt 1:

Dieser Effekt ist gut für den Optionsschein! Für andere Länder wird so das in US-Dollar bezahlte Öl billiger, das heißt, daß die Nachfrage steigt. Das wiederum treibt den Ölpreis nach oben.

 

Analysieren wir nun Punkt 2:

Zunächst wirkt es schlecht, daß man weniger Euro für einen Dollar bekommt, schließlich bekomme ich die Dollar-Differenz beim Ölpreis zwischen dem Preis 2016 und dem fixen Optionspreis 50$ in Euro ausgezahlt. Dabei leide ich natürlich unter der Dollarinflation und bekomme weniger Euro. Aber nur so wäre die Rechnung zu leicht, denn sie muß noch weiter gehen:

 

Nehmen wir an, der Ölpreis steigt neben dem Inflationseffekt um 25$ bis 2016 (wer das nicht glaubt, braucht wohl eh nicht in Öl anzulegen). Zusammen mit dem Inflationseffekt hätten wir also einen Ölpreis von 100$. Der Schein bringt also 50$ Ertrag. Nur wieviel ist soclh ein Dollar noch Wert? 25% Inflation bedeuten ja nicht etwa, daß der Dollar um 25% fiele. Bei einer hphen US-Inflation wird sich Europa nicht ganz raushalten können (und auch nicht wollen, Thema Schuldenabbau durch Inflation). Nehmen wir aber gerne an, die Inflation in Europa beträgt etwas weniger: knapp unter 3 Prozent p.a. Dann verliert der Euro bis 2016 ca. 15% an Wert. also 10 Prozentpunkte weniger als der Dollar. Dann muß der Dollar 10% gegenüber dem Euro abwerten. Ich verliere also rechnerisch 10 Prozent meines Ertrages, das sind 5 Dollar in meinem Beispiel.

 

Ich verliere durch die Dollarinflation also effektiv 5 Dollar, gewinne aber 25 Dollar plus den Effekt aus Punkt 1. Die Hebelwirkung des Optionsscheins beflügelt den Gewinn durch Inflation, wie das Beispiel schön zeigt.

 

Ergo: Von mir aus kann die Inflation kommen! Für den Optionsschein ist sie wertsteigernd.

 

Überzeugt mich nicht so wirklich, da es auf zu vielen Annahmen beruht. Außerdem: Außenwert einer Währung und Inflation weisen m. E. nicht zwingend eine Korelation von 1 auf.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Muss Dich ja auch nicht überzeugen, ist ja hier keine Tupperparty - ich will ja nichts verkaufen ;)

Ich wollte nur darlegen, was mich überzeugt hat. Und dass bei genauer Betrachtung eben kein Inflationsrisiko besteht, wie zuvor behauptet wurde.

 

Mich würde aber trotzdem mal interessieren, welche Annahmen Dir hier zu viel sind. Ich treffe doch nur zwei Annahmen: Erstens die inflationsunabhängige Preissteigerung beim Öl (sonst würde ich wohl kaum in Öl anlegen wollen...) und zweitens eine US-Inflation, die stärker als in Europa ausfällt, denn das war ja nun schließlich der Punkt über den hier disktutiert wurde.

 

Der Punkt mit der Korrelation ist im Grund reine Volkswirtschaftslehre, zudem logisch und eigentlich leicht nachzuvollziehen, finde ich. Natürlich liegt sie nie ganz bei 1. Aber sie wird auch nie so stark von 1 abweichen, dass der von mir skizzierte Effekt anders ausfallen würde.

 

Die Formel trifft ziemlich genau:

 

($ / €)(t) = (Ia / Ie) * ($ / €)(0)

 

Ia: amerikanische Inflation im Zeitraum zwischen 0 und t

Ie: europäische " " " " " """"

($ / €)(t): Eurokurs zum Zeitpunkt t>0

($ / €)(0): Eurokurs zum Zeitpunkt 0 (heute)

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checker-finance
Muss Dich ja auch nicht überzeugen, ist ja hier keine Tupperparty - ich will ja nichts verkaufen ;)

Ich wollte nur darlegen, was mich überzeugt hat. Und dass bei genauer Betrachtung eben kein Inflationsrisiko besteht, wie zuvor behauptet wurde.

 

Mich würde aber trotzdem mal interessieren, welche Annahmen Dir hier zu viel sind. Ich treffe doch nur zwei Annahmen: Erstens die inflationsunabhängige Preissteigerung beim Öl (sonst würde ich wohl kaum in Öl anlegen wollen...) und zweitens eine US-Inflation, die stärker als in Europa ausfällt, denn das war ja nun schließlich der Punkt über den hier disktutiert wurde.

 

Der Punkt mit der Korrelation ist im Grund reine Volkswirtschaftslehre, zudem logisch und eigentlich leicht nachzuvollziehen, finde ich. Natürlich liegt sie nie ganz bei 1. Aber sie wird auch nie so stark von 1 abweichen, dass der von mir skizzierte Effekt anders ausfallen würde.

 

Die Formel trifft ziemlich genau:

 

($ / )(t) = (Ia / Ie) * ($ / )(0)

 

Ia: amerikanische Inflation im Zeitraum zwischen 0 und t

Ie: europäische " " " " " """"

($ / )(t): Eurokurs zum Zeitpunkt t>0

($ / )(0): Eurokurs zum Zeitpunkt 0 (heute)

 

Behauptet wurde kein Inflationsrisiko, sondern ein Abwertungsrisiko. Wie Du selbst richtig ausgeführt hast, ist das nicht dasselbe, sonst wäre die Korelation 1. Nimm nur als Beispiel die isländische Krone. Die isländischen Preise in isländischer Krone sind nicht wesentlich gesteigen, der Außenwert der Währung ist total abgekackt. Daraus kannst Du auch eine schöne Formel machen.

 

Nun ist der USD sicherlich etwas anderes als die isländische Krone, aber schon mittelfristig wird der USD die Stellung als Rohstoffwährung verlieren und durch den Renminbi abgelöst. OK, ist nur eine Annahme - genauso wie Du annimmst, dass das eben nicht passiert. Ja was sagt dann die reine Volkswirtschaftslehre dazu? Dass dann der Ölpreis in Dollar steigt - was gut für Dein Zertifikat ist? Und da sind wir bei der entscheidenden Annahme: Dass die USA gleichbleibende oder steigende Nachfrage nach Öl haben. Denn nach der reinen Volkswirtschaftslehre kommt der Preis durch Angebot und Nachfrage zustande. Wenn die USA sich bis dahin aber weitgehend deindustrialisiert hat und spritschluckenden Hummer, Pontiacs, und Chrysler befreit ist, sinkt der Außenwert des USD vielleicht deutlich stärker als der Ölpreis in USD steigt.

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ImperatoM

Stimmt. Ich nehme übrigens ebenfalls an, dass kein Meteorid kommt und die Erde zerstört...

Wenn man daran glaubt, ist es aber eigentlich auch kein Fehler mehr, wenn man sein Geld irgendwo investiert hat.

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checker-finance
Stimmt. Ich nehme übrigens ebenfalls an, dass kein Meteorid kommt und die Erde zerstört...

Wenn man daran glaubt, ist es aber eigentlich auch kein Fehler mehr, wenn man sein Geld irgendwo investiert hat.

 

Ok, die Diskussion hat wohl keinen großen Sinn mehr. Die Deindustrialisierung der USA ist eine Tatsache, genauer gesagt ein Trend, dessen Ende nicht abzusehen ist. Das mit der Wahrscheinlichkeit eines erdzerstörenden Meteoriteneinschlags gleichzusetzen, sagt viel aus...

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Kaffeetasse

jeder wie er mag^^ ist eh alles relative ;)

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ImperatoM

Die Anlage in ein ölförderndes Unternehmen habe ich mir auch schonmal überlegt. Von den Gewinnaussichten her sicher auch nicht schlecht. Mich hat dann am Ende aber beunruhigt, dass so ein einzelnes, relativ kleines Unternehmen Einflüssen unterliegt, die ich nur schwer einplanen kann - oder die ich möglicherweise oft sogar gar nicht mitbekomme. Z.B.:

 

- Was macht das Unternehmen abseits vom Kerngeschäft?

- Spekuliert es mit riskanten Termingeschäften?

- Von wem ist es abhängig? Kann Russland ihm, ähnlich wie bei der Ukraine, den Ölhahn abdrehen und die Aktie wird wertlos?

- Wie groß ist der Einfluss des instabilen österreichischen Staatshaushaltes sowie der österreichischen Banken auf das Unternehmen?

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