Trapattoni März 26, 2009 Nach vielen Monaten Querlesen im Forum bin ich mir nicht so sicher, was ich von einer Rentenversicherung als Altersvorsorge halten soll. Als Gegenargumente werden ja in der Regel die geringe Flexibilität durch gezillmerte Abschlusskosten und auch die Höhe der anfallenden Kosten genannt. Als Pro-Argumente wurde teilweise der garantierte Rentenfaktor angeführt, der sicherlich ein Vorteil ist, wenn man von steigender Lebenserwartung (zumindest nach den Sterbetafeln der Versicherer) ausgeht und später eine Verrentung wünscht. Für mich wäre es daher ein mögliches Szenario, einen Teil meiner Altersvorsorge auf der Basis von Wertpapieren mit einem eigenen ETF-Sparplan zu betreiben und den Sparanteil, der in Risikoklasse 1 fällt, in einer klassischen kapitalbildenden Rentenversicherung anzulegen. Wenn man nun also eine kapitalbildende Rentenversicherung abschliessen wollen würde: welche Anbieter wären empfehlenswert? Wichtig wären niedrige Kosten, eine hohe Überschussbeteiligung und ein hoher garantierter Rentenfaktor. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 26, 2009 · bearbeitet März 26, 2009 von GlobalGrowth Sei gegrüßt, bei einer klassischen RV gibt es keinen Rentengarantiefaktor, sondern eine garantierte Rente. Entscheidend ist auch, wann und in welcher Höhe Überschüsse und Bonusrenten unwiderruflich gutgeschrieben werden... nur in wenigen Bedingungswerken ist ganz klar geregelt, dass selbst ein Treuhänder bestehende Ansprüche nicht mehr senken darf. Es gibt nur eine handvoll Anbieter in Deutschland, die bei klassischen Produkten richtig gute Arbeit leisten. Derartige Test wirst du aber kaum in irgendwelchen Magazinen finden. Es kommt immer darauf an was, wie getestet wurde. Beispiel ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit wird bei der Kapitalstruktur oft mit einer Aktiengesellschaft verglichen, obwohl das vom Grunde her ein Unding ist. Da ich keine Werbung für irgendwelche Gesellschaften mache, versuch dich mal daran zu orientieren: 1. Wie groß ist der Konzern? Wächst er aus eigener Kraft oder wächst er nur mittels Fusionen? 2. wie hoch ist die Gesamtverzinsung (nicht nur die derzeitige Überschussbeiteiligung) 3. möchte ich bei einem VVaG oder einer AG den Vertrag abschließen? 4. wie legt der Versicherer sein Geld an / möchte ich ein klassisches Produkt, würde ich Versicherer mit einer risikoreichen Kapitalanlagepolitik meiden 5. wie ist der Überschuss und deren Unwiderruflichkeit im Bedingungswerk geregelt Wenn du diese 5 Schritte abgearbeitet hast, hast du aus der Fülle von Versicherern die meisten rausgesiebt. Klick aus 2006 Klick aus der Bild eine gute Orientierung bieten idR die Zahlen vom mapreport. Ansonsten finde ich deine Strategie gar nicht so schlecht, nicht anders mache ich es. Nur habe ich für die RK1 keine klassische RV, sondern eine klassische Riesterrentenversicherung gewählt. Viele Grüße David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trapattoni März 26, 2009 Vielen Dank für Dein Feedback. Ein paar Fragen dazu: Da ich keine Werbung für irgendwelche Gesellschaften mache, versuch dich mal daran zu orientieren: Dann frage ich einfach mal ganz konkret: Sind Debeka, HanseMerkur, Cosmos Direkt und AXA für Dich eher empfehlenswert oder eher nicht empfehlenswert? 3. möchte ich bei einem VVaG oder einer AG den Vertrag abschließen? Was ist für mich als Kunden der Unterschied? Die meisten anderen Kriterien, die Du genannt hast, kann ich als Normalsterblicher ja kaum prüfen, geschweige denn zwischen mehreren Dutzend Gesellschaften auch noch vergleichen. Nur habe ich für die RK1 keine klassische RV, sondern eine klassische Riesterrentenversicherung gewählt. Inwiefern ist denn die Bewertung eines Anbieters - nach den von Dir aufgeführten Kriterien und nach den Ergebnissen des map Report - auf (klassische) Riester-Produkte übertragbar? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 26, 2009 · bearbeitet März 26, 2009 von GlobalGrowth Ich hab eigentlich den A... voll Arbeit, aber ich antworte dir gern Bei den von dir genannten Gesellschaften, würde ich schonmal die Hansemerkur nicht nehmen, bei denen weiß ich, dass die bereits gebildeten Renten vom Bedingungswerk her senkbar sind. Zudem kränkelt der Konzern, gerade die Krankenversicherung des Unternehmens bildet keine vertrauensvolle Basis in die Führungsebene. Die AXA würde in meine Wertung schonmal nie kommen, weil die Gesamtkosten zu hoch sind. Zudem wächst dieser Versicherer nur durch Zukäufe und Fusionen, wirklich organisches Wachstum ist was anderes. Was Debeka und Cosmos angeht, würde ich mal die Gesamtverzinsung vergleichen, sowie die Überschusssituation der letzten 10 Jahre. Unterschied zwischen VVaG und AG: ganz platt gesagt, wandert beim VVaG mehr Gewinn zum Kunden...was meist auch direkt in der Satzung der Unternehmen festgehalten ist. Zum Nachteil kann ein VVaG bei der Schaden und Unfallversicherung sein - was du als Kunde nicht merkst - denn das Unternehmen muss mehr Sicherheitsmittel freihalten, als dies bei der AG wäre. Einfach ausgedrückt: hast du bei der AG eben noch die Aktionäre, die ebenfalls auf eine vernünftige Dividende hoffen. Das ist beim VVaG nicht gegeben, das Geld bleibt im Unternehmen und bei den Versicherten. Übertragung der Kriterien: du kannst das 1:1 übertragen, weil du die klassische RV oder Riesterrente beim Unternehmen Lebensversicherung AG oder eben VVaG kaufst. Daher ist es eben sehr wichtig, neben Produkttests (die meist sehr seltsame Kriterien haben) auch das Unternehmensrating und Ranking im Auge zu behalten. Gekoppelt mit mehreren Eigenrecherchen kann damit Otto-Normalverbraucher fast nix falsch machen. Erst wenn du auf dieser Grundlage deine Entscheidung getroffen hast, würde ich die einzelnen Versicherer um ein Angebot bitten... cya David der jetzt die Stapel von Akten auf dem Platz abarbeiten muss Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Trapattoni März 27, 2009 Vielen Dank für Deine Bemühungen. Nach einiger Recherche favorisiere ich die Debeka, die vor allem beim map Report immer gut abgeschnitten hat (und zudem bei der Stiftung Warentest immer recht gut dabei war, was aber nicht unbedingt ein Entscheidungskriterium ist, da ich die Stiftung Warentest in diesen Dingen nicht für sehr kompetent halte - was man bei ihrer Beurteilung der UniProfiRente in der Vergangenheit gesehen hat). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 27, 2009 hier vielleicht noch ein qualifizierter Test, dann verstehste auch, weshalb ich die Cosmos nicht empfehle: Klick der aktuelle Stresstest für die Lebensversicherer Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 März 27, 2009 Ist die dort erwähnte Protektor, die Auffanggesellschaft der Versicherungen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 27, 2009 Ist die dort erwähnte Protektor, die Auffanggesellschaft der Versicherungen? ja..daher ist die Eigenmittelquote so niedrig! Bedient wird der Protektor durch die Pflichtbeiträge aller deutschen Lebensversicherer cya Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 27, 2009 danke. kein Problem...für die Aufklärung bin ich ja da Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Columbo März 27, 2009 2. wie hoch ist die Gesamtverzinsung (nicht nur die derzeitige Überschussbeiteiligung) Gibt es frei zugängliche Übersichten, aus denen die historische jährliche Gesamtverzinsung eines Versicherers über möglichst viele Jahre hervorgeht (oder sogar ein Vergleich verschiedener Versicherer)? Viele Grüße Columbo Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
GlobalGrowth März 27, 2009 · bearbeitet März 27, 2009 von GlobalGrowth direkte Vergleiche hab ich frei zugänglich noch nicht gefunden...aber im Netz gibt es endlos viele Ratings&Rankings über viele Jahre... aber die Zusammensetzung in der Rangfolge der "besten" Versicherer variiert nur marginal... Ein Bild sollte man sich sowieso aus der Summe vieler unterschiedlicher Fakten machen, die Rating&Rankings sollten nur eine "Stütze" in der Entscheidungsfindung sein. cya Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
schachti März 28, 2009 Ich überlege derzeit, ob ein Riester-Fondssparplan so eine gute Wahl ist - ich war mir der Problematik der Umschichtungen beim Abschluss nie bewusst. Ich ziehe daher einen Wechsel in eine kapitalbildende Riester-Rentenversicherung in Erwägung (mein Favorit wäre ebenfalls die Debeka), Geldanlage in Wertpapiere würde ich dann selbstständig betreiben, ohne einen Garantiemantel, der sich unter Umständen als Renditekiller erweist und dadurch ein höheres Risiko darstellt als vorher gedacht. Daher passt dieser Thread ganz gut - vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen: * Für wie realistisch haltet Ihr es, dass man nach 35 Jahren (wenn man den Vertrag "durchhält") mit einer guten Rentenversicherung besser dasteht als mit einem guten Banksparplan? Eine große Unbekannte ist beim Banksparplan ja die Höhe der späteren Rente, die eben nicht nur vom gebildeten Kapital, sondern auch von der Sterbetafel beim Abschluss der Versicherung abhängt... Ist es realistisch, von einer guten Versicherung zu erwarten, dass die Rendite langfristig über 4% p.a. liegt? Gibt es zum Beispiel Statistiken über die Rendite verschiedener Lebensversicherer über sehr lange Zeiträume (> 20 Jahre)? * Leider kenne ich mich mit den versicherungsmathematischen Grundlagen nicht aus - ich hätte naiv gedacht, dass eine Versicherung, die bei Renteneintritt mit zum Beispiel 60 Jahren eine höhere Rente garantiert als eine andere Versicherung, dies ebenfalls bei einem späteren Renteneintritt tut (also nicht von der anderen Versicherung "überholt" wird) - liege ich damit richtig? Falls das so ist, lassen sich nämlich unterschiedliche Angebote besser vergleichen (einige Versicherer bieten auf ihrer Website nur Berechnungen für ein festes Endalter, andere sind da flexibler). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag