Tomstar März 5, 2009 Hallo zusammen, letztes Jahr habe ich mir ein ETF-Depot auf der Basis des hier vielfach diskutierten Musterdepot für kleine Vermögen von Supertobs erstellt. Dazu habe ich zwei Fragen: 1. Leider sieht mein Depot zur Zeit ja nicht so rosig aus, ich habe insgesamt ca. 30 % Verlust zu verzeichnen. :'( Insbesondere der iShares DJ Euro Stoxx ist mit -50,28 % arg abgestürzt. Auch den Lyxor ETF MSCI World und den Lyxor Emerging Markets hat es -39 bzw. -47 % stark erwischt. Glücklicherweise muss ich in absehbarer Zeit nicht an das Geld ran. Allerdings stelle ich mir jetzt die Frage, ob ich das Depot rebalancen soll. Ich bin allerdings unsicher, ob das gerade der richtige Zeitpunkt ist. Vor allem wollte ich nicht mehr so viel Geld in das Depot stecken. Auf der anderen Seite ist die ursprünglich vorgesehene Aufteilung 50/30/20 doch stark durcheinandergewirbelt,was sich ja negativ auf die Risikoverteilung auswirkt. Was würdet ihr mir derzeit raten? 2. Am Wochenende wollte ich mich mal an meine Steuererklärung setzen. Wie werden die ETF's eigentlich versteuert? Vielen Dank für Eure Antworten! Tomstar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ElTopo März 5, 2009 1. Unbedingt rebalancen, wenns geht mit frischem Geld. Es ist das Rebalancing, welches langfristig den ein oder anderen Renditepunkt rausholt (antizyklischer Kauf von Underperfomern) 2. Kommt drauf an welche ETFs du hast. DBX und Comstage sind durch die Swaps steuerfrei (bei Kauf 2008), beim Rest müssen Thesaurierungen/Ausschüttungen (von 2008) von Dividenden in der EkSt-Erklärung angegeben werden (wenn dein Freibetrag ausgeschöpft ist). Ab 2009 greift die Abg.-Steuer. Du solltest im Laufe dieser Tage aber eine Jahres(steuer)bescheinigung von der Depotbank bekommen, da gibts auch aktuell einen Thread wo das diskutiert wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor März 5, 2009 · bearbeitet März 5, 2009 von Luxor etwas anderes als den aktienanteil zu rebalancen bleibt ja nicht übrig. da ja keine aktien verkauft werden musst du dich nicht um steuern kümmern. (es würden ja für die aktien eh keine anfallen es besteht die möglichkeit, dass es demnächst (wer weiß wann das ist) wieder bergauf geht. bei staatsanleihen gibt es eine gewissheit, dass sie spätestens dann im fallen, wenns mal wieder mit den aktienkursen bergauf geht (hier lohnt sich auch ein verkauf). ich würd mich auch nicht um einstiegszeitpunkte kümmern. je früher das geld am markt ist desto besser. am besten da investieren wo der posten am weitesten (in geld) vom soll abweicht. große orders präferien. also wenn möglich nur eine order. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tomstar März 5, 2009 Danke für Euren Rat. Ich würde dann den Euro Stoxx und die Emerging Markets neukaufen. Wie war das nochmal mit der Abgeltungssteuer? Ich sollte doch wegen des FIFO-Prinzips nicht mehr die gleichen Fonds kaufen, oder? Dann würden IShares Euro Stoxx und Lyxor EM ja schonmal rausfallen. Welche ETF würdet Ihr mir als Ersatz empfehlen? Für den IShares EuroStoxx den dbx-trackers MSCI Europe ex-UK und für den Lyxor EM den dbx-trackers MSCI Emerging markets? Und wieviel sollte man (pro ETF) rebalancen, damit die Kosten möglichst gering sind? Ich bin übrigens bei der DiBa. Viele Grüße Tomstar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta März 5, 2009 Wie war das nochmal mit der Abgeltungssteuer? Ich sollte doch wegen des FIFO-Prinzips nicht mehr die gleichen Fonds kaufen, oder? Die Diba bietet ein kostenloses Zweitdepot. Nutze es und kaufe, was Du eigentlich für richtig hältst. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ElTopo März 5, 2009 etwas anderes als den aktienanteil zu rebalancen bleibt ja nicht übrig. da ja keine aktien verkauft werden musst du dich nicht um steuern kümmern. (es würden ja für die aktien eh keine anfallen [...] Wieso nur den Aktienanteil? Man muss Aktien ETFs untereinander rebalancen, aber auch ganze Asset-Klassen untereinander. Ist doch logisch. Und auch wenn kein ETF verkauft wird, werden Dividenden ausgeschüttet/thesauriert und müssen versteuert werden (außer bei Swap-ETFs). Genau wie bei Einzelaktien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skeptiker März 5, 2009 Und wieviel sollte man (pro ETF) rebalancen, damit die Kosten möglichst gering sind? Ich bin übrigens bei der DiBa. 4000 Euro mindestens sind am sinnvollsten. Diba verlangt 0,25%, aber mindestens 9,90 Euro. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Luxor März 5, 2009 Wieso nur den Aktienanteil? Man muss Aktien ETFs untereinander rebalancen, aber auch ganze Asset-Klassen untereinander. Ist doch logisch. Und auch wenn kein ETF verkauft wird, werden Dividenden ausgeschüttet/thesauriert und müssen versteuert werden (außer bei Swap-ETFs). Genau wie bei Einzelaktien. ich gehe einfach mal davon aus. das er keine aktienfonds verkaufen wird zum reballancen in der jetzigen marktlage.... man sollte es mit dem rebalancen nicht übertrieben und zusehen dass man mit sehr wenigren orders hinkommt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tomstar März 5, 2009 Verkaufen werde ich bei dem derzeitigen Marktstand sicherlich nicht. Glücklicherweise bin ich zur Zeit auf das Geld nicht angewiesen, da ich das meiste noch auf dem Tagesgeld-Konto liegen habe. 4.000 habe ich zur Zeit allerdings auch nicht "übrig". Schließlich war der Einstandskurs meines Depots "nur" nur 5600 (mittlerweile ja nur noch traurige 4400 :'( ) Beim Rebalancen hatte ich eher an ca. 1000 gedacht. Oder ist das eurer Meinung nach zu wenig? Die 1000 würde ich dann hälftig in den Euro Stoxx (-51 %) und die Emerging Markets (-48 %) stecken, wobei es der MSCI World mit -38 % auch verdient hätte.... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
awi35 März 6, 2009 Verkaufen werde ich bei dem derzeitigen Marktstand sicherlich nicht. Glücklicherweise bin ich zur Zeit auf das Geld nicht angewiesen, da ich das meiste noch auf dem Tagesgeld-Konto liegen habe. 4.000 habe ich zur Zeit allerdings auch nicht "übrig". Schließlich war der Einstandskurs meines Depots "nur" nur 5600 (mittlerweile ja nur noch traurige 4400 :'( ) Beim Rebalancen hatte ich eher an ca. 1000 gedacht. Oder ist das eurer Meinung nach zu wenig? Die 1000 würde ich dann hälftig in den Euro Stoxx (-51 %) und die Emerging Markets (-48 %) stecken, wobei es der MSCI World mit -38 % auch verdient hätte.... :- Hallo, wenn Du "nur" 1000 investieren willst und diese dann noch auf zwei Positionen verteilst, dann kannst Du Dir selbst ausrechnen, wie teuer das wird, da die DiBa pro Order 9,90 kassiert. Mein Rat: spare auf Deinem Tagesgeldkonto noch etwas an und ordere dann, wenn Du mindestens!!! 1000 pro Order aufbringen kannst. Die Kurse werden auch in einem halben Jahr vermutlich noch sehr günstig sein. Viele Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta März 6, 2009 Mir scheint, Du hast den Sinn von Rebalancing nicht verstanden: Beim Rebalancen hatte ich eher an ca. 1000 gedacht. Oder ist das eurer Meinung nach zu wenig?Die 1000 würde ich dann hälftig in den Euro Stoxx (-51 %) und die Emerging Markets (-48 %) stecken, wobei es der MSCI World mit -38 % auch verdient hätte.... :- Für ein Depot, dass mit weniger als 6000 Kontinentalmünzen gestartet ist und jetzt die genannten Abweichungen aufweist, dürfte ein Tausender zum Rebalancing locker ausreichen. Du sollst ja nicht den Originalwert des Depots, sondern die Originalverteilung wiederherstellen! Da Du nix verkaufen willst, musst Du ausgehend vom kleinsten Verlustposten (MSCI World) aufstocken, also den Zustand herstellen, als hätten Eurozone und EM auch nur -38% gemacht. Damit musst Du den Stoxx um 13% des Ausgangswertes füttern und EM um 10%. Wenn Du mit der Standardverteilung gestartet bist, dann sind das 13% von 30% Depotanteil für die Eurozone = 3,9% und 10% von 20% Depotanteil für EM = 2% Summe: 5,9% Du bist nach eigenen Angaben bei 5600 Talern losgelaufen, sodass Dir 330 Silberlinge genügen, um das Depot zu rebalancen. Allerdings: Wie vor mir schon angemerkt wurde, ist das 100%ige Rebalancing aufgrund der hohen Gebühren wenig sinnvoll. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta März 6, 2009 · bearbeitet März 6, 2009 von el galleta @all Wie könnte denn die Lösung dieses Dilemmas aussehen? Das müsste doch viele von Euch betreffen!? Auch in größeren Depots gibt es Positionen, die nur einen relativ geringen Umfang haben. Selbst wenn deren Abweichung zur Sollgröße ein relevantes Maß erreicht (sagen wir 20% Differenz), kann ein direktes Rebalancing trotzdem unwirtschaftlich sein. Nehmen wir beispielsweise die typischen Pazifik- (oder sogar Japan-)Positionen, die an der 10%-Schwelle liegen. Dort ergibt die o.a. Abweichung einen Umfang von nur 2% des Depotwertes. Selbst bei größeren (gemäß Supertops: "mittleren") Depots sind die Rebalancing-Kosten schnell bei 1% und mehr. (EDIT: Mal als Beispiel: Depot mit 80.000 Steinchen gestartet durchschnittlicher Verlust von ca. 50% negative Abweichung der 10%-Pazifik-Position wie o.a. ein Fünftel Rebalancing-Betrag: lediglich 800 Euronen!) Wie beurteilt Ihr folgenden Ansatz? -> unwirtschaftliche Rebalancing-Positionen werden als kostenloser Sparplan auf entsprechende aktive Fonds gestartet (und natürlich sofort wieder abgebrochen) -> sobald nach mehrmaligem Rebalancing ein wirtschaftlicher Betrag erreicht ist, wird in ETF umgeschichtet Andere Alternativen? saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skeptiker März 6, 2009 Ich hab auch das aehnliche Problem. Mein Plan ist es, immer mit frischem Geld zu rebalancen: Immer wenn ich eine festgelegte Summe gespart habe (sagen wir 2000 oder 4000 Euro) kaufe ich den ETF nach, der am weitesten vom Soll entfernt ist. Und wenn ich nur einmal in 6 oder 12 Monaten kaufen kann, ist das auch in Ordnung, macht doch alles uebersichtlicher. Tomstar, bei 1000 Euro zwei Positionen wuerde Gebuehren von 2% bedeuten - fuer mich waere das eindeutig zu viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta März 6, 2009 Mein Plan ist es, immer mit frischem Geld zu rebalancen: Immer wenn ich eine festgelegte Summe gespart habe (sagen wir 2000 oder 4000 Euro) kaufe ich den ETF nach, der am weitesten vom Soll entfernt ist. Hm, läufst Du dann nicht Gefahr, die Situation zu verschlimmbessern? Wenn Du einen Rebalancing-Bedarf von 800 Eurinchen hast und darauf 2000 oder gar 4000 Steine sattelst, dann bist Du nachher noch mehr (mind. 50%) neben dem Soll als vorneweg!? Mögliche Lösung: Jede Position bekommt einen wirtschaftlichen Mindestbetrag plus ggf. einen Rebalancing-Anteil. Aber das wird teuer... Und wenn ich nur einmal in 6 oder 12 Monaten kaufen kann, ist das auch in Ordnung Richtig. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 März 6, 2009 Je kleiner ein Depot in Summe ist, umso schwerer fällt ein Rebalancing mit ETFs zu annehmbaren Kosten. Hier stellt sich die Frage, ob Rebalancing überhaupt den Effekt haben kann den es soll. Da normalerweise laufend frisches Geld in die Anlagen fließt, würde ich es am einfachsten so machen, das immer da als nächstes investiert wird, wo die größte Abweichung in Summe vorliegt. Dass man nicht ständig ein Gleichgewicht dabei halten kann ist klar, aber Rebalancing ist kein Selbstzweck und um 2% höhere Ordergebühren in Kauf zu nehmen, nur um optimal ausbalanciert zu sein, ist schlicht und einfach Unsinn. Meine persönliche Ordermindestgröße liegt bei ca. 1000 Euro, das ist in etwa die Größe, die bei der Diba mit der Mindestgebühr von 9,90 Euro zu kaufen ist und entspricht ca. 1%. Da sich die täglichen Kursschwankungen bei den meisten ETFs in der Regel schon deutlich über diesem Level bewegen, hat ein etwas günstigerer Kaufpreis mehr Einfluss auf die Performance, als die Ordergebühr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skeptiker März 6, 2009 Hm, läufst Du dann nicht Gefahr, die Situation zu verschlimmbessern?Wenn Du einen Rebalancing-Bedarf von 800 Eurinchen hast und darauf 2000 oder gar 4000 Steine sattelst, dann bist Du nachher noch mehr (mind. 50%) neben dem Soll als vorneweg!? Natuerlich nur dann, wenn ich die 2000/4000 Euro auch fuer Aktien ueber habe. Theoretisches Beispiel: Innerhalb eines Jahres 3000 Euro gespart, dann 1000 als Festgeld und 2000 in den Aktienteil, der ja gesunken ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost März 6, 2009 Mein Tipp : festen Zeitpunkt festlegen, Geld ansammeln -> Rebalancing Jedes Jahr bzw. alle 2 Jahre reichen da aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ElTopo März 6, 2009 Mein Tipp : festen Zeitpunkt festlegen, Geld ansammeln -> RebalancingJedes Jahr bzw. alle 2 Jahre reichen da aus. Sehe ich auch so. Falls man doch, aus welchem Grund auch immer, mit weniger Geld rebalancen will, kann man einen Sparplan auf den entsprechenden ETF anlegen. Nach der ersten Ausführung kann der dann wieder gelöscht werden. Voraussetzung ist natürlich, dass der ETF beim Broker sparplanfähig ist. Beispiel für DAB: 2,50 Euro +0,25% Ergibt bei einer Einzahlung von 100 Euro -> 2,75 Euro bzw. 2,75% 200 Euro -> 3 Euro bzw. 1,5% 400 Euro -> 3,50 Euro bzw. 0,875% Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs März 6, 2009 Jetzt wurde hier eigentlich schon alles gesagt. Ich rebalance mit frischem Geld dort wo die größte Abweichung in Euro ist. Wenn das nur wenige hundert Euro sind, ich aber pro Charge 3000 Euro investiere, dann schieße ich eben über das Ziel hinaus. Gleicht sich schon irgendwann aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta März 6, 2009 Danke an alle, ist ne schöne Best-Praxis-Sammlung geworden. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Tomstar März 8, 2009 Auch von meiner Seite noch einmal vielen Dank für die nützlichen Tips! Viele Grüße Tomstar Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag